-
Spielzeug, insbesondere Spielfahrzeug mit baggerartiger Greifvorrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Spielzeug, insbesondere Spielfahrzeug, mit baggerartiger
Greifvorrichtung. Sie bezweckt die Schaffung eines Spielzeugs, welches dem spielenden
Kinde ermöglicht, schwere Gegenstände, wie Bausteine usw., maschinell aufzunehmen
und an anderer Stelle niederzusetzen, beispielsweise auf einen Spielzeuglastwagen
zu verladen. Sie ist vornehmlich auf ein derartiges Spielzeug aus Holz gerichtet
sowie darauf, in Anlehnung an das großtechnische Vorbild die Durchführung von Bagger-
bzw. Kran- sowie Be- und Entladungsarbeiten in spielerischer Weise zu ermöglichen,
dabei das technische Verständnis des Kindes namentlich für Bau- und Wirkungsweise
einfacher maschineller Bauelemente zu wecken bzw. zu fördern und das Kind zu veranlassen,
nützliche Cberlegungen bei der Handhabung des Spielzeugs anzustellen. Sie strebt
außerdem eine einfache Bau-«-eise und leichte Bedienung des durch mehrfache Bewegungsvorgänge
gekennzeichneten Spielzeugs an.
-
Diese Ziele sind erfindungsgemäß in fortschrittlicher `''eise dadurch
erreichbar, daß ein mittels eines Seilzugs auf und ab schwenkbarer Ausleger und
ein mittels eines anderen Seilzugs heb- und senkbarer, selbsttätig zu öffnender
und schließbarer Greifer vorgesehen sind. Dieser besteht aus zwei gegeneinander
schwenkbaren Schaufeln, welche mittels durch einen Anschlag des Auslegers steuerbarer
\%erstellglieder zu öffnen und durch ihr Eigengewicht schließbar sind, das gegebenenfalls
durch eine Feder unterstützt werden kann.
-
Nach der Erfindung ist somit durch Abwinden beider Seilzüge der Ausleger
bei in der Anschlagstellung befindlichem, also geöffnetem Greifer senkbar,
durch
Aufwinden seines Seilzugs der Ausleger rebbar und durch Aufwinden des Greiferseilzugs
der sich selbsttätig schließende Greifer hochziehbar. Die Aufundabbewegungen sowohl
des Auslegers als auch des Greifers und die Öffnungs- und Schließbewegungen des
letzteren erfolgen also nur mit Hilfe zweier Seilzüge, wobei das Hubseil des Greiferseilzugs
zugleich als Schließ-bzw.Offnungsseil dient. Es braucht demnach das spielende Kind
nur die beiden Seilzugwinden zu betätigen, um alle Vorgänge, welche bei einem großtechnischen
Bagger möglich sind, zu vollziehen. Dabei muß es aber zur Erzielung einer funktionsgerechten
Betätigung des Greifers und des Auslegers eine gewisse Sorgfalt und Aufmerksamkeit
anwenden, um die Seilwinden so zu handhaben, daß der Greifer sich stets im richtigen
Augenblick öffnet bzw. schließt und die zugehörigen Bewegungen im Einklang mit seiner
Hebung bzw. Senkung stehen. Ohne ihm in diesem Sinne zuviel zuzumuten, wird somit
das technische Verständnis des Kindes gefördert, ihm also anläßlich spielerischer
Betätigung eine wichtige Belehrung zuteil.
-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung erfolgt die Öffnung der
Schaufeln des Greifers durch Verringerung des Abstandes eines seine Verstellglieder
aufnehmenden Trägers von der Schwenkachse seiner Schaufeln einerseits und durch
seitliche Verlagerung desAngriffspunktes derVerstellglieder an den Schaufeln andererseits.
Deshalb greift das Hubseil des Greiferseilzugs an der Schwenkachse an und durchsetzt
den Träger der Verstellglieder, so daß bei Anlage des Trägers am Anschlag des Auslegers
die Schwenkachse bei feststehenden Verstellgliedern nach oben gezogen wird, wodurch
die Schaufeln auseinandergespreizt werden, da die Verstellglieder je aus einem Bügel
bestehen, dessen winklig auseinandergehende Schenkelführungsösen der Greifschaufeln
durchgreifen. Zwischen Träger und Schwenkachse kann eine den Schließabstand dieser
Teile bewirkende Feder eingeschaltet sein, welche zugleich das die Schließbewegung
der Schaufeln veranlassende Eigengewicht der letzteren unterstützt. Das Kind hat
also nicht nötig, irgendwelche Handgriffe zu vollziehen, um den Greifer zu öffnen
bzw. zu schließen. Diese Vorgänge geschehen im Verfolg der Betätigung der Seilzugwinde
selbsttätig. Mithin besteht nicht die Gefahr, daß das Kind zwecks Öffnung oder Schließung
des Greifers die Seilzugbetätigung zur Unzeit unterbricht, der Greifer sich im falschen
Augenblick senkt und/oder öffnet, also eine Störung des Spielvorgangs eintritt.
Vorzugsweise sind zudem die beiden Wellen, auf welche die Seilzüge auf- und abwickelbar
sind und welche zweckvoll in einem als Nachbildung eines Baggerfahrerhauses ausgebildeten
Gehäuse gelagert sind, in jeder Lage feststellbar, indem in den Bewegungsbereich
ihrer Handkurbeln ein Anschlag einbringbar ist. Zu diesem Zweck sind die Wellen
axial verschiebbar.
-
In weiterer Angleichung an das großtechnische Vorbild ist das Spielzeug
auf zwei gegenüberliegenden Seiten mit je einer Mehrzahl von Walzen versehen, welche
als Fahrmittel dienen und dem Spielzeug den Charakter eines Raupenbaggers geben.
