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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf die Gebiete
der Krankheitsbehandlung und -prävention.
Im Besonderen betrifft sie HIV-Partikel mit inaktivierter reverser
Transkriptase und den Einsatz derartiger Partikel zur Auslösung einer
wirksamen immunologischen Antwort auf HIV. Diese Immunantwort verschafft
Schutz gegen einen HIV-Angriff und/oder hilft dem HIV-infizierten
Individuum, die Replikation des Virus zu kontrollieren.
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Weltweit
werden Infektionen mit dem Humanimmundefizienz-Virus 1 (HIV-1) sowohl
in entwickelten als auch in sich entwickelnden Ländern verzeichnet. Infektionen
mit HIV-2 treten vorherrschend in Westafrika, Portugal und Brasilien
auf. Schätzungen
zufolge wurden seit 1990 zwischen 800000 und 1,3 Millionen Individuen
in den Vereinigten Staaten mit HIV infiziert. Ein erhebliches Hindernis
bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen HIV besteht darin, dass
der Mechanismus der Immunität
gegen eine HIV-Infektion schlecht verstanden wird. Nicht alle der
infizierten Individuen entwickeln das erworbene Immundefektsyndrom
(AIDS/Acquired Immunodeficiency Syndrome). In der Tat lassen jüngste Berichte
vermuten, dass es bestimmte Individuen gibt, die gegen eine Infektion
mit HIV-1 resistent sind.
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Die
HIV-Viren gehören
zur Familie der Retroviridae und werden insbesondere der Unterfamilie
der Lentivirinae zugeordnet. Wie bei fast allen anderen Viren beinhalten
die Replikationszyklen der Familienmitglieder der Retroviridae,
die gemeinhin als Retroviren bekannt sind, das Anhaften an spezifische
Zellrezeptoren, das Eindringen in Zellen, die Synthese von Proteinen
und Nukleinsäuren,
die Anhäufung
von Nachkommenvirenpartikeln (Virionen) und die Freisetzung von
Nachkommenviren aus den Zellen. Einen einzigartigen Aspekt der Retrovirusreplikation
stellt die Wandlung des einzelsträngigen RNA-Genoms zu einem
doppelsträngigen
DNA-Molekül
dar, das sich vor der Synthese viraler Proteine und Nukleinsäuren in
das Genom der Wirtszelle integrieren muss.
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Retrovirusvirionen
sind umhüllt
und enthalten zwei Kopien des Genoms. Für die Wandlung der genomischen
RNA zu DNA sorgt die reverse Transkriptase (RT) des viralen Proteins.
Dieses Protein ist an das RNA-Genom innerhalb des Virions gebunden,
und es wird angenommen, dass die enzymatische Wandlung des Genoms
zu DNA nach dem viralen Eindringen in die Wirtszelle stattfindet.
Allerdings lassen neueste Anhaltspunkte vermuten, dass der Wandlungsprozess
in den Virionpartikeln selbst beginnen kann, was als endogene reverse
Transkription bekannt ist, und dass ERT bei einer Steigerung der
Infektivität
des Virus bei sexueller Übertragung
von Bedeutung sein kann (Zhang, u.a., 1993, 1996).
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Aufgrund
dessen, dass reverse Transkription im viralen Replikationszyklus
notwendig ist, werden Verbindungen, welche die RT-Aktivität stören, als
therapeutische Mittel gegen HIV eingesetzt. Viele dieser Verbindungen,
einschließlich
3'-azido-2', 3'-Dideoxythymidin
(AZT), sind Nukleosidanaloge, die bei Aktivierung durch Kinasen
der Wirtszelle, kompetitive Inhibitoren reverser Transkriptase darstellen
(Furman, u.a., 1986). Weitere anti-RT-Verbindungen sind Nicht-Nukleosid-Inhibitoren
(NNI), also hydrophobe Verbindungen, die keine zelluläre Modifikation
zur antiviralen Aktivität
benötigen.
Zu den Beispielen für
derartige Verbindungen zählen
Nevirapin (Grob, u.a., 1992; Merluzzi, u.a., 1990), die Pyridinone
(Carroll, u.a., 1993; Goldmau, u.a., 1991) und die Carboxanilide
(Bader, u.a., 1991; Balzarini, u. a., 1995, 1996). Bezüglich des
Nevirapinanalogs 9-Azido-5,6-dihydro-11-ethyl-6-methyl-11H-pyrido[2,3-b][1,5]benzodiazepin-5-on
(9-AN) und des Carboxanilidanalogs N-[4-chloro-3-(3-methyl-2-butenyloxy)phenyl]-2-methyl-3-furancarbothiamid
(UC781TM) wurde nachgewiesen, dass sie stark
wirksame Inhibitoren von RT sind. In Bezug auf 9-AN erwies es sich
zur RT-Hemmung als besonders wirkungsvoll, ein Gemisch aus dieser
Verbindung und RT ultravioletter Strahlung auszusetzen. Aus der
Reihe der Carboxanilidverbindungen wurde UC781TM für besonders
effizient befunden (Barnard, u.a., 1997). Das Hinzufügen einer
photoreaktiven Markierung zu UC781TM sollte
dessen Fähigkeit
zur Inaktivierung von HIV-RT weiter steigern, wenn ein Gemisch aus
UC781TM und RT ultravioletter Strahlung
ausgesetzt würde. Die
Bestrahlung eines Gemischs, das sich aus einem photomarkierten NNI
der RT und aus RT zusammensetzt, stellt einen Typ der Photoinaktivierung
dar.
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Die
Bindungsaffinität
und die inhibitorische Wirkung von UC781TM sind
so hoch, dass die Verbindung in der Lage war, die HIV-Infektivität im Anschluss
an kurzes Aussetzen des isolierten Virus gegenüber UC781TM zu
eliminieren, ohne dass eine Photoinaktivierung erforderlich war
(Borkow, u.a., 1997). Des Weiteren wurde dargelegt, dass diese Verbindung
ERT in HIV-Virionen hemmt und dass sie bei Verabreichung an HIV-infizierte Zellen
die Produktion nichtinfektiöser
naszenter Viren bewirkte (Borkow, u.a., 1997). Deshalb scheint UC781TM ein besonders starker Inaktivator von
HIV zu sein. Obwohl UC781TM zur Verwendung
in retroviralen Formulierungen vorgeschlagen wurde (Borkow, u.a.,
1997), ist sein Einsatz als Photoinaktivator von HIV zum Zweck der
Herstellung eines Impfstoffes dem Stand der Technik nicht entnehmbar.
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Die
Immunantwort auf HIV besteht aus einer initialen zellvermittelten
Immunantwort, gefolgt von der anschließenden Entwicklung neutralisierender
Antikörper.
Innerhalb von Wochen nach der Infektion sinken Virustiter im Blut
in Übereinstimmung
mit der Induktion zellulärer
und humoraler anti-HIV-Immunantworten. Der Rückgang der Virämie steht
in guter Korrelation mit dem Auftreten anti-HIV-Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC)-Klasse-1-restringierter CD8+ cytotoxischer T-Zellen (Haynes, u.a., 1996).
Neueste Anhaltspunkte zeigen eine starke Korrelation von anti-HIV-CD4+-T-Zellen-Antworten und reduzierten viralen
Lasten (Rosenberg, u.a., 1997). Deshalb kann die Präsentation
von HIV-Antigenen im Kontext von MHC-Klasse-II-Molekülen gegenüber CD4+-T-Zellen den Schlüsselaspekt für die Kontrolle
der HIV-Infektion darstellen.
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Rosenberg,
u.a. (1997) suggeriert, dass bei einer HIV-1-Infektion HIV-spezifische
CD4+-Zellen selektiv eliminiert werden können. Dies
kann bedingt sein durch die Aktivierung dieser Zellen während hochgradiger Virämie, wobei
deren Anfälligkeit
für eine
Infektion erhöht
wird (Weissman, u.a., 1996; Stanley, u.a., 1996) oder durch aktivierungsinduzierten
Zelltod während
der primären
Infektion (Abbas, 1996). Nichtsdestoweniger können, bei Stärkung der
Antwort virusspezifischer CD4+-T-Zellen
ohne Infektion oder Zerstörung,
die antwortenden Zellen ein wirksames Mittel zur Kontrolle viraler
Lasten darstellen. Deshalb können
einige vorhandene HIV-Impfstoffe unwirksam sein, weil sie keine
Präsentation
von HIV-Peptiden im Kontext von MHC-Klasse-II durch Antigene aufweisende
Zellen verschaffen.
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Aus
historischer Sicht haben sich virale Impfstoffe als äußerst erfolgreich
bei der Prävention
einer Infektion durch ein bestimmtes Virus erwiesen. Deshalb herrschte
zu jenem Zeitpunkt, als HIV zum ersten Mal isoliert wurde, großer Optimismus,
dass die Entwicklung eines HIV-Impfstoffs schnell erfolgen würde. Allerdings
ließ dieser
Optimismus rasch nach, weil eine Anzahl unvorhergesehener Probleme
auftrat. Eine Erörterung
der Probleme, die für
einen Impfstoff gegen HIV zu überwinden
sind, ist in Stott und Schild (1996) dargelegt und hierin durch
Bezugnahme eingegliedert.
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Erstens
handelt es sich bei HIV um ein Retrovirus; somit wird während seines
Wachstumszyklus provirale DNA in das Wirtsgenom integriert. In dieser
Form ist das Virus gegen die Immunantwort des Wirts effizient geschützt, und
dieses Merkmal des Virus weist darauf hin, dass eine wirksame Schutzimpfung
idealerweise die initiale Interaktion zwischen Virus und Zelle im
Anschluss an die Übertragung
verhindern muss. Nur wenige, falls überhaupt irgendwelche, der
gegenwärtig
verfügbaren
viralen Impfstoffe, die gegen andere Infektionen erfolgreich sind,
erzielen diese Stufe des Schutzes. Zweitens visiert HIV spezifisch
T-Helfer-Lymphocyten an, die eine wesentliche Komponente der Immunantwort
bilden, und zerstört
diese. Drittens ist das Virus zu äußerst schneller antigener Variation
fähig,
was ihm ermöglicht,
den Immunantworten zu entkommen. Viertens kommt die Mehrheit der
Infektionen auf sexuellem Weg via die genitalen oder rektalen Schleimhäute zustande,
und allgemeiner Auffassung zufolge sind auf diesem Weg eintretende
Infektionen nur schwer durch Impfung zu verhindern. Schließlich kann
die Infektion durch virusinfizierte Zellen übertragen werden, in welche die
provirale DNA integriert ist und in welchen virale Antigene nicht
ausgedrückt
werden. Eine solche Zelle würde
durch Immunreaktionen auf virale Proteine nicht erkannt werden und
somit unerkannt bleiben. Nur wenige Daten sind verfügbar, die
angeben, wie bedeutsam diese Übertragungsweise
in der Gesamtepidemiologie von HIV-1 ist. Nichtsdestoweniger stellt
diese einen potentiellen Weg dar, und zwar einen, von dem einige
Fachleute annehmen, dass er sich nicht durch eine Schutzimpfung
blockieren lässt
(Sabin, 1992).
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Zu
den Arten von HIV-Impfstoffen zählen
Impfstoffe mit inaktivierten Viren, Lebendimpfstoffe mit attenuierten
Viren, Virus-Untereinheiten-Impfstoffe, Impfstoffe mit synthetischen
Partikeln und Impfstoffe mit nackter DNA; diese Impfstoffe sind
in Stott und Schild (1996), Schultz (1996) und Johnston (1997) erörtert. Mehrere dieser
Impfstoffe werden bereits in Versuchen am Menschen getestet.
