DE8535579U1 - Blasform zum Herstellen von Enghals-Henkelgefäßen aus Glas - Google Patents
Blasform zum Herstellen von Enghals-Henkelgefäßen aus GlasInfo
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Description
Dr.-lng. Reirinär "&Kgr;°&Ggr;"'3 i ' "Öipl.-Ing. Klaus Bergen
Wilhelm-Tell-Str. 14 4OQD Düsseldorf 1 Telefon 39 7O2B Patentanwälte
G 85 35 579.8 2. Mai 1990
38 652 K
Spessart Glas GmbH, Rodenbacher Straße 38, 8770 Lohr
"Blasform zum Herstellen von Enghals-Henkelgefäßen aus Glas"
; ,- Die Erfindung bezieht sich auf eine Blasform zum Herstellen
\ von Enghalsgefäßen mit mindestens einem geschlossenen Hen-I
kel.
Enghalsgefäße aus Glas werden üblicherweise nach einem zweistufigen
Verfahren durch Heißverformen unter Verwendung \ zweigeteilter Mür.Jungs-, Vor- und Fertigformen hergestellt.
• Dabei wird ein Glr-sposten zunächst in der Mündungs- und der
I Vorform durch Pressen oder Blasen zu einem Külbel vorgeformt, dessen Mündungsbereich bereits die Konturen und die
Abmessungen des fertigen Glasgefäßes besitzt, weil ein Ausblasen im Mündungsbereich angesichts der damit notwendigerweise
verbundenen Wanddickenverringerung im Mündungsbereich ( ) zu nicht beherrschbaren Konturen- und Maßabweichungen führen
würde. Das gilt auch für im Bereich des Gefäßhalses und der Gefäßschulter angeordnete Henkel, weswegen Henkelgefäße
\ im Bereich des üblicherweise wenig unterhalb der Gefäßmün-
\ dung bzw. des Mündungsgewindes angeordneten Henkels beim Vorformen bereits auf Fertigform und -maß gebracht werden.
; Demgemäß bleiben der Gefäßhals und die Gefäßschulter mit
I dem Henkel beim Ausblasen in der Fertigform unverformt,
; während der Gefäßkorpus beim Ausblasen je nach dem Gefäß-
I durchmesser eine erhebliche Verformung erfährt* Dem Verfor-
I mungsgrad entspricht die WähddickenVerminderUng unterhalb
des Gefäßhenkels, während im Bereich der Verbindung Henkel/Wandung
eine Materialanhäufung entsteht. Dadurch ergibt sich eine ungleichmäßige Glasverteilung bzw. Wanddicke und
entstehen im Übergangsbereich zwischen dem Henkel und der Gefäßwandung erhebliche innere Spannungen, die bei einem
schroffen Temperaturwechsel und/oder unter insbesondere
plötzlicher mechanischer Belastung leicht zum Bruch führen können. Damit ist nicht nur ein Verlust des Gefäße- und des
&xgr; ( \ Gefäßinhalts verbunden, sondern je nach Gefäßinhalt auch
eine erhebliche Gefährdung von Mensch und Umwelt wie beispielsweise im Falle von Labor unci Säuregefäßen.
Da sich der Materialfluß und die Gasverteilung im Bereich
des Henkels kaum beherrschen lassen, ist die Praxis dazu übergegangen, bei Enghalsgefäßen den im Bereich einer flachen
Schu]ter angeordneten Henkel hakenförmig auszubilden und zwischen dem unteren Henkelende und der gegenüberliegenden
Wandung einen Spalt zu belassen. Es liegt auf der Hand, daß dies auch nur auf Kosten der Handhabungssicherheit und
Festigkeit möglich ist.
Eine hinreichende Handhabungssicherheit ergibt sich beim herkömmlichen Blasformen somit nur für Glasgefäße mit
schlankem Hals und einem Korpus mit geringern Durchmesser sowie dementsprechend geringer Durchmesservergrößerung beim
Ausblasen des Külbels in der Fertigform oder bei einem oberhalb einer flachen Schulter am Gefäßhals angeordneten
geschlossenen Henkel. Ein solcher Henkel erfordert aber einen entsprechend langen Hals, um einen für das Erfassen
des Henkels ausreichenden Abstand zwischen dem Henkel und der Schulter zu schaffen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgäbe zugrunde, die Vörerwähn-
I ItI
&igr; I II
ten Nachteile zu beseitigen und insbesondere eine Blasform i'.um Herstellen von Enghals-Henkelgefäßen zu schaffen, die
ein Ausblasen mit großem Verformungsgrad und damit große
Durchmesser bzw. verhältnismäßig flache Gefäßschultern auch im Henkelbereich zuläßt.
