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Verfahren zur Herstellung von Möbeln, Theken und anderen einem verwandten
Gebrauchszweck dienenden Gegenständen Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren
zur Herstellung von Möbeln, Theken und anderen einem verwandten Gebrauchszweck dienenden
Gegenständen. Das neue und erfinderische Merkmal des Verfahrens besteht darin, daB
an einem mehrfach bei einem Möbelstück, z. B. bei einer Theke, anzuwendenden Formrahmen,
Formträger usw. einer bestimmten, allerdings von Fall zu Fall verschiedenen Gestaltung
die für das betreffende Möbelstück fertig zugeschnittenen und bearbeiteten Verkleidungen
und Innenteile, z. B. aus Holzplatten, Prellplatten oder Verkleidungen aus einem
anderen geeigneten Stoff, mittels irgendeines Mittels, z. B. mit Schrauben, Haken
usw., befestigt werden und so Formrahmen, Formträger mit den Verkleidungsstücken
zu einem fertigen Möbelstück verbunden werden.
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Der Satz von Einzelteilen, die zur Zusammenfügung eines Möbelstücks
dienen, besteht erstens aus mehreren Formrahmen oder Formträgern, die für ein und
dasselbe Möbel, sooft sie auch angewendet werden, die gleiche oder nahezu gleiche
Form und Gestaltung haben, und besteht zweitens aus Fertigstücken der Verkleidung,
die zum Teil
unter sich gleich, zum Teil aber auch verschieden sein
können.
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Soll ein Möbelstück, z. B. ein Schrank, eine "Theke usw., in mehrfacher
Ausführung hergestellt werden, so werden auch für jedes Stück genau die gleichen
Formrahmen in jeweils der gleichen Anzahl und auch die gleichen Verkleidungsstücke
ebenfalls in einer für jedes Möbelmodell gleichen Anzahl erforderlich.
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Die Verkleidungen können eine solche Außenfläche aufweisen, daß sie
ohne weiteres den Erfordernissen, die an ein Möbel gestellt werden, genügen, also
z. B. schön poliert, lackiert, gebeizt usw. sein. Die Verkleidung ubernimmt dabei
sowohl die Aufgabe, den Zusammenhält der Möbel zu gewährleisten, also eine statische
Aufgabe, als auch genügt sie einem ästhetischen Bedürfnis.
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Die die statische Aufgabe übernehmende Verkleidung muß nicht selbst
von vornherein ein schönes Aussehen haben, sondern kann als Unterlage dienen, um
irgendwelche schmückende Teile daran irgendwie zu befestigen. Erwähnt seien aufzuklebende
Tapeten, Linkrusta, Gemälde, die auch mit Glas überdeckt sein können und in besonders
abnehmbaren Rahmen sich befinden. Hierdurch hat man die Möglichkeit, ohne besondere
Schwierigkeiten und Kosten die bildlichen Darstellungen zu wechseln, um sie z. B.
dem Stil und den Erfordernissen des jeweiligen Raums anzupassen. Man kann die tragende
Zwischenschicht des Möbelstücks, z. B. einer Theke, mit Steingut- oder Glasplättchen
verkleiden, was besonders für Metzgereien und ähnliche Betriebe in Betracht kommt.
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Die Formrahmen oder Formträger werden vorzugsweise aus Metall hergestellt,
z. B. aus zusammengeschweißten Flacheisen, auch aus Aluminium usw. Es liegt aber
auch im Bereiche des Erfindungsgedankens, die Formrahmen und Formträger aus einem
gieß- oder preßfähigen Kunststoff herzustellen, der die erforderliche Biegefestigkeit
besitzt.
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Bisher wurden Möbelstücke in der Weise hergestellt, daß die Holzteile
mit den üblichen Holzverbindungsarten, wie Verzinken, Verzapfen usw., zusammengefügt
wurden. Dies bedingt, daß die Möbel in der Möbelschreinerei oder -fabrik im wesentlichen
fertiggestellt werden mußten, wenn sie auch aus einzelnen Möbelteilen bestehen.
Demgegenüber fallen bei der Massenherstellung der Formrahmen, der Formträger und
der einzelnen Stücke der Verkleidung die Kosten für die Holzverbindungen fort. Außer
der Verbilligung in der Herstellung werden noch bedeutende Ersparnisse gemacht durch
den geringen Raum, den die Teile des Satzes zur Zusammenstellung der Möbelstücke
bei der Lagerung und beim Transport erfordern. Zu diesen Vorteilen kommt noch hinzu,
daß der Käufer die einzelnen Teile des Satzes zu dem fertigen Möbelstück selbst
gemäß einer Anleitung in einer Selbstbauweise zusammensetzen kann.
