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Einrichtung zur Beförderung von Kraftwagen in und aus Kellergaragen
In den mittleren und großen Städten ist die Garagenfrage kaum zu lösen. Es fehlt
bei der ständig stark zunehmenden Motorisierung an Unterstellraum, insbesondere
an Garagen für Personenwagen. Wo auf einem Grundstück Einfahrt und Platz zur nachträglichen
Aufstellung besonderer Garagenbauten fehlen, aber ein Vorgarten vorhanden ist, lassen
sich Kellergaragen einrichten mit Hilfe von quer durch den Vorgarten abwärts führenden
Rampen. Sehr 'häufig läßt sich dies aber trotz vorhandenen Raumes im Keller nicht
erreichen, weil der Vorgarten senkrecht zur Hausfront gemessen zu schmal ist, oder,
was im Ergebnis auf dasselbe herauskommt, der Keller im Verhältnis zu tief gegenüber
der Straßenhöhe liegt. In diesen Fällen würde die Rampe zu steil werden und der
heutzutage nur geringe Bodenfreiheit besitzende Kraftwagen bei der Fahrt auf die
Rampe an dem höhenmäßig festliegenden Rampenbeginn beim Bürgersteig aufsitzen. Vor
allem aber hätte bei sehr steiler Rampe der Fahrer, besonders ein Anfänger, Schwierigkeiten,
den Wagen sicher hinunterzufahren und noch mehr Schwierigkeit, ihn sicher wieder
hinaufzufahren. (Eine Fahrt erfolgt rückwärts!) Letzteres ist dann besonders bedeutungsvoll,
wenn z. B. nach der nächtlichen Ruhepause der Motor morgens stark abgekühlt ist.
Nur ein routinierter Fahrer mit ruhigem Blut könnte ihn in diesem Falle ohne Schaden
am Motor und am Getriebe und ohne anzuecken die steile Rampe rückwärts hinauffahren.
Und nur ein routinierter Fahrer könnte ihn hierbei oben so langsam auf den Bürgersteig
fahren, daß ein Straßenpassant nicht gefährdet wird.
Die Erfindung
bezweckt, eine Einrichtung zu schaffen, die auch die Benutzung von Kellergaragen
mit steiler Rampe ohne Gefahr ermöglicht, und löst diese Aufgabe durch Verwendung
einer am oberen Rampenende angelenkten Plattform, die mittels einer beliebigen Hubvorrichtung
aus der waagerechten oder einer leicht geneigten Lage,auf die Rampe absenkbar ist,
und einer mittels einer Haltevorrichtung am Kraftwagen angreifenden Hubvorrichtung,
mittels deren der Kraftwagen bei abgesenkter Plattform von dieser über die Rampe
in die Garage hinabgelassen und aus dieser über die Rampe wieder auf die Plattform
hinaufbefördert wird. ' Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels.
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Abb. r zeigt einen Längsschnitt m-n durch eine Kellergarage mit steiler
Rampe und Abb. z den zugehörigen Grundriß.
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In der Zeichnung bedeutet G die Garage, R die Rampe und P eine am
oberen Rampenende bei a angelenkte Plattform: Der Wagen fährt von der Straße bis
zu einem eine Haltevorrichtung für den Kraftwagen darstellenden beweglichen Anschlag
W in die Stellung A auf die zunächst horizontale oder schon leicht abwärts geneigte
bewegliche Plattform P. Diese wird anschließend mit dem auf ihr stehenden Kraftwagen
um die Achse a in die Stellung B abgesenkt mit Hilfe irgendeines Hebezeuges I, das
später bei der Ausfahrt die bewegliche Plattform P mit dem Kraftwagen wieder in
die Stellung A hebt. In der Skizze ist als Hebezeug I eine Winde mit Kettenübertragung
angedeutet; es könnte aber auch jede andere beliebige Hubvorrichtung verwendet werden,
ebenso wie die Haltevorrichtung W auch in beliebiger anderer Weise ausgebildet sein
könnte.
