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Verfahren und Vorrichtung zur Untersuchung der von einem Bohrloch
durchteuften Gesteinsschichten
Die Erfindung bezieht sich auf die Untersuchung der
unterirdischen Gesteinsschichten, und zwar insl>esondere der Voll einem Bohrloch
durchteuften Schichten. Sie hat die Bestimmung des sogenannten Formationsfaktors
durch in dem Bohrloch durchgeführte Messungen zum (egenstand.
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Unter dem Begriff Formationsfaktor wird das Verhältnis des elektrischen
Widerstandes einer Schicht (oder Forlllation), wenn diese Schicht mit Wasser gesättigt
ist, zu dem Widerstand d.s Sättigungswassers verstanden. Diese Größe F wird durch
folgende Formel ausgedrückt: spezifischer Widerstand der Schicht Rf F = = spezifischer
Widerstand der Flüssigkeit Rw Der Formationsfaktor ist zur Errechnung der Öl- und
Wassergehalte der Schicht und zum Erhalt von Anhaltspunkten über die Kapazität und
die voraussichtliche Ergiebigkeit der Schicht dienlich.
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Bei der geophysikalischen Erforschung ist es wünschenswert, alle
nur möglichen Aufschlüsse über die Eigenschaften der unterirdischen Formationen
zu erhalten, damit man danach die am besten geeignete Methode für die Herstellung
des Bohrlochs und dessen Förderaufschließung festlegen kann.
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Wenn man eine Erdölsonde bohrt, sucht man die Erkenntnisse über die
Formationen durch verschiedene Mittel zu gewinnen. Die eine der aufschlußreichsten
Methoden zu diesem Zweck ist unter dem
Namen elektrisches Kernen
bekannt. Sie kann auf verschiedene Weise durchgefürt werden, jedoch ist sie fast
immer mit einer Messung der spezifischen Widerstände der Format ionen verbunden.
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0obgleich das elektrische Kernen im allgemeinen dazu benutzt wird,
um Beziehungen zwischen den Bohrlöchern zu ermitteln und die Beschaffenheit der
Formationen und der sie enthaltenden Flüssigkeiten zu bestimmen, können die Widerstandskurven
in Verbindung mit anderen Feststellungen dazu ausgenutzt werden, um die Kapazität
der Schichten und infolgedessen ihre voraussichtliche Ergiebigkeit zu schätzen.
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Der spezifische elektrische Widerstand der von einem Bohrloch durchteuften
Schichten hängt in großem Nlaße von dem Widerstand der in der Schicht enthaltenen
Flüssigkeit ab. Wenn man nach dem Rotaryverfahren bohrt, ist das Bohrloch im allgemeinen
mit einer geeigneten Bohrlochspülung angefüllt, die auf die Formätionen einen höheren
hydrostatischen Druck ausübt als der natürliche Druck der erwähnten Formationen,
was zur Folge hat, daß die durchlässigen Formationen von der Bohrlochspülung durchdrungen
werden.
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Man kann nun Widerstandsmessungen, ausgerichtet entweder auf die
durchdrungene Zone oder auf die durchdrungene und nicht durchdrungene Zone oder
auf die nicht durchdrungene Zone allein, durchführen und dabei die Abstände zwischen
den Elektroden ändern, indem man also sich die seitliche Untersuchungstiefe ändern
läßt.
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Wenn die Mächtigkeit der Formationen genügend groß ist, um die Verwendung
von weit entfernten Elektrodenanordnungen zuzulassen, ist der registrierte spezifische
Widerstand praktisch der wirkliche Widerstand der Schichten, wie dies im einzelnen
in der Abhandlung von Martin, Murray und Gillingham, betitelt »Determination of
the Potential Productivity of Oil Bearing Formations by Resistivity Measurements«,
erschienen in »GEOPHYSICS«, Bd. 3, Nr. 3 vom Juli I938, erklärt ist. Dieser wirkliche
Widerstand ist zugleich eine Funktion der Formation und der sie enthaltenden Flüssigkeit.
