DE8030231U1 - Testvorrichtung - Google Patents
TestvorrichtungInfo
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- DE8030231U1 DE8030231U1 DE19808030231U DE8030231U DE8030231U1 DE 8030231 U1 DE8030231 U1 DE 8030231U1 DE 19808030231 U DE19808030231 U DE 19808030231U DE 8030231 U DE8030231 U DE 8030231U DE 8030231 U1 DE8030231 U1 DE 8030231U1
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- G01N33/00—Investigating or analysing materials by specific methods not covered by groups G01N1/00 - G01N31/00
- G01N33/48—Biological material, e.g. blood, urine; Haemocytometers
- G01N33/50—Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing
- G01N33/53—Immunoassay; Biospecific binding assay; Materials therefor
- G01N33/543—Immunoassay; Biospecific binding assay; Materials therefor with an insoluble carrier for immobilising immunochemicals
- G01N33/54366—Apparatus specially adapted for solid-phase testing
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Description
Ventrex Laboratories, 217 Read Street, Portland Maine Ö41O3
ü. S. A.
Testvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Testvorrichtung zum Ausführen einer meßbaren Reaktion zwischen einer beweglichen, in einer
Fließmittelprobe enthaltenen Komponente und einer festen, auf einer Festphasenmatrix immobilisierten Komponente.
Allgemein gesagt., handelt es sich bei der Erfindung um eine
verbesserte Testvorrichtung zum Durchführen von diagnostischen Festphasenuntersuchungen in vitro.
In den letzten Jahren sind in der Laboratoriumsdiagnostik
zahlreiche Verfahren entwickelt worden, um die Handhabung bestehender Verfahren zu vereinfachen und neue Methoden
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Telekop./Telecop.: (089) 2215 69 R X. 400 Telcgr. / Cables: Telepatcnt München Telex: «3937 JUS U (60d«r foto
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BOEHMERT Ar BÖEHMERI
mit verbesserter Geschwindigkeit, Empfindlichkeit und Genauigkeit zu schaffen. Insbesondere haben sich Festphasenreaktionen
als besonders wertvoll zur Vereinfachung der Manipulationsvorgänge bei herkömmlichen Verfahren erwiesen
und Methoden ermöglicht, die mit herkömmlichen Reaktionen in homogener Phase nicht durchgeführt werden konnten.
Eine Festphasenreaktion wird ganz allgemein zwischen einem Reaktionsmittel, der festen Komponente, die auf der Oberfläche
einer unlöslichen Trägermatrix immobilisiert ist, und einem zweiten Reaktionsmittel, der beweglichen
Komponente, die sich in Lösung befindet, ausgeführt. Die Reaktion findet statt, wenn ein Molekül oder eine Molekülanordnung
des beweglichen Reaktionsmittels in Folge seiner Diffusion mit einem Molekül des festen Reaktionsmittels,
welches auf der Oberfläche der festen Trägermatrix immobilisiert ist, kollidiert. Die Reaktion kann eine herkömmliche
chemische Reaktion sein, unter Bindung der beweglichen Komponente durch die feste Komponente, wie dies bei einer
immunochemischen Reaktion zwischen einem Antigen und einem Antikörper der Fall ist, es kann sich aber auch um das Binden
der beweglichen Komponente durch die feste Komponente, begleitet von einer chemischen Umwandlung einer der Komponenten ,
handeln, wie dies bei einer Enzym-Katalysatorreaktion der Fall ist, Quantitative Ergebnisse werden dadurch erhalten,
daß die Bildung von Reaktionsprodukten oder das Verschwinden von Reaktionsmitteln gemessen wird, wie dies bei herkömmlichen
und enzymkatalytischen Reaktionen der Fall ist. Weiterhin kann auch die Menge der beweglichen Komponente,
die gebunden wird, oder die Menge der beweglichen Komponente, die ungebunden bleibt, gemessen werden, wie dies bei immunochemischen
Reaktionen der Fall ist.
Jedwede herkömmliche chemische oder enzymkatalytische Reaktion, die in einer direkt oder indirekt meßbaren Änderung
resultiert, kann prinzipiell durch Festphasenverfahren
BOEHMErY& BOEKitfERT. *' \.:
ausgeführt werden. Direkt meßbare Änderungen umfassen Änderunge
im pH-Wert, in der Lichtabsorption im sichtbaren und ultravioletten Bereich oder in der Fluoreszenzintensität. Indirekte
Messungen können immer dann ausgeführt werden, wenn die primären Reaktionsmittel oder Produkte nicht selbst sofort
meßbar sind, indem die Wirkung eines Reagens zwischengeschaltet wird, um weitere Reaktionsschritte auszuführen, die
zu einer meßbaren Änderung führen, und indem spezifische Trenntechniken eingeführt werden. Derartige Vorgehensweisen
können, wie dies zum Stand der Technik gehört, entweder allein oder auch in Kombination ausgeführt werden.
Besteht die Reaktion nur aus einer Bindung, ohne chemische Änderung, so können Techniken, die in der Immunchemie entwickelt
worden sind, zur Messung des Ausmaßes der Reaktion verwendet werden. Festphasenreaktionen eignen sich insbesondere
für immunochemische Untersuchungen, da die Reaktionspartner in gebundener Form leicht aus der Lösung durch ihr
Anbinden an die feste Phase entfernt werden können. Häufig können jedoch die Komponenten, die in einer immunochemisehen
Reaktion gebunden worden sind, nicht direkt gemessen werden, weil sie durch chemische Verfahren von anderen Substanzen,
die üblicherweise in derselben Reaktionsmischung vorhanden sind, ununterscheidbar sind, so daß das bloße Verschwinden
einer reaktiven Komponente aus der Lösung oder ihre Akkumulation auf der festen Phase nicht direkt gemessen werden ·
kann. Deshalb müssen zusätzliche Schritte unternommen werden, um eine meßbare Änderung hervorzurufen, die mit dem Ausmaß
der Bindungsreaktion korreliert ist.
Die Vielzahl der unternommenen Versuche, wie sie aus dem Stand der Technik ersichtlich ist, läßt sich in zwei allgemeine
Kategorien einordnen. Bei der ersten Kategorie, als Konkurrenz- oder indirekte Immunountersuchungen bezeichnet,
ist die immbolisierte Komponente in einer kontrollierten
ΒΟΕΗΜΐώτ & BOEHMERT': · -'
Menge vorhanden, während die bewegliche Komponente in einer unbekannten Menge vorliegt. Zu der unbekannten
Menge der beweglichen Komponente wird eine bekannte Menge derselben Komponente hinzugefügt, die durch das Zusetzen
eines meßbaren Substituenten, der nicht mit den immunochemisehen reaktiven Eigenschaften interferiert,
markiert worden ist. Die Markierung kann durch ein Radioisotop, einen Chromophor, einen Pluorophor oder ein Enzym
erfolgen. Die Menge des markierten Materials, welches immunochemisch an die Festphase gebunden worden ist, hängt von der
Menge der unmarkierten Komponente in der Lösung ab, die sich in Konkurrenz um dieselben Bindungsplätze bemüht. Je mehr
der unbekannten Komponente vorhanden ist, desto geringer wird die Menge der gebundenen markierten Komponente sein.
Bei der zweiten Kategorie, als Sandwich- oder direkte Methode bezeichnet, wird die Pestphase, welche eine Menge
an immunochemisch gebundener beweglicher Komponente, resultierend aus der ersten iiranunochemischen Reaktion, aufweist,
der Einwirkung eines Reagens unterworfen, welches ebenfalls immunochemisch an die Festphase gebunden werden kann, jedoch
nur an Plätzen, die bereits durch die immunochemisch gebundene bewegliche Komponente besetzt sind. Das Reagens kann
beispielsweise bei der ersten Methode mit einem Radioisotop, einem Fluorophor, einem Chromophor oder einem Enzym markiert
sein. Die Menge des markierten Reagens, welches gebunden wird, ist ein direktes Maß für die Menge der gebundenen
beweglichen Komponente, welche wiederum ein Maß für die Menge der beweglichen Komponente ist, die anfänglich in der Reaktionsmischung
vorlag.
Wenn die Markierung durch ein Radioisotop erfolgt, wird die Technik des Verfahrens, unabhängig davon, ob es sich um
eine Konkurrenz- oder eine Nichtkonkurrenz-Reaktion handelt, als Radioimmununtersuchung bezeichnet. Wenn die Markierung
- 4 - t:
BOEH'riiE*RY & BOEHMERfF'
durch ein Enzym erfolgt, wird die Untersuchung als enzymgekoppelte
Reaktion bezeichnet. Die Menge des enzymmarkierten Reaktionsmittels wird durch jedwedes herkömmliche Verfahren
zum Messen der Aktivität des Enzyms, welches zur Markierung
verwendet wurde, gemessen.
Andere Arten von Festphasenreaktionen der hier allgemein beschriebenen
Art werden als Beispiel wiedergegeben. Die immunoradiometrische
Untersuchung zur quantitativen Bestimmung eines Antigens wird dadurch durchgeführt, daß zuerst ein bekannter
Überschuß von markiertem Antikörper mit der unbekannten Menge eines Antigens in einer Homogenphasenreaktion zur Reaktion
gebracht wird. Nachfolgend wird immobilisiertes Antigen im Überschuß hinzugefügt, um den nicht umgesetzten löslichen
markierten Antikörper zu binden. Die Menge des unbekannten Antigens wird durch Messen der Differenz zwischen dem gesamten
markierten Antikörper und der an die Festphase gebundenen Menge bestimmt. Das Verfahren gibt direkte quantitative
Resultate nur mit einem einwertigen Antigen, das heißt also, einem Antigen, welches lediglich ein Molekül des Antikörpers
binden kann.
Immunochemisehe Untersuchungen sind in der klinischen Forschung
und Diagnose von großer Nützlichkeit. Sie sind hochspezifisch, infolge der hochselektiven Natur der Antigen-Antikörper-Reaktionen.
