-
Verfahren und Einrichtung zur Regenerierung von gebrauchtem Kernsand
Die Erfindung betrifft ein Verfahren; welches die Regenerierung und Wiederverwendung
von gebrauchtem Kernsand in, Gießereien ermöglicht. Man hat bisher den gebrauchten
Kernsand nicht weiterverwendet, sondern mit erheblichen Kosten weggeschafft, weil
es mit den. bisher bekannten Mitteln, nicht möglich war, den Sand so zu regenerieren,
daß er dem getrockneten Neusand gleichwertig wurde und ohne jede Beeinträchtigung
wider verwendet werden konnte.
-
Demgegenüber hat die Erfindung zum Ziel, den in einer Gießerei anfallenden
Altkernsand: nahezu iooo/oig seiner Wiederverwendung zuzuführen, und zwar ohne fühlbare
Beeinträchtigung der physikalischen Eigenschaften der daraus hergestellten Kernsandmischungen
und ohne nennenswerte Erhöhung der Zusätze von Bindemitteln, wie sie beispielsweise
bei ungeglühten und nicht sorgfältig entstaubten Altsanden erforderlich werden.
Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens und der Einrichtung nach der Erfindung
besteht darin, daß eine erfindungegemäße Anlage zur Regenerierung von Altkernsarnd
mit einer an sich bekannten Trockenanlage für Neusand kombiniert. und dadurch die
Möglichkeit geschaffen wird, in den Mischmaschinen einer Kernsandaufbereitungsanlage
entweder nur Neusand oder nur regenerierten Altsand oder auch beliebige Gemische
dieser beiden Sandsorten zu verarbeiten, wobei sich die Möglichkeiten bezüglich
des Mischungsverhältnisses je nach den besonderen Bedingungen des Betriebes innerhalb
weiter Grenzen verändern lassen.
-
Die Leistung sowohl der Einzelanlage zur Regenerierung von Altsand
als auch einer kombinierten Anlage für Neusand und- Altkernsand richtet sich nach
den Voraussetzungen des Einzelbetriebes und kann in. ihrer Größe entsprechend bemessen
werden. Die einzelnen Teile der Anlage und die zur
Durchführung
des Verfahrens dienenden Aggregate können an sich in verschiedenen Größen hergestellt
werden. Man kann bei einer kombinierten Anlage die Glüh- und Kühlanlage für Altsand
im Wechsel auch zum Trocknen grubenfeuchten Neusandes verwenden, wenn der gesamte
Sandbedarf mit nur einer gemeinsamen Anlage gedeckt werden kann. Es ist hierbei
lediglich erforderlich, daß die Temperatur der Glühtrommel während des Trocknens
von Neusand entsprechend gesenkt wird. Die der Kühltrommel nachgeschalteten Fördermittel
und Bunker können in diesem Falle wesentlich vereinfacht werden.
-
Erfindungsgemäß wird der gebrauchte Kernsand, der aus abgegossenen
Formen oder von Kernbruch herrührt, mit Hilfe an sich bekannter Fördereinrichtungen
zunächst zu einem Brecher- und Mahlwerk geleitet, indem anteilige Knollen zerkleinert
werden; von hier durchläuft der Sand gegebenenfalls nach Durchgang durch einen Magnetabscheider
eine Glüh- und Kühlanlage, in der den einzelnen Quarzkörnern anhaftende Reste der
Bindemittel verascht und durch eine Entstauburngsanlage entfernt werden, wobei die
Glühtemperatur und die Durchlaufzeit zwecks Erzielung der gewünschten Wirkung innerhalb
der Temperaturgrenzen von etwa q.oo bis 6oo°' und einer Durchlaufzeit von etwa 6o
bis 3o Minuten- aufeinander abgestimmt werden. Der auf diese Weise regenerierte
und wieder vollständig gebrauchsfähig gemachte Sand wird sodann in Vorratsbunker
geleitet, aus denen er nach-Bedarf abgezogen werden kann.
-
Soll die Anlage mit einer Trockenanlage für Neusand kombiniert werden-,
so erhalten sowohl die Bunker für den getrockneten Neusand als auch diejenigen für
den regenerierten Altsand getrennte Abzugseinrichtungen, denen eine gemeinsame Fördervorrichtung
aus an sich bekannten Elementen nachgeschaltet ist; dabei wird die Anordnung so
getroffen, daß die beiden Sandsorten entweder getrennt je für sich oder in <dem
nach Bedarf einstellbaren Mischungsverhältnis den Kernsandmischmaschinen zugeführt
werden.
-
Mit der Anlage nach der Erfindung läßt sich Altsand mit einem wesentlich
geringeren Aufwand an Kosten regenerieren, als der Aufwand betragen würde, der durch
die Beschaffung von Neusand entstehen würde. Die gesamten Anlagekosten könnet je
nach den Verhältnissem schon im Laufe eines- einzigen Jahres durch die durch .den
Betrieb der Anlage erzielten Ersparnisse amortisiert werden, wobei zugleich die
bekannten und vielfach als sehr störend empfundenen Unannehmlichkeiten und Kosten
des Abtransportes großer Mengen Altsand von der Gießerei bis zur Kippe auf ein Mindestmaß
beschränkt werden. können.
-
Das Wesen der Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnung noch
näher erläutert, die in rein schematischer Form ein: Ausführungsbeispiel einer kombinierten
Anlage zur Regenerierung von Altsand darstellt, wobei selbstverständlich hinsichtlich
der Auswahl und der Anordnung der einzelnen Bestandteile der Anlage je nach .den
örtlichen Verhältnissen verschiedene Änderungen getroffen werden können.
-
Der an verschiedenen Plätzen einer Gießerei anfallende, mit Knollen.
durchsetzte Altkernsand wird mittels geeigneter, an sich bekannter Transportmittel
i zu einem Knollenbrecher mit Mahlwerk 2 und gegebenenfalls daran anschließend zu
einem Magnetabscheider geführt, von wo der gemahlene Sand in einen Behälter mit
einstellbarer Zuteilvorrichtung 3 und danach in den Einlauf einer Glühtrommel q.
gelangt, welche durch eine Feuerung 5 beheizt wird und zwecks wirksamer Entstaubung
des Glühgutes mit einem Ventilator 6 sowie einer geeigneten Vorrichtung zum Niederschlagen
des Staubes, z. B. einem Zyklon 7, versehen ist. Temperatur und Dauer des Glühprozesses
sind voneinander abhängig, eine möglichst weitgehende Veraschung und Entfernung
der Bindemittelreste (sowie vorhandener Staubanteile) kann beispielsweise bei einer
Glühtemperatur von etwa q.oo bis 6oo° C und einer Durchlaufzeit von ungefähr 6o
bis 30 Min., je nach Art und Anteil der Bindemittel, erzielt werden.
-
Im Anschluß an den Glühprozeß. gelangt der Sand in ,eine Kühltrommel
8, in welcher der Sand auf Gebrauchstemperatur zurückgeführt wird. Diese Trommel
kann entweder durch Luft oder Wasser gekühlt werden. Die Luft kann ebenfalls durch
einen Ventilator 9 abgesaugt werden, während noch vorhandene Staub- und Aschereste
in einer geeigneten Vorrichtung, z. B. in einem Zyklon io, abgeschieden werden.
Bei Wahl einer luftgekühlten Trommel kann die durch Kühlung des, Glühgutes im Gegenstromprinzip
vorgewärmte Luft als Sekundärluft in der Brennkammer der Glühtrommel verwemdetwerden,
wodurch eine entsprechende Energieersparnis, z. B. bei Leuchtgas etwa 2,o bis 25
°/o, möglich wird.
-
Nach Verlassen der Kühltrommel gelangt der Sand -mit Hilfe eines Fördermittels,
z. B.. eines Gummibandes ii in einen oder mehrere Vorratsbunker 12, deren Inhalt
nach den Erfordernissen des Betriebes und. der Kapazität der Glühanlage zu bemessen
ist. Unterhalb der mit Abzugsvorrichtungen versehenen Bunker ist wiederum eine zweckmäßige
Transporteinrichtung anzubringen, z. B. ein Gummiband. 13, mit dessen Hilfe der
regenerierte Altsand weitergeführt werden kann.
-
Parallel zu dieser Rückgewinnungsanlage ist bei dem Ausführungsbeispiel
der Zeichnung eine Trockenanlage für Neusand vorgesehen, an deren Ende sich ebenfalls
ein: -oder mehrere Vorratsbunker für getrockneten Neusand befinden. Diese Anlage
besteht normalerweise aus einem Fördermittel. 2:i für die Zuführung von grubenfeuchtem
Neusand, einem Zwischenbehälter 221 mit Zuteilvorrichtung, einer mit Feuerung 23
versehenen Trockentroinmel24, welche bei Bedarf mit einer Entstaubungsanlage gekoppelt
ist, sowie einer Kühlanlage 25 für den getrockneten Sand.
-
Zweckmäßig werden ,dieser Trockenanlage ein Transportmitte126 und
ein- oder mehrere Vorratsbunker--7 nachgeordnet, die mit Abzugsvorrichtungen
und
einem weiteren Transportmittel, z. B. einem Gummiband 28, verbunden sind, mit dessen
Hilfe der getrocknete Neusand weitergeführt wird.
-
Erfindungsgemäß führen die Fördereinrichtungen für regenerierten Altsand
13 bzw. für getrockneten Neusand 28 nicht direkt zu den Verbrauchsstellen, sondern
zu einer gemeinsamen Förderanlage, welche nach der schematischen Darstellung der
Zeichnung aus einem Bandförderer 14, einem Elevator 15 und einem weiteren Bandförderer
16 besteht. Die Wahl dieser Transportmittel stellt jedoch nur ein Beispiel dar,
welches je nach den örtlichen Verhältnissen geändert werden kann.
-
Dem Bandförderer 16 sind Vorratsbunker 17 nachgeordnet, welche mit
Abzugsvorrichtungen und Meßgefäßen i8 versehen sind, mit deren Hilfe die gewünschten
Sandmengen in .die Mischmaschinen i9 abgegeben werden können. Von diesen können
die fertigen Mischungen mit Hilfe von mechanischen Förderanlagen (Kübelhängebahnen
2o, Bandförderern oder Einzelfahrzeugen, wie Karren od. ä.) an die Verbrauchsstellen
in der Kernmacherei gebracht werden.