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Rotierender Rasierpinsel Obgleich die bisherigen Rasierapparate den
höchsten Stand der Vollkommenheit wohl erreicht haben werden, wird das tägliche
Rasieren nach wie vor als sehrunangenehm empfunden, zumal von Personen, die einen
starken Bartwuchs aufzuweisen haben. Kräftiges, intensives Einseifen macht diese
Arbeit bekanntlich zwar weniger unangenehm, da die Barthaare dadurch an Festigkeit
erheblich einbüßen, jedoch steht den wenigsten in den Morgenstunden hierfür die
erforderliche lange Zeit zur Verfügung. Besonders kräftiges Einseifen der Haare
in einem Bruchteil der bisherigen Zeit zu bewerkstelligen, ist Aufgabe der Erfindung,
die das Einseifen mit Hilfe eines rotierenden Pinsels besorgt, der in der gleichen
Zeiteinheit die Anzahl der Bewegungen der pinselnden Hand um ein Vielfaches übertrifft.
Die Zeichnung stellt die Erfindung beispielsweise dar, und zwar zeigt Fig. i den
Pinsel von der Seite, Fig. 2 denselben von unten, Fig. 3 den Pinsel von der Seite
in anderer Ausführung, Fig. 4 denselben von unten.
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Die in bekannter Weise befestigten Haare r sind mit einer Kappe 5
od. dgl. verbunden, die ihrerseits beweglich auf dem Handgriff 3 angeordnet ist
und mit Hilfe einer biegsamen Welle 4 z. B. über ein Zwischenstück 2 mittels eines
beliebigen Antriebsmittels, beispielsweise eines kleinen Elektromotors, in Rotation
versetzt werden kann. Zweckmäßig kann das erwähnte Zwischenstück 2 mit der Kappe
5 fest und an der Gegenseite mit der biegsamen Welle nur kupplungsartig
einsteckbar
sein zwecks leichter Lösbarkeit und Reinigungsmöglichkeit nach dem Gebrauch. Bei
der andern dargestellten Ausführung nach Fig. 3 und 4 sind die Haare 6 lediglich
andersartig, und zwar walzenförmig angeordnet, und der Griff 8 ist mit der biegsamen
Welle 9 in gerader oder beliebiger anderer Form derartig ausgebildet, daß er besonders
handlich an den Bart angesetzt werden kann.
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Die Wirkungsweise geht eindeutig aus der Zeichnung hervor.
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Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß das bisherige sehr
zeitraubende Einseifen von Hand infolge der schnellen Rotation, die durch Getriebemotoren,
langsam laufende Synchronmotoren, z. B. Grammophonmotoren usw. die passende Tourenzahl
bekommen kann, in viel kürzerer Zeit vollzogen wird, da die rotierenden Pinselborsten
im gleichen Zeitraum wie bisher einen viel weiteren Weg zurücklegen. Eine ungewöhnlich
große Intensität des Einseifers und damit eine ganz besonders große Barterweichung
wird aber durch die kreisende Bewegung des Pinsels insofern erreicht, als die Haare
nicht, wie meist bisher, immer nur hin und her gehend bewegt und umgebogen werden,
sondern kreisend von allen Seiten eventuell in wechselnder Drehrichtung, wodurch
nicht nur die Seife kräftiger die Haarwurzeln erreicht, sondern auch durch das allseitige
dauernde Umbiegen noch eine zusätzliche Ermüdung und damit Erweichung der Haare
an den Wurzeln eintritt.
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Demzufolge kommt nunmehr zu der eingangs erwähnten Vollkommenheit
der Rasierapparate nunmehr die Vollkommenheit des Einseifers, so daß das morgendliche
Rasieren nunmehr als ein wirklicher Genuß bezeichnet werden kann. Ein. weiterer
Vorteil liegt noch darin, daß die bisherige bekannte Ermüdung der Hand beim längeren
Einseifen mit einem gewöhnlichen Rasierpinsel nunmehr fortfällt und ein Motor oder
sonstiges Antriebsmittel diese Arbeit in viel intensiverem Maße übernimmt, wobei
lediglich die Hand das sanfte Ansetzen des rotierenden Pinsels an den Bart übernimmt.
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Es sind noch andere Ausführungsarten möglich, z. B. kann die Verbindung
der rotierenden Pinsel mit der `'Felle andersartig sein, der Motor kann ohne biegsame
Welle direkt im Griff liegen. Der Motor kann auch durch einen Fußantrieb, Handantrieb,
durch ein Uhrwerk usw. ersetzt werden. Pastenförmige Seife kann dem Pinsel vorwiegend
während des Betriebes in geeigneter Weise zugeführt werden. Statt der Haare, Borsten
usw. können völlig andersartige Mittel angebracht werden, die mit oder ohne Seife
scheuernd, schmirgelnd, r eibend usw. wirken können, wodurch die Haare erwai cht,
verkürzt oder ganz oder teilweise abgerieben werden, so daß die Erfindung in solchen
Fällen auch die Aufgabe des Rasierapparates übernehmen kann, ohne jedoch schneidend
zu wirken und demzufolge nicht identisch zu sein mit den bekannten elektrischen
Rasierapparaten, die durch rotierende Schneidvorrichtungen wirken. Der dargestellte
Rasierpinsel kann auch aus einem normalen Rasierpinsel bestehen, der durch eine
geeignete Greifvorrichtung, z. B. Gummikappe, in das Gerät nach der Erfindung eingespannt
wird und dessen Haarlänge eventuell verkürzt wird gemäß Zeichnung.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß pinselnde, einseifende,
schmirgelnde, scheuernde, reibende od. dgl. Mittel durch ein geeignetes Antriebsmittel
in einseitige oder auch wechselseitige Rotation versetzt werden können.
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Es besteht auch die Möglichkeit, die für die bekannten elektrischen
Haarschneidemaschinen bereits vorhandenen Motoren kostensparend auch für die rotierenden
Rasierpinsel zu verwenden, erforderlichenfalls mittels Untersetzungsgetriebe.
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Die Kappe 5 kann zur Aufnahme des Seifenschaums eine beliebige Form
besitzen, kann auch in Kugellagerung laufen, mit Feuchtigkeitsdichtungen versehen
sein usw.
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Es besteht auch die Möglichkeit, als Antrieb für den rotierenden Rasierpinsel
die bekannten elektrischen Rasierapparate, elektrischen Bartscheren od. dgl. zu
verwenden. Die Anpassung der geeigneten Tourenzahl kann in allen erwähnten Fällen
auch ohne zusätzliches Getriebe andersartig, z. B. durch elektrische Stromregulierung,
erfolgen. Je nach Verwendungszweck kann statt eines Untersetzungsgetriebes auch
ein Übersetzungsgetriebe beispielsweise bei den obererwähnten rotierenden Reibungsmitteln
von Vorteil sein.