Die Antigen- Antikörper-Bindung ist sehr fest, so daß, nachdem die Bindungsreaktion einmal
stattfinden konnte, die Grenze für die Nachweisbarkeit durch die Meßgenauigkeit, mittels welcher die Markierung
nachgewiesen werden kann, bestimmt wird. Immunochemisehe
Untersuchungen sind überaus vielseitig, und zwar infolge des Umstandes, daß sie dazu verwendet werden können, spezifische
Substanzen selektiv gegen einen Hintergrund chemisch m
ähnlicher Substanzen zu messen. Wegen dieser wünschenswerten ||
vorteilhaften Eigenschaften besteht ein beträchtliches $
• · 4
BOEHAT & BOEHMERT''
Interesse daran, die Durchführbarkeit derartiger Untersuchungen zu verbessern, also ihre Manipulation zu erleichtern,
weiterhin die Empfindlichkeit, Genaugikeit, Geschwindigkeit und Anwendbarkeit zu erhöhen. Die Entwicklung
von Festphasen-Immunountersuchungen bildet einen der größten Portschritte in der Diagnosetechnik. Bei derartigen
Untersuchungen können Reaktionsprodukte oder das Reaktionsprodukt von der Reaktionslösung relativ leicht
separiert werden, das heißt, indem das Festphasenmaterial physikalisch entfernt wird. Dies steht im Gegensatz zu
Nicht-Festphasen- oder homogenen Reaktionen, die typischerweise in homogener Lösung stattfinden und komplexere Trenntechniken
erfordern.
Die Einführung der Festphasentechnologie hat es ermöglicht, neuartige Verfahren durchzuführen, die bisher, bei einer
freien Lösungstechnologie, nur außerordentlich schwierig durchzuführen waren. Ein Beispiel hierfür ist die Sandwich-Untersuchungstechnik,
die weiter oben beschrieben wurde. Während eine Sandwich-Technik theoretisch in einer homogenen
Lösung möglich ist, eignet sie sich nicht zur praktischen Durchführung. Der wichtigste Aspekt, der derartige Untersuchungen
in der Praxis unmöglich macht, besteht in der Separation des ersten Antigen-Antikörper-Komplexes einer
Homogenphasenlösung, welcher die Anwendung komplizierten physikochemischer Techniken erfordert, speziell dann, wenn
das Antigen relativ klein im Verhältnis zum Antikörper ist und die Molekulargewichtsdifferenzen zwischen freiem Antikörper
und komplex gebundenem Antikörper nur gering sind. Das Trennverfahren, welches demgegenüber in einem Festphasensystem
durchgeführt werden kann, ist verhältnismäßig einfach.
In der Festphasentechnologie werden das Reagens oder die Reaktionsmittel, die bei diesem Verfahren verwendet werden,
6··—
BOEriMßtft & ΒΌΕΜΜΕΪϊΓ
üblicherweise dadurch immobilisiert, daß sie entweder auf
das Pestphasenmaterial aufgeschichtet oder an dieses entweder kovalent oder durch Absorption gebunden werden, wobei
dann das Festphasenmaterial in die zu untersuchende Probe eingetaucht wird. Die Art und Weise des Koppeins derartiger
Reagenzien an das Festphasenmaterial ist bekannt, wobei beispielsweise auf die US-PS 36 52 761, 38 79 262 und
33 96 217 hinzuweisen ist.
Beispiele herkömmlicherweise verwendeter Festphasenmaterialien umfassen, jedoch ohne Begrenzung, Röhrchen aus Glas oder Kunst·
stoff, die mit dem Reagenz oder den Reagenzien auf ihrer Innenfläche beschichtet worden sind, beschichtete Polymereinsätze,
Mikro- und Makroperlen, hergestellt aus Polymeren und Glas, poröse Matrixmaterialien, beschichtete
Materialien, und Tabletten. Besonders nützlich hat sich eine polymere Einsatzmatrix erwiesen, wie sie in der schwebenden
USA-Patentanmeldung Nr. 905 552, eingereicht am 15. Mai 1978, beschrieben ist. Die beschichteten Einsätze, die
dort erläutert sind, weisen einen Handgriff auf, an dessen eines Ende eine Vielzahl von Elementen mit im wesentlichen
glatten oder gekrümmten Oberflächen angebracht ist, wobei die feste Komponente darauf immobilisiert ist. Diese Einsätze,
welche bei der vorzugsweise verwendeten Ausführungsform die Form einer zentralen Stange mit einer Anzahl von
Flügeln oder Flossen, die sich von der Stange entlang eines Abschnittes ihrer Länge nach außen erstrecken, haben,
zeichnen sich durch ein großes Verhältnis von Festphasen-Oberfläche zu Flüssigprobenvolumen und durch einen kurzen
mittleren Diffusionsabstand zwischen den Molekülen der beweglichen Komponente in der Flüssigprobe und der festen
Komponente, die auf der Festphasenoberfläche verteilt ist, aus. Diese Faktoren verbessern die Reaktionsgeschwindigkeit
und führen zu einer beträchtlichen Verringerung der für die Ausführung einer bestimmten Diagnoseuntersuchung erforderlichen
Zeit.
BOEriSffifff & BDEMMERT*'' · ·: '^
Darüberhinaus ergibt sich, daß die in der USA-Patentanmeldung 9 05 552 beschriebenen Einsätze sich im wesentlichen über
die gesamte Tiefe der Flüssigprobe und vorzugsweise auch oberhalb der Oberfläche der Flüssigprobe erstrecken, eine im wesentlichen
konstante geometrische Reaktion zwischen dem Flüssigvolumen und den Festphasenoberflächen der Einsatzmatrix
über die gesamte Höhe der Flüssigprobe, wobei diese Relation ungeachtet von Veränderungen im Flüssigkeits- oder Fließmittelvolumen
aufrechterhalten wird. Dieser Faktor hat die Tendenz, gleichmäßigere Ergebnisse zu erzeugen und den Einfluß
menschlicher Fehler auf ein Minimum zu reduzieren, wenn eine Anzahl von Untersuchungen aufeinanderfolgend oder gleichzeitig
ausgeführt wird.
Wie in der gleichzeitigen USA-Patentanmeldung Nr. 64 389 beschrieben ist, läßt sich die Reaktionskinetik weiter,verbessern,
indem die Innenfläche des Fließmittelbehälters mit derselben Festkomponente beschichtet wird, die auch auf die
Außenflächen der Festphasen-Einsatzmatrix aufgebracht wird. Dies hat den Effekt, das Verhältnis der Festphasenoberfläche
zum Flüssigprobenvolumen zu vergrößern und damit auch die effektive Konzentration der festen Komponente. Weiterhin wird
hierdurch der mittlere Diffusionsabstand zwischen der festen und der beweglichen Komponente reduziert. Auf diese Weise
wird das Reaktionsgleichgewicht schneller erreicht. Die Verläßlichkeit der Versuchsanordnung wird verbessert, verglichen
mit Untersuchungen, die unter Verwendung von nur beschichteten Einsätzen oder nur beschichteten Behältern
ausgeführt werden.
Trotz des hohen Niveaus, welches heutzutage Festphasen-Immunountersuchungen
bereits haben, bestehen immer noch bestimmte Schwierigkeiten, wenn Immunountersuchungen im
großen Maßstab ausgeführt werden sollen, wie dies typischerweise in Krankenhäusern sowie in klinischen Testlaboratorien
der Fall ist. Diese Schwierigkeiten rühren nicht von irgendwelchen inherenten Begrenzungen der zugrundeliegenden Festphasenreaktionstechnologie
her, sondern von den überflüssigen
BOEriKißRT & BOEHMEfHF'*
und zeitaufwendigen physikalischen Manipulationen, die erforderlich
sind, um simultan oder aufeinander zahlreiche Immunountersuchungen unter Verwendung herkömmlich verfügbarer
Laborgeräte durchführen zu können.
Die Art der vorstehend beschriebenen Manipulationsschwierigkeiten läßt sich leicht verstehen, wenn man zunächst eine
Konkurrenz- oder indirekte Radioimmunountersuchung betrachtet, die mit einem beschichteten Kunststoffeinsatz und einem
Fließmittelbehälter (beispielsweise einem Test- oder Reagenzröhrchen) ausgeführt wird, welches den Einsatz und die zu
untersuchende Flüssigkeitsprobe aufnimmt. Der Einsatz kann die Form einer zentralen Stange oder eines Stäbchens mit
einer Anzahl von Flügeln oder Flossen haben, die sich von der Stange entlang eines Abstandes derselben nach außen erstrecken,
wie es in der bereits erwähnten USA-Patentanmeldung 9 05 552 beschrieben ist. Die Flossen können, müssen jedoch
nicht so ausgebildet sein, daß sie annähernd der Form des Teströhrchens oder eines anderen Behälters, in dem der Ein- I
satz eingeführt werden soll, entsprechen. Derjenige Ab- | schnitt der zentralen Stange, der keine Flossen aufweist, 1
dient als Handgriff, wodurch das Einführen des Flügel | tragenden Abschnittes des Einsatzes in den Flüssigkeits- |
behälter erleichtert und die Notwendigkeit, den auf den !?|
Flügelflächen immobilisierten Antikörper zu berühren und ;;
möglicherweise zu kontaminieren, vermieden wird. Typischer- [I1
weise wird die Flüssigkeitsprobe, welche sowohl die unbe- j§
kannte bewegliche Komponente als auch radioaktiv markierte bewegliche Komponente aufweist, in das Teströhrchen vor dem
Einführen der mit Flügel versehenen Einsatzmatrix in das Röhrchen eingefüllt. Das nachfolgende Einführen des Einsatzes
in das Teströhrchen markiert dann den Beginn der Reaktion für Zeitnahmezwecke. Alternativ hierzu kann die
Flüssigprobe in das Teströhrchen eingeführt werden, wenn der Einsatz sich darin bereits in seiner Stellung befindet,
I ·
II· Il
BOEHMERY & BCJEHMERT' '·''"
wobei dieses Verfahren dann beispielsweise angewendet wird, wenn die feste Komponente sowohl auf der Innenfläche des
Teströhrchen als auch auf den reaktiven Oberflächen des Einsatzes immobilisiert wird, wie dies in der USA-Patentanmeldung
Nr. 064 389 beschrieben ist. Der mit Flügeln versehene Stab eignet sich insbesondere als Einsatz, wenn dieses
alternative Verfahren verwendet wird, da die offenen Zwischenräume zwischen benachbarten Flügeln es ermöglichen,
daß die Flüssigkeitsprobe im wesentlichen unbehindert in den Behälter eingegossen werden kann, während der Einsatz sich
dort in seiner Stellung befindet.
Nach einer geeigneten Reaktionszeit wird die Reaktion gestoppt, indem die Einsatzmatrix von der Flüs.'igprobe getrennt
wird,, so daß also kein weiteres Binden der beweglichen Komponente an die feste Komponente stattfinden kann.