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Der
erste Hinweis darauf, dass eine Impfung gegen Immundefizienzviren
realisierbar ist, stammt aus frühen
Versuchen, in denen die Verwendung einfacher inaktivierter Viren
die Entstehung der Krankheit verhinderte, wenn Tiere diesen nach
ihrer Impfung ausgesetzt wurden (Desrosiers, u.a., 1989; Sutjipto,
u.a., 1990). Diese Ergebnisse wurden durch Murphey-Corb, u.a. (1989)
bestätigt
und erweitert, der nachgewiesen hat, dass die meisten Tiere, die
mit einem Formalin-inaktivierten Virus immunisiert wurden, gegen
eine Infektion mit SIV geschützt
waren. Ahnliche Resultate wurden anschließend durch mehrere Laboratorien
erzielt, welche virusinfizierte Zellen (Stott, u.a., 1990) oder
ein teilweise gereinigtes Virus benutzt haben, die bzw. das durch Aldehyde
(Putkonen, u.a., 1991, 1992; Johnson, u.a., 1992a; Le Grand, u.a.,
1992),_-Propiolacton (Stoff, u.a., 1990), Detergens (Osterhaus,
u.a., 1992) oder Psoralin und UV-Licht (Carlson, u.a., 1990) inaktiviert
war(en). Mehrere unterschiedliche Isolate von SIV oder daraus abgeleitete
infektiöse
molekulare Klone wurden zur Herstellung des Impfstoffs und zum Angriff
auf die Viren eingesetzt. Auch eine breite Vielfalt von Adjuvanzien
wurde verwendet. Geimpfte Makaken waren jederzeit gegen eine Infektion
durch intravenöse
Herausforderung mit zwischen 10–50
MID50 (Affen-Infektionsdosen 50%) geschützt. Das
Infektionsvirus konnte nicht aus dem Blut oder den Geweben der geschützten Tiere
zurückgewonnen
werden, selbst wenn diese über
längere
Zeiträume von über einem
Jahr beobachtet wurden. Noch beeindruckender war, dass der Nachweis
proviraler DNA in den Lymphozyten geschützter Tiere fehlschlug, was
darauf hinwies, dass das angreifende Virus nicht integriert worden
war (Stoff, u.a., 1990; Johnson, u.a., 1992a). Somit war es eindeutig,
dass die Impfstoffe mit inaktivierten Viren eine starke Schutzantwort
bei den Makaken ausgelöst
hatten. Der durch das inaktivierte SIV herbeigeführte Schutz bei Makaken wurde
unglücklicherweise
bei mit inaktiviertem HIV geimpften und mit HIV-1 herausgeforderten
Schimpansen nicht reproduziert (Warren und Dotshahi, 1993).
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Verfahren
zur Photoinaktivierung von HIV sind aus dem Stand der Technik bekannt
und Gegenstand mindestens dreier Patente.
US-Patent 5,041,078 beschreibt den
Einsatz von Sapphyrinen bei der photodynamischen Inaktivierung von
Viren, einschließlich
HIV. Die
US-Patente 5,516,629 und
5,593,823 erläutern die Anwendung
von Psoralenen und ultraviolettem Licht zur Inaktivierung von HIV.
Psoralene sind natürlich
vorkommende Verbindungen, die in Asien und Afrika seit Tausenden
von Jahren therapeutisch genutzt werden. Ein Psoralen bindet an
Nukleinsäuredoppelhelices
durch Interkalation zwischen Basenpaare. Es wurde gezeigt, dass
nach Absorption von UVA-Photonen Psoralen in erregtem Zustand mit
einer Thymin- oder Uracil-Doppelbindung reagiert und sich kovalent
an beide Stränge
einer Nukleinsäurehelix
haftet. Die Crosslinking-Reaktion ist spezifisch für eine Thymin
(DNA) oder Uracil (RNA) -Base und schreitet nur dann voran, wenn das
Psoralen an einer Stelle interkaliert wird, welche Thymin oder Uracil
enthält.
Das Anfangsphotoaddukt kann ein zweites UVA-Photon absorbieren und
mit einem zweiten Thymin oder Uracil auf dem gegenüberliegenden
Strang der Doppelhelix reagieren, damit ein Crosslinking der beiden
Stränge
der Doppelhelix erfolgt.
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Lethaler
Schaden an einer Zelle oder einem Virus tritt auf, wenn ein Psoralen,
das in einen Nukleinsäure-Duplex
an Stellen, die zwei Thymine (oder Uracile) auf gegenüberliegenden
Strängen
enthalten, interkaliert wird, sequentiell 2 UVA-Photonen absorbiert.
Dies stellt ein effizientes Verfahren dar, weil zwei Ereignisse
mit geringer Wahrscheinlichkeit erforderlich sind, nämlich die
Lokalisierung des Psoralens an Stellen mit zwei vorhandenen Thyminen
(oder Uracilen) und dessen sequentielles Absorbieren von 2 UVA Photonen.
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Auch
Versuche, Viren mithilfe von Photosensibilisatoren und Licht zu
inaktivieren, wurden entwickelt, wobei einige Photosensibilisatoren
eingesetzt wurden, bei denen es sich nicht um Psoralen handelt.
Typischerweise sind die verwendeten Photosensibilisatoren Farbstoffe.
Zu den Beispielen dafür
zählen
Dihematoporphyrinether (DHE), Merocyanin 540 (MC540) und Methylen-Blue.
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Carlson,
u.a. (1990) hat nachgewiesen, dass ein Impfstoff mit Psoralen-inaktiviertem
ganzem SIV (die Entsprechung beim Affen zu HIV) gegen Low-Challenge-Dosen
von SIV schützen
und einen frühen
Tod bei jenen Affen verhindern kann, die infiziert werden, was darauf
hindeutet, dass inaktiviertes HIV ein wirksamer Impfstoff beim Menschen
sein kann. Da jedoch die Photoinaktivierung mithilfe von Psoralenen
von zwei seltenen Ereignissen abhängt, ist ein effizienteres
Verfahren zur Inaktivierung vorzuziehen, damit die Wahrscheinlichkeit
eines Lebendvirus in einer Probe verringert wird. Ferner verändern diese
Verfahren die antigene Konformation von HIV und beeinträchtigen
die Produktion einer wirkungsvollen immunologischen Antwort.
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Aufgrund
früherer
Erfolge bei der Prävention
viraler Krankheiten mithilfe von Untereinheiten-Impfstoffen, attenuierten
viralen Lebendimpfstoffen und inaktivierten viralen Impfstoffen
war die wissenschaftliche Gemeinschaft anfänglich optimistisch, dass ein
Impfstoff entwickelt würde,
der die Ausbreitung von HIV verhindert. Jedoch schwand der frühe Optimismus
bald infolge der wiederholten Misserfolge bei der Entwicklung eines
wirksamen Impfstoffes.
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Untereinheiten-Impfstoffe
sind zwar äußerst sicher,
aber hinsichtlich der Palette von Antigenen begrenzt, die dem Immunsystem
präsentiert
werden, da nur eines oder ein paar der viralen Proteine in dem Impfstoff
benutzt wird bzw. werden. Dies kann die Wahrscheinlichkeit sog.
Crossprotection zwischen HIV-Clades einschränken. Überdies erfordert die Herstellung
von Untereinheiten-Impfstoffen die molekulare Manipulation der viralen
Proteine in Cloning- oder Expressionsvektoren, was unter Umständen zu
längerer
Produktionsdauer und erhöhten
Produktionskosten führt.
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Attenuierte
HIV-Lebendimpfstoffe können
ebenfalls molekulare Manipulationen bei ihrer Herstellung erfordern,
obwohl spontane attenuierte Viren natürlich auftreten können. Bei
attenuierten HIV-Impfstoffen sind Deletionen in der nef-Region des
Virus enthalten. Mutanten-nef-SIV-Impfstoffe zeigten sich anfänglich bei
Primaten vielversprechend, jedoch wurde rasch nachgewiesen, dass
diese Impfstoffe in der Lage waren, bei neugeborenen Tieren eine
Erkrankung zu verursachen. Darüber
hinaus deuten neueste Beweise darauf hin, dass diese Impfstoffe
bei erwachsenen Affen die AIDS-Erkrankung verursachen können (Cohen,
1997). Deshalb macht der Mangel an einem einwandfreiem Verständnis von
HIV und seiner Pathogenese die Verwendung attenuierter Viren zu
einem risikoreichen Unterfangen.
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Inaktivierte
virale Impfstoffe verschaffen eine größere Zahl an Antigenen, die
dem Immunsystem präsentiert
werden, und deshalb einen höheren
Grad an Schutz vor HIV; zudem ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass
der Schutz HIV-Clades übergreift.
Des Weiteren verlangen die inaktivierten viralen Impfstoffe keine
molekulare Manipulation von HIV und können im Wesentlichen an jedem
Stamm vorgenommen werden. Da sich die Inaktivierung des Virus in
vitro und in Tiermodellen schnell nachweisen lässt, können die inaktivierten HIV-Impfstoffe
zeitgerecht getestet werden, um die Effizienz der Inaktivierung
zu bestimmen. Dagegen kann bei attenuierten Viren die Bestimmung
der Impfstoffeffizienz Jahre in Anspruch nehmen.
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Zwecks
sicherer Verabreichung von Impfstoffen an den Menschen sind bei
deren Herstellung effiziente Verfahren zur Inaktivierung von HIV
erforderlich. Die bekannten Verfahren zur Inaktivierung umfassen
den Gebrauch von Aldehyden, _-Propiolacton, Psoralen und UV-Licht,
u.a., einschließlich
Detergenzien. Viele dieser Verfahren verändern die Konformation des
Virus, wodurch sich auch die Spezifität der Immunantwort auf den Virus ändert. Zwar
verändert
die Photoinaktivierung von HIV mithilfe von Psoralen und UV-Licht die Konformation
des Virus nicht, aber sie stellt ein uneffizientes Inaktivierungsverfahren
dar. Deshalb wären
wirkungsvollere Inaktivierungsverfahren, welche die Konformation
des Virus nicht beeinflussen, ideal für den Einsatz bei Herstellung
eines HIV-Impfstoffs.
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Dem
Stand der Technik sind keine HIV-Impfstoffe entnehmbar, die mittels
eines effizienten Verfahrens zur Inaktivierung von HIV erzeugt werden,
ohne dass eine Deformation des viralen Partikels verursacht wird. Der
Impfstoff der vorliegenden Erfindung wird mithilfe effizienter Inaktivierungsverfahren
hergestellt, welche die Konformation des Virus nicht im gleichen
Ausmaß verändern wie
andere Inaktivierungsverfahren. Deshalb mimt der Impfstoff der vorliegenden
Erfindung zwar infektiöse
HIV-Partikel, verursacht aber keine Infektion (d.h. Etablierung
einer Beibehaltung von HIV innerhalb des Empfängerwirts bedingt durch die
Eingliederung von HIV in das Genom von Zellen innerhalb besagten
Wirts).
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Die
Verwendung eines Azido-Dipyridodiazepinons und eines Azido-Thiocarboxanilids
(Azido-UC781TM), also azido-markierter Verbindungen,
die nachweislich RT binden und inaktivieren, erlaubt die Erzeugung
nichtinfektiöser
HIV-Partikel durch Inaktivieren der HIV-RT, indem infektiöse Partikel einer der beiden Verbindungen
ausgesetzt und im Anschluss daran mit ultraviolettem Licht bestrahlt
werden. Die effiziente Inaktivierung von HIV-RT durch die hierin
erläuterten
Verfahren ermöglicht
die Produktion nichtinfektiöser HIV-Partikel.
Diese nichtinfektiösen
HIV-Partikel besitzen die Fähigkeit,
eine wirksame zellvermittelte und antikörpervermittelte Immunantwort
auszulösen,
die gegen eine HIV-Infektion schützt.
