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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zur
Herstellung von Granulat aus Pulvermaterial(ien), insbesondere,
aber nicht ausschließlich,
für die
Herstellung von Mineralzusätzen
für Böden oder
Tiernahrung; sie betrifft ebenfalls die Granulatprodukte, die bei
der Durchführung
des Verfahrens erhalten werden.
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Auf
dem Gebiet der Herstellung von Mineralzusätzen für Tiernahrung liegen die Rohstoffe
in Form von Pulvern vor, welche, wenn sie unverarbeitet der Nahrungsration
beigemischt werden, oftmals hohe Verlustraten aufweisen und sich
manchmal als problematisch erweisen, da sie die Nasen der Tiere verstopfen
können.
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Wenn
diese Mineralstoffelemente als Zusätze für Böden verwendet werden, verflüchtigen
sich die Grundstoffe durch die Einwirkung des Windes während oder
nach dem Ausbringen, und die dadurch hervorgerufenen Verluste erweisen
sich auch hier als bedeutend.
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Um
diesen Nachteilen entgegenzuwirken, ist bereits vorgeschlagen worden,
die letztendliche Anwendungsform des Produktes dahingehend zu verändern, dass
das Pulver oder das Pulvergemisch einem Granulierungs- oder Agglomerierungsvorgang unterzogen
wird, welcher es ermöglicht,
die Größe der Teilchen,
aus denen das Produkt besteht, zu erhöhen.
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In
den beiden Schriftstücken
FR-A-2 620 599 und EP-A-0 759 323 sind, zum Beispiel, ein Verfahren
und eine Anlage beschrieben, die zur Herstellung von Granulat aus
pulverförmigem/n
Rohmaterial(ien) dienen, wobei eine kreisförmige Drehscheibe zum Einsatz
kommt.
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Bei
der praktischen Durchführung
wird das Pulver derart auf der Scheibe verteilt, dass es eine Schicht
bildet, auf welche ein flüssiges
Bindemit tel gespritzt wird, um Stücke zu erhalten, die im Wesentlichen
kugelförmig
sind.
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Diese
Art von Verfahren und Anlage, bei welchen eine Drehscheibe zum Einsatz
kommt, sind indes nicht vollkommen zufriedenstellend, da das Granulat,
das auf diese Weise erhalten wird, eine Körnung von unzureichender Gleichmäßigkeit
aufweist, wobei eine solche Gleichmäßigkeit bedeutsam sein kann,
wenn beispielsweise das Endprodukt dazu bestimmt ist, mittels mechanischer
Vorrichtungen auf Böden
ausgebracht zu werden. Diesem technischen Problem kann selbstverständlich Rechnung
getragen werden, indem eine Sichtung durchgeführt wird, bei welcher die Granulatkörner mit
akzeptabler Größe ausgelesen
werden, wie es etwa in dem Schriftstück EP-A-0 759 323 beschrieben
ist, wobei dies jedoch die Produktionsleistung der Herstellungsanlage
insgesamt erheblich beeinträchtigen
kann, insbesondere wenn der Rückführungsgrad
hoch ist.
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Darüber hinaus
wird in dem Schriftstück
von JOHN PAYNE et al, <<The Pelleting Handbook>>, 1994, BORREGAARD LIGNOTECH, SARPSBORG, NORWEGEN
XP002089808 eine Anlage präsentiert, die
eine Art Formmaschine für
die Herstellung von Granulat ist, wobei der pulverförmige Rohstoff
durch eine Düse
gepresst wird.
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Mit
der entsprechenden Anlage an sich ist es nicht möglich, kugelförmige Granulatkörner herzustellen,
die eine so gleichmäßige Körnung aufweisen, dass
sie insbesondere für
die oben erwähnte
Anwendung geeignet wären.
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Einige
weitere Techniken setzen die Rohstoffe starken Belastungen aus,
welche deren intrinsischen physikalisch-chemischen Eigenschaften
beeinträchtigen
können.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, aus pulverförmigen Rohstoffen
Granulatkörner
von relativ gleichmäßiger und
kontrollierter Größe sowie
abgerundeter, annähernd
kugelartiger Form herzustellen, und zwar mittels einer Technologie,
welche recht einfach in der Durchführung ist und welche diejenigen
Rohstoffe, welche die angestrebten Wirkungen ausüben, keinen starken Belastungen aussetzt.
