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Austeilvorrichtung Die Erfindung betrifft Austeilibehälter, insbeson
dere solche, die zusammendrückbar sind und aus denen der Behälterinhalt je nach
Wunsch des Benutzers entweder in einem flüssigen Strom oder in zerstäubter Form
ausgeteilt werden kann.
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Die Erfindung bezweckt, eine Behälterausbildung zu schaffen, die
ihre Verwendung sowohl als gewöhnliche Tropfvorrichtung als auch als Spriih-oder
Zerstäubervorrichtung ermöglicht, wobei der Behälter gleichzeitig als Verkaufsbehälter
für einen flüssigen oder feinpulverisierten Stoff dient. Diese dreifache Aufgabe
ist sehr erwünscht Ibei Behältern für Produkte, wie beispielsweise Nasentropfen,
welche in regelbaren Mengen unmittelbar aus dem Behälter in die Nasenlöcher getropft
oder als Strahl oder zerstäubter Sprühregen in die Nasenöffnungen eingespritzt werden.
Beide Vorgänge können auch aufeinanderfolgend ausgeführt werden, um eine gründliche
Behandlung mit diesem neuen Behälterapplikator ohne Zuhilfenahme zusätzlicher Austeilvorrichtungen
zu bewirken.
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Behälter gemäß der Erfindung sind im besonderen zum Verpacken und
Austeilen auch anderer flüssiger Produkte geeignet, wie z. B. antiseptischer Medikamente,
Gesichtswasser, Kölnischwasser, Hand-, Gesichts- und nach dem Rasieren zu benutzender
Pflegemittel, Haarlack, geruchtilgender Mittel, Insektenvertilgungsmittel, Feuerlöschmittel,
Schuhpoliermittel und auch pulverisierter Mittel, wie z. B. Talkumpuder.
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Die Erfindung Ibezweckt weiterhin die Schaffung eines Tropfzerstäuberbehälters
einfachster Ausbildung, der mit geringen Kosten herstellbar ist.
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Die Austeilvorrichtung nach der Erfindung ist gekennzeichnet durch
einen biegsamen Behälter mit Wandteilen unterschiedlicher Biegsamkeit,
einen
sich durch einen weniger biegsamen Wandteil erstreckenden Durchgang, der in eine
Austrittsdüse ausmündet, wobei der Durchgang die einzige Öffnung in das Behälterinnere
bildet, ein in dem Durchgang befestigtes Rohr, das sich nach unten in den Behälter
erstreckt, und einen besonderen Kanal, der durch die Innenwandung des Durchganges
und die Außenfläche eines Rohrteiles ge bildet wird, wobei dieser Kanal das Behälterinnere
mit dem oberhalb des Rohres befindlichen Durchgang verbindet.
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Weitere Merkmale der Erfindung und deren Vorteile werden im folgenden
dargelegt und an Hand der Zeichnungen in der nachfolgenden Beschreibung erläutert.
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In der Zeichnung veranschaulicht Fig. I im Querschnitt dne Ausführungsform
der neuen Austeilvorrichtung und ihres abnehmbaren Nerschlußgliedes, Fig. 2 einen
Querschnitt nach Linie 2-2 der Fig. r, Fig. 3 einen Querschnitt nach I,inie- 3-3
der Fig. 1.
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In Fig. I der Zeichnung bezeichnet 1 eine Flasche bekannter Gestaltung.
Selbstverständlich kann die Erfindung auch für Behälter anderer Abmessungen und
Gestaltungen Verwendung finden. Der Halsteil 2 des Behälters kann mit Gewindegängen
3 versehen werden, mittels deren eine Kappe oder ein Deckel 4 in üblicher Weise
am Hals der. Flasche abnehmbar befestigt werden kann, um den Behälterinhalt in der
Flasche flüssigkeitsdicht abzuschließen. Zur Befestigung des Deckels 4 an der Flasche
ist auch ein Reibungssitz ohne Gewindegänge 3 geeignet.
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Die Flasche I kann aus einem nahtlosen Gummi-Behälter bestehen, dessen
Halsteil 2 und Bodenteil 5 verhältnismäßig dick sind, so daß sie im wesentlichen
ihre Gestaltung beibehalten. Die Seitenwandungen 6 sind von geringerer Stärke und
können durch Ergreifen und Quetschen von Hand zusammengedrückt werden, während ein
gleicher oder selbst größerer Druck auf den Halsteil 2 oder Bodenteil 5 diese Teile
nicht nennenswert verformt.
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EIört der Druck auf die Wandungen 6 auf, kehrt der Behälter in die
dargestellte Formgebung zurück. Derartige Gummibehälter sind verhältnismäßig schwer
und kostspielig in der Herstellung.
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Infolge der chemischen Angreifbarkeit des Gummis können diese Behälter
nicht mit sauren oder alkalischen Stoffen gefüllt werden. Des weiteren können diese
Behälter nicht über längere Zeiträume in Vorrat gehalten werden, ohne daß der Gummi
hart und brüchig wird. Wenn man auch Behälter aus Gummi zur Durchführung der vorliegenden
Erfindung benutzen kann. ist es vorteilhaft, die Flascher aus organischen thermoplastischen
Polymeren, z. B. aus Polyäthylen, zu bilden, das die nach giebigen Eigenschaften
des Gummis besitzt, ohne viele der Nachteile des letzteren Stoffes aufzuweisen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung besitzt der von Iland zusammendrückbare
Behälter 1 ein Stopfenglied 7 von im wesentlichen zylindrischer Gestaltung. Das
Stopfenglied 7 ist so bemessen, daß ein Preßsitz entsteht, wenn es in den Hals 2
der Flasche hineingedrückt wird. Wie aus Fig. I ersichtlich, ist das obere Ende
des Stopfens 7 mit einemFlansch8 versehen, der sich auf den Flaschen rand auflegt
und die endgültige Lage des eingedrückten Stopfens bestimmt. Der Außenumfang des
Flansches 8 bildet, sofern er seine endgültige Lage eingenommen hat, eine Fortsetzung
der äußeren Oberfläche des Halsteiles 2, so daß der Flansch beim Auf- oder Abschrauben
der Kappe 4 auf das Gewinde 3 nicht hinderlich ist.
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Der Stopfen 7 besitzt einen axial angeordneten, zylindrischen Durchgang
9, welcher sich von der Bodenfläche des Stopfens bis zu einem Punkt unterhalb der
Stopfenoberfläche erstreckt. Der Durchgang 9 ist ausreichend lang, um einen Preßsitz
für ein Rohr 10 zu bilden, dessen oberes Ende im oberen Ened des Durchganges 9 mündet
und dessen unteres Ende sich fast bis auf den Boden des Behärters 1 erstreckt. Es
ist jedes verhältnismäßig starre Rohr verwendbar, dessen Material dem Behälterinhalt
gegenüber widerstandsfähig ist. Im allgemeinen ist ein Glasrohr geeignet, jedoch
besteht weniger Bruchgefahr und demzufolge eine' geringere Gefahr des Versagens
der Vorrichtung als Zerstäuber-, Tropf- oder Austeilvorrichtung, wenn das Rohr 10
aus einem Stoff, wie z. B. Polystyrol, gebildet wird,,, Der Stopfen 7 ist oberhalb
des Durchgangesg mit einem zylindrischen Durchgang oder einer Kammer versehen, die
den gleichen Durchmesser wie die Bohrung I,0a des Rohres besitzt. Das obere Ende
der im wesentiliche zylindrischen Kammer 11 ist konisch verjüngt und steht über
einen engen Durchgang 12 mit einer Düse oder Auslaßöffnung 13 in Verbindung, die
im oberen Ender des Stopfens angeordnet ist. Die Auslaßöffung 13 ist nach außen
konisch erwitert, um ihre Zusammenballung zu verhindern. Wie aus Fig. 1 ersichtlich,
ist die Düse 13 in einem Vorsprung 14 angeordnet, der sich aus der Oberfläche des
Stopfens heraus erstreckt, so daß der obere Rand 15 der Düse eine gute Berührungsfläche
mit der Kappe und einen flüssigkeitsdichten Abschluß bilden kann. Üie Wirksamkeit
des Verschlusses kann noch dadurch erhöht werden, daß die Unterseite der Kappe 4
einen kreisförmigen Vorsprung 4a erhält, der auch dazu dient, ein Zusammenballen
der Düsenöffriung 13 zu verhindern.
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Zusätzliche Durchgänge in dem Stopfen 7 verbinden das Flascheninnere
mit der Kammer II.