Dies erfolgt üblicherweise dadurch , daß der Einsatz aus dem Reaktionsrohr herausgezogen und in einem weiteren Teströhrchen,
welches Wasser oder einen Waschpuffer enthält, gewaschen wird. Der-WachVorgang entfernt den größten Teil
der markierten sowie nicht markierten beweglichen Komponente, die nicht tatsächlich immunochemisch an den Antikörper, der
auf den Flügelflächen des Einsatzes immobilisiert ist, gebunden worden ist. Nach dem Waschen wird die Einsatzmatrix
aus der Waschflüssigkeit herausgenommen und in ein weiteres, sauberes Teströhrchen eingesetzt, damit dann der Zählvorgang
in einer geeigneten radioaktiven Zählkammer erfolgen kann. Oft wird eine Sintillaktionsflüssigkeit in das Teströhrchen,
welches bei dieser Messung verwendet wird, eingefüllt, um die radioaktive Zählung, die man erhält, zu fördern.
Es liegt auf der Hand, daß das vorstehend beschriebene Verfahren wenigstens drei Teströhrchen und zwei Vorgänge des
Entferhens und Wiedereinführens des Einsatzes erfordert, damit eine einzige vollständige Untersuchung durchgeführt
werden kann. Es ist möglich, die Anzahl von Teströhrchen,
BOEHMERT &
die erforderlich sind, auf zwei zu reduzieren, indem entweder das Reaktionsröhrchen oder das Waschröhrchen ausgewaschen
und erneut zum Messen verwendet wird, jedoch steigert dies die Zahl der erforderlichen Handhabungen, welche
der Laborant ausführen muß, und damit die für die Gesamtuntersuchung erforderliche Zeit. Die Verwendung von weniger
als zwei Röhrchen entspricht keiner sorgfältigen Labortechnik, da ein zweites Teströhrchen erforderlich ist, um
den jetzt radioaktiven Einsatz sicher aufzunehmen, während das erste Teströhrchen abgegossen und ausgewaschen wird,
damit es wieder beim Messen verwendet werden kann. Der Einsatz kann leicht aus seinem Teströhrchen beim Abgießen und
Auswaschen herausschlüpfen, wenn er versuchen würde, das Abgießen und Abwaschen auszuführen, während der Einsatz
sich noch an seiner Stelle befindet, wodurch möglicherweise die Laborumgebung kontaminiert oder die reaktiven Oberflächen
des Einsatzes verschmutzt würden.
Im Falle einer Sandwich- oder direkten Radioimmununtersuchung müssen, wie bereits ausgeführt wurde, zwei verschiedene irujnuno
chemische Reaktionen ausgeführt werden. Die erste besteht darin, daß die unbekannte bewegliche Komponente an die feste,
auf den Oberflächen des Festphaseneinsatzes immobilisierte Komponente gebunden wird. Die zweite Reaktion besteht im
Binden des markierten Reagens an diejenigen Plätze der Festphasenmatrix, die bereits durch die unbekannte bewegliche
Komponente, die infolge der ersten Reaktion gebunden wurde, besetzt worden sind. Da diese beiden Reaktionen üblicherweise
aufeinanderfolgend ausgeführt werden, indem separate Reaktionsflüssigkeiten für die unbekannte bzw. die markierte
bewegliche Komponente verwendet werden, liegt es auf der Hand, daß die direkte Radioimmununtersuchung üblicherweise
ein Teströhrche'n mehr erfordert als die vorstehend beschriebene indirekte Radioimmununtersuchung. Während es möglich
ist, die beiden Reaktionen im wesentlichen simultan im selben
BOEHMERT & ÖOöttMER-P -: ·
Teströhrchen auszuführen, liegt es auf der Hand, daß die Anzahl von Teströhrchen und der Manipulationsvorgänge, die
zur Durchführung der Untersuchung erforderlich sind, wenigstens so groß bleibt, wie im Fall der indirekten oder
Konkurrenzmethode.
Betrachtet man einen einzelnen Versuch, so scheint die Anzahlt der Teströhrchen und der Manipulationsvorgänge, die
erforderlich sind, keiner genaueren Beachtung wert zu sein. In Krankenhäusern sowie in Untersuchungslabors, in denen
Untersuchungen regelmäßig in großer Anzähl durchgeführt werden, haben diese Paktoren jedoch beträchtliche Bedeutung.
Die Anzahl von reinen Teströhrchen, die zur Hand sein müssen, um eine bestimmte Untersuchungsmethode anwenden
zu können, und die erforderliche Zeit um Durchführen der verschiedenen manuellen Operationen, die zur Handhabung
der Teströhrchen erforderlich sind, bestimmen die Wirtschaftlichkeit der Anwendung einer bestimmten Untersuchungsmethode für in großem Maßstab durchgeführte Untersuchungen.
Vom Standpunkt der Labortechnik haben die beschichteten
Tubenanordnungen, die bislang verwendet werden, den nicht zu leugnenden Vorteil der Einfachheit, da keine Zusammensetz-
oder Auseinanderbauschritte erforderlich sind und üblicherweise auch keine zusätzlichen Teströhrchen zum
Durchführen der Anordnung notwendig sind. Die verbesserte Reaktionskinetik, die durch die Verwendung einer beschichteten
Einsatzmatrix hervorgerufen wird, macht derartige Anordnungen jedoch im Vergleich zu Methoden, bei denen
beschichtete Röhrchen Verwendung finden, vorteilhafter, trotz der zusätzlichen Komplexität des Verfahrens, welches
durch die Handhabung des Einsatzes als separater, von der Versuchsanordnung entfernterer Teil bewirkt wird. Idealerweise
wird also erwünscht, die verfahrensmäßigen Vorteile, die sich aus einer einheitlichen Struktur ergeben, wie dies
BOEHMERT & BQEHMERS
bei den Anordnung mit beschichteten Röhrchen der Fall ist, mit der Flexibilität und der Reaktionseffizienz zu verbinden,
welche die Systeme mit beschichtetem Einsatz charakterisieren.
Diese Ideal wurde bislang nur unvollständig verwirklicht. In der US-PS 41 16 638 ist beispielsweise eine Festphasenträgerstruktur
beschrieben, die aus einer Anzahl von Kapillarröhrchen besteht, welche in einer kreisförmigen Scheibe gehalten
sind, die eine luftdichte Abdichtung gegen das innere eines Reaktionsbehälters bildet. Ein zentrales Röhrchen mit
größerem Durchmesser als die Kapillarröhrchen soll zum Einführen reaktiver und Waschlösungen in den Behältern oder für
deren Entfernung aus dem Behälter durch Absaugen geeignet sein, jedoch erscheint das Einführen einer Flüssigkeit in den
Behälter durch einfaches manuelles Abgießen als in der,Praxis schwer durchführbar, wenn man den geringen Durchmesser des
Zentralröhrchens relativ zum Durchmesser der öffnung des Behälters
betrachtet. Darüberhinaus verhindert offenbar die kreisförmige Scheibe ein vollständiges Abgießen der Flüssigkeit
im Behälter, wenn die gesamte Vorrichtung einfach umgedreht wird. Um ein vollständige Entleeren des Behälters
sicherzustellen, muß der Laborant daher entweder eine externe Saugquelle an das Zentralröhrchen anlegen oder aber die Träger
struktur als ganzes von dem Reaktionsbehälter entfernen.
In der US-PS 40 66 646 ist eine kombinierte Anordnung aus Diagnosegerät und rohrförmigem Gehäuse beschrieben, bei der
eine Kappe zum Abdichten des oberen Endes des rohrförmigen Gehäuses vorgesehen ist. Die Kappe dient auch als Abstützung
für eine sich nach unten erstreckende Stange, die sich nach unten bis zur Flüssigprobe erstreckt, die in dem rohrförmigen
Gehäuse enthalten ist. Das untere Ende der Stange trägt wiederum ein dünnes Blatt aus Substratmaterial mit einer darauf
angeordneten biologisch aktiven Schicht, welches in die Flüssigprobe eingetaucht werden kann. Obwohl hierdurch eine
im wesentlichen einheitliche Struktur gewährleistet ist,
BOEHMERT & SOfiHMERiF . I. * :..!:..: ' <-!
liegt es auf der Hand, daß die Kappe ein Eingießen einer Flüssigprobe in das rohrförmige Gehäuse sowie auch ein
Abgießen der Flüssigkeit und ein Waschen des Substrates verhindert, so lange die Apparatur zusammengebaut bleibt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Testvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, durch welche mittels beschichteter Einsätze durchführbare Untersuchungsverfahren
vereinfacht werden können. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Testvorrichtung der gattungsgemäßen
Art gelöst durch einen Fließmittelbehälter zum Aufnehmen der Fließmittelprobe und einer Festphasen-Einsatzmatrix,
wobei der Fließmittelbehälter an seiner Innenfläche eine Halteeinrichtung zum Festhalten wenigstens eines reaktiven
Abschnitts der Einsatzmatrix in den Fließmittelbehälter beim Umkehren desselben aufweist; und eine undurchlässige
einheitliche Einsatzmatrix mit einem reaktiven Abschnitt, der mit der Fließmittelprobe beim Einführen in diese
in Kontakt steht und auf dem die feste Komponente immobilisiert ist, wobei die Einsatzmatrix eine Form hat, welche
es ermöglicht, daß Fließmittel in den Fließmittelbehälter eingegossen und aus dem Fließmittelbehälter durch Umkehren
desselben abgegossen wird, während der reaktive Abschnitt der Einsatzmatrix durch die Halteeinrichtung festhaltbar
ist.
