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Nagel und Vorrichtung zur Schenkelhalsnagelung
Zur Behandlung von medialen
Schenkelhalsbrüchen und ähnlichen Verletzungen werden seit einigen Jahrzehnten meistens
sogenannte zweilamellige und dreilamellige Schenkelhalsnägel verwendet erstere mit
einem V-förmigen, letztere mit einem sternförmigen, nach drei Seiten ausstrahlenden
Querschnitt. Diese Nägel werden im Verlauf der Mittellinie des gebrochenen Schenkelhalses
eingetrieben, wodurch die beiden Bruchstücke miteinander vereinigt werden. Weil
das Einführen dieser Nägel ohne Verwendung entsl)rechender Hilfsmittel meistens
sehr unsicher ist und unbeabsichtigte Abweichungen von der Mittellinie vorkommen,
vurden diese dreilamelligen Nägel später mit einer zentralen Längsbohrung versehen,
damit sie über einen vorher unter Röntgenkontrolle in den Schenkelhals eingeführten
Führuiigsdrallt zielgereeht eingetrieben werden können. Zweilamellige Nägel werden
unter Zuhilfenahme einer den anatomischen Verhältnissen des Schenkelhalsgebietes
angepaßten Zielvorrichtung eingeschlagen.
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Alle bis jetzt bekannten Nagelsorten sind an ihrem hinteren Ende
mit einem Nagelkopf ausgestattet worden und sind entweder mit direkten Hammerschlägen
eingetrieben worden oder unter Verwendung eines sog., meist zylindrisch geformten
Vorschlageisens, dessen eine Stirnseite mit einer Vertiefung für den Nagelkopf versehen
ist das bei }>enutzung des ohenerwähnten Führungsdrahtes ebenfalls zentral längs
durchbohrt ist, so daß die Hammerschläge nicht direkt auf den Führungsdraht auftreffen.
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Es ist klar, daß bei Anwendung der geschilderten Einschlagmethoden
der Nagel l)eim Ansetzen und beim Einführen in den Knochen weder beim freihändigen
noch beim gesteuerten Vorgehen nach
keiner Richtung hin zweckmäßig
beeinflußt werden kann, weshalb sehr oft erhebliche Fehlleitungen entstehen, die
meistens nur durch nochmaliges oder mehrmaliges Entfernen des Nagels oder des Führungsdrahtes
und nochmaliges oder mehrmaliges Neueinführen derselben unter Röntgenkontrolle ausgeglichen
werden können. Fehlleitungen beim Eintreiben über den vorher angelegten Führungsdraht
können dadurch verhängnisvoll werden, wenn z. B. die vordere Kante der zentralen
E301lrullg nicht genau axial mit dem Draht geführt wird, so daß häufig durch unrichtig
geführte Hammerschläge und durch etwas winklig angesetzte Nägel Knickungen oder
gar Verbiegungen am Führungsdraht entstehen, die bewirken, daß dieser nicht oder
nur unter großen Schwierigkeiten entfernt werden kann, wobei dann fast immer der
Nagel vorher entfernt werden muß, um den geknickten und gebogenen Draht herausbringen
zu können, so daß langwierige Verzögerungen entstehen und auch sonstige oft recht
schwerwiegende U'nsti mm ikeiten auftreten können.
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Häufiger aber tritt der Fall auf, daß der Führungsdraht beim Einschlagen
des Nagels mitgerissen und bis in die Gelenkpfanne oder gar durch sie hindurch in
das Beckeninnere gelangt.
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Diese meistens folgenschweren Mißstände treten zwar beim Nageln ohne
Verwendung des Führungsdrahtes nicht auf, um so häufiger sind aber dann in diesem
Fall Abweichungen von der Mittellinie des Schenkelhalsverlaufes und vom Gelenkkopfmittelpunkt,
wobei in besonders schlimmen Fällen der Nagel ganz oder teilweise über die Oberfläche
des Schenkelhalses heraustritt oder aber die vorher reponierten Brechenden zueinander
verschoben werden. Eine korrekte Nagelstellung ist aber unbedingt notwendig, weil
eine ungeeignete Stellung auch die Bruchgefahr des Nagels bei der nachfolgenden
Belastung im Gehen und Stehen wesentlich erhöht.