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Das
Herstellungsverfahren für
Granulat gemäß der vorliegenden
Erfindung besteht darin: – das Pulvermaterial
oder die Pulvermaterialien mit einem Bindemittel in flüssiger Form
zu vermischen, wobei dieser Mischvorgang durch Aufsprühen des
genannten Bindemittels auf einen sich senkrecht abwärts bewegenden
Strom des Pulvermaterials oder der Pulvermaterialien ausgeführt wird,
und zwar unter der Einwirkung von rotierenden Mischblättern, um
an der Austrittsöffnung
Agglomerate der Bindemittel-Pulvermischung zu erhalten, – die Bindemittel-Pulvermischung einer
Bearbeitung durch eine Formvorrichtung zu unterziehen, um sie zu
einem zylindrischen Strang mit festgelegtem Durchmesser zu formen, – den zylindrischen
Strangs in Abschnitte einer seinem Durchmesser ähnlichen Länge zu zerschneiden, um Granulatkörner herzustellen, – die erhaltenen
Granulatkörner
in einer Trommel auf sich selbst rollen zu lassen, um ihnen eine
im Allgemeinen abgerundete oder eine im Wesentlichen abgerundete
Form zu verleihen, und dann – die
Granulatkörner
zu trocknen.
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Gemäß einer
weiteren kennzeichnenden Eigenschaft der Erfindung wird bei dem
Arbeitsgang, bei welchem die Granulatkörner in einer Trommel auf sich
selbst rollen gelassen werden, um ihnen eine allgemeine Form zu
verleihen, die im Wesentlichen kugelartig ist, gleichzeitig Bindemittel
versprüht,
damit vorhandene Feinpartikel auf den Granulatkörnern fixiert werden können.
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Nach
dem Trocknen der Granulatkörner sieht
das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung vor, zusätzlich
eine Siebsichtung durchzuführen,
um diejenigen Partikel auszulesen, deren Größe zwischen einem ersten festgelegten
Tiefstwert und einem zweiten festgelegten Höchstwert liegt. Die kleinen
und die großen
Granulatkörner,
die bei dieser Siebsichtung ausgesondert wurden, werden in den Herstellungsprozess
zurückgeführt; vor
dieser Rückführung werden
die großen
Partikel einem Zerkleinerungsvorgang unterzogen.
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In
dem Granulierungsverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung ermöglicht
es das Vorhandensein des Bindemittels, die Druck- und Temperaturbedingungen,
die erforderlich sind, um dem zylindrischen Strang eine geeignete
Form zu verleihen, in vertretbaren Grenzen zu halten; dies erleichtert
den Formgebungsvorgang, und die Gefahr einer Beeinträchtigung
der kennzeichnenden physikalisch-chemischen Eigenschaften der wirksamen
Rohstoffe wird somit verringert. Die Abfolge der oben genannten
Schritte ermöglicht
es weiterhin, auf wirksame Weise die Form und die Größe der erhaltenen
Granulatkörner
zu steuern. In Abhängigkeit
von den Anforderungen an die Eigenschaften des Endproduktes kann
es somit ermöglicht
werden, die Quote an rückgeführter Ausschussproduktfraktion
zu begrenzen; weiterhin kann es ermöglicht werden, dass der anwendende
Kunde ein Produkt erhält,
das besser seinen Erwartungen entspricht.
