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Verfahren zur Regelung einer Gasturbinenanlage und Vorrichtung zu
dessen Ausführung Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Regelung einer
Gasturbinenanlage mit mindestens einer Nutzleistungsturbine zum Antrieb einer Arbeitsmaschine
und mindestens einer davon mechanisch unabhängigen Gasturbine zum Antrieb eines
Verdichters sowie auf eine Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens.
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Es ist bekannt, die Regelung von Gasturbinen-anlagen außer
durch Regelung der Wärmezufuhr an das die _\iilage durchströmende Arbeitsmittel
auch durch Beeinflussung des Druckzustandes der Anlage vorzunehmen. Dieses Verfahren
zeitigt aber wesentliche Nachteile, die insbesondere bei Anlagen zum .\iitrieb von
frequenzgeregelten Stromerzeugern für \\'ecliselstromnetze besonders ausgeprägt
sind. Die Belastungskurve der heute meist üblichen großen Wechselstromnetze zur
Speisung einer Vielzahl voneinander unabhängigen Verbrauchergruppen zeigt Schwankungen,
die teils rasch ansteigen und wieder zurückgehen, teils langsam ansteigen und eine
längere Zeitdauer bestehenbleiben. Trotzdem muß von den Stromerzeugern eine genau
geregelte Frequenz eingehalten werden; ihr Antrieb stellt also hohe Anforderungen
hinsichtlich der Einhaltung einer konstanten Drehzahl.
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In modernen Gasturbinenanlagen ist der Gesamtinhalt an Arbeitsmittel
infolge der vielen Verbindungsleitungen und der zur Erzielung eines hohen thermischen
Wirkungsgrades notwendigen großen Wärmeaustauschern sehr beträchtlich. Eine Regelung
verbunden mit einer ständigen raschen Veränderung des Druckzustandes zur Ausregulierung
der
nur kurze Zeit andauernden Belastungsschwankungen würde große Verluste mit sich
bringen, da dies eine ständige Veränderung des Energieinhaltes der Anlage bedingt.
Auch kann der Druckzustand infolge des großen Arbeitsmittelvolumens nur langsam
verändert werden. Es ist deshalb notwendig, rasch vorübergehende Schwankungen in
der Belastung der Arbeitsmaschine durch Änderungen der Wärmezufuhr an das Arbeitsmittel
vor den Antriebsturbinen zu kompensieren. Eine solche Regelung kann jedoch den Nachteil
besitzen, daß die Temperatur des Arbeitsmittels sich verändert. Bei Senkung der
Arbeitsmitteltemperatur für längere Zeit wird der thermische Wirkungsgrad der Anlage
verschlechtert, während einer Erhöhung der Temperatur durch die Wärmefestigkeit
des Schaufelmaterials enge Grenzen gesetzt sind.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Wärmezufuhr zu der einer der Turbinen vorgeschalteten Erhitzungsvorrichtung unmittelbar
und der Druckzustand in der Anlage zeitlich verzögert nach Maßgabe einer Größe des
Betriebszustandes der Arbeitsmaschine beeinflußt werden. Diese Verzögerung bewirkt,
daß nur verhältnismäßig langsame Laständerung, z. B. mindestens dreimal geringere
Änderungsgeschwindigkeit, die Druckzustandeinstellvorrichtung zum Ansprechen bringt,
womit eine längere Zeit andauernde Belastungsschwankung endgültig durch die Veränderung
des Druckzustandes in der Anlage aufgenommen wird und eine allfällig eingetretene
Temperaturänderung des Arbeitsmittels durch Verminderung bzw. Vergrößerung des ungesetzten
Arbeitsmittelvolumens wieder aufgehoben wird.
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Die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens ist gekennzeichnet durch
eine Wärniezufuhreinrichtung, mittels welcher dem Arbeitsmittel vor dem Eintritt
in eine der Turbinen Wärme zugeführt wird, ferner durch eine Druckzustandeinstellvorrichtung,
welche den Druckzustand der Gasturbinenanlage beeinflußt, weiter durch einen Impulsgeber,
der durch eine Größe des Betriebszustandes der Arbeitsmaschine beeinflußt wird und
welcher durch Impulsleitungen Impulse an die Wärmezufuhreinrichtung und an die Druckzustandeinstellvorrichtung
abgibt und schließlich durch eine Verzögerungseinrichtung, welche in die Impulsleitung
vom Impulsgeber zur Druckzustandeinstellvorrichtung eingeschaltet ist.
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Dabei kann die als Brennkammer ausgebildete Wärmezufuhreinrichtung,
durch welche das :arbeitsmittel strömt, eine Vorrichtung aufweisen, durch welche
die Wärmezufuhreinrichtung zusätzlich in Abhängigkeit vom Druck des Arbeitsmittels
im Bereich der Brennkammer beeinflußt wird. Die Eintrittsleitung einer Wärmezufuhrvorrichtung
kann ein durch die Druckzustandeinstellvorrichtung beeinflußtes Drosselorgan aufweisen.
In Gasturbinenanlagen, bei denen mindestens eine der Turbinen eine Umführungsleitung
mindestens für die erste Stufe besitzt, kann die Druckzustandeinstellvorrichtung
ein in der Umführungsleitung angeordnetes Durchflußregelorgan beeinflussen. Die
Verzögerungseinrichtung kann ein in die Impulsleitung eingebautes Drosselorgan oder
einen an die Impulsleitung angeschlossenen Windkessel aufweisen.
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Das Verfahren nach der Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnung
beispielsweise erläutert. Fig. i und 2 zeigen beide ein Ausführungsbeispiel der
zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung geeigneten Vorrichtung.
