DE8303690U1 - Vorrichtung zum vergiessen von metall-legierungen - Google Patents
Vorrichtung zum vergiessen von metall-legierungenInfo
- Publication number
- DE8303690U1 DE8303690U1 DE19838303690 DE8303690U DE8303690U1 DE 8303690 U1 DE8303690 U1 DE 8303690U1 DE 19838303690 DE19838303690 DE 19838303690 DE 8303690 U DE8303690 U DE 8303690U DE 8303690 U1 DE8303690 U1 DE 8303690U1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- crucible
- casting
- metal
- melt
- metal alloys
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Landscapes
- Dental Prosthetics (AREA)
Description
Degussa Aktiengesellschaft
6000 Frankfurt am Main, Weissfrauenstraße
Vorrichtung zum Vergießen von Metall-Legierungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vergießen von Metall-Legierungen im Druckgußverfahren, insbesondere zum
Vergießen von Unedelmetall-Legierungen für Dental- und Schmuckzwecke, bestehend aus einem Gehäuse mit entfernbaren
Deckel und Boden, das eine Heizeinrichtung, einen Schmelztiegel und eine Gußküvette enthält.
Es existieren eine Vielzahl von Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Gußteilen, insbesondere von Präzisionsgußteilen
für Dental- und Schmuckzwecke. So gibt es eine Reihe von Vorrichtungen, die nach dem Zentrifugalgußverfahren
arbeiten, wobei der Schmelztiegel nebst Heizquelle und die Gußküvette auf einer Achse angeordnet sind, die
beim Guß senkrecht zur Montageachse rotiert, so daß die Schmelze durch die Zentrifugalkraft in die Küvette gepreßt
wird. Solche Vorrichtungen erfordern aufwendige mechanische Konstruktionen und sind empfindlich auf ünwuchten der
rotierenden Teile.
Es sind auch Vorrichtungen bekannt, bei denen die geschmolzenen Metalle unter Vakuum in die Gußküvette überführt
werden. Da das Vakuum aber meist nicht ausreicht um ein vollständiges Auslaufen der Schmelze in die Küvette zu
/4
Ill« · ·
erzielen, beaufschlagt man die Schmelze mit einem Druckgas.
In diesen Vorrichtungen sitzen die Gußküvetten entweder auf den Tiegelöffnungen, so daß die Anordnung vor dem Gießvorgang
um 180° gedreht werden muß, oder der Tiegel ist mit einer verschließbaren öffnung am Tiegelboden versehen,
aus der die Schmelze ausfließen kann. In beiden Fällen sind aufwendige mechanische Konstruktionen nötig, um die Küvette
n an den Tiegel heranzuführen und die Anordnung um 180° zu
drehen bzw. um die Tiegelöffnung aufzumachen und zu verschließen.
Es sind auch Vorrichtungen zum Vergießen von Metallic
Legierungen bekanntgeworden, bei denen die Gußküvette unterhalb des Schmelztiegels angebracht und gegen diesen
abgedichtet ist. Der Tiegelboden enthält mehrere Löcher, deren Durchmesser so bemessen ist, daß die Oberflächenspannung
der Metallschmelze ein Ausfließen der Schmelze verhindert. Der Gußvorgang wird durch eine Druckbeaufschlagung
auf die Schmelzenoberfläche eingeleitet. Diese
Vorrichtung hat den Nachteil, daß durch die Zahl der Gießöffnungen eine große Schmelzenoberfläche beim Gießen
erzeugt wird, die leicht zu Oxidationen und Schlackenbildung führt, insbesondere wenn nicht unter Vakuum und
mit ünedelmetallschmelzen gearbeitet wird. Die Schlacken
ergeben fehlerhafte Güsse.
Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Vergießen von Metall-Legierungen im Druckgußverfahren,
insbesondere zum Vergießen von Unedelmetall-Legierungen
für Dental- und Schmuckzwecke zu schaffen, bestehend aus einem Gehäuse mit entfernbaren Deckel und
Boden, das eine Heizvorrichtung, einen Schmelztiegel und eine Gußküvette enthält. Diese Vorrichtung sollte eine
/5
kostengünstige Konstruktion besitzen und gute Gußqualitäten auch bei Unedelmetall-Legierungen ohne Vakuumanwendung
liefern.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
eine Gaszuführungsleitung im Deckel oberhalb der Schmelztiegelöffnung, eine weitere Gaszuführungsleitung im Mantel
oder im Boden des Gehäuses angebracht und der Boden des Schmelztiegels mit einem Spalt versehen ist, dessen Länge
"1" gleich oder größer der dreifachen Spaltbreite "d" ist, für die die Beziehung d = -J—S-
gilt, wobei C^-
Oberflächenspannung der Metall-Legierungsschmelze, O =
Dichte der Metall-Legierungsschmelze, g = Gravitationskonstante und h max = maximaler Pegelstand der Metall-Legierungsschmelze
im Tiegel bedeutet, gemessen als Abstand vom tiefsten Punkt des inneren Tiegelbodens bis zum höchsten
Punkt des Schmelzenminiskus.
20
20
Vorteilhafterweise ordnet man zwischen der Gaszuführungsleitung im Deckelbereich und der Öffnung des Schmelztiegels
eine Dichtung an, damit die Gaszuführung nur auf die Schmelzenoberfläche im Schmelztiegel erfolgt.
Der Boden des Schmelztiegels enthält einen Spalt, dessen Länge gleich oder größer der dreifachen Spaltbreite ist.
Da flüssige Metalle und Legierungen eine hohe Oberflächen-
spannung besitzen, ist es durch die besondere Form des 30
Spaltes möglich, bei Einhaltung einer bestimmten Füllhöhe im Tiegel, die Schmelze im Tiegel zu halten und ein Ausfließen
durch den Spalt zu vermeiden. Erst bei Überschreiten einer maximalen Füllhöhe würde die Schmelze aufgrund ihres
oc Eigengewichts ausfließen. Für die Spaltbreite "d" gilt
oo
/6
dabei die Beziehung: d - —
g ·
(T"= Oberflächenspannung der Schmelzer
(ζ = Dichte der Schmelzer
g = Gravitationskonstante ,
iimax = Maximale Füllhöhe der Schmelze im Tiegel.
Die maximal mögliche Füllhöhe der Schmelze im Tiegel ist unabhängig vom Tiegeldurchmesser. Vorteilhafterweise kann
*nan die Tiegelhöhe des Schmelztiegels so wählen, daß h max
auch bei vollgefülltem Tiegel nicht überschritten wird.
Die Verwendung eines Spaltes im Schmelztiegelboden als 1B Ausflußöffnung für die Metallschmelze hat den Vorteil, daß
ein relativ großer Öffnungsquerschnitt erreicht wird, ohne die mechanische Stabilität des Tiegelbodens wesentlich zu
verringern. Außerdem wird beim Abgießen, das durch einen Gasüberdruck auf die Schmelzenoberfläche im Schmelztiegel
eingeleitet wird, nur eine relativ kleine Oberfläche des Gußstrahls erzeugt, so daß eine Oxidation der Schmelze und
eine Schlackenbildung sehr klein gehalten wird.
Die Abbildung I zeigt schematisch eine beispielhafte Ausführungsform
der erfindunsgemäßen Vorrichtung, Abbildung II einen Schmelztiegel in Längs- und Querschnitt.
In einem Gehäuse (1), dessen Deckel (2) und Boden (3)
geöffnet und druckdicht verschlossen werden kann, befindet sich ein widerstandsbeheizter Rohrofen als Heizeinrichtung
(4). In ihm ist der Schmelztiegel (5) angeordnet, der eine Metallschmelze (9) enthält. Unterhalb der Heizeinrichtung
(4), die beispielsweise auch als Induktionsspule oder ringförmiger
Gasbrenner ausgebildet sein kann, steht die Gußküvette (6). Die Berührungsfläche zwischen Heizeinrichtung
(4) und Gußküvette (6) braucht hierbei nicht gasdicht zu
sein, so daß Abdichtungsmaßnahmen an dieser empfindlichen Stelle
unnötig sind. Eine Gaszuführungsleitung (7) im Deckel (2) ο
und eine Gaszuführungsleitung (8) im Mantel (10) des
Gehäuses (1) dienen zum Erzeugen von Überdruck innerhalb des Schmelztiegels (5) bzw. des Gehäuseinneren. Als Ausgießöffnung
dient ein Spalt (11) im Boden des Schmelztiegels
(5).
