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Kulisse für Schubladen, insbesondere für Büromöbel Bei Schubladen,
beispielsweise von Schränken, Schreibtischen u. dgl., wird großer Wert darauf gelegt,
daß diese sich möglichst weitgehend ausziehen lassen, um einesteils den Schubladenraum
gut ausnutzen zu können und andernteils, um den Inhalt griffbereit zu machen.
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Handelt es sich um Schreibtischschubladen, so ist die große Auszugsmöglichkeit
derselben ein Erfordernis, besonders dann, wenn diese Schubladen zur Aufnahme von
Karteihängemappen dienen sollen.
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Um eine große Auszugsmöglichkeit der Schubladen zu erreichen, hat
man schon auf Kugeln laufende Stahlkulissen und teleskopartige Stahlkulissen mit
dazwischen gelagerten Stahlkugeln vorgeschlagen. Auch sind Einrichtungen bekannt,
die aus mehrteiligen Holzkulissen bestehen, die durch geeignete Fräsungen ausziehbar
gemacht sind. Die Praxis hat gezeigt, daß die drei vorgenannten Arten von Auszugsmöglichkeiten
erhebliche Nachteile aufweisen. So besteht bei reinen Stahlkulissen mit Kugellagern
der Nachteil, daß die auf ihnen ruhende schwere Last bei starkem Zuschlagen eines
Zuges oder einer Schublade schlagartig abgebremst und der ganze Stoß von den Befestigungsschrauben
der Kulissen sowie dem Vorderstück des Schubfaches aufgefangen werden muß. Die Folge
davon ist nicht nur eine große Abnutzung und Lockerung der Befestigungsschrauben,
sondern es besteht auch die Gefahr, daß das Vorderstück der Schublade sich löst.
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H:Xiidelt es sich um die eingangs erwähnten teleskopartigen Kulissen,
die um dazwischen gelagerte Kugeln umgebogen sind, dann besteht bei großer Belastung
die Gefahr, daß sich diese Umbiegungen im Hebelpunkt aufbiegen, so daß die
Kugeln
herausfallen können und ein schweres Laufen der Kulissen verursacht wird.
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Aber auch die reinen Holzkulissen haben insofern einen Nachteil, als
sie bei starker Belastung beispielsweise durch schwere Karteien großen Formats nicht
stabil genug sind. Ferner haben die Holzkulissen zuviel Reibung und laufen dadurch
schwer, reißen aus und splittern, so daß diese Kulissen ihren Zweck nicht mehr erfüllen
können.
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Gegenstand der Erfindung ist eine eigenartige Kulisse für Schubladen,
insbesondere für Büromöbel, beispielsweise für Schreibtische mit Karteihängemappen,
welche.die genannten Nachteile verineidet und erhebliche Vorteile aufzuweisen hat.
Erfindungsgemäß besteht das Neue in der Kombination einer Stahlkulisse mit einer
Holzkulisse, wodurch diese Einrichtung die Vorteile der genannten Kulissenarten
in sich vereinigt, deren Nachteile aber nicht besitzt. Zweckmäßigerweise bestehen
die eigentlichen und stärker belasteten Kulissenteile aus Stahl.
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Eine besonders zweckmäßige Ausführung ist diejenige, gemäß welcher
die Kulisse im wesentlichen aus drei Hauptführungschienen besteht, von denen die
eine aus Stahl fest mit dem Körper des Gehäuses, z. B. Schränke, Sc'hreibtisc'h
o. dgl., verbunden ist, während die zweite Schiene aus einer von einer Stahlkulisse
getragenen Holzkulisse besteht und die dritte Schiene ebenfalls eine an der Schublade
vorgesehene Holzschiene ist, in welcher die als Holzkulisse ausgebildete zweite
Schiene geführt ist.
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Dabei sind die Längenverhältnisse der zusammen arbeitenden Kulissenteile
so gewählt, daß der weit größere Weg des Auszugs von den Stahlschienen unter Zuhilfenahme
von Rollkörpern und der kleinere Weg des Auszugs von den Holzgleitschienen übernommen
wird.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung
an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
zur Darstellung ge bracht.