So kann man, wenn der spezifische Widerstand einer nicht durchlässigen Zone sehr
niedrig ist, beispielsweise niedriger als 0,5 Ohm, im allgemeinen darauf schließen,
daß die Formation allein Salzwasser enthält. Wenn der spezifische Widerstand einer
durchlässigen Schicht sehr hoch ist, so ist dies ein Hinweis darauf, daß die in
der Formation enthaltene Flüssigkeit in erster Linie aus 01 oder Gas besteht und
daß es kein Salzwasser in der Formation gibt. In den üblichen Fällen erhält man
Widerstandswerte zwischen diesen beiden äußersten Werten. Jedoch gibt der gemessene
Widerstand nicht unbedingt an, daß eine Formation mit hohem spezifischem Widerstand
nur 01 ohne Salzwasser führt und daß eine Formation mit verhältnismäßig sehr niedrigem
Widerstand in der Hauptsache nur Salzwasser enthält. In zahlreichen Fällen konnte
nämlich festgestellt werden, daß eine Formation, die 01 ohne Salzwasser enthält,
einen geringeren spezifischen Widerstand haben kann als eine Formation, die nur
Salzwasser enthält. Diese Unstimmigkeit in dem Wert des spezifischen Widerstandes
ist durch die Beschaffenheit der Formation selbst bedingt und ist von der Form und
den Dimensionen der Körner oder Teilchen abhängig, die die Formation bilden, sowie
auch von der Zementierung des Gesteins, der Porosität und anderen physikalischen
Eigenschaften. Außerdem hat es den Anschein, daß, wenn gewisse Formationen viel
mehr Öl ohne Salzwasser als Salzwasser enthalten, selbst wenn sie 300/0 und mehr
Salzwasser enthalten, dies darauf zurückzuführen ist, daß die Öberflächenspannung
der Flüssigkeiten und deren Verhalten innerhalb der Formation solcher Art sind,
daß das Wasser in der Formation zurückgehalten wird, während das Öl entweicht.
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Wie zuvor bereits dargelegt worden ist, bildet, wenn der durch das
Diagramm vom elektrischen Kernen angezeigte spezifische Widerstand in dem mittleren
Teil der äußersten Widerstandswerte liegt, der Widerstand allein keine genügende
Grundlage, daß man den Irozentsatz an Ö1, oder daß man Ö1 frei von Salzwasser gewinnen
wird. voraussagen kann. Es ist dann notwendig, einen anderen Wert zu haben, und
zwar den Formationsfaktor. Der Wert dieses Faktors liegt im allgemeinen zwischen
5 und 100 für durchlässige Schichten.
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Wenn der spezifische Widerstand der Formation und der Formationsfaktor
bekannt sind, kann der mittlere spezifische Widerstand der in der Formation enthaltenen
Flüssigkeit näherungsweise dadurch erhalten werden, daß man den spezifischen Widerstand
der Formation durch den Formationsfaktor teilt. Wenn man den spezifischen Widerstand
des in die Gesteinsporen eingedrungenen Wassers kennt, kann man dann das Verhältnis
Öl zu Wasser errechnen. Indem man das so errechnete Verhältnis Ö1 zu Wasser der
Formation mit dem bekannten Verhältnis Öl zu Wasser der in dem gleichen Feld niedergebrachten
Bohrlöcher vergleicht, ist es möglich, vorauszusagen, ob man aus der Formation wasserfreies
Öl gewinnen wird.
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Mit Hilfe des Formationsfaktors ist' es ebenso möglich, die Gesamtergiebigkeit
eines Bohrloches zu schätzen. Das Diagramm des elektrischen Kernens ergibt Werte
für die Mächtigkeit der Formation. Andere Werte können erhalten werden, um die Dränagefläche
des Bohrloches anzuzeigen, und auf diesen Werten basierend, kann man dann das Volumen
der Formation schätzen. Wenn der Porositätsgrad, d. h. der Bruchteil der Formation,
der nicht durch feste Stoffe ausgefüllt ist, bekannt ist, kann das Gesamtvolumen,
das durch die Flüssigkeiten ausgefüllt sein kann, bestimmt werden. I)adurch, daß
man dieses Volumen mit dem Ölanteil multipliziert, kann dann das gesamte Ölvolumen
geschätzt werden.