Vorzugsweise verwendet man Graphit- oder Aluminiumoxidtiegel
mit inneren Durchmessern von rund 20 mm und inneren Höhen von rund 70 mm bei einer Schlitzlänge von 13 mm und
einer Schlitzbreite von 1,5 mm. In diesen Tiegeln können Goldbasislegierungen bis zu 70 g erschmolzen werden, was in
der Dentalgußtechnik ausreicht, um auch größere Objekte herzustellen.
2Q Zum Vergießen der Schmelze wird oberhalb der Schmelzenoberfläche
im Schmelztiegel (2) über die Gaszuführungsleitung (7) ein Druckstoß von ca. 2 bar während 0,25 bis
1 Sekunde erzeugt. Dabei ist es zwar nicht notwendig den Schmelztiegel (5) gegen das Gehäuseinnere abzudichten,
da bereits ein kurzzeitiger Druckstoß ausreicht um die Metallschmelze (9) aus dem Schmelztiegel (5) durch den
Spalt (11) auszutreiben, doch hat es sich in manchen Fällen als günstig herausgestellt, zwischen Gaszuführungsleitung
(7) und Schmelztiegel (5) eine Dichtung (12) anzuordnen. Die Metallschmelze (9) fließt in die Gußküvette
(6), die sich unterhalb des Schmelztiegels (5) befindet. Nach Entleerung des Schmelztiegels (5), die etwa 0,5
Sekunden in Anspruch nimmt, wird der Druck im Gehäuseinnern über die Gaszuführung (8) nochmals schlagartig ( 2 bis 10
Sekunden) um ca. 3 bar erhöht. Dadurch wird die Druckdifferenz
zwischen Gehäuseinnern und Gußküvetteninnern
/8
£ I 1 I
·- e ί λ ί
ι a * ■ c
erhöht und die Schmelze in die Gußküvette hineingedrückt, so daß einwandfreie Gußkörper entstehen.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können alle in der Dental- und Schmucktechnik bekannten Edelmetall- und
ünedelmetal!-Legierungen vergossen werden.
14.1.1983 36 Dr.Br-hm
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Vergießen von Metall-Legierungen im Druckgußverfahren, insbesondere zum Vergießen von
Unedelmetall-Legierungen für Dental- und Schmuckzwecke, bestehend t,us einem Gehäuse mit entfernbaren Deckel und
Boden, das .vine Heizeinrichtung, einen Schmelztiegel
20
und eine Gußküvette enthält, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gaszuführungsleitung (7) im Deckel (2) oberhalb
der Öffnung des Schmelztiegels (5), eine weitere Gaszuführungsleitung (8) im Mantel (10) oder im Boden (3)
des Gehäuses (1) angebracht und der Boden des Schmelz-25
tiegels (5) mit einem Spalt (11) versehen ist, dessen Länge "1" gleich oder größer der dreifachen Spaltbreite
"d" ist, für die die Beziehung d = — £_-— gilt,
P . g . η inax
wobei GT = Oberflächenspannung der Metal1-Legierungs-
schmelze, P = Dichte der Metall --Legierungsschmelze,
g = Gravitationskonstante und h max = maximaler Pegelstand
der Metall-Legierungsschmelze im Tiegel bedeutet, gemessen als Abstand vom tiefsten Punkt aes inneren
Tiegelbodens bis zum höchsten Punkt des Schmelze/!—
35
miniskus.
2. Vorrichtung zum Vergießen von Metall-Legierungen nach
Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Dichtung
(12) zwischen der Gaszuführungsleitung (7) im Deckelbereich und der Öffnung des Schmelztiegels (5) angeordnet
ist.
