DE851935C - Verfahren und Vorrichtung zur Untersuchung der von einem Bohrloch durchteuften Gesteinsschichten - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Untersuchung der von einem Bohrloch durchteuften Gesteinsschichten

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DE851935C
DE851935C DES19240A DES0019240A DE851935C DE 851935 C DE851935 C DE 851935C DE S19240 A DES19240 A DE S19240A DE S0019240 A DES0019240 A DE S0019240A DE 851935 C DE851935 C DE 851935C
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borehole
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Henri-Georges Doll
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Societe de Prospection Electrique Schlumberger SA
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01VGEOPHYSICS; GRAVITATIONAL MEASUREMENTS; DETECTING MASSES OR OBJECTS; TAGS
    • G01V3/00Electric or magnetic prospecting or detecting; Measuring magnetic field characteristics of the earth, e.g. declination, deviation
    • G01V3/18Electric or magnetic prospecting or detecting; Measuring magnetic field characteristics of the earth, e.g. declination, deviation specially adapted for well-logging
    • G01V3/20Electric or magnetic prospecting or detecting; Measuring magnetic field characteristics of the earth, e.g. declination, deviation specially adapted for well-logging operating with propagation of electric current
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Untersuchung der von einem Bohrloch durchteuften Gesteinsschichten Die Erfindung bezieht sich auf die Untersuchung der unterirdischen Gesteinsschichten, und zwar insl>esondere der Voll einem Bohrloch durchteuften Schichten. Sie hat die Bestimmung des sogenannten Formationsfaktors durch in dem Bohrloch durchgeführte Messungen zum (egenstand.
  • Unter dem Begriff Formationsfaktor wird das Verhältnis des elektrischen Widerstandes einer Schicht (oder Forlllation), wenn diese Schicht mit Wasser gesättigt ist, zu dem Widerstand d.s Sättigungswassers verstanden. Diese Größe F wird durch folgende Formel ausgedrückt: spezifischer Widerstand der Schicht Rf F = = spezifischer Widerstand der Flüssigkeit Rw Der Formationsfaktor ist zur Errechnung der Öl- und Wassergehalte der Schicht und zum Erhalt von Anhaltspunkten über die Kapazität und die voraussichtliche Ergiebigkeit der Schicht dienlich.
  • Bei der geophysikalischen Erforschung ist es wünschenswert, alle nur möglichen Aufschlüsse über die Eigenschaften der unterirdischen Formationen zu erhalten, damit man danach die am besten geeignete Methode für die Herstellung des Bohrlochs und dessen Förderaufschließung festlegen kann.
  • Wenn man eine Erdölsonde bohrt, sucht man die Erkenntnisse über die Formationen durch verschiedene Mittel zu gewinnen. Die eine der aufschlußreichsten Methoden zu diesem Zweck ist unter dem Namen elektrisches Kernen bekannt. Sie kann auf verschiedene Weise durchgefürt werden, jedoch ist sie fast immer mit einer Messung der spezifischen Widerstände der Format ionen verbunden.
  • 0obgleich das elektrische Kernen im allgemeinen dazu benutzt wird, um Beziehungen zwischen den Bohrlöchern zu ermitteln und die Beschaffenheit der Formationen und der sie enthaltenden Flüssigkeiten zu bestimmen, können die Widerstandskurven in Verbindung mit anderen Feststellungen dazu ausgenutzt werden, um die Kapazität der Schichten und infolgedessen ihre voraussichtliche Ergiebigkeit zu schätzen.
  • Der spezifische elektrische Widerstand der von einem Bohrloch durchteuften Schichten hängt in großem Nlaße von dem Widerstand der in der Schicht enthaltenen Flüssigkeit ab. Wenn man nach dem Rotaryverfahren bohrt, ist das Bohrloch im allgemeinen mit einer geeigneten Bohrlochspülung angefüllt, die auf die Formätionen einen höheren hydrostatischen Druck ausübt als der natürliche Druck der erwähnten Formationen, was zur Folge hat, daß die durchlässigen Formationen von der Bohrlochspülung durchdrungen werden.
