DE73668C - Sicherheitsventil für Dampfkessel - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Das Sicherheitsventil soll unter thunlichster Vermeidung des nachtheiligen Vor- und Nachblasens die Ausnutzung des Kessels bis dicht an die Grenze der zulässigen Dampfspannung gestatten, ohne die sonst leicht eintretende Ueberschreitung der gebotenen Grenze bei zufällig vermindertem Dampfverbrauch gewärtigen zu müssen. Es soll dies erreicht werden, indem, sobald das Ventil sich zu lüften beginnt, der durch einen überstehenden Rand a vergröfserte Ventilkegel infolge des diesem Rande entsprechenden vergrößerten Druckes bis zur vollen Oeffnung des Ventils gehoben wird und so eine Drucküberschreitung wirksam verhindert, während nach eingetretener Druckverminderung das Nachblasen verhütet wird, indem entweder selbstthätig oder von Hand der Ueberschufs des Dampfdruckes auf den vergröfserten Ventilkegel aufgehoben wird.

Die Anordnung ist so getroffen, dafs der Dampf aus der Ventilspalte zunächst in eine ringförmige Rille A, welche der überstehende Rand α des Ventilkegels überragt, eintritt. Infolge der durch diesen Rand bedingten Vergröfserang des auf den Ventilkegel wirkenden Druckes wird das Ventil rasch emporgehoben, und der Dampf bläst sofort voll ab. Um die Rille A ist ein ringförmiger Schieber B angeordnet, welcher durch kuize gebogene Rohre C mit einer über die obere Verbreiterung b des Ventilkegels geschobenen Glocke D in Verbindung steht.

Sobald der Ringschieber B, welcher Oeffnungen hat, die den Oeffnungen in der Rillenwand A entsprechen, so eingestellt wird, dafs die Verbindung zwischen der Rille A und der oberen Glocke D hergestellt ist, so tritt der in A noch unter einem beträchtlichen Druck stehende Dampf über den Deckel b und drückt mit diesem zugleich den um den Rand a vergröfserteh Ventilkegel nieder. Die Einstellung des Glockenschiebers erfolgt, sobald der Druck zu sinken beginnt, und kann sowohl von Hand durch eine einfache Zugvorrichtung geschehen, als auch selbstthätig mittelst Vorrichtung nach Art eines Federmanometers bewirkt werden. Letztere besteht aus einem unter Dampfdruck stehenden, mit einer Flüssigkeit, etwa Glycerin, gefüllten, platten, rund gebogenen, elastischen Rohr α, dessen Enden durch eine Federwage β mit Scala zusammengehalten werden. Mit dem beweglichen Ende ist ein Hebel verbunden, welcher durch die Federwage so eingestellt wird, dafs der Ringschieber .B geschlossen ist, sobald die zulässige Dampfspannung überschritten wird, und sich öffnet, sobald die Spannung unter dieselbe wieder herabsinkt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Sicherheitsventil, bei welchem der Sitz des Ventilkegels von einer durch einen Vorsprung desselben überdeckten Rinne umgeben ist, gekennzeichnet durch die Anordnung eines die Rinne umschliefsenden Ringschiebers, welcher, nach Herabminderung der Dampfspannung auf die zulässige Grenze selbstthätig oder von Hand gedreht, den ausblasenden Dampf unter eine den Ventilkegel überdeckende Glocke oder direct ins Freie treten läfst.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.