Bei der Erfindung wird also ein Fließmittel- oder Flüssigkeitsbehälter
verwendet, an dessen innerer Oberfläche eine Halteeinrichtung vorgesehen ist, welche den in den Behälter
aufgenommenen Einsatz so fest hält, daß wenigstens der reaktive Abschnitt des Einsatzes beim Umdrehen des Fließmittelbehälters
innerhalb des Behälters festgehalten wird. Der Einsatz hat eine Konfiguration, welche die Möglichkeit
gibt, Fließmittel in den Fließmittelbehälter einzugießen und hieraus auszugießen, wenn der Behälter umgedreht wird,
wobei der reaktive Abschnitt des Einsatz nach wie vor inner-
BOEHMERT &Ö0ßHMEI?r
halb des Behälters liegt. Die verschiedenen Abgieß-, Wasch-
und Meßoperationen, die bei einer Radioimmununtersuchung, um nur ein Beispiel zu nennen, erforderlich sind, lassen
sich daher durchführen, während der Einsatz sicher innerhalb des ursprünglichen Teströhrchen umgrenzt und festgehalten
bleibt. Auf diese Weise wird die Anzahl der Teströhrchen, die zum Ausführen einer vollständigen Radio- .
immununtersuchung erforderlich sind, auf eines begrenzt. Darüberhinaus wird die Notwendigkeit eines manuellen Zusammenbaus
oder Auseinanderbaus im Anschluß an das anfängliche Einführen des Einsatzes in das Reaktionsröhrchen vollständig
eliminiert, wodurch natürlich die Versuchssicherheit deutlich verbessert wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist
die Festphasen-Einsatzmatrix einen Handgriff in Form einer Stange auf, an der eine Anzahl von nach außen vorstehenden
Flügel, die nahe an den Enden derselben angebracht sind, angeordnet ist. Die feste Komponente, üblicherweise ein
Antikörper, im Falle einer Immunountersuchung, wird auf den Oberflächen der Flügel immobilisiert, welche daher den reaktiven
Abschnitt des Einsatzes bilden. Der Fließmittelbehälter ist vorzugsweise ein Test- oder Reagenzröhrchen. Die
Halteeinrichtung an der Innenfläche des Röhrchens ist ein konvexer Vorsprung, der herkömmlicherweise dadurch gebildet
werden kann, daß an der Außenseite des Röhrchens eine konkave Einkerbung hervorgerufen wird.
Die Abmessungen des konvexen Vorsprunges sind so gewählt, daß normalerweise das Einführen des Flügel tragenden Abschnittes
der Einsatzmatrix in das Teströhrchen oder auch sein Entfernen, nachdem der Einsatz einmal eingeführt worden
ist, behindert werden, wobei jedoch entweder die Matrix oder das Teströhrchen oder aber auch beide, wie dies bevorzugt
ist, hinreichend elastisch sind, damit der Flügel tragende Abschnitt des Einsatzes an dem Vorsprung zum anfänglichen
BOEHMERT & SGSHMERS
Einführen in das Teströhrchen vorbeigedrückt werden kann. f
Anschließend dient der Vorsprung dazu, den Flügel tragenden f!
Abschnitt der Einsatzmatrix innerhalb des Teströhrchens auch |'
dann festzuhalten, wenn das Röhrchen vollständig umgedreht %
wird. Da die offenen Zwischenräume zwischen benachbarten fi
Flügeln der Einsatzmatrix es ermöglichen, daß Flüssigkeit §
frei in das Teströhrchen hinein oder aus diesem ausgegossen %
wird, wenn die Einsatzmatrix sich in ihrer Stellung befindet, ί
kann die zusammengebaute Kombination aus Teströhrchen und :
Einsatz abgegossen, gewas-ehen, gefüllt oder auf andere Weise während der Untersuchung gehandhabt werden, im wesentlichen
so, als ob es sich um eine einstückige Konstruktion handeln würde.
Der konvexe Vorsprung ist von der Mündung des Teströhrchens vorzugsweise um eine vertikale Distanz entfernt, welche ausreicht,
damit der Flügel tragende Abschnitt der Einsatzmatrix stabil benachbart der Mündung oder Öffnung des Teströhrchens
in der Schebe gehalten werden kann, abgestützt durch den Vorsprung und die vertikalen Seitenwände des Röhrchens, bevor
der Einsatz an dem Vorsprung vorbei und hierdurch vollständig in das Röhrchen eingedrückt wird. Dies gewährleistet nicht
nur eine bequeme Haltestellung für den Einsatz unmittelbar vor dem Beginn der Reaktion, sondern gibt auch die Möglichkeit,
die Reaktion an einem wohldefinierten Zeitpunkt mittels einer einfachen, abrupten Abwärtsbewegung und eines dadurch hervorgerufenen
Druckes auf den Handgriff des Einsatzes zu starten.
Der konvexe Vorsprung ist vorzugsweise ebenso von dem Boden des Teströhrchens um eine Distanz entfernt, die wesentlich
größer ist als die Länge des Flügel tragenden Abschnittes der Einsatzmatrix, so daß die Einsatzmatrix die Tendenz hat,
sich vom Boden des Röhrchens zu lösen, wenn das Röhrchen sich in umgekehrter Stellung befindet, also beispielsweise
beim Abgießen. Dies unterstützt beim Abgießen von Flüssig-
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keit, welche sich in dem Bereich zwischen dem Boden des
Röhrchens und dem Boden des Flügel tragenden Abschnittes der Einsatzmatrix ansammeln könnte, wodurch das Ausleeren
der Flüssigkeit aus dem Teströhrchen gefördert wird.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung,
in der Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen im einzelnen erläutert sind. Dabei zeigt:
Figur 1 einen mit Flügeln versehenen Einsatz und ein
Eindrücktestrohr nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Figur 2 einen Querschnitt des Teströhrchens von Figur 1,
wobei der Einsatz nahe der Öffnung des Röhrchens vor dem vollständigen Einführen in dasselbe
in der Schwebe ist;
Figur 3 einen weiteren Querschnitt des Teströhrchens von Figur 1, wobei der Einsatz voll eingeführt ist;
Figur 4 einen weiteren Querschnitt des Teströhrchens von Figur 1, wobei das Röhrchen in umgekehrter
Postition zum Abgießen einer Flüssigkeit hieraus angeordnet ist; und
Figur 5 eine automatische Vorrichtung zum Versehen
polymerer Teströhrchen mit geeigneten Einkerbunden.
Figur 1 zeigt einen mit Flügeln versehenen Einsatz 10 und
einen entsprechenden Fließmittelbehälter 20 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der Einsatz
10 weist eine zentrale Stange 12 und eine Vielzahl mit gleichmäßigem Abstand angeordneter, radial vorspringender
Flügel 14 auf, die entlang des unteren Abschnittes der zentralen Stange 12 an dieser angebracht sind. Der obere
Abschnitt der Stange 12, an dem keine Flügel oder Flossen
- 17 -
BOEHMERT Ä
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vorgesehen sind, dient als Handgriff, um so das Einführen des Einsatzes 10 in den Behälter 20 zu erleichtern. Die
Flügel 14 sind vorzugsweise als Teil einer einstückigen Konstruktion ausgebildet, welche auch die zentrale Stange
12 umfaßt. Alternativ hierzu können die Flügel an die Stange auch mittels mechanischer Befestigungsmittel, wie beispielsweise
durch Nut- und Federverbindung, oder aber auch durch einen geeigneten Kleber angebracht sein. Ein kleiner Knopf
15, der unten an dem Einsatz unterhalb der Flügel 14 angebracht ist, dient einem noch zu beschreibenden Zweck.
Der Einsatz 10 kann von beinahe jedem beliebigen wasserunlöslichen
Material hergestellt werden, beispielsweise aus Polymethacrylat, Plypropylen oder Polystyrol. Vorzugsweise
ist der Einsatz von der Art,wie sie in der USA-Patentanmeldung Nr. 905 552 beschrieben ist, auf welche hier ausschließlich
zur Ergänzung des Erfindungsgedankens Bezug genommen wird. Die Flügel 14 tragen eine darauf immobilisierte
feste Komponente der Festkörperreaktion, üblicherweise einen Antikörper im Falle einer immunologischen
Bindungsreaktion, und können daher als reaktiver Teil des Einsatzes oder der Einsatzmatrix bezeichnet werden. Vorzugsweise
weist der Einsatz neun mit gleichem Abstand angeordnete Flügel 14 auf, die an der zentralen Stange 12 angebracht sind,
obwohl auch eine größere oder kleines Anzahl von Flügeln verwendet werden könnte. Wie in der schwebenden USA=Patentanmeldung
Nr. 905 552 beschrieben ist, hat sich gezeigt, daß Einsätze mit zwölf, sechzehn und achtzehn Flügeln samt
und sonders günstige Reaktionskinetikeigenschaften aufweisen.
Die Flügel 14 können so geformt sein, daß sie annähernd dem Inneren des Behälters 20 in der gezeigten Weise entsprechen,
um so einen dichten, glatten mechanischen Sitz zu ermöglichen, jedoch ist dies vom Standpunkt der Festkörperreaktionskinetik
nicht wesentlich.
Der Behälter 20 besteht vorzugsweise aus einem Standard-
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BOEHMERT &ßQHHMEKT
Polystyrolteströhrchen von 12 χ 75 mm, welches, wie gezeigt, einen abgerundeten Boden 28, gewünschtenfalls aber auch einen
ebenen Boden aufweisen soll. Der Querschnitt des Röhrchens kann, wie gezeigt, kreisförmig sein, kann aber auch jedwede
andere gewünschte Konfiguration haben. Wie die Zeichnung zeigt, ist an der äußeren, vertikalen Wandung des Behälters
20 eine langgestreckte, konkave Einkerbung 22 vorgesehen. Als Ergebnis der Einkerbung 22 erscheint ein entsprechender
langgestreckter konvexer Vorsprung 24 (erkennbar in den Querschnittsdarstellungen der Figuren 2 bis 4) an der vertikalen
Innenfläche des Rohres 20. Das bevorzugte Verfahren zum Bilden der Einkerbung 22 und damit des Vorsprunges 24
wird weiter unten noch im einzelnen beschrieben. Für den Zweck der gegenwärtigen Darstellung ist es lediglich wichtig,
darauf hinzuweisen, daß die nach innen weisende Abmessung des Vorsprunges 24 den Durchmesser des Rohres 20 so
weit einschränkt, daß normalerweise (das heißt also, ohne daß eine äußere Kraft aufgebracht wird) das vollständige
Einführen des mit Flügeln versehenen Abschnittes des Einsatzes 10 in das Rohr verhindert wird, wie dies in Figur
gezeigt ist, und daß normalerweise weiterhin der mit Flügel versehene Abschnitt des Einsatzes 10 innerhalb des Rohres
,20, nachdem er einmal eingeführt worden ist, auch dann, wenn das Rohr vollständig umgedreht wird, wie dies in Figur 4
gezeigt ist, dort gehalten wird. Entweder der Einsatz 10 oder aber das Rohr 20, vorzugsweise beide, weisen genügend
Elastizität auf, um zu gewährleisten, daß der mit Flügel versehene Abschnitt des Einsatzes 10 manuell über den Vorsprung
24 hinweggedrückt und hierdurch vollständig in das Rohr 20 eingeführt werden kann, wie dies in Figur 3 gezeigt
ist.