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Die Zeichnung veranschaulicht mehrere Ausführungsbeispiele sowohl
der Formrahmen als auch einer Theke. Fig. i zeigt schaubildlich einen Formrahmen,
der mit besonderen Ansätzen zum Anschrauben von Stirnflächen einer Theke versehen
ist; Fig. 2 stellt den .gleichen Formrahmen, jedoch ohne die besonderen Ansätze
dar, ebenfalls schaubildlich; F ig. 3 gibt eine Ansicht auf die Breitseite von einundzwanzig
verschiedenen Formrahmen wieder, die entsprechend abgewandelte Thekenformen ermöglichen;
1~ig.4 ist eine Stirnansicht auf eine einfache Theke; F ig. 5 zeigt eine Vorderansicht
auf eine Theke mit einem nach vorn ragenden Längsbrett; F ig. 6 stellt diese Theke
von der Seite dar; Fig. 7 ist ein Waagerechtschnitt nach der Linie fl-B der Fig.
5.
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Die Zusammensetzung des Formrahmens aus einzelnen zusammengeschweißten
Bandeisen erhellt aus der Zeichnung. An die Ansätze 1, 2, 3 und 4 mit Löchern werden
die Stirnbretter einer Theke mit Holzschrauben von innen her angeschraubt. Die Schrauben
treten nicht außen aus den Verkleidungs- und Haltebrettern heraus. Statt besondere
Ansätze 1 bis 4 an dem Formrahmen anzubringen, kann man auch an den Rahmen nach
Fig. 2, der, abgesehen von den Ansätzen, dem der Fig. i völlig gleich ist, besondere
Schellen mit Löchern für bchrauben an den Formrahmen anklemmen und mittelbar so
die Verkleidungs- und Haltebretter der Stirnwände einer Theke an den betreffenden
Formrahmen anschrauben.
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Bei Theken ist es wünschenswert, wenn der Fußsockel etwas zurücktritt,
damit die Schuhspitzen z. B. des kaufenden Publikums nicht den unteren "Teil der
Theke verkratzen oder sonstwie verunzieren. Deshalb treten die Fußstücke 5 und 6
des Formrahmens ein Stück zurück. Der Stützarm 7 dient dazu, vor der Theke noch
ein waagerechtes Brett anschrauben zu können. Wie mannigfach die Formrahmen für
eine Theke sein können, zeigt die Zusammenstellung von einundzwanzig verschiedenen
Formrahmen der Fig. 3. Entsprechend diesen Abarten der Formrahmen sind auch die
mit Verkleidungs- und Haltebrettern versehenen Theken verschieden. Der Grundgedanke
der Erfindung, mittels des Zusammenschraubens oder sonstigen Zusammenfügens von
Formrahmen oder Formträgern und Verkleidungsbrettern, die gleichzeitig Haltebretter
sind, ist in allen Fällen gewahrt. Die obere Thekentischplatte 9, die auch aus mehreren
Einzelteilen bestehen kann, ist auf den waagerechten Armen io befestigt. Die Vorderwand
i i, die zweckmäßigerweise ebenfalls aus mehreren Stücken besteht, die sich jeweils
auf der Mitte des Vorderschenkels 12 stoßen, hat an den Stellen, wo die Arme 7 sind,
entsprechende Schlitze. Auf den Vorderschenkeln 12 befinden sich dicht nebeneinander
je zwei Löcher 13, zwischen denen die Stoßstellen benachbarter Verkleidungs- und
Haltebretter verlaufen. Über diesen Stoßstellen 14 können Deckleisten befestigt
werden, die zum Halten beitragen, da die von innen her durch die Löcher 13 eingedrehten
Schrauben
die Deckleisten mit erfassen. Die Formrahmen nach den Fig. i und 2 weisen in etwa
halber Höhe eine Querverbindung 15 aus Bandeisen auf, die erstens den Formrahmen
selbst versteift und dazu dienen kann, ein waagerechtes Zwischenbrett 16 zu tragen.
Die untere Querverbindung 17, ebenfalls aus Flacheisen, ist zur Auflage für den
Boden i8 bestimmt. Die Stirnwandbretter i9, die Sockelbretter 2o sind in gleicher
Weise an den Formrahmen befestigt.
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Wie insonderheit aus den Fig. 5 und 7 hervorgeht, können mit dem Satz
von Einzelformrahmen und Einzelbrettern z. B. Theken verschiedener Länge zusammengestellt
werden.
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Außer den bisher genannten Vorteilen hat der Erfindungsgegenstand
noch die einer schöneren und freieren Formgestaltung, was besonders aus den Einzeldarstellungen
der Fig. 3 hervorgeht. So zeigen die Formrahmen in der dritten Reihe nach oben ragende
Zusatzträger mit waagerechten Stützarmen, die sich zum Auflegen von Glasplatten
eignen. Die Verbindung dieser Formträger mit den Formrahmen erspart einen besonderen
Aufbau, wie er bisher üblich war, und ermöglicht es in z. B. besonders angebrachten
Rinnen, die an den nach oben ragenden Formträgern befestigt sind, Glasplatten einzuschieben.