DE711281C

DE711281C - Anordnung zur Gittersteuerung von gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsgefaessen

Info

Publication number: DE711281C
Application number: DEA65527D
Authority: DE
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1931-03-30
Filing date: 1932-03-31
Publication date: 1941-09-29
Also published as: US2043844A; BE387499A

Description

Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, zur Steuerung von gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsgefäßen Wechselspaninungen spitzer Wellenform zu verwenden. Es sind bereits verschiedene Einrichtungen zur Erzeugung solcher Spannungen spitzer Wellenform vorgeschlagen worden.

Die Erfindung zeigt nun eine neue Möglichkeit, derartige Wechselspannungen spitzer Wellenform zu erzeugen. Gemäß der Erfindung wird die Steuerwechselspannung- spitzer Wellenform mittels einer oder mehrerer besonderer gittergesteuerter, in einen Wechselstromkreis mit sinusförmiger oder annähernd sinusförmiger Wechselspannung, vorzugsweise gegensinnig parallel geschalteter Dampf- oder Gasentladungsstrecken erzeugt und den Gittern der Hauptentladungsstrecken über einen Gittertransformator, dessen Primärwicklung ein in diesem Wechselstromkreis liegender Widerstand (15) parallel geschaltet ist, zugeführt, und die Gitter der Hilfsentladungsstrecken werden über eine Schemwiderstandsanordnung von derselben Wechselspannung wie dieHauptentladungsstrecken gespeist. Diese Scheinwiderstandsanordnung läßt die Gitter spannungen den entsprechenden Anodenspaornungen um etwa 90⁰ in der Phase nacheilen. Ein Kondensator ist zweckmäßigerweise in den Gitterkreis des zu steuernden Hauptentladungsgefäßes geschaltet. Bei einer solchen Anordnung wird jedes der Hilfsgefäße in der Nahe des Scheitelwertes der positiven Anodenspannung leitend, so daß die der Reihenschaltung, bestehend aus Kondensator und Gitterkreis des Hauptentladungsgefäßes, zugeführte Spannung aus einer Reihe symmetrisch verteilter Viertelsinuswellen mit steiler Wellenfront besteht. Der Kondensator bewirkt eine derartige Umbildung der Wellenform, daß eine 4" Gitterspannung mit ausgeprägter Spitze entsteht.

In der Zeichnung ist in Abb. 1 ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung dargestellt, während Abb. 2 die Kurvenform der Gitterspannung für die Hauptentladungsgefäße zeigt.

Das Ausführungsbeispiel in Abb. 1 betrifft einen gittergesteuerten Gleichrichter, der von einer Wechselspannung 12 gespeist wird und ;;o auf ein Verbrauchernetz 13 arbeitet. Die Gitter der Gefäße ι ο und 11 erhalten eine Steuerwechselspannung spitzer Wellenform durch einen Transformator 14, dessen Primärwicklung ein Widerstand 15 parallel geschaltet ist. Die Parallelschaltung von Widerstand 15 und Primärwicklung des Gittertransformators bildet einen Teil eines Kreises, der von der Wechsel-

Claims

spannung 12 gespeist wird. Dieser Kreis enthält einen Kondensator 16 und zwei gegensinnig parallel geschaltete Gefäße 17 und 18. Das Gitter des Gefäßes 17 ist über einen Strombegrenzungswiderstand 19 an eine Phaseneinstellvorrichtung angeschlossen, die ■ aus einem Widerstand 20 und einem Kondensator 21 besteht. In ähnlicher Weise. ist das Gitter des Gefäßes 18 über einen Strombegrenzungswiderstand 22 an eine Reihenschaltung angeschlossen, die aus einem Widerstand 23 und einem Kondensator 24 besteht. In jedem der beiden vorliegenden Fälle ist der Kondensator zwischen Gitter und Kathode des betreffenden Gefäßes angeordnet. In manchen Fällen kann es wünschenswert sein, einen Widerstand 25 zwischen den Mitten der beiden Phaseneinstellvorrichtungen anzuordnen, damit die Symmetrie gewahrt ist und eine Entladungsmöglichkeit für die Kondensatoren 21 und 24 besteht.