Wenn der Einsatz 10 aus Polymethacrylat besteht, beispielsweise, und das Rohr aus Polystyrol besteht, wie bei dem beschriebenen
bevorzugten Ausführungsbeispiel, ist hinreichend
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BOEHMERT &
wechselwirkende Elastizität vorhanden, welche es ermöglicht, daß der Einsatz 10 über einen in geeigneter Weise dimensionierten
Vorsprung 24 geschoben wird, wobei nur mäßig mit \ der Hand eine Kraft aufgebracht werden muß. Es liegt auf
der Hand, daß ein Glastestrohr oder -Reagenzglas ebenfalls verwendet werden kann, solange nur der Einsatz 10 eine gewisse
Elastizität aufweist und der Vorsprung 24 geeignet bemessen ist. Umgekehrt läßt sich natürlich auch ein unelastischer
Einsatz verwenden, wenn nur das Testrohr 20 eine gewisse Elastizität aufweist und der Vorsprung 24 in geeigneter
Weise dimensioniert ist.
Wenn der Einsatz 10 sich in der in Figur 3 gezeigten Weise innerhalb des Rohres 20 befindet, so kann offensichtlich
die Kombination aus Rohr und Einsatz abgegossen, gewaschen, erneut gefüllt und auf andere Weise im Laufe eines Versuches
gehandhabt werden, ganz so, als würden diese Teile eine einstückige Konstruktion bilden. Der Vorsprung 24 dient dabei
dazu, den reaktiven oder Flügel tragenden Teil des Einsatzes innerhalb des Rohres zu halten, selbst dann, wenn das Rohr
vollständig umgedreht wird, wie dies in Figur 4 gezeigt ist. Infolge der offenen Zwischenräume zwischen benachbarten
Flügeln 14 kann Fließmittel, insbesondere Flüssigkeit, in das Rohr eingeführt oder aus diesem abgegossen werden, ohne
daß durch den Einsatz 10, der sich an seinem Platz im Rohr befindet, eine wesentliche Behinderung erfolgt. Natürlich
kann jedweder undurchlässige einstückige Einsatz mit Flügeln versehen oder auf andere Weise ausgebildet sein, welcher
eine Konfiguration hat, die die Möglichkeit gibt, daß Fließmittel in das Rohr 20 eingegossen und hieraus abgelassen
wird, während der Einsatz sich im Rohr befindet, verwendet werden, jedoch wird vorzugsweise der mit neun
Flügeln versehene Einsatz verwendet, da er einen guten Fließmitteldurchlass mit besonders günstigen Festkörperreaktionskinetikeigenschaften
verbindet.
BOEHMERT &.ßOßHMEÄT
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Angenoiranen, daß ein Flügel tragender Einsatz 10 der beschriebenen
Art tatsächlich verwendet wird, sollte sich der langgestreckte Vorsprung 24 hinreichend weit um den
Innenumfang des Rohres 20 erstrecken, um wenigstens zwei benachbarte Flügel 14 zu überbrücken. Hierdurch wird es
unmöglich, daß die Flügel 14 so ausgerichtet werden, daß
sie über den Vorsprung 24_ hinweggleiten können, ohne behindert
zu werden. Hierdurch wird dann also sichergestellt, daß der Einsatz 10 und das Rohr 20 nicht in unbeabsichtigter
Weise während des Abgieß- und Waschvorganges voneinander getrennt werden.
Wie in Figur 2 gezeigt ist, ist der Vorsprung 24 vorzugsweise von der öffnung 26 des Teströhrchens 20 um einen Abstand
entfernt, der ausreicht, den Flügel tragenden Abschnitt des Einsatzes 10 stabil benachbart der öffnung des
Röhrchens in der Schwebe zu halten, abgestützt durch die vertikalen Seitenwände des Röhrchens und durch den Vorsprung
24, ehe der Einsatz über den Vorsprung gedrückt und in das Rohr hineinbefördert wird, um dort die in Figur 3 gezeigte
vollständig eingeschobene Stellung einzunehmen. Dies ist aus wenigstens zwei Gründen vorteilhaft. Zunächst einmal ist
hierdurch ein bequemer Ruheplatz für den Einsatz vor dem Versuchsbeginn gewährleistet. Hierdurch wird die Möglichkeit
reduziert, daß die beschichteten Flügeloberflächen durch
Fremdkörper kontaminiert werden, beispielsweise in dem Fall, daß ein Ablegen auf dem Labortisch vor dem Versuchsbeginn
erfolgt. Zusätzlich hierzu wird dadurch, daß der Einsatz stabil benachbart der öffnung des Röhrchens 20, wie in
Figur 2 gezeigt ist, in der Schwebe gehalten werden kann, gewährleistet, daß der Versuch zu einem wohldefinierten
Zeitpunkt mittels einer einfachen, abrupten Abwärts-Druckbewegung des Handgriffes 12 des Einsatzes 10 gestartet
wird, wodurch die auf den beschichteten Oberflächen der Flügel 14 befindliche fixierte Komponente sofort in die
bewegliche Komponente, die in der Flüssigkeitsprobe im
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BOEHMERT &.BOEWME«T .L " \.::..: ■-'·{
unteren Abschnitt des Röhrchens 20 enthalten ist, eingetaucht wird. Der erforderliche Abwärtsdruck kann sogar gleichzeitig
auf zahlreiche in der Schwebe befindliche Einsätze ausgeübt werden, indem ein starrer mechanischer Arm oder dergleichen
verwendet wird, so daß also die Versuchsanordnung nach der Erfindung leicht so modifiziert werden kann, daß in großem
Maßstab voll- oder teilautomatisch Versuche durchgeführt werden.
Figur 2 zeigt, daß der Abstand zwischen dem Vorsprung 24 und der Öffnung oder Mündung 26 des Teströhrchens 20 annähernd
gleich der Länge des Flügel tragenden Abschnittes des Einsatzes 10 ist, so daß der gesamte Flügel tragende Abschnitt
innerhalb der Seitenwände des Rohres 20 eingeschlossen ist, wenn der Einsatz zum Einführen in der Schwebe gehalten wird.
Dies ist der bevorzugte Minimalabstand zwischen dem Vorsprung 24 und der Öffnung 26, da hierdurch sichergestellt wird, daß
der gesamte reaktive Abschnitt des Einsatzes 10 von den vertikalen
Seitenwänden des Rohres 20 umgeben und daher gegen eine mögliche Kontamination während derjenigen Zeit geschützt
wird, in welcher der Einsatz nahe der Öffnung des Rohres in der Schwebe gehalten wird, also vor dem Versuchsbeginn. Es liegt jedoch auf der Hand, daß ein kleinerer Abstand
zwischen dem Vorsprung 24 und der Öffnung 26 des Rohres 20 bereits ausreicht, um die Möglichkeit zu geben, daß der
Einsatz stabil an der Öffnung des Rohres in der Schwebe gehalten wird, wenn die Abschirmfunktion nicht erforderlich
ist.
Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt des bevorzugten Ausführungs·
beispieles der Erfindung ist der Vorsprung 24 von dem Boden 28 des Rohres 20 um einen Abstand entfernt, der wesentlich
größer ist als die Länge des Flügel tragenden Abschnittes des Einsatzes 10, wie sich dies aus Figur 3 unmittelbar
ergibt. Dementsprechend bewirkt ein Umdrehen des Rohres 20
BOEHMERT &.BO£HMEÄT
ein Herunterfallen des Flügel tragenden Abschnittes des Einsatzes, bis dieser an den Vorsprung 24, wie in Figur 4
gezeigt, zur Anlage kommt. Dies gibt die Möglichkeit, daß sich der Boden des Flügel tragenden Abschnittes des
Einsatzes 10 von dem Boden 28 des Rohres 20 trennt. Hierdurch wird die Flüssigkeit, welche die Tendenz hat,
sich in diesem Bereich abzusetzen, verschoben, wodurch das vollständige Ausgießen der Flüssigkeit aus dem Rohr
20 gefördert wird. Das plötzliche Schütteln und Rütteln des Flügel tragenden Abschnittes des Einsatzes 10 gegen
den Vorsprung 24 beim Umkehren des Rohres 20 hat auch die Tendenz, jedwede Flüssigkeit, die an den Oberflächen der
Flügel 14 anhaftet, loszuschütteln, wodurch ein vollständiges
Ausgießen weiter gefördert wird. Dieser Effekt läßt sich durch wiederholtes manuelles Schütteln des Rohres.20
während des Abgießens noch verstärken, wodurch bewirkt wird, daß der Flügel tragende Abschnitt des Einsatzes 10 wiederholt
an dem Vorsprung 24 anschlägt.
Vorzugsweise ist ein kleiner Knopf 15 am Boden des Flügel
tragenden Abschnitt des Einsatzes 10 ausgebildet, um einen dichten Kontakt zwischen den Bodenkanten der Flügel
14 und dem Boden des Rohres 20 zu verhindern, wenn der Einsatz die vollständig eingeschobene Position, welche in Figur
3 gezeigt ist, einnimmt. Ein Vorteil des Knopfes liegt darin, daß auf die Flüssigkeits-Oberflächenspannung zurückgehende
Effekte reduziert werden, die ansonsten das Abtrennen des Einsatzes von dem Boden 28 des Rohres beim Umkehren
des Rohres behindern könnten. Dieser Knopf ist jedoch für diesen Zweck nicht unbedingt erforderlich, da das
Gewicht des Einsatzes 10 in den meisten Anwendungsfällen
ausreichen wird, um seine Trennung von dem Boden des umgekehrten Rohres zu gewährleisten, unabhängig von jedweden
Flüssigkeits-Oberflächenspannungseffekten.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel, bei dem ein
BOEHMERT &&G&HMBftT .:.·.."..'
