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Einstellbares Kamerastativ für Filmaufnahmeapparate Die vorliegende
Erfindung betrifft ein heb- und fahrbares Kamerastativ.für Filmaufnahmeapparate.
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Die bekannten Geräte dieser Art dienen in erster Linie zu Aufnahmen
im Filmstudio. Sie bestehen aus einem Fahrgestell, das gewöhnlich dreiarmig ist
und auf drei Laufrädern aus Vollgummi rollt, deren Richtung einstellbar ist durch
einen Steuerhebel, der selbst wiederum einstellbar ist, und enthalten auf dem Fahrgestell
eine Hebevorrichtung, z. 13. ili Form einer Teleskopsäule oder einer Nürnberger
Schere, die die ,"Filmkamera trägt.
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Die bis heute bekannten oder vorgeschlagenen Geräte weisen verschiedene
Nachteile auf.
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Einer der schwerwiegendsten ist der, daB sie zur Bedienung zusätzlich
zum Filmoperateur noch zwei Hilfskräfte benötigen, wobei sie es dem Operateur nicht
ermöglichen, die Feineinstellung von Höhe und Richtung selbst vorzunehmen, während
er im Sucher der Aufnahmekamera die Einstellung der zu filmenden Szene berichtigt.
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Besteht die Hebevorrichtung aus einer *teleskopischen Säule mit zwei
Röhren, so benötigt die Verstellung der inneren Röhre ein Vorgelege mit komplizierten
und Störgeräusche verursachenden Übersetzungen.
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Einige dieser Geräte haben eine selbsthemmende Höhenverstellung, ihre
Bewegung ist langsam. Andere haben eine nicht selbsthemmende Betätigungsvorrichtung
und
müssen mit einer Bremse versehen sein. Da das Gewicht des Aufnahmeapparates ziemlich
bedeutend ist, z. B. 8o kg, wird, wenn vergessen wird; die Bremse anzuziehen oder
diese mangelhaft funktioniert, der Aufnahmeapparat von allein mit großer Geschwindigkeit
herunterfahren, wobei der Aufschlag am Ende der Bahn Beschädigungen verursacht.
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Die Höhenverstellbarkeit ist relativ gering. Die Rollbewegung des
Fahrgestells, das im allgemeinen zur Kupplung der drei Laufräder Ketten oder Getrieberäder
enthält, ist nicht völlig lautlos.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kamerastativ, das diese Nachteile
vermeidet.
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Es ist insbesondere so entworfen, daß es vom Aufnahmeoperateur allein,
wenn nötig ohne Hilfskräfte, bedient werden kann. Es weist darüber hinaus verschiedene
Vorteile auf, wie sie im folgenden dargestellt sind.
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Dieses höhenverstellbare Kamerastativ mit durch einen Steuerhebel
richtbaren Laufrädern ist in der Hauptsache dadurch gekennzeichnet, daß es mehrere
Betätigungsorgane für die Höhenverstellung enthält, die so angeordnet sind, daß
bei jeder beliebigen Höhe der Aufnahmekamera sich wenigstens einer dieser Betätigungshandgriffe
in der Nähe der Kamera befindet, und zwar in einer solchen Lage, daß er von dem
durch den Sucher blickenden Operateur bedient werden kann.
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Eine Verwirklichungsform dieses Kamerastativs ist als Beispiel im
folgenden beschrieben und in den beigefügten Skizzen dargestellt.
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Fig. i und 2 sind äußere Ansichten, einmal in gehobener und einmal
in abgesenkter Stellung, wobei auch der Steuerhebel in verschiedenen Stellungen
gezeigt ist; Fig. 3 ist eine Ansicht von oben und entspricht der Stellung der Fig.2;
Fig. 4 zeigt im Längsschnitt eine besondere Vorrichtung zur Teleskopbetätigung mittels
konischer Schraube und Zahnstange, wobei eine Ansicht dieser konischen Schraube
rechts davon dargestellt ist; Fig.5 zeigt schematisch die Steuervorrichtung der
Laufräder und Fig. 6 gibt davon ein, Detail.