Die inaktivierten HIV-Partikel der vorliegenden Erfindung bewahren
die antigene Zusammensetzung infektiöser Wildtyp-HIV-Partikel und
erleichtern dadurch die dendritische zellvermittelte Verarbeitung
und die Präsentation
von Antigenen, die aus HIV-Partikeln abgeleitet sind, gegenüber T-Zellen.
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Die
Anwendung dieser Methodologie auf verschiedene HIV-Stämme kann
die Herstellung eines polyvalenten Impfstoffs ermöglichen
(NIIPAV bzw. nicht infektiöses
immunogenes polyvalentes AIDS-Vakzin). Die inaktivierten HIV-Partikel
der vorliegenden Erfindung exponieren, nach Bindung an CD4-Rezeptoren,
Epitope, die breite immunogene Antworten auslösen können, die in der Lage sind,
die Infektivität
diverser HIV-Typen aus verschiedenen Clades zu hemmen. So kann das
Exponieren des Immunsystems gegenüber einem einzelnen Typ inaktivierter
Partikel der vorliegenden Erfindung vor einer Infektion durch viele
HIV-Typen schützen.
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Bei
der Erfindung handelt es sich um ein nichtinfektiöses HIV-Partikel
mit der Fähigkeit,
eine wirksame Immunantwort zum Schutz gegen Infektion durch HIV
auszulösen,
umfassend irreversibel inaktivierte reverse Transkriptase; wobei
die reverse Transkriptase inaktiviert worden ist via Binden der
reversen Transkriptase mit einer oder mehreren Verbindungen mit
einer Azido-Photoaffinitätsmarkierung,
welche Verbindung die reverse Transkriptase bindet, und via Bestrahlen
der HIV-Partikel, welche die reverse Transkriptase umfassen, die durch
die eine oder mehreren Verbindungen mit einer Photoaffinitätsmarkierung
gebunden ist, mit UV-Licht, um die reverse Transkriptase irreversibel
zu photoinaktivieren.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Zusammensetzung, die
das oben erwähnte
HIV-Partikel umfasst, in dem die RT inaktiviert ist. Weiterhin kann
die Zusammensetzung einen pharmazeutisch annehmbaren Hilfsstoff
umfassen. Die vorliegende Erfindung berücksichtigt, dass das HIV-Partikel
jeglichen Typs, Untertyps oder Isotyps von HIV sein kann. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist das HIV-Partikel ein Wildtyp-HIV-Partikel. In einer Ausführungsform
handelt es sich bei dem HIV-Partikel um HIV-1. Das HIV-1-Partikel kann Gruppe M
oder Gruppe 0 angehören.
In verschiedenen Ausführungsformen
kann das Gruppe M angehörende
HIV-1 von Clade A, Clade B, Clade C, Clade D, Clade E, Clade F,
Clade G, Clade H oder Clade I sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich beim Partikel aus Gruppe M um ein Partikel
von Clade B.
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Die
Inaktivierung der RT erfolgt durch eine oder mehrere Verbindungen,
welche die RT binden, und durch anschließendes Bestrahlen der gebundenen
RT mit UV-Licht. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das UV-Licht
von einer GE 275 W Sonnenlampe ausgestrahlt. Allerdings wird berücksichtigt,
dass sich jedes beliebiges Licht, das die Reaktion der Verbindung
mit RT bewirkt, einsetzen lässt.
Im Wesentlichen kann jede beliebige azido-markierte Verbindung verwendet
werden, die an HIV-RT bindet und in das HIV-Partikel eindringen
kann, um sich mit der RT zu verbinden. In einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei der azido-markierten Verbindung um Azido-Dipyridodiazepinon
oder Azido-UC781TM. In anderen Ausführungsformen
ist die azido-markierte
Verbindung das Azidoderivativ von 9-AN, UC38, UC84, UC10, UC82,
UC040, HBY 097, Calanolid A oder U-88204E.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren, das
eine Immunantwort in einem Lebewesen auslöst, indem eine Zusammensetzung
verabreicht wird, die einen pharmazeutisch annehmbaren Hilfsstoff
und ein HIV-Partikel umfasst, in dem die RT inaktiviert ist, wie
oben definiert. Die Immunantwort kann eine humorale Antwort, eine
zelluläre
Antwort oder sowohl eine humorale als auch eine zelluläre Antwort
darstellen. Bei der zellulären
Antwort kann es sich um eine CD8+-T-Zellen-Antwort,
eine CD4+-T-Zellen-Antwort oder um sowohl eine CD8+-T-Zellen- als auch eine CD4+-T-Zellen-Antwort
handeln.
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Beim
Lebewesen, in dem die Immunantwort ausgelöst wird, kann es sich um einen
Säuger
handeln. Bei bevorzugten Ausführungsformen
kann der Säuger
ein Mensch, eine PBL-SCID-Maus oder eine SCID-hu-Maus sein. Das
Lebewesen, in dem die Immunantwort ausgelöst wird, kann entweder HIV-positiv oder
HIV-negativ sein.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren, das
den Ausbruch von AIDS in einem infektiösen HIV ausgesetzten Lebewesen
dadurch verzögert,
dass in das Lebewesen eine Inokulation aus einem pharmazeutisch
annehmbaren Hilfsstoff und einem HIV-Partikel eingebracht wird,
in dem die RT inaktiviert ist, wie oben definiert. Bei dem Lebewesen
kann es sich um einen Säuger
handeln, und in bevorzugten Ausführungsformen
ist der Säuger
ein Mensch, eine PBL-SCID-Maus oder eine SCID-hu-Maus. Zum Zeitpunkt der
Einbringung der Inokulation kann das Lebewesen entweder HIV-negativ
oder HIV-positiv sein.
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Einen
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren
zur Erzeugung eines HIV-Partikels dar, der eine inaktivierte RT
enthält,
wie oben definiert; dieses Verfahren umfasst das In-Kontakt-Bringen einer
Verbindung, die zur Inaktivierung der RT in der Lage ist, mit einem
HIV-Partikel, so dass die Verbindung an die RT bindet, und daraufhin
das Bestrahlen des HIV-Partikels. In einer Ausführungsform handelt es sich beim
HIV-Partikel um HIV-1. Das HIV-1-Partikel kann Gruppe M oder Gruppe
0 angehören.
In verschiedenen Ausführungsformen
kann das der Gruppe M angehörende
HIV-1 von Clade A, Clade B, Clade C, Clade D, Clade E, Clade F,
Clade G, Clade H oder Clade I sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Partikel aus Gruppe M ein Clade B zugehöriges Partikel.
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Im
Wesentlichen kann jede beliebige azido-markierte Verbindung verwendet
werden, die an HIV-RT bindet und in das HIV-Partikel eindringen
kann, um sich mit der RT zu verbinden. In bevorzugten Ausführungsformen
ist die azido-markierte Verbindung Azido-Dipyridodiazepinon oder Azido-UC781TM. In anderen Ausführungsformen handelt es sich
bei der azido-markierten Verbindung um das Azido-Derivat von 9-AN,
UC38, UC84, UC10, UC82, UC040, HBY 097, Calanolid A oder U-88204E.
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Einen
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren
zur Herstellung einer Zusammensetzung dar, welches das Erzeugen
eines HIV-Partikels umfasst, das eine inaktivierte RT enthält, wie
oben definiert; dieses Verfahren umfasst das In-Kontakt-Bringen
einer Verbindung, die zur Inaktivierung von RT in der Lage ist,
mit einem HIV-Partikel, so dass die Verbindung an die RT bindet,
das Bestrahlen des HIV-Partikels und daraufhin das Kombinieren des
HIV-Partikels mit der inaktivierten RT mit einem pharmazeutisch
annehmbaren Hilfsstoff.
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Die
folgende Zeichnung bildet einen Teil der vorliegenden Spezifikation
und ist einbezogen, um bestimmte Aspekte der vorliegenden Erfindung
weiter zu veranschaulichen. Die Erfindung erschließt sich
besserem Verständnis
mit Blick auf diese Zeichnung in Kombination mit der detaillierten
Beschreibung spezifischer Ausführungsformen,
die hierin dargelegt sind.
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1.
Vereinfachter phylogenetischer Baum von HIV-1. Gruppe M bezeichnet
die Hauptgruppe von HIV-1; Gruppe 0 bezieht sich auf Outliers bzw.
Outgroup. Sequenzdaten aus der env-Gen-C2V3-Region selektiver Isolate
der Untertypen A bis H wurden mit dem Konstrukt des phylogenetischen
Baums verglichen. Ein neunter Untertyp, nämlich I, wurde jüngst verzeichnet,
ist aber nicht aufgeführt,
weil das Isolat mittels eines anderen Segments des env-Gens charakterisiert
wurde. Die horizontalen Zweiglängen
stellen annähernde
relative genetische Distanzen dar (Aus: Hu D. J., Dondero TJ, Rayfield
MA, u.a.: The emerging genetic diversity of HIV: The importance
of global surveillance for diagnostics, research, and prevention.
JAMA 275:210, 1996).
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Impfstoff, der ein
RT-inaktiviertes HIV umfasst, wie oben definiert, damit eine schützende Immunantwort
in einem Lebewesen ausgelöst
wird. Die vorliegende Erfindung nutzt Verfahren zur Inaktivierung
von RT. Ferner ist der Einsatz dieser Inaktivierungsverfahren zum Zwecke
der Herstellung eines Impfstoffes neuartig.
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Es
gibt gut beschriebene Verfahren zur Isolation und Kultivierung von
HIV. Von Wichtigkeit ist es, hinsichtlich der Aufgaben dieser Erfindung
die Tatsache präsent
zu behalten, dass mittels einer Methodologie, welche die HIV reverse
Transkriptase inaktiviert, nichtinfektiöse Partikel von HIV erhalten
werden, die in der Lage sind, eine effizient schützende Immunantwort auszulösen. Obwohl
es sinnvoll ist, das Verfahren anhand spezifischer HIV-Stämme und
spezifischer Zelltypen für
die Kultur zu beschreiben und die erzeugten Partikel auf das Fehlen
der Infektiosität
hin zu untersuchen, sollte nicht vergessen werden, dass dieses Verfahren
auf verschiedene HIV-Stämme
anwendbar ist, einschließlich
Labor- und Primärisolaten.
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Tatsächlich ist
es angesichts der Vielfalt bei der geographischen Verteilung der
verschiedenen HIV-Stämme
sinnvoll, viele HIV-Stämme
bei dieser Methodologie zu verwenden. Gerade die kombinierte Verwendung
verschiedener Stämme
inaktivierter HIV-Partikel
ist das, was dieser potentiellen Impfstoffpräparation ihre polyvalenten
Charakteristiken verleiht. So war der Erfinder bei der Beschreibung
dieses Verfahrens zur Erzeugung der Impfstoffpartikel und bei deren
Untersuchung im Hinblick auf Sicherheit und Wirksamkeit bestrebt,
die allgemeinen Prinzipien der Methodologie zwecks deren anschließender Anwendung
zu etablieren. Es sollte verstanden werden, dass der Inaktivator
der HIV reversen Transkriptase, der in der Initialstudie eingesetzt
wird, mit anderen Inaktivatoren in Parallelstudien verglichen werden
kann, was die Möglichkeit
eröffnet, den
wirksamsten davon auszuwählen.
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Die
genetische Diversität
von HIV ist bedingt durch die extrem hohe Replikationsrate in infizierten
Individuen, die hohe Mutationsrate, die von der fehleranfälligen reversen
Transkriptase verursacht wird, die substantielle Viruslast und die
Selektion innerhalb infizierter Individuen. (Doolittle, 1989; Ho,
u.a., 1995; Piatek, u.a., 1993). Die Diversität ist derart groß, dass
gewöhnlich
eng verwandte, aber nicht identische HIV-Stämme, auch bekannt als Quasispezien,
in einem einzigen, infizierten Individuum präsent sind. Diese Quasispezien können im
Lauf der Zeit zunehmend divergieren, wobei sich die Veränderungen
tendenziell innerhalb des env-Gens vollziehen, insbesondere in der
V3-Region (Hwang,
u.a., 1992). Obgleich Veränderungen
auch in gag, pol und in akzessorischen Genen auftreten können, sind
diese der Tendenz nach weniger substantiell.