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Um diese Berechnung durchführen zu können, muß man den Formationsfaktor
und den Porositätsgrad kennen. Index Abhandlung von G. E. Archie, betitelt »The
electrical resistivity log as an aid in determining some reservoir characteristics«,
er-
schienen bn der "Technical Pul)lication« Nr. 1, 422, von A.I.M.M.E.
im Oktober 1941, ist dargelegt, daß man festgestellt hat, daß der Formationsfaktot
eine Funktion der Porosität ist, wie dies durch die folgende Formel ausgedrückt
ist: F=p-m, worin p der Porositätsgrad und in ein konstanter Wert sind, welcher
11 näherungsweise gleich 2 ist.
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Alan hat festgestellt, daß sich ni von 1,3 bis 2 fiir die eigelltümlicllcll
Sandarten ändern und für jedes Feld oder jede Formation durch Laboratoriumsmessungen
an den Kernen bestimmt werden kann.
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So könnte, wenn der Formationsfaktor leicht und schnell bestimmt werden
kann, die Porosität, ausgehend von der holzigen Gleichung, geschätzt werden, und
man könnte infolgedessen die Gesamtergiebigkeit schätzen.
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Die Bestimmung des Formationsfaktors ist nicht neu. Bisher wurde
diese Bestimmung durch Versuche an den Kernen durchgeführt. Diese Untersuchungen
bestehen im allgemeinen darin, ein- oder mehrere Kerne in jeder Formation zu entnehmen
und sie dann im allgemeinen unter Vakuum sorgfältig zu waschen und zu trocknen.
Wenn sie sich noch unter Vakuum befinden, werden die Kerne mit einer Flüssigkeit
getränkt, welche einen bekannten spezifischen Widerstand besitzt. Wenn sie so mit
diesem Wasser von der Standardart gesättigt sind mißt man ihren spezifischen Widerstand.
Der Formatioiisfaktor ist dann regeben durch den Quotient des spezifischen Widerstandes
der gesättigten Schicht und des spezifischen Widerstandes des Wassers, wie es zuvor
ausgeführt worden ist.
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Dieses lwkannte Verfahren zur Bestimmung des Formationsfaktors ist
äußerst kostspielig und langwierig. Außerdem ist das Verfahren des Kernens unter
Umstänclen nicht anwendbar, da es sehr schwierig ist, in bröckelnden Sandformationen
einen guten Kern zu erhalten. Solche bröckelnden Sandkerne gleiten aus dem Kernwerkzeug
oder werden durch d je Bohrloch spülung weggeschwemmt, wenn sie an die Erdoberfläche
hochgezogen werden.
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Demgegenüber werden erfindungsgemäß Angaben ül>er den Formationsfaktor
durch fortlaufende Messungen im Innern des Bohrloches erhalten.
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Weitere Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgen<len Beschreibung
hervor, die sich auf besondere Ausführungsformen der Erfindung bezieht.
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Diese besteht darin, gleichzeitig den spezifischen Widerstand der
Bohrlochspülung und denjenigen der von dieser durchtränkten Formation zu messen
und einen Wert als Funktion des Quotienten dieser beiden Messungen zu erhalten.
Die Messung des spezifischen Widerstandes der Bohrlochspülung wird so durchgeführt,
daß sie durch das Vorhandensein der Formation nicht beeinträchtigt wird. Umgekehrt
wird die Messung des Widerstandes der Formation so durchgeführt. daß sie nicht durch
das Vorhandensein des lSohrloches und der es anfüllendenpSpulung beeinträchtigt
wird. Jeder dieser spezifischen Widerstände kann unabhängig erhalten werden, und
es kann von Hand oder automatisch eine Kurve aufgezeichnet werden, die den Forrnationsfaktor
anzeigt. Vorzugsweise erhält man eine unmittelbare Bestimmung des Formationsfaktors,
indem man eine der Widerstandsmessungen konstant hält und die andere Messung unmittelbar
registriert.
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Der Apparat zur Durchführung der SIessungen kann aus einem System
von Elektroden bestehen, die so ausgeführt sind, daß sie in das Innere eines Bohrloches
'hinah,gesenkt werden können, und zwa t besitzt das System Paare benachbarter Elektroden,
von denen das eine Paar in Berührung mit der Formation und das andere Paar in Berührung
mit der Bohrlochspülung steht. Dieses letztere ist vollständig isoliert von dem
Paar, das mit der Formation in Berührung steht. Die Entfernung der mit der Formation
in Berührung befindlichen Elektroden ist vorzugsweise eine solche, daß die seitliche
Untersuchungstiefe sehr gering ist und man infolgedessen nur den spezifisc'hen Widerstand
der in der unmittelbaren Nachbarschaft dieser Elektroden gelegeiwn Formation mißt.
