DE7013778U - Bahn- oder fliesenfoermiger bodenbelag. - Google Patents

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Dr. Hans-Heinrich Willrath d - «2 Wiesbaden 13.April 1970

Dr. Dieter Weber ^{PostfeA 1327} ' _v/H PATENTANWÄLTE Telegrammadresse: WILLPATENT PostsAeck: Frankfurt/Main 67öS Bank: Dresdner Bank AG. Wiesbaden

Konto Nr. 070807

Chemiegesellschaft

Gundernhausen 6IOI Gundernhausen

BAHN- ODER FLIESENFÖRMIGER BODENBELAG

Zweischichtige bahn- oder fliesenföruige Bodenbeläge sind bekannt, die aus einer Textiloberschicht und einer Unterschicht aus Kunststoffmaterial oder bitumimöseB Material bestehen. Die Textilschicht kann bekanntermaßen unterschiedlich aufgebaut sein und entweder eine Web- oder Hrkware oder eine Nadelware sein. Die Unterschicht besteht entweder aus in der Schmelze auf die Textilschicht aufgestrichenem Kunststoffmaterial oder aus vorgefertigten Kunststoffplatten oder -bahnen, die mit der Textilschicht mit Hilfe e^;~ r~ nes Kaschierklebers oder im Flammkaschierverfahren verbunden wurden.

Unter den für die Unterschicht an sich brauchbaren Kunststoffen ist Polyvinylchlorid in den meisten Fällen wenig geeignet, da es eine zu hohe Geliertemperatur besitzt, bei der die Textiloberschicht, wenn sie aus synthetischen Fasern, wie Polypropylen, besteht, angegriffen wird. Daher hat man in der Vergangenheit auch bereits Polyolefine, wie

ataktisches Polypropylen, als Unterschicht verwendet, da diese billig in der Herstellung sind und teilweise, wie ia Falle des ataktischen Polypropylens, als Nebenprodukte

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pylen hat aber den Nachteil, druckempfindlich zu sein und unter Druck kalt zu fließen.

Aufgabe der Neuerung war es daher, Bodenbeläge zu erhalten, deren Unterschicht ggf. auch aus druckempfindlichen Polyolefinen bestehen kann, ohne daß nach dem Verlegen der Bodenbeläge die Gefahr eines Kaltfließens infolge des Druckes durch Möbel oder Schuhabsätze besteht.

DJb bahnfb'rmigen oder fliesenförmigen Bodenbeläge mit einer Textilobersohicht und einer Unterschicht aus Kunststoffmaterial oder bituminösem Material nach der Neuerung besitzen eiie zwischen der Textiloberschicht und der Unterschicht vorgesehene, mit diesen verbundene Zwischenschicht aus Schaumstoff oder Filzmaterial. Als Schaumstoffmaterial wird dabei zweckmäßigerweise ein solches aus natürlichem' oder synthetischem Kautschuk, aus einem Polyester, Polyurethan oder aus Polyvinylchlorid bzw. einem synthetischem Filz verwendet.

Unabhängig von der Zusammensetzung der Unterschicht haben/iie Bodenbeläge nach der Neuerung den Vorteil, daß sie

eine erhöhte Schrittfederung ergeben, und speziell bei Verwendung von Unterschichten aus druckempfindlichem, kaltfließendem Material, wie ataktischem Polypropylen, gewährleisten sie, daß die Unterschicht sich nach dem Verlegen nicht deformiert, da die Druckeinwirkung durch die Zwischenschicht abgefangen wird. Der Gegenstand der Neuerung ist daher besonders vorteilhaft in Verbindung mit Unterschichten aus Polyolefinen, vorzugsweise aus aktatischem Polypropylen und dünner textiler Laufschicht.

Um einlererseits eine ausreichende Schrittfederung zu erhalten und andererseits zu gewährleisten, daß auf den Bodenbelag ausgeübte Drücke durch die Zwischenschicht ausreichend aufgenommen werden, ist es besonder ι zweckmäßig, wenn die Zwischenschicht aus Schaumstoffmaterial ein mittleres Raumgewieht im Bereich von etwa 25 bis 300 kg/m⁵, die FiIzswischenschicht ein Fasergewicht von 3OO-8OOg/m , entsprechend einer Dicke von 2-6 mm, besitzt.

für Teppichböden der beschriebenen Art heute gewöhnlich synthetisch« Text!loberschichten Verwendung finden, wie beispielsweise aus Polypropylenfasern, die bei relativ niedrigen Temperaturen schmelzen oder sich zersetzen, muß man in solchen Fällen darauf achten, daß die Verbindung der Zwischenschicht mit der TextilOberschicht bei Temperaturen erfolgen kann, bei denen ein Schmelzen oder Zersetzen der Textiloberschicht noch nicht erfolgt. Beispiels-

weise besitzen Polypropylenfasern einen Schmelzpunkt von etwa 14O°C, können aber bis etwa 150°C ohne nachteilige Wirkungen kurzzeitig -erhitzt werden. Die Verbinde ig der

Zwischenschicht Bit der Teitiloberschieht kasü ent?sdsr

durch Flamnkaachieren der bereits vorgefertigten, gelieferten und vulkanisierten Schaumstoffe oder durch Beschichten der Textiloberschichten mit dem noch ungelierten und unvulkanisierten Schaumstoffmaterial und anschließendes Gelieren und Vulkanisieren in der Wärme erfolgen. Bei der ersten lfdhode ist es zweckmäßig,daß der Schmelzpunkt des Schaumstoffmaterials der Zwischenschicht unterhalb des Schmelzpunktes der Textiloberschicht liegt. Bei der zweiten Methode sollte das Material für die Ausbildung der Zwischenschicht unterhalb der Schmelz- oder Zersetzungstemperatur der Textiloberschieht gelieren und vulkanisiert bar sein. Vorzugsweise sollte der Schmelzpunkt des Materials der Zwischenschicht bzw. die Gelier- und Vulkanisiertemperatur des Materials zur Gewinnung der Zwischenschicht unterhalb 130°C liegen.

Bei Pilzen wird die Verbindung zwischen den drei Schichten der Bodenbeläge nach der Neuerung mit Hilfe eines physikalisch trocknenden oder gelierenden Kaschierklebers eines 2-Komponentenklevers oder nit Heißschmelzkleber erzielt. In diesem Fall werden alle drei Schichten vorgeformt «md anschließend mit Hilfe des Klebers miteinander verbmndem.

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Statt deaBH können auch nur die Textiloberschicht und die Zwischenschicht mit den Kleber miteinander verbunden werden, worauf dann die Unterschicht, i.- or Schmelze auf die Zwischenschicht aufgebracht und dort abgekühlt wird. Selbstverständlich ist auch bei Verwendung von Schaumstoffen als Zwischenschicht dieses Verfahren möglich.

Bei Verwendung von Latex-Schäusen als Zwischenschicht ist es jedoch zweckmäßig, auf die Textiloberschicht die gesohlagenen Latex-Massen aufzubringen und durch Erwärmen beispielsweise auf 130⁰C zu einem Schaumstoff zu gelieren und zu vulkanisieren. Anschließend wird dann zweektäßigerweise die Unterschicht durch Schmelzbeschichtung aufgebracht. Bei Verwendung von Polyurethanschaumstoffen als Zwischenschicht dagegen wird zweckmäßigerweise die Zwischenschicht vorgefertigt und durch Anschmelzen der Oberfläche des Schaumstoffes mit der Textiloberschicht flammkaschiert, worauf wiederum als nächste Verfahrensstufe eine Schmelzbeschichtung der Unterschicht auf der noch freien Fläche der Zwischenschicht erfolgt.

Durch die Zeichnung wird die Neuerung weiter erläutert. Diese zeigt in perspektivischer D_arstellung einen Ausschnitt aus einem Bodenbelag nach der Neuerung. Dieser Bodenbelag besteht aus einer Textiloberschiht 1, beispielsweise aus einer Nadelware aus Polypropylen, aus einer Zwischenschicht 2, beispielsweise aus Latex-Schaumstoff, und aus einer Unterschicht 3» beispielsweise aus ataktischem Polypropylen.

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Claims (6)

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1. Bahnförmiger oder fliesenförmiger Bodenbelag ait einer Textiloberschicht und einer Unterschicht aus Kunststoff material oder bituminösem Material, gekennzeichnet

j durch eine zwischen der Textiloberschicht und der Unter-

j schicht vorgesehene, Kit diesen verbundene Zwischenschicht

aus Schaumstoffmaterial.

2. Bodenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht aus einem Schaumstoffmaterial aus natürlichem oder/eynthetischem Kautschuk, einem Polyester,

Polyrethan oder Polyvinylchlorid besteht .

3. Bodenbelag nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht ein mittleres Raumgewieht im Bereich von etwa 25 bis 300 kg/m die Filzzwischenschicht ein Fasergewicht von 300-800 g/m , entsprechend einer Dicke von 2-6 mm_t besitzt.

4. Bodenbelag nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschich^4us einem Material besteht, das unterhalb der Schmelz- oder Zersetzungstemperatur der Textiloberschicht, vorzugsweise untehalb 140°C, kaschierbar, (flierbar und vulkanisierbar ist.

5. Bodenbelag nach Anspruch 1-3» dadurch gekennzeichnet,

daß die Zwischenschicht aus Polyurethan besteht, das terhalb der Scheel2- oder Zersetzangstesperatar der Textilebersehicht srssigstss? tsil^siss ssisssiimt.

6. Bodenbelag nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterschicht aus Polyolefin, vorzugsweise ans ataktischen Polypropylen, besteht.