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Glasscheibeneinsatz in Tür-, Fensterflügeln u. dgl. und Verfahren
zu seiner Herstellung Die Erfindung bezieht sich auf vielfach verglaste Fenster
u. dgl. und beruht in ihrem Hauptgegenstand in der Anordnung einer Einheitsausbildung,
die fertig ist, um Einlagenverglasung durchzuführen. Die Konstruktion ist derart,
daß der Taupunkt der dauernd in dem Fenster eingeschlossenen Luft niedrig genug
ist, um die innere Kondensation unter den kältesten Bedingungen zu vermeiden, die
am Fenster vorhanden sind und die während der Benutzung des Fensters überhaupt auftreten
können.
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Ein Verfahren zur Herstellung von Vielglasfenstern u. dgl. gemäß der
Erfindung beruht in der Anordnung von zwei oder mehr Glasscheiben gleicher Größe,
einem Abstandsstück zwischen jedem Scheibenpaar, welches Abstandsstück sich um den
Umfang der Innenzone jedes Scheibenpaares erstreckt, und einer Lage eines plastisch
gemachten Polyvinyl-Acetal- oder -Butyralharzes zwischen jedemAbstandsstückund jeder
zugeordneten Scheibe, Öffnungen, die in jedem Abstandsstück vorgesehen sind, um
eine Entfernung des gasigen Volumens zu gestatten, das in der Höhlung, die von dem
entsprechenden Abstandskörper umschlossen wird, vorhanden ist. Weiterhin beruht
die Erfindung in der Erhitzung der zusammengesetzten Teile, um eine Adhäsion des
Polyvinyl-Acetals oder -Butyrals an den Scheiben und jedem zwischengesetzten Abstandskörper
zu bewirken. Während man die zusammengesetzten Teile im wesentlichen auf dem Adhäsionstemperaturgrad
hält, verdrängt man den
von den plastischen Teilen entwickelten
Dampf aus der Höhlung zwischen dem Scheibenpaar vermittels eines Gases, das frei
von Dampf ist, der kondensieren könnte, z. B. mittels verhältnismäßig trokküner
Luft, und anschließend, wenn die zusammengesetzten Teile abgekühlt sind, entfernt
man das Gas aus jeder Höhlung, indem man jede Höhlung mit Luft füllt, die einen
Relativfeuchtigkeitsgrad hat, der derart ist, daß unter den niedrigsten Temperaturbedingungen,
welchen das Fenster ausgeset&t sein kann, die enthaltene Luft ihren Taupunkt
nicht erreicht. Schließlich werden die Öffnungen verschlossen.
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Vorzugsweise wird ein wasserundurchlässiger Überzug über die Außenecken
der adhäsiven Lage vorgesehen.
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Die Scheiben können je aus einer einzigen Glasscheibe oder aus mehrschichtigem
Glas, insbesondere derart mehrschichtigem Glas; wie es als Sicherheitsglas bekannt
ist, bestehen, welches eine oder mehrere plastische Lagen, die individuell zwischen
Glasplatten eingeklemmt sind, enthält.
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Die Abstandsstücke können aus Metall, einer Platte oder Glasscheibe,
schließlich auch aus plattiertem Glas oder entsprechendem plastischen Material,
z. B. einem zusammenpolymerisierten Vinylacetatchlorid, bestehen.
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Die Glasscheiben können durchsichtig sein. Auch können die Innen-
oder Außenflächen einer oder beider Scheiben Muster tragen, oder ein Muster kann
in ähnlicher Weise auf den inneren Flächen der Glasscheiben, die in plattierten
Scheiben eingesetzt sind, geformt sein. Sie können auch an einer oder beiden Flächen
einer mittleren Glasscheibe in einer plattierten Scheibe vorgesehen sein, die zwei
oder mehr plastische Lagen enthält.