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Wenn
sich signifikante Veränderungen
häufen
und in einer großen
Gruppe von Individuen erkennbar sind, wird der Stamm gemeinhin als
eine neue Familie oder ein neuer Clade von HIV angesehen. Phylogenetische
Studien über
HIV haben gezeigt, dass zwei HIV-Hauptfamilien vorhanden sind, nämlich HIV-1
und HIV-2. Innerhalb der Familie von HIV-1 gibt es zwei antigene Hauptgruppen,
die als Gruppe M (major) und Gruppe O (outlier) bekannt sind. Jede
dieser beiden Gruppen besitzt ihrerseits verschiedene Untertypen
oder Clades, deren Analyse zur Schlussfolgerung führt, dass
beide ihren Uhrsprung wahrscheinlich in zwei primordialen viralen
Vorfahren haben. Gruppe M ist weltweit für den Großteil der HIV-Infektionen verantwortlich,
wohingegen Gruppe O selten vorgefunden wird und auf Kamerun, Gabun
und Frankreich begrenzt ist. In Gruppe M gibt es wenigstens neun
Untertypen oder Clades, und unter diesen neun ist Untertyp B in
der westlichen Hemisphäre
prävalent,
während
die Untertypen A, C und D in Afrika vorherrschen. In Asien häufig vorgefundene
Untertypen sind E, C und B, wobei Untertyp E eine hohe Prävalenz in
Südostasien
zeigt. In Indien ist C der prävalente
Untertyp. Ein phylogenetischer Baum, der auf den Sequenzdaten aus
der env-Gen-C2V2-Region selektierter Isolate der verschiedenen Untertypen
beruht, ist in
1 veranschaulicht. Die geographische Verteilung
der verschiedenen Clades ist in Tabelle 1 aufgeführt (Hardy, 1996). TABELLE 1 Weltweite geographische Verteilung der
HIV-1-Untertypen und des HIV-2
HIV-1-Untertypen |
Gruppe
M |
| A | B | C | D | E | F | G | H | I | O | HIV-2 |
Afrika | + | + | + | + | + | + | + | + | | + | + |
Mittlerer Osten | | | | | | | | | + | | |
Europa | + | + | + | + | | + | + | + | | + | + |
Asien | | + | + | | + | | | | | | |
Indien | + | + | + | | | | | | | | + |
Australien | | + | | | | | | | | | |
Nordamerika | | + | | | | | | | | | + |
Südamerika | | + | + | | + | | | | | | |
-
Ein
Impfstoff, der einen Clade umfasst, kann für den Schutz vor Infektion
durch einen oder mehrere Clades sorgen. Ein sehr wichtiges Konzept
beim Herangehen an das, was die sehr schwere Herausforderung antigener
Variation zu sein scheint, ist das Verständnis des Konzepts entscheidender
antigener Konsistenz. Mit entscheidender antigener Konsistenz ist
gemeint, dass eine entscheidende Anzahl von Epitopen vorhanden ist,
die konsistent in HIV vorzufinden sind. Obwohl anerkannt wird, dass
signifikante antigene Veränderungen
in der Konfiguration der Hüllproteine
vorhanden sind, weisen die internen Proteine eine geringere Sequenzvariation
auf. Jüngst
wurde nachgewiesen, dass Epitope von entscheidender immunologischer
Wichtigkeit exponiert oder erzeugt werden, während HIV beginnt, mit Zellmembranen
zu verschmelzen. Der Verschmelzungsprozess resultiert in einer konformationellen
Veränderung
des Hüllglykoproteins,
was zu der Exponierung zuvor verborgener Epitope oder der De-Novo-Formation
von Epitopen führt.
Die jüngste
Verwendung dieser durch Verschmelzung exponierten Epitope hat zur
Präparation
von Antikörpern
geführt,
die in der Lage sind, die Infektivität vieler primärer HIV-Isolate,
einschließlich
vieler genetischer Untertypen, zu hemmen (Montefiori und Moore,
1999; LaCasse, u.a., 1999). Der umfassende immunologische Schutz,
der von den durch Verschmelzung exponierten Epitope ausgelöst wird,
kann eine Erklärung
für die
Beobachtung liefern, dass mit HIV-1 infizierte Menschen so gut wie
nie mehr als einen Untertyp des Virus aufweisen.
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Diese
signifikanten neuen Ergebnisse weisen darauf hin, dass sobald das
Immunsystem HIV ausgesetzt ist, ohne dass es zu einer Integration
von HIV in die genetische Maschinerie des Wirts kommt, die Immunantwort
effizient ausfällt
und auf breiter Basis steht. Die nichtinfektiösen HIV-Partikel der Erfindung
mimen die antigene Struktur und Zusammensetzung der natürlichen
infektiösen
HIV-Partikel. So dringen diese nichtinfektiösen Partikel in suszeptiblen
Zellen, einschließlich
jener Zellen des Immunsystems, die für die Erzeugung der Immunantwort
verantwortlich sind, in identischer Weise ein wie die infektiösen Partikel,
nämlich
durch Rezeptor/Corezeptor-Bindung und Verschmelzung. Das rezeptorvermittelte
Eindringen des Impfstoffs in Zellen resultiert in der Exponierung
der höheren
immunogenen Epitope und erleichtert dadurch die Erzeugung einer
umfassenden immunogenen Antwort.
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Zusätzlich zu
den eben beschriebenen durch Verschmelzung exponierten Epitopen
können
die konsistenten Regionen von env, gag und pol zusammen zu einer
entscheidenden Masse von Antigenen führen, die für die Produktion einer wirksamen
immunologischen Antwort auf HIV verantwortlich sind und die in der
Tat in beinahe allen Typen und Untertypen von HIV vorhanden sind.
Obgleich es weise ist, verschiedene Wildtypen zur Erzeugung nichtinfektiöser Partikel
einzusetzen und einen polyvalenten Impfstoff zu schaffen, besteht
auch die Möglichkeit,
dass die Exponierung des Immunsystems gegenüber einem einzigen Typ eines
inaktivierten HIV-Partikels ausreichend ist zur Erzeugung einer
umfassenden Immunantwort.
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Die
antigene Konfiguration von HIV ist von äußerster Wichtigkeit, da bekannt
ist, dass sich konformationelle Epitope in variablen Bereichen des
HIV-Partikels befinden können
und sich nicht anhand der Analyse der linearen Sequenzen dieser
Bereiche vorhersagen lassen. Deshalb ist es von großer Bedeutung,
dass dem Immunsystem bei Auslösen
einer effizienten schützenden
Immunantwort gegen HIV korrekte antigene Konformationen präsentiert
werden.
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Wesentliche
Beweise deuten darauf hin, dass dendritische Zellen („DC") in epithelialen
Geweben (z.B. Langerhans-Zellen) die ersten Zellen sind, die mit
HIV nach mukosaler Exponierung gegenüber dem Virus infiziert werden
(Cameron, u.a., 1996; Knight, 1996). Die aus Knochenmark stammenden
DC stellen eine Klasse Antigen-präsentierender Zellen („APC") dar, welche epitheliale
Gewebe auf Antigene hin überwachen
und wirkungsvolle Stimulatoren sowohl der B- als auch der T-Lymphocyzten
sind. Anders als B-Zellen
können
T-Zellen Antigene nicht direkt erkennen, weshalb es notwendig ist,
dass Antigene verarbeitet und durch APCs präsentiert werden (Banchereau
und Steinmann, 1998). intrazelluläre Verarbeitung von Antigenen
zu Peptidfragmenten resultiert in einer Bindung an MHC-Klasse-I-Moleküle und in
einer Antwort cytotoxischer CD8+-T-Zellen. Dagegen
binden Antigene, die auf endocytischem Weg in DC eindringen, gewöhnlich an
MHC-Klasse-II-Moleküle,
und eine CD4+-Helfer-T-Zellen-Antwort wird
ausgelöst
(Banchereau und Steinmann, 1998).
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Inaktivierte
virale HIV-Partikel werden verarbeitet und von DC präsentiert,
solange die inaktivierten HIV-Partikel in ihrer antigenen Zusammensetzung
bewahrt werden und das Cytoplasma der dendritischen Zellen zugänglich für sie ist.
Beide dieser Bedingungen werden von der vorliegenden Erfindung erfüllt. Dies
bedeutet, dass die inaktivierten Partikeln eine erhaltene Hüllstruktur
aufweisen und so durch einen Prozess der Mikropinocytose oder der
Mannose-Rezeptor-vermittelten Aufnahme in das Cytoplasma der dendritischen
Zellen gelangen. DC, die gegenüber
den inaktivierten HIV-Partikeln exponiert waren, wandern zu den
Lymphknoten, wo sie mit T-Zellen interagieren, welche MHC-Antigen-Komplexe
sowohl Speicher- als auch naiven T-Zellen präsentieren (siehe Banchereau
und Steinmann, 1998; Bender, u.a., 1995). Dieser Prozess führt zur
Entwicklung einer wirksamen anti-HIV MHC-I-restringierten CD8+-T-Zellen-Antwort.
Cytotoxischen CD8+-T-Zellen wird eine wichtige
Rolle bei der Kontrolle einer HIV-Infektion zuerkannt (Musey, u.a.,
1997; Oldstone, 1997).
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Dendritische
Zellen verfügen
auch über
CD4/HIV-Corezeptoren und können
so durch HIV infiziert werden. Dieser infektiöse Prozess ist unabhängig von
der Erfassung und Verarbeitung von HIV für die antigene Präsentation
und Initiation der MHC-Klasse-I-restringierten
immunologischen Antwort (Blauvelt, u.a., 1997). Aber da die inaktivierten
Partikeln nicht infektiös
sind, ermöglicht
der Prozess des Eindringens durch einen Rezeptormechanismus die
Erzeugung einer MHC-II-restringierten Antwort. So aktivieren und
expandieren DC-Zellen die CD4+-T-Helferzellen,
die ihrerseits B-Zellen-Wachstum und Antikörperproduktion herbeiführen. Diese
MHC-Klasse-II-Antwort komplementiert die MHC-Klasse-I-restringierte Immunantwort
dadurch, dass sie sowohl eine wirkungsvolle cytotoxische und humorale
Antwort etabliert als auch ein effizientes immunologisches Gedächtnis.
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Der
Erfinder berücksichtigt,
dass die vorliegende Erfindung aus inaktivierten Viren aus einem
oder mehreren HIV-Clades bestehen kann. In bevorzugten Ausführungsformen
kann der Impfstoff aus inaktivierten Viren des Clade bzw. der Clades
bestehen, bei denen die größte Wahrscheinlichkeit
besteht, dass das Individuum mit ihm bzw. ihnen in Kontakt kommt.
Die Daten aus Tabelle 1 können
als Richtschnur zur Feststellung benutzt werden, welche Clades in
verschiedenen geographischen Bereichen vorherrschen.