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Die durch den Verdichter i aus der Leitung 2 angesaugte und anschließend
verdichtete Luft gelangt durch die Leitung 3 in den das Rohrsystem 4 des Wärmeaustauschers
5 umgebenden Raum. Ein Teil der vorgewärmten Luft wird in dem zum Wärmeaustauscher
5 parallel geschalteten Wärmeaustauscher 6 auf eine nochmals erhöhte Temperatur
gebracht, um sich anschließend in der Leitung 7 mit der den Wärmeaustauscher 5 direkt
verlassenden Teilmenge der Luft zu vereinigen. Ein Teil der so vorgewärmten Luft
strömt durch die Leitung 8 in den das Rohrsystem 9 des Gaserhitzers io umgebenden
Raum und der andere Teil durch die Leitung i i in den Brennraum 12 des Gaserhitzers
io. Die aus der Leitung 8 zugeströmte und im Rohrsystem 9 erhitzte Teilmenge wird
durch die Leitung 13 in die Turbine 14 geleitet und gelangt nach erfolgter Entspannung
durch die Leitung 15 in das Rohrsystem 4 des Wärmeaustauschers 5. Hier wird ein
Teil der in der entspannten Luft noch enthaltenen Wärme an die durch die Leitung
3 aus dem Verdichter i kommende Luft abgegeben. Anschließend strömt die entspannte
Luft durch die Leitung 16 in einen Kühler 17, um in gekühltem Zustand durch die
Leitung 2 dem Verdichter i wieder zuzuströmen und den Kreislauf von neuem zu beginnen.
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Ein Teil der dem beschriebenen Kreislauf durch die Leitung i i entnommenen
Luft dient zur Verbrennung des durch die Leitung 18 zugeführten und mittels der
Düse i9 zerstäubten Brennstoffes. Zur Einstellung der Brennstoffzufuhr ist ein durch
den Servomotor 2o betätigtes Durchflußregelorgan 21 in die Brennstoffleitung 18
eingebaut. Das heiße Gemisch aus Luft und Verbrennungsgasen strömt durch das Rohrsystem
9 des Gaserhitzers io und gibt dabei einen Teil seiner Wärme an die durch die Leitung
8 dem Rohrsystem 9 aus den Wärmeaustauschern 4 und 6 zugeführten Luft ab. Anschließend
strömt es in die Ladeturbine 22 und nach erfolgter Entspannung auf einen Zwischendruck
durch die Leitung 23 in den Zwischengaserhitzer 24. Hier dient ein weiterer Teil
des in den Verbrennungsgasen noch enthaltenen Sauerstoffs zur Verbrennung des durch
die Leitung 25 zugeführten und mittels der Düse 26 zerstäubten Brennstoffs, dessen
Menge mit Hilfe des in die Leitung 25 eingebauten Durchflußregelorgans 27 eingestellt
werden kann. Das wieder erhitzte Gemisch wird durch die Leitung 29 in die Nutzleistungsturbine
30 geleitet, in der es unter Abgabe von Nutzleistung an die Arbeitsmaschine
31, im vorliegenden Beispiel ein Drehstromgenerator, auf Atmosphärendruck
entspannt wird.
Die -Abgase gelangen durch die Leitung 32 in das
Rohrsystem 33 des Wärtneattstauschers 6, wo ihnen ein restlicher Teil an Wärme zur
Vorwärmung der aus dem Kreislaufverdichter 1 kommenden Luft entzogen wird, um schließlich
die Anlage durch den Stutzen 34 zu verlassen.
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Als Ersatz für die dem Kreislauf durch die Leitung 11 entnommene Luftmenge
wird durch den von der Ladeturbine 22 angetriebenen Ladeverdichter 35 P.ttft aus
der Atmosphäre angesaugt und in verdichtetem Zustande durch die Leitung 36 dem Kreislauf
zugeführt.
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Zur Einsteilung der durch die Nutzleistungsturbine 30 strömenden
.Arbeitstnittelmenge dient einesteils eine die ersten Stufen umgehende Umführungsleitung
37, welche ein Durchflußregelorgan 38 aufweist, andernteils ein in die Leitung 23
eingebautes Drosselorgan 39. Der Servomotor .1o des Durchflußregelorgatls 38 wie
der Servomotor 41 des Drosselorgans 39 können beide über die Impulsleitung 4z, durch
welche ein Druckmittel, z. B. Drucköl, geleitet werden kann, mittels der Regelvorrichtung
I betätigt werden. Diese Regelvorrichtung ist im Gehäuse 43 bzw. 43° untergebracht
und wird durch den von der Leitung 44 übertragenen Druck des :\rheitsmittels in
der Austrittsleitung des Ladeverdichters 35 beeinflußt. Die Federkonstante der Rückstellfedertl
45 bzw. 46 sind derart gewählt, (laß bei einem allmählichen Druckanstieg des 1)rttcktnittels
in der Impulsleitung 42 der Servomotor 41 (las Drosselorgan 39 ganz geöffnet, bevor
eine N'ergr(ißertttlg des Dttrchflußquerschnittes mittels des vom Servomotor 4o
betätigten Durchflußregelorgans 38 eintritt. Eine Vergrößerung des Durchflußquerschnittes
in der Leitung 23 mittels des Drosselorgans 39 bzw. in der Umführungsleitung 37
mittels des Durchflußregelorgans 38 bewirkt ein Absinken des Druckes hinter der
Ladeturbine 22 und damit eine Erhöhung des von dieser Turbine verarbeiteten Wärmegefälles.
Die Folge davon ist eine Drehzahlsteigerung des mit der Turbine 22 gekuppelten Ladeverdichters
35 und damit eine Erhöhung des von dieser Turbine erzeugten Förderdruckes. Umgekehrt
bewirkt eine Verminderung des Durchflußquerschnittes ein Abnehmen dieses Förderdruckes.
