DE7427446U - Meßgerät zur kontinuierlichen Messung von organischen Halogenverbindungen und von Kohlenwasserstoffen - Google Patents
Meßgerät zur kontinuierlichen Messung von organischen Halogenverbindungen und von KohlenwasserstoffenInfo
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Description
388-16/30/74
organischen Halogenverbindungen und von
Die Erfindung bezieht sich auf ein Meßgerät, daß zur kontinuierlichen Messung von in Gas-, Dampf- oder Aerosolform vorliegende:* Chlor-, Brom- und Jodverbindungen und
Kohlenwasserstoffen vorgesehen ist und im wesentlichen aus einem Flammenionisationsdetektor (FID) und einem in
Richtung des Meßgasdurchflusses nachgeschalteten elektrisch beheizten thermionischen Detektor besteht.
Flanunenionisationsdetektoren werden in der Gaschromatographie bereits seit langem benutzt„ Bei ihnen dient eine
Wasserstoffflamme als Elektrode, während die Gegenelektrode
aus einem Metallstreifen besteht. Bei Anwesenheit von
Kohlenstoff fließt zwischen der Flamme und der Gegenelektrode ein erhöhter Ionisationsstrom, der nach Verstärkung
zur Anzeige gebracht wird und als Maß für die nachzuweisende Substanz dient ο Erfaßt wird dabei organisch gebundener
Kohlenstoff, also die Summe aller organischen Kohlenwasserstoffe« Die Anzeige ist nahezu proportional
der Anzahl der nicht an Sauerstoff gebundenen C-Atome; CO und CO2 haben keinen Einfluß auf die Anzeige.
Halogenspezifische thermionische Detektoren sind ebenfalls bereits seit langem bekannt und werden meist als "Halogendetektoren"
bezeichnet; solche Geräte werden u.a. zur Lecksuche häufig verwendet» Bei einem derartigen Halogendetektor steckt
eine Glühanode aus Platin, die als Wendel oder als Zylinder ausgebildet sein kann, in einem als Auffangselektrode dienenden
Platinzylinder. Die Heizspannung wird so gewählt, daß bei Abwesenheit von Halogenen zwischen Kathode und Anode
ein definierter Strom fließt» Im Platingitter eingebaute
Kaliumionen - die Kaliumionen werden aus der umgebenden erhitzten Keramikmasse immer wieder nachgeliefert - können
wegen ihrer großen Ionenaustrittsarbeit nur in sehr geringen Mengen aus der glühenden Platinoberschicht heraustreten.
Herandiffundierende halogenhaltige Moleküle setzen sich mit Kalium bzw. Kalium-Sauerstoff-Verbindungen um. Die hierdurch
vermehrt emittierten Kaliumionen gelangen durch das elektrische Feld beschleunigt zur Kathode. Angezeigt wird auf diese Weise
Chlor in jeder Form - unabhängig davon, ob es elementar, als Chlorwasserstoff, als Chlorid oder organisch gebunden vorliegt.
Erfaßt werden ferner mit ähnlicher Empfindlichkeit Brom und Jod in jeder Form. Fluor und seine Verbindungen werden nicht
angezeigt; insofern ist die allgemein übliche Bezeichnung "Halogendetektoren" nicht korrekt.
Der wegen seiner hohen Empfindlichkeit bei der Lecksuche bewährte Halogendetektor hat jedoch den Nachteil, daß sich bei
einer Belastung mit organischen Verbindungen die Oberfläche seiner Glühanode sehr stark verändert. Dadurch wird die Empfindlichkeit der Halogenanzeige rasch und oft irreversibel
um Größenordnungen vermindert.
Bei dem in der US-PS 3 425 806 bekannten Detektor hängt die
Zahl der aus dem Platinnetz austretenden Alkaliionen von der
Einstellung und Belastung des vorgeschalteten FID1s ab. Der
Detektor verlangt völlig konstante Gasmengenströme und eignet sich deshalb grundsätzlich nicht für einen Betrieb in Unterdruck. Man erhält mit einem Detektor der bekannten Art nur
kurzzeitig reproduzierbare Ergebnisse. Diese und durch viele Einflüsse bewirkte Empfindlichkeit machen solche Detektoren
für den alltäglichen Einsatz ungeeignet und führen dazu, daß die Detektoren höchstens im Labor mit hohem Aufwand an Zeit
und speziell ausgebildetem Personal verwendet werden können.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Meßgerät der
eingangs genannten Art zu schaffen, daß zur kontinuierlichen Luft- und Abgasüberwachung verwendbar ist, hohe Betriebssicherheit zeigt und in kontinuierlicher Arbeitsweise zur gleichzeitigen empfindlichen und genauen Anzeige von Kohlenwasserstoffen
Uiid Halogenverbindungen geeignet ist. Ein solches Gerät sollte
die Vermessung von Emissionsquellen, Arbeitsplatzkonzentrationen und die Registrierung der Belastungen durch Immissionen erlauben.