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Eine Einheitsausbildung nach der Erfindung umfaßt zwei oder mehrere
Glasscheiben gleichen Umfangs. Die Innenränder dieser Scheiben sind je adhäsiv an
einem Abstandsstück gesichert, das zwischen jedem Scheibenpaar mittels plastifiziertem
Polyvinyl-Acetal- oder -Butyralharz zwischengelegt ist. Die äußeren Kanten des letzteren
sind vorzugsweise mit einer wasserundurchlässigen Substanz überzogen. Die Überdeckungssubstanz
kann aus Rotbleifarbe, einer bitumenartigen Farbe, einer synthetischen Farbe und/oder
mittels eines Schutzbindebandes, insbesondere einer Hartmetallfolie gebildet werden,
um mechanischem Eindringen von Wasser Widerstand entgegenzusetzen und um zusätzlich
eine Wasserbarriere zu bilden.
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Zwecks Erläuterung der Erfindung wird die Herstellung eines zweifach
verglasten Fensters als Ausführungsbeispiel beschrieben. Es zeigt Fig. i eine Draufsicht
auf eine Glasfensterkonstruktion gemäß der einen Verkörperungsform der Erfindung,
wobei ein Teil der Frontfensterscheiben entfernt ist, Fig.2 im vergrößerten Maßstab
eine teilweise Schnittansicht gemäß Linie II-II in Fig. i, Fig. 3 eine teilweise
Schnittansicht gleichfalls im vergrößerten Maßstab durch eine der Öffnungen in der
Verkörperung nach Fig. i, Fig.4 eine Ansicht auf ein teilweise herausgebrochenes
Stück einer abgeänderten Art eines zweifach verglasten Fensters nach der Erfindung.
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In der in Fi.g. i bis 3 dargestellten Erfindung umfaßt die Fensterkonstruktion
zwei Glasscheiben i und 2. Die entgegengesetzt angeordneten flachen Flächen von
ihnen sind im gewünschten Abstand zueinander durch einen Randabstandskörper 4, 5
gehalten. Bei dieserArtbesteht derAbstandskörper4,5 aus geeignetem Metall, beispielsweise
Kupfer, und weist U-förmigen Querschnitt auf. Er ist so angeordnet, daß der Teil
(Gewebe) 4 im wesentlichen in der Flucht mit den übereinstimmenden Kanten der zwei
Glasscheiben liegt, während der Flansch 5 des U-Querschnitts flach an den Kantenteilen
der einwärts gerichteten Flächen der Glasscheiben ruht.
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Zwischen jedem Flansch 5 und dem entgegengesetzt gerichteten Randteil
der entsprechenden Scheibe i oder 2 ist ein Streifen von klebrigem Material 3 vorgesehen,
der eine starke Festverbindung zwischen den Scheiben i und 2 und dem Abstandskörper
4, 5 bildet. In dem Abstandskörper, nämlich in dem Teil 4 desselben, sind mehrere
Öffnungen 6 vorgesehen. In der in der Zeichnung wiedergegebenen Ausbildungsart sind
zwei dieser Öffnungen 6 vorgesehen, und diese Öffnungen sind so angeordnet, daß
sie beim zusammengesetzten Aufbau an diagonal oder annähernd diagonal entgegengesetzten
Ecken der Ausbildung liegen.
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Bei der Fensterausbildung ist an den Randzonen einer Fläche einer
der Scheiben i oder 2 ein Rand des haftenden (klebrig) Materials 3 vorgesehen, das
aus plastischen Polyvinvl-Acetal- oder -Butyralstreifen besteht. Um diese Streifen
während des nachfolgenden Zusammensetzens der Teile in ihrer Lage zu halten, können
sie stellenweise klebrig gemacht werden, indem man entweder an ihnen oder auf der
Glasfläche, an der sie vorgesehen werden sollen, Stellen eines geeigneten Befeuchtungsmittels
vorsieht, beispielsweise Butyl-Glykol-Äther oder Äthylen-Glykol-Monoäthyläther.
Stellen eines Befeuchtungsmittels können dann ähnlich auf der Außenfläche der Streifen
vorgesehen werden, um sie stellenweise klebrig zu machen. Die einzelnen metallenen
Abstandsstücke 4 und 5 werden dann auf die Randzonen angeordnet, und zwar derart,
daß die zwei Öffnungen 6 an diagonal gegenüberliegenden Ecken der Konstruktion liegen.