  • Man kann nun Widerstandsmessungen, ausgerichtet entweder auf die durchdrungene Zone oder auf die durchdrungene und nicht durchdrungene Zone oder auf die nicht durchdrungene Zone allein, durchführen und dabei die Abstände zwischen den Elektroden ändern, indem man also sich die seitliche Untersuchungstiefe ändern läßt.
  • Wenn die Mächtigkeit der Formationen genügend groß ist, um die Verwendung von weit entfernten Elektrodenanordnungen zuzulassen, ist der registrierte spezifische Widerstand praktisch der wirkliche Widerstand der Schichten, wie dies im einzelnen in der Abhandlung von Martin, Murray und Gillingham, betitelt »Determination of the Potential Productivity of Oil Bearing Formations by Resistivity Measurements«, erschienen in »GEOPHYSICS«, Bd. 3, Nr. 3 vom Juli I938, erklärt ist. Dieser wirkliche Widerstand ist zugleich eine Funktion der Formation und der sie enthaltenden Flüssigkeit. So kann man, wenn der spezifische Widerstand einer nicht durchlässigen Zone sehr niedrig ist, beispielsweise niedriger als 0,5 Ohm, im allgemeinen darauf schließen, daß die Formation allein Salzwasser enthält. Wenn der spezifische Widerstand einer durchlässigen Schicht sehr hoch ist, so ist dies ein Hinweis darauf, daß die in der Formation enthaltene Flüssigkeit in erster Linie aus 01 oder Gas besteht und daß es kein Salzwasser in der Formation gibt. In den üblichen Fällen erhält man Widerstandswerte zwischen diesen beiden äußersten Werten. Jedoch gibt der gemessene Widerstand nicht unbedingt an, daß eine Formation mit hohem spezifischem Widerstand nur 01 ohne Salzwasser führt und daß eine Formation mit verhältnismäßig sehr niedrigem Widerstand in der Hauptsache nur Salzwasser enthält. In zahlreichen Fällen konnte nämlich festgestellt werden, daß eine Formation, die 01 ohne Salzwasser enthält, einen geringeren spezifischen Widerstand haben kann als eine Formation, die nur Salzwasser enthält. Diese Unstimmigkeit in dem Wert des spezifischen Widerstandes ist durch die Beschaffenheit der Formation selbst bedingt und ist von der Form und den Dimensionen der Körner oder Teilchen abhängig, die die Formation bilden, sowie auch von der Zementierung des Gesteins, der Porosität und anderen physikalischen Eigenschaften. Außerdem hat es den Anschein, daß, wenn gewisse Formationen viel mehr Öl ohne Salzwasser als Salzwasser enthalten, selbst wenn sie 300/0 und mehr Salzwasser enthalten, dies darauf zurückzuführen ist, daß die Öberflächenspannung der Flüssigkeiten und deren Verhalten innerhalb der Formation solcher Art sind, daß das Wasser in der Formation zurückgehalten wird, während das Öl entweicht.
  • Wie zuvor bereits dargelegt worden ist, bildet, wenn der durch das Diagramm vom elektrischen Kernen angezeigte spezifische Widerstand in dem mittleren Teil der äußersten Widerstandswerte liegt, der Widerstand allein keine genügende Grundlage, daß man den Irozentsatz an Ö1, oder daß man Ö1 frei von Salzwasser gewinnen wird. voraussagen kann. Es ist dann notwendig, einen anderen Wert zu haben, und zwar den Formationsfaktor. Der Wert dieses Faktors liegt im allgemeinen zwischen 5 und 100 für durchlässige Schichten.
  • Wenn der spezifische Widerstand der Formation und der Formationsfaktor bekannt sind, kann der mittlere spezifische Widerstand der in der Formation enthaltenen Flüssigkeit näherungsweise dadurch erhalten werden, daß man den spezifischen Widerstand der Formation durch den Formationsfaktor teilt. Wenn man den spezifischen Widerstand des in die Gesteinsporen eingedrungenen Wassers kennt, kann man dann das Verhältnis Öl zu Wasser errechnen. Indem man das so errechnete Verhältnis Ö1 zu Wasser der Formation mit dem bekannten Verhältnis Öl zu Wasser der in dem gleichen Feld niedergebrachten Bohrlöcher vergleicht, ist es möglich, vorauszusagen, ob man aus der Formation wasserfreies Öl gewinnen wird.
