DE843877C - Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von Azetylen unter gleichzeitiger Gewinnung von trockenem Kalkhydrat - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von Azetylen unter gleichzeitiger Gewinnung von trockenem Kalkhydrat

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DE843877C
DE843877C DEA24A DEA0000024A DE843877C DE 843877 C DE843877 C DE 843877C DE A24 A DEA24 A DE A24A DE A0000024 A DEA0000024 A DE A0000024A DE 843877 C DE843877 C DE 843877C
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carbide
gasification
water
hydrated lime
stage
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Friedbert Dr Ritter
Felix Dipl-Chem Dr Walter
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STICKSTOFFDUENGER KNAPSACK KR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10HPRODUCTION OF ACETYLENE BY WET METHODS
    • C10H13/00Acetylene gas generation with combined dipping and drop-by-drop system

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von Azetylen unter gleichzeitiger Gewinnung von trockenem Kalkhydrat
    Bei den bisher bekannten Verfahren und Vorrich-
    tungen zur Erzeugung von Azetylen aus Calcium-
    karbid und Wasser unter gleichzeitiger Gewinnung von
    trockenem Kalkhydrat werden inuner bestimmte Kör-
    nungen von staubförmigem oder mehr oder weniger
    grobkörnigem Karbid verwandt. Die Herstellung dieser
    bestimmten Körnungen bedingt aber eine Sortierung
    des gebrochenen oder durch direkte Abkühlung des
    feuerflüssigen Materials erhaltenen Karbids und ver-
    ursacht unnötige Mehrkosten und Gasverluste.
    Wenn bei verschiedenen bekannten Trockenentwick-
    lern die Vergasung in Siebtrommeln, vibrierenden
    Sieben usw. ausgeführt wird und dabei durch die Be-
    wegung des in bestimmter Körnung verwandten Kar-
    hi(la kleine Mengen von Abriet), <i. h. von feinkörnigem
    Karbid und Karbidstaub, entstehen, so ist das eine unerwünschte Erscheinung, die dazu zwingt, das im Kalkhydrat enthaltene feinkörnige Karbid entweder durch Windsichtung oder durch eine besondere Nachvergasung dem Kalkhydrat zu entziehen, was aber nur selten zum Ziel führt. Es verbleiben nach der Windsichtung noch geringe Mengen Karbidstaub im Kalkhydrat, da die Nachvergasung mit zur vollständigen Vergasung des Karbids nicht ausreichenden Wassermengen durchgeführt wird. Dies geschieht, um ein Zufeuchtwerden des Kalkhydrats zu vermeiden, das nur kleine Karbidmengen enthält und daher auch nur eine geringe Reaktionswärme entwickelt. Das zu feuchte Kalkhvdrat verschmiert nämlich leicht die Siebmaschen, Roste u. dgl. und verursacht dadurch unliebsame Betriebsstörungen. Wenn zu geringe Wassermengen für die Zersetzung des Restkarbids genommen werden, wird ein Kalkhydrat erhalten, das praktisch kein freies Wasser mehr, aber noch geringe Karbidmengen enthält. Eine Nachvergasung des Restkarbids in feuchtem Kalkhydrat kann daher nicht mehr erfolgen. Diese Arbeitsweise wurde bisher auch aus dem Grund angestrebt, weil eine richtige Wasserdosierung für die Nachvergasung infolge des wechselnden Litergehaltes des Handelskarbids und der stets schwankenden Mengen des im Kalkhydrat enthaltenen Karbids nicht möglich ist. Diese Dosierung des Wassers erfolgt nämlich im allgemeinen nach der in der Zeiteinheit entwickelten Azetylenmenge. Es ist daher auf die Dauer überhaupt nicht möglich, das für die Nachvergasung erforderliche Wasser richtig zu dosieren, so daß im Kalkhydrat entweder unvergastes Karbid enthalten ist oder das Kalkhydrat unerwünscht feucht wird, was zu Schwierigkeiten beim Weitertransport führt. Eine Nachschaltung einer eigenen, vom Hauptentwickler getrennten Nachvergasungsapparatur führt zu Gasverlusten und bringt vor allem große Gefahren mit sich. Wenn das Karbid nämlich bei ioo° übersteigenden Temperaturen mit Wasser zersetzt wird, um ein sehr trockenes Reaktionsgemisch zu erhalten, wie es bei der Vergasung in mit Sieben u. dgl. ausgestatteten Vergasern zwecks Vermeidung von Verstopfungen der Durchfallöffnungen erfolgt, so bildet das hocherhitzte Azetylen bekanntlich leicht mit Luft ein Gasgemisch, das sich durch den stets im Rohazetylen vorhandenen Phosphorwasserstoff selbst entzünden kann. Dies ist vor allem bei ioo° übersteigenden Temperaturen der Fall (s. J. H. Vogel: 2,Das Acetylen«; S. 71/72, Verlag Otto Spamer, 2. Aufl., Leipzig 1923). Nach dem Verfahren des Patents 530 111 kann man diese Gefahren allerdings vermeiden, weil hier in einer Stufe ein karbidfreies Kalkhydrat erhalten wird. Dieses Verfahren kann aber mit Vorteil nur zur Vergasung von feinkörnigem Karbid verwandt werden.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die geschilderten Schwierigkeiten und Nachteile vermeiden und darüber hinaus große technische Vorteile erzielen kann bei der Erzeugung von Azetylen aus Karbid und Wasser unter Gewinnung von trockenem Kalkhydrat, wobei die entstehende Reaktionswärme durch Verdampfung eines bestimmten Wasserüberschusses abgeführt wird und die Vergasung unter dauernder Abtrennung des gebildeten Kalkhydrats erfolgt, wenn man das in der ersten Vergasungsstufe durch Zersetzung des Karbids mit Wasser erzeugte Azetylen und das in der zweiten Vergasungsstufe durch Zersetzung des im abgetrennten Kalkhydrat enthaltenen Karbids mit Wasser erzeugte Azetylen in zwei voneinander unabhängigen Gasströmen fortführt. Dadurch kann die entwickelte Gasmenge, gegebenenfalls bei jeder gewünschten Gastemperatur, jedes Einzelgasstromes jederzeit einwandfrei und die für die Zersetzung des Restkarbids erforderliche Wassermenge genau festgestellt werden. Es entstehen dabei zwei Gasräume, die durch einen gasdichten Verschluß von bestimmter :Mindesthöhe dauernd voneinander getrennt werden. Dieser Verschluß wird durch das bei der Reaktion entstehende feste Reaktionsgemisch, nämlich aus dem aus der ersten Vergasungsstufe abgetrennten Kalkhydrat und unzersetztem feinkörnigem Karbid ununterbrochen neu gebildet. Das feste Reaktionsgemisch kommt dabei nicht mit der Außenluft oder mit Schutzgas in Be-. rührung, wodurch Gasverluste und große Gefahren vermieden werden.