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Bei der dargestellten Ausführungsform sind zwei derartige Durchgänge
16 und 17 gezeigt, die mit dem Durchange 9 aus einem Stück betehen und von diesem
durch das Rohr 10 getrennet sind. Die obeen Enden der Durchgägge 16 und 17 sind
nach innen gekrümmt und stehen mit der Kammer II am oberen Ende des Rohres 10 in
freier Verbindung.
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Der Stopten 7, der die verschiedenen Durchgänge 9,m 11, 12, 13, 16
und 17 enthält, wird zweckmäßig in einem einzigen Formugnsvogang aus
einem
beliebigen geeigneten, durch Wärme erhärtbarren Stoff gebildet. Er kann auch aus
thermoplastichen Stoffen geformt oder aus solchen Stoffen durch geeignete maschinelle
Bearbeitung hergestellt werden.
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Ist die so heschriebene Vorrichtung mit dem geniinschten Stoff, z.
B. einem nach dem Rasieren zu henutzenden Pflegemittel L, bis zum Flüssigkeitsstand
1 gefiillt worden, kann sie nach Ahnahme der Kappe 4 als Zerstäuber Verwendung finden,
wobei die Flasche im wesentlichen in aufrechter Stellung gehalten wird und die zusammendrückbaren
Seiteiwandungen 6 ein oder mehrere Male zusammengequetscht werden. Durch den Druck
auf den nehiilter wird die Luft in dem Raum zwischen der Flüssigkeit L und dem Stopfen
7 komprimiert. Dadurch wird die Oberfläche 18 der Flüssigkeit unter Druck gesetzt
und die Flüssigkeit durch das Rohr 10 in die Kammer 11 gedrückt. Gleichzeitig wird
die Luft durch die Durchgänge 16 und 17 in die Kammer 11 gepreßt, die als N1ischkammer
für die Luft und die in ihr lefindliche Flüssigkeit dient. Ein weiterer Druck auf
den behälter preßt die Mischung durch die enge ()ffnung 12 und die sich nach außen
erweiternde Düse 13, aus der sie in einem zerstäubten Strahl austritt. Durch bloßes
Nachlassen des Druckes auf die biegsamen Behälterwandungen 6 wird der Strahl unterbrochen.
und die Wandungen kehren in ihre ursprüngliche Lage von selbst zurück, wohei Luft
durch die Düse 13 in den Behälter eingesaugt wird. Nunmehr sind der Behälter und
sein Tnhalt fiir eine Wiederholung des Zerstäubungsvorganges l>ereit.
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Sofern es erwünscht ist, den fliissigen inhalt dem Behälter in regelbaren
Mengen und im flüssigen Zustand zu entnehmen, ist es lediglich notwendig, die Flasche
so weit zu neigen, daß die Flüssigkeit die Kammer 1 1 ausfüllt, und darauf Druck
auf die Wandungen 6 auszuüben. Es ist offensichtlich, daß die Flüssigkeit in Abhängigkeit
vom Ausmaß des ausgeübten Druckes aus der Düse entweder in Form von Tropfen oder
in Form eines geregelten Straheles austritt.
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Die Abmessung der Düsenöffnung 13 ist ein wesentlicher Faktor zur
Bestimmung der Feinheit des Strahles oder der Größe der austretenden Tropfen. Engere
Öffnungen bewirken einen feineren oder stärker zerstäubten Strahl sowie kleinere
Tropfen. Die Menge des austretenden Strahles wird in gleichen Verhältnissen durch
die Abmessungen der Luftöffnungen 16, 17 und die Abmessung des Rohres 10 bestimmt.
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Es ist ersichtlich. daß die Erfindung einen Behälter schafft, dessen
Inhalt wahlweise in Gestalt von Tropfen. in Gestalt eines Stromes oder auch in zerstäubter
Form, und zwar in regelbaren Mengen entnommen werden kann. Des weiteren ist die
dargestellte Ausführungsform stets für ihre unterschiedlichen Funktionen ohne Benötigung
besonderer Austeilvorrichtungen in Bereitschaft.
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Die Austeilvorrichtungen gemäß der Erfindung erfordern bei ihrer
einfachen Ausbildung keine Teile aus Metall oder anderen korrodierbaren Stoffen
und können aus praktisch unzerbrechlichen plastischen Stoffen durch einfache Verformungs-und
Auspreßvorgänge hergestellt werden.