Es hat sich nun herausgestellt, daß diese Aufgabe mit dem im beigefügten Schutzanspruch beschriebenen Meßgerät gelöst werden
kann. Das erfindungsgemäße Meße-srät besteht also im wesentlichen aus einem Flaumenionosationsdetektor und einem bezogen
auf den Meßgasdurchfluß unmittelbar nachgeschalteten thermionischen Detektor, wobei beide Detektoren zu einer Geräteeinheit
zusammengefaßt und derart ausgebildet sind, daß diese Einheit im Unterdruck betrieben werden kann. Der Einlaß der erfindungsgemäßen Detektoreinheit für die Probegase ist als beheizte Restriktionskapillare oder Restriktionsblende ausgebildet,
während im Gasauslaß eine Unterdruckpumpe angeordnet ist\
außerdem sind Einrichtungen zur Konstanthaltung der Unterdruckdifferenz in der gemeinsamen Detektorkammer
gegenüber dem Außendruck vorhandene
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung gehen aus der folgenden Darstellung sowie
aus den beigefügten Abbildungen eines Ausführungsbeispiels C*er Erfindung hervor»
Es zeigen
Figur 1 im Längsschnitt eine Ausführungsart der Detektoranordnung des erfindungsgemäßen Meßgerätes und
Figur 2 das Schema der Gasführung in dem Meßgerät nach Figur Io
Das erfindungsgemäße Meßgerät unterscheidet sich von den bekannten Geräten zunächst dadurch, daß das zu untersuchende Gas bzwο das Probegas nach dem Passieren einer den Gaseinlaß bildenden beheizbaren Restriktionskapillare 1
- siehe Figur 1 -, direkt auf die im Unterdruck betriebene Detektoreinheit und erst danach, nämlich nach dem Verlassen der (gemeinsamen) Detektorkammer 2,3 der Detektor-
einheit auf die (nicht dargestellte) Saugpumpe triffto
Dies erhöht sehr wesentlich die Richtigkeit der Anzeige, vor allem für aggresive, schwer flüchtige oder leicht veränderliche Substanzen, und gestattet auch das Erfassen
von Aerosolen; dies wird hier später noch näher erläutert« Weitere wesentliche Vorteile des erfindungsgemäßen Meßgerätes liegen in der guten Reproduzierbarkeit der Halogenanzeige, und zwar auch bei Dauerbetrieb, und in der gleichzeitig möglichen Anzeige von Kohlenwasserstoffen in dem
Probegas«
Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß bei herkömmlichen
Halogendetektoren die Belastung mit organischen Verbin» düngen zu einer starken Veränderung der Glühanoden-Oberfläche führt, wodurch eich die AnzeigeempfindlicLkeit
des Detektors irreversibel minderte Bei dem erfir dungsgemäßen Meßgerät werden dagegen die in der durch den
Einlaß 1 eingeleiteten Probeluft enthaltenen organischen Substanzen in einer dem eigentlichen Halogendetektor
(3 bis 5) vorgeschalteten Wasserstoffflamme, die sich
zwischen der Flammendüse 7 und der Auffangelektrode θ in der Detektorteilkammer 2 ausbildet, verbrannt, so daß
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die in die Detektorkammer 3 des Halogendetektors weitergeleiteten Probegase keine organischen Verbindungen enthalten. Auf diese Weise wird erreicht, daß der Halogendetektor des erfindungsgemäßen Meßgerätes beim Einhalten
einiger weiterer Randbedingungen, wie Heizspannung, Gasstrommengenfluß und Halogenbelastung, über mehrere hundert·
Betriebsstunden bei gleicher Empfindlichkeit und reproduzierbarer Anzeige gehalten werden kann.
