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Schalter für Straßenbahn-Fahrtrichtungsanzeiger Die Erfindung bezieht
sich auf einen Schalter für Straßenbahn-Fahrtrichtungsanzeiger mit besonderer Auswechselbarkeit
des Schaltaggregates, besonderer Befestigungsvorrichtung und besonderer Anschlußvorrichtung
der elektrischen Leitungen.
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Gemäß RStrVO vom 28. Mai 1934 ist den Straßenbahntriebwagen
die Benützung von Fahrtrichtungsanzeigern vorgeschrieben mit der Maßnahme, daß Triebwagen
ohne ordnungsgemäß arbeitende Fahrtrichtungsanzeiger nicht im Verkehr sein dürfen.
Störungen im Betriebe der Fahrtrichtungsanzeiger müssen unbedingt vermieden werden,
da sie zum Ausfall des Wagens führen.
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Häufig gibt der Schalter für den Fahrtrichtungsanzeiger Anlaß zu Störungen.
Um den Wagen nach Auftreten einer solchen möglichst schnell wieder in den Verkehr
einsetzen zu können, ist es erforderlich, daß die Anlage in denkbar kürzester Zeit
wieder instandgesetzt wird. Hierzu ist 'bei allen bisher bekannten Bauarten dieser
Schalter der völlige Abbau, d. h. das Lösen der Anschlußdrähte und Herausnehmen
des gesamten Schalters mit Gehäuse usw., und sein Ersatz durch einen kompletten
anderen Schalter erforderlich. Sein Einbau mit Festschrauben des Gehäuses und Anschließen
der Drähte erfordert Montagearbeiten von ziemlich langer Dauer, bei denen neue Störungen,
wie vielfach das Brechen der Drähte beim Anschließen oder schon vorher beim Lösen
usw., auftreten.
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Dem Auswechseln der Schalter stellt sich vielfach noch ein weiteres
Hindernis entgegen: sämtliche Baumuster der Schalter für Fahrtrichtungsanzeiger
leiden
selbst bei gleichem Fabrikat an den völlig unterschiedlichen Bauelementen der Einbaugegenüber
den Aufbautypen. Die Schalter sind entweder nur für den Einbau oder für den Aufbau
ausgebildet. Auch die Schaltelemente sind vielfach nur einem dieser Zwecke angepaßt.
Infolge der hierdurch erforderlichen Vielheit in der Lagerhaltung fehlt oft jeweils
Ersatz für die reparaturbedürftigen Teile, auch verursacht das Auswechseln namentlich
der Einbauschalter infolge ihrer Unzugänglichkeit (die Anschlüsse müssen vielfach
innerhalb des Fahrschalterschrankes erfolgen) zusätzliche Schwierigkeiten.
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Die Einbautypen der bekannten Schalterbauarten für Fahrtrichtungsanzeiger
sind vielfach entweder völlig gehäuselos oder nur zum Teil abgedeckt. Ihr tragender
Teil besteht lediglich aus einer Platte, die direkt auf den @Fahrschalteitisch aufgeschraubt
wird, während das Schaltaggregat selbst unterhalb diesem liegt und dem Verschmutzen
noch mehr ausgesetzt ist als bei dem undichten Gehäuse der Aufbauschalter. Zunehmende
Sauberkeit gerade der Schaltgeräte wird aber immer mehr dringendes Erfordernis.
Ebenso, wie man von der offenen Plattform des Führerstandes zur geschlossenen überging,
um die Schaltgeräte gegen Feuchtigkeit und Verschmutzen zu sichern, ist auch der
weitere Schritt erforderlich, die Schaltgeräte selbst vollkommen zu kapseln, denn
der durch die offenen Türen der Plattformen und den Verkehr selbst entstehende Dauerluftzug
bringt Staub, vielfach Sand mit sich und zieht daher durch Verschmutzen erheblichen
Verschleiß der beweglichen Teile nach sich.
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Die Erfindung beseitigt diese Mißstände durch den in der Zeichnung
in beispielsweiser Ausführung dargestellten Schalter für Fahrtrichtungsanzeiger
und seiner Elemente (Abb. 1: bis 5). Er besteht aus. zwei Grundelementen: dem aus
Isolierstoff gefertigten Schalterkasten i und Schalterdeckel 2 nebst dem aus den
Schalterkammerplatten 3 und seiner Einzelteile gebildeten Schaltaggregat.
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Der Schalterkasten i ist in den Abb. 1, 2, 3 dargestellt, und zwar
in Abb. i im Schnitt nach der in den Grundriß (Abb. 3) eingetragenen Schnittlinie
a-b-c-d-e-f, in Abb. 2 in Vorderansicht und im Teilschnitt nach der Schnittlinie
g-h, die in Abb. 3 eingetragen ist. Er enthält die feststehenden Anschlußeleniente,
nämlich die Klemmenplatten 4 mit den Klemmenschrauben 5 und den Verbindungsstükken
6 zu den aus dem Schaltaggregat herausragenden Schalterzungen 7. Das Schaltaggregat
enthält zwischen den drei Schalterkammerplatten 3 die beweglichen Teile, die durch
den Isolier- und Schaltvierkant io bewegt und in Links- und Rechtsstellung gebracht
werden. Die Zeichnung zeigt die Linksstellung der Rastenscheibe 15.
