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An schwenkbaren Tragarmen aufgehängte Schwenkschiebetür, insbesondere
für Schienenfahrzeuge Die Erfindung befaßt sich mit einer Schwenkschiebetür, die
besonders für Fahrzeuge geeignet ist. Sie gestattet gute Raumausnutzung als Vorbedingung
guter Fahrzeugkonstruktionen.
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Die bekannten Drehtüren sind außerordentlich einfach und genügen technisch
allen geforderten Bedingungen. Sie haben aber bei Schienenfahrzeugen den großen
Nachteil, daß sie aus dem äußeren Umriß des Fahrzeuges herausschwenken und dann
im geöffneten Zustand leicht an Mauern, Pfeilern o. dgl., die nahe am Schienenkörper
stehen; anstoßen oder auch von einem entgegenkommenden Fahrzeug abgerissen werden
können. Schiebetüren vermeiden diese Nachteile. Sie haben dafür die unangenehme
Eigeiiscliaft, daß sie nicht dicht schließen und im allgemeinen eine sogenannte
Türtasche, in welche die Tür heim Öffnen eingeschoben wird, brauchen. Diese Türtaschen
sind Schmutzfänger und neigen dazu, daß bei kalter Witterung sich Schnee und Eis
in ihnen ansammelt und dann der Betrieb der Tür ausgeschlossen ist.
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Um Drehtüren für den Betrieb bei Schienenfahrzeugen geeignet zu machen,
werden diese in eine Nische eingebaut, so daß die geöffnete Tür den Umriß wenig
oder gar nicht stört. Jedenfalls verlangen beide Türarten besondere Aufmerksamkeit
bei der Wagenkonstruktion.
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Die bekannten Schwenkschiebetüren vereinigen die Vorteile der Schiebetüren
mit denjenigen der Drehtüren unter Vermeidung der jeweiligen Nachteile. Die Schwenkschiebetüren
werden beim Öffnen zunächst aus ihrem Sitz herausgeschwenkt und
dann
entweder innen oder außen an der Fahrzeugwand vorbeigeschoben. Die nach außen schwenkenden
Türen verlangen keine besondere Berücksichtigung bei der Fahrzeugkonstruktion. Sie
werden einfach zwischen zwei Rippen eingehängt. Zu diesem Zweck können die Türen
mit einem besonderen Rahmen versehen werden. Die Türen hängen an Tragarmen, die
einerseits an festen Punkten am Wagen angelenkt sind und andererseits an Laufwerken
gelenkig gelagert sind, die an der Tür -angeordnet sind.
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Erfindungsgemäß werden, als Laufwerke Kugellaufwerke verwendet, bei
denen eine Laufschiene in einer Tragschiene auf Kugeln rollt, wobei das Laufwerk
innerhalb der Türtafel eingebaut und über eine der Laufwerkschienen an an der Fahrzeugwand
gelenkig gelagerten Tragarmen angelenkt ist, deren Schwenkbewegung von den Bedienungsgriffen
aus gesteuert wird, und zwar unter Vermittlung von Steuerarmen, die verschiebbar
auf einem an der Fahrzeugwand festen Laufwerk, also einem zweiten Laufwerk abgestützt
sind. Die Verbindung der Wellen von Handgriffen und Steuerarm erfolgt durch Gelenkparallelogramme
oder ähnliche Lenkerverbindungen.
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Die Steuerarme stehen bei einer nach außen schwenkenden Schwenkschiebetür
bei geschlossener Tür im spitzen Winkel zu dem Steuerlaufwerk, welches als Widerlager
dient und mit dem Türrahmen fest verbunden ist. Die Steuerarme hängen mit den Griffen,
wie bereits gesagt, über eine Welle zusammen, die vorzugsweise im Türinnern angeordnet
ist. Es ist möglich, diese Welle in irgendwie bevorzugten Stellungen, z. B. in der
Offenstellung der Türtafel festzustellen. Die Feststellung wird in den meisten Fällen
beim Schließen der Tür unmittelbar vor Einleitung der Schwenkbewegung gelöst. Es
ist auch möglich, den Steuerarm mit einem Anschlag zu versehen, welcher eine Übersteuerung
mit Sicherheit vermeidet.
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Wenn es zweckmäßig erscheint, zwei nebenein, anderliegende Schwenkschiebetüren
miteinander zu kuppeln, so ist dies mit Hilfe des Steuerlaufwerkes, an welchem die
bekannten Kupplungselemente anzubringen sind, möglich. Besonders geeignet sind zu
diesem Zweck Umlenkketten und Umlenkrollen.
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Die Schwenkschiebetüren müssen genau so gut dichten wie die an sich
sehr gut dichtenden Drehtüren. Es ist daher vorteilhaft, zwischen. Tür und Rahmen
eine in Schwenkrichtung lösbare Labyrinthdichtung vorzusehen. Am Türrahmen wird
ein Kanal angeordnet, in welchen Bleche an den Türkanten bei geschlossener Tür eingreifen.