  • Mit Hilfe des Formationsfaktors ist' es ebenso möglich, die Gesamtergiebigkeit eines Bohrloches zu schätzen. Das Diagramm des elektrischen Kernens ergibt Werte für die Mächtigkeit der Formation. Andere Werte können erhalten werden, um die Dränagefläche des Bohrloches anzuzeigen, und auf diesen Werten basierend, kann man dann das Volumen der Formation schätzen. Wenn der Porositätsgrad, d. h. der Bruchteil der Formation, der nicht durch feste Stoffe ausgefüllt ist, bekannt ist, kann das Gesamtvolumen, das durch die Flüssigkeiten ausgefüllt sein kann, bestimmt werden. I)adurch, daß man dieses Volumen mit dem Ölanteil multipliziert, kann dann das gesamte Ölvolumen geschätzt werden.
  • Um diese Berechnung durchführen zu können, muß man den Formationsfaktor und den Porositätsgrad kennen. Index Abhandlung von G. E. Archie, betitelt »The electrical resistivity log as an aid in determining some reservoir characteristics«, er- schienen bn der "Technical Pul)lication« Nr. 1, 422, von A.I.M.M.E. im Oktober 1941, ist dargelegt, daß man festgestellt hat, daß der Formationsfaktot eine Funktion der Porosität ist, wie dies durch die folgende Formel ausgedrückt ist: F=p-m, worin p der Porositätsgrad und in ein konstanter Wert sind, welcher 11 näherungsweise gleich 2 ist.
  • Alan hat festgestellt, daß sich ni von 1,3 bis 2 fiir die eigelltümlicllcll Sandarten ändern und für jedes Feld oder jede Formation durch Laboratoriumsmessungen an den Kernen bestimmt werden kann.
  • So könnte, wenn der Formationsfaktor leicht und schnell bestimmt werden kann, die Porosität, ausgehend von der holzigen Gleichung, geschätzt werden, und man könnte infolgedessen die Gesamtergiebigkeit schätzen.
  • Die Bestimmung des Formationsfaktors ist nicht neu. Bisher wurde diese Bestimmung durch Versuche an den Kernen durchgeführt. Diese Untersuchungen bestehen im allgemeinen darin, ein- oder mehrere Kerne in jeder Formation zu entnehmen und sie dann im allgemeinen unter Vakuum sorgfältig zu waschen und zu trocknen. Wenn sie sich noch unter Vakuum befinden, werden die Kerne mit einer Flüssigkeit getränkt, welche einen bekannten spezifischen Widerstand besitzt. Wenn sie so mit diesem Wasser von der Standardart gesättigt sind mißt man ihren spezifischen Widerstand. Der Formatioiisfaktor ist dann regeben durch den Quotient des spezifischen Widerstandes der gesättigten Schicht und des spezifischen Widerstandes des Wassers, wie es zuvor ausgeführt worden ist.
  • Dieses lwkannte Verfahren zur Bestimmung des Formationsfaktors ist äußerst kostspielig und langwierig. Außerdem ist das Verfahren des Kernens unter Umstänclen nicht anwendbar, da es sehr schwierig ist, in bröckelnden Sandformationen einen guten Kern zu erhalten. Solche bröckelnden Sandkerne gleiten aus dem Kernwerkzeug oder werden durch d je Bohrloch spülung weggeschwemmt, wenn sie an die Erdoberfläche hochgezogen werden.
  • Demgegenüber werden erfindungsgemäß Angaben ül>er den Formationsfaktor durch fortlaufende Messungen im Innern des Bohrloches erhalten.
  • Weitere Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgen<len Beschreibung hervor, die sich auf besondere Ausführungsformen der Erfindung bezieht.
