DE858199C - Steuerventil fuer Kraftfahrzeug-Anhaenger - Google Patents

Description

• Steuerventil für Kraftfahrzeug-Anhänger Die Erfindung betrifft ein Steuerventil für Kraftfahrzeug-Anhänger. Bei einer der bekannten Ausführungen derartiger Steuerventile ist in einem dreiteiligen Gehäuse eine Ventilspindel vorgesehen, die an ihren Enden Topfmanschetten mit Führungskolben trägt und auf der, axial verschiebbar, gegenüber einer Manschette unter Federwirkung stehend, ein aus mehreren Teilen bestehender Ventilkörper mit einer Ringdichtung und einer Hutmanschettendichtung gegen die Spindel angeordnet ist.
• Diese Ausführungsart zeigt, obschon sie grundsätzlich eine günstigere Wirkungsweise hat als andere Bauarten, noch einige Mängel. Zur Führung der beweglichen Ventilteile sind die Manschettendichtungen mit besonderen Führungskolben versehen. Die in der Austrittskammer arbeitende Topfmanschette unterliegt hohem Verschleiß, weil sie beim Arbeiten an den in den Kammerringwandungen angeordneten Austrittsöffnungen entlang gleitet. Die in der Eintrittskammer arbeitende Topfdichtung läßt einen Luftübertritt nur am Außenumfang der Manschette zu. Der mehrteilige Ventilkörper kompliziert die Bauart. Außerdem hat sich herausgestellt, daß das Ventil verhältnismäßig träge arbeitet, vermutlich wegen des vielteiligen Aufbaues, des geringen Durchtrittsquerschnittes an der einen Topfmanschette und infolge der Reibung des Ventilkörpers auf der Spindel und der Reibung in den Kolbenführungen.
• Zur Behebung dieser Nachteile schlägt die Erfindung, ausgehend von der zuvor skizzierterv Bauart, eine Kombination von verschiedenen Merkmalen vor, die nachstehend an Hand des in der Abbildung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert seien.
• Am Stutzen i tritt die Druckluft vom Motorfahrzeug in die Einlaßkammer 2 des Steuerventils ein. Der Stutzen 3 führt von der Einlaßkammer 2 zum Hilfsluftbehälter des Anhängerfahrzeugs. Mit 4 ist die Austrittskammer des Ventils bezeichnet, die über den Stutzen 5 an den Bremszylinder angeschlossen ist und über untere Öffnungen 6 mit der Außenluft in Verbindung steht.
• Das Gehäuse ist zweiteilig ausgeführt, wobei der Teil 7 die Eintrittskammer 2 und der Teil 8 die Austrittskammer 4 bildet. Zwischen den beiden Teilen ist eine scheibenförmige Trennwand 9 mit Dichtungsringen und einer inneren Durchtrittsöffnung 1i eingeklemmt, wobei der Rand der Durchtrittsöffnung 1i zugleich den Ventilsitz für eine der Dichtungsflächen des Ventilkörpers 12 bildet.
• In der Längsachse des Ventils ist die Ventilspindel 13 angeordnet, die die beweglichen Teile des Ventils trägt.
• An dem in die Eintrittskammer 2 ragenden Ende der Ventilspindel ist ein glockenförmiger Tragkörper 14 fest eingespannt. Er trägt eine ringförmige Stützplatte 15 mit Bohrungen oder Schlitzen 16. Gegen die Stützplatte 15 legt sich die als Nutringmanschette ausgebildete Manschette 17 an, die außerdem durch den Manschettenhalter 18 gestützt ist.
• Die Verwendung einer Nutringmanschette an Stelle einer Topfmanschette in der dargestellten Anordnung und in Verbindung mit der gelochten Stützplatte gibt der eintretenden Luft die Möglichkeit, an beiden Ringflächen der Manschette durchzutreten, erhöht also den Durchtrittsquerschnitt und damit die Füllgeschwindigkeit zum Auffüllen des Hilfsbehälters über Stutzen 3. Die Stützplatte 15 hat einen wesentlich kleineren Außendurchmesser als die Innenbohrung der Einlaßkammer, so daß jegliche verzögernde Reibung im Gegensatz zu den sonst üblichen Kolbenführungen vermieden ist, wobei die Reibung der Nutringmanschette, die mit schräg anliegenden Ringwandungen arbeitet, an sich schon geringer ist als bei Topfmanschetten.
• An dem in die Auslaßkammer 4 ragenden Ende der Ventilspindel 13 ist ein Tragkörper 19 festgespannt. Dieser Tragkörper ist einerseits der Haltekörper für die Nutringmanschette 2o, andererseits Ventilsitz für die Dichtungsfläche 21 des Ventilkörpers 12, und bildet über die Löcher 22 einen Entlüftungskanal 23 zwischen Auslaßkammer 4 und der Atmosphäre über die Öffnungen 6. Die Nutringmanschette 20 wird mit geringer Spannung in der Eindrehung 24 des Tragkörpers 19 festgehalten. Der Bewegungsbereich der Manschette 2o ist derart gewählt, daß die Manschette nicht über die Bohrung des Stutzens 5 herübergeht.
• Auf der Ventilspindel 13 sitzt axial verschieblich der Ventilkörper 12, der zur Niederhaltung unter der Wirkung der Feder 25 steht, die ihr Widerlager in dem glockenförmigen Tragkörper 14 der Manschettendichtung 17 hat.
• Der Ventilkörper 12, als einstückiges Konstruktionsteil aus elastischem Werkstoff, z. B. Gummi, hergestellt, besteht aus einem zylindrischen Teil 26 mit kegelflächiger Abfasung am Stirnende, die die Dichtungsfläche 21 bildet. An den zylindrischen Teil schließt sich ein weiterer Kegelansatz 27 an, dessen Kegelfläche die Dichtungsfläche 28 bildet zum Abschluß der Öffnung 1i in der Trennwand 9 zwischen Einlaßkammer 2 und Austrittskammer 4. Auf der Grundfläche des Kegelansatzes 27 ist die Lippendichtung 29 zur Abdichtung des Ventilkörpers 12 gegen die Spindel 13 angeordnet. Die innere Bohrung 3o ist bis auf die Lippenenden größer gehalten als der Spindeldurchmesser, so daß der axialen Verschiebung des Ventilkörpers 12 auf der Spindel 13 nur eine geringe Reibung entgegenwirkt.
• Durch die zusammengedrängte Bauart des Ventilkörpers (nahe zusammengerückte Dichtungsflächen) ergibt sich ein kleines Gesamtaggregat und die Möglichkeit, das Gehäuse zur Bildung der beiden Kammern in einfacher Weise zweiteilig auszuführen und lediglich eine einfach gestaltete Zwischenwand als Trennwand zwischen den beiden Kammern zu verwenden.
• Wirkungsgemäß wird neben einer erhöhten Ansprechempfindlichkeit der Vorteil erreicht, daß ein zwangsläufiges Nacheinanderarbeiten des Ein- und Auslasses unbedingt gewährleistet ist.