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Das Fahrgestell wird gebildet durch einen Rahmen mit den drei Armen
1, 2, 3, auf den eine zylindrische Hülse 4 aufgesetzt ist. In dieser Hülse ,I gleitet
mit leichter Reibung eine erste Telegkoprö'hre 5, die mit einer Zahnstange 6 versehen
ist, für deren Durchgang in der Hülse .4 ein senkrechter Einschnitt vorgesehen ist.
Im Innern eines Innenrings 8 (Fig. 3), der am oberen Teil dieser ersten Teleskopröhre
5 befestigt und mit einem senkrechten Einschnitt versehen ist, gleitet die zweite
Teleskopröhre 9, die mit einer Zahnstange io versehen ist und an ihrer Grundfläche
einen dem Ring 8 entsprechenden Führungsring enthält, der in der Projektion der
Fig. @3 über diesem liegt. Die Verstellung dieser Röhre erfolgt durch eine Handkurbel
i i, deren Achse in der Richtung des @Mittelpunkts des Gestells und senkrecht zu
der Achse der Handkurbel 7 liegt. Diese Handkurbel i i wird durch ein Lager 12 gehalten,
das am oberen Teil der äußeren Teleskopröhre befestigt ist und für dessen Aufnahme
in der abgesenkten Stellung ein Ausschnitt 13 in der Hülse 4 vorgesehen ist. Auf
seinem oberem Ende trägt die innere Teleskopröhre 9 die Grundplatte 14, auf der
die Filmaufnahmekamera befestigt wird. Jeder Arm 1, 2, 3, enthält beweglich gelagert
ein Laufrad 15, :16, 17 aus Vollgummi. Eines dieser Laufräder 15, das von der unteren
Handkurbel--7 am weitesten entfernt ist, ist mit einem Steuerhebel 18 verbunden,
dessen Länge so ausreichend gewählt ist, daß in der äußersten Hubstellung des Stativs
sein oberes Ende immer noch in der Reichweite des Aufnahmeoperateurs liegt, wenn
dieser durch den Sucher blickt.
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fedre dieser.Han'ddkur@beln, die untere, 7, wie die obere, ri, drehen
eine konische Schraube i9 (Fig.4), die gebildet wird durch einen Gewindegang in
spiraliger Form 20 (s. auf dem rechten Teil der Fig.4 die Ansicht dieser Schraube),
die eingeschnitten ist in einen Konus sehr großen Winkels, dessen obere Seite senkrecht
steht und entlang dieser Seite im Eingriff mit der zu betätigenden Zahnstange steht,
wie z. B. mit der Zahnstange io der inneren Teleskopröhre 9.
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Jedes der Laufräder, wie z. B. 15 (Fi.g. 6), ist befestigt in einer
halbkugelförmigen Glocke 21, die außen mit einer spiraligen Rille 22 versehen ist,
die etwa waagerecht liegt und zwei- bis dreimal herumgeht. Die senkrechte Achse
dieser Glocke läuft in einem Kugellager 23, das in dem entsprechenden Arm i des
Gestells befestigt ist. Die Achse des .Laufrads 15, das am weitesten entfernt von
der unteren Handkurbel 7 liegt, trägt ein Gabelgelenk 24, in dem der Steuerhebel
18 beweglich gelagert ist. Durch diese Art der Befestigung kann der Hebel 18 dazu
dienen, die Richtung des Laufrads #i5 einzustellen, und kann danach herabgeklappt
werden nach der Seite hin, in der er am wenigsten auf das Gestell heraufragt. Ein
endloses Kabel 25 verbindet die drei Glocken 21, 26, 27 der drei Laufräder dadurch,
daß es in mehreren Umschlingungen in der Rille dieser Glocken eingelegt ist. Es
ist mittels eines nicht dargestellten Kabelspanners an einem Umfangspunkt jedes
der Glocken befestigt, wobei der Zusammenbau so vorgenommen worden ist, daß die
Ebenen der drei Laufräder parallel unter sich und zum Steuerhebel i8 liegen. Das
Kabel 25 wird im Innern des dreiarmigen Fahrgestells gehalten durch drei Führungsrrollen
28, 29, 3o. Durch diese Vorrichtung ist es möglich, mit dem Steuerhebel 18 die drei
Laufräder in jeder Richtung einzustellen und das Fahrgestell zur Vorwärtsbewegung
zu schieben.
