DE7706671U - Brutgerät zur Entwicklung von Bakterienkulturen, insbesondere für medizinische Untersuchungen - Google Patents

Description

Brutgerät zur Entwicklung von Bakterienkulturen, insbesondere für medizinische Untersuchungen

Die Neuerung betrifft ein Brutgerät zur Entwicklung von Bakterienkulturen, die in Reagenzgläsern oder auf Kulturträgern, insbesondere für medizinische Untersuchungen, untergebracht sind.

Bei der Untersuchung von Stoffwechselprodukten im ärztlichen Labor ist es oft nötig, die in Reagenzgläsern untergebrachten Stoffwechselprodukte über längere Zeit, in der Regel 2k bis 48 Stunden,gleichmäßigen Temperaturen von 3'i bis k 1 C auszusetzen, um die in den Produkten enthaltenen Bakterien zwecks weiterer Untersuchung zu entwickeln. Dazu kennt man bereits Brutgeräte mit elektrischer Beheizung, die im wesentlichen aus einem Kasten mit seitlich ausschwenkbarer Tür bestehen, in dessen Innenwänden elektrische Heizelemente eingesetzt sind, die den Innenraum des geschlossenen Geräts mit Hilfe von Thermostaten auf einer konstanten Durchschnittstemperatur von 37 C halten, die für die Entwicklung von Bakterienkulturen besonders günstig ist. Die Reagenzgläser oder Kulturträger werden in diese Geräte mit Hilfe von kleinen Böcken oder Ständern eingestellt. Die bekannten Brutgeräte haben nicht nur verhältnismäßig hohes Gewicht, sondern sind auch im Aufbau durch die in die Innenwände

7706671 08.09.77

— ei — ι ι .

^: r

eingebauten Heizelemente und die für die Aufrechterhaltung ^J einer konstanten Innentemperatur erforderlichen Temperaturregler aufwendig und teuer.

Die Neuerung hat die Aufgabe, solche Brutgeräte so zu vereinfachen und zu gestalten, daß sie ihre konstante Innentemperatur auch ohne Regler halten können und dadurch erheblich billiger werden.

Die Neuerung erzielt dies dadurch, daß das schließbare Gehäuse aus zwei nach Art eines Doppelstumpfkegels ineinander gesteckten Kunststoffschusseln unterschiedlichen Durchmessers mit nach außen gewölbten Rändern besteht, von denen die kleinere mit ihrer Öffnung nach unten weisend in die untere Schüssel grösseren Durchmessers gesteckt ist, die als Wärmequelle eine zentrale, aufrechtstehende Glühlampe trägt, und daß die Glühlampe mit radialem Abstand von einem Schirmzylinder umgeben ist, der mit lotrechtem Abstand vom Boden und der Decke des Behälters endet und an seinem unteren Ende mit einem an der Schüsselxiand mit 'Vbstand vom Schüsselboden aufliegenden Haltering mit ujhreren Durchbrechungen für die Aufnahme der Reagenzglases oder Kulturträger verbunden ist.

Für die beiden Schüsseln können dabei handelsübliche Kunststoff schusseln aus Polyvinylchlorid oder Polyäthylen verwendet werden, die im Durchmesser aufeinander so abgestimmt sind, daß die kleinere, obere Schüssel in die grössere untere Schüssel gestülpt werden kann und dabei in etwa ein Viertel der lichten Tiefe der unteren Schüssel taucht. Bei einem Durchmesser der unteren Schüssel von ca. 28 cm und der oberen Schüssel von ca. 2k cm bei jeweils 9 bzw. 8 cm Schüsseltiefe und dem Einsatz einer 25 Watt Kerzen-Glühlampe in das Gerät pendelt sich dann durch die innere Wärmezufuhr mittels der Glühlampe und die Wärmeabstrahlung nach außen durch die Schüsselwände bei einer in den ärztlichen Labors üblichen Raumtemperatur von 20 C eine Behälter-Innentemperatur von 37 C ein, die für die Entwicklung von Bakterienkulturen besonders günstig ist. Das

Gerät verteuernde und komplizierende Temperaturregler ^v-"

können deshalb wegfallen. Die Glühlampe ist ein besonders einfaches und billiges Heizelement und läßt sich bei Ausfall, z. B. beim Durchbrennen des Glühdrahtes, auch vom Nichtfachmann leicht auswechseln. Durch die zentrale Anordnung der Glühlampe erhält man eine allseits gleichmäßige Erwärmung des Innenraumes des Geräts.

Die Erwärmung der rings um die zentrale Glühlampe in den Aussparungen des Halterings aufgestellten Reagenzgläser läßt sich hinsichtlich ihrer Gleichmäßigkeit durch die Anordnung eines Schirmzylinders rings um die Glühlampe verbessern, der mit lotrechtem Abstand vom Boden und von der Decke des Geräts endet. Macht man die Öffnungen im Hallering im Durchmesser etwa doppelt so groß wie den Durchmesser der Reagenzgläser, dann wird die von der Glühlampe erwärmte Luft vom Abschirmzylinder zunächst nach oben geleitet und fällt dann zwischen den Schüsselwänden und dem Abschirmzylinder nach unten, umspült dabei die Reagenzgläser oder Kulturträger, tritt etwas abgekühlt durch die uffnungen des Halterings nach unten und steigt innerhalb des Abschirmzylinders wieder neu erwärmt nach oben. Um eine zu große Erwärmung des über der Glühlampe liegenden zentralen Deckenstücks der oberen Schüssel zu vermeiden, wird dieses Mittelstück zweckmäßig mit einem runden Hitzeschild abgedeckt. Für den Schirmzylinder, den Hitzeschild und den Haltering haben sich Ausführungen aus wärmedämmendem Hartstyropor-Kunststoff bewährt.