  • Nach diesem Verfahren kann auch ohne weiteres unsortiertes Karbid verwandt werden. Es ist sogar vorteilhaft, wenn dieses viel Karbidstaub und feinkörniges Material enthält. Dies bedeutet einen großen technischen Fortschritt, weil bei der Zerkleinerung des Karbids, welche durch Brechen der Karbidblöcke oder durch direktes Abkühlen des feuerflüssigen Karbids erfolgt, bewußt ein möglichst großer Anfall an Feinkarbid angestrebt werden kann. Bisher war man beim Brechen der Karbidblöcke oder beim Zerkleinern des Karbids in einer Kühltrommel immer bestrebt, den entgegengesetzten Weg einzuschlagen und bemüht, einen möglichst geringen Anfall an Feinstkarbid zu erzielen, was aber nicht immer leicht zu erreichen ist. Durch Wahl geeigneter Brecher, z. B. des bekannten Symonskegelbrechers und des noch mehr Feingut liefernden sogenannten » Short Head Type Cone Crusheru, kann man leicht unter verhältnismäßig geringem Aufwand an elektrischer Energie ein sehr staubreiches Karbid mit einer Matimalkorngröße von etwa 3o bis 35 mm erzielen. Ebenso kann man durch Veränderung der Drehzahl der Karbidabkühltrommeln und der Trommelneigung leicht ein verhältnismäßig feinkörniges Karbid erhalten. , Es ist zweckmäßig, daß die Höhe für den festen Materialverschluß mindestens 2 m beträgt.
  • Das neue Verfahren läßt sich aber nur dann einwandfrei durchführen, wenn in den beiden Vergasungsstufen die Wassermenge, die zur Teilzersetzung des Karbids in der ersten Stufe und vor allem zur Totalvergasung des Restkarbids in der zweiten Stufe und zur Abführung der in beiden Stufen entstehenden Reaktionswärme genau einreguliert werden kann, weil sonst, besonders in der zweiten Stufe, das Kalkhydrat entweder nicht ganz karbidfrei erhalten wird oder unerwünscht feucht wird, was noch zu betrieblichen Schwierigkeiten bei dem Ausbringen des feuchten Kalkhydrats aus der Vergasungsapparatur und beim Weitertransport führt. Deshalb ist es unbedingt erforderlich, daß in den beiden gasdicht getrennten Vergasungsstufen, die aber einen gemeinsamen Weg für das gebildete feste Reaktionsgemisch besitzen, das in der Zeiteinheit entwickelte Azetylen möglichst bei einer erwünschten Gastemperatur genau gemessen werden kann. Sonst gelingt es nicht, vor allem die für die zweite Vergasungsstufe erforderliche Wässermenge richtig festzustellen, was ein unerwünschtes Schwanken des Gehaltes an freiem Wasser im Kalkhydrat zur Folge hat.
  • Außer den schon beschriebenen Vorzügen besitzt das vorstehende Verfahren auch den Vorteil, daß Entmischungen des Karbids, die bei einem stark karbidstaubhaltigen unsortierten Karbid auf dem Transport unvermeidbar sind und zu unüberwindlichen Schwierigkeiten führen, keine Störungen mehr herbeiführen können. Wie später noch näher erläutert werden wird, wird praktisch das gesamte im unsortierten Karbid enthaltene staubförmige und feinkörnige Karbid bereits beim Eintritt in die erste Vergasungsstufe, bevor es mit dem Zersetzungswasser in Berührung kommt, abgesiebt und hierdurch u. a. heftige Gasstöße in der ersten Stufe vermieden. Im übrigen ist das Verfahren gerade auf die Vergasung von möglichst gtaubhaltigem Karbid abgestellt, und es ist für die Vergasung in der zweiten Stufe geradezu erwünscht, daß ein möglichst stark feinkarbidhaltiges Kalkhydrat anfällt; Betriebsverhältnisse, die bei den bisher ausgeübten Verfahren ängstlich vermieden werden mußten. Ein höherer Gehalt an Karbidstaub ist für das in die zweite Vergasungsstufe gelangende feste Reaktionsgemisch auch deshalb sehr erwünscht, weil dann die bei der Karbidzersetzung auftretende Reaktionswärme besser ausreicht, um die Apparatur so aufzuheizen, daß keine Verschlammungen erfolgen können. Auch in dieser Hinsicht bedeutet das vorstehende Verfahren einen großen technischen Fortschritt. Auch gegenüber dem Verfahren nach dem Patent 530 111 besitzt das vorliegende Verfahren u. a. den Vorteil, daß unerwünschte Mahlkosten und damit zusätzlich verbundene Gasverluste vermieden werden.
