DE8221647U1 - Chirurgisches Nahtmaterial aus einem Kunststoffmonofil - Google Patents

Chirurgisches Nahtmaterial aus einem Kunststoffmonofil

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DE8221647U1
DE8221647U1 DE8221647U DE8221647DU DE8221647U1 DE 8221647 U1 DE8221647 U1 DE 8221647U1 DE 8221647 U DE8221647 U DE 8221647U DE 8221647D U DE8221647D U DE 8221647DU DE 8221647 U1 DE8221647 U1 DE 8221647U1
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monofilament
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L17/00Materials for surgical sutures or for ligaturing blood vessels ; Materials for prostheses or catheters
    • A61L17/04Non-resorbable materials

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Description

Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Nahtmaterial aus einem Kunststoffinonofil.
Für chirurgisches Nahtmittel werden eine Reihe unterschiedlicher Materialien eingesetzt, die den daraus hergestellter Na'itmitteln ihre charakteristischen Anwendungsmoglichkeitex verleihen. Bekannt sind einerseits die resorbierbaren Nahtmaterialien, wie Chromcatgut, Jodcatgut, Catgutplain und zum anderen die nicht resorbierbaren Nahtmaterialien aus Leinenzwirn, Baumwollzwirn, Seide, Polyamide, Polyester, Polyolefine, Polyglykolsäure, Tantal oder Stahl.
Die herausragenden Eigenschaften von z.B. Seide aus Nahtmaterial sind ihre hohe Reißkraft, Geschmeidigkeit, gute Knüpfbarkeit und Niohtresorbierbarkeit. Nachteile sind Dochtwirkung, die zu einer Abwehrreaktion des Körpergewebe! als Folge führt und Abbauung des Nahtmaterials im Gewebe und damit einhergehende Festigkeitsverminderung der Gewebenaht. Leinenzwirn hat ähnliche Nachteile und Vorteile
25 wie Seide und konnte sich aber aufgrund des geringeren Preises sehr lange behaupten.
Eine Übersicht über die unterschiedlichen Nahtmittel und ihre Vor- und Nachteile sowie ihre Einsatzmöglichkeiten findet sich beispielsweise bei P. P. Nockemann "Die chirurgische Naht", Georg Thieme Verlag Stuttgart.
5 New York 1980.
Chirurgische Nahtmaterialien aus Kunststoffen übertreffen Nahtmaterialien aus Naturfasern sowie Catgut in ihren Eigenschaften in vieler Hinsicht. Die am meisten herausragend.e Eigenschaft ist deren deutlich größere Reißkraft. In diesem Punkte werden Kunststoffäden nur noch von Metallfäden übertroffen. Dabei behalten Fäden aus Kunststoff im Gegensatz zu Fäden aus Naturstoffen ihre Festigkeit auch im Gewebe nahezu unverändert bei.
Beispielsweise liegt die Reißkraft von Polyamidfäden um 30 % über der von Seide oder Zwirn. Polyesterfäden weisen eine noch höhere Reißkraft auf.
Neben der Reißkraft, die von der Fadenstärke abhängt und die ein Maß für die Knotenfestigkeit des Nahtmittels ist, sind auch die Oberflächenbeschaffenheit, Elastizität und Quellbarkeit von Bedeutung für die Knotenzuverlässigkeit. Ferner müssen die Eigenschaften der Sterilität und der
25 Gewebeverträglichkeit gewährleistet sein.
Bei der hohen Reißkraft von Kunststoffäden ist ihre gleichzeitige Geschmeidigkeit von besonderem Vorteil. Allerdings ist die Geschmeidigkeit
mit hoher Elastizität gekoppelt. Eine hohe Elastizität, gepaart mit der hohen Reißkraft, bedingt bei den synthetischen monofilen Nahtmitteln einen wesentlichen Nachteil. Für den Operateur erweist sich die hohe Elastizität der Kunststoffäden beim Knoten als störend. Er kann nur schwer die richtige Nahtspannung abschätzen. Darüber hinau besteht die Gefahr, daß die abgeschnittenen Enden des beim
1 Anziehen gedehnten Fadens in den Knoten zurückschlüpfen und so der Knoten geöffnet wird. Diese geringe Knotensicherheit macht bei allen Kunststoffäden in mehr oder weniger starkem Male eine spezielle Knotentechnik er-
forderlich. Wegen der elastischen Dehnbarkeit nüssen die Fäden vor und während des Knotens besonders stark angezogen werden. Dies ist andererseits wegen der hohen Fadenfestigkeit noch mit Kräften möglich, die andere Fäden bereits zerreißen würden. Das bei der Naht gefaßte Gewebe gerät auf diese Weise aber leicht unter überhöhten Druck, so daß es geschädigt wird.
Zur Verbesserung der Handhabbarkeit und Herabsetzung der Dehnung von chirurgischen Nahtmitteln aus Kunststoff sind daher auch multifile Fäden entwickelt worden. Ein geflochtener oder multifiler Faden ist zwar geschmeidiger al ein monofiler Faden, hat dafür aber bei der Verwendung als chirurgische Nahtmittel eine gewisse Sägewirkung auf das Gewebe. Daher· wird in vielen Fällen dieser nachteiliger
