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Verfahren zur Gewinnung der feinen Unterwolle von Fellen von Beuteltieren und Nagetieren.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung von Fellen von Beuteltieren, wie Känguruhs, Opossums od. dgl., und Nagetieren, wie Kaninchen, Hasen od. dgl., das heisst von Fellen, die eine zarte und empfindliche Unterwolle besitzen, die ein geschätztes Ausgangsmaterial für die Hutfabrikation und andere Zwecke bildet.
Bisher war es nicht möglich, Felle dieser Art von der feinen UnterwoUe zu befreien, ohne entweder die Unterwolle zu beschädigen oder die Haut so zu verändern, dass sie für die Ledergewinnung nicht oder nur in beschränktem Masse in Frage kam.
Die Erfindung besteht in einer kombinierten Behandlung in Einzelphasen, die an sich schon bei der Enthaarung von Fellen benutzt worden sind.
Nach der Erfindung werden die Felle zuerst in einer Lösung von Natriumsulfit eingeweicht.
Darauf werden die so behandelten Felle die gewünschte Zeitlang in einer vorzugsweise erwärmten Lösung von Ammoniak belassen, und schliesslich werden die Felle bei geeigneter Temperatur die gewünschte Zeitlang schwitzen gelassen, um Pelz und Haar auf den Häuten zu lockern, worauf das Haar durch mechanische Behandlung entfernt wird.
Zur Ausführung der Erfindung wird zweckmässig eine Vorratslösung durch Auflösen von je 200 y Natriumsulfit in 1 l Wasser hergestellt. Ein Teil dieser Vorratslösung wird dann mit ungefähr sechs Teilen Wasser verdünnt, und diese schwächere Lösung stellt die erste Flüssigkeit dar, in welche die Felle eingebracht und eine genügende Zeitlang einweichen gelassen werden, um alles Blut und Fett zu entfernen. Die zweite Lösung, in welche die so behandelten Felle eingebracht werden, besteht aus einem Teil wässriger Ammoniaklösung (spez. Gew. 0-88), welche mit 6-15 Teilen Wasser verdünnt wird, wobei die Flüssigkeit auf einer Temperatur von etwa 25-50 C gehalten wird.
Die Felle werden dann ablaufen gelassen und in einem Schwitzbehälter etwa 12-24 Stunden belassen, worauf Pelz und Haar auf den Häuten genügend gelockert sind, so dass sie durch Bürsten, leichtes Kratzen oder Reiben oder andere mechanische Einwirkungen entfernt werden können.
Die Konzentration der Lösungen und die Zeitdauer der Behandlung in den einzelnen Abschnitten des Verfahrens wechseln je nach der Art der Felle. Gegebenenfalls ist für eine neue Fellsorte ein kleiner Vorversuch zu machen.
Beispiel.
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Nach diesem zweiten Abschnitt der Behandlung wurden die Häute herausgenommen, ablaufen gelassen und in einen Sehwitzbehälter gebracht, wo sie etwa 12-24 Stunden lang verblieben. Die Häute waren nun in dem richtigen Zustand, um den Pelz zu entfernen, was durch Kratzen oder Bürsten leicht geschehen konnte. Das Haar war vollständig unbeschädigt und in geeigneter Verfassung für die indu- strielle Weiterverarbeitung, wie für die Herstellung von Filzhüten od. dgl. erhalten. Anderseits wurden die Häute nach der vorbeschriebenen Enthaarung der Üblichen Gerbbehandlung unterworfen und ergaben sehr brauchbare Leder der verschiedenen Art.
Die Zeitdauer, während welcher die Felle schwitzen gelassen werden, ist abhängig von der Stärke der Ammoniaklösung und der Temperatur, bei welcher das Schwitzen durchgeführt wird ; schwache
Lösungen bzw. niedrigere Temperaturen erfordern eine längere Zeit, als wenn stärkere Lösungen bzw. höhere Temperaturen angewendet werden.
Wenn die Felle aus dem Schwitzbehälter entnommen werden, werden sie gerieben und gebürstet, um Pelz und Haar zu entfernen ; diese Behandlung wird zweckmässig so bald als möglich nach der Entnahme der Felle aus dem Schwitzgefäss vorgenommen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Gewinnung der feinen Unterwolle von Fellen von Beuteltieren (wie Känguruhs, Opossums od. dgl.) und Nagetieren (wie Hasen, Kaninchen od. dgl.), ohne die Häute für die Lederbearbeitung zu beschädigen, dadurch gekennzeichnet, dass die Felle zuerst mit einer Lösung von Natriumsulfit behandelt, darauf in eine Lösung von Ammoniak übergeführt und schliesslich einer Schwitzbehand- lung unterworfen werden, worauf die Unterwolle mit den anderen Haaren mechanisch entfernt wird.
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Process for the extraction of the fine undercoat from fur from marsupials and rodents.
The invention relates to a method for treating the skins of marsupials such as kangaroos, possums or the like, and rodents such as rabbits, hares or the like, that is to say of skins that have a delicate and sensitive undercoat that has a a valued raw material for hat making and other purposes.
Up to now it has not been possible to remove the fine undercoat from skins of this type without either damaging the undercoat or changing the skin in such a way that it was not, or only to a limited extent, an option for leather production.
The invention consists in a combined treatment in individual phases which have already been used in the depilation of pelts.
According to the invention, the pelts are first soaked in a solution of sodium sulfite.
The pelts thus treated are then left in a preferably heated solution of ammonia for the desired time, and finally the pelts are allowed to sweat for the desired time at a suitable temperature in order to loosen the fur and hair on the skins, whereupon the hair is removed by mechanical treatment .
To carry out the invention, it is expedient to prepare a stock solution by dissolving 200 μg of sodium sulfite in 1 liter of water. One part of this stock solution is then diluted with about six parts of water, and this weaker solution is the first liquid into which the pelts are placed and left to soak for a sufficient time to remove all blood and fat. The second solution, into which the pelts treated in this way are introduced, consists of one part of aqueous ammonia solution (specific weight 0-88), which is diluted with 6-15 parts of water, the liquid being at a temperature of about 25-50 C is held.
The pelts are then allowed to drain and left in a sweat container for about 12-24 hours, after which fur and hair on the skins are sufficiently loosened that they can be removed by brushing, light scratching or rubbing or other mechanical action.
The concentration of the solutions and the duration of the treatment in the individual sections of the procedure vary depending on the type of skin. If necessary, a small preliminary test should be made for a new type of fur.
Example.
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After this second section of treatment, the skins were removed, drained, and placed in a jar where they remained for about 12-24 hours. The skins were now in good condition for the fur to be removed, which could easily be done by scratching or brushing. The hair was completely undamaged and in a suitable condition for further industrial processing, such as for the production of felt hats or the like. On the other hand, after the hair removal described above, the hides were subjected to the usual tanning treatment and resulted in very useful leathers of various types.
The length of time during which the skins are allowed to sweat depends on the strength of the ammonia solution and the temperature at which the sweating is carried out; weakness
Solutions or lower temperatures require a longer time than if stronger solutions or higher temperatures are used.
When the skins are removed from the sweat tank, they are rubbed and brushed to remove fur and hair; this treatment is best carried out as soon as possible after the skins have been removed from the sweat vessel.
PATENT CLAIMS:
1. A method for obtaining the fine undercoat from the skins of marsupials (such as kangaroos, opossums or the like) and rodents (such as hares, rabbits or the like) without damaging the skins for leather processing, characterized in that the skins first treated with a solution of sodium sulfite, then transferred to a solution of ammonia and finally subjected to a sweating treatment, after which the undercoat with the other hairs is removed mechanically.