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Zum Anlassen der Anlage dient der mit dem Kreislaufverdichter 1 gekuppelte
Anwurfmotor 133. Zur Einstellung der durch die Kreislauf-Verdichterantriebsturbine
14 strömenden Arbeitsmittelmenge besitzt diese Turbine ebenfalls eine die ersten
Stufen umgehende Umführungsleitung 47, welche mit einem Durchflußregelorgan 48 ausgerüstet
ist. Der Servomotor 49 des Durchflußregelorgans wird über die Impulsleitung 5o,
durch welche wiederum ein Druckmittel, z. B. Drucköl, geleitet werden kann, mittels
der Regelvorrichtung II betätigt,-die ebenfalls im Gehäuse 43 bzw. 43° untergebracht
ist; sie wird durch den Impulsgeber III beeinflußt.
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Die Einstellung der Brennstoffzufuhr in die Düse 26 des Gaserhitzers
24 erfolgt durch Verschieben des Hebels 51, der drehbar am Ventilstößel des Regelorgans
27 gelagert ist. Das linke Ende des Hebels 51 ist mit dem Kolben 121 des Servomotors
52 verbunden, dessen Oberseite durch den mittels der Leitung 53 übertragenen Druck
des Arbeitsmittels in der Eintrittsleitung der Ladeturbine 22 beaufschlagt wird.
Seine Unterseite wird von dem vom Impulsgeber III eingestellten und durch die Leitung
54 in den Servomotor geleiteten Druckmittel beeinflußt; unter dem Einfluß der Feder
55 wird der Kolben im Beharrungszustand gegen seine mittlere Stellung zurückgeführt.
Das rechte Ende des Hebels 51 ist mit dem Kolben 122 des Servomotors 56 verbunden,
dessen Unterseite entgegen dem Einfluß der Federkraft der Feder 57 von dem über
die Leitung 58 übertragenen Druck des Arbeitsmittels im Zwischengaserhitzer 24 beaufschlagt
wird.
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Die Brennstoffzufuhr in den Gaserhitzer io kann mittels des vom Servomotor
2o betätigten Regelorgans 21 eingestellt werden, dessen Kolben auf der Oberseite
durch den über die Leitung 96 übertragenen Druck des Kreislaufarbeitsmittels in
der Eintrittsleitung i3 der Kreislaufturbine 14 beaufschlagt wird.
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Der Impulsgeber III weist einen mit der `'Felle der Arbeitsmaschine
31 gekuppelten Fliehkraftregler 6o auf, dessen Muffe 61 über die Feder 62 mit einem
Steuerschieber 63 verbunden ist. Unter diesem stellt sich in bekannter Weise ein
der Federspannung der Feder 62 und damit auch der Drehzahl der Arbeitsmaschine 31
entsprechender Druck des dem Schieber durch dieLeitung64 zu bzw. durch dieLeitung
65 abgeführten Druckmittels, z.B. Drucköls, ein.
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Jede Drehzahlsenkung der Arbeitsmaschine 31 infolge einer Belastungsänderung
bewirkt eine Druckänderung des Druckmittels unterhalb des Steuerschiebers 63, welche
über die Leitung 54 auf die Unterseite des Kolbens des Servomotors 52 übertragen
wird. Dieser beeinflußt das Regelorgan 27 in deal Sinne, daß eine Drehzahlverminderung
der Nutzleistungsgruppe infolge einer Belastungszunahme eine erhöhte Brennstoffzufuhr
und eine Drehzahlsteigung infolge einer Belastungsabnahme eine Verminderung der
Brennstoffzufuhr in den Zwischengaserhitzer 24 zur Folge hat.
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Damit wird jede Belastungsänderung der Nutzleistungsturbine durch
entsprechende Beeinflussung der Temperatur des durch sie strömenden Arbeitsmittels
unmittelbar ausgeglichen, indem ein eintretender Belastungsstoß durch Erhöhung der
Temperatur aufgenommen wird und eine Belastungsverminderung ein Absenken der Temperatur
zur Folge hat.
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Nun wäre es aber nicht zulässig, diese Temperatur dauernd auf dem
so einregulierten Wert zu belassen, weil eine stark erhöhte Temperatur eine thermische
Überbeanspruchung des .Schaufelmaterials und eine wesentlich unter den Sollwert
gesenkte Temperatur einen verschlechterten Wirkungsgrad der ganzen Anlage zur Folge
hat. Jede bleibende Belastungsveränderung wird daher vorteilhaft durch Beeinflussung
des Druckzustandes in der Anlage ausreguliert.