  • Wie sich aus dem Vorstehenden ergibt, ist die Ausübung des Verfahrens nicht auf bestimmte Apparatetypen beschränkt. Für die erste Stufe können in bekannter Weise rotierende, gegebenenfalls schwach geneigte, mit Sieben, Stäben, Rosten, Schlitzen, Löchern od, dgl. versehene Trommeln verwandt werden. Dadurch erfolgt eine dauernde Abtrennung des bei der Karbidzersetzung mit Wasser entstehenden Kalkhydrats und des unzersetzt gebliebenen feinen Karbids. Man kann aber auch in bekannter Weise regelmäßig oder unregelmäßig bewegte, gegebenenfalls untereinander angeordnete, plan oder gewölbt ausgebildete Siebe, die aus Maschendraht, Stäben, Rosten, geschlitzten oder gelochten Blechen od. dgl. bestehen, verwenden, bei welchen eine dauernde Abtrennung des bei der Karbidzersetzung mit Wasser entstehenden Kalkhydrats und des unzersetzt gebliebenen feinen Karbids erfolgt. Ob dabei in bekannter Weise Schwing-, Rüttel-, Schüttel-, Vibrations- oder andere Bewegungen der Siebe angewandt werden, richtet sich nach den Betriebsverhältnissen und dem zur Verfügung stehenden Karbid.
  • Die Vergasung in der ersten Stufe kann aber auch in bekannter Weise in einem Sichtstrom erfolgen, der von (lern entwickelten Azetylen durch einen Ventilator <furch Rundlauf dieses Gases erzeugt wird, wobei das im Kalkhydrat noch enthaltene feinkörnige Karbid, das in der ersten Stufe nicht vergast wurde, über einen gasdichten, aus diesem Material gebildeten Verschluß der zweiten Stufe zugeführt wird. Für das Arbeiten mit Sichtstrom eignet sich z. B. ein senkrechtes, konisches und sich nach oben schwach erweiterndes Rohr. Das im Kreislauf geführte Azetylen tritt von unten ein, das unsortierte Karbid wird etwa im unteren Drittel des Rohres kontinuierlich zugegeben. Das Wasser kann entweder in feinverteilter Form als Nebel dem Gasstrom zugegeben oder als feiner Nebel in das Rohr eingeführt werden. Die großen Karbidstücke fallen dabei in das engere Bodenstück des konischen Rohres, wo sie langsam vergasen. Gleichzeitig werden sie durch den Azetylengasstrom dauernd bewegt, wodurch sich Abrieb bildet, der vom feuchten Gasstrom mit weggeführt wird und dabei nur teilweise vergast. Das Gemisch von nicht vergastem feinkörnigem Karbid und Kalkhydrat wird zur Bildung eines gasdichten Materialverschlusses zwischen den beiden Gasräumen angesammelt und in der zweiten Stufe restlos vergast.
  • Nachdem bei den bisher beschriebenen Vergasungsvorrichtungen mit Abtrennung des Reaktionsgemisches das in der ersten Vergasungsstufe gebildete feste Reaktionsgemisch über den aus diesem Material bestehenden Verschluß befördert worden ist, gelangt es in den zweiten Vergasungsraum, der in bekannter Weise entweder eine Schnecke, eine rotierende Trommel oder mehrere nach Art des Wedgeofens untereinander angeordnete Teller enthält. Hier erfolgt die Zugabe des für die Zersetzung des Restkarbids und die Abführung der entstehenden Reaktionswärme erforderlichen Wassers. Die Teller des Vergasers können entweder feststehend angeordnet sein und rotierende Rührarme mit entsprechend schräg gestellten Schaufeln das Reaktionsgemisch bewegen oder die Teller können rotieren und feststehende Rührarme oder seitlich eingebaute Schnecken diese Bewegung übernehmen. Zur Erhöhung der Aufenthaltszeit des im Reaktionsgemisch enthaltenen Karbids, welches in dem Kalkhydrat einsinkt, können alle oder einzelne Teller nach der Abwurfseite hin mit einem Rand umgeben sein., Der gasdichte Verschluß zwischen den beiden getrennten Vergasungsräumen kann durch ein schräg oder senkrecht angeordnetes Transportorgan gebildet werden, welches das aus der ersten Vergasungsstufe anfallende feste Reaktionsgemisch nach oben befördert und in den zweiten Vergasungsraum abwirft.
  • Dabei ist es zweckmäßig, wenn dieses schräge oder senkrechte Transportorgan in seinem oberen Teil einen erweiterten Querschnitt besitzt und in diesem Teil die mechanische Transportvorrichtung nicht wirkt. Hierdurch wird durch den sich bildenden Materialpropfen und die Materialhöhe ein sicherer gasdichter Verschluß erreicht, der auch bei hohem Arbeitsdruck ein Durchschlagen des Gases aus der ersten Vergasungsstufe verhindert. Durch die Erweiterung des Querschnittes wird ein Festwerden des Materialstopfens vermieden und zugleich ein Vorratssilo gebildet, welches die Vergasung und vor allem die Wasserregulierung in der zweiten Stufe wesentlich erleichtert und zu einem einwandfrei karbidfreien Kalkhydrat führt, dessen Gehalt an freiem Wasser sich wunschgemäß erreichen läßt.