Die einzelnen Abstandsglieder 4, 5 werden an' den Ecken entsprechend miteinander
verbunden. Die Öffnungen 6 werden mittels haftenden Materials zugestopft.
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Ein haftender Rand wird dann ähnlich auf der rahmenartigen Abstandsausbildung
4, 5 geformt und dann die zweite Glasscheibe 2 bzw. i verwendet. Die Öffnungen 6
sind zum schnellen Anschluß eines Mundstückes mit Gewinde versehen, das in Drehverbindung
zu einem biegsamen Rohr steht, wie nachfolgend beschrieben wird. Zum abschließenden
Verstopfen dient eine Madenschraube 7, wodurch eine ebene Halterung erreicht wird.
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Die Konstruktion wird dann verklammert, vorzugsweise nachgiebig, und
in einem Ofen untergebracht, der auf geeignete Temperatur gebracht wird, d. 1i.
bis
das plastisch haftende Material .genügend fließt, um in alle Lücken zu dringen,
und bis man einen genügend haftenden Abschluß bekommt, worauf die Öffnungen 6 durch
biegsame Rohre mit einer Saugpumpe und mit der Hitze des Ofens oder einer anderen
Lufterhitzungsquelle verbunden werden. Die derart erhitzte Luft wird durch den Raum
zwischen den Scheiben gezogen, während das plastische Mittel in Dampfform bleibt,
so daß sämtlicher derartiger Dampf aus dem Fensterraum tierausgesogen wird. An Stelle
federnder Klammerung können andere Mittel, wie Gewichte, angewendet werden, um einen
Druck während der Erwärmung aufrechtzuerhalten. Nach Möglichkeit kann eine Pumpe,
die erhitzte Luft aus einer entsprechenden Quelle speist, mit einer der Öffnungen
6 verbunden werden, und erhitzte Luft kann somit durch den Raum zwischen den Scheiben
i und 2 geblasen werden, um den Dampf des plastischen Mittels zu verdrängen. Nachdem
die Konstruktion abgekühlt ist, wird chemisch getrocknete Luft durch sie durchgelassen,
bis der Fensterraum mit der trockenen Luft gefüllt ist. hieraufhin werden die Öffnungen
6 durch Stopfen und Verlötung abgeschlossen.
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Ein vorzugsweises Verfahren, die Öffnungen 6 zu verschließen, ist
in Fig.3 wiedergegeben. Jede Öffnung 6, wie schon ausgeführt, ist mit einem Schraubengewinde
versehen, um eine Madenschraube 7 aufzunehmen. An der Innenfläche des Teiles 4 ist
vorzugsweise eine Mutter oder ein anderes Abziehelement 8 vorgesehen, das in ähnlicher
Weise wie die Öffnung 6 mit einem Gewinde versehen ist, um eine Verlängerung des
Gewindes in der Öffnung 6 zu bilden. Nachdem die Fenstereinheit mit trockener Luft
gefüllt " ist, wird die Madenschraube 7 in die Öffnung 6 geschraubt, gleichzeitig
auch in die Mutter B. Hierdurch ergibt sich eine genügende Schraubenlänge, um die
Madenschraube sicher unterzubringen. Schließlich wird der Kopf der Madenschraube
vollständig mit einer Abdichtmasse oder durch Lötung überzogen oder aber ist eine
kleine flache Platte, wie bei 9 dargestellt, über den Kopf der Madenschraube vorgesehen,
um die Öffnung an allen Seiten zu überdecken. Diese Platte wird dann angelötet.
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Schließlich erfolgt -ein wasserundurchlässiger Überzug über die Außenkanten
der Abstandsausbildung.
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Die so erzeugte Einheitsausbildung enthält Luft von geeignetem Taupunkt.
