-
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Zusammensetzungen und Methoden zur
Modulation der Expression von Integrin α4 zur Verfügung. Diese Erfindung betrifft
vornehmlich Antisense-Verbindungen, insbesondere Oligonukleotide,
die spezifisch mit für
humanes Integrin α4
kodierenden Nukleinsäuren
hybridisierbar sind. Für solche
Oligonukleotide wurde gezeigt, dass sie die Expression von humanem
Integrin α4
modulieren.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Eine
Entzündung
ist eine örtlich
begrenzte Schutzantwort, die von Geweben als Antwort auf Verletzung,
Infektion oder Gewebezerstörung
ausgelöst
wird und zur Zerstörung
des infektiösen
oder verletzenden Agens und der Isolierung des verletzten Gewebes
führt.
Eine typische Entzündungsantwort
läuft wie
folgt ab: Erkennung eines Antigens als fremdartig oder Erkennung
eines Gewebeschadens, Synthese und Ausschüttung von löslichen Entzündungsbotenstoffen,
Rekrutierung von Zellen des Entzündungssystems
zur Stelle der Infektion oder des Gewebeschadens, Zerstörung und
Beseitigung des eindringenden Organismus oder beschädigten Gewebes,
sowie Deaktivierung des Systems, sobald der eindringende Organismus
oder Schaden beseitigt wurde. In vielen menschlichen Krankheiten
mit Entzündungskomponente
sind die normalen homöostatischen
Mechanismen, die diese entzündlichen
Antworten abschwächen,
defekt, was zur Beschädigung und
zur Zerstörung
von normalem Gewebe führt.
-
Zell-Zell-Interaktionen
sind in die Aktivierung der Immunantwort bei jedem der oben beschriebenen Schritte
beteiligt. Einer der am frühesten
zu detektierenden Abläufe
in einer normalen Entzündungsantwort
ist die Adhäsion
von Leukozyten an das vaskuläre
Endothelium, gefolgt von der Wanderung der Leukozyten aus dem Gefäßsystem
heraus an die Stelle der Infektion oder Verletzung. Die Adhäsion dieser
Leukozyten oder weißen
Blutkörperchen
an das vaskuläre
Endothelium ist ein notwendiger Schritt bei der Wanderung aus dem Gefäßsystem
heraus (Harlan, J. M., Blood 1985, 65, 513-525). Diese Antwort wird
durch die Interaktion der auf der Zelloberfläche exprimierten Adhäsionsmoleküle von Leukozyten
und von Zellen des vaskulären
Endotheliums vermittelt. Das very late antigen-4 (auch genannt VLA-4, α4β1 oder CD49d/CD29)
ist ein homodimerer Adhäsionsrezeptor,
der aus nicht kovalent verbundenen α und β Einheiten zusammengesetzt ist
und dazu dient, die leukozytische Adhäsion an das vaskuläre Zelladhäsionsmolekül 1 (VCAM-1)
zu vermitteln, dass auf Cytokin-stimulierenden Endothelzellen exprimiert
ist. Diese Interaktion zwischen VCAM-1 und VLA-4 trägt zur leukozytischen
Extravasation in akuten und chronisch entzündlichen Zuständen einschliesslich
multipler Sklerose (MS), rheumatoidischer Arthritis, Asthma, Psoriasis
und Allergie bei.
-
Fibronektin
ist ebenso ein Ligand für
VLA-4. Fibronektin spielt eine wichtige Rolle in vielen Prozessen einschliesslich
der embryonalen Entwicklung, der Wundheilung und der Metastasierung
von Tumorzellen (Guan, J.-L. and Hynes, R.O., Cell 1990, 60, 53-61).
-
VLA-4
ist ein Heterodimer aus einem α4
Integrin und einem β1
Integrin. Das α4
Integrin kann auch mit einer β7
Integrin-Kette heterodimerisieren, um Integrin α4β7 zu bilden, das als mukosaler
Homing-Rezeptor bekannt ist, weil sein Hauptligand das mukosal-vaskulär ansprechende
MadCAM-1 ist. Durch das Integrin α4β7 lässt sich
eine Teilmenge von T-Gedächtniszellen
mit einem Tropismus für
den Verdauungstrakt identifizieren, wohingegen α4β1 (VLA-4) konstitutiv auf den
meisten mononukleären
Leukozyten, aber nicht auf zirkulierenden Neutrophilen exprimiert
wird. Die Interaktion von VCAM-1 mit VLA-4 legt nahe, dass VLA-4
ein potenzielles therapeutisches Ziel für entzündliche Krankheiten einschliesslich
der Arteriosklerose, Allergie und Asthma, Arthrose und der Metastasierung
von Tumorzellen darstellt (Kassner, P.D., et al., Adv. Exp. Med.
Biol. 1992, 323, 163-170). Für
VLA-4 wurde auch eine Rolle in der Begünstigung der Adhäsion (d.
h. dem Zurückhalten)
von hämatopoetischen
Stammzellen im Knochenmark gefunden (Papayannopoulou and Nakamoto, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 1993, 90, 9374-9378).
-
Bei
Asthma handelt es sich um eine Entzündungskrankheit, die mit der
eosinophilen Infiltration in die Lunge assoziiert ist. VLA-4 wird
auf Eosinophilen exprimiert. Metzger, W.J. (Springer Semin. Immunopathol. 1995,
16, 467-478) verwendete ein Kaninchenmodell von Asthma, um zu demonstrieren,
dass sowohl ein anti-VLA-4 Antikörper
als auch ein CS-1 Peptid die eosinophile Infiltration in die Lunge
verringern und die Entwicklung von Asthma reduzieren.
-
Die
rheumatoide Arthritis ist eine weitere entzündungassozüerte Krankheit. Müller-Ladner, U., et al., (J.
Rheumatology 1997, 24, 1873-1880) fanden heraus, dass die alternativ
gesplicte Form von Fibronektin, die CS-1 enthält, im rheumatoidischen Synovium
exprimiert wird. Zusätzlich
fanden sie heraus, dass nicht nur die Expression von Fibronektin
zur Rekrutierung von VLA-4 exprimierenden Zellen führte, sondern
dass Fibroblasten im rheumatoidischen Synovium VLA-4 exprimierten.
Seiffge, D. (J. Rheumatology 1996, 23, 2086-2091) verwendete ein
Rattenmodell der Arthritis um zu zeigen, dass ein monoklonaler Antikörper gegen
die α4-Kette von
VLA-4 zu einer Verbesserung der Symptome führte.
-
VLA-4
spielt auch eine Rolle bei einer Reihe von Autoimmunerkrankungen.
Marazuela, M., et al., (Eur. J. Immunol. 1994, 24, 2483-2490) fanden
eine erhöhte
Expression von beiden, sowohl des VLA-4/VCAM-1 als auch des LFA-1/ICAM-1,3
Signalweges, in der Graves-Krankheit und der Hashimoto Thyroiditis,
was nahe legt, dass beide eine Rolle bei diesen Krankheiten spielen.
VLA-4 könnte
auch eine Rolle bei der Multiplen Sklerose spielen. Für Antikörper gegen
VLA-4 wurde herausgefunden, dass sie die experimentelle autoimmune
Encephalomyelitis (EAE), eine experimentell induzierte Krankheit
mit Ähnlichkeiten
zur Multiplen Sklerose, verhindern (Yednock, T.A., et al., Nature
1992, 356, 63-66). Erhöhte
Expressionslevel von VLA-4 wurden in einem Patienten mit systemischer
Lupus-Erythematosus detektiert (Takeuchi, T., et al., Clin. Rheumatology 1995,
14, 370-374). VLA-4 ist an zellulären Antworten auf zwei operative
Verfahren, nämlich
die Transplantation und vaskuläre
Wiederherstellungsverfahren, beteiligt. Die Abstoßung von
artgleichem Transplantat ist eine übliche Antwort auf die Transplantation
von fremdem Gewebe. Für
CS-1 Peptide wurde herausgefunden, dass sie sowohl die akute Abstoßung (Coito,
A.J., et al., Transplantation 1998, 65, 699-706) als auch die chronische Abstoßung (Korom,
S., et al., Transplantation 1998, 65, 854-859) dadurch verhindern,
dass sie die VLA-4 Bindung an Fibronektin blockieren. Während der
vaskulären
Wiederherstellungschirurgie ist eine bekannte Fehlerursache die
intimale Hyperplasia, die aus der Akkumulation von Monozyten und
Lymphozyten resultiert. In einem Pavianmodell demonstrierten Lumsden,
A.B., et al., (J. Vasc. Surg. 1997, 26, 87-93), dass ein Anti-VLA-4-Antikörper die
intimale Hyperplasia reduzierte.
