DE802563C - Herstellung von Bindemitteln nach Art der hydraulischen Kalke - Google Patents

Herstellung von Bindemitteln nach Art der hydraulischen Kalke

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DE802563C
DE802563C DE1948P0005965 DEP0005965D DE802563C DE 802563 C DE802563 C DE 802563C DE 1948P0005965 DE1948P0005965 DE 1948P0005965 DE P0005965 D DEP0005965 D DE P0005965D DE 802563 C DE802563 C DE 802563C
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DE1948P0005965
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Georg Dr Phil Hiller
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DR PHIL GEORG HILLER
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DR PHIL GEORG HILLER
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B7/00Hydraulic cements
    • C04B7/34Hydraulic lime cements; Roman cements ; natural cements

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

  • Herstellung von Bindemitteln nach Art der hydraulischen Kalke Die Herstellung der gebräuchlichsten -_Mörtelstoffe, der Luft- und hydraulischen Kalke sowie der Zemente, erfordert erhebliche Brennstoffmengen. Es hat nicht an Versuchen gefehlt, den Wärmeaufwand durch Abfallbrennstoffe zu decken.
  • Die meisten Rostschlacken und Flugaschen, besonders aus steinkohlenbefeuerten Dampferzeugern, enthalten beträchtliche Mengen zumeist entgaster Kohlen. Bei Rostschlacken werden nur geringe Mengen einer Aufbereitung zwecks Gewinnung von unverbrannten Bestandteilen unterzogen. Der bei weitem größte Teil wird ungeachtet seines Brennstoffgehaltes zu Wegebauten usw. verwendet, hauptsächlich jedoch zur Halde gefahren, d. h. also unter Kostenauf-,vand beseitigt. Bei den staubförmigen Flugaschen, die in der Hauptsache aus Staub- und Mühlenfeuerungen stammen, kann von einer Verwertung ihres Brennstoffanteils nicht gesprochen werden. Die Versuche, dieselben in die Feuerräume zurückzublasen (Flugstaubrückfeuerung), sind noch nicht abgeschlossen. Auch die sehr beträchtlichen Mengen von Flugasche werden unter erheblichen Kosten für die Werke beseitigt. Der Gehalt an Flugkoks der Aschen aus mit Steinkohlen befeuerten Staub- und Mühlenfeuerungen beträgt meist über io °/o und geht teilweise bis zu 4o bis 5o °/o. Der Mittelwert liegt bei 15 bis ?o °/o.
  • Die Heranziehung dieser Flugaschen mit einem Heizwert von etwa iaoo bis i5oo kcal/kg zur Erzeugung von Bindemitteln liegt nahe. Meist gehen die Vorschläge darauf hinaus, Zemente zu erbrennen, d. h. unter Zusatz von Flugaschen hergestellte Rohmischungen bis zur Sinterung zu erhitzen. Diese Verfahren haben sich bis jetzt in der Praxis nicht durchgesetzt, da die Fabrikation besonders der Normen-Zemente gegen Schwankungen in der Zusammensetzung der Feuerungsrückstände empfindlich ist und außerdem die Frachtbelastung infolge der Hinführung der Flugaschen zu den Zementwerken die Kostenersparnisse wettmacht.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren, das vorstehend erörtertem Gesichtspunkt Rechnung trägt, indem fein zerteilte kokshaltige Feuerungsrückstände, vornehmlich Steinkohlenflugaschen, in einem Ofen (Etagen- oder Drehrohrofen) mit kohlensaurem Kalk bis zur Entsäuerung des Kalkes unterhalb der Sintertemperatur des Gemenges erhitzt werden; hierbei ist lediglich der aus der Flugasche stammende Flugkoks Träger der Brennstoffenergie. Als kohlensaurer Kalk kommt entweder feingetnahlener oder gekörnter Kalkstein (o bis 3 mm) oder kohlensaurer Kalk als industrielles Abfallprodukt in Betracht. Im Gegensatz zu der üblichen Herstellung von Mörtelstoff (Kalk, Zement), bei der der Brennstoff jeweils den zu entsäuernden Xlengen Kalkstein und der erforderlichen Betriebstemperatur angepaßt wird, richtet sich im vorliegenden Falle die zuzusetzende Kalksteinmenge nach dem Flugkoksgehalt der Flugasche, d. h. es entsteht sonach auch kein durchweg einheitliches Produkt. Eine Flugasche mit etwa 40 01o Flugkoksanteil ergibt so einen normengerechten hydraulischen Kalk mit etwa 75'/o Ca O. Eine Flugasche mit etwa 2o % Koks ergibt einen hydraulischen Kalk kalkarmen Typs mit höherem Anteil an säurelöslichen Verbindungen (Romanzement).