Die als Heizelement verwendete Glühlampe hat zweckmäßig Kerzenform. Dabei ergibt sich einerseits ein günstiger Raumbedarf und andererseits ein verhältnismäßig gleichförmiger Querschnitt für den Luftkanal zwischen dem Schirmzylinder und der Glühlampe.

Die wesentlichen Elemente dieses Brutgeräts, nämlich die beiden Schüsseln, die Glühlampe und deren Fassung bestehen

7706671 08.09.77

aus handelsüblichen, billigen Elementen. Der Schirmzylinder für die Glühlampe kann aus einem genormten Styroporrohr geschnitten werden. Lediglich der Hitzeschild und der Haltering bedürfen einer besonderen Anfertigung.

Die Zeichnung bringt ein Ausführungsbeispiel für die Neuerung. Dabei zeigen:

Fig. 1 einen lotrechten Axialschnitt durch das geschlossene Brutgerät und

Fig. 2 eine Draufsicht auf den unteren Geräteteil mit Glühlampe und Haltering für die Reagenzgläser nach Abnahme des oberen Geräteteils.

Laut Fig. 1 besteht das Gehäuse des Geräts aus einer runden konischen Kunststoffschüssel 1, deren Oberrand 2 nach außen gewölbt ist. In diese Unterschüssel 1 wird eine kleinere, zweckmäßig ebenfalls konische Oberschüssel 3i deren Oberrand k ebenfalls nach außen gewölbt ist, so mit ihrer Öffnung nach unten weisend eingesetzt, daß sie bis in etwa ein Fünftel bis ein Viertel der Tiefe der Unterschüssel 1 taucht und sich dabei mit ihrem Oberrand der konischen Wand der Unterschüssel 1 anlegt und damit luftdicht schließt. Die Unterschüssel 1 und die Oberschüssel 3 sollen aus etwa 1,5 mm starkem und damit noch etwas nachgiebigem Kunststoff bestehen .

In der Mitte des Bodens der Unterschüssel 1 ist eine Glühlampenfassung 5 für eine Kerzen-Glühlampe 6 mit einer üblichen Metalltülle 7 durch Verschrauben befestigt. Die Metalltülle 7 bildet zugleich die Durchführung für das Stromkabel 8 zur Speisung der Glühlampe 6. In der Unterschüssel 1 sitzt außerdem der Haltering 9 mit mehreren Öffnungen 10 für das Einsetzen von Reagenzgläsern 11 mit solchem Abstand über dem Schüsselboden, daß die Reagenzgläser 11 sicher darin stehen. Der Haltering 9 trägt den Schirmzylinder 12, der die Glühlampe 6 mit radialem Abstand umgibt und nach unten und oben mit Abstand vom Boden bzw. der Decke des Gehäuses endet.

7706671 oaoa77

An der Decke der Oberschüssel 3 ist ein Handgriff 13 zum Abheben der Oberschüssel eingesetzt und mit dem runden Hitzeschild lA verschraubt. Diesel" Hitzeschild l4 soll einen etwas grösseren Durchmesser als der Schirmzylinder 12 haben und die Decke des Geräts gegen Verbrennen durch die von der Glühlampe 6 abgestrahlte Hitze sichern.

Bei Versuchen hat sich gezeigt, daß bei Verwendung einer Unterschüssel 1 mit einer Offnungsweite von ca. 2--t cm und einer Tiefe von 10 cm und einer Oberschüssel 3 von einer Offnungsweite von ca. 21 cm und einer Tiefe von 9 cm eine Kerzen-Glühlampe von 25 Watt eine Temperatur von ca. 37 C im Geräteinnern erzeugt wird, die auch über längere Zeit bis zu kS Stunden konstant bleibt. Bei grösseren Schüsseln muß man ggf. eine Kerzen-Glühlampe mit höherer Leistung verwenden. i3ie richtige Leistung läßt sich durch Versuche rasch ermitteln.

7706671 08.89.77

Claims (3)

S c h u t ζ a η s ρ r ü c h θ

1. Bx"utgerät für Bakterienkultui"en, insbeaondere für medizinische Untersuchungen, mit einer elektrischen Wärmequelle in einem schließbaren Gehäuse und einer Haltevorrichtung zum Einsetzen von Reagenzgläsern oder Kulturträgern, dadurch gekennzeichnet, daß das schließbare Gehäuse aus zwei nach Art eines üoppelstumpfkegels ineinander gesteckten Kunststoffschusseln (1, 3) unterschiedlichen Durchmessers mit nach außen gewölbten Rändern (2, 4:) besteht, von denen die kleinere mit ihrer Öffnung nach unten weisend in die untere Schüssel grösseren Durchmessers gesteckt ist, die als Wärmequelle eine zentrale, aufrechtstehende Glühlampe (6) trägt, und daß die Glühlampe mit radialem Abstand von einem Schirmzylinder ( 12) timgeben ist, der mit lotrechtem Abstand vom Boden und der Decke des Behälters endet und an seinem unteren Ende mit einem an der Schüsselwaiid mit Abstand vom Schüsselboden aufliegenden Haltering (9) mit mehreren Durchbrechungen (10) für die Aufnahme der Reagenzgläser (H) oder Kulturträger verbunden ist.

2. Brutapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Zentrum der aufgestülpten Schüssel über der Glühlampe (6) ein runder Hitzeschild ( lA) vorgesehen ist.

3. Brutapparat nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (10) im Haltering (9) wesentlich grosser als die Durchbrechungen cbr eingesetzten Reagenzgläser (ll) sind.

k. Brutapparat nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zentrale Glühlampe (6) _eine Kerzenlampe ist.

7706671 oe.Q9.77