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Die
Anlage zur Durchführung
des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst:
- – Mittel zur Lagerung des Pulvermaterials
oder der Pulvermaterialien und des flüssigen Bindemittels, die mit
Misch- und Dosiermitteln verbunden sind,
- – Mittel,
welche die Beförderung
des oder der Pulvermaterialien und des Bindemittels in einen Vertikalmischer
eines Typs ermöglichen,
der eine senkrechte Mischkammer mit einer zentralen Welle umfasst,
an welcher ein oder mehrere Sätze
rotierender Blätter
angebracht sind,
- – Mittel
zur Beförderung
der im genannten Mischer erhaltenen Agglomerate der Bindemittel-Pulvermischung
in eine Formmaschine mit Presswalzen und einer gelochten Düsenplatte, die
es ermöglicht,
die Bindemittel-Pulvermischung zu endlosen zylindrischen Strängen zu formen,
wobei die Düsenplatte
mit einer Schneidevorrichtung verbunden ist, mit welcher aus den endlosen
Strängen
zylindrische Granulatkörnern hergestellt
werden können.
- – Mittel
in Form einer Drehtrommel, in welche die zylindrischen Granulatkörner, die
aus der Formmaschine austreten, gegeben werden, um diese auf sich
selbst rollen zu lassen, wodurch ihnen eine im Allgemeinen kugelartige
Form verliehen wird,
- – Mittel
zum Trocknen der erhaltenen Granulatkörner, sowie
- – Mittel
zur Lagerung der Granulatkörner,
welche möglicherweise
mit Mitteln zum Abfüllen
versehen sind.
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Weiterhin
ist erfindungsgemäß jede Presswalze
der Formmaschine mit einer Schneidevorrichtung verbunden, die aus
zwei Messern besteht: eines arbeitet vor der Achse der Presswalze
und ein anderes hinter dieser Achse.
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Gemäß einer
weiteren Besonderheit weist die Drehtrommel der Anlage einen polygonalen
Innenquerschnitt auf und ihre Achse ist gegenüber der Waagerechten leicht
geneigt, um im Inneren die Fortbewegung der Granulatkörner von
einem Ende, welches die Eintrittsöffnung bildet, zum anderen
Ende, welches die Austrittsöffnung
bildet, zu gewährleisten. Vorzugsweise
ist im Innenraum dieser Trommel eine Bindemittelsprühdüse angeordnet,
um die Fixierung von vorhandenen Feinpartikeln auf den Granulatkörnern sicherzustellen.
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Das
Verfahren und die Anlage gemäß der Erfindung
können
derart angepasst und eingesetzt werden, dass auf einfache und kontinuierliche
Weise Granulatkörner
erhalten werden, die als Mineralzusätze für Böden verwendet werden können und
die dafür
geeignet sind, mit Hilfe der herkömmlichen mechanischen Vorrichtungen
ausgebracht zu werden.
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So
werden diese Granulatkörner
gemäß einer
interessanten Ausführungsform
aus einer Mischung aus Calciumcarbonat, Natriumchlorid und Oligoelementen
in Verbindung mit einem Bindemittel wie Melasse oder Lignosulfonat
erhalten. Weiterhin ist die Anlage dafür ausgelegt, ein Granulatprodukt herzustellen,
dessen Partikel größtenteils
eine im Wesentlichen abgerundete Form sowie eine Körnung zwischen
2,5 und 4 mm aufweisen. Vorzugsweise weisen in dem erhaltenen Granulatprodukt
mindestens 90 Gewichts% der Partikel eine Körnung zwischen 2,5 und 4 mm,
insbesondere in der Größenordnung
von 3 mm, auf. Das Produkt weist einen Gehalt an Stäuben auf,
der kleiner als 0,5 Gewichts% ist; seine Dichte liegt in der Größenordnung
von 1,1 kg/Liter, und die Granulatkörner, aus denen es besteht,
haben eine Härte
von mehr als 3,5 Kgf.
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Die
Erfindung wird durch die folgende Beschreibung erläutert aber
keinesfalls eingeschränkt, wobei
auf die auf die beigefügten
Zeichnungen Bezug genommen wird, in denen:
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1 eine
allgemeine schematische Ansicht einer Granulatherstellungsanlage
gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt;
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2 eine
schematische Schnittansicht des Vertikalmischers, der Bestandteil
der Anlage ist, zeigt;
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3 eine
schematische Schnittansicht zeigt, welche die Formmaschine mit Presswalze
und gelochter Düsenplatte,
die Bestandteil der Anlage ist, erläutert;
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in 4 ein
Schnitt durch die gelochte Düsenplatte
dargestellt ist, welcher die allgemeine Anordnung der Öffnungen
zeigt;
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5 eine
vergrößerte schematische
Ansicht zeigt, welche die Arbeitsweise der Formmaschine mit ihrer
Schneidevorrichtung zur Herstellung der Granulatkörner erläutert.