Da die zwischen der Flammendüse 7 und der Auffangelektrode ausgebildete Wasserstoffflamme in dem erfindungsgemäßen
Meßgerät Bestandteil eines Flammenionisationsdetektors ist, läßt sich parallel zur Halogenkonzentration gleichzeitig die Konzentration der Kohlenwasserstoffe messen
und registrieren. Eine wichtige Voraussetzung für eine derartige Betriebsweise besteht allerdings darin, daß
gemäß vorliegender Erfindung der Flammenionisationsdetektor im Gegensatz zu bekannten Geräten dieser Art in der
nachfolgend beschriebenen Weise abgewandelt wird. Die üblichen Flammenionisationsdetektoren sind für Uberdruckbetrieb ausgelegt" bei ihnen wird die Probeluft
mittels vorgeschalteter Pumpe in den Detektorraum gedrückt.
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Das bedeutet einmal ein relativ großes Totvolumen zwischen Eintrittssonde und dem kleinen Detektorraum und damit eine
Abflachung rasch wechselnder Konzentrationsunterschiedeo Zum anderen führt dies zu Fehler bei der Registrierung
instabiler, aggresiver oder schwer flüchtiger Verbindungen= Die Probeluft sollte nämlich auf kürzestem Wege an den
Detektor herangeführt werdeno Nach vorliegender Erfindung wird nun die Gesamtdetektorkammer gegenüber dem
Außendruck ständig auf Unterdruck gehalten, indem an den Gasaustritt 6 ein Unterdruckgefäß mit einer Unterdruckpumpe angeschlossen wirdc Außerdem sind (in Figur 1 nicht
gezeigte) Einrichtungen zum Konstanthalten der Unterdruckdifferenz in den Kammern 2,3 gegenüber dem Außendruck und dai.it zum Konstanthalten der vom erfindungsgemäßen Meßgerät angesaugten Probegasmenge vorhanden»
In der hier beschriebenem Ausführungsart der Erfindung
befinden sich der Flammenionisationsdetektor und auch der Halogendetektor in je einem aus Edelstahl gefertigten
Gehäuse 9 bzw- 10; beide Gehäuse sind miteinander gasdicht zu einer Einheit verschraubt ο Die Betriebsgase
werden dem Detektor über lösbare Schraubverbindungen
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über die Anschlußstutzen 11 (Wasserstoff) und 12 (Verbrennungsluft)
zugeführt. Der Probegaseingang 1 besteht hier
aus einer Edelstahlkapillareο In Figur 1 sind außerdem
Stutzen 13 und 14 gezeigt, die die Stromanschlüsse für den Flammenionisationsdetektor-Teil des erfindungsgemäßen Meßgerätes enthaltene
Der thermionische oder Halogen-Detektor befindot sich bei
der in Figur 1 gezeigten Ausführungsart der Erfindung im
linken Teil des Gehäuses 10u Er besteht im wesentlichen
aus der Glühanode 4, die hier in Form eines Platin-Zylinders ausgebildet istο Die Kathode 5, die als Auffangelektrode
wirkt, ist aus Platin gefertigt und besitzt ebenfalls
die Form eines Zylinders, der die Glühanode 4 umgibt. Im übrigen handelt es sich dabei um einen handelsüblichen
thermionischen Detektor» Die mit Kühlrippen versehenen elektrischen Anschlüsse sind in Figur 1 mit 15 und 16
bezeichnetο Die dem Halogendetektor zugeführte Heizleistung
wird zweckmäßigerweise gegenüber NetζspannungsSchwankungen
stabilisierte
Die Gaszuführung in dem erfindungsgemäßen Meßgerät ist schematisch in Figur 2 wiedergegeben» Die Versorgung mit
den Brenngasen (Wasserstoff und Verbrennungsluft) erfolgt
in herkömmlicher Weise über die Anschlüsse 17 (H2), 17'
(synth.Luft)o Unmittelbar im Eingang sind die als schraffierte Rechtecke dargestellten Filter angeordnet a Über
vorgeschaltete Druckminderer 20, 20* und Strömungswiderstände 21, 21* wird die dem erfindungsgemäßen Meßgerät zugeführte
Gasmenge eingestellt und konstant gehalten. Jeder Gasweg enthält zur Überwachung je ein Manometer 19, 19Ό
Ferner ist in Figur 2 die Einheit aus den beiden Detektoren (FID) und 24 (Halogendetektor) sowie der Einlaßteil in
Form des thermostatisierten Dosierblockes 25 und der beheizten Probenzuleitung 26 schematisch dargestellt, in
die das Probegas eingesaugt wird* Der Unterdruck im erfindungsgemäßen