Standard-Teströhrchen mit einer Größe von 12 χ 75 verwendet
wird, kann der Flügel tragende Abschnitt des Einsatzes 10 annähernd 28 mm lang sein. Der Vorsprung 24 würde dann dementsprechend
um 28 mm von der öffnung 26 des Rohres 20 entfernt sein müssen, um auf diese Weise den Flügel tragenden
Abschnitt des Einsatzes vollständig innerhalb der vertikalen Seitenwände des Rohres zu umschließen, wenn der Einsatz sich
in seiner Schwebeposition befindet. In der Praxis kann der Vorsprung 24 etwas dichter an der Mündung 26 des Rohres 20
liegen, wenn die Böden der Flügel 14 in der gezeigten Weise
abgerundet sind, da die abgerundeten Unterkanten oder Böden der Flügel 14 die Tendenz haben, sich leicht über den Vorsprung
24 hinaus zu erstrecken, wenn der Einsatz sich in seiner Schwebestellung befindet, wie sich dies aus einer
Betrachtung der Figur 2 ergibt. Jedenfalls werden etwa 45 bis 50 mm zwischen dem Boden des Rohres und dem Vorsprung
freibleiben, wodurch eine mehr als adäquate Trennung zwischen dem Flügel tragenden Abschnitt des Einsatzes und dem Boden
des Rohres ein Umdrehen desselben zur Ausführung der verbesserten Ausgießfunktion in der beschriebenen Weise gewährleistet
ist. Ein adäquater Abstand sowohl für das verbesserte Abgießen als auch zum Inschwebehalten und Abschirmen
des Einsatzes an der öffnung des Rohres wird tatsächlich dann erreicht, wenn der Vorsprung stattdessen einfach
in der Mitte des Rohres oder aber nahe der Mitte angeordnet ist.
Wie in Figur 3 gezeigt ist, endet das obere Ende des Handgriffes 12 des Einsatzes 10 wenige Millimeter unterhalb
der öffnung 26 des Teströhrchens 20, wenn der Einstaz 10 vollständig in das Teströhrchen eingeführt ist. Dies stellt
sicher, daß kein hervorstehender Handgriff zu Spritzern führt oder auf andere Weise beim EingMen von Flüssigkeiten
in das Röhrchen hindert, nachdem der Einsatz einmal vollständig eingeführt worden ist, beispielsweise dann, wenn
eine zweite Reaktionsflüssigkeit in die zusammengesetzte
BOEHMERT &ΒθΒΗΜΒίΚΓ
Röhrchen/Einsatz-Kombination während des Verlaufes eines
Doppelt- oder Direktversuches eingeführt wird. In der Praxis sollte daher der Handgriff 12 nicht langer sein,
als dies erforderlich ist, um den Flügel tragenden Abschnitt des Einsatzes 10 über den konvexen Vorsprung 24
in das Rohr 20 hinein einzuführen. Diese Länge wird natürlich durch den Abstand, um den der Vorsprung 24 von
der öffnung 26 entfernt ist, bestimmt.
Die Nützlichkeit der Erfindung in Verbindung mit Festkörper-Immununtersuchungen,
insbesondere Radioimmununtersuchungen wird nunmehr beschrieben: Angenommen, eine
Flüssigkeitsprobe, welche die unbekannte bewegliche Komponente und eine radioaktiv markierte bewegliche Komponente
enthält, ist im Rohr 20 angebaut worden, wie dies bei einer Konkurrenz- oder indirekten Radioimmununtersuchung der
Fall ist, so wird der beschichtete Einsatz 10 anschließend in die öffnung 26 des Röhrchens eingeführt, und zwar
in der Weise, daß der Einsatz die in Figur 2 gezeigte Schwebeposition einnimmt. Die Festkörper- oder Festphasenreaktion
wird dann durch einen abrupten Abwärtsdruck auf den Handgriff 12 des Einsatzes eingeleitet, wodurch der
Flügel tragende Abschnitt des Einsatzes über den Vorsprung 24 hinweggedrückt und in die Flüssigkeitsprobe am Boden
des Röhrchens 20 eingetaucht wird. Der Abwärtsdruck kann manuell, oder, wie bereits erwähnt, durch einen starren
mechanischen Arm oder dergleichen ausgeübt werden, wobei die letztgenannte Alternative sich insbesondere dann empfiehlt,
wenn es erwünscht ist, verschiedene Versuchsanordnungen simultan zu starten. In jedem Fall haben der
Einsatz 10 und das Rohr 20 nach dem Initiieren der Festkörperreaktion die in Figur 3 gezeigte Relativstellung.
Es ist natürlich möglich, den Einsatz 10 vor dem Eingeben der Flüssigkeitsprobe vollständig in das Rohr 20 einzuführen.
In diesem Fall wird der Beginn der Festkörperreak-
BOEHMERT & 8QEHMEKT .'..
tion durch das nachfolgende Eingießen der Flüssigkeitsprobe in das Röhrchen definiert. Dieses Verfahren wird
beispielsweise dann angewandt, wenn die Festkomponente der Festkörperreaktion als Schicht sowohl auf die Innenfläche
des Röhrchens 20 als auch auf die Oberflächen der Flügel 14 aufgebracht ist. Die Vorteile dieser Kombination
sind in der USA-Patentanmeldung Nr. 064 389 beschrieben, auf welche zur Erläuterung des Erfindungsgedankens insofern
ausdrücklich Bezug genommen wird.
Wenn die gewünschte Reaktionszeit abgelaufen ist, wird die Reaktion dadurch beendet, daß die Kombination aus Rohr und
Einsatz in der in Figur 4 gezeigten Weise umgedreht und die Flüssigkeitsprobe abgegossen wird. Auch dies kann nicht
nur manuell, sondern insbesondere auch mechanisch erfolgen, beispielsweise mittels eines umkehrbaren Reagenzglashalters,
der eine Anzahl von Röhrchen 20 aufnehmen kann. In jedem Fall löst sich der Flügel tragende Abschnitt des Einsatzes
10 beim Umkehren des Teströhrchens 20 vom Boden 28 desselben und fällt gegen den Vorsprung 24, wodurch das Ausfließen
der Flüssigkeit aus dem Bodenbereich des Röhrchens in der beschriebenen Weise gefördert wird. Wenn das Röhrchen manuell
gehandhabt wird, kann es mehrfach geschüttelt werden, um so zu bewirken, daß der Einsatz wiederholt an dem Vorsprung 24
anschlägt, wodurch Flüssigkeit, welche an den Oberflächen der Flügel 14 hängt, abgeschüttelt wird, unter weiterem
Fördern eines vollständigen Auslaufens der Flüssigkeit. Während des Abgießens dient der Vorsprung 24 dazu, den reaktiven
oder Flügel tragenden Abschnitt des Einsatzes 10 innerhalb des Rohres 20 zu halten, obwohl der Handgriff 12
dabei natürlich etwas vorstehen kann, wie dies in Figur 4 gezeigt ist.
Nachdem die Flüssigkeitsprobe abgegossen worden ist, wird Wasser oder ein Waschpuffer in das Röhrchen 20 eingegossen,
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BOEHMERT &SOSHMEKT --·
um von den Oberflächen der Flügel 14 den größten Teil der
markierten und nicht markierten beweglichen Komponenten zu entfernen, die nicht tatsächlich immunochemisch hieran
gebunden worden sind. Nach geeignetem Umrühren oder Schütteln kann die Waschflüssigkeit durch Umkehren des Röhrchens
20 in der bereits beschriebenen Weise abgegossen werden, wobei der Vorsprung 24 wiederum dazu dient, den Einsatz 10
in den Röhrchen festzuhalten. Die Kombination aus Röhrchen und Einsatz kann nunmehr als Ganzes in eine radioaktive
Zählkammer eingesetzt werden, damit der Meßvorgang durchgeführt werden kann, eventuell nach dem Einführen einer
Sintillaktionsflüssigkeit in das Röhrchen, um so die erhaltene radioaktive Zählung zu verbessern.
Betrachtet man nun den Fall einer Sandwich- oder direkten Radioimmununtersuchung, so ist zunächst zu beachten, daß
in diese zwei immunochemische Reaktionen anstelle einer
einzigen ablaufen. Die erste immunochemische Reaktion
besteht im Binden der unbekannten beweglichen Komponente an die feste Komponente, die auf dem reaktiven Abschnitt
des Einsatzes 10 immobilisiert ist. Die zweite immunochemische Reaktion besteht im Binden des radioaktiv markierten
Reagens an diejenigen Plätze der Einsatzoberflächen, die bereits durch die unbekannte bewegliche Komponente, die während
der ersten Reaktion dort gebunden worden ist. besetzt sind. Diese Reaktionen werden üblicherweise aufeinanderfolgend
ausgeführt, indem separate Reaktionsflüssigkeiten für die unbekannte bzw. die markierte bewegliche Komponente
verwendet werden. Dementsprechend wird im Falle einer Sandwich- oder direkten Radioimmununtersuchung das vorstehend
beschriebene Verfahren geringfügig modifiziert, da es notwendig ist, zwei Reaktionsflüssigkeiten anstelle einer
einzigen einzuführen und abzugießen. Diese Operationen werden jedoch sämtlich ausgeführt, während der Einsatz 10
innerhalb desselben Teströhrchen 20 festgehalten bleibt.
BOEHMEfiT ABOBHMBRT '■
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Unabhängig davon, ob eine direkte oder eine indirekte Radioimmununtersuchung erfolgt, liegt es auf der Hand,
daß die Erfindung die Möglichkeit gibt, die aus dem Einsatz 10 und dem Rohr 20 bestehende, zusammengesetzte Kombination
im wesentlichen so zu handhaben, als ob es sich um eine einstückige Konstruktion handeln würde, nachdem
der Versuch einmal begonnen worden ist. Es sind keine Zusammenbau- oder Auseinandernehmschritte erforderlich,
nachdem der Einsatz einmal in das Rohr eingeführt worden ist, wodurch die Handhabungskomplexität der Versuchsanordnung
für den Techniker auf ein Minimum verringert wird. Die gesamte Versuchsprozedur wird ausgeführt, indem nur
ein einziges Teströhrchen benutzt wird, wodurch die Versuchsanordnung insbesondere auch für in großem Maßstab
ablaufende Tests wirtschaftlich attraktiv ist.
Obwohl die Erfindung sich in breitem Umfang auf jedwede Art von Festkörperversuchsanordnungen anwenden läßt,
eignet sie sich doch insbesondere für Radioimmununtersuchungen, bei denen ein radioaktiv markiertes Mittel am
reaktiven Abschnitt des Einsatzes 10 gebunden wird. Dadurch, daß man den reaktiven Abschnitt des Einsatzes sicher innerhalb
des Teströhrchens 20 festhalten kann, braucht der Einsatz nicht weiter beachtet zu werden, während das Röhrchen
von der Reaktionsflüssigkeit befreit und ausgespült wird. Da darüberhinaus der radioaktive Zählvorgang überlicherweise
erfolgen kann, während der Einsatz 10 sich innerhalb des Röhrchens 20 befindet, läßt sich.die Radioimmununter-.
suchung von Anfang bis Ende durchführen, ohne daß der Einsatz aus dem Original-Reaktionsröhrchen entfernt werden
müßte.