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Da
sich die vorliegende Erfindung kostengünstig und rasch herstellen
lässt,
kann ein Individuum mit inaktiviertem Virus oder sogar mit Zellen
geimpft werden, die mit inaktiviertem HIV infiziert sind und aus
jenem Individuum stammen, bei dem die Wahrscheinlichkeit am größten ist,
dass es das Virus an das Individuum weitergeben wird oder bereits
weitergegeben hat. Beispielsweise kann eine HIV-negative Person
mit inaktiviertem HIV oder mit Zellen geimpft werden, die mit inaktivierten
HIV infiziert sind und aus einem HIV-positiven Individuum stammen,
mit dem das HIV-negative Individuum sexuellen Kontakt haben möchte oder
bereits gehabt hat. Als Beispiel für ein solches HIV-negatives
Individuum könnte jemand
dienen, der mit einem HIV-positiven Bluter verheiratet ist. Zusätzlich können diese „persönlichen" Impfstoffe den Nutzen
haben, dass sie auch zelluläre
(nicht-virale) Oberflächenproteine
aus dem Individuum aufweisen, welches das Virus weitergibt. Hinsichtlich
der Immunantwort auf zelluläre,
in die Viruspartikeln eingegliederte zelluläre Oberflächenproteine, welche MHC-Antigene
umfassen, wurde gezeigt, dass sie Schutz vor zukünftigen Angriffen verleihen,
die von in der gleichen Zelllinie gezüchteten Viren ausgehen (Stoff,
u.a., 1991).
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Eine
Anzahl von Nicht-Nukleosid-Inhibitoren der HIV reversen Transkriptase
ist beschrieben worden und umfasst Neviprin und seine Analoge, die
Pyridobenzo- und Dipyridodiazepinone, die Pyridone, die Chinoxaline
und die Carboxanilide. Zu spezifischen Verbindungen zählen 9-AN,
UC781TM, UC38, UC84, UC10, UC82, UC040,
HBY 097, Calanolid A, U-88204E und viele andere (Barnard, u.a.,
1997; Esnouf, u.a., 1997; Buckheit, u.a., 1997; Kleim, u.a., 1997;
Currens, u.a., 1996; Althaus, u.a., 1993). Diese Verbindungen können zu
Azido-Photoaffinitätsmarkierungen
gewandelt und für
die Inaktivierung von HIV-Partikeln
mittels hierin erläuterter
Verfahren verwendet werden. Der Erfinder berücksichtigt, dass im Wesentlichen
jedwede Verbindung, welche HIV-RT bindet und hemmt, welche in der
Lage ist, in das virale Partikel zu dringen und sich mit RT zu verbinden,
und keine signifikanten Veränderungen
in der Konformation des Viruspartikels verursacht, verwendet werden
kann, um einen RT-inaktivierten Virus zwecks Auslösens einer
schützenden
Immunantwort in einem Individuum zu produzieren. Weiterhin berücksichtigt
der Erfinder, dass das Aussetzen der mit Azido-Photoaffinitätsmarkierung
behandelten Partikel gegenüber
Lichtstrahlung zur irreversiblen Inaktivierung der RT, Licht mit
einer Vielzahl von Wellenlängen
umfassen kann. Obwohl UV-Licht, insbesondere jenes, das von einer GE
275 W Sonnenlampe ausgestrahlt wird, bevorzugt ist, wird jedes beliebige
Aussetzen gegenüber
Licht, das die Reaktion der Azido-Verbindung mit RT bewirkt, als
nützlich
bei der Herstellung der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
angesehen.
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Die
Inaktivierung des Virus mittels Photoinaktivierung von RT, wie oben
definiert, verschafft nichtinfektiöse, immunogene Partikel, die
hinsichtlich Konformation und Zusammensetzung im Wesentlichen identisch mit
infektiösen
Partikeln sind. Deshalb berücksichtigt
der Erfinder, dass in diesem Verfahren inaktivierte Partikel ideal
zur Verwendung als potentieller Impfstoff gegen HIV-Krankheiten
sind, einschließlich
AIDS und zu AIDS in Beziehung stehender Leiden. So bietet die vorliegende
Erfindung eine immunogene Zusammensetzung, die als Impfstoff gegen
eine HIV-Infektion und deren Folgen, einschließlich AIDS und zu AIDS in Beziehung
stehender Leiden, eingesetzt werden kann. Die immunogenen Zusammensetzungen
lösen eine
Immunantwort aus, die zelluläre und
humorale Immunantworten produziert, die antiviral sind. Falls eine
geimpfte Person von HIV herausgefordert wird, eliminieren T-Zellen
der zellulären
Antwort infizierte Zellen, und Antikörper der humoralen Antwort
inaktivieren das Virus, indem sie an seine Oberfläche binden.
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Die
Impfstoffe können
injizierbare flüssige
Lösungen
oder Emulsionen sein. Die RT-inaktivierten HIV-Partikel
können
mit pharmazeutisch annehmbaren Hilfsstoffen gemischt werden, die
mit den inaktivierten Viruspartikeln kompatibel sind. Unter kompatibel
ist zu verstehen, dass die pharmazeutisch annehmbaren Hilfsstoffe
die konformationellen Charakteristiken der viralen Partikeln nicht
verändern.
Zu den Hilfsstoffen können
Wasser, Salze, Dextrose, Glycerin, Ethanol oder Kombinationen davon
zählen.
Weiterhin kann der Impfstoff Hilfssubstanzen enthalten, wie z.B.
benetzende oder emulgierende Mittel, Puffermittel oder Adjuvanzien, um
die Wirksamkeit der Impfstoffe zu verstärken. Bei den Adjuvanzien kann
es sich handeln um Mineralsalze (z.B. AlK(SO4)2, AlNa(SO4)2, AlNH4(SO4), Kieselsäuren, Alaun, Al(OH)3, Ca3(PO4)2, Kaolin oder
Kohlenstoff), Polynukleotide (z.B. poly-IC- oder poly-AU-Säuren), und um bestimmte natürliche Substanzen
(z.B. Wachs D von Mycobacterium tuberculosis, Substanzen, die in
Corynebacterium parvum, Bordetella Pertussis oder Mitgliedern des
Genus Brucella zu finden sind) (PCT Anmeldung Nr. 91/09603). Aluminiumhydroxid
oder Aluminiumsulphat (Alaun) werden gemeinhin als 0,05 bis 0,1
prozentige Lösung
in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung verwendet. Zu weiteren
Adjuvans-Verbindungen zählen
QS21 oder inkomplettes Freundsches Adjuvans.
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Es
besteht die Möglichkeit,
die Impfstoffe parenteral und durch Injektion subkutan oder intramuskulär zu verabreichen;
außerdem
können
die Impfstoffe so formuliert und zugeführt werden, dass sie eine Immunantwort
an den Schleimhautoberflächen
auslösen.
Die immunogene Zusammensetzung kann an eine mukosale Oberfläche auf
nasalem, oralem, vaginalem oder analem Weg verabreicht werden. Der
Erfinder berücksichtigt,
dass die Verabreichung der immunogenen Verbindung an eine mukosale
Oberfläche
bevorzugt wird, bei der die größte Wahrscheinlichkeit
besteht, dass sie von HIV angegriffen wird, wie z.B. die anale,
vaginale oder orale Schleimhaut. Zur vaginalen oder analen Zuführung lassen
sich Zäpfchen
verwenden. Zäpfchen
können
Bindemittel oder Träger
aufweisen, wie z.B. Polyalkalenglykole oder Triglyceride. Orale
Formulierungen können
die Form von Pillen, Kapseln, Suspensionen, Tabletten oder Pulvern
besitzen und Saccharin, Zellulose oder Magnesiumcarbonat in verschiedenen
pharmazeutischen Reinheitsgraden enthalten. Diese Zusammensetzungen
können
10% bis 95% der RT-inaktivierten viralen Partikeln aufweisen.
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Vorzugsweise
werden die Impfstoffe in einer Weise und einer Menge verabreicht,
dass sie therapeutisch wirksam sind. Das heißt, dass der Impfstoff so verabreicht
werden sollte, dass eine Immunantwort auf die RT-inaktivierten viralen
Partikeln ausgelöst
wird. Die zur Verabreichung erforderlichen geeigneten Dosen sind für Fachleute
auf diesem Gebiet leicht erkennbar. Zweckgemäße Methodologien für die anfängliche
Verabreichung und, falls notwendig, für Booster-Dosen können ebenfalls
variabel sein. Die Dosierung des Impfstoffs kann vom Verabreichungsweg
abhängen
und der Größe des Wirts
entsprechend variieren. Für
einen Fachmann auf diesem Gebiet bietet sich die Möglichkeit,
Einzelheiten bezüglich
der praktischen Anwendung und des Gebrauchs der vorliegenden Erfindung
dem HIV Experimental Vaccine Directory der American Foundation for
AIDS Research, Band 1, Nr. 2, Juni 1998, zu entnehmen, der hierbei
durch Bezugnahme in seiner Gesamtheit eingegliedert ist.
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Obwohl
die immunogenen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung an
Individuen verabreichbar sind, die nicht mit HIV infiziert, also
HIV-negativ sind, können
sie auch Individuen verabreicht werden, die mit dem Virus infiziert
sind im Bemühen,
die Immunantwort gegenüber
dem Virus zu verändern.
Bei dieser Veränderung
kann es sich um eine Stimulation von anti-HIV CD4+-
bzw. CD8+-T-Zellen oder um eine Erhöhung der
Antikörperproduktion
handeln, oder die Veränderung
kann den Typ der Antwort auf das Virus (d.h. TH1
vs. TH2) betreffen. Gleichwohl wird diese
Veränderung,
falls sie sich als effizient erweist, die Mortalität und Morbidität senken,
die mit der HIV-Infektion einhergehen. Mit anderen Worten kann die
immunogene Verbindung die Schwere der Krankheit mindern und das
Leben des Patienten verlängern.
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Wo
die klinische Anwendung eines Impfstoffs gemäß der vorliegenden Erfindung
in Betracht gezogen wird, ist es notwendig, den Komplex als eine
pharmazeutische Zusammensetzung herzustellen, die sich für die beabsichtigte
Anwendung eignet. Gewöhnlich
zieht dies die Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
nach sich, die im Wesentlichen sowohl von Pyrogenen als auch von
allen anderen Unreinheiten frei ist, die für Menschen oder Tiere schädlich sein
könnten.
Allgemein wird auch der Wunsch nach Verwendung geeigneter Salze
und Puffer bestehen, um den Komplex stabil zu machen und seine Aufnahme
durch die Zielzellen zu ermöglichen.
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Wässrige Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung umfassen eine wirksame Menge des inaktivierten
Virus, und zwar gelöst
oder dispergiert in einem pharmazeutisch annehmbaren Träger oder
wässrigen
Medium. Solche Zusammensetzungen werden auch als Inokula bezeichnet.
Die Begriffe „pharmazeutisch" oder „pharmazeutisch
anwendbar" nehmen
Bezug auf molekulare Gebilde und Zusammensetzungen, die keine nachteilige,
allergische oder andere bedauerliche Reaktion hervorrufen, wenn
sie, je nach Verwendungszweck, einem Mensch oder einem Tier verabreicht
werden. Hierin sind unter einem „pharmazeutisch annehmbarem
Träger" beliebige Lösungsmittel,
Dispergierungsmedien, Beschichtungsmittel, antibakterielle und antimykotische
Mittel, isotonische und absorptionsverzögernde Mittel und dergleichen
zu verstehen. Der Gebrauch solcher Media und Agenzien für pharmazeutisch
aktive Substanzen ist aus dem Stand der Technik wohlbekannt. Nur
dann wenn ein herkömmliches
Medium bzw. Agens mit dem aktiven Inhaltsstoff kompatibel ist, wird
sein Gebrauch in den therapeutischen Zusammensetzungen in Betracht
gezogen. Zusätzliche
aktive Inhaltsstoffe können
ebenfalls in die Zusammensetzungen einbezogen werden.
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Lösungen für die aktiven
Verbindungen, wie freie Basen und pharmazeutisch annehmbare Salzlösungen,
können
in Wasser hergestellt werden, das passend mit einem Surfaktant,
etwa Hydroxypropylcellulose, gemischt wird. Dispersionen können auch
in Glycerin, flüssigen
Polyethylenglykolen, Gemischen daraus und in Ölen vorbereitet werden. Unter
den üblichen
Bedingungen für
Lagerung und Anwendung enthalten diese Präparationen ein Konservierungsmittel,
um dem Wachstum von Mikroorganismen vorzubeugen.