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6 eine
schematische Querschnittsansicht der Drehtrommel zeigt, welche unmittelbar
hinter der Formmaschine liegt und es ermöglicht, die Granulatkörner derart
in Bewegung zu bringen, dass sie auf sich selbst rollen, wodurch
ihnen eine abgerundete allgemeine Form verliehen wird.
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Die
Anlage, die in der 1 dargestellt ist, umfasst mehrere
Silos 1, 2, 3 und 4, in welchen
die pulverförmigen
Stoffe gelagert werden, die Bestandteil der Zusammensetzung des
Granulatendprodukts, welches erhalten werden soll, sein können. Nicht
dargestellte Beförderungsmittel
in Form von Förderbändern oder
in anderer Form sorgen dafür, dass
die gewählten
und dosierten Rohstoffe in eine Mischvorrichtung 5 gelangen,
welche dem Durchmischen der unterschiedlichen Pulver zur Herstellung einer
homogenen Mischung dient. Es kann ein herkömmlicher Horizontalmischer,
zum Beispiel mit Doppelschnecke, verwendet werden.
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Der
Mischvorrichtung 5 ist eine Dosiervorrichtung 5' nachgeschaltet,
die über
einen nicht dargestellten Fülltrichter
mit Pufferfunktion gespeist wird, wodurch eine gleichmäßige Speisungsrate
einer Vorrichtung 6 ermöglicht
wird, wobei diese Vorrichtung dazu dient, die pulverförmige Zusammensetzung
mit einem flüssigen
Bindemittel geeigneter Art, welches aus dem Vorratsgefäß 7 stammt,
zu mischen. Die Mischvorrichtung 6, die gesondert in 2 dargestellt
ist, entspricht derjenigen, die im Schriftstück FR-A-2 110 045 beschrieben
ist; insbesondere kann ein Modell Flexomix 335, hergestellt von
der Firma SCHUGI B.V. 29, CHROOMSTRAAT 8211 AS LELYSTAD – Niederlande,
benutzt werden. Bei dieser Vorrichtung handelt es sich um einen
Vertikalmischer, der eine senkrechte Mischkammer 8 umfasst,
in welcher eine motorgetriebene zentrale Welle 9 angeordnet
ist, die mit einem oder mehreren Sätzen rotierender Blätter 10 versehen
ist. Über
einen Eintrittsstutzen 11 kann die pulverförmige Zusammensetzung
in die senkrechte Kammer 8 geleitet werden, und zwar mit
Hilfe herkömmlicher,
nicht dargestellter Übertragungsmittel,
wobei eine Einspritzdüse 12,
die mit dem Vorratsgefäß 7 verbunden
ist, dafür
sorgt, dass das Bindemittel unmittelbar oberhalb der rotierenden
Blätter 10 versprüht wird.
Die pulverförmige
Zusammensetzung fällt
durch die einfache Schwerkraft auf das versprühte Bindemittel. Im Laufe des
Fallens, stellen die rotierenden Blätter sicher, dass sich das
Pulver mit dem flüssigen
Bindemittel vermischt, und es werden an der Austrittsöffnung 13 Agglomerate
von Mischungen aus Bindemittel/Pulver erhalten, deren Form und Größe recht
ungleichmäßig sind.
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Die
gebildeten Agglomerate werden von einem Förderband 14 aufgenommen
und in Richtung einer Formgebungsvorrichtung 15 transportiert,
die in den 3 bis 5 ausführlich dargestellt
ist.
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Das
Förderband 14 ist
derart beschaffen, dass das Zusammenkleben der Agglomerate, welche die
Mischvorrichtung 6 verlassen, in größtmöglichem Ausmaße vermieden
wird; um die Kontaktzeit mit der Be förderungsoberfläche zu begrenzen,
wird die Beförderungsgeschwindigkeit
so hoch wie möglich
sein.
