-
Quergelochter Großblockziegelstein In der Baustofftechnik haben sich:
neben den Steinen aus gebranntem Ton in den letzten Jahren die zementgebundenen
Bausteine entwickelt, die in beliebig großen Formaten ausgeführt werden, können.
In der Natur des Tonziegels ist es dagegen begründet, daß hier für die Größe des
Steines beim Trocknen und @,rennen verhältnismäßig enge Grenzen gesetzt sind. Die
auf dem. Markt befindlichen Ziegelsteine sind Einhandsteine. In der Ziegelindustrie
wurden zwar großformatige Hohl- oder Lochsteine entwickelt, welche das drei- bis
vierfache Volumen des Normalziegelsteins besitzen, doch sind dies immer noch Einhandsteine,
die bezüglich der raschen Errichtung von Hochbauten und der Einsparung an Mörtel
den Bauweisen unter Verwendung von Großblocksteinen, sog. Einmannsteinen, nachstehen.
-
Es wurde zwar schon vorgeschlagen, größere Einhandsteine zu gro,3formatigen
Hohlziegelblöcken zu vereinigen, doch erwiesen sich die bisherigen Lösungen als
unwirtschaftlich und konnten sich nicht. einführen. Der Zeit-, Material-, und Arbeitsaufwand
für die Vereinigung der Einzelsteine zu Blöcken war zu groß und die verwendeten
Verbindungsmittel zu teuer. Vor allen Dingen war die Stapelung, der Transport und
die handwerkliche Verlegung der Blöcke am Bau dadurch behindert, daß die großformatigen
Hohlziegelblöcke keine Handhabe besaßen, um sie selbst unmittelbar mit der Hand
zu ergreifen und anzuheben. Ferner hatten die bisherigen
Vorschläge
den Nachteil, daß. am, Bau die einzelnen Steine nicht auf einfache Weise voneinander
getrennt werden konnten, so daß keine ausreichende Anpassungsfähigkeit an die verschiedenen
Bauerfordernisse gegeben war.
-
Ältere Vorschläge beheben zwar diese Nachteile und gestatten die Herstellung
von Großblockziegelsteinen, die leicht zu ergreifen und zlt handhaben sind, jedoch
bestehen sie aus aufeinandergesetzten Einzelsteinen, so daß in dem Block die Hohlräume
durchlaufen, beim Vermauern also parallel zur Lagerfuge liegen.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft im Gegensatz hierzu Groß,blockziegelsteine,
die quergelocht sind, bei denen also im Mauerwerk die Lochung senkrecht zur Lagerfuge
verläuft. Damit bleiben alle Vorzüge der bekannten quergelochten Ziegelsteine erhalten:.
-
Gemäß der Erfindung werden Großblockziegelsteine dadurch gewonnen,
daß eine Mehrzahl quergelochter Einzelsteine mit ihren geschlossen Seitenflächen
aufeinandergesetzt und von Stein zu Stein miteinander verbunden werden. Praktische
Versuche haben ergeben, daß sich je nach Größe und Lochung des Einzelsteines etwa
3 bis 6 Ouerlochziegel auf diese Weise zu Blöcken von 4o bis ioocm Länge und von
einem Gewicht voll 15 bis 40 kg vereinigen lassen. Die Größe des Einzelsteines wird
man so groß wählen, wie dies die Fabrikation zuläßt, um än Verbindungsmitteln zu
sparen.
-
Zweckmäßig kommen Einzelsteine zur Verwendung, die Grifflöcher besitzen,
damit ihre Handhabung und die der -daraus gebildeten Blöcke erleichtert. wird. Gegebenenfalls
können die Steine r_. B. mittels Heißklebemasse wie bitumenhaltiger Schmelzmörtel
unter Druck verkittet werden. Diese Klebemassen können streifenförmig auf die Seitenflächen
aufgetragen werden. Auf diese Weise wird Klebemasse eingespart, und gleichzeitig
verbleiben in der Stoßfuge schmale Lufteinschlüsse, welche die Isolierung verbessern.
-
Vorzugsweise werden Einzelsteine benutzt, die an ihren Seitenflächen
zur Lochung parallel verlaufende Aussparungen besitzen, in welche die Verbindungsmittel
eingreifen. Diese Aussparungen können hinterschn.itten, z. B. sches albenschwanzförmig
sein, so daß, die '#7erbindun.gs,mittel darin einen besseren Halt haben. Die Einzelsteine
können schwalbenschwanzförmige Nuten und Federn haben, mit denen sie ineinandergreifen.