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Die
inaktivierten Viren und die inaktivierte Viren produzierenden Zellen
der vorliegenden Erfindung können
klassische pharmazeutische Präparationen
umfassen. Die Verabreichung der pharmazeutischen Zusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung erfolgt über
jeden beliebigen üblichen
Weg, solange das Zielgewebe über
diesen zugänglich
ist. Dazu zählen
der orale, nasale, bukkale, rektale, vaginale oder topische Weg.
Alternativ dazu kann die Verabreichung durch orthotopische, intradermale,
intraokulare, subkutane, intramuskuläre, intraperitonale oder intravenöse Injektion
vorgenommen werden. Derartige Zusammensetzungen würden normalerweise
als pharmazeutisch annehmbare Zusammensetzungen verabreicht, die
physiologisch annehmbare Träger,
Puffer oder sonstige Bestandteile enthalten.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung werden
vorteilhaft in Form injizierbarer Zusammensetzungen entweder als
flüssige
Lösung
oder als Suspension verabreicht; feste Formen, geeignet zur Lösung oder
auch zur Suspension in Flüssigkeit
vor der Injektion können
ebenfalls hergestellt werden. Außerdem bietet sich die Möglichkeit
zum Emulgieren dieser Präparationen.
Eine typische Zusammensetzung für
einen solchen Zweck umfasst einen pharmazeutisch annehmbaren Träger. Beispielsweise
kann die Zusammensetzung 10 mg, 25 mg, 50 mg oder bis zu etwa 100
mg Humanes Serum Albumin pro Milliliter Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung enthalten.
Zu weiteren pharmazeutisch annehmbaren Trägern zählen wässrige Lösungen, nicht toxische Hilfsstoffe,
einschließlich
Salzen, Konservierungsstoffen, Puffern und dergleichen. Beispiele
für nicht
wässrige
Lösungsmittel
sind Propylenglykol, Polyethylenglykol, Pflanzenöl und injizierbare organische
Ester, wie z.B. Ethyloleat. Zu den wässrigen Trägern gehören Wasser, alkoholische/wässrige Lösungen,
Kochsalzlösungen,
parenterale Vehikel, wie z.B. Natriumchlorid, Ringer's Dextrose, etc..
Intravenöse
Vehikel schließen
Fluid- und Nähr-Nachfülllösungen ein.
Zu den Konservierungsstoffen gehören
antimikrobielle Agenzien, Antioxidanzien, Chelatbildner und inerte
Gase. Der pH-Wert und die exakte Konzentration dieser verschiedenen
Komponenten der pharmazeutischen Zusammensetzung werden wohlbekannten
Parametern entsprechend angepasst.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können eine Ergänzung aus
einer oder mehreren Verbindungen aufweisen, die in der Lage sind,
der Replikation von HIV vorzubeugen, einschließlich jener Verbindung, die
zur Inaktivierung des Virus eingesetzt wird. Diese Verbindungen
können,
nicht ausschließlich, Nukleosid-Analog-Inhibitoren
von HIV RT (z.B. AZT), Nicht-Nukleosid-Inhibitoren von HIV-RT (z.B.
UC781TM) oder HIV-Protease-Inhibitoren
umfassen.
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Die
Sicherheit der Impfstoffpartikel kann durch deren Unfähigkeit
nachgewiesen werden, eine Infektion in suszeptiblen Zellen hervorzurufen,
und zwar unabhängig
von der Menge an Partikeln, die als Inokulum eingesetzt werden. Überwachte
Untersuchungen können
durchgeführt
und suszeptible Zellen erhöhten
Konzentrationen dieser Partikeln ausgesetzt werden. Partikeln mit
inaktivierter RT wird es nicht gelingen, suszeptible Zellen zu infizieren,
während
Kontrollstudien die Fähigkeit
zur Hervorrufung einer Infektion in den suszeptiblen Zellen belegen.
Die gleiche Methodologie wie jene, die bei Erzeugung der viralen
Partikeln Einsatz fand, lässt sich
anwenden, um die Inaktivierung der Viruspartikeln der vorliegenden
Erfindung zu testen. Zur Überwachung
der Infektivität
sowohl bei den nichtinfektiösen
Partikeln als auch bei den Kontrollen berücksichtigt der Erfinder die Überwachung
der Produktion von RT und p24-Antigen in den Kulturüberständen. In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden Überstände auf
die Anwesenheit von Viruspartikeln getestet, und zwar durch das
sensible Verfahren der HNPCR (hemi-nested Polymerase-Kettenreaktion) bzw.
durch Amplifikation der 5' LTR-Sequenzen
(LTR-HNPCR). Dieser Test bestätigt
das Nichtvorhandensein der Infektivität bei den Impfstoffpartikeln,
da eine exzellente Korrelation zwischen einem negativen Infektivitätstest und
einer negativen LTR-HNPCR
besteht (Yang, u.a., 1998).
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Die
Sicherheit der Partikeln lässt
sich auch in vivo beurteilen, und zwar durch Inokulation bei bereits erläuterten
Tiermodellen. Das Fehlen der Infektivität bei den inaktivierten Partikeln
kann durch wiederholte Inokulation mit hohen Dosen bei Tieren, wie
z.B. PBL-SCID-Mäusen,
SCID-hu Mäusen
oder Tierprimaten, festgestellt werden.
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Als
ein Weg zur Schaffung eines zusätzlichen
Sicherheitsmechanismus für
diesen Impfstoff kann HIV-Integrase, ein für die virale Integration erforderliches
Enzym, inaktiviert werden. Es ist wichtig klarzustellen, dass keine
Replikation des Virus stattfinden wird, da die reverse Transkriptase
des viralen Partikels inaktiviert ist. Die inaktivierte HIV-Integrase
würde ein
zusätzliches
Sicherheitsmerkmal darstellen. Ohne eine funktionsfähige Integrase
besteht keine Möglichkeit
zur Integration von HIV in das genetische Material der Zelle, was die
Sicherheit des Impfstoffs zusätzlich
gewährleistet.
Beim Mechanismus zur Inaktivierung der Integrase handelt es sich
um einen der Mechanismen zur selektiven Photomarkierung, der eine
(Azido-Gruppe) Bindung an irgendeine aus mehreren Verbindungen nutzt,
von denen bekannt ist, dass sie an HIV-Integrase binden. Zu diesen
Verbindungen zählen:
Anti-Integrase-Oligonukleotide,
L-Chicoric-Säure
sowie eine große
Anzahl von Hydrazinderivat-Inhibitoren.
-
Obwohl
es wichtig ist, verschiedene Verabreichungswege in Betracht zu ziehen,
wird dem intramuskulären
Weg der Vorzug gegeben. Weitere Möglichkeiten schließen die
1) intranasale, 2) intrarektale, 3) intravaginale, 4) orale und
5) subkutane Verabreichung ein. Die zu verwendende Dosis wird in
viralen Partikeln bemessen und liegt in einem Verabreichungsbereich
von einem bis 1020 Partikeln. Es ist damit
zu rechnen, dass sich der optimale Dosierungsbereich zwischen 104 Partikeln und 108 Partikeln
befindet. Niedrigere Dosierungsbereiche können Dosen mit ungefähr 10, 102 oder 103 Partikeln
umfassen. Zu den Bereichen optimaler Dosierung können Dosen mit etwa 104, 105, 108, 107 oder 108 Partikeln
zählen.
Höhere
Dosierungsbereiche können Dosen
von circa 1010, 1012,
1014, 1016, 1018 oder 1020 Partikeln
einschließen.
Die wirkungsvolle Dosierung kann in Abhängigkeit von der Verabreichungsart
variieren.
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Für jede zu
testende Dosierung kann der Plan aus der Verabreichung einer Dosis
an den Tagen 0, 30, 60 und einer Booster-Dosis nach 180 Tagen bestehen.
Alternativ dazu können
Dosen allwöchentlich,
alle zwei Wochen oder monatlich über
Zeiträume
von einem, zwei, drei, vier, fünf
oder sechs Monaten verabreicht werden. Die Dosen können auch
alle zwei Monate über
einen ähnlichen
Zeitraum hinweg gegeben werden. Periodische Booster-Shots in Intervallen
von 1 – 5
Jahren können
erwünscht
sein, um den Schutzgrad der Immunität aufrechtzuerhalten. Weitere
Verabreichungspläne
können
benutzt werden, und die Erfindung berücksichtigt jeden beliebigen
Verabreichungsplan, aus dem eine effiziente Impfung resultiert.
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Zusätzlich zur Überwachung
der klinischen Sicherheit wird durch Messung der zellulären und
humoralen Immunreaktion auf HIV die Wirksamkeit beurteilt. Probanden
werden von Tag 0 an (Tag der ersten Inokulation) über einen
Zeitraum von zwei Jahren oder länger überwacht.
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Eine
Reihe unterschiedlicher HIV-Infektions-Systeme mit Tiermodellen
wurden benutzt (Kindt, u.a., 1992). Nichtmenschliche Primaten, etwa
Schimpansen und Schweinsaffen, können
mit HIV-1 infiziert werden. Obwohl CD4
+-Zellen
in diesen Systemen nicht depletiert werden, sind die Tiere nachweislich
mit dem Virus infiziert und somit von Nutzen bei Bestimmung der
Effizienz von HIV-Impfstoffen. Kleine Tiermodelle umfassen chimäre Modelle,
welche die Transplantation menschlichen Gewebes in immunodefiziente
Mäuse umfassen. Ein
solches System ist die hu-PBL-SCID-Maus, die von Mosier, u.a. (1988)
entwickelt wurde. Die von McCune, u.a. (1988) entwickelte SCID-hu-Maus
stellt ein weiteres System dar. Von diesen beiden Mausmodellen wird der
SCID-hu-Maus typischerweise der Vorzug gegeben, weil eine HIV-Infektion
bei diesen Tieren jener beim Menschen ähnlicher ist. SCID-hu-Mäuse, denen
menschliches Intestinum implantiert wurde, wurden als in vivo-Modell
für die Übertragung
von HIV über
die Schleimhäute
angeführt
(Gibbons, u.a., 1997). Verfahren zur Konstruktion von Säugertieren
mit menschlichen Immunsystemen sind in den
US-Patenten 5,652,373 ,
5,698,767 und
5,709,843 beschrieben.
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Der
Impfstoff der vorliegenden Erfindung wird in die Tiere inokuliert,
und später
werden diese einer Dosis des infektiösen Virus ausgesetzt. Die Wirksamkeit
des Impfstoffs wird mittels Verfahren bestimmt, welche Fachleuten
auf diesem Gebiet bekannt sind. Im Allgemeinen kann eine Vielzahl
von Parametern, die mit einer HIV-Infektion in Verbindung stehen,
getestet werden, und es lässt
sich ein Vergleich zwischen geimpften und nicht geimpften Tieren
vornehmen. Zu derartigen Parametern zählen Virämie, Nachweis des integrierten
HIV in Blutzellen, Verlust von CD4+-Zellen,
Produktion von HIV-Partikeln durch PBMC, etc.. Als wirksam wird
der Impfstoff angesehen, wenn eine signifikante Verringerung der
Anzeichen für
eine HIV-Infektion bei der geimpften im Vergleich zur nicht geimpften
Gruppe auftritt.
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Die
Fähigkeit
der inaktivierten HIV-Partikel, die neutralisierenden Antikörper auszulösen, lässt sich
bei Mäusen
messen, wie oben erläutert
(LaCasse, u.a., 1999). Die Fähigkeit
der Sera, einen Bereich von HIV-Isolaten zu neutralisieren, kann
mittels U87-CD4-Zellen,
die entweder CCR5- oder CXCR4-Corezeptoren exprimieren, oder mittels
eines Kultur-Assays mit peripheren Blutlympocyten überprüft werden
(LaCasse, u.a., 1999, LaCasse, u.a., 1998; Follis, u.a., 1998).