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Zum Herausziehen der Nägel, das während des Nagelungsvorgangs infolge
unrichtigen Sitzes oder auch nach erfolgter Heilung nötig werden kann, sind seither
Gewindespindeln verwendet worden, an deren vorderem Ende zwei zangenartig gegeneinander
wirkende gelenkige Greifteile angebracht sind, welche entweder mit einer Querschraube
von Hand oder durch eine Konushewegung der Gewindespindel geöffnet oder geschlossen
werden, mit denen der Nagel vorderhalb seines Kopfes gefaßt wird, während von einem
am hinteren Ende befindlichen Querstück aus, durch welches die Gewindespindel hindurchgeschraubt
wird, zu beiden Seiten zwei mit Stacheln versehene bleistiftstarke Stützstäbe auf
der Ol>erschenkelol,erfläche angelracht werden, so daß beim Betätigen der (,ewindespindel
der von ihrem Vorderteil gefaßte Nagel herausgezogen werden kann.
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Bei schlechtem oder nachgiebigem Ol)erschenkelmaterial werden l>ei
der oft starken Einwirkung der leiden Alistützstäbe sehr starke Beschädigungen verursacht,
was bei älteren Leuten, die fast ausschl ießlicl0 zur Nagelung kommen, sehr nachteilige
Erscheinungen mit sich bringt. Andererseits ist es beim Vorliegen stabilen Knochenmaterials,
in welchem der Nagel sehr fest eingewachsen ist, vielfach fast unmöglich, den Nagel
zu lösen, ohne daß die beiden Stützstäl)e nachgel)en und seitlich ausweichen.
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Diese Nachteile werden durch die Erfindung behoben. Die Erfindung
geht aus Voll den bekannten Nägeln mit V-förmigem Querschnitt und kennzeichnet sich
dadurch, daß der Nagel (ohne den üblichen Nagelkopf) einen gleichmäßig durchlaufenden
Querschnitt hat und an seinem hinteren Ende eine Halteöse besitzt Weitere Erfindungsmerkmale
ergeben sich aus den Unteransprüchen, die auch Vorrichtungen zum Einschlagen und
Entfernen des Nagels umfassen.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Fig. I zeigt den neuen V-förmigen Nagel ohne Kopf in Draufsicht und
Seitenansicht mit dem von außen nach innen gefiihrten facettenartigen Anschliff
a des vorderen scharfgeschliffenen Nagelendes, außerdem die flächenhaft gehaltenen
Kanten der Seitenwände b und den am hinteren Ende befindlichen Durchbruch c für
den Festhaltel>olzen 1 und n, welcher den Nagel in dem Einschlaggerät Fig. 8
und 9 festhält.
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Fig. 2 stellt einen gleichartigen Nagel dar, bei dem jedoch die prismatisch
geformte Nagelspitze d nicht an der tiefsten Stelle, sondern etwa in der Mittellinie
der Seitenwände b oder noch etwas darüber angeordnet ist. Unter Umständen kann diese
Ausbildung noch insofern vervollständigt werden, als die Nagelspitze vom Nagelrücken
an durchweg schräg gegen die obere vordere Nagelkante verläuft, was besonders in
solchen Fällen in Betracht kommt, wenn der Nagel über einen vorher angelegten Führungsdraht
eingeschlagen wird. Bei beiden Nagelspitzenformen wird der Nagel durch den Widerstand
der Knochensubstanz beim Einführen gegen den Führungsdraht gedrängt.
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Fig. 3 zeigt ein Nagelbeispiel, bei welchem etwa IO bis 12 mm vom
hinteren Ende entfernt ein etwa I bis 2 mm erhöhter Al>satz e der Seitenwände
b ersichtlich ist, wobei auch die übrigen Teile der Seitenwände b vorderhalb des
erhöhten Absatzes e eine allmählich ansteigende Verbreiterung aufweisen.
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Diese verfolgt den Zweck, dem Nagel in der äußeren harten Knocllenwandung
einen verstärkten Halt zu geben, weil das Innere des Schenkelhalses, al)-gesehen
von der Knochenwandung, aus nachgiel)igem Knochengewebe besteht, während der Absatz
e an sich verhindert, daß der Nagel etwa zu tief eingeschlagen wird, wodurch der
Nageldurchliruch c nicht mehr zugänglich wäre.