3. Vorrichtung zum Vergießen von Metall-Legierungen nach
Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohe des Schmelztiegels (5) höchstens so groß ist wie
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19838303690 DE8303690U1 (de) | 1983-02-10 | 1983-02-10 | Vorrichtung zum vergiessen von metall-legierungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19838303690 DE8303690U1 (de) | 1983-02-10 | 1983-02-10 | Vorrichtung zum vergiessen von metall-legierungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE8303690U1 true DE8303690U1 (de) | 1984-05-10 |
Family
ID=6749883
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19838303690 Expired DE8303690U1 (de) | 1983-02-10 | 1983-02-10 | Vorrichtung zum vergiessen von metall-legierungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE8303690U1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004062669A1 (de) * | 2004-12-21 | 2006-07-06 | Cobes Gmbh | Vorrichtung zum Gießen von Dentalteilen aus Metall oder einer Metall-Legierung |
DE102005012023B4 (de) * | 2005-03-16 | 2013-12-19 | Indutherm Gießtechnologie GmbH | Vakuum-Druckgießanlage |
-
1983
- 1983-02-10 DE DE19838303690 patent/DE8303690U1/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004062669A1 (de) * | 2004-12-21 | 2006-07-06 | Cobes Gmbh | Vorrichtung zum Gießen von Dentalteilen aus Metall oder einer Metall-Legierung |
DE102005012023B4 (de) * | 2005-03-16 | 2013-12-19 | Indutherm Gießtechnologie GmbH | Vakuum-Druckgießanlage |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2911187C2 (de) | ||
DE2060451B2 (de) | Vorrichtung zum aufwärtsgerichteten Stranggießen von Profilstücken | |
DE4034418A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum giessen von metall gegen die schwerkraft | |
DE1227926B (de) | Kernloser, insbesondere mit Netzfrequenz betriebener Induktions-Schmelz- und/oder Warmhalteofen fuer Vakuumbetrieb | |
EP0461306B1 (de) | Induktionsschmelzofen | |
EP1152854A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von gussteilen aus aluminium- und magnesiumlegierungen | |
EP0180741A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Halten oder Erhöhen der Temperatur einer Metallschmelze | |
DE8303690U1 (de) | Vorrichtung zum vergiessen von metall-legierungen | |
DE65514T1 (de) | Thermisch isolierendes giessrohr fuer metallurgisches gefaess. | |
DE1483593A1 (de) | Vorrichtung zum Stranggiessen von hohlen Metallbloecken | |
DE3200104C2 (de) | Gießvorrichtung zum Herstellen von legierten Metallgußstücken | |
DE1960283A1 (de) | Vakuumentgasungsvorrichtung fuer die Verwendung beim Stranggiessen von Metallen und Verfahren zum Stranggiessen von schmelzfluessigem Metall,waehrend es einer Vakuumentgasung unterworfen ist | |
DE19647313A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum gerichteten Erstarren einer Schmelze | |
DE60019877T2 (de) | Feingiessen unter Verwendung eines Giesstümpelreservoirs mit invertiertem Schmelzzuführungsanschnitt | |
EP0137315A2 (de) | Verfahren und Anlage zum Herstellen von hochreinen Legierungen | |
CH651652A5 (en) | Closed induction melting and casting furnace with a lifting device for a casting mould | |
DE2321064A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum giessen metallischer rohre | |
DE1458167A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum langsamen Giessen und Formen von Metallen | |
DE3490299C2 (de) | ||
DE664540C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen dichter Formgussstuecke unter Anwendung eines gasfoermigen Druckmittels | |
AT142924B (de) | Vorrichtung zum Gießen von Leichtmetallen. | |
DE1783056C3 (de) | ||
DE416337C (de) | Verfahren zum Schmelzen und Giessen von Metallen, insbesondere von Aluminium | |
DE2029686B1 (de) | Vorrichtung zum Zugeben von reaktionsfreudigen Stoffen in Metallegierungsschmelzen | |
DE102009044282A1 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung polylegierter Schmuckgegenstände |