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Selbstverständlich zieht
der Erfinder die Anwendung der vorliegenden Erfindung als Impfstoff
gegen HIV beim Menschen in Betracht. Der Erfinder berücksichtigt,
dass die Untersuchung der vorliegenden Erfindung als Impfstoff beim
Menschen Standardverfahren und Richtlinien folgt, welche Fachleuten
auf diesem Gebiet bekannt sind. Ein wichtiger Aspekt der Anwendung
beim Menschen besteht in der Produktion einer effizienten Immunantwort
auf den Impfstoff. Obwohl verschiedene ex vivo-Untersuchungen durchgeführt werden können, wie
z.B. das Messen der anti-HIV-Antikörper-Produktion und der zellulären anti-HIV-Antworten,
besteht der endgültige
Test in der Fähigkeit
des Impfstoffs, einer Infektion mit HIV vorzubeugen oder den Ausbruch
von AIDS bei Individuen, die den Impfstoff erhalten, erheblich hinauszuzögern. Die Überwachung
der Wirksamkeit von HIV-Impfstoffen beim Menschen ist Fachleuten
auf diesem Gebiet wohlbekannt, und der Erfinder erwägt nicht,
dass die vorliegende Erfindung die Entwicklung neuer Verfahren zur Überprüfung der
Wirksamkeit eines Impfstoffs gegen HIV erfordern würde.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele wurden zwecks Veranschaulichung bevorzugter
Ausführungsformen
der Erfindung einbezogen.
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PHOTOAFFINITÄTSMARKIERUNGEN
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Eine
Verbindung, die sich zur Photoinaktivierung der reversen Transkriptase
von HIV-1 einsetzen lässt, ist
ein Azido-Dipyridodiazepinon, nämlich
9-Azido-5,6-dihydro-11-ethyl-6-methyl-11H-pyrido[2,3-b][1,5]benzodiazepin-5-on
(9-AN). Die Herstellung von 9-AN ist in Hargrave, u.a. (1991) beschrieben und
kann erfolgen durch Mischen eines äquimolaren Gemischs aus 2-Chlornikotinsäure und
4-Nitrophenylendiamin, das fünf
Stunden lang bei 170 °C
in Sulfolan erhitzt wird. Nach Abkühlung wird das Präzipitat
gesammelt und mit heißem
Ethanol gewaschen. Das erhaltene Gemisch aus 8- und 9- nitro-5,6-dihydro-11H-pyrido[2,3-b]benzodiazepiri-5-onen
wird dann mit Methyliodid und Dimsylnatrium in DMSO methyliert,
und das 5,6-dihydro-6-methyl-9nitro-Isomer wird durch fraktionelle
Kristallisation gereinigt. Die 8-Amino-Verbindung wird durch Ethylierung
mit Ethyliodid und Dimsylnatrium in DMSO gewonnen, gefolgt von einer
Reduktion der Nitrogruppe mit Zinnchlorid. Daraufhin wird die 8-Amino-Verbindung
durch Diazotierung mit Natriumnitrat zu Azid gewandelt, worauf eine
Reaktion mit Natriumazid folgt. Damit sich ein analytisch reines
Material ergibt, wird das 9-Azido-Derivat aus Diethylether kristallisiert:
mp 115–118 °C; CIMS molekulares
Ion H* 295; die C, H und N-Analyse und spektroskopische Charakterisierung
waren konsistent mit der Struktur. Eine methanolische Lösung der
Azido-Photomarkierung besitzt ein_max von 248 nm (_= 30000).
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Ein
weiteres Molekül,
das sich durch Diazotierung zur Photomarkierung machen lässt, ist
ein unter dem Handelsnamen UC781
TM bekanntes
Thiocarboxanilid. Entwickelt wurde UC781
TM von
den Forschungslaboratorien der Uniroyal Chemical Ltd.. Bekanntermaßen handelt
es sich bei UC781
TM um ein Molekül, das eine hohe
Affinität
zu HIV-1 reverser Transkriptase und die Charakteristiken fester
Bindung aufweist. In der Tat ist es begründet, davon auszugehen, dass
UC781
TM allein die HIV-1 reverse Transkriptase
inaktiviert (Barnard, u.a., 1997; Borkow, u.a., 1997). Die Diazotierung
dieses Moleküls
und seine anschließende
Aktivierung mit ultraviolettem Licht gewährleisten die Inaktivierung
der HIV-1 reversen Transkriptase. Die Azido-Photoaffinitätsmarkierungen
transformieren sich, nach Exponierung gegenüber ultraviolettem Licht, zu
hochreaktiven Nitrenen, die in der Lage sind, sich in proximale
kovalente Bindungen der Enzymstruktur der HIV-1 reversen Transkriptase
einzufügen.
Struktur
von UC781
TM
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BEISPIEL 2 – INAKTIVIERUNG VON HIV-PARTIKELN
UND HIV-INFIZIERTEN ZELLEN
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Die
Inaktivierung von HIV lässt
sich erzielen, indem Nutzen aus Verbindungen gezogen wird, welche die
HIV reverse Transkriptase mit einem hohen Grad an Spezifität binden.
Mithilfe der Photomarkierungstechnik kann eine Verbindung mit hoher
spezifischer Affinität
für die
HIV-1 reverse Transkriptase zu einer „aktiven" Moiety gemacht werden, die eine irreversible
Inaktivierung der reversen Transkriptase nach Exponierung gegenüber der
Strahlung ultravioletten Lichts erzeugt. Diese Inaktivierung erfüllt im Fall
der Verbindungen, die bereits beschrieben sind und von denen bekannt
ist, dass sie diese Wirkung haben, das Erfordernis, dass sie für die reverse
Transkriptase von HIV-1 spezifisch sind. Das bedeutet, dass ihre
Markierung und ihre Photoaktivierung nicht von der Veränderung
irgendeiner anderen Komponente des viralen Partikels als der reversen Transkriptase
von HIV-1 begleitet wird. Dies stellt ein wichtiges Element dieser
Erfindung dar, weil die irreversible Inaktivierung der HIV-1 reversen
Transkriptase zu nichtinfektiösen
Partikeln von HIV-1 mit einer natürlichen antigenen Struktur
führt,
die sich wie die infektiösen
Partikel von HIV-1 verhalten sollten, was ihre Fähigkeit zur Stimulierung einer
effizienten Immunantwort anbelangt. Es gibt viele Verbindungen,
die sich für
den Zweck der Photomarkierung-Inaktivierung
der HIV-1 reversen Transkriptase verwenden lassen und dazu zählen auch
UC781TM Thiocarboxanilid, UC781TM Azido-Thiocarboxanilid
und Azido-Dipyridodiazepinon.
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INFEKTION VIRUSPRODUZIERENDER ZELLEN
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Für den Laborgebrauch
adaptierte Isolate und Isolate vom primären Wildtyp-HIV werden mithilfe
etablierter Standardverfahren gezüchtet. Bei den Zellen, die
für die
Kultur zu verwenden sind, handelt es sich um mit Phytohemagglutinin
(PHA) stimulierte periphere mononukleare Blutzellen (PBMCs), weil
diese sowohl durch primäre
Isolate als auch durch für
den Laborgebrauch adaptierte Isolate schneller infiziert werden
als geclonte T-Zelllinien (MT-2 oder H9). Kurz ausgedrückt, werden
aus normalen Blutspendern stammende PBMCs durch Dichtegradienten-Zentrifugation
mittels Ficoll-Histopaque isoliert und mit 5 μg/ml PHA drei bis vier Tage
lang stimuliert. Daraufhin werden die PHA-stimulierten PBMCs in
RPMI-1640-Medium
kultiviert, das 10% durch Wärme
inaktiviertes FBS, 100 U Penicillin/ml, 100 μg Streptomycin/ml 2 mM L-Glutamin
und 5% gereinigtes menschliches Interleukin-2 enthält.
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Aliquots
von 107 nicht infizierten PBMCs in 10 ml
Medium werden mit 2 μg/ml
Polybren eine Stunde lang bei 37 °C
vorbehandelt. Daraufhin werden die Zellen mittels 1.0 ml Inokulum
des zellfreien Überstands des
primären
Isolats oder des für
den Laborgebrauch adaptierten Isolats infiziert. Die infizierten
PBMCs werden im Kulturmedium resuspendiert und auf die Überstand-p24-Antigen-Konzentration
hin überwacht,
die gewöhnlich
vierzehn Tage nach der Inokulation ihren höchsten Stand erreicht. Die
Kulturüberstände werden
geerntet, gepoolt, durch einen 0,45-μm-Filter geklärt und aliquotiert.
Die 50%-Gewebekulturinfektionsdosis
wird gemäß dem von
Johnson, u.a. (1990) beschriebenen Protokoll bestimmt, wobei das
Nachweisverfahren für das
p24-HIV-Antigen Anwendung findet.
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Natürlich berücksichtigt
der Erfinder, dass die Verwendung von PBMCs unter Umständen nicht
realisierbar ist, falls große
Virusvolumen benötigt
werden. In diesem Fall wird MT-2 als Zelllinie benutzt, deren Züchtung in
RPMI-1640-Medium mit 10% durch Wärme
inaktiviertem Fötalem
Bovinem Serum (FBS), Glutamin und Antibiotika erfolgt. Zellen werden
bei 37 °C
in einer Atmosphäre
aus Luft mit einem CO2-Anteil von 5% vermehrt.
Bei den hierfür
verwendeten Viren handelt es sich um die HIV-1-Isolate IIIB und/oder
RF, die mittels eines akuten Infektionsprozesses präpariert
werden. Die Infektion der MT-2-Zellen mit Viren wird in einem Masseninfektionsvorgang
vorgenommen. Die geeignete Anzahl an Zellen wird mit infektiösen Viren
in einer konischen Zentrifugenröhre
bei geringem Gesamtvolumen von 1–2 Millilitern vermischt. Im
Anschluss an eine vierstündige
Inkubation werden die infizierten Zellen auf die passende Endkonzentration
von 5 × 104 Zellen pro Milliliter mit frischem Gewebekulturmedium
gebracht. Nicht infizierte Zellen mit der gleichen Konzentration
werden für
die Toxizitäts-
und Zellenkontrollen plattiert. Die MOI wird reguliert, damit bis
zum sechsten Tag eine komplette Zelltötung in den Viruskontroll-Wells
stattgefunden hat. Viruspartikel werden mittels Standardverfahren
konzentriert und mithilfe von RT-Assays (Fletcher, u.a., 1995a,
1995b) und p24-Antigen-Assays quantifiziert.
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INAKTIVIERUNG VON HIV-PARTIKELN
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Sobald
die HIV-Partikel gereinigt und quantifiziert sind, wird die 50%
Gewebekulturinfektionsdosis ([TCID50] =
5 × 104) in Anwesenheit des Vier- bis Achtfachen
der 50% inhibitorischen Konzentration (IC50)
des Photoaffinitätsmarkierungsmoleküls inkubiert.
Im Fall von Azido-Dipyridodiazepinon beläuft sich die IC50 auf 160
nM. Was Thiocarboxanilid und Azido-Thiocarboxanilid anbelangt, beläuft sich
IC50 auf 0,2 nM.
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Inkubationen
wurden in RPMI 1640 ohne FBS zwei Stunden lang bei 37 °C durchgeführt, wobei
alle 15 Minuten leicht gerührt
wurde. Unter Verwendung einer GE 275 W Sonnenlampe, die eine UV-Strahlungsintensität von etwa
15 μW/cm2 liefert, wurden die Gemische aus viralen
Partikeln und Photoaffinitätsmarkierungen über eine
Zeitdauer von mindestens 50 Minuten ultraviolettem Licht ausgesetzt.