Sie ist robust und zur einlagigen Einrichtung geeignet. Sie besitzt genügend Wärme-
und Geräuschisolierung. Die Herstellung des Fensters kann ausgeführt werden, ohne
daß man wartet oder besondere atmosphärische Trockenbedingungen erzeugt. Die Anwendung
von wasserentziehenden Mitteln innerhalb des Fensterraumes ist völlig unnötig.
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Die Konstruktion kann auch einen sie umgebenden Rahmen einschließen,
beispielsweise aus Metall. Er kann mit den Scheiben verbunden werden und einen festen
Flansch oder Rahmen umfassen. Ein derartiger Umfassungsrahmen kann ein Futter aus
wasserundurchlässigem Material haben oder aber mit der Konstruktion mittels eines
wasserundurchlässigen Klebstoffes ;verbunden werden, so daß, wenn man ihn an dem
Rahmen anwendet, ein. Überzug für die Konstruktion entsteht.
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In der in Fig.4 wiedergegebenen Ausbildungsart können die U-förmigen,
metallenen Abstandskörper durch Streifen von Glasersetzt werden. Streifen haftenden
klebrigen Materials 3 werden an den Randzonen einer der Glasscheiben i oder 2 angebracht.
Sie werden örtlich durch die Anwendung eines Befeuchtungsmittels klebrig gemacht.
Streifen 5° einer dicken Platte oder anderen Glases bilden den Abstandskörper für
die Konstruktion und werden dann über den Randzonen in Verbindung mit dem klebrigen
Stoff angeordnet. Sie weisen zwei Öffnungsteile auf, wie bei 6° dargestellt, die
Öff-
nungen 6 haben. Sie sind an diagonal entgegengesetzten Ecken vorgesehen.
Hierauf werden die Verbindungsstellen zwischen den Glasstreifen und zwischen den
Öffnungsstücken und den Glasstreifen verschlossen, und zwar mit Stücken des Klebematerials,
wie bei 3° dargestellt.
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Der Teil 6,1, der die Öffnung 6 des Abstandsrahmens enthält,
ist vorzugsweise rechteckiger Form von einer Dicke, die der Stärke derAbstandsstücke5°
entspricht, d. h. in der Breite der Glasstreifen, die die Abstandsstücke bilden.
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Nach dem Zusammenbau der Einzelteile durch Anwendung der zweiten Glasscheibe
2 oder i mittels zwischengelagerter klebriger Körper 3 wird die Konstruktion zusammengeklammert
und in der beschriebenen Weise entsprechend behandelt.
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Ein vielfach verglastes Fenster gemäß der Erfindung kann in einer
Wand oder Tür zwecks Belichtung angeordnet sein oder kann als ein beweglicher Körper
montiert, z. B. in einem Fensterflügel eingebaut sein. Ein solches Fenster ist geeignet
zur Anwendung bei Ersatz gewöhnlicher Fensterscheiben in gewöhnlichen Rahmenfenstern.
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Ein Vielfachfenster gemäß der Erfindung kann auch als ein Schutzgehäuse
für Bilder oder Dokumente benutzt 'werden und kann in der Höhlung ein Gas enthalten,
das Oxydation verhindert.
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Weiterhin, wie schon ausgeführt, kann schließlich eine Fläche wenigstens
einer der Scheiben, falls gewünscht, bemustert oder beschrieben sein.
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Wenn die innere Fläche einer Scheibe zackig oder wellig ist, so ist
das Abstandsstück vorzugsweise aus der gleichen Glasscheibe hergestellt, so daß
die Rippen mit Nuten auf den Scheiben übereinstimmen. Hierdurch bekommt man eine
besondere Verriegelungszone ohne Lücken. Weiterhin erhält man eine ausreichende
Bindung mit den Scheiben.
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Obwohl in den beschriebenen besonderen Konstruktionen nur zwei Glasscheiben
erwähnt sind, kann die Fenster- o. dgl. Konstruktion auch drei, vier oder eine andere
gewünschte Zahl Scheiben ähnlicher Form umfassen, die zwischen jedem Paar von Scheiben
Abstandsstücke aufweisen.