  • Diese besteht darin, gleichzeitig den spezifischen Widerstand der Bohrlochspülung und denjenigen der von dieser durchtränkten Formation zu messen und einen Wert als Funktion des Quotienten dieser beiden Messungen zu erhalten. Die Messung des spezifischen Widerstandes der Bohrlochspülung wird so durchgeführt, daß sie durch das Vorhandensein der Formation nicht beeinträchtigt wird. Umgekehrt wird die Messung des Widerstandes der Formation so durchgeführt. daß sie nicht durch das Vorhandensein des lSohrloches und der es anfüllendenpSpulung beeinträchtigt wird. Jeder dieser spezifischen Widerstände kann unabhängig erhalten werden, und es kann von Hand oder automatisch eine Kurve aufgezeichnet werden, die den Forrnationsfaktor anzeigt. Vorzugsweise erhält man eine unmittelbare Bestimmung des Formationsfaktors, indem man eine der Widerstandsmessungen konstant hält und die andere Messung unmittelbar registriert.
  • Der Apparat zur Durchführung der SIessungen kann aus einem System von Elektroden bestehen, die so ausgeführt sind, daß sie in das Innere eines Bohrloches 'hinah,gesenkt werden können, und zwa t besitzt das System Paare benachbarter Elektroden, von denen das eine Paar in Berührung mit der Formation und das andere Paar in Berührung mit der Bohrlochspülung steht. Dieses letztere ist vollständig isoliert von dem Paar, das mit der Formation in Berührung steht. Die Entfernung der mit der Formation in Berührung befindlichen Elektroden ist vorzugsweise eine solche, daß die seitliche Untersuchungstiefe sehr gering ist und man infolgedessen nur den spezifisc'hen Widerstand der in der unmittelbaren Nachbarschaft dieser Elektroden gelegeiwn Formation mißt. Das gleiche gilt für das andere Elektrodenpaar, das so angeordnet wird, daß man allein den spezifischen Widerstand der Flüssigkeit in unmittelbarer Nachbarschaft der Elektroden mißt.
  • Bei dieser unordnung sind die Messungen unabhängig voneinander, und der spezifische Widerstand der Formation wird nicht durch das Bohrloch oder durch die es anfüllende Flüssigkeit beeinträchtigt, ebensowenig wird die Messung des spezifischen Widerstandes der Flüssigkeit durch die Formation in der unmittelibaren Nachbarschaft des Bohrloches beeinträchtigt.
  • In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt.
  • Fig. I ist ein Längsschnitt dadurch ein Bohrloch, das eine Vorrichtung gemäß der Erfindung gleich. falls in senkrechtem Schnitt enthält; Fig. 2 ist ein Schnitt entsprechend der Schnittlinie II-II der Fig. I; Fig. 3 ist ein Schnitt in vergrößertem Älaßstab durch einen Teil des Apparates, der im einzelnen eine Elektrode in Berührung mit der Wandung des Bohrloches und ihre Unterbrechungsvorrichtung zeigt.