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Fig. i zeigt eine schaubildliche Darstellung der neuen Kulissenführung
an einer Schreibtischschublade, Fig. 2 zeigt die Kulisse für sich allein in Seitenansicht,
wobei die einzelnen Schienenteilweise ausgezogen sind, Fig. 3 ist eine Vorderansicht
im Schnitt nach Linie :1-A der Fig. 2, Fig. .I ist ein Schnitt nach Linie B-B der
Fig.2, während I# ig. 5 einen Schnitt nach Linie C-C der Fig. 2 darstellt.
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Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Kulisse im
wesentlichen aus drei1Iauptfiihrungsschienen. Die eine Schiene i besteht aus Stahl
und ist fest mit dem Gehäusekörper, z. B. an den Rahmenschenkeln 2 eines Schreibtisches
3 mit Hilfe geeigneter Mittel, z. B. Schrauben ,I und laschen 5, verbunden. Eine
zweite Schiene 6 besteht aus Holz und wird von einer Mahlschiene 7 getragen; eine
dritte Schiene 8, ebenfalls aus Holz, ist in der zweitgenannten Holzschiene 6 verschiebbar
gelagert.
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Die erstgenannte Stahlschiene t hat U-förmigen Querschnitt und ist
mit einem Rollkörper 9 versehen; ein anderer Rollkörper io sitzt an der das Holzprofil
6 umfassenden Stallschiene 7. Zweckmäßigerweise ist die (las Holzprofil 6 umfassende
Stahlschiene 7 Z-artig ausgebildet, wodurch das Holz vor dein Aufreißen geschützt
ist.
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Die Fig. 5 läßt erkennen, daß die Holzkulissen schwalbenschwanzartig
gefaßt sind und so eine gute Führung ergeben. Es ist weiter aus Fig. 5 zu ersehen,
daß die Holzkulisse 8 mit einer Metallführung i i ausgestattet ist, die, zum Tragen
von Karteihängemappen 12 dient, von welcher in Fig.5 in strichpunktierten Linien
nur ein Teil dargestellt ist. In Fig. i sind die Karteihängemappen 12 lediglich
durch einfache Linien schematisch angedeutet. Es ist nun zu beachten, daß zwei Drittel
des Auszugs auf den beiden erwähnten Rollkörpern 9 und io abrollen, wodurch ein
äußerst spielend leichter Lauf der Kulisse gewährleistet ist. Ein Drittel des Auszugs
läuft auf der beschriebenen ausgefrästen Holzschiene 6 gleitend ab. Dies hat den
Vorteil, daß durch die Reibung der Holzschiene 6 bzw. 8 das Gewicht der schwer belasteten
Kulisse im letzten Drittel des Auszugs abgebremst und der Stoß aufgefangen wird.
Durch die Z-artige Umbiegung und Umfassung des Holzes 6 durch die Metallschiene
7 wird der Nachteil des Aufreißens des Holzes einerseits und das Aufbiegen der Schiene
andererseits vermieden.
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Bei vollständig eingeschobener Schublade 13 legt sich der Rollkörper
io gegen Puffer 14 an, wie in Fig. 2 in strichpunktierten Linien angedeutet. Die
anderen Kulissenteile 6 und 8 sind dann vollständig nach rückwärts verschoben. Wird
nun die Schublade 13 herausgezogen, so bewegt sich die Schiene? so weit nach rechts
(Fig. 2), bis ein von der Schiene 7 getragener Puffer 15 auf den Rollkörper 9 auftrifft.
Dadurch wird die Stahlschiene 7 an einer weiteren Verschiebung nach rechts gehindert.
Durch weiteres Ziehen der Schublade 13 gleitet nunmehr die Holzschiene 8 in der
Holzschiene 6, bis ein Anschlag 16 der Schiene 8 auf einen Absatz 17 der Holzschiene
6 auftrifft.