Rauhigkeit multifiler Fäden durch Aufbringen eines zusatzlichen Glättemittels entgegengewirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein monofiles chirurgisches Nahtmaterial aus Kunststoff zur Verfügung zu stellen, das eine geringe Dehnung und damit eine verbesserte Handhabbarkeit aufweist.
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung gelöst. Sie besteht darin, bei einem chirurgischen Nahtmaterial ein verstrecktes Kunststoffmonofil aus Polyvinylidenfluorid (PVDF) zu verwenden.
Die monofilen Fäden aus PVDP gemäß der Erfindung besitzen eine hohe Reißkraft und Geschmeidigkeit, weisen
* · ti ·
jedoch gegenüber bekannten Kunststoffmonofilen eine niedrigere Elastizität und damit geringere Dehnung auf. Diese Eigenschaften-Kombination verbessert die Handhabbarkeit als chirurgisches Nahtmaterial. Ferner zeichnen
5 sich solche monofilen Fäden aus PVDF z.B. gegenüber Materialien aus Polypropylen durch eine verringerte Neigung zum Aufspleißen aus.
Der erfindungsgemäße Faden ist somit besser in der Handhabbarkeit und in Knotensitz.
Zur Unterscheidung von anderen Materialien kann er mit einen geeigneten Farbstoff eingefärbt werden. Die Fadenstärken liegen vorzugsweise zwischen 0,07 und 0,5 mm. Das
_ _ Material kann in üblicher Weise in seiner Festigkeit durch 15
Einstellung des Kristallinitätsgrades, z.B. mittels der
Kühlbedingungen nach dem Extrudieren des Monofilaments, optimiert werden. Knotenreißkraft und Reißdehnung eines geknoteten Fadens können als Funktion des Verstreckungsp grades ermittelt und entsprechend eingestellt werden.
Bevorzugt weist das erfindungsgemäße Monofil als Nahtmaterial eine axiale Verstreckung im Verhältnis von 1:3 bis 1:8 vorzugsweise Λ'Λ bis 1:6 auf. Wesentlich ist, daß die Eeißkraft bzw. Knotenreißkraft, die natürlich von der Dicke des Monofils abhängt, den an das Nahtmaterial ge= stellten Anforderungen genügt, wobei diese um das zweibis dreifache eingehalten werden. Die Knoten-Reißdehnung beträgt bei den erfindungsgemäßen Monofilen nur 8 bis 20 % vorzugsweise 8 bis 18 %. Sie liegt damit im Durchschnitt um 50 % niedriger als die vergleichbaren Monofile für Nahtmaterial aus Polyolefinen oder Polyamid.
Darüber hinaus haben Testversuche ergeben, das PVDF-Monofile eine sehr gute Gewebeverträglichkeit aufweisen und keine Entzündungen hervorrufen.
11n der Zeichnung ist in Figur 1 ein PVDF-Monofil '10 in geknoteter Form gezeigt. Das PVDF-Monofil weist eine sehr hohe Reißfestigkeit, Knotenreißfestigkeit, Rutschfestigkeit relative kleine Reißdehnung, sehr hohe Geschmeidigkeit, 5glatte Oberfläche, kein Spleißen und gute Durchmesserkonstanz auf. In den beigefügten Tabellen 1 und 2 sind die gemessenen Werte der Knotenreißkraft, Reißkraft und Reißdehnung von PVDF-Monofilen gemäß der Erfindung und handelsüblichen Polypropylenmonofilen verschiedener Dicke
10aufgeführt. Die deutliche Verbesserung in allen Werten bezüglich des Einsatzes als chirurgisches Nahtmaterial 'von PVDF gegenüber PP ist ersichtlich. Auch ist in Tabelle2 noch der Sollwert der Knotenreißkraft für chirurgisches Nahtmaterial angegeben.
Ό4 OJ ru ro -* ο Reißkraft
(N)
VJl -Λ
VJI O VJl O VJl Reißdehnung
00
Materialbezeichnung: Dicke
(mm)
PVDP-Monofil 12,5(12,0-13,1)
Dicke X_mm) 22,4(20,7-24,1) 15(14-16)
0,14 0,152 45,6(3:5,2-39,2) 15(14-16)
0,19 0,196 60 (55,1-62,5) 15(13-16)
0,27 0,279 81,5(77,5-86 ) 16(15-17)
0,33 0,326 16(15-18)
0,38 0,37
Polypropylen-Monofil 4,3
Dicke (mm) 11,7 35
0,7 metric, 6-0 0,100 20,5 40
1,5 metric, 4-0 0,185 33 30
2 metric, 3-0 0,25 35
3 metric, 2-0 0,315
Tabelle 1
Materialbezeichnung:
Dicke (Meßwert) Knoten reißkraft
(mm) D Meßwert 8( 4 ,2- 5, 3) Sollwert f 0,4
D (N) K 7 .3- 9, 0) (N, 0,7
PVDF-Monofil D 7(14 .4-17, 0) 0,7
Dicke (mm; D 9(21 .6-26, 5) 3,5
i,0 metric 0,152(0,145-0,160) D 7(35 -42 ) 1,5 6,5
0,14 (1,5 metric) 0,196(0,192-0,204) 4, 3,5 8,5
0,19 (1,5 metric) 0,279(0,265-0,295) 7, 3,5
0,27 (2,5 metric) 0,326(0,295-0,365) I) 15, 8,5
0,33 (3,0 metric) 0,370(0,345-0,415) D 24, 12,5 0,25
0,38 (3,5 metric) t\ 38, 16 0,7
Polypropylen-Jionofi. V 1*5
Dicke (mm)
0,7 meiric, 6-0
0,100(0,097-0,103) 6,5
1,5 metric, 4-0 0,185(0,175-0,195) 0,7
2 metric, 3-0 0,25 (0,245-0,28 ) 3,5
3 metric, 2-0 0,315(0,3 -0,33 ) 6,5
12,5
1) = Mittelwerte und Streubereich von 5 Fäden (
2) = Mittelwerte und Streubereich von 1 Faden (
Tabelle 2
25 Messungen) 4 Messungen)