  • Für die Widerstandsmessung der Formation und diejenige der Bohrlochspülung kann man irgendwelche bekannten Verfahren, insbesondere aber diejenigen benutzen, die in dem französischen Patent 678 II3 und dem amerikanischen Patent I 894 328 beschrieben worden sind, um Angaben über denFormationsfaktor zu erhalten. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Apparat wird das sog.Zweielektrodensystem benutzt; selbstverständlich kann man aber auch ein System mit ein, zwei, drei oder vier Elektroden benutzen. Gemäß der Fig. I besitzt der Apparat ein Rohr 10 aus Isolierstoff, der eine Ausrüstung trägt. Diese Ausrüstung in Form einer Hülse kann aus einem biegsamen Stoff, wie Kautschuk, bestehen, der genügend aufgebläht werden kann. um sich an die Wandung des Bohrloches B anzulegen. Diese Hülse 1 1 umgibt nur teilweise das Rohr 10 und ist mit ihren Enden an dem Rohr befestigt. .NIan kann die Hülse 1 1 an die Wand des Bohrloches mittels einer Aufpumpvorrichtung zur Anlage bringen, welche einen Zylinder 12 besitzt, der an seinem unteren Ende eine Öffnung 13 hat und einen Kolben 14 enthält, der normal durch eine Feder 15 nach oben gepreßt wird. Das obere Ende des Zylinders 12 steht durch eine Leitung 16 mit dem Innern der Hülse In in Verbindung, so daß die in dem oberhalb des Kolbens gelegenen Teil des zylinders enthaltene Flüssigkeit L und die zwischen der Hülse 11 und dem Rohr 10 enthaltene auf dem gleichen Druck gehalten werden. Da der Kolben 14 nicht nur dem Druck der Feder 15, sondern auch dem Druck der Flüssigkeit, die die Hülse und den Zylinder umgibt, ausgesetzt ist, wird der durch die Hülse gegen die Wand des Bohrloches ausgeübte Druck stets größer sein als der I)ruck der Flüssigkeit, die das Bohrloch anfüllt, was eine wirksame Berührung zwischen der Hülse 11 änd der Wand des Bohrloches gewährleistet. Das Rohr wird außerdem in dem Bohrloch geführt und zentrisch durch eine Feder I7 gehalten, welche auf der einen Seite an der der Hülse 1 1 gegenüber gelegenen Wand des Rohres 10 befestigt ist und sich auf der anderen Seite an der Wand des Bohrloches abstützt.
  • Die Vorrichtung, wie sie noch näher beschrieben werden wird, kann selbstverständlich weitgehenden Änderungen unterworfen sein. So kann man insbesondere irgendeine beliebige Apparatur verwenden, um die Hülse aufzublähen oder je nach den Erfordernissen im Durchmesser zu verringern. Ein solcher Vongang kann beispielsweise auch mit Hilfe einer Turbine mit elektrischer Steuerung hervorgerufen werden, so daß die @ Hülse nur aufgebläht wird, wenn die elektrische Energie der Turbine zugeführt wird. Ebenso kann man einen Mechanismus vorsehen, um den Kolben 14 auszulösen, damit sich die Hülse zusammenzieht, wenn man das Ganze im Innern des Bohrloches verschieben kann. Außerdem kann die Hülse II, wenn man es will, das Rohr 10 ganz umschließen.
  • Die Hülse 11 besitzt ein Paar benachbarter Elektroden I8 und I9, die dazu dienen, den spezifischen Widerstand der Formation zu bestimmen. Der Abstand dieser Elektroden voneinander ist vorzugsweise kleiner als der Radius des Bohrloches. Sie ragen durch die Hülse, so daß sie an der Formation zur Anlage kommen, wenn die Hülse aufgebläht ist.
  • Die das Bohrloch anfüllende Flüssigkeit ist durch die Hülse 1 1 von der Formation in der Nähe der Elektroden 18 und 19 abgesondert. Im übrigen besitzt die Vorrichtung zwei zusätzliche Elektroden 20 und 2I, die sehr dicht beieinander im Innern des Isolierrohres 10 angeordnet sind. Der Abstand zwischein diesen Elektroden 20 und 2I ist von der gleichen Größenordnung wie diejenige, die dieElektroden I8 und 19 trennt. Die Elektrode I8 ist elektrisch durch einen Leiter 22 mit der einen der Klemmen dieses Registrierinstrumentes 23 verbunden, das an der Erdoberfläche angeordnet ist und dessen andere Klemme durch einen Leiter 24 geerdet ist.
  • I)ie Elektrode 19 ist durch einen Leiter 25 und durch die Zwischenschaltung einer Unterbrechungsvorrichtung, die noch beschrieben wird, mit der einen der Klemmen einer elektrischen Energiequelle 26 verbunden, derell andere Klemme durch einen verstellbaren Widerstand 27 und einen Leiter 2511 mit der Elektrode 21 verbunden ist. Die Elektrode 20 ist durch einen Leiter 28 mit der einen Klemme eines Spannungsmessers 29 verbunden, dessen andere Klemme geerdet ist.