  • Sehr vorteilhaft ist es für die richtige Dosierung des für die zweite Vergasungsstufe erforderlichen Wassers für die Zersetzung des Restkarbids, wenn das aus dem schrägen oder senkrechten Transportorgan abgeworfene feste Material über eine regulierbare Zuteilvorrichtung geführt wird, da dadurch ein gleichmäßiger Einwurf des Karbid-Kalkhydrat-Gemisches sicher erzielt wird.
  • Der gasdichte Materialverschluß kann aber auch nach unten gebildet und auf ein Transportorgan verzichtet werden, wenn das feste Reaktionsgemisch aus der ersten Vergasungsstufe in einen Behälter von kreisförmigem oder anderem Querschnitt abgeworfen und in diesem Behälter eine bestimmte Materialhöhe von mindestens 2 m dauernd eingehalten wird. Der Behälter kann nach oben erweitert sein, so daß er gleichzeitig als Vorratssilo dient. Das Material wird vorteilhaft über eine unter dem Behälter angeordnete regulierbare Zuteilvorrichtung geführt, durch welche das Kalkhydrat-Karbid-Gemisch der ersten Vergasungsstufe der zweiten Vergasungsstufe über eine Transportvorrichtung geregelt zugeführt wird.
  • Um die richtige Zugabe des für die Karbidzersetzung und Abführung der Reaktionswärme erforderlichen Wassers für die zweiteVergasungsstufe, vor allem auch um den Gehalt des Kalkhydrats an freiemWasserbesser beurteilen zu können, wird die Kraftaufnahme des Antriebs für die Bewegungs- oder Rührvorrichtung dauernd gemessen, und bei Zunahme des Kraftverbrauchs die Wasserzugabe gedrosselt, bei Abnahme des Kraftverbrauchs die Wasserzugabe entsprechend erhöht. Dies kann entweder durch :Messung des momentanen Wattverbrauchs für den elektrischen Antrieb der Bewegungs- oder Rührvorrichtung erfolgen oder beim Antrieb über ein Schneckengetriebe kann auch der durch die Schneckenwelle erzeugte Druck vermittels eines empfindlichen Manometers gemessen werden, was am besten dadurch geschieht, daß das Ende der Schneckenwelle mit einer hochempfindlichen Membran fest verbunden wird und die Druckübertragung mittels einer hochviskosen Flüssigkeit erfolgt. Bei größerer Kraftaufnahme wird nämlich die Schneckenwelle um einen geringen Weg herausgedrückt und geht bei geringerer Belastung zurück. Ist das Kalkhydrat sehr feucht, so muß für das Rührwerk zur Fortbewegung dieses stärker anhaftenden Materials mehr Kraft aufgewandt werden als es bei trockenem Kalkhydrat der Fall ist, das fast wie Wasser fließt und daher zur Fortbewegung einer wesentlich geringeren Kraft bedarf.
  • Da alle Maßnahmen, die eine Beurteilung des Feuchtigkeitsgehalts des Reaktionsgemisches sicher gewährleisten, die Wasserregulierung erleichtern, können gegebenenfalls an den Stellen, an welchen die Karbidzersetzung vorzugsweise erfolgt, besonders in der Nähe der einzeln regulierbaren Wasserdüsen, elektrische Thermometer eingebaut werden. Wird z. B. mit zu wenig Wasser vergast, so steigt die Temperatur über die durch Erfahrung ermittelte wesentlich hinaus, im anderen Fall liegt die Temperatur tiefer. Durch Beobachtung dieser Temperaturen läßt sich daher nach kurzer Zeit der Feuchtigkeitsgehalt des Reaktionsgemisches ermitteln, wodurch die Bedienung des Vergasers wesentlich erleichtert wird. Diese Temperaturmessung kann sowohl für. die erste als auch für die zweite Vergasungsstufe mit Vorteil angewandt werden.
  • Um einen möglichst großen Teil des Feinkarbids, das der ersten Vergasungsstufe zugeführt wird, für die zweite Vergasungsstufe unzersetzt zu erhalten, ist es zweckmäßig, wenn das für die erste Vergasungsstufe erforderliche Wasser für die Karbidteilzersetzung erst etwa vom ersten Drittel oder Viertel der siebartigen Vergasungseinrichtung an gut verteilt zugegeben wird und die Durchfallöffnungen für das Feinmaterial über die ganze Vergasungseinrichtung verteilt sind, so daß im ersten Drittel oder Viertel möglichst das gesamte im unsortierten Karbid enthaltene Feinkarbid abgetrennt wird. Dabei sollen, um einen möglichst großen Durchfall des Feinmaterials, vor allem des Karbids, zu erzielen, diese Öffnungen mindestens eine Breite von 3 mm besitzen.
  • Nachdem eine Reihe von möglichen Entwicklertypen für das neue Verfahren kurz beschrieben worden ist, wird nunmehr eine besonders geeignete Vorrichtung für die Ausführung desselben näher erläutert, welche aus bekannten Vorrichtungen besteht. Damit soll aber nicht eine Beschränkung des Verfahrens auf diese Ausführungsform erfolgen.