Dieser mechanische Eingriff kann noch dadurch unterstützt werden., daß an den glatten
Teilen der Seitenflächen oder auch auf der Nut und Feder Klebemassenauftragungen
wie vorstehend erwähnt oder Mörtelaufstriche erfolgen. :Die Seitenflächen der Nuten
oder diejenigen der eingesetzten Federn können zur besseren Haftung gerillt sein.
-
Bei anderen Ausführungsformen liegen sich je zwei hinterschnittene
Aussparungen gegenüber. Als Verbindungsmittel dienen Doppelkeilleisten z. B. aus
Hartholz, die durch Einschieben in die beiden Aussparungen jeweils zwei :Steine
miteinander verbinden.
-
Da es bei der Ziegelherstellung unmöglich ist, geringe Schwankungen
in den: Abmessungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, :die Federn oder auch die Doppelkeilleisten
im Querschnitt so zu halten, daß sie mit Spiel in den Nuten sitzen. Vorzugsweise
sind diese Holzleisten dann mit Bitumenlieiß@- oder -kaltinassen zu versehen. Dieser
Bitumenauftrag dient dazu, Toleranzen auszugleichen und das Holz gleichzeitig vor
Fäulnis zu schützen. Ferner können bei Aneinunderfügung von Einzelsteinen mit sich
gegenüberliegenden Nuten die so entstehenden Doppelnuten mit Mörtel ausgefüllt werden,
der nach dem Erhärten wie ein Doppelkeil die Steine zusammenhält Andere Ausführungsformen
der Erfindung sind besonders für die Verwendung von Metallverbindern geeignet. Zu
diesem Zweck werden in, den Einzelsteinen Einschnitte in ihren. Außenstegen: angebracht,
in welche Verbindungsbleche eingesetzt werden, die an ihren Enden in die Lochung
des Steines eingreifende Verdickungen haben. In anderen Fällen kommen Blechstreifen
zur Anwendung, die durch Schlitze in den Außenstegen eingeschoben werden und bis
in die erste Lochreihe reichen, wo sie mittels eines Werkzeuges umgebogen werden
und so die aneinandergesetzten Steine verklammern.
-
Besonders zweckmäßig ist es, die Einzelsteine so auszubilden, daß
die Verbindungsmittel sie in: einem geringen Abstand voneinander halten. Dadurch
wird zwischen je zwei Steinen eine unterbrochene Hohlfuge eingeschlossen, was dieEntstehung
von Wärme-oder Feuchtigkeitsbrücken wesentlich. verringert, und gleichzeitig wird
Fugenmörtel eingespart.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus:den in der Zeichnung
dargestellten Ausführumgsbeispielen.
-
Fig. i zeigt einen Gtoßblockstein in. Ansicht, Fig.2 und 3 zwei Verbindungsmittel;
Fig. 4 bis 6 erläutern andere Formen ähnlicher Verbindungsarten; Fig. 7 und S zeigenAusführungsformen
mit Hohlfuge zwischen den Einzelsteinen; Fig. g erläutert -die Verbindung mittels
eines Drahtankers; Fig. io und i i zeigen zwei andere Verbindungsanker; Fig. 12
stellt einen ;Blockstein aus T-Steinen, Fig. 13 die Verlegung derartiger Steine
dar; Fig. 14 ist die Ansicht eines Großblockes mit anderen Metallankern; Fig. 15
bis 17 erläutern weitere Drahtverbindungen; Fig. iiä bis 2o zeigen, Blöcke mit Blechverbindungsmit.teln,
und verschiedene Ausführungsformen der letzteren; Fig. 2i und 2-2 geben Verbindungen
mit quer zur Lochung liegenden Blechstreifen wieder; Fig. 23 erläutert die Verbindung
von vier in einer Ecke zusammenstoßenden Steinen.
-
Die Einzelsteine der Blöcke haben die, übliche Form. Sie bestehen.
z. B. aus den Außenstegen i und :2 und den Querstegen 3 und 4, welche die Grifflöcher
5 einschließen. In denStegen: befindet sich die kleine Lochung 6. Nach Fig. i sind
an den Außenflächen
schwalbenschwänzförmige Nuten 7 vorgesehen,
die an den Stoßflächen einander gegenüberliegen und durch Einstecken der aus Hartholz
od,. d!gl. besehenden Leisten 8 von) Doppelkeilform (Fig. 2 und 3) miteinander verbunden
sind. Der Eingriff wird noch durch die Hilfsnuten g und Hilfsfedern io von verjüngtem
Querschnitt verbessert; insbesondere wird ein, Verkanten der Einzelsteine im Block
ausgeschlossen.