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Bei
der Formgebungsvorrichtung 15 handelt es sich um eine Presse
mit Presswalzen 16 und einer gelochten Düsenplatte 17,
welche mit einem Schneidesystem 18 versehen ist. Die Öffnungen
der Düsenplatte 17 werden
dem gewünschten
Durchmesser der Granulatkörner,
aber auch dem vorgesehenen Kompressionsgrad angepasst, und das Schneidesystem 18 ist
derart ausgelegt, dass zylindrische Granulatkörner erhalten werden, deren
Länge annähernd ihrem
Durchmesser entspricht.
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Wie
in der 3 dargestellt ist, besteht die Formmaschine 15 aus
Presswalzen 16 (fünf
an der Zahl), die frei drehbar auf den horizontalen Achsen 20 angeordnet
sind und die auf der Düsenplatte 17 oder
unmittelbar oberhalb derselben rollen, wobei sie von einer motorgetriebenen
Vertikalwelle 21 in Bewegung gesetzt werden. Die Düsenplatte 17 umfasst eine
Reihe von Öffnungen 22,
die in der 4 ausführlich dargestellt sind, und
von oben nach unten aus einem kegelstumpfartigen Eintrittsabschnitt 23 bestehen,
auf welchen ein zylindrischer Formungsabschnitt 24 folgt,
der durch einen Ausstoßkegel 25 verlängert wird,
auf welchen wiederum ein zylindrischer Austrittsabschnitt 26 folgt.
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Die
Formmaschine 15 wird durch die Eintrittsöffnung 27 gespeist,
und die Bindemittel-/Pulver-Mischung bildet auf der Oberseite der
Düsenplatte 17 eine
Produktschicht 28. Wie in der 5 dargestellt ist,
drückt
die Bewegung der Presswalzen 16 die zu penetrierende Bindemittel-/Pulver-Mischung
in die Formgebungskanäle 22 der
Düsenvorrichtung;
hierbei werden endlose zylindrische Stränge 30 gebildet, die
mittels der Schneidevorrichtung 18, die sich unmittelbar
unterhalb der Düsenplatte 17 befindet,
bei der gewünschten
Länge abgeschnitten
werden.
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In
der erfindungsgemäßen Formgebungsvorrichtung 15 besteht
das Schneidesystem 18 aus zwei Messern 31 und 32,
die mit den jeweiligen Presswalzen 16 in Verbindung stehen
und über
die Motorwelle 21 in eine Drehbewegung versetzt werden.
Das erste Messer 31 dient dem Schneiden der zylindrischen
Stränge 30 vor
dem Durchgang der Achse 20 der verbundenen Presswalze 16,
während das
zweite Messer 32 nach dieser Achse 20 die Stränge 30 erneut
schneidet.
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Die
Messer 31 und 32 sind einzeln einstellbar, und
zwar hinsichtlich ihrer Anordnung und ihrer Ausrichtung. In der
Anlage gemäß der vorliegenden Erfindung
erfolgen diese Einstellungen in Abhängigkeit von den Kompressionseigenschaften
und vom Durchmesser der zylindrischen Stränge 30, so dass an
der Austrittsöffnung
Zylinderabschnitte erhalten werden, deren Länge im Wesentlichen deren Durchmesser
entspricht.
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Die
erhaltenen zylindrischen Granulatkörner verlassen die Formmaschine 15 über eine
Entnahmevorrichtung, die in der 1 unter
dem Bezugszeichen 34 schematisch dargestellt ist; anschließend werden
sie in eine Drehtrommel 35 gegeben, deren Achse gegenüber der
Waagerechten leicht geneigt ist und in welcher sie einem Vorgang
unterzogen werden, bei dem sie durchmischt werden und auf sich selbst
rollen. Dieser Vorgang ermöglicht
es, die Granulatkörner
abzurunden und ihnen durch Abschleifen und Stauchen ihrer Kanten
eine Form zu verleihen, die einer Kugel nahekommt.