Claims (3)

• · · ■ Troisdorf, den 28. Juli i<?82 OZ 82044 MG/Bd
1. Chirurgisches Nahtmaterial aus einem verstreckten Monofi aus Kunststoff, dadurch gekennzeich
net
daß der Kunststoff Polyvinylidenfluorid ist.
2. Monofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es im Verhältnis von 1:3 bis 1:6 verstreckt ist.
3. Monofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Knoten-Reißdehnung von 8 bis 20 % vorzugsweise 8 bis 18 % aufweist.
DE8221647U Chirurgisches Nahtmaterial aus einem Kunststoffmonofil Expired DE8221647U1 (de)

Publications (1)

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DE8221647U1 true DE8221647U1 (de) 1982-11-25

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ID=1330559

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Application Number Title Priority Date Filing Date
DE8221647U Expired DE8221647U1 (de) Chirurgisches Nahtmaterial aus einem Kunststoffmonofil

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DE (1) DE8221647U1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0101818A2 (de) * 1982-07-30 1984-03-07 MONOFIL-TECHNIK Gesellschaft für Synthese Monofile mbH Chirurgisches Nahtmaterial aus einem Kunststoffmonofil

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0101818A2 (de) * 1982-07-30 1984-03-07 MONOFIL-TECHNIK Gesellschaft für Synthese Monofile mbH Chirurgisches Nahtmaterial aus einem Kunststoffmonofil
EP0101818A3 (en) * 1982-07-30 1986-01-02 Monofil-Technik Gesellschaft Fur Synthese Monofile Mbh Surgical suture made from a synthetic monofilament

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