  • Für die erste Vergasungsstufe wird eine rotierende, zweckmäßig schwach geneigte, mit über die ganze Oberfläche verteilten Schlitzen versehene Trommel verwandt. Zur Erleichterung der Wasserregulierung für die Zersetzung des Karbids werden zweckmäßig unterhalb der Wasserdüsen elektrische Thermometer zur Messung der Reaktionstemperatur in der Schlitztrommel vorgesehen. Es bedeutet einen betrieblichen Vorteil, wenn die Schlitze der Trommel auf leicht auswechselbaren Blechen angebracht sind. Die Schlitztrommel ist von einem feststehenden, gasdichten Mantel umgeben, welcher nach unten zu sich konisch verjüngt. In diesem verjüngten Teil befindet sich eine Transportvorrichtung, die etwa dieselbe Länge wie die feststehende Trommel besitzt und beim Transport das Material - durcheinandermischt. Das aus Kalkhydrat und feinkörnigem Karbid bestehende Material, welches über die ganze Länge der Schlitztrömmel aus dieser in die darunter angeordnete Transportvorrichtung ununterbrochen durchfällt, wird zwecks Bildung eines gasdichten Materialverschlusses von der Transportvorrichtung in einen Vorratsbehälter abgeworfen, der dauernd auf einer bestimmten Mindestmaterialhöhe von etwa 2 m gehalten wird. Die Wasserzugabe für die Zersetzung des Karbids erfolgt erst etwa vom zweiten Drittel oder Viertel der Trommellänge, so daß im ersten Drittel oder Viertel vorzugsweise feinkörniges Karbid durch die Schlitze der Trommel fällt. Vom Vorratsbehälter, welcher den gasdichten Materialverschluß bildet, gelangt das feinkörnige Kalkhydrat-Karbid-Gemisch über eine regulierbare Zuteilvorrichtung in die Vergasungsvorrichtung für die zweite Stufe. Diese Vorrichtung besteht aus etwa neun nach Art eines Wedgeofens untereinander angeordneten feststehenden Tellern mit rotierenden Rührarmen und Räumvorrichtungen für die inneren kreisförmigen und äußeren ringförmigen Durchfallräume der Teller. Zur Erhöhung der Aufenthaltszeit des Materials, vor allem des spezifisch schwereren Karbids, das in dem durchVergasung des Karbids gebildeten Kalkhydrat einsinkt, auf den einzelnen Tellern und gegebenenfalls zur Einsparung von Tellern können diese entweder in ihrer Gesamtheit oder nur Teile der Teller nach der Außenseite hin mit einem Rand umgeben sein. Das für die Zersetzung des Restkarbids erforderliche Wasser wird vorzugsweise auf dem ersten Teller mittels mehrerer Nebeldüsen aufgegeben. Die in der Zeiteinheit in den beiden getrennten Vergasungsräumen entwickelte Azetylenmenge wird getrennt gemessen und erst dadurch eine einwandfreie Wasserregulierung ermöglicht, die noch unterstützt wird durch gleichzeitige Beobachtung der vom Antrieb für die Rührarme aufgenommenen elektrischen Stromleistung (kW), sowie durch Messung der bei der Karbidzersetzung sich einstellenden Temperatur in der Nähe der Wasserdüsen und durch entsprechende Einstellung der Zuteilvorrichtung für das Kalkhydrat-Karbid-Gemisch. Das feste Reaktionsgemisch ist spätestens auf dem untersten Teller karbidfrei und besteht dann nur aus Kalkhydrat. Das gesamte bei der Vergasung anfallende Kalkhydrat wird in eine unter dem Tellerapparat angeordnete Schleuse abgeworfen, in welcher durch Einhalten einer bestimmten Kalkhöhe von mindestens 2 m ein gasdichter Verschluß nach der Außenluft gebildet wird. Das Kalkhydrat wird kontinuierlich oder diskontinuierlich, gegebenenfalls unter Einschaltung einer automatischen Vorrichtung zur Einhaltung der bestimmten Kalkhöhe, durch eine regulierbare Schnecke abgeführt. Die Messung der Kalkhöhe erfolgt mittels eines hin und her schwingenden Pendels, die Kalkhöhe wird dabei auf eine Skala übertragen. Das sich in der Schlitztrommel allmählich ansammelnde unvergasbare Material, wie Ferrosilicium, wird von Zeit zu Zeit nach kurzem Abstellen des Entwicklers durch eine geeignete Vorrichtung gasdicht über eine oben und unten mit gasdichten Verschlüssen versehene Schleuse genügenden Inhalts aus der Vergasungseinrichtung entfernt.
  • In der schematischen Schnittzeichnung, in welcher Abb. i einen Längsschnitt und Abb. 2 einen Teilquerschnitt darstellen, ist die vorher beschriebene Ausführungsform für das vorstehende Verfahren noch näher erläutert.