Die Erfindung ist auch dann von besonderem Nutzen, wenn, wie dies in der USA-Patentanmeldung Nr. 064 389 beschrieben
ist, die Festkomponente der Festphasenreaktion auf der Innen-
BOEHMER-F & BOEHMEftT *-
fläche des Rohres 20 ebenso wie auf dem Einsatz 10 immobilisiert ist. In diesem Fall bilden sowohl das Rohr als auch
der Einsatz jeweils einen Teil einer Gesamt-Festphasenmatrixoberflache. Es ist natürlich wünschenswert, eine unbeabsichtigte Trennung dieser Teile zu verhindern, wobei möglicherweise auch eine nicht mehr rekonstruierbare Vermengung mit anderen Röhrchen und Einsätzen erfolgt, ehe die Meßoperation abgeschlossen ist. Die Erfindung gibt die Möglichkeit, derartige unbeabsichtigte Trennvorgänge weitestgehend unwahrscheinlich zu machen,·
der Einsatz jeweils einen Teil einer Gesamt-Festphasenmatrixoberflache. Es ist natürlich wünschenswert, eine unbeabsichtigte Trennung dieser Teile zu verhindern, wobei möglicherweise auch eine nicht mehr rekonstruierbare Vermengung mit anderen Röhrchen und Einsätzen erfolgt, ehe die Meßoperation abgeschlossen ist. Die Erfindung gibt die Möglichkeit, derartige unbeabsichtigte Trennvorgänge weitestgehend unwahrscheinlich zu machen,·
Es liegt auf der Hand, daß die Erfindung sich sowohl für
quantitative als auch für qualitative Versuche eignen.
Im letztgenannten Fall besteht der Zweck der geannnten Meßoperation, einfach darin, das Vorhandensein einer minimalen Grenzmenge einer beweglichen Komponente zu bestimmten, anstatt also den Gesamtgehalt der mobilen Komponente zu messen.
quantitative als auch für qualitative Versuche eignen.
Im letztgenannten Fall besteht der Zweck der geannnten Meßoperation, einfach darin, das Vorhandensein einer minimalen Grenzmenge einer beweglichen Komponente zu bestimmten, anstatt also den Gesamtgehalt der mobilen Komponente zu messen.
Es liegt auch auf der Hand, daß die Verbindung sich zwar
insbesondere in Verbindung mit Radioimmununtersuchungen
eignet, jedoch nicht hierauf begrenzt ist. Sowohl kolorimetrische als auch beispielsweise enzymatische Untersuchungen können unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchgeführt werden.
insbesondere in Verbindung mit Radioimmununtersuchungen
eignet, jedoch nicht hierauf begrenzt ist. Sowohl kolorimetrische als auch beispielsweise enzymatische Untersuchungen können unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchgeführt werden.
Figur 5 zeigt eine perspektivische Darstellung einer automatisch arbeitenden Vorrichtung zum Bilden geeigneter langgestreckter
Einkerbungen an der Außenwandung von Polymerteströhrchen. Roh-Polystyrolröhrchen von 12 χ 75 mm (nicht
gezeigt) werden einzeln von einer Zuführbahn 102 einem rotierenden Rad 104 zugeführt, welches Schlitze 106 zum Aufnehmen
der einzelnen Röhrchen aufweist. Eine Führungsstange 108 stellt sicher, daß jeweils zu einem bestimmten
Zeitpunkt mir ein Rohr auf das mit Schlitzen versehene Rad g
Zeitpunkt mir ein Rohr auf das mit Schlitzen versehene Rad g
104 aufgegeben werden kann. ff
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Wenn das geschlitzte Rad 104 sich in der durch den Pfeil
wiedergegebenen Richtung dreht, werden die von den Schlitzen 106 getragenen Röhrchen der örtlich begrenzten Strahlungswärme
ausgesetzt, welche durch ein Heizelement 110 erzeugt wird. Das Heizelement 110 ist in geringem Abstand von dem
geschlitzten Rad 104 angeordnet und hat eine kreisbogenförmig gekrümmte Konfiguration, so daß es also dem Umfang des
Rades angepaßt ist. Der Zweck des Heizelementes besteht darin, denjenigen exakten Bereich der Röhrchen, in dem nachfolgend
durch eine federbelastete Stößeleinrichtung 112 Einkerbungen ausgebildet werden, durch Hitze zu erreichen.
Die Stößeleinrichtung 112 weist eine scharfkantige Rolle
114 auf, die drehbar an einem Ende eines schwenkbar gelagerten, federbelasteten Armes 116 angeordnet ist. Die
Rolle 114 ist so angeordnet, daß sie mit dem hitzeerweichten
Bereich jedes Kunststoffröhrchens kurz nach dem Hindurchlaufen des Röhrchens durch die Heizzone, welche durch
das gebogene Heizelement 110 definiert ist, in Kontakt kommt. Die geschärfte Kante der Rolle 114 dient dann dazu,
eine langgestreckte Einkerbung an dem gewünschten Punkt jedes Rohres zu bilden. Wie aus Figur 5 ersichtlich ist,
befindet sich zwischen dem Ende 138 des gebogenen Heizelementes 110 und demjenigen Punkt, in dem die Rolle 114
mit dem die Röhrchen tragenden Rad 104 tangential verläuft, ein Spalt. Hierdurch ist ein momentanes Kühlintervall für
die Röhrchen gewährleistet, wenn diese aus der Heizzone herauskommen, bevor sie durch die Rolle 114 eingekerbt
werden. Der Zweck dieses kurzen Kühlintervalls liegt darin, eine hinreichende Oberflächenrekristallisation der Röhrchen
zu ermöglichen, um so ein Ankleben des erweichten Polymerröhrchenmaterials an der Rolle 114 zu verhindern.
Der Arm 116, an dem die Rolle 114 drehbar angebracht ist,
ist an einem Punkt 117 relativ zu einer Basisplatte 118
schwingbar gelagert, so daß also die Rolle 114 der unebenen
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BOEHMEfIT ·& BOB-PIMBRT '.
Kontur des Röhrchen tragenden Rades 104 folgen kann. Eine Gewindestange 120, die an einem Ende an der Basisplatte
befestigt ist, durchsetzt lose eine öffnung im Arm 116,
so daß dieser einstellbar ist. Einstellmuttern 122 und 124 sind auf die Gewindestange 120 aufgeschraubt und stoßen an
der Unterseite des Armes 116 an, um auf diese Weise die nächstmögliche Annäherung der Rolle 114 an das Rad 104 zu
definieren, damit also auch die Tiefe der Einkerbung, die in dem polymeren Testrohrchen gebildet werden. Bei einem
Teströhrchen mit kreisförmigem Querschnitt bestimmt die Tiefe der Einkerbung ihre Längserstreckung, die, wie bereits erwähnt
wurde, hinreichen sollte, um wenigstens zwei benachbarte Flügel oder Flossen des Einsatzes, welcher in Verbindung
mit dem Röhrchen verwendet wird, zu überbrücken. Eine Einstellmutter 126 ist auf die Stange 120 oberhalb des
Schwenkarmes 116 aufgeschraubt und dient dazu, den Druck
auf die Feder 128 einzustellen, wodurch der Einkerbdruck, der durch die Rolle 114 auf die hitzeerweichten Teströhrchen
ausgeübt wird, bestimmt wird. Ringscheiben 129 und 131 dienen
dazu, die Feder 128 zwischen der Einstellmutter 126 und dem Schwenkarm 116 festzuhalten.
Nachdem die Röhrchen sich an der Rolle 114 vorbeigedreht
haben und dort eine Einkerbung erfahren haben, werden sie mittels eines in geeigneter Weise angeordneten Zapfens 130
aus den Schlitzen herausgedrückt. Die fertigen Röhrchen fallen dann auf eine Sammelbahn 132 und werden von dort
zu beliebigen nachfolgenden Bearbeitungs- oder Fertigstellungsstufen
abtransportiert.
Bei einem als Prototyp verwirklichten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Rolle 114 aus einem herkömmlichen
Massivring mit einem Nenn-Innendurchmesser von etwa 0,64 cm
(1/4 inch) hergestellt, wobei der Ring entlang seines Umfanges so angeschärft wurde, daß seine Kante einen dreieckigen
Querschnitt annahm, mit leicht gerundetem Scheitel.
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Das leichte Runden der geschärften Kante verhindert, daß ij
die Rolle durch die Teströhrchen während des Einkerbungs- ■ Vorganges hindurchschneidet, obwohl natürlich noch genügend
Schärfe da sein muß, um sicherzustellen, daß die Rolle tatsächlich die Wandungen der hitzeerweichten Röhrchen
einkerbt und nicht nur zusammendrückt. ■;
Das geschlitzte Rad 104 hat bei dem Prototyp einen Durch- |
messer von annähernd 16,5 cm (6,5 Zoll), wobei die Schlitze S 106 so dimensioniert sind, daß sie Standard-Polystyrolteströhrchen
von 12 χ 75 mm aufnehmen können. Das geschlitzte Rad besteht aus einem Phenolharzlaminat oder einem anderen
geeignet hitzebeständigen Material und ist so ausgelegt, daß es mittels eines geeigneten Konstantgeschwindigkeits-Wechselstrommotors,
eines Untersetzungsgetriebes und eines Bandantriebssystems, welches in der Zeichnung aus Gründen
der einfacheren Darstellung weggelassen worden ist, mit annähernd 3 Umdrehungen pro Minute angetrieben werden kann.