Meßgerät wird durch die im Luft- und Gasauslaß angeordnete Membranpumpe 27 erzeugt, die an einem
Ausgleichsbehälter 28 angeschlossen ist ο Die Druckdifferenz zwischen Außenluft und Ausgleichsbehälter wird mittels des
Differenzdruckreglers 22, der den im Nebenschluß zu den abgesaugten Betriebsgasen geführten Luftdurchlaß regelt,
konstant gehalten und von dem Differenzdurck-Manometer
angezeigtο Der Differenzdruckregler 22 überwacht zugleich
den äußeren Luftdruck und den Unterdruck im Ausgleichsbehälter 28ο Bei einer vorgewählten Druckdifferenz und
wechselndem Außerdruck wird der Luftdurchsatz durch den
Ausgleichsbehälter 28 so geregelt, daß die Druckdifferenz konstant bleibt ο Zur Dosierung unterschiedlicher Probegasmengen
sind dem erfindungsgemäßen Meßgerät an der Saugseite 26 austauschbare Edelstahlkapillaren mit unterschiedlichem
Strömungswiderstand vorgeschaltetο In den Ausgleichsbehälter 28 werden die Betriebsgase des Meßgerätes eingesaugt und mit der über den Differenzdruckregler
22 geregelten Luftmenge vielfach verdünnto Dies
verhindert, daß der Taupunkt für das bei der Verbrennung entstehende Wasser unterschritten wird» Weiterhin werden
hierdurch die Pumpenstöße der Membranpumpe gedämpftο
Zur guten Reproduzierbarkeit der Meßergebnisse im Dauerbetrieb sind alle Regelorgane in den betreffenden Gasstrecken
in einem elektrisch beheizten Thermostaten 29 eingebaut, der hier auf + 80 0C + 1 0C gehalten wirdo
Die Probengaszuleitung 26 und der Dosierblock 25 werden
7427MI
separat beheizt»
Parallel £um Probengas, das durch die Detektorkombination
strömt, wird ein durch Wahl geeigneter Strömungswiderstände 30 geregelter Teilstrom direkt zum Ausgleichsbehälter geleitet, wodurch die Strömungsgeschwindigkeit an
der Saugseite 26 erhöht und damit die Totzeit verringert wird ο
Mit dem erfindungsgemäßen Meßgerät wurden bereits die chlorierten Kohlenwasserstoffe in chemischen Reinigungsbetrieben, in der lackverarbeitenden und in der chemischen
Industrie gemessen und überwacht ο Ferner wurden mit einem solchen Gerät unter anderem Emissionen und Immissionen von
Autoabgasen, die Emission von Haushaltsfeuerungen, die
Restkohlenwasserstoffe in den Packeln von Raffinerien, der Gesamtteil flüchtiger organischer Verbindungen in
Flußwasserproben und vieles mehr untersucht»
Das nach dem erfindungsgemäßen Prinzip aufgebaute Gerät erwies sich als zuverlässig und außerordentlich robustο
7427441 ηκ,π
Claims (1)
- 388-16-30/74CASCH/DOJ i. Juni 1977SchutzancpruchMeßgerät zur gleichzeitigen kontinuierlichen Messung ven in Gas-, Dampf- oder Aerosolform vorliegenden organischen Chlor-, Brom- und Jodverbindungen und Kohlenwasserstoffen, bestehend im wesentlichen aus einem Flammenionisationsdetektor (FID) und einem in Richtung des Meßga-sdurchflusses nachgeschalteten, elektrisch beheizten thermionischen Detektor, dadurch gekennzeichnet, daß der Flammenionisationsdetektor und der Thermionische Detektor zu einer Detektoreinheit integriert sind und daß der Einlaß für die zu untersuchenden Gase als beheizte Restriktionskapillare (l) oder -blende ausgebildet ist und der Gasauslaß (6) der Detektoreinheit in einem Unterdruckgefäß mündet, das zur Konstanthaltung der Unterdruckdifferenz in der Kammer (2,3) der Detektoreinheit gegenüber dem Außendruck einen Differenzdruckregler aufweist.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7427446U true DE7427446U (de) | 1977-09-01 |
Family
ID=31951735
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE7427446U Expired DE7427446U (de) | Meßgerät zur kontinuierlichen Messung von organischen Halogenverbindungen und von Kohlenwasserstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE7427446U (de) |
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0
- DE DE7427446U patent/DE7427446U/de not_active Expired
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