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Wie
in 6 dargestellt ist, weist die Trommel 35 einen
polygonalen Innenschnitt auf, der im dargestellten Fall sechseckig
ist, um die Granulatkörner
dazu zu bringen, auf sich selbst zu rollen, wodurch das Verleihen
einer kugelartigen Form optimiert wird. Antriebsmittel, die nicht
dargestellt sind, sorgen dafür,
dass die Trommel axial in Bewegung gesetzt wird, wobei die Geschwindigkeit
in der Größenordnung
von 10 bis 20 Umdrehungen pro Minute liegt.
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Im
Inneren der Trommel 35 dient eine Düse 36 dazu, das Bindemittel
auf die Granulatkörner
zu sprühen,
während
diese durchmischt werden. Diese Düse 36 kann mit ihrem
eigenen Bindemittelreservoir verbunden sein; sie kann aber auch
direkt mit dem Vorratsgefäß 7 verbunden
sein.
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Dieses
Besprühen
mit Bindemittel, welches in Abhängigkeit
von den behandelten Produkten wahlweise erfolgen kann oder nicht,
ermöglicht
es, Feinpartikel aus Bindemittel-/Pulver-Mischung, die insbesondere
beim im Laufe des Abschleifvorganges erzeugt werden, an die Granulatkörner zu
binden; es begrenzt die Materialverluste und ermöglicht es darüber hinaus,
die Kugelgestalt der Granulatkörner
zu optimieren.
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An
der Austrittsöffnung
der Trommel 35 werden die Granulatkörner von einem Förderband 38 aufgenommen,
mit Hilfe dessen sie in Richtung einer Trocknungsvorrichtung 40 in
Fließbettausführung befördert werden.
Mit Hilfe dieser Vorrichtung kann der größte Teil der wässrigen
Phase, die in der Zusammensetzung des flüssigen Bindemittels enthalten
ist, entfernt werden.
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Nach
dem Trocknen werden die Granulatkörner einem Kalibriervorgang
mittels eines Siebes 42 mit zwei Siebgittern unterzogen.
Die Partikel mit den richtigen Dimensionen, die zwischen einem festgelegten
Höchstwert
und einem festgelegten Tiefstwert liegen, werden in Richtung eines
Lagerraums 44 oder einer Abfüllstelle 45 abgeführt; die
Partikel, die zu groß sind,
werden einem Zerkleinerungsvorgang unterzogen und anschließend mit
den Partikeln, die zu klein sind, zurückgeführt, zum Beispiel in die Mischvorrichtung 5.
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Die
vorstehend beschriebenen unterschiedlichen Beförderungsvorrichtungen und -mittel
sind für einen
kontinuierlichen Betrieb der Anlage ausgelegt. So wird die Dosiervorrichtung 5', die dazu dient, die Speiserate
der Mischvorrichtung 6 einzustellen, über einen Fülltrichter mit Pufferfunktion
gespeist, der seinerseits von der Mischvorrichtung 5, die
in einem nicht kontinuierlichen Verfahren betrieben wird, gespeist
wird; in dem Vertikalmischer 6 und in der Formgebungsvorrichtung 15 bewegt
sich das behandelte Produkt durch die Schwerkraft; die Drehtrommel 35 ist
leicht geneigt, um die Fortbewegung der Granulatkörner von
der Eintrittsöffnung
zur Austrittsöffnung
zu gewährleisten;
der Fließbetttrocker 40 versetzt
das Produkt durch einen heißen
Luftstrom in Vorwärtsbewegung,
und die Siebungsvorrichtung ist ebenfalls geringfügig geneigt,
um für
eine Bewegung der sortierten Granulatkörner in Richtung des Lagerraums 44 oder
der Abfüllstelle 45 zu
sorgen.
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Die
Granulierungsanlage, die vorstehend beschrieben ist, kann für jede Art
von Bindemittel-/Pulver-Mischungen benutzt werden, wenn es wünschenswert
ist, die Größe und die
Form der Granulatkörner
zu steuern. In jedem Fall müssen
die Eigenschaften der benutzten Vorrichtungen sowie ihre Arbeitsweise
dem Produkt, welches hergestellt werden soll, angepasst werden.