Das gleiche gilt für das andere Elektrodenpaar, das so angeordnet wird, daß man
allein den spezifischen Widerstand der Flüssigkeit in unmittelbarer Nachbarschaft
der Elektroden mißt.
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Bei dieser unordnung sind die Messungen unabhängig voneinander, und
der spezifische Widerstand der Formation wird nicht durch das Bohrloch oder durch
die es anfüllende Flüssigkeit beeinträchtigt, ebensowenig wird die Messung des spezifischen
Widerstandes der Flüssigkeit durch die Formation in der unmittelibaren Nachbarschaft
des Bohrloches beeinträchtigt.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt.
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Fig. I ist ein Längsschnitt dadurch ein Bohrloch, das eine Vorrichtung
gemäß der Erfindung gleich. falls in senkrechtem Schnitt enthält; Fig. 2 ist ein
Schnitt entsprechend der Schnittlinie II-II der Fig. I; Fig. 3 ist ein Schnitt in
vergrößertem Älaßstab durch einen Teil des Apparates, der im einzelnen eine Elektrode
in Berührung mit der Wandung des Bohrloches und ihre Unterbrechungsvorrichtung zeigt.
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Für die Widerstandsmessung der Formation und diejenige der Bohrlochspülung
kann man irgendwelche bekannten Verfahren, insbesondere aber diejenigen benutzen,
die in dem französischen Patent 678 II3 und dem amerikanischen Patent I 894 328
beschrieben worden sind, um Angaben über denFormationsfaktor zu erhalten. Bei dem
in der Zeichnung dargestellten Apparat wird das sog.Zweielektrodensystem benutzt;
selbstverständlich kann man aber auch ein System mit ein, zwei, drei oder vier Elektroden
benutzen. Gemäß der Fig. I besitzt der Apparat ein Rohr 10 aus Isolierstoff, der
eine Ausrüstung trägt. Diese Ausrüstung in Form einer Hülse kann aus einem biegsamen
Stoff, wie Kautschuk, bestehen, der genügend aufgebläht werden kann. um sich an
die Wandung des Bohrloches B anzulegen. Diese Hülse 1 1 umgibt nur teilweise das
Rohr
10 und ist mit ihren Enden an dem Rohr befestigt. .NIan kann die Hülse 1 1 an die
Wand des Bohrloches mittels einer Aufpumpvorrichtung zur Anlage bringen, welche
einen Zylinder 12 besitzt, der an seinem unteren Ende eine Öffnung 13 hat und einen
Kolben 14 enthält, der normal durch eine Feder 15 nach oben gepreßt wird. Das obere
Ende des Zylinders 12 steht durch eine Leitung 16 mit dem Innern der Hülse In in
Verbindung, so daß die in dem oberhalb des Kolbens gelegenen Teil des zylinders
enthaltene Flüssigkeit L und die zwischen der Hülse 11 und dem Rohr 10 enthaltene
auf dem gleichen Druck gehalten werden. Da der Kolben 14 nicht nur dem Druck der
Feder 15, sondern auch dem Druck der Flüssigkeit, die die Hülse und den Zylinder
umgibt, ausgesetzt ist, wird der durch die Hülse gegen die Wand des Bohrloches ausgeübte
Druck stets größer sein als der I)ruck der Flüssigkeit, die das Bohrloch anfüllt,
was eine wirksame Berührung zwischen der Hülse 11 änd der Wand des Bohrloches gewährleistet.
Das Rohr wird außerdem in dem Bohrloch geführt und zentrisch durch eine Feder I7
gehalten, welche auf der einen Seite an der der Hülse 1 1 gegenüber gelegenen Wand
des Rohres 10 befestigt ist und sich auf der anderen Seite an der Wand des Bohrloches
abstützt.
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Die Vorrichtung, wie sie noch näher beschrieben werden wird, kann
selbstverständlich weitgehenden Änderungen unterworfen sein. So kann man insbesondere
irgendeine beliebige Apparatur verwenden, um die Hülse aufzublähen oder je nach
den Erfordernissen im Durchmesser zu verringern. Ein solcher Vongang kann beispielsweise
auch mit Hilfe einer Turbine mit elektrischer Steuerung hervorgerufen werden, so
daß die @ Hülse nur aufgebläht wird, wenn die elektrische Energie der Turbine zugeführt
wird. Ebenso kann man einen Mechanismus vorsehen, um den Kolben 14 auszulösen, damit
sich die Hülse zusammenzieht, wenn man das Ganze im Innern des Bohrloches verschieben
kann. Außerdem kann die Hülse II, wenn man es will, das Rohr 10 ganz umschließen.