Nach diesem Vorgang enthielt die Lösung HIV-1-Partikel, die eine
vollständig
inaktivierte reverse Transkriptase aufwiesen und somit unfähig zur
Infizierung suszeptibler Zellen waren.
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Die
Infektivität
der inaktivierten Viruspartikel wird mithilfe kontrollierter Versuche
bestimmt, bei denen es trotz Aussetzung suszeptibler Zellen gegenüber erhöhten Konzentrationen
dieser Partikel nicht zur Infektion der Zellen kommt, wie sowohl
durch das von Yang, u.a. (1998) beschriebene sensitive hemi-nested-PCR-Verfahren
als auch durch die fehlende Produktion von viralen Partikeln, reverser
Transkriptase und p24 belegt. Ein solches Verfahren zur Untersuchung
der Produktion von Viruspartikeln wird von Borkow, u.a. (1997) umrissen.
Kurz ausgedrückt,
werden 0,5 ml konzentrierter inaktivierter Virus zu 0,5 ml von Phytohemagglutinin-aktivierten
mononuklearen Zellen von Nabelschnurblut (CBMC) (4 × 106 Zellen) in RPMI 1640–10% FBS gegeben und zwei Stunden
lang bei 37 °C
unter gelegenlichtem sanften Mischen inkubiert. Das HIV-CBMC-Inkubationsgemisch
wird mit der Zugabe von 10 ml RPMI 1640 diluiert, und Rest-HIV wird
durch zehnminütiges Pelletieren
der Zellen bei 300 × g
entfernt, gefolgt von der Entfernung des Überstands und der Resuspension der
Zellen in 2 ml RPMI 1640–10%
FBS, enthaltend Interleukin-2 (10 U/ml). Die gesamte Probe wird
in einen einzigen Well eines 24-Well-Dish plattiert. Nach viertägiger Kultivierung
wird 1 ml Medium entfernt und durch 1 ml frisches Medium ersetzt.
Am siebten Tag werden Kulturüberstände isoliert,
und die HIV-Produktion wird durch die Messung der RT-Aktivität- und p24-Antigen-Level
in diesen zellfreien Überständen beurteilt;
und die Zellen werden durch das hemi-nested-PCR-Verfahren von Yang,
u.a. (1998) auf Integration hin überwacht.
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BEISPIEL 3 – PRODUKTION NICHTINFEKTIÖSER NASZENTER
VIREN AUS UC781TM-BEHANDELTEN HIV-INFIZIERTEN ZELLEN
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Es
wurde gezeigt, dass UC781TM nicht nur das
gereinigte Virus, sondern auch das naszente Virus aus HIV-infizierten
Zellen inaktiviert, die in Anwesenheit der Verbindung gezüchtet werden
(Borkow, u.a., 1997, hierin durch Bezugnahme eingegliedert). Die
von Borkow, u.a. beschriebenen Verfahren lassen sich zur Produktion
inaktivierter Viren zwecks Verwendung in der vorliegenden Erfindung
einsetzen. Außerdem
können
die Verfahren angewandt werden, um einen Ganzzellimpfstoff zu schaffen,
in dem die Zellen zwar HIV-infiziert sind,
aber durch UC781TM nichtinfektiös gemacht
werden. Ein Ganzzellenimpfstoff umfasst die Injektion HIV-infizierter
Zellen. Die Injektion ganzer Zellen kann eine stärkere Immunreaktion auf das
Virus verschaffen. Die Verfahren von Borkow, u.a. (1997) sind nachstehend
erläutert.
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INKUBATION CHRONISCH HIV-1-INFIZIERTER
H9-ZELLEN MIT UC781TM
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Chronisch
infizierte H9-Zellen (5 × 105 Zellen) werden mit 10 μM UC781TM bei
einem Gesamtvolumen von 1 ml RPMI 1640–10% FBS achtzehn Stunden lang
bei 37 °C
inkubiert. Dann werden die Zellen durch zehnminütiges Zentrifugieren bei 300 × g von
den Kulturüberständen getrennt.
Die pelletierten H9-Zellen werden durch Suspension in 10 ml RPMI
1640 gewaschen, gefolgt von zehnminütigem Zentrifugieren bei 300 × g. Das Zellpellet
wird in 4 ml RPMI 1640–10%
FBS resuspendiert und in Cokultur-Untersuchungen zur Bestimmung der
Infektivität
benutzt (Borkow, u.a., 1997).
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INKUBATION PERIPHERER BLUTLYMPHOCYTEN
MIT UC781TM
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Zellen
peripherer Blutlymphocyten (PBL) (2 × 106 Zellen),
die aus Blut HIV-1-infizierter
Patienten isoliert sind, werden mit Medium und 10 μM UC781TM bei einem Gesamtvolumen von 1 ml zwei
Stunden lang bei 37 °C
inkubiert. Überschüssiges Wirkungsmittel
kann durch Pelletieren der Zellen durch zehnminütiges Zentrifugieren bei 300 × g und
Entfernung des Mediums entfernt werden. Das Zellpellet wird durch
Suspension in 10 ml Medium gewaschen, woraufhin eine Zentrifugierung
folgt. Dieser Schritt des Waschens wird zweimal wiederholt. Das
endgültige
Zellpellet wird in 1 ml Medium oder einer anderen isotonischen Lösung resuspendiert.
Um zu gewährleisten,
dass die Zellen nichtinfektiös
sind, werden sie mit 1 ml aktivierter CBMC (2 × 106 Zellen)
co-kultiviert. Das Kulturmedium wird alle zwei Tage gewechselt,
und frische aktivierte CBMC (2 × 106 Zellen) werden einmal pro Woche hinzugegeben.
Die Überwachung
der HIV-1-Produktion erfolgt durch Messung der p24-Antigen-Levels
in zellfreien Kulturüberständen. Die
Integration des Virus wird durch das hemi-nested-PCR-Verfahren von
Yang, u.a. (1998) getestet.
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BEISPIEL 3 – KLINISCHE STUDIE ÜBER HIV-IMPSTOFF
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Dieses
Beispiel beschreibt ein Protokoll zwecks Erleichterung einer klinischen
Studie über
einen HIV-Impfstoff. Die verschiedenen Elemente der Durchführung einer
klinischen Studie, einschließlich
der Behandlung und Überwachung
von Patienten, sind Fachleuten auf diesem Gebiet angesichts der
vorliegenden Offenbarung wohl bekannt. Im Allgemeinen sollte die
klinische Studie über
den aus inaktivierten viralen Partikeln bestehenden Impfstoff darin
bestehen, dass derartige virale Partikel, die durch die Photomarkierung
reverser Transkriptase erzeugt werden, wie in der vorliegenden Erfindung
beschrieben, menschlichen Probanten verabreicht werden, um die Sicherheit
und die zelluläre,
antikörperbezogene,
humorale und weitere klinische Antworten zu beurteilen. Die folgenden
Informationen werden als allgemeine Richtlinie zur Verwendung bei
klinischen Untersuchungen über
HIV-Impfstoffe dargelegt. Informationen, welche den Aufbau klinischer
Untersuchungen betreffen, können
auch dem HIV Experimental Vaccine Directory der American Foundation
for AIDS Research, Band 1, Nr. 2, Juni 1998, entnommen werden.
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Geeignete Probanden:
-
- Erwachsene Männer
und Frauen, die HIV-seronegativ sind.
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Einschlusskriterien für die Probanden:
-
- Patientenalter: 18 Jahre – 60 Jahre.
-
Kriterien hinsichtlich der Fortpflanzung:
-
- Negativer Schwangerschaftstest. Abstinenz oder wirksames
Verfahren zur Geburtenkontrolle/Kontrazeption während der Untersuchungen.
-
Einschlusskriterien:
-
Die
Probanden müssen
gesund sein nach den Maßstäben einer
normalen ärztlichen
Untersuchung und gemäß normalen
Laborwerten, wie sie von der WHO für Teilnehmer an klinischen
Untersuchungen definiert sind. Des Weiteren müssen Probanden in der Lage
sein, eine Einverständniserklärung zu
verstehen und zu unterschreiben. Probanden müssen außerdem ein normales Blutbild
aufweisen, und zwar sowohl bezüglich Leukozyten,
Lymphozyten, Granulozyten und Blutplättchen als auch bezüglich Hämoglobin
und Hämatokriten. Die
folgenden Parameter müssen
bei den Probanden ebenfalls normal sein: Harnuntersuchung, BUN,
Kreatinin, Bilirubin, SGOT, SGPT, alkalische Phosphatase, Calcium,
Glucose, CPK, CD4+-Zellzahl und das Immunglobulin-Profil
von normalem Serum.
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Ausschlusskriterien:
-
Im
Folgenden sind Ausschlusskriterien aufgeführt: HIV-Seropositivität; aktiver
Alkohol- oder Drogenmissbrauch; Unfähigkeit zur Abgabe einer Einverständniserklärung; medikamentöse Behandlung,
welche die Immunfunktion beeinflussen kann, ausgenommen eine geringe
Dosis NSAIDS von nicht verschreibungspflichtiger Stärke, Aspirin
oder Acetaminophen für
akute Leiden, wie z.B. Kopfschmerzen oder Trauma; jegliches Befinden,
das nach Meinung des leitenden Forschers den Abschluss der Studien
oder die Beurteilung der Ergebnisse beeinträchtigen könnte.
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Randomisierung
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Die
Studie wird doppeltblind randomisiert. Beim Placebo wird es sich
um die Impfstofflösung
ohne die inaktivierten viralen Partikel handeln. Probanden wird
auf Zufallsbasis einer der oben beschriebenen Impfstoffwege zugeteilt.
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Dosierungsbereich
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Dosierungen
von 104, 106 und
108 Partikeln werden zwecks klinischer Sicherheit
und Immunogenität untersucht.
Andere Dosen im Bereich von 10 bis 1020 Partikeln
können
ebenfalls untersucht werden.
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Verabreichung
-
Für jede zu
testende Dosis kann der Plan die Verabreichung einer Dosis an den
Tagen 0, 30, 60 und einer Booster-Dosis an Tag 180 vorsehen. Die
Verabreichung wird intramuskulär
vorgenommen. Zu den zusätzlichen
Möglichkeiten
können
der subkutane, orale, intrarektale, intravaginale, intranasale/intramuskuläre, intrarektale/intramuskuläre, intranasale/subkutane
und der intrarektale/subkutane Verabreichungsweg zählen.
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Anzahl der Probanden je Verabreichungsweg:
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Je
Verabreichungsweg gibt es pro Dosierungsstufe 12 Probanden. Von
diesen zwölf
Probanden erhalten acht den Impfstoff und vier eine Lösung ohne
inaktivierte virale Partikeln.
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Dauer der Untersuchungen:
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Zwei
Jahre.
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Endpunkte:
-
Der
Endpunkt für
klinische Sicherheit ist kein Beleg für die Veränderung der klinischen, immunologischen
oder laboratorischen Parameter. Der Endpunkt für immunologische Effizienz
ist die Serokonversion mit Produktion einer wirksamen zellulären, humoralen
und antikörperbezogenen
Antwort gegen HIV. Die wirksame immunologische zelluläre Antwort
kann untersucht werden, indem Antworten cytotoxischer T-Lymphocyten
gegen verschiedene Clades von HIV verwendet werden. Die humorale
Antwort lässt
sich dadurch beurteilen, dass die Erzeugung von IFN-Gamma-Freisetzung
mittels eines modifizierten Elispot-Assays gemessen wird. Mittels
Durchführung
von Neutralisierungsuntersuchungen gegen verschiedene HIV-Clades
kann die Antikörperproduktion
bewertet werden.