Die Bleche greifen bis auf den Grund des Kanals und stoßen dort gegebenenfalls auf
elastisches Dichtungsmaterial. Um der Schwenkung der Türen Rechnung zu tragen, müssen
die Kanäle und die Bleche entsprechend schräg gestellt werden. An der Türtafel ist
ferner ein Blech vorzusehen, welches den Kanal voll überdeckt. Zweckmäßig ist es,
die Kanäle teilweise mit Holz auszufüllen, so daß ein starres, nicht schwingendes
Gebilde entsteht. In der Zeichnung ist die Erfindung in einigen Beispielen dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i die schematische Ansicht einer Schwenkschiebetür, Abb. 2 die
Abb. i von der Seite gesehen, Abb. 3 einen waagerechten Schnitt durch eine erfindungsgemäße
Schwenkschiebetür mit geschlossener Türtafel, Abb.4 die Türtafel nach der Abb.3
im geöffneten Zustand, Abb. 5 zwei nebeneinanderliegende Schwenkschiebetüren, die
über das Steuerlaufwerk durch eine Kette gekuppelt sind, Abb. 6 die Tür nach Abb.
5 im ausgeschwenkten Zustand, Abb. 7 einen waagerechten Schnitt durch eine andere
Schwenkschiebetür mit der Griffanordnung und der Labyrinthdichtung und Abb. 8 eine
Einzelheit.
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In der Abb. i ist i eine Türtafel, die an der Wand 2 eines Fahrzeuges
aufgehängt ist. Sie hängt zwischen den Tragarmen 3 und .4, die ihrerseits gelenkig
bei 5 und 6 (Abb. 2) am Fahrzeug selbst befestigt sind. Am freien Ende greifen die
Tragarme 3, 4 am Laufwerk' 7 an. Das Laufwerk 7 besteht, wie weiter unten beschrieben,
aus einem Kugellaufwerk, es besitzt mithin eine Tragschiene 8 und eine in derselben
in bekannter Weise auf Kugeln rollende Laufschiene g. Bei der Betätigung der als
Handhebel ausgebildeten Griffe io und ioa dreht sich die Welle i i im Innern der
Türtafel i unter Vermittlung eines in Abb. 7 dargestellten Gelenkparallelogrammes
und dabei auch der Steuerarm 12, welcher mit der Welle ii fest verbunden ist. Der
innere Griff io ist, wie gleichfalls Abb. 7 zeigt, durch eine Lenkerverbindung zwangsläufig
mit der Welle i i verbunden.
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Der Steuerarm 12 ist gelenkig an das am Wagenkasten 2 feste Steuerlaufwerk
13 angeschlossen. Bei der geschlossenen Türstellung steht der Steuerarm 12 im spitzen
Winkel zum Steuerlaufwerk 13 und dreht sich bei Betätigung der Handgriffe io, loa
in die senkrechte Lage der Abb.4, wobei die Türtafel aus ihrem Sitz zwangsweise
herausbewegt wird. Bei ausgeschwenkter Türtafel i ist die Länge des Steuerarmes
12 mithin gleich dem Abstand zwischen dem Anlenkpunkt des Steuerarmes 12 am Steuerlaufwerk
13 und der Welle i i.
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Die in Abb.3 und 4 dargestellte Tür zeigt die erfindungsgemäße Anordnung
vergrößert. Die Tragarme 3 und 4 sind gelenkig an dem am Wagenkasten 2 festen Steuerlaufwerk
13 angebracht. Die freien Enden der Arme 3 und 4 greifen an dem Laufwerk 7 ebenfalls
gelenkig mit Hilfe entsprechender Lagerböcke an. Sie sind so in der Lage, die Türtafel
i aus ihrem Sitz heraus.zuschwenken; sobald sie sich in Pfeilrichtung bewegen. Nach
erfolgtem Ausschwenken der Türtafel aus ihrem Sitz kann sie ohne weiteres an der
Wagenaußenhaut entlang verschoben werden. Die Schwenkbewegung muß so groß gewählt
werden, daß die Türtafel einen Sicherheitsabstand zwischen ihrer Innenkante und
der Wagenaußenhaut erhält. Die Außenhaut
der geschlossenen Tür
liegt genau in der Ebene der Fahrzeugaußenhaut. Die ausgeschwenkte Tür hängt am
Laufwerk 7, welches teleskopartig auseinanderziehbar ist.
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Die Schwenkung der Tür wird durch Betätigen der Griffe io und io°
ausgeführt, wodurch, wie bereits beschrieben, der Steuerarm 12 sich senkrecht zum
Steuerlaufwerk 13 einstellt. Bei diesem Vorgang stellen sich die Tragarme 3 und
4 ebenfalls senkrecht zur Türtafel und nehmen dabei die Türtafel mit nach außen.
Nach erfolgter Schwenkung kann an den Laufwerken 7 hängend die Tür verschoben werden.