Dazu wird der vom
Steuerschieber 63 in Abhängigkeit der Drehzahl der Arbeitsmaschine eingestellte
Druck des Druckmittels außerdem über das Drosselorgan 66 und die Leitung 67 auf
die Oberseite des Kolbens 68 des Servomotors 69 übertragen. Das Drosselorgan 66
dient dazu, eine Verzögerung in der Impulsübermittlung vom Impulsgabeörgan III an
die Regelvorrichtung 1I herbeizuführen, so daß eine Verschiebung des Kolbens 68
nur ganz allmählich erfolgen kann und nur eine zeitlich bleibende Belastungsänderung
diese Regelvorrichtung zum Ansprechen bringt. Entsprechend des vom Steuerschieber
63 eingestellten Druckes verschiebt der Kolben 69 die mit diesem über die Stange
70 verbundene Kurvenscheibe 71. Diese legt die Stellung des gegen sie gedrückten
Rollenstößels 7 2 fest, welcher an seinem unteren Ende die Feder 73 trägt, die ihrerseits
mit dem Steuerschieber 7.1 verbunden ist. Der Stellung der Kurvenscheibe 71 entsprechend
wird die Feder 73 mehr oder weniger zusammengedrückt und damit durch den Steuerschieber
74 in den durch eine Leitung mit ihm verbundenen Zylinderraum des Servomotors 75
ein der Spannung der Feder 73 entsprechender Druck des den Steuerschiebern durch
die Leitung 76 zu- bzw. durch die Leitung 77 abgeführten Druckmittels, z. B. Drucköl,
einstellt. Der Kolben 78 des Servomotors 75 wird auf seiner Unterseite von dem über
die Leitung 79 übertragenen Druck des Arbeitsmittels in der Eintrittsleitung der
Ladeturbine 22 beaufschlagt; im Beharrungszustand wird er unter dem Einfluß der
beiden Rückstellfedern 8o und 81 in seiner Mittellage gehalten. Er steht ferner
mit dem den Schieber 82 und den Servomotor 83 aufweisenden übrigen Teil der Regelvorrichtung
1I in Verbindung, die zur Vermeidung von Überregelung und damit zusammenhängender
Pendelungen finit einer nachgiebigen Rückführung ausgerüstet ist. Der Kolben 83
verschiebt während des Regelvorganges über den starr mit ihm verbundenen Schleppzylinder
84 und den Kolben 85 auch den Hebel 86, dessen Drehpunkt durch die mit dem Kolben
des Servomotors 75 verbundene Stange 87 gehalten ist. Unter dem Einfluß der Feder
88 wird der Schieber 82, der gleichfalls mit dem Hebel 86 durch eine Stange
89 gelenkig verbunden ist, gegen seine mittlere Stellung zurückgeführt, in welcher
weder dem unter noch dem über dem Kolben 83 liegenden Zylinderrauen Druckmittel
aus der Leitung 9o zufließen kann. Die Spannung der Feder 88 verschiebt den Kolben
85 gegenüber dem Schleppzylinder 84 unter Verdrängung der Flüssigkeit im Zylinderraum
auf der einen Seite des Kolbens 85 über das Drosselorgan 91 in den gegenüberliegenden
Zylinderraum.
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Eine solche Regelvorrichtung mit nachgiebiger Rückführung kann nur
in ihrer neutralen Lage zur Ruhe kommen. Dieser Fall tritt ein, wenn der Druckzustand
in der Anlage einer, solchen Wert erreicht hat, daß der auf die Unterseite des Kolbens
geleitete Druck des Arbeitsmittels in der Eintrittsleitung der Turbine 22 den gleichen
Wert besitzt, wie der vom Impulsgeber eingestellte Druck des Druckmittels im Zylinderraum
über dem Kolben 78. Die auf der rechten Seite des Kolbens 83 befestigte Stange trägt
eine Feder 92, welche mit einem weiteren Steuerschieber 93 verbunden ist. je nach
der durch den Kolben 83 auf die Feder ausgeübten Kraft stellt sich damit in bekannter
Weise ein der Federspannung entsprechender Druck des dem Steuerschieber durch die
Leitung 94 zu- bzw. durch die Leitung 95 abgeführten Druckmittels ein, der sich
durch die Impulsleitung 5o auf die Unterseite des Kolbens des Servomotors 49 fortpflanzt.
Die Kurvenscheibe 71 ist derart geformt, daß bei einer Abwärtsbewegung der Stange
70 infolge Druckanstiegs des Druckmittels im Zylinderraum oberhalb des Kolbens
68 der Rollenstößel 72 in dem Sinne ausgelenkt wird, daß unter dem Steuerschieber
74 und damit auch über dem Steuerschieber 93 in der Impulsleitung 5o der Druck des
Druckmittels ansteigt. Damit wird das Durchflußregelorgan 48 durch den Impulsgeber
III über das Verzögerungsorgan 67 die Regelvorrichtung 1I und die Impulsleitung
5o derart beeinflußt, daß eine . Drehzahlabnahme des \utzleistungsempfängers infolge
eines eintretenden Belastungsstoßes eine allmähliche Vergrößerung des Durchflußquerschnittes
in der Umführungsleitung der Kreislaufturbine 14 und damit eine Beschleunigung des
mit ihr gekuppelten Verdichters 1 zur Folge hat. Eine Drehzahlsteigerung des Kreislaufverdichters
hingegen bringt den Druck in der ganzen Anlage und damit die verfügbare \ utzleistungsabgabe
allmählich zum Steigen. U ingekelirt bewirkt ein Anwachsen der Drehzahl der Arl>eitsinaschine
31 eine Verminderung des Druckes in der Impulsleitung 50; das Durchflußregelorgan
48 vermindert den Durchflußquerschnitt in der L'inführungsleitung der Ladeturbine
14, deren Drehzahl und damit auch diejenige des mit ihr gekuppelten Ladeverdichter:
abfällt, was eine Druckverminderung des _\rl>eitsmittels in der ganzen .ynlage zur
Folge hat.
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Der so eingestellte Druck wirkt einerseits über die Leitung 96 derart
auf den Kolben des Servomotors 2o ein, daß dieser mittels des von ihm betätigten
Regelorgans 21 die Brennstoffzufuhr zum Gaserhitzer to in dem 1Vlaße vei-grcißert
bzw. vermindert, wie der Druck im Kreislauf steigt bzw. fällt. Andererseits wird
der Druck firn Kreislauf durch die Leitungen 79 auch unter die Kolben der Servomotoren
52 bzw-. 7.; geleitet: in dem 'Maße, wie der Druck steigt bzw-. f;illt, werden
diese Kolben wieder in ihre Mittellage zurückgefiilirt.
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Der untere Zylinderrahm des Servomotors 131 der Regelvorrichtung 1I
ist durch eine Verbindungsleitung mit dem entsprechenden Zylinderraum des Servomotors
7,5 der Regelvorrichtung I verbunden, sein Kolben 98 Nvird damit ebenfalls von dem
durch die Leitung 79 übertragenen Druck des Arbeitsmittels in der Eintrittsleitung
der Ladeturbine 22 beaufschlagt. -\ii<iererseits steht der Kolben 98 mit dem
den Schieber 99 und den Servoinotorkolben too aufweisenden weiteren Teil der Regelvorrichtung
1 in Verbindung die wiederum mit einer nachgiebigen IZücl;fiihrtilig ausgerüstet
ist.