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Eine
Anlage dieser Art kann insbesondere benutzt werden, um Mineralzusätze für Böden herzustellen,
die gemäß den Empfehlungen
der Hersteller der Ausbringmaschinen in Form von harten Granulatkörnern vorliegen
müssen,
die eine hinreichend große
Dichte aufweisen und deren Körnung
zu mindestens 80 % zwischen 2,5 und 4 mm liegt. In diesem Fall und
gemäß einer
Ausführungsform,
die auf dem Gebiet der Bodenversorgung von Interesse ist, können diese
Mineralzusätze
aus einer Mischung aus Calciumcarbonat, Natriumchlorid und Oligoelementen
in Verbindung mit einem geeigneten Bindemittel wie Melasse oder
Lignosulfonat bestehen.
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Zum
Zwecke der Erläuterung
und gemäß einem
besonders interessanten Ausführungsbeispiel kann
die pulverförmige
Grundzusammensetzung aus Folgendem bestehen:
- – 85 % gewöhnlichem
Rohkalk mit einer Körnung zwischen
100 und 400 Mikrometern, welcher ungefähr 80 % Calciumcarbonat und
ungefähr
20 % an verschiedenartigen Begleitstoffen umfasst;
- – 15
% Natriumchlorid mit einer Körnung
zwischen 100 und 400 Mikrometern, welches aus dem Steinsalzbergbau
oder aus der Meersalzgewinnung stammt; und
- – Oligoelemente
in Spurenmengen.
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Nach
der Homogenisierung in der Mischvorrichtung mit Doppelschnecke 5 gelangt
die pulverförmige
Zusammensetzung in den Vertikalmischer 6 des Typs Flexomix
335, wo sie sich mit dem flüssigen Bindemittel
(Melasse oder Lignosulfonat in 50 %iger Verdünnung in Wasser) vermischt,
und zwar unter Einwirkung der rotierenden Blätter 10, die mit einer Geschwindigkeit
in der Größenordnung
von 2.000 Umdrehungen/min. angetrieben werden. Dieses flüssige Bindemittel
wird derart in die senkrechte Kammer 8 gesprüht, dass
es in den erhaltenen Agglomeraten aus Bindemittel-/Pulver-Mischung
zu einem Prozentsatz in der Größenordnung
von 5 bis 6 % enthalten ist.
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Dieses
Agglomerate fallen auf das Förderband 14 und
werden mit hoher Geschwindigkeit (in der Größenordnung von 4 bis 5 m/s)
in Richtung der Formgebungsvorrichtung 15 befördert, welche
derart ausgelegt ist, dass zylindrische Granulatkörner mit einem
Durchmesser und einer Länge
von annähernd 3
mm erhalten werden können,
wobei die Vorrichtung dazu dient, den Druck, welchem die Bindemittel-/Pulver-Mischung
ausgesetzt ist, derart zu begrenzen, dass die Temperatur der Mischung im
Laufe der Formgebung unterhalb eines kritischen Wertes bleibt, bei
welchem ihre physikalisch-chemischen Eigenschaften verändert werden
könnten.
Insbesondere ist für
die betreffende Zusammensetzung darauf zu achten, dass die Kerntemperatur
der Bindemittel-/Pulver-Mischung
80 °C nicht übersteigt.
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Um
dieses Ergebnis zu erzielen, weist die Düsenplatte 17 der Formmaschine 15 eine
Dicke von 50 mm auf. Ihre Öffnungen 22 weisen
einen Eintrittskegel 23 auf, dessen Eintrittsdurchmesser
5 mm beträgt,
während
sein Austrittsdurchmesser 3 mm beträgt und der Kegel sich über eine
Höhe von
1,5 mm erstreckt. Auf den Eintrittkegel folgt ein zylindrischer Abschnitt 24 dessen
Durchmesser 3 mm beträgt
und der sich über
eine Länge
von 4,5 mm erstreckt. Der Ausstoßkegel 25 erstreckt
sich über
15 mm, und der zylindrische Austrittsabschnitt 26, dessen
Durchmesser 5 mm beträgt,
erstreckt sich über
eine Länge
von ungefähr
30,5 mm.
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Der
Druck, der auf das Produkt ausgeübt wird,
liegt in der Größenordnung
von 50 kg pro cm2, und der Kompressionsgrad
beträgt
näherungsweise 1,5.
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Die
Schneidevorrichtung 18 ist dafür ausgelegt, die erhaltenen
zylindrischen Stränge
in Abschnitte von 3 mm Länge
zu schneiden; die Spannbreite der Schnittlängen beträgt ungefähr +30 % und –20 %, so
dass Granulatkörner
mit einer Länge
zwischen 2,5 und 4 mm erhalten werden.
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Nach
der Formgebung werden die erhaltenen Granulatkörner in die Trommel 35 gegeben,
welche mit einer Geschwindigkeit in der Größenordnung von 10 bis 20 Umdrehungen/Minute
angetrieben wird. Die Verweildauer der Granulatkörner liegt dort im Bereich
von 5 min, und der Anteil an versprühtem Bindemittel, wobei es
sich um Melasse oder Lignosulfonat handelt, liegt im Bereich zwischen
0,5 und 1 Gewichts%. Es werden Körner
von abgerundeter allgemeiner Form erhalten, deren Durchmesser zum überwiegenden
Teil annähernd
3 mm beträgt;
Stäube und
Feinpartikel finden sich nur in kleinen Mengen.
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Das
granulierte Produkt wird anschließend in den Fließbetttrockner 40 befördert, wo
es ungefähr 15
min. lang verweilt, um diesen dann mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von annähernd
0,5 bis 1 % zu verlassen.
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Dieser
Trockner 40 ist so ausgelegt, dass die Kerntemperatur des
Produktes 65 bis 70 °C
nicht übersteigt;
darüber
hinaus ermöglicht
er das Abführen
der Stäube
oder Feinpartikel, die in die Mischvorrichtung 5 zurückgeführt werden.
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Im
Vorfeld dieser Trocknungsvorrichtung durchlaufen die Granulatkörner eine
Sortiervorrichtung 42, die ein erstes Sieb aufweist, welches
dafür ausgelegt
ist, die Partikel, deren Körnung
mehr als 4 mm beträgt,
zu entfernen, sowie ein zweites Sieb, mit Hilfe dessen die Partikel,
deren Körnung
weniger als 2,5 mm beträgt,
entfernt werden können.
Die entfernten Partikel werden in die Mischvorrichtung 5 zurückgeführt; unter
Berücksichtigung
des zuvor durchgeführten
Formgebungsvorganges ist der entsprechende Anteil zurückgeführten Materials
recht gering, d.h. er liegt in der Größenordnung von 10 bis 15 %.
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In
dem erhaltenen Endprodukt weisen mindestens 90 Gewichts% der Partikel
eine Körnung zwischen
2,5 und 4 mm auf. Weiterhin ist der Gehalt an Stäuben, das heißt an Partikeln
mit einer Größe von weniger
als 0,71 mm sehr gering; dieser Gehalt, der mit Hilfe einer herkömmlichen
Siebungsvorrichtung bestimmt wurde, beträgt weniger als 0,5 %. Die Dichte
dieses Produktes, die mit einer herkömmlichen densimetrischen Vorrichtung
bestimmt wurde, liegt im Bereich von 1,1 (1.100 kg pro m3); die Härte der
Granulatkörner,
aus denen das Produkt besteht, wurde mit einer Vorrichtung zur Härteprüfung (zum Beispiel
einer Vorrichtung, die von der Firma KAHL FRANCE, 60403 NOYON – FRANKREICH
vertrieben wird) gemessen und liegt bei mehr als 3,5 Kgf.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass das Produkt, welches in der vorstehend
beschriebenen Ausführungsform
hergestellt wird, auch als Mineralzusatz in der Nahrungsration von
Schweinen, Rindern, Kaninchen oder anderen verwendet werden kann.