  • Das unsortierte Karbid gelangt über den unten und oben mit Kugelverschlüssen versehenen Karbidbehälter i in den darunter angeordneten Karbidbehälter 2 und wird durch das regulierbare Zuteilzellenrad 3 kontinuierlich über die Karbidschüttelrinne 4 in die über die ganze Oberfläche mit Schlitzen von 3 bis 4 mm Breite versehene, rotierende, schwach geneigte Trommel 5 eingetragen. Dabei fällt ein großer Teil des feinkörnigen Karbids und Staubs unzersetzt durch die Schlitze der Trommel direkt in die unter der Siebtrommel befindliche und gleichzeitig als Mischvorrichtung ausgebildete Transportvorrichtung 6, weil die Wasserzugabe zum Karbid erst etwa vom ersten Drittel der Schlitztrommel an erfolgt. Das durch die Karbidzersetzung in der Trommel gebildete Kalkhydrat und das etwa unzersetzt gebliebene Feinkarbid werden durch die Trommelschlitze ebenfalls in diese Transportvorrichtung abgeworfen. Die rotierende Siebtrommel 5 befindet sich in einem gasdichten feststehenden Mantel 7, der nach unten zu sich konisch verjüngt, so daß die Transportvorrichtung 6 den Boden des feststehenden Mantels 7 bildet. Die Wasserzugabe für die Zersetzung eines großen Teils des eingetragenen Karbids wird durch die Hohlwelle 8 durch feine Nebeldüsen 9 auf das in der Schlitztrommel befindliche Karbid verteilt. Für jede einzelne Düse ist eine besondere, in der Zeichnung nicht dargestellte Zuleitung vorgesehen; die einzelnen Zuleitungen sind in einem Rohr vereinigt. Die Düsen sind einzeln regulierbar und das Wasser für diese einzeln meßbar, so daß eine den Betriebsverhältnissen angepaßte Wasserregulierung möglich ist. Diese wird noch durch in der Nähe der Düsen eingebaute Schleifkontaktthermometer zur Messung der Reaktionstemperatur erleichtert. Diese Thermometer sind nicht in der schematischen Zeichnung dargestellt. Das in der Trommel entwickelte Azetylen verläßt die Schlitztrommel durch das Rohr ro, das zur Vermeidung von Verstopfungen mit einem Räumschneckenband i i versehen ist, und gelangt in den Waschturm 12, in welchem das Azetylen durch Berieselung mit Kalkwasser von mitgerissenem Staub und Schwefelwasserstoff befreit wird. Dabei werden auch etwa mitgerissene Karbidteilchen noch vergast. Die Herunterkühlung des Gases auf die gewünschte Temperatur erfolgt im darüber angeordn9ten Kühlturm 13. Das Kalkwasser wird durch Pumpen im Kreislauf geführt, in Klärbecken gereinigt und durch leicht während des Betriebs auswechselbare Verteilungskörper 14, die infolge ihrer Konstruktion gegen Verstopfungen unempfindlich sind, gut auf den Querschnitt des Waschturms 12 verteilt. Um ein Eindringen des Waschwassers in die Vergasungstrommel zu' verhindern, ist im Waschturm das Abweisblech 15 angebracht. Das Waschwasser verläßt über den Wasserverschluß 16 den Turm und wird wieder in Rundlauf versetzt. Die Menge des stündlich entwickelten Gases wird, nachdem es im Kühlturm 13 durch direktes Kühlen mit kaltem Wasser auf die gewünschte Temperatur gebracht worden ist, durch Stauscheibe 17 gemessen.
  • Durch Beobachtung der stündlich entwickelten Gasmenge und der an den einzelnen Meßstellen ermittelten Temperatur sowie durch Berücksichtigung der in der Zeiteinheit eingeworfenen Karbidmenge wird die stündliche Wassermenge für die Karbidzersetzung errechnet und eingestellt. Das aus der Schlitztrommel abgeworfene Feinkarbid und Kalkhydrat-Karbid-Gemisch werden durch die Transport- und Mischvorrichtung 6 in den darunter befindlichen Vorratsbehälter 18 befördert. Durch Einstellen einer bestimmten Mindestmaterialhöhe von etwa 2 m, die Höhenmeßeinrichtung wird später für die unter dem Tellerapparat angeordnete Kalkschleuse beschrieben, kann der gasdichte Verschluß sicher hergestellt werden. Er läßt. sich auch automatisch gestalten, so daß der Bedienungsmann des Apparats nur die etwaigen Schwankungen im Materialzulauf durch entsprechende Wasserregulierung auszugleichen hat. Von hier aus wird das Materialgemisch über das regulierbare Zuteilzellenrad ig und die Transportschnecke 20 bei der Öffnung 21 einem Azetylenentwickler 22 der zweiten Stufe zugeführt. Dieser Vergaser besteht aus neun nach Art eines Wedgeofens untereinander angeordneten Tellern 23.