-
Die Einzelsteine nach Fig. 4 besitzen eine schwalbenschwanzförmige
Nut i i und gegenüberliegend eine entsprechende Feder 12. Bevor Nut und Feder ineinandergeschoben
werden, kann eine Auflage 13 aus Bitumen oder einem anderen Bindemittel aufgetragen
werden.
-
Fig. 5 zeigt einen ähnlichen Einzelstein wie Fig. i mit einer breiterem
Nut 14. Derartige Steine eignen sich besonders für eine Verbindung mittels Mörtels
(vgl. Fig. 6), der zu einer doppelkeilförmigen Leiste 15 erstarrt.
-
Will man erreichen, daß, zwischen den Einzelsteinen eine Hohlfuge
verbleibt, so werden gemäß Fig. 7 in die schwalbenschwanzförmigen Nuten Leisten;
aus Hartholz eingesetzt, die zwischen ihren keilförmigen-Abschnitten 16 ein Zwischenstück
besitzen, so daß eine Fuge 18 von entsprechender Breite freigehalten wird. Ein ähnliches
Ergebnis läßt sich erreichern, wenn gemäß) Fig. 8 an den Stegen 2. Federn angebracht
sind, die aus einem Abstandteil ig und dem schwalbemschwanzförmigen Teil 2o bestehen.
Letzterer greift unter Zwischenlegung der Bindemittelschicht 21 in die Nut ein,
so daßz die Fuge 22 offen bleibt. Die Putzschicht 23 dringt teilweise in den äußeren
(Fugenteil ein und. wird so besser in der Ziegelwandung verankert.
-
Eine besonders einfache Art der Verbindung zeigt Fig. g. Hier ist
eine Drahtschlinge 24 durch zwei einander gegenüberliegende Löcher 6 zweier Steine
gezogen, deren Enden 25 verdrillt sind. Statt der Drahtschlingen können auch zwei
durch eine Stange 26 verbundene )Bügel. 27 (Fig. io) oder zwei Bügel 28, die mit
einer Drahtschlinge 29 verbunden sind (Fig. i i), verwendet werden.
-
Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung rechteckiger Einzelsteine
beschränkt,' es, können auch Großblockskeine aus T-iSteinen, z. B. nach Fig. 12,
gebildet werden. Die Aneinanderfügung derartiger Blöcke zeigt Fig. 13. Die Blöcke
selbst werden genau so miteinander verbunden wie die Einzelsteine untereinander
im Block. Wie in Fig. 13 angedeutet, gestätten die quergelochten Blocksteine auch
die Anbringun:g einer rBewehrung. Da die von je zwei T-Steinen gebildeten quadratischen.
.Hohlräume 30 in den Lagen übereinanderliegen, kann in sie ein Bewehrungs,stab
31 eingefügt werden, worauf der Hohlraum mit Zementmörtel oder Beton 32 ausgegossen
wird. Die gleiche Einrichtung kann auch bei Verwendung der anderen beschriebenen
Großblocksteine Anwendung finden, da auch hier die Grifflöcher durch die verschiedenen
Lagen durchgehende Hohlräume bilden.
-
Bei der Ausführungsform nach Fig. 14 sind in den Stegen i und 2 verhältnismäßig
schmale Schlitze 33, die sich nach innen erweitern, vorgesehen. Sie eignen sich
zur Einführung von entsprechend geformten Metallverbindungsankern.
-
Fig. 15 zeigt eine Übereckverbindung. Die Einzelsteine besitzen hier
eine durch die Stege i und 2 gehende bogenförmige Bohrung 34. Durch die aneinanderstoßenden
,Bohrungen kann eine Drahtschlinge 35 gezogen und durch Verdrillen der Enden 36
verspannt werden.
-
Eine andere geeignete Ausführungsform. für diesen Zweck geben die
Fig. 16 und 17 wieder. Hier sind durch die Stege geradlinige Löcher 37 quer zur
Steinlochung gebohrt, .durch die ein Draht 38 gezogen werden kann, dessen Enden
in den Löchern 6 hochgeführt und miteinander verdrillt werden.. Es ist so möglich,
auch drei oder vier in einer Ecke zusammenstoßende Steine miteinander zu verbinden.
