-
Optisches Bildwerfersystetn Bei der Wiedergabe von Bildern werden
die Kontraste des Schirmbildes im Vergleich zu denen des projizierten Urbildes dadurch
verringert, daß an den brechenden Linsenflächen des Objektivs Reflexe entstehen,
die eine diffuse Beleuchtung des Schirmes verursachen und dadurch die Schatten des
projizierten Bildes oft in störender Weise aufhellen.
-
Die Glasluftflächen des Objektivs entwerfen Spiegelbilder des wiederzugebenden
Urbildes. Da die Brechkräfte der Linsenflächen, als Spiegel betrachtet, im allgemeinen
sehr groß sind, sind die Bilder verhältnismäßig klein und liegen in den weitaus
meisten Fällen im Objektiv oder in dessen unmittelbarer Nähe. Aus dem Satz von Helinholtz-Lagrange
folgt nun, daß die Strahlenbündel, die von die-. sen kleinen Spiegelbildern ausgehen,
eine sehr große relative Öffnung haben, die das Öffnungsverhältnis und den Bildwinkel
des Objektivs wesentlich überschreibet. Dabei werden diese Spiegelbilder hoher Öffnung
von Strählen erzeugt, die mit nur kleiner Apertur ins Objektiv eintreten; deshalb
genügt es für die Betrachtung der Spiegelbilder, nur den achsennahen Teil des Objektivs
heranzuziehen, dessen Lichtstärke einen Bruchteil derjenigen des gesamten Objektivs
ausmacht.
-
In Abb. r der Zeichnung sind die Verhältnisse für die Kinoprojektion
dargestellt. Der Krater a einer Bogenlampe beleuchtet mittels des Hohlspiegels b
das Filmfenster c so, daß jeder Punkt desselben von einem Strahlenkegel durchleuchtet
wird, dessen öffnungswinkel sich aus dem Durchmesser des Spiegels b und dessen Abstand
vom Filmfenster c ergibt. Das Objektiv besteht beispielsweise aus vier paarweise
verkitteten Gliedernd, e, die das Filmfenster c auf dem in großer Entfernung angenommenen
Schirm abbilden. Die vier Glasluftflächen des Objektivs vermögen
nach
.den bekannten Gesetzen sechs Spiegelbilder zu liefern, von denen dasjenige betrachtet
sei, das an den beiden einander zugekehrten Flächen beider Objektivteile entsteht.
Die dazugehörigen Strahlen sind gestrichelt gezeichnet; man erkennt, daß der" Üffnungswinkel
a der einfallenden Strahlen noch sehr klein ist, wenn der austretende Strahl bereits
am Rande durch eine der Linsen hindurchgeht; ein weiter geöffneter reflektierter
Strahl würde also bereits abgeblendet.
-
Die Reflexe lassen sich durch eine Zentralblende beseitigen, welche
die Zentralstrahlen des gesamten Strahlenganges abdeckt. Solche Blenden sind bereits
in Augenuntersuchungsgeräten benutzt worden und dienen hier dazu, den auf der Hornhaut
des untersuchten Auges entstehenden Reflex unschädlich zu machen. Auch ist es an
sich bereits bekannt, am Ort der Austrittspupille eines optischen Systems eine Blende
anzubringen, deren Durchmesser eben dieser Pupille entspricht und die aus mannigfachen
Gründen entstehendes Streulicht beseitigen soll.
-
Um im vorliegenden Falle von vornherein die auf den Linsenflächen
des Objektivs entstehenden schädlichen Reflexe mittels einer solchen Blende zu vermeiden,
muß diese an der ersten Linse des Objektivs im Sinne des Lichtweges angebracht werden.
-
In Abb. a ist eine solche Zentralblende f an der Innenfläche
des filmseitigen Objektivteils d angebracht. Aus dem die Bildmitte wiedergebenden
Strahlenkegel blendet sie den zentralen Teil aus, wie dies in Abb.3a dargestellt
ist. Von dem eine Filmecke wiedergebenden Strahlenkegel würde aber durch die Blende/
nur ein kleiner Ausschnitt am Rande abgedeckt, wie dies in Abb.3b gezeigt ist, so
daß dieses Bündel verhältnismäßig weniger beschnitten und auf dem Bildschirm eine
größere Helligkeit erzeugt würde. Die Blende wird also als verdunkelnder Schatten
über der Bildmitte erscheinen.
-
Dieser Mangel läßt sich dadurch beheben, daß man in der Nähe des Filmfensters
eine Feldlinse h anordnet, welche die Austrittspupille # des Projektors der Zentralblende
f so weit nähert, daß der Schatten der Blende auf der Bildivand nicht mehr sichtbar
ist. Dann werden von der Blende aus sämtlichen Strahlenkegeln gleich große Beträge
ausgeblendet, die freilich an verschiedenen Stellen ihrer Querschnitte liegen, wie
das in den Abb. 4a und .4bb gezeigt ist. Das Schirmbild erscheint dann gleichmäßig
ausgeleuchtet. Die Erfindung betrifft demgemäß ein optisches Bildwerfersystem, bei
dem zur Beseitigung des schädlichen Einflusses der an den Flächen des Objektivs
entstehenden Spiegelbilder auf die Wirkung des projizierten Bildes auf einer der
Flächen des dem Bildfenster benachbarten Objektivteils eine entsprechend bemessene
Zentralblende angeordnet und gleichzeitig in der Nähe des Bildfensters eine Feldlinse
vorgesehen ist, welche die Austrittspupille des als Kondensor benutzten Systems
im oder nahe am Objektiv in der Nähe der Zentralblende abbildet.
-
Um eine Beanspruchung des Films durch Strahlen auszuschalten, die
an dieser Zentralblende absorbiert werden und somit an der Bilderzeugung nicht teilnehmen,
ist in %veiterer Ausgestaltung der Erfindung die Gröflie einer in bekannter Weise
in dem Lampenspiegel vorhandenen Mittenbohrungbemessen, dal', ihr durch die Feldlinse
entworfenes Bild annähernd so groß wie die Zentralblende ist.
-
Es ist ersichtlich, da.ß eine am Orte des Bildes der Austrittspupille
des als Kondensor benutzten Systems angeordnete Blende, deren Üffnung der Größe
dieses Bildes entspricht. Strahlen von solchen Spiegelbildern abfangen kann, die
außerhalb der Pupille aus dem Objektiv austreten würden, und daß die 7_entralbl.ende
fdann kleiner sein kann. Dadurch läßt sich die Lichteinbuße durch f vermindern.