Die Lösung dieser Aufgabe basiert auf dem Gedanken, den Henkel beim Vorformen zwar auf Fertigmaß und -form zu
bringen, nicht aber die Külbelwandung im Bereich des unteren Übergangs Henkel/Gefäßschulter * Im einzelnen besteht
die Erfindung darin, daß eine Blasform der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß im Bereich des Henkels lediglich
eine hakenförmige, mit dem Formenhohlraum einseitig in Verbindung stehende Ausnehmung aufweist, die beim Vorformen
i.ur Gänze mit Glas gefüllt wird und einen zunächst hakenförmigen Henkel mit Fertigmaß ergibt. Für das Fertigformen
weist die Form im Formenhohlraum einen freistehenden Henkelkern auf, um den sich der zunächst noch hakenförmige Henkel
des Külbels herumlegt.
Demgemäß wird beim Vorformen des Külbels der Henke] in der
Vorform bereits auf Fertigmaß und -form gebracht, während die Külbelwandung unterhalb des oberen Henkelübergangs im
Abstand vom unteren Henkelende verbleibt und erst beim Fertigblasen auf die freie Henkelstirnseite trifft. Dabei
reicht die Temperatur des Glases für ein homogenes und hochfestes Verschweißen des freien Henkelendes mit der ihm
gegenüberliegenden Wandung aus, so daß sich ein ebenso guter Werkstoffverbund wie beim herkömmlichen Formen eines
mit einem geschlossenen Henkel versehenen Külbels in der Vorform ergibt. Gleichzeitig werden Materialanhäufungen und
sich daraus ergebende innere Spannungen vermieden, so daß sich insgesamt eine hohe Bruch- und Temperaturwechselbeständigkeit
ergibt; denn der Henkelquerschnitt und die Wand-
ft I 4 - '
I t
dicke im Bereich der Gefäßsehulter lassen sich bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren optimal aufeinander abstimmen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren erläutert*
In der Zeichung zeigen;
Fig. 1 eine Blasform zum Herstellen eines Külbels und
Fig. 2 eine Blasform mit eingezeichnetem Külbel und Fertiggefäß.
Eine erfindungsgemäße in üblicher Weise zweiteilige Vorform
1 weist einen Formenhohlraum 2 mit der Kontur des Külbels 3 aufi Zum Formenhohlraum 2 gehört eine hakenförmige
Ausnehmung 4, in der der Gefäßhenkel 5 bereits auf Fertigmaß gebracht wird, während die Stirnseite 6 des zunächst
noch zapfenförmigen Henkels 5 in einem der Külbelverformung
beim Ausblasen in der Fertigform entsprechenden Abstand von der Külbelwandung verbleibt.
Das Külbel 3 wird zum Ausblasen in eine in üblicher Weise zweiteilige Fertigform 7 mit einem der Kontur des fertigen
Gefäßes entsprechendem Formenhohlraum 8 und einem Henkelkern 9 gebracht. Dabei umgreift nur der zunächst noch hakenförmige
Henkel 5 den Henkelkern 9, während die Külbelwandung im Abstand von dem Henkelkern verläuft.
Beim Ausblasen des Külbels wandert die Külbelwandung nach außen bis sie am freien Teil des Henkelkerns 9, der Henkelstirnseite
6 und der Innenwandung 10 der Fertigform anliegt. Beim Auf treffen auf die Henkelstirnseite 6 verschweißt
das freie Henkelende mit der Wandung und ergibt
sich ein bruchfester Übergang vom Henkel zur Gefäßwandung
ohne Materialanhäufungen und wesentliche innere Spannungen.
Die erfindungsgemäße Blasform fuhrt nicht nur zu einem
Giäsgefäß 11 mit hoher Haltbarkeit insbesondere Schlägt
festigkeit, sondern laßt sich auch ohne erhöhten Aufwand im Vergleich zu herkömmlichen zweistufigen Verfahren durchführen;
denn die erfindungsgemäße Vorform unterscheidet sich
( &Lgr; von einer herkömmlichen Vorform nur dadurch, daß die den
Henkel formende Ausnehmung 4 blind ausläuft, d.h. nicht bis zum Formeninnenraum 2 durchgeführt ist* Damit sind praktisch
keine zusätzlichen Kosten verbunden. Die Erfindung erlaubt daher bei gleichen Verfahrenskosten das Herstellen
von Enghalsgefäßen mit größerem Durchmesser bzw. kleinem Verhältnis von Hals- zu Korpusdurchmesser sowie flacherer
Schulter und demgemäß größerem Fassungsvermögen, die sich zudem durch eine größere Haltbarkeit, insbesondere Bruchfestigkeit
und Temperaturwechselbeständigkeit auszeichnen.
sg
Claims (2)
- It IUI - ' »«-« Il < » · ·Schutzansprüche i1* Blasform zum Herstellen von Enghalsgefäßen mit mindestens einem geschlossenem Henkel, gekennzeichnet durch eine mit dem Fofmenhohlraum (2) einseitig in
- 2. Blasform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Formenhohlraum (8) ein Henkelkern (9) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
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DE8535579U1 true DE8535579U1 (de) | 1990-07-12 |
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Family Applications (1)
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DE19858535579 Expired DE8535579U1 (de) | 1985-12-18 | 1985-12-18 | Blasform zum Herstellen von Enghals-Henkelgefäßen aus Glas |
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1985
- 1985-12-18 DE DE19858535579 patent/DE8535579U1/de not_active Expired
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