Das Heizelement 110 besteht aus einem 12,7 cm (5 Zoll)
langen Streifen aus Nickelchromdraht, der so gebogen ist, daß ein Bogen gebildet wird, der sich über annähernd 70
relativ zum vollen Umfang des geschlitzten Rades 104 hinzieht. Eine insulierende Stützplatte 134 bildet eine Befestigungsfläche
für elektrische Anschlüsse 136 und 138, welche das Heizelement 110 mit Strom versorgen. Die Anschlüsse
136 und 138 werden durch einen regelbaren Transformator ("Variac"), nicht gezeigt, der es ermöglicht,
die den Röhrchen auf dem Rad 104 zugeführte Wärme zu variieren. Bei dem Prototyp hat sich ein Arbeitsleistungsniveau für das Heizelement 110 von annähernd 135 Watt als
geeignet herausgestellt. Ein Zwischenraum von annähernd 0,16 cm (1/16 Zoll) zwischen dem Heizelement 110 und den
Oberflächen der Teströhrchen, die durch das Rad 104 getragen werden, hat sich bei dieser Heizleistung als geeignet
herausgestellt. Ein geeignetes Kühlintervall für die
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Teströhrchen zwischen dem Heizen und dem Einkerben ergibt sich, wenn ein Spalt, der sich annähernd über einen Kreisbogen
von 10° erstreckt, zwischen dem Anschluß 138 des Heizelementes und dem Tangentialpunkt der Rolle 114 liegt.
Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend unter Bezugnahme auf ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel beschrieben wurde,
liegt es natürlich auf der Hand, daß für den Fachmann innerhalb des Erfindungsgedankens zahlreiche Modifikationen und
Abwandlungen möglich sind. Die Festphasen-Einsatzmatrix beispielsweise braucht nicht mit Flügeln versehen zu sein, wie
dies beschrieben wurde, sondern kann aus jedweder beliebigen einstückigen durchlässigen Struktur bestehen, welche eine
Konfiguration hat, die es ermöglicht, daß Flüssigkeit in einen Flüssigkeitsbehälter eingeschüttet und aus diesem abgegossen
wird, indem dieser umgedreht wird, wobei die Einsatz-| matrix dann darin festgehalten wird. Der Einsatz kann gegebene
falls einen Handgriff aufweisen und kann gegebenenfalls auch
den Konturen des Flüssigkeitsbehälters angepaßt sein. Der flüssigkeitsbehälter braucht kein Teströhrchen mit einem
gerundeten Boden zu sein, wie dies beschrieben wurde, sondern könnte auch einen ebenen Boden oder auch nicht-kreisförmigen
Querschnitt oder jedwede andere gewünschte Konfiguration haben. Die Rückhalteeinrichtung zum Festhalten des
reaktiven Abschnittes des Einsatzes innerhalb des Behälters braucht nicht in der gezeigten Weise ein kleiner,- konvexer
Vorsprung zu sein, sondern stattdessen könnte auch eine kreisförmige Einschnürung verwendet werden, die sich vollständig
um den Innenumfang des Behälters erstreckt. Auch könnte die Halteeinrichtung an die öffnung des Behälters
rückverlegt sein und dort eine ringförmige, nach innen vorspringende Lippe bilden. Alternativ hierzu kann die
Halteeinrichtung auch zwei oder mehr konvexe Vorsprünge der beschriebenen Art aufweisen, die ungleichmäßig oder
gleichmäßig verteilt mit gegenseitigem Abstand um den Umfang des Behälters angeordnet sind. Die Halteeinrichtung
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kann, falls dies gewünscht ist, eine symmetrische Konfiguration
haben, um auf diese Weise das Einführen, aber nicht das Entfernen der Einsatzmatrix zu ermöglichen, da das Herausnehmen
der Einsatzmatrix aus dem Flüssigkeitsbehälter allgemein nicht notwendig ist, so lange nur die Meßoperationen
(beispielsweise, die radioaktive Zählung) in üblicher Weise ausgeführt werden können, während der Einsatz innerhalb des
Behälters verbleibt. Der Behälter braucht auch nicht einmal konvex ausgebildet zu sein, vom Inneren des Behälters aus
gesehen, sondern kann stattdessen auch eine Innenausnehmung oder -einkerbung zum Ineingriffkommen mit einem entsprechenden
Vorsprung des Einsatzes beim Eindrücken des Einsatzes
j in den Behälter aufweisen. Auch besteht keinerlei Notwendig
keit dafür, daß die Halteeinrichtung übergangslos in die
Wandung 'des Behälters übergeht, wie dies beim gezeigten Ausführungsbeispiel der Fall ist, sondern die Halteeinrichtung
könnte auch aus einer separat angebrachten Struktur bestehen. All diese Abweichungen und Modifikationen fallen in den durch
die Ansprüche definierten Erfindungsgedanken.
- 34 -
10 Einsatz 12 Stange
14 Flügel
15 Knopf
20 Fließmittelbehälter 22 Einkerbung ?.4 Vorsprung 26 öffnung
28 Boden
38 Ende
102 Zuführbahn 104 Rad
106 Schlitz 108 Führungsstange 110 Heizelement 112 Stößeleinrichtung 114 Rolle
106 Schlitz 108 Führungsstange 110 Heizelement 112 Stößeleinrichtung 114 Rolle
116 Arm
117 Punkt
118 Ba.oisplatte
120 Gewindestange 122 Einstellmutter 124 Einstellmutter
126 Einstellmutter
128 Feder
129 Ringscheibe
130 Zapfen
131 Ringscheibe
132 Sammelbahn 134 Stützplatte 136 Anschluß
138 Anschluß
Claims (7)
1. Testvorrichtung zum Ausführen einer meßbaren Reaktion
zwischen einer beweglichen, in einer Fließmittelprobe enthaltenen Komponente und einer festen, auf einer Festphasenmatrix
immobilisierten Komponente, gekennzeichnet durch einen Fließmittelbehälter (20) zum Aufnehmen der Fließmittelprobe
und einer Festphasen-Einsatzmatrix (10), wobei der Fließmittelbehälter (20) an seiner Innenfläche eine
Halteeinrichtung (24) zum Festhalten wenigstens eines reaktiven Abschnitts der Einsatzmatrix in den Fließmittelbehälter
beim Umkehren desselben aufweist; und eine undurchlässige einheitliche Einsatzmatrix (10) mit einem reaktiven
Abschnitt, der mit der Fließmittelprobe beim Einführen in diese in Kontakt steht und auf dem die feste Komponente
immobilisiert ist, wobei die Einsatzmatrix eine Form hat, welche es ermöglicht, daß Fließmittel in den Fließmittelbehälter
eingegossen und aus dem Fließmittelbehälter durch Umkehren desselben abgegossen wird, während der reaktive
Abschnitt der Einsatzmatrix durch die Halteeinrichtung (24) festhaltbar ist.
2. Testvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsatzmatrix einen Handgriff (12) aufweist; daß
ΒΟΕΗΜΕΑΤ·& BOEKMIiRT "·
der reaktive Abschnitt der Einsatzmatrix (10) eine Vielzahl von an einem Ende des Handgriffes (12) angebrachten
Elementen (14) aufweist, die im wesentlichen glatte ebene
oder gekrümmte Oberflächen aufweisen, auf denen die feste Komponente immobilisiert ist; und daß die Elemente relativ
zueinander sowie zu dem Handgriff (12) derart angeordnet sind und eine derartige Form und Größe haben, daß sich
die Einsatzmatrix, wenn diese in den Fließmittelbehälter (20) eingeführt ist, im wesentlichen über die gesamte Höhe
der Fließmittelprobe erstreckt und der mittlere Diffusionsabstand der Moleküle der beweglichen Komponente zu den Oberflächen
der Elemente (14) im Verhältnis zum mittleren Diffusionsabstand der Moleküle der beweglichen Komponete
zu dem Fließmittelbehälter in dem Fall, daß sich in diesem keine Einsatzmatrix befindet, stark verringert ist.
3. Testvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff der Einsatzmatrix (10) eine zentrale
Stange (12) aufweist; und daß die Elemente eine Vielzahl von Flügeln (14) aufweisen, die sich von der zentralen
Stange entlang eines Abschnittes ihrer Länge nach außen erstrecken, wobei der Fließmittelbehälter (20) im wesentlichen
gerade vertikale Seitenwände hat, die an einem Ende des Behälters in einer offenen Mündung enden, während
der Behälter an dem anderen Ende einen geschlossenen Boden (28) aufweist.
4. Testvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung einen konvexen Vorsprung (24) an
der inneren vertikalen Seitenwandoberflache des Fließmittelbehälters
(20), entsprechend einer konkaven Einkerbung (22) an der äußeren vertikalen Seitenwandflache des Behälters,
aufweist, welcher so bemessen ist, daß normalerweise das Einführen des Flügel tragenden Abschnittes der Einsatzmatrix
(10) in den Fließmittelbehälter (20) und dessen Ent-
fernung hieraus behindert wird, wobei die Einsatzmatrix (10) und/oder der Fließmittelbehälter (20) hinreichend elastisch
ausgebildet ist, um ein Vorbeidrücken des Flügel tragenden Abschnittes der Einsatzmatrix (10) an dem Vorsprung (24)
in den Fließmittelbehälter (20) hinein und dessen anschließendes Festhalten durch den Vorsprung innerhalb des Fließmittelbehälters
beim Umkehren desselben zu ermöglichen.
5. Testvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (24) von der öffnung (26) des Fließmittelbehälters
(20) um eine Distanz entfernt angeordnet ist, welche gewährleistet, daß der Flügel tragende Abschnitt der
Einsatzmatrix (10) stabil benachbart zur öffnung (26) des Fließmittelbehälters in der Schwebe gehalten wird, bevor
die Einsatzmatrix an dem Vorsprung vorbei in den Fließmittelbehälter hineingedrückt wird.
6. Testvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanz, um welche der Vorsprung (24) von der öffnung
(26) des Fließmittelbehälters entfernt ist, im wesentlichen gleich der oder größer als die Länge des Flügel tragenden
Abschnittes der Einsatzmatrix (10) ist, sodaß der Flügel tragende Abschnitt im wesentlichen vollständig durch die vertikalen
Seitenwände umschlossen ist, während die Einsatzmatrix stabil benachbart der öffnung des Fließmittelbehälters vor
dem Vorbeidrücken an dem Vorsprung und in den Fließmittelbehälter hinein in der Schwebe gehalten ist.
7. Testvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (24) von dem Boden (28) des Fließmittelbehälters
(20) um eine Distanz entfernt angeordnet ist, die wesentlich größer ist als die Länge des Flügel tragenden
Abschnittes der Einsatzmatrix (10), so daß die Einsatzmatrix von dem Boden des Fließmittelbehälters beim Umdrehen desselben
zur Förderung des Herausfließens von Fließmittel aus diesem trennbar ist.
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