  • Es gibt häufig längs eines Bohrloches Einstürze oder ausgedehnte Flächen, die durch Ausspülung infolge der Zirkulation der Spülung gebildet worden sind. Einzelne dieser ausgehöhlten Teile können einen solchen l)urchmesser l)esitzen, daß die liegt same Hüls ihren Kontakt mit der Wand des Bohrloches verliert. Dies liegt die Gefahr in sich, daß sich falsche Werte über den spezifischen Widerstand der Formation ergeben, und wenn man nicht weiß, in welchem Augenblick der Kontakt unterbrochen war, würde man irreführende Angaben erhalten. Damit der r Bedienungsperson das Verloren gehen der Berührung zwischen der @ Hülse und der Formation angezeigt wird, ist eine Unterbrechungsvorrichtung 30 vorgesehen. Diese ist besonders in der Fig. 3 dargestellt. Die Wand der Hülse 11 besitzt einen hohlraum 31, der durch den Kanal 32 mit dem Innern der Hülse in Verbindung steht. Ein Teil 33 der Hülse ist vor dem Hohlraum 31 leicht nach außen ausgebaucht, und dieser Teil 33 trägt die Elektrode 19. Auf der Innenseite dieses knilvexen Teils ist ein Kontakt 34 angeordnet, der mit der Elektrode 19 verbunden ist und von einem Kontakt 35, der au f der gegenüleerliegenden Seite des Hohlraumes angeordnet ist, entfernt wird, wenn die Elektrode 19 den Kontakt mit der Wand des Bohrloches verliert. Wenn die Elektrode 19 an der Wand des. Bohrloches mit einem genügenden Druck anliegt, liegen die Kontakte 34 und 35 aufeinander und schließen den Kreis, der von der Elektrode 19 zur Energiequelle 26 führt.
  • Wenn die in der llülse enthaltene Flüssigkeit 1 isolierend oder nur halbleitend ist, geht kein Strom oder nur ein sehr geringer Strom zwischen den Kontakten 34 und 35 über, wenn sie voneinander gelöst sind, was sich dahin auswirkt, daß auch nur ein sehr schwacher Strom zwischen den Elektroden 19 und 21 fließt. Diese Stromverringerung hat zur Folge, daß sich die von der Elektrode 18 aufgenommene Spannung verriligert, was an dem ltegistriergerät' 23 anzeigt, daß die Unterbrechungsvorrichtung 30 offen ist.
  • In der Praxis kann die Apparatur wie folgt benutzt werden; man läßt die Hülse und die Elektrode in das Innere des Bohrloches bis unterhalb der Meßstelle hinab. Man zieht dann die Apparatur im Bohrloch wieder hoch bis zur Meßstelle. Wenn sich die Elektroden in der richtigen Lage befinden, sendet man den Strom der Stromquelle durch die Leiter 25 und 25a und die Elektroden 19 und 21, was zur Folge hat, 4aß ein elektrisches Feld in der Flüssigkeit und der Formation entsteht. Das Feld führt zu einem l>estimmten Potential, das voll der Elektrode IX aufgenommen wird, wobei dieses Potential eine Funktion des spezifischen Widerstandes der Formation in der Nachbarschaft der Elektrode 18 ist. L)ie zwischeii der Elektrode 18 und der Erde erscheinende Potentialdifferenz wird durch das Registrierungcgerät 23 registriert, das eine Kurve aufzeichnet, die den Widerstand der Formation ergibt.
  • Gleichzeitig wird die Elektrode 20 auf ein Potential gel)racht, das ein: Funktion des spezifiscte Widerstandes der Flüssigkeit in der unmittell)aren Nähe der Elektroden 20 und 21 ist. Da diese Elektroden in dem iniieren Teil des l3ohrloch'es liege und durch das Isolierrohr von den Formationen ahgesondert sind, ist die zwischen der Elektrode 20 und der Erde auftretende Potentialdifferenz eine Funktion des spezifischen Widerstandes der Bohrlochspülung in der betreffenden Tiefe. Dieses Potential wird durch das Meßinstrument 29 angezeigt.