Claims (5)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Steuerventil für Kraftfahrzeug-Anhänger, bei welchem auf der zwei in Abstand voneinander befestigten Manschettendichtungen tragenden zentralen Ventilspindel ein unter Federwirkung gegenüber einer der Manschetten stehender Ventilkörper mit elastisch nachgiebigen Dichtungsflächen axial verschiebbar angeordnet ist, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale: a) Der Ventilkörper (12) besitzt zwei in geringem axialem Abstand voneinander angeordnete Ringdichtungsflächen (21 und 27) und eine gegen den Überdruck der Eintrittskammer (2) zwischen Ventilspindel (13) und Ventilkörper (12) abdichtende Lippendichtung (29) ; b) die Dichtungsfläche (21) an dem in die Austrittskammer (4) ragenden Ende des Ventilkörpers (12) öffnet bzw. schließt einen um die Spindel zentralen, ringförmigen Austrittskanal (23), der, durch die an der glatten Innenwandung der Austrittskammer (4) anliegende Dichtungsmanschette (20) und die Wandungen des Manschettentragkörpers (19) gegen die Austrittskammer (4) abgeschlossen, über Bohrungen (6) im Boden der Austrittskammer (4) mit der Außenluft in Verbindung steht; c) die Ringdichtung (27) am Ventilkörper (12) zwischen Eintritts- und Austrittskammer (2 bzw. 4) arbeitet mit einem scheibenförmigen Ventilsitz (28 der Scheibe 9) zusammen, der mit seinen Außenrändern in die Trennfuge der beiden die Eintritts- bzw. Austrittskammer bildenden Gehäuseteile (7 und 8) eingeklemmt ist; d) die an den Innenwandungen von Eintritts- bzw. Austrittskammer anliegenden Manschettendichtungen (17 und 20), als ringförmige Nutringmanschetten ausgebildet, halten die beweglichen Ventilteile, (Spindel 13, Ventilkörper 12 und Manschettendichtungen 17 und 20 nebst zugehörigen Tragkörpern 19 und 14) unter Fortfall besonderer Führungsteile, wie Führungskolben od. dgl., schwebend im Ventilgehäuse.
2. 2. Steuerventil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der einteilige Ventilkörper (i2) aus einem elastischen Werkstoff, wie z. B. Gummi, besteht.
3. 3. Steuerventil nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenbohrung (30) des Ventilkörpers (i2) für den Durchtritt der Ventilspindel derart gestaltet ist, daß nur die Dichtungslippe (29) an der Spindel (i3) anliegt.
4. 4. Steuerventil nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Eintrittskammer (2) arbeitende Nutringmanschette (i7) derart angeordnet ist, daß die vom Motorfahrzeug einströmende Luft sowohl an der außenliegenden Dichtungsfläche gegen die Gehäusewandung als auch an der innenliegenden Dichtungsfläche gegen einen inneren, zentralen, glockenförmigen Abschlußkörper (i4) auf der Ventilspindel durchtreten kann.
5. 5. Steuerventil nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Austrittskammer (4) arbeitende Nutringmanschette (20) mit ihrer inneren Ringwandung unter Spannung in einer rinnenförmigen Eindrehung (24) ihres auf der Ventilspindel (i3) sitzenden Tragkörpers (i9) gehalten ist.