Dabei dient als Fahrgestell lediglich eine Platte, welche die Walzenachsen aufnimmt
und gegenüber welcher das Spielzeuggehäuse um eine senkrechte Achse drehbar sein
kann, so daß der Ausleger und der Greifer eine gewisse, das Spielzeug umgebende
Kreisfläche zu bestreichen vermag.
-
Das Spielzeug zeichnet sich trotz seiner bewegbaren Teile durch seine
bauliche Einfachheit aus und ist mit besonderem Vorzug zur Herstellung aus Holz
geeignet. Gerade hölzerne Spielzeuge bereiten, was ihre beweglichen Teile und deren
Lagerung und Antrieb anlangt, gewisse fertigungstechnische Schwierigkeiten. Die
damit zusammenhängenden Aufgaben sind erfindungsgemäß besonders geschickt gelöst.
-
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Es zeigt Fig. i eine Seitenansicht eines Baggers, Fig. z eine Draufsicht dazu bei
abgenommenem Gehäusedeckel, Fig.3 eine Seitenansicht des Greifers in vergrößerter
Darstellung, Fig..I eine Stirnansicht dazu.
-
Die Platte a dient als Fahrgestell und nimmt die Achsen b der als
Laufräder wirkenden Walzen c auf. Um den in der Platte a sitzenden Drehzapfen
d
ist das Gehäuse e mittels des Drehschemels f drehbar. In ihm
sind die Wellen ä und h gelagert, auf welche die Seilzüge i und
k auf- und abwickelbar sind. Die Betätigung dieser Wellen erfolgt mittels
der Handkurbeln l und in. Die Wellen sind in jeder Lage dadurch feststellbar,
daß die Kurbeln durch axiale Verschiebung der Wellen an die stiftartigen Anschläge
zt des Gehäuses angelegt werden.
-
Der Seilzug k greift in o an dem Ausleger p an, welcher in
q schwenkbar am Gehäuse gelagert ist. Der Seilzug i ist über die Laufrolle
r geführt und trägt an seinem freien Ende den Greifer.
-
Der Greifer besteht aus den beiden Schaufeln s, «-elche um die Achse
t schwenkbar sind. An dieser greift das Hubseil des Greiferseilzugs an und durchsetzt
die Traverse u, welche- als Träger der die Offnungs- und Schließbewegung der Greiferschaufeln
s bewirkenden Verstellglieder dient. Diese bestehen aus den Bügeln v, welche
am Träger u befestigt sind und deren Schenkel von unten nach oben winklig
auseinandergehen. Die Schenkel sind dabei durch die Ringösen ul der Greiferschaufeln
geführt. Zwischen die Traverse it und die Schwenkachse t ist eine Feder
x eingesetzt, welche zweckvoll eine Schraubenfeder ist und das Hubseil umgibt.
-
Wenn der Greifer mittels des Seilzugs i nach oben geführt wird und
mit der Traverse u an den Anschlag y des Auslegers p zu liegen kommt,
wird bei weiterem Anziehen des Seilzugs die Schwenkachse t unter Zusammendrückung
der Feder x noch ein Stück hochgezogen,. der ursprüngliche Abstand zwischen
Traverse -it und Schwenkachse x somit verkleinert. Dabei stehen die Verstellglieder
v still. Infolgedessen werden die den Schenkeln dieser
Glieder entlang
gleitenden Ringösen w seitlich voneinander entfernt, mit der Wirkung, daß die Schaufeln
s des Greifers in die in Fig. i strichpunktiert ang edeutete Öffnungslage gelangen.
-
Es kann nunmehr der Ausleger p gesenkt und auf diese Weise der geöffnete
Greifer über den aufzunehmenden Gegenstand gebracht werden. Dabei darf aber die
Spannung des Seilzugs i nicht verringert -,verden, damit sich der Greifer nicht
schließt. Infolgedessen muß das Kind beim Abwinden des Seilzugs k zwecks Niederlassung
des Auslegers p auch den Seilzug i in geeigneter Weise nachlassen,
dabei aber immer die erwähnte Spannung dieses Seilzugs beibehalten. Es wird also
angehalten, sich der technischen Vorgänge bewußt zu sein.
-
Liegt der betreffende Gegenstand im offenen Greifer, so wird der Ausleger
p allein angehoben, wobei sich der Seilzug i weiterhin abwickelt. Wird nach Beendigung
der Auslegerbewegung der Seilzug i betätigt, also auf die `Felle h aufgewunden,
so schließt sich der Greifer selbsttätig, indem die Schaufeln infolge ihres Eigengewichts
in ihre ursprüngliche Lage zurückkehren. Diese Schaufelbewegung wird durch die sich
entspannende Feder x unterstützt. Der nunmehr im geschlossenen Greifer befindliche
Gegenstand wird nun beim Hochziehen des Greifers mitgenommen und kann an eine andere
Stelle oder auf einen bereitstehenden Spielzeuglastwagen gebracht werden, indem
das Spielzeuggehäuse mit dem Drehzapfen d entsprechend gedreht und der Greifer in
der geschilderten Weise hei Erreichung des Anschlags y geöffnet wird. Der Gegenstand
fällt dann aus dem Greifer heraus, und das Spiel kann von neuem beginnen.
-
Alle 'feile des Spielzeugs sind ebenso einfach fertigungstechnisch
herstellbar wie auch leicht zusammenbaubar. Sie eignen sich insbesondere zur Ilerstelltitig
aus Holz. Dies gilt sogar für den (reifer, wenngleich dessen Gestänge und Schaufeln
zweckvoll aus Metall gefertigt werden.