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AuRerdem kann der Absatz e in gewissem Sinne auch als Ersatz für
den iiberflüssigen, aller vielleicht doch manchmal noch gern gesehenen Nagelkopf
angesprochen werden.
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Fig. 4 zeigt das Ausführungsl)eispiel eines handgriffartigen Einschlaggerätes,
dessen Stirnseite f der Form des V-förmigeu Nagels (Fig. I bis 3) entsprechend Einschnitte
besitzt, in welche das hin-
tere Ende des kopflosen Nagels auswechselbar
eingesteckt wird, was ermöglicht, den Nagel beim Ansetzen an die Nagelungsstelle
sowie auch beim Einschlagen mit Leichtigkeit nach Bedarf in jeder erforderlichen
Richtung zu l)eeinfiussen und zu dirigieren.
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Fig. 5 stellt ein gleichartiges Einschlaggerät mit Stirnseite g dar,
mit dem Unterschied, daß damit die Nagelung über einen vorher angelegten Führungsdraht
h (Fig. 6) durchgeführt wird, mit welchem der Nagel beim Einschlagen in dauerndem
Kontakt gehalten wird. In der SIittellinie des Einschlaggerätes ist ein Längsschlitz
i angelegt, dessen tiefste Stelle mit der tiefsten Stelle des eingesetzten Nagels
verläuft, so daß beide Teile ohne merkbaren Übergang miteinander übereinstimmen
und der Nagel völlig hindernisfrei huber den Draht gleiten kann. Im hinteren Abschnitt
des griffartigen Einschlaggerätes nach Fig. 5 ist der Schlitz i in leicht schrägem
Anstieg an die Oberfläche des Gerätes geführt, so daß das hintere Ende des aus dem
Knochen herausragenden Führungsdrahtes lt im Verlauf der Nagelung seitlich heraustreten
muß und die Hammerschläge auf die hintere Stirnseite des als Handgriff dienenden
Einschlaggerätes auch in diesem Stadium ungehindert durchgeführt werden können.
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Fig. 6 zeigt einen Längsschnitt der zusammengesetzten Teile (Nagel
Fig. 1, Handgriff Fig. 5 und Führungsdraht It), in welchem der Verlauf des eingelegten
Drahtes und des Führungsschlitzes dargestellt ist.
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Fig. 7 und 8 zeigen ein Ausführungsbeispiel, bei dem an einer nach
außen federnden und auf der Oberfläche des Einschlaggerätes befestigten Schiene
k ein quer stehender Bolzen 1 angesetzt ist, der durch die vorderen Partien des
Einschlaggerätes in den Nageldurchlruch c ein- oder durch diesen hindurchgreift,
wobei ein rohr- oder ringförmiger Schieber oder Hülse m, evtl. auch eine mutterartige
Verschraultung, die federnde Schiene k und den Bolzen 1 festpreßt. Diese Ausführungsform
kann dadurch in noch vollkotnmenerer Weise ausgebildet sein, daß die eine Hälfte
des zur Aufnahme des Nagels dienenden Teils im Einschlaggerät durch ein entsprechend
gehaltenes Formstück ersetzt und mit der nach außen federnden Schiene k vereinigt
ist. Durch die Einwirkung des rohr- oder ringförmigen Schiebers, der Hülse oder
mutterartigen Verschraubung m wird dieses Formstück auf die Oberfläche des eingesetzten
Nagels nach Fig. 1 angepreßt, wobei beim Nageln über einen Führungsdraht eine längs
gerichtete Aussparung für diesen vorgesehen werden muß. Wenn auf der Stirnseite
des Einschlaggerätes eine zentrale Bohrung von entsprechendem Durchmesser eingebohrt
wird, so ist es möglich, mit dieser Vorrichtung nicht nur zweilamellige, sondern
auch dreilamellige Nägel, die noch mit einem Kopf versehen sind, in das Gerät einzusetzen
und in gleich günstiger Weise beim Einschlagen zu dirigieren. Eine solche Ausbildung
des Gerätes ist jedoch nicht Gegenstand der Erfindung.