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Die Verwendung und die Vorteile dieses Kamerastativs sind die folgenden.
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Je nach der Höhe, aus der die Aufnahmen gemacht werden sollen, wird
der Operateur, beginnend mit der abgesenkten Stellung (Fig.2), zunächst die untere
Handkurbel 7 betätigen, bis die äußere Röhre 5, in deren Innern die Röhre 9 eingesenkt
liegt, ganz ausgefahren ist. Wenn a. B.
die gesamte Ausfahrhöhe
65 cm ist, so bleibt während der ganzen Bewegung die Handkurbel innerhalb der Reichweite
des Operateurs, der sein Auge am Sucher hält. Daraufhin betätigt der Beobachter
unter Beibehaltung des obengenannten Vorteils die obere Handkurbel i i bis zur maximal
erreichbaren Höhe. Während dieser ganzen Zeit liegt auch der Steuerhebel 18 innerhalb
der Reichweite seiner rechten Hand.
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Die Betätigung der Zahnstangen durch konische Schrauben mit Spiral.gewinde
ermöglicht durch den relativ großen Durchmesser der Spirale dieser eine relativ
große Neigung zur Waagerechten bei Beibehaltung der Selbsthemmung dieses Antriebs
zu geben; man erreicht so eine gegebene Erhöhung mit einer geringeren Zahl von Umdrehungen
der Handkurbel.
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Das Vorhandensein von zwei Handkurbeln, die gleichzeitig betätigt
werden können, ermöglicht die Verminderung der für das vollständige Ausfahren nötigen
Zeit um die Hälfte, verglichen mit früheren Geräten mit nur einer Handkurbel.
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Die Möglichkeit, den Hebel 18 nach der einen oder anderen Seite um
seine Lagerung in dem Gabelgelenk herunterzuklappen, wird es in zahlreichen Fällen
ermöglichen, die Ausdehnung des Fahrgestells zu vermindern, so daß dieses z. B.
weiter herangeschoben werden kann gegen ein Hindernis wie eine Wand oder eine Ecke
der Dekoration, wo es nicht Platz gefunden hätte, wenn der Hebel 18 diese Möglichkeit
nicht hätte.
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Die Steuerung der Richtung der Laufräder durch ein endloses Kabel,
das mehrere Umschlingungen um die Glocke jedes Laufrads macht und mit jeder von
diesen in einem Punkt verbunden ist, ermöglicht zusammen mit der Möglichkeit, den
Steuerhebel herunterzuklappen, eine kontinuierliche Richtungsänderung während wenigstens
36o°.
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Diese Betätigungsvorrichtung durch Kabel ist vollkommen geräuschlos,
was sehr wichtig ist für Filmaufnahmen, bei denen gleichzeitig der Ton mit aufgenommen
wird.
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Das so hergestellte Kamerastativ ermöglicht eine besonders einfache
und billige Konstruktion. In dem Fall, in dem es nützlich ist, über eine größere
Hubhöhe für die Aufnahmekamera als die allgemein übliche, für die die dargestellte
Vorrichtung genügt (ungefähr 65 cm), zu verfügen, kann man diesem Gerät eine Hebeplattform
oder eine ausschiebbare Leiter oder irgendeine andere entsprechende Vorrichtung
hinzufügen, auf welcher der Operateur stellt und die sich zur gleichen Zeit hebt,
wenn die Aufnahmekamera durch ihre Teleskopsäule gehoben wird, die in diesem Fall
eine größere Anzahl von Röhren und die entsprechende Zahl voll Handkurbeln enthalten
wird. Diese Hebevorrichtung für den Operateur, die gleichzeitig mit derjenigen der
Aufnahmekamera arbeiten soll, wird vorzugsweise genau so entworfen wie diese, wobei
in diesem Fall die gleichen Bedtienungsvorrichtungen verwendet werden können, um
gleichzeitig die beiden Hebevorrichtungen zu betätigen. Der Filmoperateur bewahrt
so immer den gleichen Vorteil, mit dem Auge am Sucher eine der Bedienungskurbeln
der Hebevorrichtungen innerhalb der Reichweite seiner Hand zu haben.