-
Drehbankfutter Die Erfindung betrifft ein Drehbankfutter. Die bekannten
Drehbankfutter haben den Nachteil, daß das Innere des Futters, insbesondere das
Plangewinde oder andere Backenantriebselemente, in bestimmten Spannstellungen nach
außen offen sind oder zumindest durch Kriechwege dem Eintritt von Fremdkörpern,
vor allem von kleinen Spänen, zugänglich sind. Klemmen sich derartige Späne zwischen
die Antriebsteile, dann können diese das Futter stark abnutzen. Außerdem entsteht
ein erheblicher Rundlauffehler dann, wenn z. B. ein Span zwischen dem Zahn einer
Backe und dem Gang eines Gewindes liegt.
-
Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch beseitigt, daß
die Backen nur zu einem Teil ihrer Länge mit Gewindestollen versehen und je zwei
Vorsprünge oder Vorsprungsgruppen vorgesehen sind, die auf der Innenseite und/oder
auf der Außenseite die Zahndurchtrittslücken bzw. Backenführungsnuten abdecken und
in jeder Backenstellung dicht gegenüber den Backen abschließen.
-
Hiernach hat also jede Backe nur einen Gewindestollen oder eine kleine
Anzahl von Gewindestollen, die entsprechend der größeren Belastung stärker zu bemessen
sind. Die Backenführungsleisten und damit die Backen selbst sind so lang auszubilden,
daß sie in der innersten Stellung der Backe denjenigen Vorsprung, der von außen-
her die Zahndurchtrittslücke abdeckt, gerade noch mit ,einem meßbaren Wert abschließen.
In entsprechender Weise ist die Backenführungsleiste und damit die Backe ebenfalls
so lang auszubilden, daß sie
in der äußersten Stellung der Backe
gerade noch mit einem meßbaren Wert denjenigen Vorsprung abschließt, durch den die
Zahndurchtrittslücke auf der Innenseite abgedeckt wird. Auf diese Weise ist das
Gewinde aller Backen gegenüber dem Äußeren vollständig abgeschlossen. Es bestehen
weder Lücken noch Kriechwege, durch die Späne in das Gewinde gelangen könnten. Die
oben beschriebenen Nachteile, die damit verbunden sind, sind also völlig vermieden.
Die Lebensdauer und die Arbeitsgenauigkeit des Futters sind beträchtlich erhöht.
-
Zur Ausführung des Erfindungsgedankens ist die Zahndurchtrittslücke
nach innen zu im Hauptkörper nicht bis zur Bohrung fortgesetzt.
-
Es ist erfindungsgemäß auch möglich, den Vorsprung zurr Abdecken der
Zahndurchtrittslücke von außen her unmittelbar am Außenrande des Plangewindes vorzusehen.
Auf diese Weise wird die Länge der Backenführungsleiste und damit der Backe vermindert.
Diese Verminderung erfolgt allerdings auch auf Kosten des Backenhubes, .der ebenfalls
verkleinert wird. Die Verminderung der Backenlänge nach außen hin kann jedoch in
einigen Fällen besonders vorteilhaft sein, da auf diese Weise die Größe des Futters
selbst begrenzt wird.
-
Zweckmäßigerweise ist erfindungsgemäß ein Ring vorgesehen, der die
Vorsprünge für die Abdeckung der Zahndurchtrittslücken aller Backen auf der Innen-
oder Außenseite bildet. Wenn beispielsweise die Zahndurchtrittslücke nach innen
zu im Hauptkörper fortgesetzt ist, kann zum Abdecken aller Zahndurchtrittslücken
von innen herein Sprengring benutzt werden, der auf dem Hauptkörper selbst befestigt
ist.
-
Wenn das Drehbankfutter in Form eines Rändelspannfutters ausgebildet
ist, empfiehlt es sich erfindungsgemäß, die durch einen Ring gebildeten Vorsprünge
für das Abdecken der Zahndurchtrittslücken von außen her an der Rändelmutter selbst
zu befestigen oder als einen Teil von ihr auszubilden.
-
Man kann auch Abdeckungskanten und Hubbegrenzungselemente voneinander
trennen, indem man z. B. den Hub nach außen durch einen im Plangewinde befindlichen
Anschlagstift begrenzt, bevor die innere Backenseite die offene Kante freigeben
würde. Auf diese Weise. wird verhindert, daß in der äußersten Stellung schließlich
nur noch ein Zahn im Eingriff ist.
-
Es ist in besonderen Fällen zweckmäßig, die geschilderte Abdeckung
nur innen oder außen vorzunehmen und die Öffnung des Futters außen ; in Kauf zu
nehmen, um z. B. etwas freizügiger die Einzelteile dimensionieren zu können. Die
Abdeckung nur innen kann deshalb wichtiger sein, weil Späne und andere Fremdkörper
durch .die Zentrifugalkraft von der Drehachse aus leichter in das Futter gelangen
als von der Peripherie aus. Auf der anderen Seite gibt es auch Futterkonstruktionen,
bei denen die Gewindestollen von den Drehflächen weit entfernt sind und die Gefahr,
daß Späne von innen eindringen, praktisch gleich Null ist. Bei solchen Futtern würde
eine Abdeckung nur außen zweckmäßig sein, weil diese auch beim Stillstand des Futters
das Eindringen von Staub usw. verhindern würde.