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Die Hülse 11 besitzt ein Paar benachbarter Elektroden I8 und I9,
die dazu dienen, den spezifischen Widerstand der Formation zu bestimmen. Der Abstand
dieser Elektroden voneinander ist vorzugsweise kleiner als der Radius des Bohrloches.
Sie ragen durch die Hülse, so daß sie an der Formation zur Anlage kommen, wenn die
Hülse aufgebläht ist.
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Die das Bohrloch anfüllende Flüssigkeit ist durch die Hülse 1 1 von
der Formation in der Nähe der Elektroden 18 und 19 abgesondert. Im übrigen besitzt
die Vorrichtung zwei zusätzliche Elektroden 20 und 2I, die sehr dicht beieinander
im Innern des Isolierrohres 10 angeordnet sind. Der Abstand zwischein diesen Elektroden
20 und 2I ist von der gleichen Größenordnung wie diejenige, die dieElektroden I8
und 19 trennt. Die Elektrode I8 ist elektrisch durch einen Leiter 22 mit der einen
der Klemmen dieses Registrierinstrumentes 23 verbunden, das an der Erdoberfläche
angeordnet ist und dessen andere Klemme durch einen Leiter 24 geerdet ist.
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I)ie Elektrode 19 ist durch einen Leiter 25 und durch die Zwischenschaltung
einer Unterbrechungsvorrichtung, die noch beschrieben wird, mit der einen der Klemmen
einer elektrischen Energiequelle 26 verbunden, derell andere Klemme durch einen
verstellbaren Widerstand 27 und einen Leiter 2511 mit der Elektrode 21 verbunden
ist. Die Elektrode 20 ist durch einen Leiter 28 mit der einen Klemme eines Spannungsmessers
29 verbunden, dessen andere Klemme geerdet ist.
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Es gibt häufig längs eines Bohrloches Einstürze oder ausgedehnte
Flächen, die durch Ausspülung infolge der Zirkulation der Spülung gebildet worden
sind. Einzelne dieser ausgehöhlten Teile können einen solchen l)urchmesser l)esitzen,
daß die liegt same Hüls ihren Kontakt mit der Wand des Bohrloches verliert. Dies
liegt die Gefahr in sich, daß sich falsche Werte über den spezifischen Widerstand
der Formation ergeben, und wenn man nicht weiß, in welchem Augenblick der Kontakt
unterbrochen war, würde man irreführende Angaben erhalten. Damit der r Bedienungsperson
das Verloren gehen der Berührung zwischen der @ Hülse und der Formation angezeigt
wird, ist eine Unterbrechungsvorrichtung 30 vorgesehen. Diese ist besonders in der
Fig. 3 dargestellt. Die Wand der Hülse 11 besitzt einen hohlraum 31, der durch den
Kanal 32 mit dem Innern der Hülse in Verbindung steht. Ein Teil 33 der Hülse ist
vor dem Hohlraum 31 leicht nach außen ausgebaucht, und dieser Teil 33 trägt die
Elektrode 19. Auf der Innenseite dieses knilvexen Teils ist ein Kontakt 34 angeordnet,
der mit der Elektrode 19 verbunden ist und von einem Kontakt 35, der au f der gegenüleerliegenden
Seite des Hohlraumes angeordnet ist, entfernt wird, wenn die Elektrode 19 den Kontakt
mit der Wand des Bohrloches verliert. Wenn die Elektrode 19 an der Wand des. Bohrloches
mit einem genügenden Druck anliegt, liegen die Kontakte 34 und 35 aufeinander und
schließen den Kreis, der von der Elektrode 19 zur Energiequelle 26 führt.
