-
Spann- und Zentriervorrichtung Es sind verschiedene Arten von Aufnahmedornen
bekannt. Diese haben die Aufgabe, Werkstücke in ihrer Bohrung zum Zwecke der Bearbeitung
aufzunehmen. Im Zusammenhang mit der Erfindung interessieren lediglich Dreh- und
Schleifdorne. Einen Drehdorn z. 13. wendet man an, wenn es erforderlich ist, daß
eine durchgehende Bohrung eines Drehteils zu der zu bearbeitenden Fläche möglichst
genau läuft. Weiterhin besteht oftmals keine Spannmöglichkeit in einem Aufnahmefutter,
so daß man das Werkstück, falls eine durchgehende Bohrung vorhanden ist, mittels
eines Drehdornes aufnimmt.
-
Das Spannen von Werkstücken mit Hilfe eines Drehdornes geschieht bisher
derart, daß das Werkstück zunächst auf einen Drehdorn, welcher dem Nennmaß der Bohrung
des Werkstückes entspricht, aufgenommen wird. Der feste Sitz des Werkstückes wird
durch den geringen kegeligen Verlauf des Dornes von einigen Hundertstelmillimetern
bewirkt, vorausgesetzt, daß das Istmaß der Bohrung innerhalb dieser Begrenzung liegt.
Nach dem Aufspannen eines Drehherzen auf einen der beiden Ansätze des Drehdornes
wird dieser mittels der Zentrierungen auf jeder Seite durch eine Spitze in der Arbeitsspindel
bzw. in dem Reitstock einer Drehbank aufgenommen. Das Drehherz dient der Mitnahme
des Drehdornes und damit des Werkstückes, die durch eine Mitnehmerscheibe, welche
auf der Arbeitsspindel sitzt, bewirkt wird. Sodann kann die Bearbeitung erfolgen.
-
Entsprechend der Erfindung geht die Bearbeitung wie folgt vor sich.
Das zu bearbeitende Werkstück i wird mit seiner Bohrung ebenfalls durch einen um
einige Hundertstelmillimeter kegeligen Aufnahmedorn 2 aufgenommen und auf diesem
festgedrückt. Dieser Aufnahmedorn unterscheidet sich von den bekannten dadurch,
daß er
mit mehreren am Umfang verteilten Längsnuten versehen ist.
In dem in der Zeichnung angeführten Beispiel sind drei Längsnuten vorhanden. Nuten,
sowie die stehengebliebenen Keile, welche 'hier das Werkstück i tragen, umfassen
gleiche Teile des Umfanges. Die Flanken der Nuten bzw. der Keile verlaufen radial.
Der Grund der Nuten ist durchgehend bezüglich des Durchmessers genau zylindrisch
und feinstbearbeitet. Durch die Kegelbohrung der Arbeitsspindel einer Drehbank,
auf welcher das Werkstück i bearbeitet werden soll, wird der Außenkegel der Führungsbuchse
3 aufgenommen. Die durchgehende Bohrung dieser Führungsbuchse 3 ist ebenfalls mit
drei Längsnuten versehen. Die Bohrung ist feinstbearbeitet und steht in ihrem Durchmesser
zu dem zylindrischen Nutgrund des Aufnahmedornes 2 in einem Schiebesitzverhältnis.
Die drei in gleicher Weise wie am Aufnahmedorn 2 angeordneten Längsnuten, deren
Flanken ebenfalls radial verlaufen, beanspruchen hier im Gegensatz zu denen des
Aufnahmedornes 2 einen etwas größeren Teil des Umfanges als die durch sie gebildeten
Keile. Die Tiefe der Nuten muß größer sein, als die Höhe der durch die Nuten gebildeten
Keile des Aufnahmedornes 2. Der das Werkstück i tragende Aufnahmedorn 2 wird mit
seiner, mit Minus (-) bezeichneten und im tragenden Durchmesser etwas schwächeren
Seite derart in die Führungsbuchse 3 eingeführt, . daß die das Werkstück i tragenden
Keile des Aufnahmedornes 2 frei in die Nuten der Führungsbuchse 3 zu liegen kommen.
Die Führung und Zentrierung des Aufnahmedornes 2 wird also lediglich durch den zylindrischen
Grund der Längsnuten des Aufnahmedornes 2 und der ebenfalls zylindrischen Bohrung
der Führungsbuchse 3 gewährleistet. ,Der Aufnahmedorn 2 wird so weit in die Führungsbuchse
3 eingeführt, bis das Werkstück i an die Planfläche der Führungsbuchse 3 zu liegen
kommt. In die Zentrierung der freiliegenden mit Plus (+) bezeichneten Seite des
Aufnahmedornes 2 wird mittels des Reitstockes der Drehbank eine mitlaufende Spitze
4 gesetzt. Sodann kann die Bearbeitung erfolgen.
-
Diese weist gegenüber der Anwendung der bekannten Dreh- bzw. Schleifdorne
folgende Vorteile auf: Eine Verschiebung des Werkstückes i in axialer Richtung kann
bei entsprechendem Schnittdruck nicht erfolgen, da dieses an der Führungsbuchse
3 anliegt. Dadurch wird in einer serienmäßigen Fabrikation die Einhaltung von Längenmaßen
nach Stellung bzw. Anschlag ermöglicht. Die Mitnahme des .Aufnahmedornes 2 wird
hier durch dessen Keile und die Führungsbuchse 3 bewirkt. Drehherz und Mitnehmerscheibe
erübrigen sich. Die Unfallgefahr, sowie die Beschädigung von Werkzeug und Werkstück
durch die Mitnahme von Spänen ist hierdurch verhindert. Durch die gute Führung im
Gegensatz zur Zweispitzenaufnahme wird die Gefahr des Federns des Werkstückes i
herabgesetzt, was zu seiner Güte beiträgt und einen höheren Schnittdruck ermöglicht.
-
Aufnahmedorn 2 und Führungsbuchse 3 können derart angefertigt werden,
daß Aufnahmedorne mit verschiedenen Außen- bzw. Aufnahmedurchmessern innerhalb eines
bestimmten Bereiches mit der gleichen Führungsbuchse 3 verwendet werden können.
-
Diese Bearbeitungsmethode mittels der Spann-und Zentriervorrichtung
gemäß der Erfindung ist auch für Werkstücke mit keilverzahnter Bohrung, z. B. bei
Zahnrädern, anwendbar. Abmessungen sowie Keil- bzw. Nutenzahl des Aufnahmedornes
2 und der Führungsbuchse 3 sind sodann dem aufzunehmenden Werkstück anzupassen.
Zusätzlich zu seiner axialen Unverschiebbarkeit, die auf der Anlage des Werkstückes
an der Führungsbuchse 3 beruht, ist das Werkstück durch die Keile hier auch noch
gegen Verdrehung gesichert.