  • Auf dem obersten Teller des Tellerapparats wird die gesamte für die Zersetzung des Restkarbids und die Abführung der Reaktionswärme erforderliche Wassermenge durch verschiedene Nebeldüsen 24 aufgegeben und das Material mit Hilfe der mit schräg gestellten Schaufeln versehenen Rührarme 25 allmählich durch den ganzen Entwickler transportiert, und zwar abwechselnd auf den einzelnen Tellern von innen nach außen, von außen nach innen usw, Um Verstop= fungen der inneren Abwurfräume für das Material zu verhindern, sind Räumschaufeln 26, die über den Tellerrand greifen, angebracht. Zur Verhinderung von Verstopfungen des äußeren Abwurfraumes dienen ebenso ausgebildete Räumschaufeln 27. Infolge der relativ großen Oberfläche, die das feinkörnige Karbid gegenüber dem gröberen besitzt, vergast das Karbid in sehr kurzer Zeit und gelangt karbidfrei in die unter dem letzten Teller angeordnete Kalkschleuse 28. Um aber eine sichere Karbidfreiheit des Kalkhydrats auch bei Verarbeitung von langsam vergasendem Karbid <lauernd zu gewährleisten, verbleibt dasselbe je nach der Vergasungsleistung des Entwicklers noch etwa i Stunde in dieser Schleuse und wird durch die in ihrer Drehzahl regulierbare Schnecke 29 aus dem Entwickler transportiert. Die Wasserregulierung für die Zersetzung des im Kalkhydrat-Karbid-Gemisch enthaltenen Restkarbids erfolgt in der bereits geschilderten Weise dadurch, daß die stündlich entwickelte Azetylenmenge in Beziehung zur stündlich eingeworfenen Kalkhydrat-Karbid-Menge gesetzt wird und dabei noch durch Beobachtung der vom Rührwerk aufgenommenen elektrischen Kraft und der an den einzelnen Stellen des obersten Tellers gemessenen Reaktionstemperaturen kontrolliert wird, ob die für die Zersetzung des Karbids und zur Abführung der Reaktionswärme sowie für den gewünschten Feuchtigkeitsgehalt des Kalkhydrats erforderliche richtige Wassermenge aufgegeben wird. Für jede Vergasungsleistung und jeden Vergaser läßt sich leicht experimentell feststellen, wie groß der kW-Verbrauch für den Rührwerksmotor für einen bestimmten gewünschten Gehalt des Kalkhydrats an freiem Wasser sein darf. Beträgt dieser z. B. 18 kW, so muß, falls die Stromaufnahme größer, z. B. 19,5 kW, ist, mit derWasserzugabe entsprechend zurückgegangen werden, und umgekehrt. In ähnlicher Weise werden die an den einzelnen Stellen gemessenen Reaktionstemperaturen für den Feuchtigkeitsgehalt des Kalkhydrats berücksichtigt. Um ein Austreten von Azetylen ins Freie zu vermeiden, wird das Kalkhydrat in der Schleuse stets auf einer bestimmten Höhe von mindestens 2 m gehalten. Die Messung der Kalkhöhe erfolgt durch das periodisch schwingende Pendel 30, dessen Ende in eine breite Auflagefläche ausläuft. Die Bewegung des Pendels und damit die augenblickliche Höhe des Kalkhydrats in der Schleuse wird durch eine Welle auf eine Meßskala und/oder automatisch zwecks Kontrolle auf eine Registriervorrichtung übertragen. Man kann natürlich auch andere Meßvorrichtungen verwenden. Auch läßt sich die Einschaltung der bestimmten Kalkhöhe automatisch mit der Kalkaustragung kuppeln. Der vom entwickelten Gas mitgeführte Kalkstaub wird in dem oberen erweiterten Teil der Kalkschleuse durch wesentliche Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit des Gases zum größten Teil abgeschieden, und das Azetylen verläßt durch das Rohr 31 den Entwickler und wird, wie bei der ersten Vergasungsstufe, von den letzten Stauhresten und vom Schwefelwasserstoff im Waschturm 32 gereinigt. Die Messung der stündlich entwickelten Gasmenge erfolgt durch eine Stauscheibe 33, nachdem das Gas durch direkte Kühlung in einem zweiten Waschturm mit Wasser auf die gewünschte Temperatur heruntergekühlt worden ist.
  • Das sich allmählich in der Schlitztrommel der ersten Vergasungsstufe ansammelnde- unvergasbare Ferrosilicium kann nach kurzem Abstellen der Apparatur aus der Schlitztrommel in bestimmten Zeitabständen in eine unter der Siebtrommel angeordnete, oben und unten mit gasdichten Verschlüssen versehene Schleuse 34 abgelassen werden. _.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE- i. Verfahren zum Erzeugen von Azetylen aus Calciumkarbid und Wasser unter gleichzeitiger Gewinnung von trockenem Kalkhydrat, bei welchem die entstehende Reaktionswärme durch Verdampfung eines bestimmten Wasserüberschusses abgeführt wird und die Vergasung unter dauernder Abtrennung des gebildeten Kalkhydrats erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß das in der ersten Vergasungsstufe durch Zersetzung des Karbids mit Wasser erzeugte Azetylen und das in der zweiten Vergasungsstufe durch Zersetzung des im abgetrennten Kalkhydrat enthaltenen Karbids mit Wasser erzeugte Azetylen in zwei voneinander unabhängigen, auf die gewünschte Gastemperatur einstellbaren und meßbaren Gasströmen fortgeführt wird, wodurch zwei Gasräume entstehen, die durch einen gasdichten Materialverschluß von bestimmter Mindesthöhe voneinander dauernd abgetrennt werden, wobei dieser Verschluß durch das bei der Reaktion entstehende feste Reaktionsgemisch, nämlich aus dem aus der ersten Vergasungsstufe abgetrennten Kalkhydrat und unzersetztem feinkörnigem Karbid, ununterbrochen neu gebildet wird und das feste Reaktionsgemisch nicht mit der Außenluft oder mit Schutzgas in Berührung kommt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß unsortiertes Karbid, zweckmäßig mit hohem Staubgehalt, verwandt wird, wobei bei der Zerkleinerung des für die Vergasung bestimmten Karbids, welche durch Brechen der Karbidblöcke oder durch direktes Abkühlen des feuerflüssigen Karbids erfolgt, bewußt ein möglichst großer Anfall an Feinkarbid angestrebt wird.
  3. 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vergasung in der ersten Stufe eine rotierende, gegebenenfalls schwach geneigte, mit Sieben, Stäben, Rosten, Schlitzen, Löchern od. dgl. versehene Trommel dient, welche von einem feststehenden, gasdichten, nach unten 'zu sich konisch verjüngendem Mantel umgeben ist, in dessen unterem Teil eine durcheinandermischende Transportvorrichtung für das durch die Schlitze, Siebe usw. durchfallende Kalkhydrat und Feinkarbid angeordnet ist, oder ein Sieb oder mehrere regelmäßig oder unregelmäßig bewegte, gegebenenfalls untereinander angeordnete plan oder gewölbt ausgebildete Siebe dienen, die aus Maschendraht, Stäben, Rosten, geschlitztem oder gelochtem Blech bestehen, oder eine Sichtstromvorrichtung mit Rundlauf des entwickelten Azetylens durch einen Ventilator vorgesehen ist, die das im Kalkhydrat noch enthaltene feinkörnige Karbid, das irr der ersten Stufe nicht vergast wurde, mit dem Kalkhydrat zusammen durch den Gasstrom -fottfühit. .f.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vergasung des aus der ersten Vergasungsstufe abgetrennten Kalkhydrat-Karbid-Gemisches in der zweiten Stufe eine Schnecke, eine rotierende Trommel, auf Schwingrinnen oder auf mehreren nach Art des Wedgeofens untereinander angeordnete Teller dienen, wobei die für die Zersetzung des im Reaktionsgemisch der ersten Stufe enthaltenen Restkarbids erforderliche Wassermenge zugegeben wird und die Teller entweder feststehend angeordnet sein können und rotierende, mit entsprechend schräg gestellten Schaufeln versehene Rührarme das Reaktionsgemisch bewegen oder die Teller rotieren und feststehende Rührarme oder seitlich eingebaute Schnecken diese Bewegung übernehmen, wobei zur Erhöhung der Aufenthaltszeit des im Reaktionsgemisch enthaltenen Karbids, welches in dem Kalkhydrat, einsinkt, alle oder einzelne Teller nach der Aburfseite hin mit einem Rand umgeben sind. g.
  5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und .l, dadurch gekennzeichnet, daß der gasdichte Verschluß zwischen den beiden getrennten Gasräumen durch ein schräg oder senkrecht angeordnetes Transportorgan gebildet wird, welches das aus der ersten Vergasungsstufe anfallende feste Reaktionsgemisch nach oben befördert und in den zweiten Vergasungsraum abwirft, dieses Transportorgan in seinem oberen Teil einen erweiterten Querschnitt besitzen kann und in diesem Teil die mechanische Transportvorrichtung nicht wirkt, wodurch ein Materialpfropfen und zugleich ein Vorratssilo gebildet wird.
  6. 6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 5, gekennzeichnet durch einen gasdichten Materialverschluß aus festem Reaktionsgemisch aus der ersten Vergasungsstufe in einem Behälter von kreisförmigem oder anderem Querschnitt mit einer Materialhöhe von mißdestens 2 m, wobei das Material aus der ersten Stufe direkt in diesen Behälter abgeworfen wird und der Behälter oben erweitert sein kann, um zugleich als Vorratssilo zu dienen, und durch eine regulierbare Zuteilvorrichtung das Kalkhydrat-Karbid-Gemisch der ersten Vergasungsstufe der zweiten Vergasungsstufe geregelt zugeführt «erden kann.
  7. 7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 6, gekennzeichnet durch eine Meß- und Regelanlage, die zur Erleichterung derZugabe des für die Karbidzersetzung und der -Abführung der Reaktionswärme erforderlichen Wassers für die zweite Vergasungsstufe, vor allem, um den Gehalt des Kalkhydrats an freiem Wasser besser beurteilen zu können, die Kraftaufnahme des Antriebs für die Bewegungs- oder Rührvorrichtung dauernd mißt und bei Zunahme des Kraftverbrauchs die Wasserzugabe gedrosselt, bei Abnahme des Kraftverbrauchs die Wasserzugabe entsprechend erhöht wird, was entweder durch Messung der momentanen Stromleistung für den elektrischen Antrieb der Bewegungs- oder Rührvorrichtung oder beim Antrieb über ein Schneckengetriebe durch Messung des durch die Schneckenwelle ausgeübten Drucks vermittels eines empfindlichen Manometers durchgeführt werden kann. B.
  8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 7, gekennzeichnet durch elektrische Thermometer, die zur weiteren Erleichterung der Bestimmung des für die Karbidzersetzung erforderlichen Wassers, gegebenenfalls für beide Vergasungsstufen, 'an den Stellen, an welchen vorzugsweise die Kar bidzersetzung erfolgt, besonders in der Nähe der einzeln regulierbaren Wasserdüsen, eingebaut werden.
  9. 9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung von Vergasungsvorrichtungen für die erste Vergasungsstufe, bei welchen das Reaktionsgemisch durch Siebe, Schlitze, Roste von rotierenden Trommeln oder bewegten Plansieben abgetrennt wird, die Durchfallöffnungen von vorzugsweise über 3 mm Breite sich über die ganze Länge der Vergasungseinrichtungen erstrecken, die Wasserzugabe aber nicht gleich beim Eintritt des Karbids in die Vergasungseinrichtung, sondern erst vom zweiten Drittel oder Viertel der Länge an erfolgt, so daß im ersten Drittel oder Viertel der Vergasungsvorrichtung möglichst das ganze im unsortierten Karbid enthaltene Feinkarbid durch die Durchfallöffnungen fällt. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 530 11i, 681509-, USA.-Patentschrift Nr. 1872 74i.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1123793B (de) * 1957-11-29 1962-02-15 Buss Ag Verfahren zur Erzeugung von Azetylengas und Einrichtung zur Ausuebung des Verfahrens

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DE530111C (de) * 1928-02-15 1931-07-21 Stickstoffduenger Ag F Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Acetylen aus Carbid und Wasser im Grossbetriebe unter gleichzeitiger Gewinnung von praktisch trockenem Kalkhydrat
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