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Wenn die in der llülse enthaltene Flüssigkeit 1 isolierend oder nur
halbleitend ist, geht kein Strom oder nur ein sehr geringer Strom zwischen den Kontakten
34 und 35 über, wenn sie voneinander gelöst sind, was sich dahin auswirkt, daß auch
nur ein sehr schwacher Strom zwischen den Elektroden 19 und 21 fließt. Diese Stromverringerung
hat zur Folge, daß sich die von der Elektrode 18 aufgenommene Spannung verriligert,
was an dem ltegistriergerät' 23 anzeigt, daß die Unterbrechungsvorrichtung 30 offen
ist.
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In der Praxis kann die Apparatur wie folgt benutzt werden; man läßt
die Hülse und die Elektrode in das Innere des Bohrloches bis unterhalb der Meßstelle
hinab. Man zieht dann die Apparatur im Bohrloch wieder hoch bis zur Meßstelle. Wenn
sich die Elektroden in der richtigen Lage befinden, sendet man den Strom der Stromquelle
durch die Leiter 25 und 25a und die Elektroden 19 und 21, was zur Folge hat, 4aß
ein elektrisches Feld in der Flüssigkeit und der Formation entsteht. Das Feld führt
zu einem l>estimmten Potential, das voll der
Elektrode IX aufgenommen
wird, wobei dieses Potential eine Funktion des spezifischen Widerstandes der Formation
in der Nachbarschaft der Elektrode 18 ist. L)ie zwischeii der Elektrode 18 und der
Erde erscheinende Potentialdifferenz wird durch das Registrierungcgerät 23 registriert,
das eine Kurve aufzeichnet, die den Widerstand der Formation ergibt.
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Gleichzeitig wird die Elektrode 20 auf ein Potential gel)racht, das
ein: Funktion des spezifiscte Widerstandes der Flüssigkeit in der unmittell)aren
Nähe der Elektroden 20 und 21 ist. Da diese Elektroden in dem iniieren Teil des
l3ohrloch'es liege und durch das Isolierrohr von den Formationen ahgesondert sind,
ist die zwischen der Elektrode 20 und der Erde auftretende Potentialdifferenz eine
Funktion des spezifischen Widerstandes der Bohrlochspülung in der betreffenden Tiefe.
Dieses Potential wird durch das Meßinstrument 29 angezeigt.
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Da der Abstand zwischen den Elektrodenpaaren und der Wert des Stromes
in dem Kreis bekannt sind, kann man den spezifischen Widerstand der Formation und
denjenigen der Flüssigkeit durch bekannte Formeln errechnen. Ausgehend von diesen
Berechnungen kann man den Formationsfaktor durch die zuvor angegebene Gleichung
bestimmen.
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Der Formationsfaktor kann auch unmittelbar von dem Registrierungsgerät
23 registriert werden, wenn der Wert des an der Elektrode 20 erzeugten Potentials
konstant gehalten wird. So wird, wenn ein Bezugspunkt an dem Meßapparat gewählt
und die Ablesung dieses Meßapparates durch die Regelung eines Widerstandes 27 auf
diesem gehalten wird, das Registriergerät auf dem erhaltenen Diagramm eine Anzeige
ergeben, die dem Formationsfaktor unmittelbar proportional ist. Nian kann auch selbsttätige
Organe bekannter Art vorsehen, um einen Widerstand 27 einzuregulieren. Fernerhin
können Meßapparate bekannter Art, die das Verhältnis zwischen zwei Strömen oder
Spannungen anzeigen, den Apparat 29 und das Registriergerät 23 ersetzen, um eine
unmittelbare Anzeige des Formationsfaktors zu ergeben ohne daß es notwendig ist,
einen konstanten Strom anzuwenden.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung gestattet so, den Formationsfaktor
zu bestimmen, ohne daß man im Laboratorium langwierige und kostspielige Untersuchungen
an Kernen durchführen muß und ohne daß man komplizierte Berechnungen vorzunehmen
braucht. Basierend auf den so 1> stinn1ten Formationsfaktoren ist es möglich,
Anzeigen über die Ergiebigkeit von Ölsonden zu erhalten und die in der Formation
enthaltene Ölmenge zu schätzen.
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An dem Verfahren und den beschriebenen Vorrichtungen können selbstverständlich
eine ganze Anzahl Abänderungen vorgenommen werden, ohne daß man sich vom Grundgedanken
der Erfindung entfernt. Insbesondere kann man das Hülsensystem sowie die Aufblähart
ebenso wie die Art, die Anzahl und den Abstand der Elektroden ändern.