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Aus der Zwischenstellung B rollt der Kraftwagen dann in Fühlung hinter
dem beweglichen Anschlag W ohne eigenen Antrieb und ohne eigene Abbremsung über
die feste Erdrampe R in die Schlußstellung C in der Garage G bis zu dem festen Anschlag
bei d. Der bewegliche Anschlag W wird hierbei. in dem dargestellten
Beispiel mittels einer doppelten Kette von einer einfachen Winde 11 aus abgesenkt.
Bei der Auffahrt zieht diese Winde den Anschlag W hoch, und dieser drückt den Kraftwagen
wieder in die Stellung B, von wo ihn die Hubvorrichtung I mit der beweglichen Plattform
P in die Stellung A hebt. An Stelle der Winde 1I mit Kette könnte auch eine beliebige
andere Zug- oder Hubvorrichtung angeordnet sein.
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Der ganze Vorgang zur Einfahrt des Kraftwagens aus der Stellung
A über die Stellung B in die SchlußstellungC und wieder zurück vonCüber
B nach A erfolgt unter Bedienung der beiden Hub-und Zugvorrichtungen I und II abwärts
und 1I und I aufwärts durch den Kraftwagenführer selbst ohne jede fremde Hilfe.
Dieser verläßt bei der Ankunft in A den Wagen und braucht ihn bei der Ausfahrt erst
wieder in der Stellung A zu besteigen. Bei entsprechendem 'Übersetzungsverhältnis
der beiden Hub- und Zugvorrichtungen ist .die. dabei zu leistende Arbeit auch von
einer schwachen Person, z. B. einer Frau, ausführbar.
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Bei der Einfahrt des Kraftwagens in die Stellung A und weiter
über B nach C sowie wieder zurück wird er innerhalb beiderseitiger fester
Leitschienen e, e' zwangsläufig geführt, so daß seine Steuerung nicht besetzt zu
werden braucht. Die sich in ihrem Abstand zweckmäßig von a nach
b
etwas verengenden Leitschienen e auf der beweglichen Plattform P können
zugleich die tragenden Längsträger von ihr sein.
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Der bewegliche Anschlag W, der bei dem gesarnten Vorgang von A über
B nach C und zurück verhindert, daß der Kraftwagen unter dem Einfluß der Schwere
wild nach unten abrollt, kann zweckmäßig z. B. ein kleiner einachsiger Wagen mit
frei drehbaren Reibrädern o sein, der mittels einer doppelten Kette über die Achse
d hinweg an der Zugvorrichtung II hängt. Seine Laufräder L laufen außerhalb der
Leitschienen e, e'. Er steht bei der Einfahrt des Kraftwagens zunächst in
b, senkt sich mit der Plattform P und dem Kraftwagen nach c und wird anschließend
unter Abbremsung an der Winde 1I langsam von dem nachrückenden Kraftwagen nach d
gedrückt, wo er anschlägt und stehenbleibt. Auf ' dem Rückweg drückt er von d nach
c den Wagen wieder auf die Plattform P hinauf und wird mit dieser in seine obere
Endstellung gehoben. Die Reibräder o liegen gegenüber den Kraftwagenrädern, die
sich an sie anlehnen. Die Achse des Anschlagwagens muß um so viel länger als die
Kraftwagenbreite sein, daß .die beiderseitige Kette zwischen der unteren Endstellung
d und der Achse a die Karosserie nicht berührt und beschädigt, wenn sie sich auf
dem Wege des Kraftwagens zwischen den Stellungen B. und C vorübergehend anhebt.
Wenn der Kraftwagen in C abgestellt wird, ist die Kette noch so weit nachzulassen,
daß sie am
Boden aufliegt und weder jemand im Wege ist, noch die Schließung
des Garagentores verhindert.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, den Kraftwagen auf seinem
Wege von Stellung A nach Stellung C und zurück unter Verzicht auf den oben angedeuteten
.beweglichen Anschlag W" nur mittels eines Hakens oder eines Schäkels an die Kette
und die Winde II anzuschließen. Dies erfordert jedoch einen besonderen Arbeitsgang,
der unter Umständen vom Fährer vergessen wird, was zu einem Unfall Veranlassung
geben kann. Auch müßte der Wagen dann noch durch einen besonderen festen Puffer
daran gehindert werden, über die Stellung A hinauszufahren.