DE845466C - Elektrischer Sicherheitszuender - Google Patents

Description

• Es sind Verfahren bekannt, . um elektrische Zünder aller Art gegen unbeabsichtigte Zündung durch statische Elektrizität zu schützen. Die Verfahren beziehen sich auf den Schutz von Zündern gegen Zündung durch statische Elektrizität, d. h. Entladung geringer elektrischer Energien, die im, alltäglichen Leben durch Reibungselektrizität auf-' treten können. In letzter Zeit sind häufig Fälle vorgekommen, bei denen durch direkte oder indirekte Einwirkung von Blitzentladungen unbeabsichtigt Zünder losgegangen sind. Bei solchen Erscheinungen treten beträchtliche Energien auf, für die die bekannten Schutzverfahren nicht ausreichen.
• Erfindungsgemäß lassen sich Zünder auch gegen wesentlich höhere elektrische Fremdenergien, ja selbst gegen Blitzentladungen in die Zündleitung der Zünder schützen.
• Der Schutz wird durch zwei Maßnahmen erreicht, die gleichzeitig wirksam sind: i. Zu der elektrischen Leitungsbrücke, durch die der elektrische Zünder gezündet wird, wird innerhalb der Sprengkapsel ein Nebenschluß gelegt, der einen in der Höhe der Spannung einstellbaren Sperrwiderstand mit beliebigem Leitungsquerschnitt hat. Dieser Sperrwiderstand verbindet die elektrische Zündleitung mit der Hülsenwand der Kapsel und ist so gebaut, daß bei Überschreitung der Sperrspannung der Durchschlag durch die Sperrschicht zeitlich ohne Verzögerung erfolgt.
• 2. Der elektrische Hauptschluß wird so dimensioniert, daß er bei den höchsten in Frage kommenden Zündspannungen einen sehr hohen elektrischen Widerstand besitzt und trotzdem mit geringer Energie zündet. Die erfindungsgemäße Neuerung besteht vor allen Dingen in dem gleichzeitigen Schutz gegen direkte und indirekte Einwirkungen von Fremdspannungen auf den Zünder.
• Das Prinzip der Erfindung besteht darin, daß bei den Blitzentladungen, die mit hohen Spannungen verbunden sind, die Entladung durch den Nebenschluß geht, und zwar geht die Entladung durch den N ehenschluß, weil der Entladungswiderstand des Blitzfunkens vernachlässigbar klein gegenüber dem hohen Widerstand des Hauptschlusses des elektrischen Zünders ist. Außerdem geht die Entladung so kurzfristig vor sich, daß zur Erhitzung des elektrisch zu zündenden Zündsatzes der Sprengkapsel auf Verpuffungstemperatur des Zündsatzes nicht genügend Zeit bleibt. Sind die beiden Zünderdrähte des Zünders kurzgeschlossen, so daß keine Spannungsdifferenz an den Enden der elektrischen Zündbrücke der Sprengkapsel vorhanden ist, entlädt sich die Fremdspannung vom Zünderdraht zur Hülsenwand über den Nebenschluß mit hohem Leitungsquerschnitt und Oberflächenschicht. Beispiel r Als Nebenschluß wird eine anodisch oxydierte Aluminiumfolie von den Belegungen der Zündpille an die Hülsenwandung gelegt. Die Sperrspannung beträgt beispielsweise 300 Volt, der Leitungsquerschnitt einige Quadratmillimeter Aluminium. Die Zündpille besteht aus einer Spaltpille, bei der die Leitung des Stromes durch den Zündsatz erfolgt. Die Spaltpille hat einen Widerstand von einigen ioo ooo Ohm und eine Zündenergie von 5 mWs. Beisli e1 2 Über die Zünderdrahtdurchführungen hinter dein Mipolamstopfen in der Sprengkapsel, wird eine Tablette aus gepreßteni Metallpulver mit oxydierter 0herfflächenschicht gelegt, die an den Durchbohrungen die Zünderdrähte und am Außenrand die Hülsenwand innig berührt. Die Zündpille ist wie im Beispiel i ausgebildet.
• Die Zeichnung zeigt in Fig. i und 2 im Schnitt je eine Sprengkapsel mit montiertem Zünder. In beiden Figuren ist i der Schlußpropfen, 2 die Initialladung, 3 die Sekundärladung, .I die Zündpille, 5 zeigt in Fig. i die anodisch oxydierte Aluminiumfolie und in Fig. 2 die Metallpulvertablette.
• In beiden Fällen zünden die elektrischen Zünder beim Anlegen von Spannungen his 300 Volt an die beiden Zünderdrähte auf normale Weise. Liegt bei kurzgeschlossenen Zünderdräliten eine @ hohe, energiereiche Fremdspannung an den Zünderdrähten, so erfolgt der Spannungsausgleich unter Durchschlagen der Oxvdschichten in der Pulvertablette bzw. der Oxvdschicht der anodisch oxydierten Aluminiumfolien zur Hülsenwand. E111 Durchschlag durch den Zündsatz des elektrischen Zünders erfolgt nicht. Schlägt der Blitz in einen Zünderdralit, und hat der zweite Draht eine hohe Potentialdifferenz gegen den ersten, so durchschlägt die Spannung @vieder kurzzeitig die genannten Oxydschichten, und da wegen der kurzen Zeit und wegen des geringen Durclischlagwiderstandes nur ein winziger Bruchteil der Fremdenergie durch den Hauptschluß des elektrischen Zunders geht, tritt wiederum keine Zündung des elektrischen Zünder, ein.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Elektrischer Sicherlieitsziinder mit gleichzeitig wirksamer Doppelsicherung gegen Zündung durch elektrische Fremdspannungen, verbunden mit sehr hohen Fremdströmen, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Nebenschluß mit großem elektrischem Leitungsquerschnitt und spannungsabhängiger, dünner, elektrisch momentan zu durchschlagender Isolierschicht aus oxydierten, lackierten, oberflächenbehandelten Metalldrähten-, -blechstreifenpulvern, lose oder in Tablettenform, hat, der den normalen Zündvorgang nicht beeinträchtigt.