Verfahren zum Enthaaren von Fellen Die Erfindung bezieht sich auf
ein Verfahren zum Enthaaren von Fellen durch Weichen und Schwöden, bei dem die getrockneten
oder konservierten Felle vor dem Schwöden durch Auftragen einer wasserhaltigen Paste
.auf die Fleischseite geweicht werden. Es war bisher üblich, die F_ elle vor dem
Schwöden durch Einlegen in Wasser, dem gegebenenfalls zur Beschleunigung des Weichprozesses
geeignete Mittel zugesetzt waren, zu weichen. Diese Arbeitsweise hat insbesondere
bei Schaffellen den Nachteil, daß Wollschweiß und Salze aus der Wolle herausgewaschen
werden und verlorengehen. Außerdem wird die Wolle durch die Entfernung dieser Bestandteile
ihres natürlichen Schutzes beraubt und bei der nachfolgenden Schwöde mit alkalischen
Mitteln .eher angegriffen, da sie leichter benetzt wird. Schließlich läßt sich die
Wolle bei nach den bisherigen Methoden geweichten Fellen beim Enthaaren nicht als
zusammenhängendes Vlies gewinnen, wie dies bei der Schurwolle der Fall ist, so daß
eine spätere Sortierung bei der Wollverarbeitung nicht mehr möglich ist. Die z.
T. schlechtere Bewertung der Gerberwollen ist zum- großen Teil auf diese übelstände
zurückzuführen.Method of depilation of pelts The invention relates to
a process for dehairing skins by soaking and sweating, in which the dried
or preserved skins before steaming by applying a water-based paste
.be soaked on the flesh side. Up until now it was customary to drop the case in front of the
Moisturizing by soaking in water, possibly to accelerate the softening process
suitable means were added to give way. This mode of operation has in particular
sheepskins have the disadvantage that sweat and salts are washed out of the wool
become and get lost. In addition, by removing these components, the wool becomes
Deprived of their natural protection and in the subsequent swear with alkaline
Agents are more likely to be attacked, as they are more easily wetted. Finally, the
In the case of pelts soaked according to the previous methods, wool is not considered to be
win cohesive fleece, as is the case with virgin wool, so that
later sorting during wool processing is no longer possible. The z.
The sometimes poorer rating of tanner's wool is due in large part to these evils
traced back.
Es ist zwar nach einem alten -Verfahren bekannt, Wollfeile durch Bestreichen
der Fleischseite mit einem aus einer wässerigen Lösung von Ammoniak oder Ammoniunisalzen
und schwefliger Säure und Tonoder einem anderen knetbaren Stoff hergestellten Teig
ohne oder, wenn nötig, mit vorherigem Aufweichen der Haut an der Fleischseite durch
warmes Wasser zu enthaaren. Es handelt sich in diesem Falle um .ein in einem Arbeitsgang
duzchgeführtes Enthaarungsverfahren; dem nur gegebenenfalls eine Vorbehandlung der
Haut mit warmem Wasser von der Fleischseite vorangehen soll. Von einer Weiche, wie
sie gemäß der Erfindung erzielt wird, kann hier nicht oder nur dann gesprochen werden,
wenn die Behandlung der trockenen Haut an der Fleischseite mit Wasser wiederholt
durchgeführt wird, was jedoch in der Praxis zu umständlich und damit
undurchführbar
ist. Demgegenüber wird gemäß vorliegender Erfindung durch einmaliges Auftragen einer
wa.sserlialtigen, ans indifferenten Triigerstoffen und einer wässerigen Flüssigkeit
hergestellten Paste bei längerer Einwirkung (etwa i bis 2 Tage) in einfacher Weise
ein vollkommenes Durchweichen der Haut erzielt, die daraufhin in einem zweiten Arbeitsgang
durch jedes beliebige Schwödemittel enthaart «-erden kann. Bei dem vorliegenden
Verfahren «-ird also das Weichen der Felle von der Fleischseite mit Wasser durch
die Behandlung mit der wasserhaltigen Paste ersetzt. Für die Herstellung der Paste
verwendet man indifferente Triigerstofte, wie organische oder anorganische Kolloide
(Leim, Stiirlke. Agar-Agar, Silicagel usw.), Kieselgar, Ton oder beliebige andere
Verdickungsmittel bzw. Gemische davon. Zweckmäßig setzt man der Paste noch weichmachende
