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Verfahren zur Herstellung von zusammengesetzten Metallkörpern Beim
Zusammenban von Elektroden und Elektrodensystemen, für elektrische Entladungsröhren,
insbesondere für Sender- und Verstärkerröhren, ergibt sich häufig die Notwendigkeit,
aus Blechen hergestellte Metallteile miteinander oder mit Haltedrähten u. dgl. zu
verbinden. Solche Verbindungen werden häufig durch Verschweißen hergestellt. In
vielen Fällen ist die elektrische Widerstandsschweißung nicht anwendbar, weil, sich
die Metalle, welche für die betreffenden Einzelteile mit Rücksicht auf ihre spätere
mechanische und thermische Beanspruchung gewählt werden müssen, z. B * Wolfram,
Molybdün o&r Tantal, nicht oder nicht einwandfrei bzw. nur unter Beobachtung
erschwerender Vorsichtsmaßregeln miteinander oder mit anderen Metallen verschweißen
lassen. Es ist bereits vorgeschlagen worden, beim Verschweißen von aus hochschmel-zenden
Metall-en, Z. B. Wolfram oder Molybd!än, bestehenden Teilen auf die Verschweißungsstelle
wenigstens des einen Teils ein an der Luft schwer oxydierbares, Metall, dessen Schmelzpunkt
zw'ischen dem Schmelzpunkt des hochschmelzenclen Metalls. und iioo' C liegt,
wie z. B. Eisen, Nickel, Kobalt, Platin oder Gold, al,s. Pulver auf zubringen und
au#zus-intern und dann die Teile miteinander zu verschweißen. Es# ist ferner zum
Aufschweißen von, Hartmetallschichten ein pasteförmiges Schweißmetall vorgeschlagen
worden, das aus einer Mischung einer pulverförmigen Hartmetallegierung mit pulverförmigem
Eisen, Mangan, Chrotn, Silicium, Nickel, einzeln oder in Gemischen, besteht.
Die
vorliegende Erfindung dient dem Zweck, die Herstellung von zusammengesetzten Metallkörpern,
deren Teile aus schwer zu verschweißenden, Metallen bestehen, zu vereinfachen und,'
zu beschleunigen. Gemäß der Erfindung werden die aus schwer verschweißbaren Metallen
hestehenden Teile oder wenigstens einer von ihnen, aus Blechen hergestellt, die
mindestens einseitig mit einem Überzug aus einem beim Schweißen, fließenden Metall
versehen sind, dann beim Zusammensetzen. des gewünschten Körpers so aufeinandergelegt,
daß, der, Metallüberzug sich zwischen den miteinander zu verbindenden Flächen befindet
und anschließend durch elektrische Widerstandsschweißung miteinander verbunden.
Beim Schweißen durch elektrische Widerstandserhitzung fließt der Metallüberzuk und
haftet fest an der gegen ihn gedrückten Fläche. Man kann entweder beide Teile an
den miteinander zu verbinden-den Flächen mit einem Metallüberzug der bezeichneten
Art versehen oder aus Sparsamkeitsgründen nur den einen, Teil. Außerdem ist oftmats
ein einseitiger Überzug erforderlich, wenn z. B. Wolf ramschweißelektroden verwendet
werden, welche an dem Überzug klebenbleiben, würden.
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Der Metallüberzug wird zweckmäßig durch Auftragen einer aus dem pulverförmigen
Metall und einem Bindemittel, bestehenden Paste hergestellt. Das Auftragen kann
z. B. durch. Aufsprühen der hinreichend flüssigen Paste mittels einer Spritzpistole
erfolgen. Solche Überzüge ergeben bessere Schweißverbindungen als zusammenhängendeÜberzüge,
wie man sie beispielsweise durch elektrolytischen Niederschlag des Überzugsinetalls
erhält. Der Überzug erhält zweckmäßig eine Dicke von etwa o,o2 mm. Als Überzugsmeta11
eignen sich vor allem Nickel, Eisen, Silber, Thorium und Tantal. Weldhes Metall
man im Einzelfall wählt, wird am besten auf Grund von Versuchen oder Erfahrungswerten
bestimmt. Als Aufschlämmittel. eignet sich vor allem Kollodliumlösung, welche im
Verhältnis i : i zu dem Metallpulver hinzugefügt wird. Die Haftfähigkeit
des Metallüberzuges. läßt sich noch. verbessern, wenn man das mit der Metallpaste
überzogene Blech in einem Ofen bei einer Temperatur glüht, bei welcher das Überzugsmetall
sintert. Ein so behandeltes Blech- hält starke Formänderungen durch Biegen, Falzen
u. dgl. aus, ohne daß der Metallüberzug debei wegplatzt. Bei der Auswahl &es
Überzugsmetalls hat man darauf Rücksicht zu nehmen, daß es vakuumfest sein muß,
d. h. bei der Betriebstemperatur keine schädlichen Gaseinschüsse abgibt,
und die Betriebstemperatur des daraus hergestellten Elektrodenteils verträgt, ohne
weich zu werden oder zu verdamp#fe#..
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Der Vorteil des beschriebenen Fertigungsverfahreffl besteht vor allem
in seiner Einfachheit und Zuverlässigkeit. Diebetreffenden Einzelteile werden, aus
einem mit dem Metallüberzug versehenen Blech durch Schneiden, Stanzen, Prestsen,
Biegen usw. in genau derselben, Weise hergestellt, wie es bei einem nicht überzogenen
Bledl als Ausgangswerkstoff der Fall wäre. Die so vorbereiteten Teile wer-den zusammengesetzt
und lassen sich genau so verschweißen, wie man gut verschweißbare Metallstücke behandeln
würde. Der Metallüberzug läßt sich auf den Blechtafeln gleichmäßig in einer vorgeschriebenen
Dicke auftragen, so daß das Metall stets in der richtigen Menge an der Schweißstelle
zur Verfügung steht. Es entfällt das Aufstreichen, einer Schweißpaste an den einzelnen,
oft -schwer zugänglichen Verbiedungsstellen, wobei nicht nur Arbeitszeit erspart,
sondern auch eine größere Gleichmäßigkeit- erzielt und- damit die Sicherheit der
Verbindung erhöht wird. Die gekennzeichneten Maßnahmen sind auch wesentlich einfacher
als etwa die Zwischenlage. einer, Metallfolie zwischen die miteinander zu verschweißenden
Flächen, weil eine solche Folie getrennt zugeschnitten und vor dem Verschweißen
an der richtigen) Stelle angeheftet werden muß, was sich. bisweilen schwer durchführen,
läßt.
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Der Gegenstand der Erfindung soll nunmehr an Hand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden. In den Preßgla:sfuß i einer Senderöhre sind zwei z. B. aus
Wolfram bestehende Einschmelzstifte 2, eingebettet, welche eine aus Graphit hergestellte
Anode, 3 tragen. Zu diesem Zweck"sind in die Anode Metallstif te 4, z. B.
aus Molybdän, eingesetzt. Es besteht die Aufgabe, die Metallstifte 4 mit den in
den Preßglasfuß eingebetteten Durchführungsstiften:2 elektrisch leitend und mechanisch.
sicher zu verbinden. Zu diesem Zweck werden Hülsen 5 oder Schellen
6 verwendet. Diese bestehen aus einem widerstandsfähigen Metall, z. B. Tantal,
welches an der clie Innenfläche der Hülse bzw. Kontaktfläche, der Schelle bildenden
Seite mit einer dünnen Nickelschicht versehen ist. Die Herstellung dieser Teile
erfolgt'in de-r Weise, daß aus einer einseitig mit dem Nickelüberzug vers-ehenen
Blechtafel Streifen herausgeschnitten werden, aus denen durch Rollen die Hülsen
5 oder Schellen 6 geformt werden. Nachdem die Anode mit dem Preßglas.fuß,
mittels der Hülsen oder Schellen zusammengesteckt ist, werden die Metallstifte4
mit den Einschmelzstiften2" dadurch verbunden, daß eine Verschweißung der Hülsen
bzw. Schellen einerseits mit den oberen Metallstiften4 und andererseits mIt den
unteren Einschmelzstiften2- durch elektrische Widerstandserhitzung vorgenommen wird.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß die nach diesem, Verfahren hergestellten Verbindungen
auch harten, mechanischen Beanspruchungen standhalten.