DE855308C

DE855308C - Lippen- und Wangenhalter fuer Operationen im Bereich des Oberkiefers

Info

Publication number: DE855308C
Application number: DEW5395A
Authority: DE
Inventors: Hans Herbert; Wilhelm Dr Wagner
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-03-18
Filing date: 1951-03-18
Publication date: 1952-11-13

Description

Die Grundbedingung bei allen ärztlichen Eingriffen, ein gutes Gesichtsfeld zu schaffen, verlangt bei Operationen am Oberkiefer vor allem das Abhalten der Oberlippe und Wangen.
Dazu benötigte man seither eine Assistenz, also eine zweite Person, die ausschließlich die Weichteile in der Umgebung des Operationsfeldes mit entsprechenden Instrumenten abzuhalten hatte.
Diese Tätigkeit verlangte ein ruhiges, ununterbrochenes Halten der Instrumente an der gleichen Stelle gegen mehr oder weniger starken Widerstand des Patienten über eine längere Zeitdauer hinweg.
Die zwangsläufig unbequeme Haltung der Assistenz und mangelnde Kontrolle ihrer Tätigkeit (die Assistenz steht hinter dem Patienten) ergeben Unzuträglichkeiten verschiedenster Art.
Der Operateur ist nämlich gezwungen, laufend die Tätigkeit der Assistenz zu kontrollieren und zu korrigieren. Weiterhin leidet die Assistenz wegen ihrer unbequemell Haltung unter Ermüdungserscheinungen der Hand- und Armmuskulatur. Diese führt zwangsläufig zum Nachlassen des Zuges oder aber zu übermäßigem Druck auf die Weichteile.
Al>gesehen von den dadurch sich ergebenden Störungen bei der Operation führt dies zu unangenehmen Nachwirkungen in der Wundheilung, die mit der eigentlichen Operation nicht im ursächlichen Zusammenhang stehen.
Es ist bekannt, daß versucht wurde, die Assistenz dadurch zu umgehen, daß man die Halteinstrumente an sogenanntenStirnreifen befestigte. DieseBefestigungsart hat aber den Nachteil, daß das Stirnband keinen sicheren Sitz gewährleistet, zumal es einseitig auf Zug beansprucht wird. Weiterhin ruht bei zahnärztlichen Operationen der Kopf des Patienten auf einer sogenannten Kopfstütze. Mithin liegt der rückwärtige Teil des Stirnbandes zwischen Kopf-und Kopfstütze, so daß schon bei leichten Kopfbewegungen sich das Stirnband und damit auch die Halteinstrumente verschieben. Die Erfindung betrifft nun eine neuartige Vorrichtung zum Abhalten von Oberlippe und Wangen und Offenhalten der Operationswunden im Oberkiefer.
Diese Vorrichtung besteht aus einem auf dem Nasenbein des Patienten ruhenden Traggestell in Verbindung mit neuartig geformten Halteinstrumenten.
Das Traggestell ist ein auf dem Nasenbein ruhender Bügel, der mit federnden Seitenarmen und einem Band am Kopf des Patienten befestigt wird.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Geräts dargestellt. Die Seitenarme liegen auf den Ohren auf und sind durch ein verstellbares Band, das sich in der Höhe der Ohren, also unterhalb der größten Ausladung des Hinterschädels an den Kopf anlegt, verlängert und verl)unden.
Durch diese Anordnung ist das Traggestell gegeii Verschiebungen nach jeder Richtung gesichert.
Selbst bei starken Kopfbewegungen des Patienten kann sich das Traggestell nicht verschieben, da das Halteband unterhalb) des Hinterschädels und damit außerhall) des Bereiches der Kopfstütze liegt.
Nlit diesem Traggestell sind zweckentsprechend geformte Halteinstrumente, die gleichzeitig Lippe und Wangen al>halten, verbunden. Dies kann sowohl in starrer Form als auch lieweglich oder verstellhar geschehen.
Die Halteinstrumente sind so geformt, daß sie gleichzeitig Lippe und Wangen ahllalten, ohne den Patienten zu helästigen, und trotzdem eine seither unbekannte Übersicht für den Operateur schaffen.
Ein schädigender Druck ist durch die den anatomischen Verhältnissen angebrachte Form und ahsolutc Ruhigstellung der Halteinstrumente vermieden.
PATENTANSPRCCI{E 1. Vorrichtung zum Abhalten von Oberlippe und Wangen, dadurch gekennzeichnet, daß I lalteinstrumente mit einem auf dem Nasenbein des Patienten ruhenden Traggestell verbunden sind.

Claims

2. Haltevorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteinstrumente an dem Traggestell in jeder beliel)igen Richtung verstellbar angebracht sind.

3. Haltevorrichtung nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an dem Traggestell angebrachten Halteinstrumente in jeder beliebigen Lage arretierbar sind.

4. Haltevorrichtung nach Anspruch I bis 3, dadurch gekpnnzeichnet, daß die Halteinstrumente nicht nur die Lippe, sondern durch ihren den anatomischen Verhältnissen angepaßten flügelartigen Fortsatz gleichzeitig auch die Wangen abdrängen.