-
Die Abbildung zeigt einige Ausführungsbeispiele der Erfindung in vereinfachter
Darstellung. An Hand dieser Abbildung sind weitere Verbesserungen und zweckmäßige
Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes beschrieben. Es zeigt Fig. i einen Schnitt
durch ein Spannfutter zur Verdeutlichung der Na@c-hteile der bekannten Drehbankfutter;
im linken Teil dieser Figur ist die Backe ganz nach innen bewegt, während im rechten
Teil dieser Figur die Backe nach außen bewegt ist, Fig. 2 einen Schnitt durch eine
Ausführungsform der Erfindung, und zwar zeigen wiederum der linke Teil der Figur
eine nach innen bewegte Backe und der rechte Teil der Figur eine nach außen bewegte
Backe, Fig. 3 einen Schnitt durch den Hauptkörper eines Drehbankfutters zur Verdeutlichung
der Erfindung, Fig.4 eine Ansicht auf die Hauptkonturen des Hauptkörpers der Fig.3,
in dem die beiden Endstellungen einer Backenzuführungsleiste mit der dazugehörigen
Nut und der Zahndurchtrittslücke dargestellt sind, Fig.5 einen Querschnitt durch
die Führungsnut der Backenführungsleiste und der Zahndurchtrittslücke nach Linie
V-V der Fig.3 und 4, Fig.6 einen Schnitt durch eine andere Ausführungsform der Erfindung
durch die Hälfte eines Drehbankfutters, Fig. 7 eine Ansicht von oben auf .einen
Teil der Ausführungsform der Fig.6 zur Darstellung der Überdeckung der Backenführungsleiste
über den inneren Abdeckring.
-
In sämtlichen Abbildungen sind mit i der Hauptkörper eines Drehbankfutters,
mit 2 der Plangewindekörper und mit 3 die einzelnen Backen bezeichnet. Die Gewindestollen
4 der Backen laufen bei den bekannten Futtern gemäß Fig. i über die ganze Länge
der Backenführungsleiste 5 durch. In der links dargestellten Innenstellung der Backe
ergibt sich demgemäß bei 6 eine Lücke, durch die Drehspäne in das Gewinde gelangen
können. In ,entsprechender Weise ist bei 8 ein Kriechweg offen, über den ebenfalls
Drehspäne zu dem Gewinde gelangen können.
-
Dementsprechend ergeben sich in der rechts dargestellten Außenstellung
der Backe eine Lücke 7 und ein Kriechweg 9.
-
Bei der Ausführungsform nach Fig.2 sind auf der Unterseite der Führungsstollen
5 nur je drei Gewindestollen 10, 11, 12 vorgesehen. Nach innen zu wird der
Hub der Backen 3 dadurch begrenzt, daß die inneren Gewindestollen 12 gegen einen
entsprechenden ringförmigen Vorsprung 13 des Hauptkörpers i stoßen, oder dadurch,
daß die Backenaneinanderstoßen, bevor die Stollen 12 den Vorsprung 13 erreicht haben.
-
Zur Begrenzung des Hubes der Backen 3 nach außen hin dient, wie sich
aus dem rechten Teil der Fig.2 ergibt, ein ringsherum laufender Rand
14,
gegen den die äußeren Gewindestollen t o stoßen. Die Art der Überdeckung dieser
Vorsprünge durch die Backenführungsleisten in den beiden Endstellungen der Backen
ist genau an Hand der Fig. 3 bis 5 beschrieben.
-
Gemäß den Fig. 3 bis 5 ist in ,dem Hauptkörper i zur Führung der nicht
besonders gezeigten Backen eine T-förmige Nut 15 vorgesehen. Nach innen zu ist auf
dem Hauptkörper i keine besondere Zahndurchtrittslücke angeordnet, da die Dimension
des ringsherum laufenden Vorsprunges 16 des Hauptkörpers i so gewählt ist, daß die
inneren Gewindestollen der Backen diesen Vorsprung gerade nicht mehr erreichen,
wenn die Backen innen aneinanderstoßen. Mit strichpunktierten Linien ist, wie in
der Fig. 4 bei 17 gezeigt, die äußere Montur der Backenführungsleiste in ihrer äußersten
Stellung gezeigt. Sie überdeckt mit dem Maß a den Vorsprung 16 und schließt damit
das Gewinde von dem Äußeren ab.
-
Auf dem Außenkranz 18 des Hauptkörpers i ist eine Zahndurchtrittslücke
i geingearbeitet, damit die Backen nach außen entfernt werden können. Mit 20 ist
in strichpunktierten Linien die Backenführungsleiste in ihrer innersten Stellung
angedeutet. Sie überdeckt um das Maß b die Zahndurchtrittslücke i g.
-
Nach innen zu ist gemäß den Fig. 6 und 7 der Hauptkörper mit einer
Zahndurchtrittslücke 21 und nach außen zu reit einer Zähndurchtrittslücke 22 versehen.
Während die Backe, die bei diesem Ausführungsbeispiel fünf Gewindestollen 23 aufweist,
nach innen zu durch einen Sprengring 24, der auf dem Hauptkörper i befestigt ist,
die Lücke abdeckt, wird die Lücke nach außen zu durch einen Ring 25 abgedeckt, der
unmittelbar an das Plangewinde 26 anschließt. Aus der Fig. 7 ist zu ersehen, wie
die Backenführungslciste 5 mit einem Maß c die Fläche des Sprengringes 24 überdeckt
und damit den Gewinderaum abschließt. Die Skizze der Fig. 7 gilt für die Außenstellung
der Backe 3, während die Innenstellung dieser Backe in der Fig. 6 gezeigt ist. Es
ist deutlich zu erkennen, daß die Backenführungsleiste 5 ausreichend den Ring 25
überdeckt und dazeit auch in dieser Stellung den Gewinderaum abschließt.