DE72842C - Flaschenkork mit Schutzhülle am unteren Ende - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 64: Schankgeräthschaften.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. Mai 1893 ab.

Die vorliegende Erfindung hat eine Verbesserung an Weinstopfen und speciell an Champagnerstopfen zum Zweck. Es ist wohl bekannt, dafs Champagner und auch andere Flaschenweine oft verderben und durch die Berührung mit einem schlechten Kork untrinkbar werden. Die vorliegende Erfinduung will diesem Uebelstand dadurch vorbeugen, dafs die Korke an den Stellen, an welchen sie mit dem Flascheninhalte in Berührung kommen, mit einer Schutzhülle versehen sind.

Bei der Ausführung dieser Erfindung werden die Korke zweckmäfsig zusammengeprefst, um sie fester und dichter zu machen, und dann an ihrem inneren oder dünneren Ende mit einer oder zwei Lagen von passendem gereinigten Leder, thierischer Haut oder einem anderen undurchlässigen Material, z. B. reinem Silber überzogen, welches der Einwirkung des Weines Widerstand leistet. Ein solcher Ueberzug kann auch am Kork in irgend einer passenden Weise angebracht sein.

Zu einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird ein Ring von Gummi oder ähnlichem Stoff angewendet, um den Ueberzug an seinem Platz zu halten und besonders um ihn zu schützen, während er durch die Korkmaschine geht. In diesem Fall wird der Flaschenhals mit einer Erweiterung oberhalb versehen, um den Ring aufzunehmen.

Fig. ι und 2 der beiliegenden Zeichnungen veranschaulichen zwei Korkstopfen, welche an ihrem Ende mit einer undurchlässigen Hülle bedeckt sind.

Fig. 3 zeigt den Gummiring, welcher von der Anordnung nach Fig. 2 weggenommen ist; Fig. 4 zeigt den zusammengeprefsten Kork.

A bezeichnet den Kork, B seinen Ueberzug aus reinem Silber, Schafshaut, einem Stück Schweinsblase oder der Haut von Ochsenherz. Dieser Ueberzug kann in einer passenden Form unter der Einwirkung von Hitze oder Feuchtigkeit oder sonstwie so gestaltet werden, dafs er die Form eines den Kork umschliefsenden Fingerhutes annimmt, oder er kann aus einem glatten Stück ausgeschnitten und über den Kork gefaltet werden. Er wird dann an dem Kork in geeigneter Weise befestigt, z. B. durch ein elastisches oder sonstiges Band C, Fig. 1, welches um den Ueberzug gelegt wird und denselben in eine ringförmige Hohlkehle an den Kork anpreist. Diese Hohlkehle ist tief genommen, um das ganze Band aufzunehmen, so dafs letzteres dem Eintreten des Korkes in den Flaschenhals kein Hindernifs bereitet.

Der Ueberzug kann sich beliebig weit von dem unteren Ende des Korkes nach oben erstrecken. Für einen Kork nach Fig. 1 kann der Flaschenhals entweder cylindrisch sein oder schwach und gleichmäfsig konisch. Der Ueberzug B des Korkes nach Fig. 2 wird in seiner Lage durch einen dicht passenden Ring aus Gummi oder sonstigem Material festgehalten, der von der oberen Seite des Korkes bis zu dem Ueberzug B geht, so dafs er denselben festhält. Der Ring D kann an den Kork angekittet oder sonstwie befestigt werden., um seine Verschiebung zu verhindern. Der Ueber-

zug B kann auch angekittet oder durch ein Band C, wie in Fig. i, anstatt der Befestigung durch einen Ring D oder mit dieser zusammen angewendet werden. Der Flaschenhals ist an dem Ende, welches den Kork aufnimmt, weiter. Bei dieser Abänderung wird der Kork A zweckmäfsig über seine ganze Länge cylindrisch gemacht.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Flaschenkork, dessen unteres Ende mit einem Ueberzug aus undurchlässigem und nicht abschmeckendem Material versehen ist, um zu verhindern, dafs der Kork den Wein verdirbt, wobei der Ueberzug durch ein Band oder einen Ring an seinem Platz gehalten wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.