-
Beton-Fahrbahnplatte für Stahlbrücken mit mittragendem Gurtblech Die
Erfindung betrifft die Anordnung einer Beton-Fahrbahnplatte für Stahlbrücken, bei
denen das Gurtblech mit der übrigen Tragkonstruktion in Verbund steht und daher
an den Formänderungen der Tragkonstruktion teilnimmt.
-
Es sind bereits Fahrbahndecken für Brückenbauten bekanntgeworden,
bei denen das Obergurtblech der Tragkonstruktion mit einer Betondecke von etwa rö
bis 12 cm Stärke versehen wurde, die unmittelbar befahrbar ist. Derartige Betondecken
wurden durch auf das Obergurtblech angeschweißte Rundstahlschlangen in feste Verbindung
mit dem Obergurtblech gebracht. Diese Ausführung hat insofern Nachteile, als die
Fahrbahnplatte durch den Verbund mit dem Stähltragwerk in unmittelbarer Verbindung
mit diesem steht und daher gezwungen ist, an den Formänderungen des Tragwerkes vollständig
teilzunehmen. Unter diesen Umständen ist es unvermeidlich, daß in der Fahrbahnplatte
zahlreiche Risse auftreten. Die dadurch ,entstehenden Nachteile sind bekannt und
bedürfen keiner weiteren Erklärung.
-
Um ,die Nachteile des nicht in Rechnung gesetzten Verbundes bei Durchlaufträgern
zu beseitigen, wurde ferner vorgeschla ägien , die unmittelbar befahrene Beton-Fahrbahnplatte
derartig hoch vorzuspannen, daß die durch negative Biegemomente erzeugten Zugspannungen
im Beton der Fahrbahnplatte, die in unmittelbarem Verbund mit der Tragkonstruktion
steht, die vorher erzeugten Druckspannungen nicht oder nur wenig überschreiten.
Eine derartige Verbundfahrbahntafel kann als rißsicher bezeichnet werden. Diese
Ausführungsweise hat jedoch beim Bau insbesondere
von grbl"eren
Brüchen den ä@.achtc-il, daß groß:. Querschnittflächen des Hauptträgers mit vorgespannt
-werden müssen, sobald Stahlbetonplatte und die Tragkonstruktion aus Stahl schubfest
miteinander verbunden sind. Es gehen daher große Teile der Vorspannkraft dem Beton
verloren.
-
Bei einer weiteren Bauweise im Großbrückenbau wird über ein Blech,
das zugleich den Obergurt der Haupt-, Quer- und Längsträger bildet, eine etwa 5
cm starke Hartgußasphaltschicht aufgebracht, die als befahrbare Straßendecke und
gleichzeitig als Abdichtung für das Obergurtblech der Brücke dient. Diese Bauart
weist den Nachteil auf, daß die Obergurtbleche, die die Straßendecke tragen, infolge
der geringen Dicke dieser Decke sehr starken örtlichen Beanspruchungen ausgesetzt
sind. Nachteilig ist ferner, daß der Asphalt nicht allein als ausreichende Dichtung
angesehen werden kann.
-
Die Erfindung bestellt darin, daß zwischen der Beton-Fahrilalinhlatte
und dein Obergurtblech eine Zwischenschicht aus Sand aufgebracht wird. Es wird hierbei
vorzugsweise ein Sand verwendet, der eine solche Beschafenlieit aufweist, daß bei
auftretenden Relativbewegungen zwischen der Beton-Fahrbahnplatte und dein Gurtblech
möglichst geringe Reibungskräfte entstehen. Hierfür sind insbesondere Sande mit
einer grobkörnigen Struktur geeignet.
-
Die Erfindung erstreckt sich hierbei auf Beton-Fahrbahnplatten, die
mit Fugen oder ohne Fugen ausgeführt werden. Die Erfindung ist ferner bei nicht
vorgespannten Fahrbahnplatten und auch bei Fahrbahnplatten anwendbar, bei denen
eine Vorspannung in der Längs- und/oder Querrichtung der Brückenachse erfolgt.
-
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist daran gedacht, die Sandschicht
vor Aufbringung des Betons zu walzen. um eine möglichst glatte Oberfläche der Sandschicht
zu erreichen. Die Aufbringung des Betons erfolgt in diesen und anderen Fällen ähnlich
wie bei der Herstellung von Beton-Straßenidecken durch eine fahrbare Transportbrücke,
die auf Rollen oder Rädern fortbewegt wird, die außerhalb der Fahrbahnfläche, und
zwar außerhalb der Seitenkante fortbewegt wird.
-
Erfindungsgemäß können ferner Maßnahmen vorgesehen werden, um die
Reibungskräfte zwischen der Beton-Fahrbahnplatte und dem Gurtblech zu verringern.
Zu diesen Maßnahmen gehört beispielsweise die Anordnung einer dünnen 'Metallfolie
auf der glattgewalzten Sandschicht, die so beschaffen ist, daß cler Beton auf diese
Metallfolie aufgebracht wird. Zusätzlich zu .dieser Metallfolie oder auch alternativ
kann eine Schicht Ölpapier, Ölpappe od. dgl. zwischen der Sandschicht und der Beton-Fahrbahnplatte
angeordnet -,wer den. Die Anordnung des Ölpapiers erfolgt dabei vorzugsweise auf
der Sandschicht, während die -Metallfolie zusätzlich über dem Ölpapier aufgebracht
wird.
-
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele für die Erfindung
dargestellt. Abb. i zeigt die Anordnung einer Fahrbahnplatte auf einer Sandschicht,
die ihrerseits von einer in Verhund stehenden Tragkonstruktion gehalten `wird; Abb.
2 zei lt eine Ausführungsform, bei der über vier Sandschicht zunächst eine Schicht
aus öl-1 -:apier und über dem Ölpapier zusätzlich ein-Metallfolie angeordnet ist;
Abb.3 zeigt eine vergrößerte Darstellung der Ausführungsform nach Abb. 2.
-
In der _Mib. i ist eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
dargestellt. Die Tragkonstruktion besteht aus :dem Gurtblech c mit den Versteifungsrippen
d. über dem Gurtblech c befindet sich eine Sandschicht b, über der die Beton-Fahrbahnplatte
a aufgebracht ist. Die Beton-Fahrbahnplatte a kann wahlweise oben und unten mit
Längs- und Querbewehrungen g, h. versehen sein. Bei einer Beton-Fahrbahnplatte von
einer Stärke von etwa 14 mm hat sich gezeigt, daß die Sandschicht vorzugsweise etwa
eine Höhe von ,cm aufweisen soll.
-
Die Darstellung in Abb. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel, bei
dem über der Sandschicht zunächst eine Schicht Ölpapier oder Ölpappe f und darüber
eine Metallfolie e angeordnet ist.
-
Die Abb. 3 zeigt eine Teilschnittansicht in vergrößerter Darstellungsweise.
Diese Ansicht entspricht in der Ausführungsform dem in Abb. 2 dargestellten Beispiel.
Da die Beton-Fahrbalinplatte direkt befahren wird, ist es zweckmäßig, die obere
Bewehrung g in der Beton-Fahrbahnplatte so anzuordnen, daß zwischen der Oberkante
der Beton-Falirbahnplatte und der Bewehrung eine Betonschicht von etwa 2 bis 3 cm
entsteht. Hierdurch wird die Gefahr vermieden, daß bei Abnutzung der Beton-Fahrbahnplatte
Teile der Bewehrung aus der Beton-Fahrbahnplatte heraustreten.