Der Kolben ioo verschiebt während des Regelvorganges über den starr mit ihm verbundenen
Schleppzylinder ioi auch den Hebel 102, an dessen einem Ende die von der Stange
103 übertragene Kraft des Kolbens 98 angreift. Am anderen Ende des Hebels 102 ist
eine Feder 104 angebracht; unter ihrem Einfluß wird der Hebel 102 in seine Mittellage
zurückgeführt und damit der gelenkig mit dem Hebel 102 durch die Stange io5 verbundene
Schieber 99 in eine solche Lage gebracht, daß weder dem unter noch dem über dem
Kolben ioo liegenden Zylinderraum Druckmittel aus der Leitung 9o zufließen kann.
Die Spannung der Feder io4 verschiebt den Kolben io6 gegenüber dem Schleppzylinder
ioi unter Verdrängung der Flüssigkeit im Zylinderraum auf der einen Seite des Kolbens
io6 über das Drosselorgan 107 in den gegenüberliegenden "Zylinderraum. Eine Verschiebung
des Kolbens ioo verursacht eine Änderung der Spannung der mit ihm mittels der Stange
io8 verbundenen Feder io9, so daß auch der Steuerschieber i io seine Stellung verändert.
Dabei stellt sich unter diesem Steuerschieber ein der Spannung der Feder iog entsprechender
Druck des dem Schieber durch die Leitung 94 zu- bzw. durch die Leitung 95 abgeführten
Druckmittels ein, welcher durch die Iml)ulsleitung 42 auf die Servomotoren der Regelorgane
4o und 41 übertragen wird; deren Rückstellfedern sind so gewählt, daß bei einem
allmählichen Druckanstieg in der Impulsleitung 42 eine Vergrößerung des Durchflußquerschnittes
in der UmfÜhrungsleitUng 37 der Nutzleistungsturbine 30 erst eintritt, nachdem das
Drosselorgan 39 die Stellung für ungehinderten Durchfluß des Arbeitsmittels durch
die Leitung 23 erreicht hat. Eine Linksverschiebung des Kolbens 98 beeinflußt den
eben beschriebenen Teil der Regelvorrichtung I derart, claß der von dieser mittels
des Steuerschiebers i io eingestellte Druck in der Impulsleitung 42 zunimmt und
der umgekehrt bei einer Verschiebung des Kolbens nach rechts abfällt. Damit beginnen
bei steigendem Arbeitsmitteldruck in der Eintrittsleitung der Ladeturbine 22 die
Regelorgane 39 und 38 nacheinander zu öffnen und bewirken dadurch ein Absinken des
Arbeitsmitteldruck-es hinter der Ladeturbine und deshalb eine \'ergr<ißeruiig
des von ihr verarbeiteten Wärmegefälle. Die Turbine 22 und der mit ihr gekuppelte
Ladeverdichter 35 beschleunigen sich, womit letzterer einen steigenden Ladedruck
erzeugt.
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Umgekehrt beeinflußt eine Druckabnahme in der Eintrittsleitung der
Ladeturbine 22 mittels der Regelvorrichtung I und den von ihr eingestellten Regelorganen
39 und 38 den Arbeitsmitteldruck hinter der Turbine 22 derart, daß diese infolge
Verminderung des Druckgefälles ein kleineres Wärmegefälle verarbeitet. Dies verursacht
ein Sinken der Drehzahl des mit dieser Turbine gekuppelten Ladeverdichters 3.5 und
damit eine Abnahme seines Förderdruckes.
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Im Beharrungszustand wird der Kolben 98 unter dem Einfluß der beiden
Rückstellfedern i i i und 97 in seiner littellage gehalten. Der so durch die Regelvorrichtung
I eingestellte Förderdruck des Ladeverdichters wird nun aber durch die Leitung 44
auf die Oberseite des Kolbens 113 des Servomotors i 14 der Regelvorrichtung I geleitet,
den er entgegen der Spannung der Feder i 15 zu verschieben vermag. Die mit
dem Kolben 113 durch die Stange 116 verbundene Kurvenscheibe 117 legt die
Stellung des gegen sie gedrückten Rollenstößels 118 fest. Dieser trägt an seinem
unteren Ende die Feder i i9, welcher ihrerseits mit dem Steuerschieber 120 verbunden
ist. Der Stellung Gier Kurvenscheibe 117 entsprechend wird die Feder i i9 mehr oder
weniger zusammengedrückt und durch den Steuerschieber i2o im Zylinderraum oberhalb
des Servomotorkolbens 98 ein der Spannung der Feder i ig entsprechender Druck des
dem Steuerschieber durch die Leitung 76 zu- bzw. durch die Leitung 77 abgeführten
Druckmittels eingestellt. Die Steuerfläche der Kurvenscheibe 117 kann keilförmig
oder zur besseren Anpassung des. Regelvorganges an die Betriebscharakteristik der
Anlage eine gekrümmte Form aufweisen. Unter dem Einfluß dieses Druckes wird der
Kolben 98 des Servomotors 97 wieder in seine mittlere Stellung zurückgeführt, aus
der er unter dem Einfluß der durch die Leitung 79 übertragenen Druckschwankung in
der Eintrittsleitung der Ladeturbine 22 ausgelenkt worden ist.
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Die beiden mit je einer nachgiebigen Rückführung ausgerüsteten Regelvorrichtungen
I und 1I kommen nur dann zur Ruhe, wenn die Servomotorkolben 78 und 98 sich in ihrer
Mittellage befinden. Dieser Fall tritt ein, wenn die infolge einer Belastungsänderung
auftretende Drehzahlschwankung der Arbeitsmaschine 31 durch entsprechende allmähliche
Änderung des Druckzustandes der ganzen Anlage mittels der beschriebenen Regeleingriffe
ausreguliert worden ist.