  • Da der Abstand zwischen den Elektrodenpaaren und der Wert des Stromes in dem Kreis bekannt sind, kann man den spezifischen Widerstand der Formation und denjenigen der Flüssigkeit durch bekannte Formeln errechnen. Ausgehend von diesen Berechnungen kann man den Formationsfaktor durch die zuvor angegebene Gleichung bestimmen.
  • Der Formationsfaktor kann auch unmittelbar von dem Registrierungsgerät 23 registriert werden, wenn der Wert des an der Elektrode 20 erzeugten Potentials konstant gehalten wird. So wird, wenn ein Bezugspunkt an dem Meßapparat gewählt und die Ablesung dieses Meßapparates durch die Regelung eines Widerstandes 27 auf diesem gehalten wird, das Registriergerät auf dem erhaltenen Diagramm eine Anzeige ergeben, die dem Formationsfaktor unmittelbar proportional ist. Nian kann auch selbsttätige Organe bekannter Art vorsehen, um einen Widerstand 27 einzuregulieren. Fernerhin können Meßapparate bekannter Art, die das Verhältnis zwischen zwei Strömen oder Spannungen anzeigen, den Apparat 29 und das Registriergerät 23 ersetzen, um eine unmittelbare Anzeige des Formationsfaktors zu ergeben ohne daß es notwendig ist, einen konstanten Strom anzuwenden.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung gestattet so, den Formationsfaktor zu bestimmen, ohne daß man im Laboratorium langwierige und kostspielige Untersuchungen an Kernen durchführen muß und ohne daß man komplizierte Berechnungen vorzunehmen braucht. Basierend auf den so 1> stinn1ten Formationsfaktoren ist es möglich, Anzeigen über die Ergiebigkeit von Ölsonden zu erhalten und die in der Formation enthaltene Ölmenge zu schätzen.
  • An dem Verfahren und den beschriebenen Vorrichtungen können selbstverständlich eine ganze Anzahl Abänderungen vorgenommen werden, ohne daß man sich vom Grundgedanken der Erfindung entfernt. Insbesondere kann man das Hülsensystem sowie die Aufblähart ebenso wie die Art, die Anzahl und den Abstand der Elektroden ändern.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRUCHE 1. N'erfahren zur Bestimmung des Formationsfaktors der von. einem Bohrloch, das eine Flüssigkeit enthält. durchteuften Formationen, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig einerseits der spezifiSche elektrische Widerstand des von der Flüssigkeit durchtränkten Teils der Formation und andererseits der spezifische Widerstand der in dem Bohrloch enthaltenen Flüssigkeit in der gleichen Höhe gemessen werden.
  2. 2. Vorrichtung zur Dtirchführung des Verfahrens nach Anspruch I, gekennzeichnet durch dicht benachbarte Elektroden (I8, I9), die mittels einer Vorrichtung, welche gleichzeitig die Meßstelle gegenüber der Bohrlochflüssigkeit abdichtet, zur Anlage gegen die Wand des Bohrloches gebracht werden, wobei die Elektroden in einen oder mehrere Stromkreise gelegt sind, die den gesuchten spezifischen Widerstand zu bestimmen gestatten, und durch ein System von Elektroden (20, 21), die im Innern eines Isolierrohres (10) in geringem Abstand voneinander angeordnet und mit einem Stromkreis verbun den sind, der den spezifischen Widerstand der Bohrlochfiüssigkeit an der Meßstelle zu messen gestattet.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß um das Isolierrohr (10) eine gegen die Wandung des Bohrloches aufblähbare Hülse (11) angeordnet ist, die die Elektroden (I8, I9) trägt, und daß eine selbsttätig wirkende Vorrichtung zur Unterbrechung des Stromes vorgesehen ist, wenn die Meßelektroden (I8, I9) nicht an der Wand des Bohrloches anliegen.
DES19240A 1945-04-13 1950-09-19 Verfahren und Vorrichtung zur Untersuchung der von einem Bohrloch durchteuften Gesteinsschichten Expired DE851935C (de)

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