Nach Verschieben in Öffnungsrichtung nimmt die Türtafel und alle ihr zugeordneten
Teile die in Abb. 4 dargestellte Stellung ein. Es ist zweckmäßig, die Welle i i
im Innern der Türtafel nach erfolgter Schwenkung festzustellen, und zwar beispielsweise
durch Einschnappen eines Federbolzens in eine entsprechende Bohrung. Die Feststellung
muß dann allerdings unmittelbar vor der Schwenkung beim Schließen der Tür durch
Anschläge ausgelöst werden, der Federbolzen also in seine alte Lage zurückgebracht
werden.
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Wenn die Welle i i im Innern der Türtafel unter Federspannung steht,
die im Sinne der Schließrichtung wirkt, erfolgt ein Zuschwenken der Tür selbsttätig.
Wird in irgendeiner Stellung die Griffwelle ii durch ein Schloß o. dgl. mittels
Schlüssel festgestellt, ist die Tür in der entsprechenden Stellung festgestellt
und daher verschlossen.
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Die Abb. 5 und 6 zeigen die erfindungsgemäße Sch@@,eiikschielxtür
aus zwei gekuppelten Türtafeln bestehend. Das Steuerlaufwerk 13 besteht in diesem
Falle ebenfalls aus einem Kugellaufwerk wie vorbeschrieben. Die Laufschiene 9 ist
mit den Steuerarmen gelenkig verbunden, und das freie Ende des Steuerarmes 12 hängt
an der Welle ii. Die beiden Laufschienen 9 der beiden Türtafeln i sind in Bekannter
Weise durch eine gestrichelt angedeutete Kette miteinander derartig gekuppelt, daß
bei der Bewegung der einen Laufschiene sich die andere entsprechend entgegengesetzt
bewegt. Ausgehend von der geschlossenen Türtafel i stellt sich zunächst jeder Steuerarm
12 senkrecht zur Türtafel und schwenkt diese aus ihrem Sitz heraus. Es entsteht
dann die in Abb. 6 gezeichnete Lage, aus welcher ohne weiteres die Türtafeln weiter
geöffnet werden können bzw. wieder in die geschlossene Stellung zu führen sind.
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In Abb. 7 ist die erfindungsgemäße Tür in noch größerem Maßstab gezeigt.
Die Stirnkante der Tür ist mit einem Gummi 14 versehen, welches als Fingerschutz
dient. Die hintere Kante der Tür besitzt eine Labyrinthdichtung, welche aus einem
Kanal 15 am Türrahmen und einem solchen 16 an der Türtafel, einem Blech 18 an der
Türtafel i und einem solchen 17 am Türrahmen besteht. Das Blech 18 ragt bei geschlossener
Türstellung in den Kanal 15 lind das Blech 17 in den Kanal 16. Der Grund der Kanäle
ist mit einer elastischen Leiste i9 bzw. 2o ausgerüstet. Es ist nur notwendig, daß
die Kanten der Bleche 17 und 18 die Dichtungen i9 und 20 gerade berühren. Irgendeine
Verformungsarbeit des Dichtungsmaterials ist vollkommen überflüssig. Die Praxis
hat gezeigt, daß die Dichtung genügt.
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In Abb. 7 ist die Kupplung der Schwenkwellen der Türgriffe io und
io° und der Welle i i miteinander gezeigt. Die geöffnete Stellung der Tür am Ende
der Schwenkbewegung ist gestrichelt dargestellt. Die Bewegungsübertragung der öffnungsbewegung
von den Griffen io, io° aus ist gezeigt. Der Außengriff io° liegt in geschlossenem
Zustand teilweise in der Mulde 21 und ragt daher nur wenig aus der Wagenaußenhaut
hervor.
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Es ist ohne weiteres möglich, die bei der Labyrinthdichtung entstehenden
Hohlräume zwischen den Blechen durch Einfügung von Holzleisten o. dgl. starrer zu
machen, so daß ein vielleicht mögliches Vibrieren oder Schwingen der Blechteile
vermieden ist.
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Abb. 8 zeigt einen Steuerarm 12, welcher an der Laufschiene 9 eines
Steuerlaufwerkes 13 angelenkt ist und gegen Übersteuerung durch den Anschlag22 geschützt
ist. Der Anschlag 22 erlaubt ein weiteres Verdrehen des Steuerarmes 12 in Richtung
des Pfeiles nicht.
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Die geschilderte Schwenkschiebetür genügt allen Anforderungen, die
billigerweise an eine Tür für Schienenfahrzeuge, auch wenn diese sehr schnell laufen,
gestellt werden kann. Sie verursacht keinerlei zusätzlichen Widerstand. Sie ist
absolut dicht, beansprucht kaum Berücksichtigung bei der Wagenkonstruktion und wird
bedient wie jede andere Schiebetür und ist zudem in der Anschaffung bei Berücksichtigung,
des einfachen Wagenbaues nicht teuerer als andere Türen.