  • Während bei der üblichen Herstellung hydraulischer Kalke Kalksteine mit tonigen Beimengungen verwendet werden, steuert hier die Flugasche die die Silikate und Aluminate bildenden Bestandteile bei. Die anorganischen Bestandteile derAsche haben bereits einen Brennprozeß durchgemacht; die Bildung der Silikate und Aluminate (der Hydraulefaktoren) ist dadurch bereits eingeleitet worden, wodurch die weiteren Bildungs- und Lösungsvorgänge (Reaktionen in festem Zustand) mit Ca O wesentlich erleichtert werden. Im Gegensatz zu der allgemein üblichen Herstellung hydraulischer Kalke, die meist als Stückkalk gebrannt werden, liegt hier ein gleichmäßiges Gemisch von pulvrigen anorganischen Bestandteilen mit vorgebildeten Hydraulefaktoren mit Flugkoks und feingekörntem Kalkstein vor. In einer Brennvorrichtung wird dieses Gemisch zur Reaktion gebracht, wobei es durch die heißen C 02-haltigen Rauchgase getrocknet und vorgewärmt wird, während andererseits durch Brenngut die,Frischluft eine Vorwärmung erfährt. Durch die Vorwärmung von Luft und Rohgut werden in der Reaktionszone geeignete wärmetechnische Bedingungen geschaffen. Nach Zündung des Kokses geht dann in der Mischung die zur Entsäuerung des Kalkes erforderliche Wärmeabgabe schnell und vollständig vor sich. Das gebildete Ca O setzt sich mit den Silikaten und Aluminaten zuverlässig um, da diese erstens bereits vorgebildet sind, zweitens in feiner Zerteilung vorliegen. Die Innehaltung der Reaktionstemperatur wird gelenkt durch Abstimmung der wärmeabgebenden und -aufnehmenden Vorgänge aufeinander. Die untere Sintergrenze bei Mischungen vorstehend beschriebener Art liegt fast ausschließlich über iooo°. Das aus der Brennvorrichtung kommende Gut wird, soweit dasselbe löschfähig ist, in Löschsilos heiß gelöscht. Wurde dem Rohgut körniger Kalkstein zugesetzt, so ist gegebenenfalls nach dem Löschvorgang eine Mahlung vorzunehmen. Die so unter alleiniger Inanspruchnahme von Brennstoffenergien, die bis jetzt der Wirtschaft verlorengingen, erbrannten Binder stellen nicht nur auf Grund der obenerläuterten Bildungsweise vollwertige Bindemittel nach Art der hydraulischen Kalke dar, sondern sind auch durch die Anwesenheit eines puzzolanartigen, die Festigkeit erhöhenden Körpers gekennzeichnet. Die anorganischen Bestandteile der Feuerungsrückstände, die bei Steinkohlen zu etwa 9o % aus Si 02 und A12 03 und Fee 03 bestehen, werden nur zum Teil zur Silikat- und Aluminatbildung herangezogen. Der Rest stellt einen durch Anregung von Ca O wirksam werdenden Stoff mit großer Oberfläche dar (Puzzolan).
  • Die Herstellung von Mörtelstoffen nach dem vorgeschlagenen Verfahren erfolgt zweckmäßig in der Nähe der Anfallstellen der brennstoffhaltigen Feuerungsrückstände, da der Abtransport der feinpulvrigen Flugaschen schwierig ist. Der nach dem angegebenen Verfahren erzeugte Binder soll in erster Linie zur Herstellung von Voll-, Hohlsteinen oder sonstigen Bauelementen verwendet werden, wobei als Füllstoff gekörnte Rostschlacken, Ziegelsplitt aus Trümmerschutt oder sonstige natürliche oder künstliche Stoffe in Betracht kommen. Werden die C 02-haltigen Abgase des Brennprozesses zur Härtung benutzt, so erhält man schnell verwendungsfähige Erzeugnisse.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Bindemitteln nach Art der hydraulischen Kalke aus brennstoffhaltigen Feuerungsrückständen und kohlensaurem Kalk, dadurch gekennzeichnet, daß vornehmlich aus Steinkohlenverbrennung stammende feinkörnige Flugaschen mit Koksgehalten über io % mit feinkörnigem kohlensaurem Kalk in geeigneter Mischung einem Brennprozeß unterworfen werden, wobei die Wärme für die zwischen Zersetzungstemperatur des Kalkes und unterer Sintergrenze des Gemisches zu haltende Reaktionstemperatur ausschließlich durch Verbrennung des Kokses der Flugasche aufgebracht wird. z. Bindemittel, hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen Gehalt an puzzolanhaltigen Stoffen. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel nach dem Brennen einem Lösch- und/oder Zerkleinerungsprozeß unterzogen werden.
DE1948P0005965 1948-10-02 1948-10-02 Herstellung von Bindemitteln nach Art der hydraulischen Kalke Expired DE802563C (de)

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