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Die obere Schalterkammer des Schaltaggregates 3 trägt das mechanische
Schaltwerk, nämlich die um die Einpreßbolzen i z schwingenden beiden Rastenliebel
12 mit den Rollen 13, die mit Hilfe der Feder 14 in die Nuten der Rastenscheibe
15 einspringen. Die Rastenscheibe 15 sitzt auf dem Vierkant io, der auch die im
Innern des Schaltaggregates 3 liegenden stromführenden Teile bewegt. Die Schalterkammerplatten
3 werden durch die beiden Röhrchen 16 zusammengeschraubt und mittels zweier durch
diese hindurchgeführter Schrauben 17 auf die beiden Stutzen 18 des Schalterdeckels
2 aufgeschraubt. Der vordere Stutzen fällt in der Zeichnung infolge des Schnittes
durch die Mitte des Schalterdeckels 2 fort, ebenso die beiden vorderen der vier
Befestigungsschrauben i9 des Deckels 2. Dieser wird also gemeinsam mit dem Schaltaggregat
3 auf dem Schalterkasten i durch die vier Schrauben ig gehalten. Das Schaltaggregat
3 ist nach Entfernen der Schrauben i9 gemeinsam mit dem Deckel 2 aus dem Kasten
i heraushebbar. Die Schalterzungen 7, die durch die Verbindungsstücke 6 mit den
Klemmenplatten 4 kontaktgebend verbunden sind, gleiten hierbei von den Verbindungsstücken
6 ab. Da bei der Auswechselung stromführende Teile nicht berührt werden, kann sie
unter Strom erfolgen, ebenso wie die Wiedereinführung des Ersatzaggregates. Das
Lösen und Wiederbefestigen von Anschlußdrähten, das zeitraubend ist und zu Verwechslungen
und Drahtbrüchen Anlaß gibt, fällt fort. Bei Erfordernis der Auswechslung schadhafter
Teile ist der Schalter nach Vornahme dieser wenigen Handgriffe wieder betriebsfertig.
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Der Kastenboden besitzt vier Sacklöcher 2o, die zunächst durch schwache
Böden verschlossen sind und erst bei Bedarf zur Durchführung der Befestigungsschrauben
des Kastens für den Aufbau des Schalters auf eine Platte z. B. des Fahrschalterschrankes
oder ähnliches durchbrochen werden. Soll der Schalter als Einbauschalter Verwendung
finden, bleiben sie unverletzt. Zwischen Schalterkasten i und Schalterdeckel 2 (Abb.
2) wird ein nach außen überstehender Einbaurahmen 21, der innen eine den Innenmaßen
des Schalterkastens i entsprechenden Ausschnitt trägt, eingefügt. Acht Heftschrauben
22 halten ihn auf dein Kasten i, der nun in einen Ausschnitt z. B. der Platte des
Fahrschalterschrankes von der Größe seiner äußeren Weite versenkt werden kann. Durch
die Löcher 23 an den vier Ecken des Einbaurahmens 21 werden die Befestigungsschrauben
in die Fahrschalterschrankplatte eingezogen. Hierauf wird, wie bei dem Aukbauschalter,
der Deckel 2 mit dem Schaltaggregat auf den Kasten i aufgelegt. Die Befestigungsschrauben
i9 des Deckels 2 werden durch die .Durchgangslöcher des Rahmens 21 in die Barunterliegenden
Gewindelöcher 24 des Kastens i eingezogen. Durch wenige Handgriffe und geringsten
Materialaufwand, nämlich Befestigung des Einbaurahmens 21 an dem Schalterkasten
i, ist der Aufbauschaltertyp gleichzeitig Einbauschalter.
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Der Schalterkasten i besitzt ferner in der linken Wandung (Abb. i
und 3) zwei Sacklöcher 25. Nach Durchstoßung ihrer schwachen Bodenwandungen dienen
sie zur Aufnahme von Befestigungsschrauben, so daß der Schalterkasten i auch an
einer Seitenwand oder an einer Platte befestigt werden kann. Der Schalter ist somit
in einem Exemplar als Aufbau-, Einbau- und Anbauschalter verwendbar.
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Die Drahtdurchführung in der Mitte des Kasten-
Bodens
besitzt eine durchstoßbare Wandung 26. Sie wird ausgestoßen, um die Stromzuführungsleitung
und die an den linken und rechten Fahrtrichtungsanzeiger führenden Leitungen R,
L von außen in das Kasteninnere einzuführen, in dem sie mit Hilfe der Klemmenschrauben
5 angeschlossen werden. Um den Schalter mit seinen sämtlichen stromführenden Teilen
gegen Verstauben und Verschmutzen doppelt zu sichern, können, unter Verbleiben der
Wandung 26, die Drahtanschlüsse unterhalb seines Bodens erfolgen. Hierzu werden
die Klemmenschrauben 5 (Abb. i, 4 und 5) nicht im Kasteninnern selbst, sondern von
unten durch den Kastenboden hindurch in dieselben Klemmenplatten 4 unter gleichzeitigem
Anschluß der Drähte eingezogen. Diese sind in die Zeichnung (Abb. i) gestrichelt
eingetragen. Die Abb. 4 und 5 zeigen die in der Abb. i im Schnitt dargestellte Klemmenplatte
4 nebst Verbindungsstück 6 sowie den Anschlußdraht und die Schrauben vergrößert,
und zwar Abb. 4 im Längsschnitt und Abb. 5 im Querschnitt. Abb. 4 zeigt den Anschluß
des Stromzuführungsdrahtes (+) unterhalb des Kastenbodens, Abb. 5 den des Stromzuführungsdrahtes
(-j-) vom Innern des Kastens her oberhalb des Bodens. Durch die Anschlußmöglichkeit
der Drähte unterhalb des Kastenbodens und den Verbleib der Wandung 26 im Drahteinführungsloch
ist das Innere des Schalterkastens i mit seinen Teilen gegen Staub und Feuchtigkeit
geschützt.