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Dieses Formstück kanal dadurch für zweilamellige Nägel noch vervollständigt
werden, daß es auf der Berührungsstelle mit dem Nagel ebenfalls eine bolzenartige
Verlängerung aufweist, welche in den Nageldurchbruch c ein- oder hindurchgreift
Durch diese Vorrichtung ist es möglich, den eingesetzten Nagel nicht nur radial
in jeder Richtung, sondern auch axial sowohl vorwärts als auch rückwärts zu beeinflussen,
um den Nagel gleichsam wie einen fest in ein Heft oder einen Handgriff eingelassenen
meißel oder Stemmeisen usw. zu handhauben.
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Andererseits kann nach Fig. g ein Bolzeneingriff durch den Nageldurchbruch
c dadurch erreicht werden, daß in die ungeteilte Aufnahmestelle für den Nagel von
der unteren oder oberen Seite aus oder durch seide hindurch eine mit dem Nadeldurchhrucll
c korrespondierende Bohrung angelegt wird, durch welche ein loser Bolzen n, der
zweckmäßig eine nach hinten umgebogene Verlängerung als Griff zum Halten aufweist,
eingeführt wird. Damit auch schwer entfernbare Nägel während der Nagelung oder später
nach erfolgter Konsolidierung der Bruchenden entfernt werden können, ist nach Fig.
7 und 8 im hinteren Teil des Einschlaggerätes ein quer liegender Durchlruch o s
orgesehen, in welchen ein kräftiger Bolzen oder Keil p eingesetzt werden kann, dessen
herausragendes Ende als Aufschlagstelle für Hammerschläge dient, durch welche die
Lösung und Entfernung des Nagels ohne weiteres ermöglicht wird.
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Fig. Io und II zeigen ein Instrument zum Herausschrauben des Nagels
nach erfolgter Heilung.
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Das Gerät besteht aus einer jedem Kraftaufwand standhaltenden Metallrohrhülse
q, deren Vorderteil in eine den in Betracht kommenden Oberschenkelkonturen weitgehend
angeformte, konkave, breit und lang ausladende Fläche aufweist. In der Mitte der
Abstützfläche befindet sich ein Durchbruch für den Nagel. Durch dieses Abstützrohr
hindurch greift eine kräftige Gewindespindel r, in deren vorderem Ende fest oder
gelenkig ein vorzugsweise haken- oder holzenförmig gehaltenes Querstück s angebracht
ist, das in den Nageldurchbruch hinein-oder hindurchgreift, während die Fläche der
Kohrhülse q sich auf den Oberschenkelknochen aufstützt und die Gewindespindel r
durch eine an ihrem hinteren Ende mit einem ein- oder zweiarmigen Hebelgriff t versehene
Gewindemutter betätigt wird, wodurch ein schonendes Lockern und 1 lerausschrauben
des festsitzenden Nagels zustande kommt, wobei verhindert wird, daß die hei den
seitherigen Modellen häufig auftretenden Deformierungen und sonstigen Beschädigungen
des Knochens beim Nagelentfernen auftreten können.
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In Fig. 12 ist ein Ausführungsheispiel dargestellt, hei welchem der
Nagel durch Hammerschläge entferiit wird. 1 )er lang gehaltene Schaft v besitzt
ein uer gestelltes haken- oder bolzenförmiges Vorderteil z, das ebenfalls in den
Nageldurchbruch c eingesetzt wird. während am hinteren Schaftende ein dieses stark
überragendes Anschlagstück x vorhanden ist, dessen verhältnismäßig recht große Querschnittfläche
für die I Hammerschläge zu dienen hat,
wobei am hinteren Ende dieses
Anschlagstücks ein winklig zur Längsachse gestellter Haltegriff y drehbar angeordnet
ist. Dieses Gerät dient bei besonders fest eingewachsenen Nägeln zum Entfernen dersell>en.
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Mit der Erfindung werden folgende Vorteile erzielt: Die wesentlich
vereinfachte Form des Nagels l>edeutet nicht nur eine große Vereinfachung und
damit Verhilligung der Herstellung und eine erhelliche Ersparnis des wertvollen
rostfreien Stahlmaterials, sondern ist auch in Hinsicht auf die Fremdkörpereinheilung
den mit vielen Kanten und zentraler Bohrung versehenen Dreilamellennägel n überlegen.
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Gegenül>er den Nägeln mit aufgenieteten Nagelköpfen ist ein Abbrechen
oder ein Wegreißen derselben heim Entfernen aus dem Knochen von vornherein ausgeschlossen
Die hei den zentral durchbohrten Nägeln immer wieder vorkommenden recht unangenehmen
Verklemmungen des Führungsdrahtes mit dem Nagel sowie das unter Umständen sehr gefährliche
Mitreißen des Drahtes ins Gelenk und ins Becken kommen bei dem neuen Verfahren überhaupt
nicht in Betracht.