-
Die in iFig. 18 und ig gezeigten Einzelsteine besitzen- in den Stegen
i und 2 Schlitze 39 und 4o, die bis zur ersten Lochreihe durchgehen. Die
Schlitze lassen sich durch Einbau eines Trennbleches im Mundstück der Strangpresse
einschneiden, sofern sie wie die Schlitze 40 über den ganzen Steg durchgehen. Die
Schlitze 39, die sich nur auf einen Abschnitt in der Nähe der Kante erstrecken,
können durch ein geeignetes Schneidgerät am Abschneideapparat erzeugt «=erden. Zur
Verbindung der so vorbereiiteten Steine dienen Anker, die aus einem Blechstück 41
mit wulstförmigen Verdickungen 42 an ihren Enden bestehen. Verschiedene Ausführungsformen
derartiger Anker sind aus Fig. 2o ersichtlich. Wird der Anker aus gewelltem Blech
hergestellt, so ist noch eine bessere Anpassung an Unterschiede der Schlitzweiten,
möglich.
-
Eine weitere Art der Verbindung zeigen die Fig. 21 bis 23. An. den
Kanten der Einzelsteine sind Schlitze 43 auf dem Abschneideapparat eingeschnitten,
die jedoch im Gegensatz zu der eben. beschriebenen Ausführungsform quer zur Lochungsrichtung
den Steg i durchsetzen. Nachdem die Einzelsteine aneinandergesetet sind., werden)
in die aneinanderstoßenden Schlitze Blechausschnitte44 eingeschoben, deren Lappen
45 durch den Steg in die Löcher 6 ragen. Mittels eines gabelförmigen Werkzeuges
46, dessen Enden 47 vorzugsweise spitz zulaufen, werden die Lappen 45 umgebogen.
Damit sind die Steine fest miteinander verbunden.
-
Gemäß) Fig. 22 sind die :Schlitze in: den Stegen 2 angebracht. Die
Verbindung erfolgt hier in der Weise, daß Blechausschnitte etwas anderer Form vor
demn Zusammenfügen des !Steins: eingesetzt werden. Die herausragende Hälfte des
Bleches 44 schiebt sich beim Zusammenfügen dann in den zweiten Stein. Schließlich
werden die Lappen 45 wiederum mittels des Werkzeuges 46 umgebogen.
-
In ähnlicher Weise ist gemäß Fig.23 eine Verbindung von vier Steinen
möglich.. Hierbei können z. B. Blechausschnitte verwendet werden, deren Ecken eingeschnitten:
sind, so daß sie sich durch das Werkzeug 46 umlegen lassen.
-
Trotz der Verschiedenartigkeit der Ausführungen ist allen diesen Beispielen
gemeinsam, daß Blöcke erhalten -,werden, die in Größe und Gewicht der
Leistungsfähigkeit
eines Bauarbeiters anzupassen sind, so daß die höchste Leistung in der Ziegelei
und am Bau erreicht wird. Jeder Einzelstein ist nur mit dem Nachbarstein verbunden,
so daß beim seitlichen Anheben eines Blockes die Zugkräfte nur über die .Fuge hinweg
von den Verbindungsmitteln aufgenommen, im übrigen aber von dem einzelnen Stein
übernommen werden. Die sämtlichen bekannten Vorzüge der Querlochsteine aber bleiben
erhalten.
-
Die Großblockziegelsteine gemäß der Erfindung bieten unabhängig davon.,
welche Ausführungsform gewählt wird, die Möglichkeit, sie leicht mit zwei Händen
zu ergreifen und auf die mit dein Mörtelband der Lagerfuge versehene lllauer aufzusetzen.
Um zu verhindern, daß Mörtel in die großen Grifflöcher hineinfällt, können an sich
bekannte Schablonen benutzt werden, welche diese Löcher abdecken. Die Verbindung
der aneinanderstoßenden Blöcke erfolgt auf der Baustelle zweckmäßig in der gleichen
Weise, wie vorher die Einzelsteine im Block verbunden worden sind. Wenn die Blöcke
im Verband so angeordnet sind, daß sich zumindest ein Teil der Grifflöcher deckt,
so können in diese Bewehrungen eingelassen und mit Zementmörtel oder Beton umgossen
werden. Die hierdurch erreichte größere statische Festigkeit gestattet die Herstellung
von hochbelastbaren Wänden.
-
Ferner haben die quergelochten Blöcke im. Gegensatz zu Langlochziegelblocksteinen
den Vorteil. einer leichteren Teilbarkeit. Außerdem unterbrechen die verbindenden
Teile zwischen den Einzelsteinen die Stoßfugen, so daß hier keine Kälte- und Feuchtigkeitsbrücken
entstehen und Schall- oder Schwingungswellen in der Horizontalrichtung der Wand
auf kurze Entfernung unterbrochen werden.