(Alkalien, Amine), netzende und gegebenenfalls antiseptische Mittel zu, wie sie
auch bei den üblichen Weichverfahren Verivendung finden.It is known according to an old method to file a woolen file by brushing it
the meat side with one of an aqueous solution of ammonia or ammonium salts
and sulphurous acid and clay or other kneadable material
without or, if necessary, with prior softening of the skin on the meat side
warm water to depilate. In this case it is a one-step process
duzch-guided depilation procedure; only if necessary a pretreatment of the
Skin should be preceded by the flesh side with warm water. From a soft like
it is achieved according to the invention can not be spoken here or only then,
when the treatment of dry skin on the flesh side with water is repeated
is carried out, which, however, is too cumbersome and thus in practice
impracticable
is. In contrast, according to the present invention, by applying a once
aqueous, non-indifferent triggers and an aqueous liquid
produced paste with prolonged exposure (about 1 to 2 days) in a simple manner
a complete soaking of the skin is achieved, which is then done in a second step
can be depilated by any desired swelling agent. With this one
Procedure "- is the soaking of the skins from the meat side with water
the treatment with the water-based paste replaced. For making the paste
indifferent substances such as organic or inorganic colloids are used
(Leim, Stiirlke, agar-agar, silica gel, etc.), Kieselgar, clay or any other
Thickeners or mixtures thereof. It is advisable to add plasticizers to the paste
(Alkalis, amines), wetting agents and possibly antiseptic agents too, like them
can also be used in the usual softening processes.
Die auf diese Weise geweichten Felle lassen sich in üblicher Weise
schwöden, wobei die «Tolle in Zusammenhängendem Vlies mit Wollschweiß und Salzen
in natürlicher Beschaffenheit erhalten wird. Die Blößen werden nach dem Schwöden
gew;issert, in bekanirter Weise nachge<iscliert und für die Gerbun` vorbereitet.The skins soaked in this way can be removed in the usual way
swollen, with the «greats in coherent fleece with wool sweat and salts
is preserved in its natural state. The nakedness becomes after the swallowing
Eating, re-iced in a well-known manner and prepared for the tannin.
Beispiel i Trockene Schaffelle werden auf der Fleischseite mit einer
Paste, bestehend aus 5 0" vorher durch Erhitzen verkleisterter Starke, 2ou Triäthanolamin
und 930'o Wasser bestrichen, Fleisch auf Fleisch zusammengelegt und so lange gelagert,
bis sie gut durchgeweicht sind, was je nach der Dicke und Art der Felle nach i bis
2 Tagen der Fall ist. Danach werden sie nach oberflächlicher Entfernung der Paste
in üblicher Weise geschwödet. Die Wolle läßt sich als zusammenhängendes Vlies abtrennen
und wird, ohne zu waschen, an der Luft aüsgehreit.V. Die `Volle wird in vorzüglicher,
der Schurwolle ähnlicher Qualität erhalten.Example i Dry sheepskins are made with a
Paste, consisting of 50 "starch previously gelatinized by heating, 2ou triethanolamine
and 930'o of water, put meat on meat and stored for so long
until they are well soaked, depending on the thickness and type of the skin according to i bis
2 days is the case. After that they are after superficial removal of the paste
swollen in the usual way. The wool can be separated as a cohesive fleece
and is ridden out in the open air without washing. V. The `` full one is in excellent,
obtained in a quality similar to that of virgin wool.
Beispiel e Trockene gesalzene Ziegenfelle werden gegebenenfalls nach
oberfi:icliliclier Entfernung des Salzes durch Klopfen oder Abwaschen mit einer
Paste, bestehend aus io °'o Bentonit, 2 0i) Soda und 88 0`o Wasser, wie unter
Beispiel i beschrieben, hchandelt.EXAMPLE e Dry, salted goat skins are treated, if necessary after surface removal of the salt, by tapping or washing with a paste consisting of 100% bentonite, 20% soda and 88 % water, as described in Example 1.