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Ebenso ist es von vornherein ausgeschlossen, daß eine Knickung oder
Biegung des Führungsdrahtes l>ei nicht ganz richtigem Halten des Nagels durch
schrägen Angriff der Bohrlochkante oder durch falsch geführte Hammerschläge entsteht,
wodurch es häufig nötig wird, den Nagel nochmals herauszuziehen, um den gebogenen
Draht überhaupt entfernen zu können.
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Durch den facettenartigen Anschliff des vorderen Nagelendes von außen
nach innen und die dadurch übernommene Stemmeisenwirkung wird der Nagel durch den
Widerstand des Knochenmaterials selbsttätig gegen den vorher angelegten Führungsdraht
angedrängt und beim Einschlagen in diesen wie an einem Lineal entlang geführt (Fig.
6), so daß der dem längs durchbohrten Nagel zugrunde gelegte Gedanke mindestens
gleich gut, aber unter Wegfall jeglichen Risikos erreicht wird.
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Das gleiche trifft in noch erhöhtem Maße zu, wenn dem Nagelvorderteil
eine Form gegehen wird, bei welcher die Nagelspitze sich nicht am Rücken des Nagels
befindet, sondern etwa in der Alittellinie der Seitenwände oder noch etwas oberhalb
dersell>en (Fig. 2), oder aber, daß sie vom Rücken des Nagels an vollständig
schräg verlaufend an die obere vordere Kante führt.
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Der mit dem griffartigen Einschlaggerät vereinte Nagel kann wie ein
in seinem Heft steckender Meißel oder Stemmeisen gehandhabt werden und ermöglicht
heim Ansetzen und Eindringen des Nagels, diesen nach Bedarf beeinflussen und dirigieren
zu können, sowohl in jeder radialen als auch in axialer Richtung. l)as mit einem
Längsschlitz versehene Einschlaggerät, dessen tiefste Stelle mit der tiefsten Stelle
des eingesetzten Nagels in Übereinstimmung steht, gil>t den Nrteil, daß der Kontakt
von Nagel und Führungsdraht in jeder Phase des Einschlagens genau unter Sicht kontrolliert
und ungewollten Absveichungen von der Richtung vorgebeugt werden kann.
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Bei Verwendung des Einschlaggerätes mit auf die Nageloherfläche anp
reßba rem Formstück und daran befindlichem Bolzen oder lediglich nur mit einem einfachen
Querbolzen allein für den Nageldurch-I,ruch kann der Nagel auch in axialer Richtung
im Sinne des Nagelentfernens lewegt und herausgezogen werden, wol)ei ein am hinteren
Ende des Einschlaggerätes quer eingesetzter Stecker oder Bolzen als Auffangstelle
fiir entsprechende Hammerschläge zu dienen hat.
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Die jedem Kraftaufwand standhaltende, unnachgiehiggehalteneAbstützrohrllülse
(Fig. 10 und II) des Nagelentfernungsgerätes ist an ihrem Vorderteil als konkave,
I)reit und lang ausladende, der Oberfläche des Ol,ercchenkelkIlochens weitgehend
angeglichene Fläche ausgebildet und verhindert die bei schlechtem Knochenmaterial
häufig auftretenden Beschädigungen und Deformierungen der genannten Knochenpartien,
wie dies bei den seitherigen Modellen häufig der Fall war.
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Die gleichen Nachteile werden auch bei Verwendung des Ausschlaggerätes
vermieden, bei dem durch das Auftreffen von Hammerschlägen auf das den Hakenschaft
stark überragende Anschlagstück ein Lösen und Entfernen des Nagels ermöglicht wird.
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Die geschilderten Ausführungsl)eisE)iele der Erfindung ermöglichen
dem Operateur, die an sich nicht leichte und große Sorgfalt erfordernde Operation
der Schenkelhalsnagelung ganz wesentlich zu vereinfachen und den korrekten Sitz
des Nagels ohne ungünstige Nel>enerscheinungen zu erreichen, ebenso auch die
Nagelentfernung ohne jede Schädigung des Patienten durchzuführen.