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Jede Druckschwankung des Arbeitsmittels im Zwischengaserhitzer 24
wird durch die Leitung 58 auch auf die Oberseite des Kolbens des Servomotors 56
übertragen. Dieser steuert in Abhängigkeit des Druckes in dem Zwischengaserhitzer
24 mittels des Regelorgans 27 die Brennstoffzufuhr für den Beharrungsfall. Im Verlaufe
des Überganges von kleinerer zu größerer Leistung, beispielsweise während des Ausregulierens
eines Belastungsstoßes, wächst der vom Impulsgeber III eingestellte Druck des durch
die Leitung 54 auf den Kolben 121 des Servomotors 57 geführten Druckmittels. Damit
verschiebt sich dieser Kolben nach oben und bewirkt eine sofortige Vergrößerung
der Brennstoffzufuhr mittels des von ihm über den Hebel 51 betätigten Regelorgans
27 in der Brennstoffleitung 25. Gleichzeitig steigt aber allmählich der durch die
Regelorgane 48,39 und 38 beeinflußte Arbeitsmitteldruck in der ganzen Anlage,
so daß der durch die Leitung 53 auf die Oberseite des Servomotorkolbens 121 übertragene
wachsende Arbeitsmitteldruck in der Eintrittsleitung der Turbine 22 eine Verminderung
der vorher erhöhten Brennstoffzufuhr verursacht. Unterdessen hat sich aber schließlich
auch der Arbeitsmitteldruck im Zwischengaserhitzer vergrößert,
der
seinerseits auf die Unterseite des Servomotorkolbens 122 durch die Leitung 58 geleitet
wird, was eine erneute Vergrößerung der Brennstoffzufuhr zur Folge hat. Die Brennstoffzufuhr
in den Zwischengaserhitzer erfolgt also unter >Verlagerung zweier zeitlich verschobener
Regeleingriffe.
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Auch der zeitliche Verlauf des Druckes hinter der Ladeturbine 22 entsteht
durch Überlagerung zweier Regeleingriffe. Einerseits bewirkt das bei der Aufnahme
eines Belastungsstoßes eingeleitete öffnen der Regelorgane 39 und 38 ein Absinken
dieses Druckes, andererseits aber steigt der Druck in der gesamten Anlage infolge
der erwähnten Regeleingriffe stetig an, was auch eine entsprechende Vergrößerung
des Arbeitsmitteldruckes hinter der Ladeturbine verursacht. Dabei überwiegt dieser
Druckanstieg die vorgängige Drucksenkung. Trotzdem vergrößert sich aber das Druckverhältnis
der Ladeturbine, da ja auch der Druck in der Eintrittsleitung sich um einen entsprechenden
Betrag erhöht hat.
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Eine plötzliche Vergrößerung der Brennstoffzufuhr in dem Zwischengaserhitzer
24 bei der Aufnahme eines Belastungsstoßes ist natürlich nur in gewissen Grenzen
zulässig, um schädliche thermische Überbeanspruchungen des Schaufelmaterials zu
vermeiden. Wo besonders hohe Belastungsstöße aufgenommen werden müssen, wird zweckmäßig
der Energiegehalt der Anlage unmittelbar mittels einer Zusatzvorrichtung vergrößert.
Diese besteht aus einem Reserveluftbehälter 123, aus dem mit Hilfe des Ventils 124
Druckluft in die Anlage eingeführt werden kann. Dieses Ventil 12:I kann mittels
des Servomotors 125 betätigt werden, dessen Kolben 126 auf seiner Unterseite durch
das ihm aus der Leitung 127 bzw. 127° zugeführte Druckmittel beaufschlagt ist.
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Steigt infolge plötzlichen Drehzahlabfalles der vom Impulsgabeorgan
III mittels des Steuerschiebers 63 in den Leitungen 54 und 127 eingestellte Druck
des Druckmittels, so hebt sich vorerst der Kolben 121 des Servomotors 55 bis zu
seinem Anschlag. Genügt eine erhöhte Wärmezufuhr noch nicht zur Aufnahme des Belastungsstoßes,
so daß der Druck unter dem Steuerschieber 63 noch weiter ansteigt, vermag dieser
den Kolben 126 des Servomotors entgegen der Spannung der Feder 128 nach rechts zu
verschieben und damit das Ventil 124 zu öffnen. Dadurch tritt Druckluft in die Anlage
über, was eine rasche Erhöhung des Druckzustandes herbeiführt.
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Umgekehrt muß natürlich auch dafür gesorgt werden, daß eine sehr schroffe
Belastungsabnahme keine schädliche Drehzahlerhöhung der Arbeitsmaschine 31 verursacht.
Es sind daher an dieselbe Leitung 127 zwei weitere Servomotoren 129 bzw. 13o angeschlossen,
die das Abblaseventil 131 bzw. Absperrorgan 132 steuern. Sinkt der Druck in der
Leitung 127 infolge schroffen Drehzahlabfalls der Nutzleistungsgruppe, so öffnet
sich das Abblaseventil 13I, während sich das Absperrorgan 132 gleichzeitig
schließt. Dadurch wird der Arbeitsmittelzutritt zur Nutzleistungsturbine
30 vermindert bzw. unterbrochen.
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Es ist auf diese Art eine Regelung geschaffen, die bei hoher Wirtschaftlichkeit
rasches Reagieren gewährleistet, da kleine, rasch vorübergehende Fluktuationen der
Leistung durch nahezu trägheitsfreie Wärmezufuhränderung an das Arbeitsmittel aufgenommen
werden, während der Druckzustand der Anlage sich nur langsam ändert und dem zeitlichen
Verlauf der Belastung in großen Zügen nachfolgt. Damit können die bei einer raschen
Veränderung des Druckzustandes der Anlage verursachten Verluste infolge ständiger
Änderung des Energieinhaltes der Anlage vermieden werden.