Die Arbeitsweise eines Vollweggleichrichters sei als bekannt vorausgesetzt. Bekanntlich kann man die erzeugte Gleichspannung dadurch regeln, daß die Phase der Gitterspannung in bezug auf diejenige der Anodenspannung verändert wird. Für ein zufriedenstellendes Arbeiten eines Gleichrichters ist es jedoch wichtig, daß jedes Gefäß in demselben Zeitpunkt innerhalb der positiven Halbwelle leitend wird, gleichgültig, ob sich die Charakteristik. des Gefäßes oder die Arbeitsbedingungen geändert haben. Infolgedessen ist es notwendig, eine Gitterwechselspannung spitzer Wellenform zu verwenden. Diese wird nun mittels der beschriebenen Anordnung erzeugt. Dabei ist das Gitternetzwerk der Hilfsgef äße 17 und 18 so eingestellt, daß jedes dieser Gefäße im wesentlichen im Scheitelwert der entsprechenden positiven Halbwelle leitend wird. Die Nacheilung der Gitterspannung der Gefäße 17 und 18 wird durch die Kondensatoren 21 und 24 erreicht. Die Steuerung mittels der Hilfsentladungsgefäße hat zur Folge, daß der die Gefäße 17 und 18 enthaltende Stromkreis eine periodische Spannung von aneinandergereihten Viertelsinuswellen dem Widerstand 15 und Kondensator 16 zuführt. Die am Widerstand 15 auftretende resultierende Spannung, die auch dem Gittertransformator 14 zugeführt wird, ist durch die Kurve & in Abb. 2 dargestellt. Die Kurve a gibt die sinusförmige Wechselspannung, wie sie von der Wechselspannungsquelle 12 geliefert wird, wieder. Es ist zu beachten, daß die Welle der Kurve b eine sehr steile Wellenfront besitzt. In einzelnen Fällen kann der Kondensator 16 fortgelassen werden. Jedoch ist zu beachten, daß die Umbildung der Wellenfront in einer unmittelbaren Beziehung zu der Größe des Kondensators 16 steht. Der ,Einfachheit halber ist in dem Ausführungs-■'bijispiel eine Phaseneinstellvorrichtung für die ,Gitterspannung der Hauptentladungsgefäße •nicht vorgesehen. Jedoch kann man erforderlichenfalls eine solche zwischen die Wechselspannung^ und den Gittertransformator 14 einfügen, damit die Steuerung bzw. Regelung der erzeugten Gleichspannung 13 in der gewünschten Weise erfolgen kann. In die Gitterkreise der Entladungsgefäße ι ο und 11 ist ein die Gitterströme begrenzender Widerstand 26 eingefügt.

Ρλ τ ε ν τ α ν s ρ r ü c η ε :

ι. Anordnung zur Gittersteuerung vom gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsgefäßen mit Hilfe von Steuerwechselspannungen spitzer Wellenform, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerwechselspannungen spitzer Wellenform mittels einer oder mehrerer besonderer gittergesteuerter, in einen Wechselstromkreis mit sinusförmiger oder annähernd sinusförmiger Wechselspannung, vorzugsweise gegensinnig parallel geschalteter Dampf- oder Gasentladungsstrecken erzeugt und den Gittern der Hauptentladungsstrecken über einen Gittertransformator, dessen Primärwicklung ein in diesem Wechselstromkreis liegender Widerstand (15) parallel geschaltet ist, zugeführt werden und daß die Gitter der Hilfsentladungsstrecken über eine Scheinwider-Standsanordnung vom derselben Wechselspannung wie die Hauptentladuingsstrecken gespeist werden.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die besonderen Entladungsgefäße derart gesteuert werden, daß sie in der Nähe des Scheitelwertes der positiven Halb welle der angelegten Wechselspannung leitend werden.
3. Anordnung nach Anspruch 2, da- i"5 durch gekennzeichnet, daß als Phaseneinstellvorrichtung für die Gitterspannungeii der besonderen Entladungsgefäße eine Reihenschaltung von Widerstand (20 bzw. 23) und Kapazität (21 bzw. 24) dient.
4. Anordnung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß in Reihe mit dem die Gitterwechselspannung spitzer Wellenform erzeugenden Hilfsentladungsgefäß (17 bzw. 18) ein Kondensator (16) geschaltet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen