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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verfolgung von und Nachspüren nach
transportierten Waren, wobei mindestens ein Kommunikationsset zusammen
mit den Waren verpackt oder mit diesen verbunden ist, wobei das
Kommunikationsset eine Speichereinrichtung aufweist, in welche vor
dem Transport Informationen über
die geplante Transportroute zusammen mit mindestens einem zugehörigen Zeitrahmen
gespeichert werden, und wobei das Kommunikationsset ferner ausgebildet
ist, um Informationen von einem öffentlichen
oder einem anderen Kommunikationsnetzwerk zu empfangen und auf der Basis
dieser von dem öffentlichen
oder eine anderen Kommunikationsnetzwerk kommenden Informationen
festzustellen, ob eine vorbestimmte Abweichung von der geplanten
Transportroute und/oder dem zugehörigen Zeitrahmen überschritten
ist.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein System zum Durchführen des Verfahrens, wobei
das System einen zentralen Planungscomputer und eine Reihe von mobilen
Kommunikationssets umfasst, wobei der Planungscomputer und die mobilen
Kommunikationssets zur drahtlosen Kommunikation miteinander über ein öffentliches
oder ein anderes Kommunikationsnetzwerk ausgebildet sind. Ferner
betrifft die Erfindung ein Kommunikationsset, das zur Verwendung in
einem solchen Verfahren ausgebildet ist.
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Ein
derartiges Verfahren und ein solches System sind aus dem
US-Patent 5 751 245 bekannt. Es
sei darauf hingewiesen, dass das
US-Patent
5 751 245 ein System zum Verfolgen von Lastwagen oder Versandcontainern
beschreibt, welches an den Lastwagen oder Versandcontainern angebrachte Kommunikationsvorrichtungen
aufweist. Diese bekannten Kommunikationsvorrichtungen weisen jedoch
neben Kommunikationseinrichtungen zum Kommu nizieren mit einer Zentralstation über ein öffentliches
oder anderes Kommunikationsnetzwerk Lokalisierungseinrichtungen,
die zum Zusammenwirken mit GPS-Satelliten oder einem Loran-C-Navigationssystem
zur Bestimmung ihrer Position ausgebildet sind, und dergleichen
auf. Wenn eine Abweichung einen vorbestimmten Grenzwert übersteigt, kommuniziert
das Kommunikationsset über
ein Kommunikationsnetzwerk mit der Zentralstation.
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Beim
Transport von Fracht, beispielsweise Luftfracht, bei dem die zu
transportierenden Güter
im allgemeinen einen hohen Wert darstellen, besteht ein Bedarf nach
einem Verfahren, das es ermöglicht,
die transportierten Güter
zu verfolgen und gegebenenfalls nachzuführen.
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Lösungen hierfür in Form
von Computersoftware, welche Transportplanung und -führung ermöglicht,
sind verfügbar.
Bei Abweichungen von den geplanten Routen und Zeitplänen jedoch
ist es oft unmöglich
die gegenwärtige
Position der Güter
nachzuverfolgen.
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Die
beim Transport von Gütern
entstehenden Verzögerungen
werden oft durch die schlechte Kommunikation zwischen den verschiedenen Übergabestellen
und dem zentralen Computersystem verursacht. Hier spielt der menschliche
Faktor eine wichtige Rolle, aufgrund dessen beispielsweise Güter, die einer
Verzögerung
unterworfen sind, dem zentralen Netzwerk nicht gemeldet werden.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung für dieses
Problem zu schaffen. Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Verfolgen von
und Nachspüren
nach transportierten Gütern
dadurch gekennzeichnet, dass das Kommunikationsset ferner dazu ausgebildet
ist, auf der Basis der von dem öffentlichen
oder anderen Kommunikationsnetzwerk erhaltenen Informationen festzustellen,
ob eine vorbestimmte Abweichung von der geplanten Transportroute
und/oder dem zugehörigen
Zeitrahmen überschritten
wird, und, wenn eine derartige Abweichung überschritten wird, über das öffentliche
oder andere Kommunikationsnetzwerk eine entsprechende Nachricht
an eine zentrale Einrichtung zu übermitteln,
in welcher der Transport der Waren geplant und überwacht wird.
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Ein
System zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass die mobilen Kommunikationssets
aufweisen: einen Speicher zum Speichern von Transportrouteninformationen
in der Form von Identifikationscodes oder Fingerabdrücken von
entlang der Transportroute befindlichen Sendern des öffentlichen
oder anderen Kommunikationsnetzwerks und von zugehörigen Zeitrahmen
sowie Empfängereinrichtungen zum
Empfangen der Identifikationscodes oder Fingerabdrücke aus
dem öffentlichen
oder anderen Kommunikationsnetzwerk, und Vergleichseinrichtungen
zum Vergleichen der empfangenen Identifikationscodes oder Fingerabdrücke und
der zugehörigen Zeitrahmen
miteinander, und Sendereinrichtungen zum Übertragen einer Nachricht an
den zentralen Planungscomputer über
das öffentliche
oder andere Kommunikationsnetzwerk, wenn eine vorbestimmte Abweichung überschritten
wird.
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Erfindungsgemäß erfolgt
das Übertragen
der empfangenen Informationen zum Bestimmen, ob eine Abweichung überschritten
wird, und, wenn eine Abweichung überschritten
wird, das Übertragen
einer entsprechenden Nachricht an eine Zentralvorrichtung mittels
ein und demselben öffentlichen
oder anderen Kommunikationsnetzwerk. Jedoch werden erfindungsgemäß keine
separaten Lokalisierungsvorrichtungen wie in
US 5 751 245 beschrieben verwendet,
da das Lokalisieren erfindungsgemäß auf der Basis der von dem
ohnehin für
die Kommunikation genutzten Kommunikationsnetzwerk gelieferten Daten
erfolgt.
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WO 97/17623 beschreibt ein
System, mit dem die Position eines Mobiltelefons bestimmt wird. Die
Position wird jedoch nicht durch das Mobiltelefon auf der Basis
von Informationen bestimmt, welche vom Netzwerk her empfangen wurden.
Die Position wird unter anderem auf der Basis von bekannten Informationen über Basisstationen
bestimmt, welche mit dem Mobiltelefon kommuniziert haben, um Triangulationsberechnungen
durchzuführen.
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Die
Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung
näher beschrieben.
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1 zeigt
ein Blockdiagramm eines Beispiels für ein erfindungsgemäßes System.
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Ein
erfindungsgemäßes System
zum Verfolgen von und Nachspüren
nach Gütertransporten
basiert zumindest teilweise auf der Nutzung von öffentlicher oder anderer Kommunikationsinfrastruktur,
wie beispielsweise dem Global System Mobile (GSM) Funktelefonnetzwerk,
das weltweit über
mehr als 80 Länder
verbreitet ist, oder jedes andere Mobilfunknetzwerk. Erfindungsgemäß werden
wertvolle Frachtsendungen mit einem Kommunikationsset B versehen,
das in der nachfolgenden Beschreibung in Analogie zu dem sogenannten
Handy für
den Mobiltelefonverkehr über
das GSM-Netzwerk auch als "Boxy" bezeichnet wird.
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Ein
Boxy gemäß der Erfindung
ist eine Vorrichtung, die einen Teil der Funktionen eines GSM-Telefonsets
oder eines ähnlichen
Telefonsets aufweist, und zusammen mit wertvollerer (Luft-)Fracht
verpackt wird, um die Güter
entlang der zurückzulegenden
Transportroute vom Ursprung bis zum Ziel verfolgen zu können.
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In
Gegenden, die vollständig
oder teilweise von einem GSM-Netzwerk abgedeckt sind, ist das Boxy
in der Lage, festzustellen, ob eine vorbestimmte Abweichung von
der geplanten Transportroute und dem Zeitplan überschritten wird. Das Boxy
ist in der Lage, zu erkennen, wenn die geplanten Transportzeiten
im Verhältnis
zu den Positionen um einen vorbestimmten Betrag überschritten werden. Das Boxy kontaktiert
sodann selbständig
eine Zentralstelle A über
beispielsweise das GSM-Netzwerk, um die Verzögerung zu melden. In der Zentralstelle
kann beispielsweise ein Zentralcomputer C eine modifizierte Planung
suchen und diese an das Boxy zurück
senden, oder das betreffende Boxy anweisen, keine weiteren Berichte
zu senden.
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Auf
diese Weise sind dem Zentralcomputer Verzögerungen oder Änderungen
der Route in einem sehr frühen
Stadium bekannt, so dass Kunden frühzeitig über die zu erwartenden Verzögerungen
informiert werden können.
Ferner können
alternative Transportmöglichkeiten
gesucht und zu einem frühen Zeitpunkt
initiiert werden.
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Ein
Beispiel für
ein erfindungsgemäßes Boxy umfasst,
wie in 1 schematisch dargestellt, als Funktionsmodule
ein Batteriemodul 1, einen GSM-Senderempfänger mit Modem und automatischer
Wähleinrichtung 2,
ein GSM-Chipmodul 3 des Providers
mit einem GSM-Nummer, einen Prozessor mit einem Speicher 4 zum
Aufzeichnen der Transportplanung und der Route, eine Einrichtung 5 für die lokale
Kommunikation zwischen einem oder mehreren Boxies, und ein Uhrmodul
mit Datum und Zeit 6. Die Einrichtung 5 kann beispielsweise
eine Sendeempfängereinheit 7 umfassen,
die, falls gewünscht, auch
als Interface zum Speichern von Routeninformationen und dergleichen über die
Einrichtung 5 in dem Speicher des Moduls 4 verwendet
werden kann.
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Die
Abmessungen eines Boxys sind mit denjenigen eines kleinen GSM-Telefonsets vergleichbar.
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Das
Verfolgen der zurückgelegten
Routen erfolgt seitens des Boxy mit Hilfe von GSM-Senderidentifikationscodes,
die herkömmlicherweise
periodisch oder kontinuierlich gesendet werden und unterwegs empfangen
in dem Speicher des Boxy gespeichert werden, oder mit Hilfe eines
sogenannten Fingerabdrucks dieser Senderidentifikationscodes, ohne
dass die Bedeutung dieses Fingerabdrucks bekannt ist. Die Identifikationscodes
der Sender oder deren Fingerabdrücke
werden, soweit sie bekannt sind, von dem Zentralcomputer zu Beginn
des Transports in das Boxy geladen. Unbekannte GSM-Senderidentifikationscodes
werden unterwegs empfangen und nach dem Transport ebenfalls an den
Zentralcomputer weitergeleitet.
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Auf
diese Weise ist das System selbstlernend und muss nicht vorab mit
den Senderidentifikationsinformationen versehen werden, welche tatsächlich oftmals
nicht vorab bekannt sind.
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Bei
dem Verfolgungs- und Nachspürvorgang unter
Verwendung eines Boxy, werden die Transportplanungs- und gegebenenfalls
Produktinformationen in das Boxy geladen, wodurch der Speicher 4 des Boxy
mit Zeiten, zulässigen
Toleranzen, und zu akzeptierenden GSM-Senderidentifikationscodes
versehen wird. Anschließend
hört das
Boxy je nach Planung unterwegs nach den GSM-Senderidentifikationscodes,
welche mit den erwarteten Codes und dem für diese geplanten Zeitrahmen
verglichen werden. Wenn der geplante Zeitrahmen überschritten wird, wird dies
an die Zentralstelle (den Zentralcomputer) (über das GSM-Netzwerk oder ein ähnliches Netzwerk)
nur dann gemeldet, wenn das Boxy vollständig oder teilweise außerhalb
des geplanten Zeitrahmens einen Senderidentifikationscode empfängt, der
auf der vorab eingegebenen Liste steht, und wenn dieser Senderidentifikationscode über eine Mindestzeitdauer
von beispielsweise 30 Minuten erfasst wurde, um beispielsweise eine
Kommunikation während
eines Fluges zu verhindern.
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Kommunikation
während
eines Fluges kann jedoch auch verhindert werden, indem ein an Bord des
Flugzeugs befindliches Kommunikationssystem ein geeignetes Sperrsignal
sendet, das beispielsweise über
das Modul 5, 7 des Boxy empfangen werden kann.
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Sämtliche
Senderidentifikationscodes, die von einem Boxy empfangen werden
und nicht auf der voreingegeben Liste stehen, werden in dem Speicher des
Boxy zusammen mit dem Zeitrahmen des Empfangs dieser Codes gespeichert.
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Am
Bestimmungsort der Güter
werden sämtliche
in dem Boxy gespeicherten Informationen gelesen und an das Zentralcomputersystem
weitergeleitet. Ist der Transport wie geplant verlaufen, kann diese
Zusatzinformation für
nachfolgende Sendungen entlang der selben Route genutzt werden.
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Da
es beim Verpacken der Boxies vorkommen kann, dass ein oder mehrere
Boxies in einer Sendung nicht mit einem GSM-Netzwerksenderempfänger kommunizieren
kann, sind in dem Boxy erfindungsgemäß Vorkehrungen getroffen, um
eine lokale Kommunikation zwischen den Boxies zu ermöglichen.
Zu diesem Zweck kann eine derartige lokale Kommunikationseinrichtung
beispielsweise das vorgenannte Modul 5 mit einer Senderempfängerspule 7 aufweisen.
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Diese
lokale Kommunikationseinrichtung hat unter schlechten Kommunikationsbedingungen,
wie bei Verpackungsmaterial aus Metall, eine geringe Reichweite
von einigen Metern.
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Der
Zweck dieser lokalen Kommunikationsmöglichkeit ist es, die erforderliche
GSM-Kommunikation von dem Boxy durchführen zu lassen, das sich in
der für
die Kommunikation mit dem nächsten GSM-Netzwerksenderempfänger günstigsten
Position befindet, und die Senderidentifikationscodes an benachbarte
Boxies zu übermitteln,
die nicht in der Lage sind, den betreffenden GSM-Senderempfänger zu
empfangen oder zu erreichen.
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Es
ist offensichtlich, dass die Übernahme
der Kommunikationsfunktion durch ein anderes Boxy gleichermaßen von
der Bedingung abhängt,
dass der gleiche Senderidentifikationscode während eines Mindestzeitraums
von beispielsweise mindestens 30 Minuten empfangen wurde.
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Wie
zuvor erwähnt,
kann die lokale Kommunikationsmöglichkeit
auch zum Laden der Informationen in das Boxy vor der Abfahrt verwendet
werden.
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Wenn
für eine
derartige lokale Kommunikation eine relativ niedrige Trägerfrequenz
gewählt
wird, um so den Einfluss von Metallverpackungsmaterial auf den lokalen
Kommunikationskanal zu begrenzen, kann auch das Laden der Batterie
des Boxy falls gewünscht
durch dieses Interface kontaktlos erfolgen.
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Alternativ
können
für die
lokale Kommunikation auch Medien verwendet werden, die keine Störungen in
der Umgebung verursachen und uneingeschränkt für eine internationale Verwendung
zugelassen sind, wie beispielsweise Infrarotkommunikation oder Kommunikation
durch (Ultra-)Schall oder elektromagnetische Kommunikation mit sehr
niedrigen Frequenzen.
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Optional
kann als zusätzliche
Möglichkeit
ein Bewegungssensor oder andere Sensoren vorgesehen sein, um ein
Boxy daran zu hindern, während
eines Fluges eine Übertragung
zu beginnen. Ferner kann beispielsweise über ein lokales Netzwerk, beispielsweise
ein Bordkommunikationssystem, ein Signal erzeugt werden, um Übertragungen
von Boxies für
einen bestimmten Zeitraum zu unterdrücken.