DE852425C

DE852425C - Verfahren zur Erhoehung der Lagerfestigkeit von Siliconlacken

Info

Publication number: DE852425C
Application number: DEP43990D
Authority: DE
Inventors: Siegfried Dr Nitzsche
Original assignee: HELLMUTH HOLZ DR
Current assignee: HELLMUTH HOLZ DR
Priority date: 1949-05-26
Filing date: 1949-05-26
Publication date: 1952-10-16

Description

Siliconlacke stellen Lösungen von polymeren Siloxanen in organischen Lösungsmitteln >dar. Während die reinen, lösungsmittelfreien Siloxane in der Kälte eine verhältnismäßig hohe Beständigkeit aufweisen, zeigen Siliconlacke schon bei geringsten Spuren von Säure die Eigenschaft, in der Kälte zu gelieren, d. h. zu unlöslichen Produkten weiter zu kondensieren. Für die Lagerbeständigkeit eines Siliconlackes ist es also erforderlich, auch die

ίο geringste Spur Säure zu entfernen. Auch bei entsprechend geleiteter Hydrolyse der Organosilane, aus denen die Siloxane gewonnen werden, und bei gründlichstem Waschprozeß der gebildeten Siloxane ist es praktisch fast unmöglich, zu verhindern, daß in dem Lackröhstoff etwas Säure zurückbleibt. Außerdem kann sich auch etwas Säure aus Spuren von nicht hydrolysieren Silanen während der Lagerung des Lackes nachbilden.

Es ist an sich bekannt, die Stabilität von reinen, unverdünnten Organosiloxane durch säurebindende Stoffe, wie aromatische oder aliphatisdhe Amine, z-u verbessern. Für den Zusatz zu Siliconlacken sind diese Stoffe jedoch weniger geeignet, da sie teils sehr giftig und teils von unbefriedigender Wirkung sind. ·

Erfindungsgemäß werden zur Erhöhung der Lagerfestigkeit von Siliconlacken diesen Amide, Hydrazine, Schiffsche Basen oder heterocyclische, im Ringsystem Stickstoff, gegebenenfalls auch Sauerstoff enthaltende Verbindungen, die nicht weiter durch aromatische Reste 'Substituiert sind, wie Pyrrol, Pyridin, Chinolin, Carbazol, Oxazole und Imidazole zugesetzt. Diese Verbindungen binden, niclht nur Salzsäure, sondern erfülkn auch die an brauchbare Stabilisatoren zu stellende Anforderung, daß sie in keinerlei Weise ungünstig auf den Lack

einwirken und auch die aus den Lacken gebildeten Filme nicht hinsichtlich ihrer mechanischen oder elektrischen Eigenschaften verschlechtern. Bei ihrer Verflüchtigung bei oder unterhalb der Einbrenntemperatur bilden sich 'keine schädlichen oder giftigen Dämpfe. Außerdem beeinflussen die sich aus ihnen bildenden Zersetzungsprodukte vielfach die Härtung günstig, indem sie die Einbrennzeit verkürzen. Oft ist es auch zweckmäßig, als Stabilisatoren Stoffe zu verwenden, die einerseits Säure binden, andererseits in der Hitze beim Einbrennen Säure abspalten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

I. Verfahren zur Erhöhung der Lagerfestigkeit von Siliconlacken, dadurch gekennzeichnet, daß diesen al« säurebindende Stoffe Amide, Hydrazine, Schiffsche Basen oder heterocyclische, im Ringsystem Stickstoff, gegebenenfalls auch Sauerstoff enthaltende Verbindungen, die nicht weiter durch aromatische Reste substituiert sind, wie Pyrrol, Pyridin, Chinolin, Carbazol, Oxazol und Imidazol, zugesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als säurebindende Stoffe solche zugesetzt werden, die schon unterhalb der Einbrenntemperatur des Lackes merklich flüchtig sind, so daß nach dem Einbrennen der Lackfilm von diesen Stoffen frei bzw. möglichst frei ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der säurebindende Stoff aus Verbindungen besteht, die in der Hitze in Komponenten zerfallen, wovon mindestens eine die Härtung 'beschleunigt, z. B. Formamid, oder aus anderen säureenthaltenden oder -abspaltenden Verbindungen, z. B. Chlorhydraten.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gelkennzeichnet, daß den Lacken sowohl Stoffe zugegeben werden, die Säure binden, als auch Stoffe, die in der Hitze Säure abspalten.

Angezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2389802 bis 2389805, 389 807.

I 5412 10.