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Vorteilhaft kann das erfindungsgemäße Verfahren auch auf eine offene
Anlage (Fig. 2) angewendet werden. Die durch den Verdichter 14o aus der Atmosphäre
angesaugte Luft gelangt in verdichtetem Zustand durch die Leitung 141 in den Wärmeaustauscher
142, um anschließend durch den Stutzen 143 in den Brennraum des Gaserhitzers 144
zu strömen. Hier dient ein Teil des in der verdichteten Luft enthaltenen Sauerstoffes
zur Verbrennung des dem Gaserhitzer durch die Leitung 145 zugeführten und durch
die Düse 146 zerstäubten Brennstoffes. Ein Teil des im Gaserhitzer 144 hoch erhitzten
Arbeitsmittels gelangt durch die Leitung 147 in die Nutzleistungsturbine 148, in
der eine Teilmenge unter Abgabe von Nutzleistung an die mit der Turbine 148 gekuppelte
Arbeitsmaschine 149, im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Drehstromgenerator,
auf Atmosphärendruck entspannt wird.
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Eine zweite Teilmenge des Arbeitsmittels strömt durch die Leitung
15o 1n die Turbine 151, in der es unter Abgabe von Antriebsleistung an den mit dieser
Turbine gekuppelten Verdichter ebenfalls auf Atmosphärendruck entspannt wird. Die
in den beiden Turbinen expandierten Arbeitsmittelmengen vereinigen sich in der Leitung
152 und strömen gemeinsam in den Wärmeaustauscher 142, wo ihnen ein restlicher Teil
der in ihnen noch enthaltenen Wärme zur Vorwärmung der dem Wärmeaustauscher durch
die Leitung 141 zugeführten komprimierten Luft entzogen wird, bevor sie die Anlage
durch den Stutzen 153 verlassen.
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Das in die Brennstoffleitung 145 eingebaute Regelorgan 178 dient zur
Einstellung der dem Gaserhitzer 144 zugeführten Brennstoffmenge; es kann mittels
des Servomotors 15.I betätigt werden. Dessen Kolben 155 wird auf seiner Oberseite
von dem durch die Leitung 156 zugeführten Druckmittel, z. B. Drucköl, beaufschlagt,
dessen Druck durch den Impulsgeber IV eingestellt werden kann.
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Der mit dem Verdichter 14o gekuppelte Anwurfmotor 157 ist als Gleichstrommaschine
ausgebildet. Seine Bürsten können durch das Gestänge 158 mittels des Servomotors
159 in dem Sinne verstellt werden, daß eine Bewegung des Kolbens 16o nach oben in
der Richtung von - nach -I- die Gleichstrommaschine aus dem Generatorbetrieb im
Motorbetrieb überführt. Die Stromzufuhr bzw. -abfuhr erfolgt durch die Leiter 161,
die mit den Klemmen einer weiteren Gleichstrommaschine 162 verbunden
sind,
welche mit der :\rl>eitsmaschine 149 gekuppelt ist. Durch diese Anordnung kann ein
gegenseitiger Leistungsaustausch zwischen der Nutzleistungsgruppe und der Verdichtergruppe
erzielt werden, indem je nach der Bürstenstellung der Gleichstrommaschine
157 diese als Motor der Verdichtergruppe zusätzliche, von der Nutzleistungsgruppe
erzeugte .-\rbeitsleistung zuführt und umgekehrt bei Generatorl>etrieb zugunsten
der Nutzleistungsgruppe der Verdichtergruppe 2\rbeitsleistung entzieht.
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Der für die Bürstenverstellung vorgesehene Servomotor 159 steht ebenfalls
unter dem Einfluß des vom Impulsgeber IV eingestellten Druckes des auf die Oberseite
des Kolbens 16o durch die Leitung 163 zugeführten Druckmittels. Dabei ist in die
Leitung 163 ein Drosselorgan 164 eingebaut, und hinter diesem an die Leitung 163
ein Windkessel 165 angeschlossen, die gemeinsam eine Verzögerung der Impulsübertragung
vom Impulsgeber IV an den Servomotor 159 bewirken.
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Der von der :\rl)eitsmaschine 149 erzeugte Drehstrom wird über die
Leiter 166 in das Verbrauchernetz 167 geleitet.
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Der vom elektrischen Widerstand 168 in einem der drei Phasenleiter
in Abhängigkeit des vom Drehstromgenerator 149 erzeugten Stromes verursachte Spannungsabfall
dient zur Beeinflussung des Impulsgehers IV. Der Widerstand 168 ist über die Spule
169 kurzgeschlossen, so daß der in dieser Spule fließende Strom ein durch den Weicheisenkern
170 verstärktes Magnetfeld erzeugt, welches den im Gehäuse geführten Weicheisenbolzen
172 entgegen der Spannung der Feder 173 zu verschieben vermag. Jede Verschiebung
des Bolzens 172 wird durch eine weitere Feder 174 auf den Steuerschieber 175 übertragen.
Unter diesem stellt sich in bekannter Weise ein der Spannung der Feder 174 entsprechender
Druck des dem Schieber 175 durch die Leitung 176 zu- bzw. durch die Leitung 177
abgeführten Druckmittels, z. B. Drucköls, ein.
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Jeder erhöhte Stromdurchfluß durch die Leiter 168 infolge eines eintretenden
Belastungsstoßes bewirkt also eine Druckänderung des Druckmittels unterhalb des
Steuerschiebers 175, welche über die Leitung 186 auf die Oberseite des Kolbens 155
des Servomotors 154 übertragen wird. Dieser beeinflußt das Regelorgan 178 in dem
Sinne, daß eine Belastungszunahme der Nutzleistungsgruppe eine sofortige Erhöhung
der Brennstoffzufuhr und eine Belastungsabnahme eine augenblickliche Verminderung
der Brennstoffzufuhr in den Gaserhitzer 144 zur Folge hat. Damit wird jede Belastungsänderung
der Nutzleistungsgruppe durch entsprechende Beeinflussung der Temperatur des durch
die Nutzleistungsturbine 148 und des durch die Verdichterantriebsturbine 151 strömenden
Arbeitsmittels ausgeglichen, indem ein eintretender Belastungsstoß durch Erhöhung
der Temperatur infolge vergrößerter Wärmezufuhr aufgenommen wird und eine Belastungsverminderung
ein Absinken der Temperatur infolge verminderter Wärmezufuhr zur Folge hat. Nun
wäre es aber wiederum nicht zulässig, die Arbeitsmitteltemperatur dauernd auf dem
so einregulierten Wert zu belassen, bis die Belastung zufällig wieder einen dem
Sollwert der Eintrittstemperatur des Arbeitsmittels für diese beiden Turbinen entsprechenden
Wert angenommen hat, weil eine länger andauernde stark erhöhte Temperatur eine thermische
Überbeanspruchung des Schaufelmaterials und eine wesentlich unter den Sollwert gesenkte
Temperatur einen verschlechterten Wirkungsgrad der Anlage zur Folge hat. Jede längere
Zeit andauernde Belastungsänderung wird daher wiederum vorteilhaft durch Beeinflussung
des Druckzustandes in der Anlage ausreguliert und die vorgängig erfolgte Temperaturerhöhung
des Arbeitsmittels durch Vergrößerung bzw. Verminderung des die Anlage durchströmenden
Arbeitsmittelvolumens rückgängig gemacht. Dazu wird der vom Steuerschieber 175 in
Abhängigkeit der Belastung des Generators 149 eingestellte Druck des Druckmittels
durch die Leitung 163 über die aus Drosselorgan 164 und Windkessel 165 bestehende
Verzögerungseinrichtung auf die Oberseite des Kolbens 16o des Servomotors 159 geleitet.
Diese Verzögerungseinrichtung dient wiederum dazu, eine zeitliche Verschiebung der
Impulsübermittlung vom Impulsgeber IV an die zum Leistungsaustausch zwischen Nutzleistungs-
und Verdichtergruppe vorgesehene Bürstenverstellvorrichtung der Gleichstrommaschine
157 herbeizuführen, so daß eine Verschiebung dieser Verstellvorrichtung nur ganz
allmählich erfolgen kann.
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Sinkt bei einem eintretenden Belastungsstoß der vom Impulsgeber IV
eingestellte Druck des Druckmittels in der Leitung 163, bewegt sich der Kolben 16o
des Servomotors 159 allmählich nach oben und verschiebt die Bürsten der Gleichstrommaschine
im Sinne eines Überganges auf Generatorbetrieb dieser Maschine. Damit erhält die
Verdichtergruppe zusätzliche, von der Nutzleistungsgruppe erzeugte Antriebsleistung.
Die Folge davon ist eine allmähliche Drehzahlsteigerung des Verdichters 140, wodurch
der Arbeitsmitteldruck in der ganzen Anlage erhöht wird, wobei gleichzeitig die
durch die vergrößerte Brennstoffzufuhr in den Gaserhitzer 144 bedingte Temperaturerhöhung
durch allmähliche Vergrößerung des umgesetzten Arbeitsmittelvolumens mittels Veränderung
des Druckzustandes in der Anlage aufgehoben wird. Umgekehrt bewirkt eine Belastungsverminderung
der Nutzleistungsgruppe ein Sinken der Drehzahl der Verdichtungsgruppe und damit
eine Verminderung des Arbeitsmitteldruckes, unter gleichzeitiger allmählicher Verkleinerung
des umgesetztem Arbeitsmittelvolumens mittels Veränderung des Druckzustandes in
der Anlage, wodurch die vorgängig erfolgte Temperatursenkung des Arbeitsmittels
wieder rückgängig gemacht werden kann. Durch geeignete Wahl der Verdichtercharakteristik
kann dabei die Temperatur des Arbeitsmittels zusätzlich in Abhängigkeit des umgesetzten
Arbeitsmittelvolumens beeinflußt werden, so da$ auch bei Teillast die Arbeitsmitteltemperatur
vor Eintritt in die Turbine
immer den für einen guten Wirkungsgrad
günstigsten Sollwert einnimmt.
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Damit kann auch bei diesem Ausführungsbeispiel eine Regelung erzielt
werden, bei der die kleinen, rasch vorübergehenden Laständerungen durch die nahezu
trägheitsfreie Wärmezufuhrveränderung an das :\rbeitsmittel, aufgenommen werden,
während der Druckzustand der Anlage sich nur langsam ändert und dem zeitlichen Verlauf
der Belastung in großen Zügen nachfolgt. Damit können die mit einer Veränderung
des Druckzustandes der Anlage bei rasch vorübergehenden Lastschwankungen verursachten
Verluste bedingt durch ständige Änderung des Energieinhaltes ebenfalls vermieden
werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die in den Fig. i und 2 veranschaulichten
Ausführungsbeispiele beschränkt. -#-ielinehr ist es einem Fachmann ohne weiteres
möglich, das beschriebene Regelverfahren und die Vorrichtung zu dessen Ausführung
auf eine Gasturbinenanlage mit mindestens einer Nutzleistungsturbine zum Antrieb
einer Arbeitsmaschine und mindestens einer davon mechanisch unabhängigen Gasturbine
zum Antrieb eines Verdichters anzuwenden, in der der Strömungsweg des Arbeitsmittels
einen vollständig geschlossenen Kreislauf bildet. Die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und die Vorrichtung zu dessen Ausführung können auch zum Antrieb des
Propellers von Schiffen oder irgendeines anderen Fahrzeuges oder Maschinen verwendet
werden.
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Auch können insbesondere zur Ausführung des beschriebenen Verfahrens
andere, mechanisch, hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch betätigte Organe verwendet
werden.