-
VLA-4
spielt auch eine Rolle in der Metastasierung von Tumorzellen. Tumorzellen
müssen
bei der Metastasierung die extrazelluläre Matrix überwinden, das zirkulierende
System erreichen und in neues Gewebe vordringen. Bao, L. et al.,
(Differentiation 1993, 52, 239-246) detektierten eine VLA-4 Expression
von vielen menschlichen Tumorzelllinien einschliesslich Brustkrebs,
Melanomen sowie Nierenkrebs und fanden heraus, dass das Vorhandensein
von VLA-4 gut mit dem metastasierenden Potential korrelierte. Kawaguchi,
S. et al., (Jpn. J. Cancer Res. 1992, 83, 1304-1316) transfizierten
eine für
die α4 Untereinheit
von VLA-4 kodierende cDNA in eine menschliche Fibrosarcoma-Zelllinie.
Diese Zellen überexprimierten
VLA-4 und zeigten eine erhöhte
in vitro invasive Fähigkeit.
Für die
Zunahme der Metastasierung durch IL-1 (Garofalo, A., et al., Cancer Res.
1995, 55, 414-419) oder TNF-α (Okahara,
H., et al., Cancer Res. 1994, 54, 3233-3236) wurde gezeigt, dass
daran die Interaktion zwischen VLA-4 und VCAM-1 beteiligt ist. Die
Autoren legen nahe, dass eine Therapie, die auf die Inhibition dieser
Interaktion gerichtet ist, nützlich
zur Reduktion des Risikos der Metastasierung wäre sowie bei Zuständen, die
mit hohen Serumkonzentrationen von TNF-α assoziiert sind, einschliesslich
Cachexia, Sepsis, Operationsstress oder therapeutischen TNF-α-Anwendungen.
Weil Tumorzellen oft IL-1 und TNF-α ausscheiden, könnte eine
solche Therapie nützlich
bei der Reduktion des Risikos der Metastasierung, die mit solchen
Tumorzellen assoziiert ist, sein.
-
VLA-4
ist an der Forcierung der Retention von hämatopoetischen Progenitorzellen
im Knochenmark beteiligt. Für
Antikörper
gegen Integrin α4
(nicht aber gegen Integrin β2)
wurde herausgefunden, dass sie selektiv Progenitor/Stammzellen in
den Blutkreislauf mobilisieren (Papayannopoulou and Nakamoto, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 1993, 90, 9374-9378). Diese Mobilisierung ist auf dem
Gebiet der Knochenmarkstransplantation von klinischer Bedeutung,
da sie das Bedürfnis
zur Knochenmarksernte durch das zur Verfügungstellen von hämatopoetischen
Progenitorzellen im zirkulierenden Blut umgeht.
-
Obwohl
Steroide und andere entzündungshemmende
Wirkstoffe zur Behandlung entzündlicher
Krankheiten und Zustände
effektiv sind, führt
die Langzeitverwendung oft zu Nebenwirkungen wie etwa einem erhöhten Infektionsrisiko,
das durch die Schädigung
der phagozytischen Leukozytenwanderung und Funktion verursacht wird.
Es gibt Bedenken, dass die Inhibition der Funktion der β1 Integrin-Kette
mit einer erhöhten Anfälligkeit
gegenüber
Infektionen assoziiert ist, wie es durch einen β1 (auch CD18 genannt) monoklonalen Antikörpern in
Hasen demonstriert wurde (Foster, C.A., 1996, J. Allergy Clin. Immunol.,
98, 270-277). Man glaubt, dass die selektive Inhibition der α4-Kette ein
vielversprechenderer Ansatz sein könnte. Für die Inhibition der α4-Kette nimmt
man an, dass sie wahrscheinlich die Levels des VLA-4 Heterodimers
wie auch des α4β7 Heterodimers
reduziert.
-
Potentielle
therapeutische, auf VLA-4 gerichtete Eingriffe schliessen monoklonale
Antikörper
und Peptidantagonisten ein. Leger, O.J.P., et al. (Human Antibodies
1997, 8, 3-16) beschreiben einen monoklonalen Antikörper gegen
VLA-4, der in klinischen Studien der Phase II zur Behandlung von
Multipler Sklerose ist. CS-1 Peptidantagonisten wurden von Jackson,
D.Y., et al. (J. Med. Chem. 1997, 40, 3359-3369) beschrieben.
-
Hayashi
et al. (Cell Struct. Funct. 1991, 16, 241-249) verwendeten einen
Vektor, der zu Hühnchen-Integrin β1 komplementäre RNA exprimierte,
um die Integrin β1
Expression zu reduzieren, was zu einer geänderten Zellhaftung und Zellform
führte.
-
Auf
verschiedene Integrine gerichtete Antisense-Oligonukleotide wurden
als Hilfsmittel benutzt, um die funktionalen Interaktionen von Integrinen
in komplizierten Zusammenhängen
aufzulösen.
Lallier und Bronner-Fraser (Science, 1993, 259, 692-695) verwendeten
Phosphorothioat-Oligonukleotide gerichtet auf konservierte und nicht-konservierte Regionen
von Hühnchen β1, humanen α4, Ratten-α1 und humanen α5-Integrinen, um die
Effekte dieser Integrine auf die Zellanhaftung zu bestimmen. Dieselben
Oligonukleotide wurden auch in neurale Kammmigrationswege des Herzens
in Vogelembryos injiziert, und es wurde gezeigt, dass diese Oligonukleotide,
die die Zellanhaftung in vitro inhibierten, auch Abnormalitäten in vivo
im neuralen Kamm und/oder im neuralen Kanal hervorriefen (Kil et
al., Devel. Biol. 1996, 179, 91-101).
-
Die
EP Patentanmeldung 688 748 (Carolus et al.) offenbart 3' derivatisierte Oligonukleotid-Analoge, einschliesslich
einer auf die β1-Untereinheit
von VLA-4 gerichteten Sequenz.
-
Von
Antisense-Oligonukleotiden wird angenommen, dass sie ein nützliche
Mittel zur Modulation von Integrin α4 und zur Behandlung von Krankheiten,
die mit dessen Expression assoziiert sind, darstellen.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung ist gerichtet auf Antisense-Verbindungen,
insbesondere Oligonukleotide, die auf eine für Integrin α4 kodierende Nukleinsäure gerichtet
sind, und die die Expression von Integrin α4 modulieren. Es werden auch
pharmazeutische und andere Zusammensetzungen, die die Antisense-Verbindungen
der Erfindung umfassen, zur Verfügung
gestellt. Weiterhin werden Methoden zur Verfügung gestellt, um die Expression
von Integrin α4
in Zellen oder Geweben zu modulieren, wobei diese den Kontakt besagter
Zellen oder Gewebe mit einer oder mehrerer der Antisense-Verbindungen
oder Zusammensetzungen der Erfindung umfassen. Weiterhin werden
Methoden zur Verfügung
gestellt, um ein Tier, insbesondere einen Menschen, der im Verdacht
steht, eine Krankheit oder eine Anfälligkeit für eine Krankheit oder einen
Zustand zu haben, der mit der Expression von Integrin α4 assoziiert
ist, zu behandeln und zwar durch das Verabreichen einer therapeutisch
oder prophylaktisch effektiven Menge einer oder mehrerer Antisense-Verbindungen oder Zusammensetzungen
der Erfindung.
-
GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung verwendet oligomerische Antisense-Verbindungen,
insbesondere Oligonukleotide, zur Modulation der Funktion von für Integrin α4 kodierenden
Nukleinsäuremolekülen und
letztendlich zur Modulation der Menge des produzierten Integrin α4. Dies wird
dadurch erreicht, dass Antisense-Verbindungen, die spezifisch mit
einer oder mehrerer für
Integrin α4
kodierenden Nukleinsäure
hybridisieren, zur Verfügung
gestellt werden. Wie hier verwendet, umfassen die Begriffe „Ziel-Nukleinsäure" und „für Integrin α4 kodierende
Nukleinsäure" für Integrin α4 kodierende
DNA, von solcher DNA transkribierte RNA (einschliesslich pre-mRNA
und mRNA) und auch von solcher RNA abstammende cDNA. Die spezifische
Hybridisierung einer oligomerischen Verbindung mit ihrer Ziel-Nukleinsäure beeinträchtigt die
normale Funktion dieser Nukleinsäure.
Diese Modulation einer Funktion einer Ziel-Nukleinsäure durch
Verbindungen, die spezifisch an sie hybridisieren, wird üblicherweise
als „Antisense" bezeichnet. Die
DNA-Funktionen, die beeinträchtigt
werden, schließen
die Replikation und Transkription ein. Die RNA-Funktionen, die beeinträchtigt werden,
schließen
alle vitalen Funktionen sowie zum Beispiel die Translokation der
RNA an die Proteintranslationsstelle, die Proteintranslation von
der RNA, das Splicen der RNA, um eine oder mehrere mRNA Spezies
zu erlangen und die katalytische Aktivität, die durch die RNA erlangt
oder durch sie erleichtert wird, ein. Der Gesamteffekt einer solcher
Interferenz mit der Ziel-Nukleinsäurefunktion besteht in der
Modulation der Expression von Integrin α4. Im Zusammenhang der vorliegenden
Erfindung beschreibt „Modulation" entweder eine Erhöhung (Stimulation) oder
eine Erniedrigung (Inhibition) der Expression eines Genes. Im Zusammenhang
der vorliegenden Erfindung ist die Inhibition die bevorzugte Form
der Modulation der Genexpression und mRNA ist ein bevorzugtes Ziel.
-
Es
ist bevorzugt, bestimmte Nukleinsäuren als Ziel für Antisense
zu verwenden. Eine Antisense-Verbindung auf eine bestimmte Nukleinsäure „auszurichten" besteht im Zusammenhang
der Erfindung aus einem mehrstufigen Prozess. Der Prozess beginnt üblicherweise
mit der Identifizierung einer Nukleinsäuresequenz, deren Funktion
moduliert werden soll. Dies kann zum Beispiel ein zelluläres Gen
(oder mRNA transkribiert von diesem Gen) sein, dessen Expression
mit einer bestimmten Krankheit oder einem Krankheitszustand assoziiert
ist, oder ein Nukleinsäuremolekül eines
infektiösen
Agens. In der vorliegenden Erfindung ist das Ziel ein für Integrin α4 kodierendes
Nukleinsäuremolekül. Der Prozess
des Ausrichtens schliesst auch die Bestimmung einer Stelle oder
Stellen in diesem Gen zur Entstehung der Antisenseinteraktion in
einer solchen Art ein, dass der gewünschte Effekt, zum Beispiel
die Detektion oder Modulation der Expression des Proteins, daraus
resultiert. Im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung stellt eine
bevorzugte Stelle innerhalb eines Gens die Region dar, die das Translationsinitiations-
oder Terminationskodon des offenen Leserahmens (ORF) des Gens umfasst.
Da das Translationsinitiations-Kodon, wie im Fachgebiet bekannt, üblicherweise
5'-AUG ist (in transkribierten
mRNA-Molekülen;
5'-ATG im entsprechenden
DNA-Molekül)
bezeichnet man das Translationsinitiations-Kodon auch als das „AUG-Kodon", das „Start-Kodon" oder das „AUG-Start-Kodon". Eine Minderheit
von Genen besitzt ein Translationsinitiations-Kodon, das die RNA-Sequenz
5'-GUG, 5'-UUG oder 5'-CUG hat, und für 5'-AUA, 5'-ACG und 5'-CUG konnte gezeigt
werden, dass sie in vivo funktionieren. Von daher können die Ausdrücke „Translationsinitiations-Kodon" und „Start-Kodon" viele Kodonsequenzen
umfassen, auch wenn die Initiator-Aminosäure in jedem Fall üblicherweise
Methionin (in Eukaryonten) oder Formyhnethionin (in Prokaryonten)
ist. Es ist im Fachgebiet auch bekannt, dass eukaryontische und
prokaryontische Gene zwei oder mehrere alternative Start-Kodons
haben können,
von denen jede bevorzugt zur Translationsinitiation in einem bestimmten
Zelltyp oder Gewebe oder einem bestimmten Set von Bedingungen verwendet
werden kann. Im Zusammenhang der Erfindung beziehen sich „Start-Kodon" und „Translationsinitiations-Kodon" auf das Kodon oder
die Kodons, die in vivo verwendet werden, um die Translation eines
mRNA-Moleküls,
das von einem für Integrin α4 kodierenden
Gen transkribiert wurde, zu initiieren, ungeachtet der Sequenzen)
solcher Kodons.
-
Es
ist im Fachgebiet auch bekannt, dass ein Translationsterminations-Kodon
(oder „Stop-Kodon") eines Gens eine
von drei Sequenzen, d. h. 5'-UAA,
5'-UAG und 5'-UGA (die entsprechenden
DNA-Sequenzen sind 5'-TAA,
5'-TAG und 5'-TGA) haben kann.
Die Ausdrücke „Start-Kodonregion" und „Translationsinitiations-Kodonregion" beziehen sich auf
einen Teil einer solchen mRNA oder eines Gens, der ungefähr 25 bis
ungefähr
50 angrenzende Nukleotide in jede Richtung (d. h. 5' oder 3') ausgehend von einem
Translationsinitiations-Kodon umfasst. Ebenso beziehen sich die
Ausdrücke „Stop-Kodonregion" und „Translationsterminations-Kodonregion" auf einen Teil einer
solchen mRNA oder eines Gens, der ungefähr 25 bis ungefähr 50 benachbarte
Nukleotide in jede Richtung (d. h. 5' oder 3') ausgehend von einem Translationsterminations-Kodon umfasst.
-
Der
offene Leserahmen (ORF) oder die „kodierende Region", die sich im Feld
bekanntermaßen
auf die Region zwischen dem Translationsinitiations-Kodon und dem
Translationsterminations-Kodon bezieht, stellt auch eine Region
dar, die effektiv als Ziel verwendet werden kann. Weitere Zielregionen
schließen
die 5' untranslatierte
Region (5'UTR) ein,
die sich im Fachgebiet bekanntermaßen auf den Anteil in 5' Richtung ausgehend
vom Translationsinitiations-Kodon einer mRNA bezieht, und daher
Nukleotide zwischen der 5' Cap
Stelle und dem Translationsinitiations-Kodon einer mRNA oder entsprechende
Nukleotide des Gens und die 3' untranslatierte
Region (3'UTR) einschliesst,
die sich im Fachgebiet bekanntermaßen auf den Anteil in 3' Richtung ausgehend
vom Translationsterminations-Kodon einer mRNA bezieht, und daher
Nukleotide zwischen dem Translationsterminations-Kodon und dem 3' Ende einer mRNA
oder entsprechende Nukleotide des Gens einschliesst. Das 5' Cap einer mRNA umfasst
einen N7-methylierten Guanosin-Rest, der mit dem letzten 5' Rest der mRNA über eine
5'-5' Triphosphat-Brücke verbunden
ist. Von der 5' Cap
Region einer mRNA wird angenommen, dass sie die 5' Cap Struktur selbst
sowie die ersten 50 an das Cap anschliessenden Nukleotide umfasst.
Die 5' Cap Region
kann auch eine bevorzugte Zielregion sein.
-
Auch
wenn einige eukaryontische mRNA-Transkripte direkt translatiert
werden, so enthalten viele eine oder mehrere als „Introns" bekannte Regionen
die aus einem Transkript vor seiner Translation herausgeschnitten
werden. Die verbleibenden (und daher translatierten) Regionen sind
als „Exons" bekannt und werden
zusammengesplict, um eine durchgehende mRNA-Sequenz zu bilden. mRNA-Splice-Stellen,
d. h. Intron-Exon-Übergänge, können auch
bevorzugte Zielregionen sein, und sind besonders hilfreich in Situationen, wo
aberrantes Splicing in eine Krankheit impliziert ist, oder wo eine Überproduktion
eines bestimmten mRNA-Spliceprodukts in eine Krankheit impliziert
ist. Aberrante, durch Umlagerungen oder Deletionen entstandene Fusionsübergänge sind
auch bevorzugte Ziele. Es wurde auch herausgefunden, dass auch Introns effektive
und daher bevorzugte Zielregionen für Antisense- Verbindungen sind, wobei die Antisense-Verbindungen,
die zum Beispiel auf DNA oder pre-mRNA gerichtet sind.
-
Nachdem
eine oder mehrere Zielstellen identifiziert wurden, werden Oligonukleotide
ausgesucht, die in ausreichender Form zum Ziel komplementär sind,
d. h. ausreichend gut und mit ausreichender Spezifität hybridisieren,
um den erwünschten
Effekt zu ergeben.
-
Im
Zusammenhang der Erfindung versteht man unter „Hybridisierung" Wasserstoffbrückenbindungen, die
Watson-Crick, Hoogsteen oder umgekehrte Hoogsteen-Wasserstoffbrückenbindungen
sein können,
zwischen komplementären
Nukleotiden oder Nukleotid-Basen. Zum Beispiel sind Adenin und Thymin
komplementäre
Nukleobasen, die durch die Formation von Wasserstoffbrückenbindungen
ein Basenpaar formen. So wie der Begriff „komplementär" hier verwendet wird,
bezieht er sich auf die Kapazität
zur präzisen
Paarung von zwei Nukleotiden. Wenn zum Beispiel ein Nukleotid an
einer bestimmten Position eines Oligonukleotids in der Lage ist,
mit einem Nukleotid an derselben Position eines DNA- oder RNA-Moleküls Wasserstoffbrückenbindungen
auszubilden, dann spricht man davon, dass das Oligonukleotid und
die DNA oder RNA an dieser Position zueinander komplementär sind.
Das Oligonukleotid und die DNA oder RNA sind zueinander komplementär, wenn
eine ausreichende Anzahl von entsprechenden Positionen in jedem
Molekül
von Nukleotiden eingenommen werden, die miteinander Wasserstoffbrückenbindungen
ausbilden können.
Daher sind „spezifisch
hybridisierbar" und „komplementär" Ausdrücke, die
verwendet werden, um ein ausreichendes Maß an Komplementarität oder an
präziser
Paarung anzuzeigen, sodass eine stabile und spezifische Bindung
zwischen dem Oligonukleotid und dem DNA oder RNA-Ziel auftritt.
Es ist im Fachgebiet bekannt, dass die Sequenz einer Antisense-Verbindung
nicht 100% komplementär
zu der seiner Zielnukleinsäure
sein muss, um spezifisch hybridisierbar zu sein. Eine Antisense-Verbindung
ist spezifisch hybridisierbar, wenn die Bindung der Verbindung an
das DNA- oder RNA-Molekül
die normale Funktion der Ziel-DNA oder RNA so stört, dass ein Verlust an Verwendbarkeit
verursacht wird, und wenn ein ausreichendes Maß an Komplementarität vorhanden
ist, um die nicht-spezifische Bindung der Antisense-Verbindung an
Nicht-Zielsequenzen unter Bedingungen zu verhindern, unter welchen
die spezifische Bindung erwünscht
ist, d. h. unter physiologischen Bedingungen im Fall von in vivo- Versuchen oder der
therapeutischen Behandlung, oder im Fall von in vitro-Versuchen,
unter Bedingungen, bei welchen die Versuche durchgeführt werden.
-
Antisense-Verbindungen
werden üblicherweise
als Forschungs-Reagenzien und als diagnostische Agenzien eingesetzt.
Zum Beispiel werden Antisense-Oligonukleotide, die in der Lage sind,
die Genexpression mit exzellenter Spezifität zu inhibieren, oft von normal
ausgebildeten Fachleuten verwendet, um die Funktion von bestimmten
Genen aufzuklären.
Antisense-Verbindungen werden zum Beispiel auch verwendet, um zwischen
den Funktionen von verschiedenen Mitgliedern eines biologischen
Ablaufs zu unterscheiden. Von daher ist die Antisense-Modulation
für Forschungszwecke
nutzbar gemacht worden.
-
Auch
Fachleute haben sich die Spezifität und Sensitivität von Antisense
für therapeutische
Verwendungen zunutze gemacht. Antisense-Oligonukleotide wurden als
therapeutische Moleküle
zur Behandlung von Krankheitszuständen in Tieren und Menschen
eingesetzt. Antisense-Oligonukleotide wurden Menschen sicher und
zuverlässig
verabreicht und zahlreiche klinische Studien sind derzeit auf dem
Weg. Es ist daher etabliert, dass Oligonukleotide nützliche
therapeutische Modalitäten
sein können,
die dazu konfiguriert werden können, um
in Behandlungskuren zur Behandlung von Zellen, Gewebe und Tieren,
insbesondere Menschen, nützlich zu
sein.
-
Im
Zusammenhang der Erfindung bezieht sich der Begriff „Oligonukleotid" auf ein Oligomer
oder Polymer einer Ribonukleinsäure
(RNA) oder Deoxyribonukleinsäure
(DNA) oder Nachahmermolekülen
davon. Dieser Ausdruck schließt
Oligonukleotide ein, die aus in der Natur vorkommenden Nukleobasen,
Zuckern und kovalenten Internukleosid (Rückgrat) Bindungen wie auch
aus Oligonukleotiden, die keine natürlich vorkommenden Anteile
haben, aber ähnlich
funktionieren, zusammengesetzt sind. Solche modifizierten oder substituierten
Oligonukleotide sind oft gegenüber
den nativen Formen wegen wünschenswerten
Eigenschaften, sowie zum Beispiel erhöhter zellulären Aufnahme, erhöhte Affinität zum Nukleinsäureziel
und erhöhte
Stabilität in
der Gegenwart von Nukleasen, bevorzugt.
-
Obwohl
Antisense-Oligonukleotide eine bevorzugte Form von Antisense-Verbindungen darstellen,
bezieht sich die vorliegende Erfindung auch auf andere oligomere
Antisense-Verbindungen einschließlich aber nicht limitiert
auf Oligonukleotid-nachahmende Moleküle, so wie sie unten beschrieben
sind. Die Antisense-Verbindungen gemäß der Erfindung umfassen bevorzugt
ungefähr
8 bis ungefähr
30 Nukleobasen. Besonders bevorzugt sind Antisense-Oligonukleotide
umfassend ungefähr
8 bis ungefähr
30 Nukleobasen (d. h. ungefähr
8 bis ungefähr
30 verbundene Nukleoside). Wie es im Feld bekannt ist, ist ein Nukleosid
eine Basen-Zucker-Verbindung. Der Basenanteil des Nukleosids ist
normalerweise eine heterozyklische Base. Die zwei gängigsten
Klassen solcher heterozyklischer Basen sind die Purine und die Pyrimidine.
Nukleotide sind Nukleoside, die ferner eine kovalent mit dem Zuckeranteil
des Nukleosids verbundene Phosphatgruppe beinhalten. Für die Nukleoside,
die einen Pentofuranosyl-Zucker beinhalten, kann die Phosphatgruppe
entweder zum 2',
3' oder 5' Hydroxyl-Rest des
Zuckers verbunden sein. Durch die Formation von Oligonukleotiden
verbinden die Phosphatgruppen kovalent benachbarte Nukleoside miteinander,
um so eine lineare polymere Verbindung zu bilden. Die entsprechenden
Enden dieser linearen polymeren Struktur können wiederum weiter verknüpft sein, um
eine zirkuläre
Struktur zu bilden, jedoch sind offene lineare Strukturen üblicherweise
bevorzugt. Innerhalb der Oligonukleotid-Struktur werden die Phosphatgruppen üblicherweise
als formende Elemente für
das Internukleosid-Rückgrat des
Oligonukleotids angesehen. Die normale Bindung oder das Rückgrat der
RNA und DNA ist eine 3' zu
5' Phosphodiester-Bindung.
-
Spezifische
Beispiele von bevorzugten, für
diese Erfindung nützlichen
Antisense-Verbindungen
schließen
Oligonukleotide ein, die modifizierte Rückgrate oder nicht-natürliche Internukleosid-Bindungen
enthalten. Wie in dieser Beschreibung definiert, schließen Oligonukleotide
mit modifizierte Rückgraten
solche ein, die ein Phosphoratom im Rückgrat behalten sowie diese,
die kein Phosphoratom im Rückgrat
haben. Für
die Zwecke dieser Beschreibung und so wie manchmal im Feld Bezug
genommen wird, können
modifizierte Oligonukleotide, die kein Phosphoratom in ihrem Internukleosid-Rückgrat haben,
auch als Oligonukleoside angesehen werden.
-
Bevorzugte
modifizierte Oligonukleotid-Rückgrate
beinhalten zum Beispiel Phosphorothioate, chirale Phosphorothioate,
Phosphorodithioate, Phosphotriester, Aminoalkylphosphotriester,
Methyl und andere Alkylphosphonate einschließlich 3'-Alkylenphosphonate
und chirale Phosphonate, Phosphinate, Phosphoramidate einschließlich 3'-Aminophosphoramidate
und Aminoalkylphosphoramidate, Thionophosphoramidate, Thionoalkylphosphonate,
Thionoalkylphosphotriester und Boranophosphate, die normale 3'- 5' Bindungen
haben, 2'-5' verbundene Analoge
von diesen und solche, die eine invertierte Polarität besitzen,
worin die benachbarten Nukleosidpaar-Einheiten 3'-5' zu
5'-3' oder 2'-5' zu 5'-2' verbunden sind.
Eingeschlossen sind auch verschiedene Salze, gemischte Salze und
freie Säureformen.
-
Repräsentative
US-Patente, die die Herstellung der obigen Phosphor-enthaltenden
Bindungen lehren, schließen
ein, sind aber nicht limitiert auf die US-Patente 3,687,808; 4,469,863;
4,476,301; 5,023,243; 5,177,196; 5,188,897; 5,264,423; 5,276,019;
5,278,302; 5,286,717; 5,321,131; 5,399,676; 5,405,939; 5,453,496;
5,455,233; 5,966,677; 5,476,925; 5,519,126; 5,536,821; 5,591,306;
5,550,111; 5,563,253; 5,571,799; 5,587,361 und 5,625,050.
-
Bevorzugte
modifizierte Oligonukleotid-Rückgrate,
die darin kein Phosphoratom einschließen, besitzen Rückgrate,
die durch kurze Ketten von Alkyl- oder Cykloalkyl-internukleosidischen
Bindungen oder von gemischten Heteroatom und Alkyl- oder Cykloalkyl-internukleosidischen
Bindungen, oder durch eine oder mehrere kurze Ketten von heteroatomischen
oder heterocyklischen internukleosidischen Bindungen gebildet werden.
Diese schließen
solche mit Morpholino-Bindungen ein (zum Teil durch den Zuckeranteil
eines Nukleosids gebildet); Siloxan-Rückgraten; Sulfid-, Sulfoxid-
und Sulfon-Rückgraten;
Formacetyl- und Thioformacetyl-Rückgraten;
Methylenformacetyl- und Thioformacetyl-Rückgraten;
Alken-enthaltende Rückgrate;
Sulfamat-Rückgrate;
Methylenimino- und Methylenhydrazino-Rückgrate; Sulfonat- und Sulfonamid-Rückgrate, Amid-Rückgrate;
und andere, die gemischte N, O, S und CH2 Komponenten
als Teile besitzen.
-
Repräsentative
US-Patente, die die Herstellung der obigen Oligonukleoside lehren,
schließen
ein, sind aber nicht limitiert auf die US-Patente 5,034,506; 5,166,315;
5,185,444; 5,214,134; 5,216,141; 5,235,033; 5,264,562; 5,264,564;
5,405,938; 5,434,257; 5,466,677; 5,470,967; 5,489,677; 5,541,307;
5,561,225; 5,596,086; 5,602,240; 5,610,289; 5,602,240; 5,608,046;
5,610,289; 5,618,704; 5,623,070; 5,663,312; 5,633,360; 5,677,437
und 5,677,439.
-
In
anderen bevorzugten Oligonukleotid-nachahmenden Verbindungen sind
beide, sowohl der Zucker als auch die internukleosidische Bindung,
d. h. das Rückgrat
der Nukleotideinheit, durch neue Gruppen ersetzt. Die Basen-Einheiten
werden zur Hybridisierung mit einer geeigneten Nukleinsäure-Zielverbindung
beibehalten. Eine solche oligomerische Verbindung, eine Oligonukleotid-nachahmende
Verbindung, von der gezeigt wurde, dass sie exzellente Hybridisierungseigenschaften
besitzt, wird als Peptidnukleinsäure
(PNA) bezeichnet. In PNA-Verbindungen ist das Zucker-Rückgrat eines
Oligonukleotids durch ein Amid-enthaltendes Rückgrat ersetzt, insbesondere
durch ein Aminoethylglycin-Rückgrat.
Die Nukleobasen werden beibehalten und sind direkt oder indirekt
an die Aza-Stickstoffatome
des Amid-Anteils des Rückgrats
gebunden. Repräsentative US-Patente,
die die Herstellung von PNA-Verbindungen lehren, schließen ein,
sind aber nicht limitiert auf die US-Patente: 5,539,082; 5,714,331;
und 5,719,262. Eine weitere Lehre über PNA-Verbindungen kann in Nielsen et al.
gefunden werden (Science, 1991, 254, 1497-1500).
-
Die
am meisten bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung sind Oligonukleotide mit Phosphorothioat-Rückgraten
und Oligonukleoside mit Heteroatom-Rückgraten, und im besonderen
-CH2-NH-O-CH2-, -CH2-N(CH3)-O-CH2- [bekannt als Methylen (Methylimino) oder
MMI-Rückgrat],
-CH2-O-N-(CH2)-CH2-, -CH2-N(CH3)-N(CH3)-CH2- und -O-N(CH3)-CH2-CH2- [worin das native Phosphodiester-Rückgrat als -O-F-O-CH2- dargestellt ist] des oben schon zitierten
US-Patents 9,489,677 und die Amid-Rückgrate des oben schon zitierten
US-Patents 5,602,240. Ebenfalls bevorzugt sind Oligonukleotide,
die Morpholino-Rückgratstrukturen
des oben schon zitierten US-Patents 5,034,506 besitzen.
-
Modifizierte
Oligonukleotide können
auch eine oder mehrere substituierte Zuckeranteile enthalten. Bevorzugte
Oligonukleotide umfassen dabei eine der folgenden an der 2' Position: OH; F;
O-, S-, oder N-Alkyl; O-, S-, oder N-Alkenyl; O-, S- oder N-Alkynyl
oder O-Alkyl-O-Alkyl, wobei das Alkyl, Alkenyl und Alkynyl ein substituiertes
oder ein nicht substituiertes C1 bis C10 Alkyl oder C2 bis
C10 Alkynyl oder Alkynyl sein kann. Besonders
bevorzugt sind O[(CH2)nO]mCH3, O(CH2)nOCH3.
O(CH2)nNH2, O(CH2)nCH3, O(CH2)nONH2 und O(CH2)nON[(CH2)nCH3)]2, worin n und m von 1 bis ungefähr 10 reichen.
Andere bevorzugte Oligonukleotide umfassen eine der folgenden an
der 2' Position
ein: C1 bis C10 Niederalkyl,
substituiertes Niederalkyl, Alkaryl, Aralkyl, O-Alkaryl oder O-Aralkyl,
SH, SCH3, OCN, Cl, Br, CN, CF3,
OCF3, SOCH3, SO2CH3, ONO2, NO2, N3, NH2, Heterozykloalkyl,
Heterozykloalkaryl, Aminoalkylamino, Polyalkylamino, substituiertes
Silyl, eine RNA-schneidende Gruppe, eine Reportergruppe, ein interkalierendes
Agens, eine Gruppe zur Verbesserung der pharmakokinetischen Eigenschaften
eines Oligonukleotids oder eine Gruppe zur Verbesserung der pharmakodynamischen
Eigenschaften eines Oligonukleotids und andere Substituenten, die ähnliche
Eigenschaften haben. Eine bevorzugte Modifikation schließt ein 2'-Methoxyethoxy (2'-O-CH2CH2OCH3, auch bekannt
als 2'-O-(2-Methoxyethyl) oder
2'-MOE) (Martin
et al., Helv. Chim. Acta, 1995, 78, 486-504), d. h. eine Alkoxyalkoxy-Gruppe.
Eine weitere bevorzugte Modifikation schließt ein 2'-Dimethylaminooxyethoxy,
d. h. eine O(CH2)2ON(CH3)2 Gruppe, auch
bekannt als 2'-DMAOE, wie in der
US-Patentanmeldung mit der Seriennummer 09/016,520 beschrieben,
eingereicht am 30. Januar 1998, jetzt als US-Patent 6,127,533 erteilt,
das der Anmelder zusammen mit der vorliegenden Anmeldung besitzt.
-
Andere
bevorzugte Modifikationen schließen ein 2'-Methoxy (2'-O-CH3), 2'-Aminopropoxy (2'-OCH2CH2CH2NH2)
und 2'-Fluoro (2'-F). Ähnliche
Modifikationen können
auch an anderen Positionen am Oligonukleotid gemacht werden, insbesondere
an der 3' Position
des Zuckers am 3' terminalen
Nukleotid oder in 2'-5' verbundenen Oligonukleotiden
und an der 5' Position
des 5' terminalen
Nukleotids. Oligonukleotide können
auch Zucker-nachahmende Verbindungen sowie Cyklobutyl-Gruppen anstelle
des Pentofuranosyl-Zuckers haben. Repräsentative US-Patente, die die
Herstellung solcher modifizierter Zuckerstrukturen lehren, schließen ein,
sind aber nicht limitiert auf die US-Patente 4,981,957; 5,118,800; 5,319,080;
5,359,044; 5,393,878; 5,446,137; 5,466,786; 5,514,785; 5,519,134;
5,567,811; 5,576,427; 5,591,722; 5,597,909; 5,610,300; 5,627,053;
5,639,873; 5,646,265; 5,658,873; 5,670,633 und 5,700,920 und die
zugelassene US-Patentanmeldung
08/468,037, eingereicht am 6. Juni 1995 und erteilt als US-Patent
5,859,221, das der Anmlder zusammen mit der vorliegenden Anmeldung
besitzt.
-
Oligonukleotide
können
auch Nukleobasen-(oft im Feld einfach als „Base" bezeichnet) Modifikationen oder Austausche
einschließen.
Wie hier verwendet, schließen
die „unmodifizierten" oder „natürlichen" Nukleobasen die
Purinbasen Adenin (A) und Guanin (G) sowie die Pyrimidinbasen Thymin
(T), Cytosin (C) und Uracil (U) ein. Modifizierte Nukleobasen schließen andere
synthetische oder natürliche
Nukleobasen ein, so wie 5-Methylcytosin
(S-Me-C), 5-Hydroxymethylcytosin, Xanthin, Hypoxanthin, 2-Aminoadenin,
6-Methyl und andere Alkylderivate von Adenin und Guanin, 2-Propyl
und andere Alkylderivate von Adenin und Guanin, 2-Thiouracil, 2-Thiothymin
und 2-Thiocytosin, 5-Halo-Uracil
und -Cytosin, 5-Propynyl-Uracil und -Cytosin, 6-Azo-Uracil, -Cytosin
und -Thymin, 5-Uracil (Pseudouracil), 4-Thiouracil, 8-Halo, 8-Amino,
8-Thiol, 8-Thioalkyl, 8- Hydroxyl
und andere 8-substituierte Adenine und Guanine, 5-Halo insbesondere
5-Bromo, 5-Trifluoromethyl
und andere 5-substituierte Uracile und Cytosine, 7-Methylguanin
und 7-Methyladenin,
8-Aza-Guanin und 8-Aza-Adenin, 7-Deaza-Guanin und 7-Deaza-Adenin
und 3-Deaza-Guanin und 3-Deaza-Adenin. Weitere Nukleobasen schließen die
in US-Patent Nr. 3,687,808 offenbarten, die in der The Concise Encyclopedia
Of Polymer Science and Engineeering, Kroschwitz J.I. ed. John Wiley & Sons, 1990, 858-859
offenbarten, die von Englisch et al., (Angewandte Chemie, IE, 1991,
30, 613) offenbarten und die von Sanghvi, Y.S. (Antisense Research
and Applications, 15, 289-302) und Crooke, S.T. und Lebleu, B.,
ed., (CRC Press, 1993) offenbarten ein. Bestimmte dieser Nukleobasen
sind besonders geeignet zur Erhöhung
der Bindungsaffinität
der oligomerischen Verbindungen der Erfindung. Diese beinhalten
5-substituierte Pyrimidine, 6-Aza-Pyrimidine und N-2, N-6 und O-6
substituierte Purine einschließlich
2-Aminopropyladenin, 5-Propynyluracil und 5-Propynylcytosin. Für 5-Methylcytosin-Substitutionen
wurde gezeigt, dass sie die Nukleinsäureduplex-Stabilität um 0,6-1,2°C erhöhen (Sanghvi,
Y.S., Crooke, S.T. and Lebleu, B., eds., Antisense Research and
Application 1993, 276-278) und sie sind zur Zeit die bevorzugten
Basensubstitutionen, insbesondere dann, wenn sie mit 2'-O-Methoxyethyl Zuckermodifikationen
kombiniert werden.
-
Repräsentative
US-Patente, die die Herstellung von bestimmten der oben genannten
modifizierten Nukleobasen sowie anderer modifizierter Nukleobasen
lehren, schließen
ein, sind aber nicht limitiert auf das oben genannte US-Patent 3,687,808
sowie die US-Patente: 4,845,205; 5,130,302; 5,134,066; 5,175,273; 5,367,066;
5,432,272; 5,457,187; 5,459,255; 5,484,908; 5,502,177; 5,525,711;
5,552,540; 5,587,469; 5,594,121; 5,596,091; 5,624,617; 5,681,941
und 5,750,692.
-
Eine
weitere Modifikation der Oligonukleotide der Erfindung bezieht das
chemische Verknüpfen
einer oder mehrerer Gruppen oder Konjugate, die die Aktivität, die zelluläre Verteilung
oder die zelluläre
Aufnahme des Oligonukleotids erhöhen,
an das Oligonukleotid mit ein. Solche Gruppen schließen ein,
sind aber nicht limitiert auf Lipid-Verbindungen sowie eine Cholesterin-Gruppe
(Letsinger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1989, 86, 6553-6556),
cholische Säure
(Manoharan et al., Bioorg. Med. Chem. Let., 1994, 4, 1053-1060),
einen Thioether, zum Beispiel Hexyl-S-Tritylthiol (Manoharan et
al., Ann. N.Y. Acad. Sci., 1992, 660, 306-309; Manoharan et al.,
Bioorg. Med. Chem. Let., 1993, 3, 2765-2770), ein Thiocholesterin
(Oberhauser et al., Nucl. Acids Res. 1992, 20, 533-538), eine aliphatischen
Kette, zum Beispiel Dodecandiol oder Undecyl-Reste (Saison-Behmoaras
et al., EMBO J., 1991, 10, 1111-1118; Kabanov et al., FEBS Lett.,
1990, 59, 327-330; Svinarchuk et al., Biochimie, 1993, 75, 49-54),
ein Phospholipid, zum Beispiel di-Hexadecyl-Rac-Glycerin oder Triethylammonium
1,2-di-O-Hexadecyl-Rac-glycero-3-H-Phosphonat (Manoharan et al.,
Tetrahedron Lett., 1995, 36, 3651-3654; Shea et al., Nucl. Acids
Res., 1990, 18, 3777-3783), ein Polyamin- oder eine Polyethylenglycol-Kette
(Manoharan et al., Nucleosides & Nucleotides,
1995, 14, 969-973) oder Adamantan-Essigsäure (Manoharan et al., Tetrahedron
Lett., 1995, 36, 3651-3654), eine Palmityl-Gruppe (Mishra et al.,
Biochim. Biophys. Acta, 1995, 1264, 229-237) oder eine Octadecylamin-
oder Hexylamino-Carbonyl-Oxycholesterin-Gruppe (Crooke et al., J. Pharmacol.
Exp. Ther., 1996, 277, 923-937.
-
Repräsentative
US-Patente, die die Herstellung solcher Oligonukleotid-Konjugate
lehren, schließen ein,
sind aber nicht limitiert auf die US-Patente 4,828,979; 4,948,882;
5,218,105; 5,525,465; 5,541,313; 5,545,730; 5,552,538; 5,578,717;
5,580,731; 5,580,731; 5,591,584; 5,109,124; 5,118,802; 5,138,045; 5,419,077;
5,486,603; 5,512,439; 5,578,718; 5,608,046; 4,587,044; 9,605,735;
4,667,025; 4,762,779; 4,789,737; 4,824,941; 9,835,263; 4,876,335;
4,904,582; 4,958,013; 5,082,830; 5,112,963; 5,214,136; 5,082,830;
5,112,963; 5,214,136; 5,245,022; 5,259,469; 5,258,506; 5,262,536;
5,272,250; 5,292,873; 5,317,098; 5,371,241; 5,391,723; 5,416,203;
5,451,463; 5,510,475; 5,512,667; 5,514,785; 5,565,552; 5,567,810;
5,574,142; 5,585,481; 5,587,371; 5,595,726; 5,597,696; 5,599,923;
5,599,928 und 5,688,941.
-
Es
ist für
alle Positionen in einer gegebenen Verbindung nicht notwendig einheitlich
modifiziert zu sein und in der Tat können mehr als eine der zuvor
genannten Modifikationen in eine einzelne Verbindung oder sogar
bei einem einzelnen Nukleosid in einem Oligonukleotid eingebaut
sein. Die vorliegende Erfindung schließt auch Antisense-Verbindungen ein,
die chimäre
Verbindungen sind. „Chimäre" Antisense-Verbindungen
oder „Chimeras" im Zusammenhang
der Erfindung sind Antisense-Verbindungen, bevorzugt Oligonukleotide,
die zwei oder mehrere chemisch unterschiedliche Regionen enthalten,
jede aufgebaut aus wenigstens einer monomeren Einheit, d. h. einem
Nukleotid im Falle einer Oligonukleotid-Verbindung. Diese Oligonukleotide
enthalten üblicherweise
wenigstens eine Region, in der das Oligonukleotid so modifiziert
ist, dass dies dem Oligonukleotid eine erhöhte Resistenz gegenüber Nukleaseabbau,
erhöhte
zellulärer
Aufnahme und/oder erhöhte
Bindungsaffinität
für die
Zielnukleinsäure
verleiht. Eine zusätzliche
Region des Oligonukleotids kann als Substrat für Enzyme dienen, die in der
Lage sind, RNA:DNA oder RNA:RNA Hybride zu schneiden. Die RNase H
ist zum Beispiel eine zelluläre
Endonuklease, die den RNA-Strang eines RNA-DNA-Duplexes schneidet. Eine
Aktivierung der RNase H führt
daher zum Schneiden der Ziel-RNA, wodurch die Effizienz der Oligonukleotid-Inhibition der Genexpression
stark erhöht
wird. Folglich können
vergleichbare Resultate oft mit kürzeren Oligonukleotiden erreicht
werden, wenn chimäre
Oligonukleotide verwendet werden im Vergleich zu Phosphorothioat
Desoxyoligonukleotioden, die an dieselbe Zielregion hybridisieren.
Das Schneiden der Ziel-RNA kann routinemäßig durch die Gelelektrophorese
detektiert werden und es sind im Fachgebiet, falls notwendig, die dazugehörigen Nukleinsäure-Hybridisierungstechniken
bekannt.
-
Chimäre Antisense-Verbindungen
der Erfindung können
als zusammengesetzte Strukturen aus zwei oder mehreren Oligonukleotiden,
modifizierten Oligonukleotiden, Oligonukleosiden und/oder Oligonukleotid-nachahmenden
Substanzen wie oben beschrieben gebildet werden. Solche Verbindungen
sind im Feld auch als Hybride oder Gapmere bekannt. Repräsentative
US-Patente, die die Herstellung solcher Hybridstrukturen lehren,
schließen
ein, sind aber nicht limitiert auf die US-Patente 5,013,830; 5,149,797;
5,220,007; 5,256,775; 5,366,878; 4,403,711; 5,491,133; 5,565,350;
5,623,065; 5,652,355; 5,652,356 und 5,700,922, wobei jedes von diesen
hier durch Referenzverweis eingeschlossen wird sowie die zugelassene
US-Patentanmeldung mit der Seriennummer 08/465,880, eingereicht
am 6. Juni 1995, jetzt als US-Patent 5,955,589 erteilt, das der
Anmelder zusammen mit der vorliegenden Anmeldung besitzt.
-
Die
gemäß der Erfindung
benutzten Antisense-Verbindungen können einfach und routinemäßig durch die
gut bekannte Technik der Festphasensynthese hergestellt werden.
Die Ausrüstung
für solch
eine Synthese wird von mehreren Anbietern verkauft, einschließlich zum
Beispiel Applied Biosystems (Foster City, CA). Es kann auch jede
andere im Feld bekannte Maßnahme
für eine
solche Synthese zusätzlich
oder alternativ angewendet werden. Es ist gut bekannt, ähnliche
Techniken zur Herstellung von Oligonukleotiden wie den Phosphorothioaten
und alkylierten Derivaten zu verwenden.
-
Die
Antisense-Verbindungen der Erfindung werden in vitro synthetisiert
und schließen
keine Antisense-Zusammensetzung biologischen Ursprungs oder genetische
Vektorkonstrukte ein, die hergestellt wurden, um die in vivo Synthese
von Antisense-Molekülen
anzutreiben.
-
Die
Verbindungen der Erfindung können
auch beigemischt, eingeschlossen, verbunden und sonstwie mit anderen
Molekülen,
Molekülstrukturen
oder Mixturen von Verbindungen in Zusammenhang stehen, wie zum Beispiel
Liposomen, Molekülen
gerichtet auf Rezeptoren, oralen, rektalen, topikalen oder anderen
Zusammensetzungen, um bei der Aufnahme, der Verteilung und/oder
der Absorption zu helfen. Repräsentative US-Patente,
die die Herstellung von solchen Formulierungen lehren, die bei der
Aufnahme, der Verteilung und/oder der Absorption helfen, schließen ein,
sind aber nicht limitiert auf die US-Patente 5,108,921; 5,359,844;
5,416,016; 5,459,127; 5,521,291; 5,543,158; 5,597,932; 5,583,020;
5,591,721; 4,426,330; 4,534,899; 5,013,556; 5,108,921; 5,213,804;
5,227,170; 5,264,221; 5,356,633; 5,395,619; 5,416,016; 5,417,978;
5,462,854; 5,469,854; 5,512,295; 5,527,528; 5,534,259; 5,543,152;
5,556,948; 5,580,575 und 5,595,756.
-
Die
Antisense-Verbindungen der Erfindung umfassen alle pharmazeutisch
verträglichen
Salze, Ester oder Salze von solchen Estern, oder jede andere Verbindung,
die nach der Verabreichung an ein Tier einschließlich eines Menschen in der
Lage ist (direkt oder indirekt) den biologisch aktiven Metaboliten
oder Rest davon zur Verfügung
zu stellen. Entsprechend wird die Offenbarung zum Beispiel auch
auf Pro-Wirkstoffe und pharmazeutisch verträgliche Salze der Verbindungen
der Erfindung, pharmazeutisch verträgliche Salze solcher Pro-Wirkstoffe
und anderer Bioäquivalente
ausgeweitet.
-
Der
Ausdruck „Pro-Wirkstoff" zeigt einen therapeutischen
Wirkstoff an, der in einer inaktiven Form, die in eine aktive Form
(d. h. einen Wirkstoff) im Körper
oder Zellen davon durch die Wirkung von endogenen Enzymen oder anderer
Chemikalien und/oder Bedingungen überführt wird, hergestellt ist.
Insbesondere sind Pro-Wirkstoff-Versionen der Oligonukleotide der
Erfindung als SATE [(S-Acetyl-2-Thioethyl) Phosphat] Derivate gemäß den Methoden
offenbart in WO 93/24510 an Gosselin et al., veröffentlicht am 9. Dezember 1993
oder in WO 94/26764 an Imbach et al. hergestellt.
-
Der
Ausdruck „pharmazeutisch
verträgliche
Salze „ bezieht
sich auf physiologisch und pharmazeutisch verträgliche Salze der Verbindungen
der Erfindung: d. h. Salze, die die gewünschte biologische Aktivität der Ausgangsverbindung
behalten und keine unerwünschten
toxischen Effekte dazu verleihen.
-
Pharmazeutisch
verträgliche
basische Additionssalze werden aus Metallen oder Aminen, wie etwa
Alkali und alkalischen Erdmetallen oder organischen Aminen gebildet.
Beispiele für
als Kationen eingesetzte Metalle sind Natrium, Kalium, Magnesium,
Kalzium und ähnliche.
Beispiele für
geeignete Amine sind N,N'-Dibenzylethylendiamin,
Chloroprocain, Cholin, Diethanolamin, Dicyclohexylamin, Ethylendiamin,
N-Methylglucamin und
Procain (siehe zum Beispiel Berge et al. J. of Pharma Sci., 1977,
66, 1-19). Die basischen
Additionssalze der genannten sauren Verbindungen werden durch den
Kontakt der freien Säureform
mit einer ausreichenden Menge der gewünschten Base hergestellt, um
das Salz in einer herkömmlichen
Art und Weise zu produzieren. Die freie Säureform kann durch den Kontakt
der Salzform mit einer Säure
und der Isolierung der freien Säure in
einer herkömmlichen
Art und Weise wiederhergestellt werden. Die freien Säureformen
unterscheiden sich von ihren entsprechenden Salzformen etwas in
bestimmten physikalischen Eigenschaften sowie der Löslichkeit
in polaren Lösungsmitteln,
ansonsten aber sind die Salze äquivalent
zu ihrer entsprechenden freien Säure für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung. So wie hier benutzt, schließt ein „pharmazeutisch
zugegebenes Salz" ein
pharmazeutisch verträgliches
Salz einer Säureform
von einer der Komponenten der Zusammensetzung der Erfindung ein.
Diese beinhalten organische oder anorganische saure Salze der Amine.
Bevorzugte saure Salze sind die Hydrochloride, Acetate, Salicylate,
Nitrate und Phosphate. Andere passende pharmazeutisch verträgliche Salze
sind den Fachmännern
gut bekannt und schließen
basische Salze einer Vielzahl von anorganischen und organischen
Säuren
ein, wie etwa zum Beispiel mit anorganischen Säuren, beispielsweise Hydrochlor-Säure, Hydrobrom-Säure, Schwefelsäure oder
Phosphorsäure;
mit organischen Carboxyl-, Schwefel-, Sulfo- oder Phosphorsäuren oder
N-substituierten sulfamischen Säuren,
beispielsweise Essigsäure,
Proprionsäure,
Glykolsäure,
Succinsäure,
Maleinsäure,
Hydroxymaleinsäure,
Methylmaleinsäure,
Fumarsäure,
Malinsäure,
Tartarsäure,
Laktinsäure,
Oxalsäure,
Glukonsäure,
Glukarsäure,
Glukoronsäure,
Zitratsäure,
Benzoesäure,
Zimtsäure,
Mandelsäure,
Salicylsäure,
4-Aminosalicylsäure,
2-Phenoxybenzoesäure, 2-Acetoxybenzoesäure, Embonsäure, Nikotinsäure oder
Isonikotinsäure;
und mit Aminosäuren, so
wie den 20 Alpha-Aminosäuren,
die in der Proteinsynthese in der Natur beteiligt sind, zum Beispiel
Glutaminsäure
oder Asparaginsäure
und auch mit Phenylessigsäure,
Methansulfonsäure,
Ethansulfonsäure,
2-Hydroxyethansulfonsäure,
Ethan-1,2-Disulfonsäure,
Benzensulfonsäure,
4-Methylbenzensulfonsäure,
Naphtalen-2-sulfonsäure,
Naphtalen-1,5-disulfonsäure, 2-
oder 3-Phosphorglycerat, Glukose-6-Phosphat, N-Cyclohexylsulfamsäure (mit
der Bildung von Cyclamaten) oder mit anderen sauren organischen
Verbindungen, wie etwa Ascorbinsäure.
Pharmazeutisch verträgliche
Salze von Verbindungen können
auch mit einem pharmazeutisch verträglichen Kation hergestellt
werden. Pharmazeutisch geeignete verträgliche Kationen sind den Fachleuten
gut bekannt und schließen
ein Alkali, Alkalierde, Ammonium und quaternäre Ammoniumkationen. Carbonate
oder Wasserstoffcarbonate sind auch möglich.
-
Bevorzugte
Beispiele von pharmazeutisch verträglichen Salzen für Oligonukleotide
schließen
ein, sind aber nicht limitiert auf (a) Salze gebildet aus Kationen
wie etwa Natrium, Kalium, Ammonium, Magnesium, Kalzium, Polyaminen
wie Spermin und Spermidin, etc.; (b) saure Additionssalze gebildet
aus anorganischen Säuren,
zum Beispiel Hydrochlorsäure,
Hydrobrosäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Nitratsäure,
und ähnliche;
(c) Salze gebildet aus organischen Säuren wie etwa beispielsweise
Essigsäure,
Oxalsäure,
Tartrarsäure, Succinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Glukonsäure, Zitratsäure, Malinsäure, Ascorbinsäure, Benzoesäure, Tanninsäure, Palmitinsäure, Algininsäure, Polyglutaminsäure, Naphtalensulfonischersäure, Methanosulfonsäure, p-Toluensulfonsäure, Napthalendisulfonsäure, Polygalacturonsäure und ähnliche;
und (d) Salze gebildet aus elementaren Anionen wie etwa Chlor, Brom
und Jod.
-
Die
Antisense-Verbindungen der vorliegenden Erfindung können für Diagnosen,
Therapien, Prophylaxen und als Forschungsreagenzien und Kits eingesetzt
werden. Für
Therapien wird ein Tier, bevorzugt ein Mensch, der im Verdacht steht,
eine Krankheit oder Funktionsstörung,
die durch die Modulation der Expression von Integrin α4 behandelt
werden kann, zu haben, durch die Verabreichung von Antisense-Verbindungen
gemäß der Erfindung
behandelt. Die Verbindungen der Erfindung können in pharmazeutischen Zusammensetzungen
durch die Zugabe einer effektiven Menge einer Antisense-Verbindung
zu einem geeigneten pharmazeutisch verträglichen Verdünnungsmittel
oder Trägerstoff
verwendet werden. Die Benutzung der Antisense-Verbindungen und Methoden
der Erfindung können
auch prophylaktisch eingesetzt werden, beispielsweise um eine Infektion,
eine Entzündung
oder Tumorentstehung zu verhindern oder zu verzögern.
-
Die
Antisense-Verbindungen der Erfindung sind nützlich zu Forschungs- und Diagnosezwecken,
weil diese Verbindungen mit für
Integrin α4
kodierenden Nukleinsäuren
hybridisieren, was es erlaubt, Sandwich- und weitere Versuchansätze einfach
aufzubauen, um diese Tatsache zu untersuchen. Die Hybridisierung
der Antisense-Oligonukleotide der Erfindung mit einer für Integrin α4 kodierenden
Nukleinsäure
kann durch im Feld bekannte Methoden detektiert werden. Solche Methoden
können
die Konjugation eines Enzyms an das Oligonukleotid, die radioaktive
Markierung des Oligonukleotids oder jede andere geeignete Nachweismaßnahme einschließen. Auch
können
Kits, die solche Detektionsvorrichtungen zur Detektion des Integrin α4 Levels in
einer Probe verwenden, hergestellt werden.
-
Die
vorliegende Erfindung schließt
auch pharmazeutische Zusammensetzungen und Formulierungen ein, die
die Antisense-Verbindungen der Erfindung einschließen. Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können in
einer Vielzahl von Möglichkeiten
verabreicht werden, abhängig
davon, ob eine lokale oder systemische Behandlung erwünscht ist
und abhängig
davon, welches Gebiet behandelt werden soll. Die Gabe kann topisch
sein (einschließlich
ophtalmologisch und auf Schleimhautmembranen gerichtet, einschließlich vaginaler
und rektaler Gabe), pulmonar, zum Beispiel durch Inhalation oder
Einblasen von Pulvern oder Aerosolen einschließlich durch Zerstäuber; intratracheal,
intranasal, epidermal und transdermal, oral oder parenteral. Parenterale
Verabreichung beinhaltet die intravenöse, intraarteriale, subkutane,
intraperitoneale oder intramuskuläre Injektion oder Infusion;
oder intrakranial, zum Beispiel intrathekale oder intraventrikulare
Verabreichung. Für
Oligonukleotide mit wenigstens einer 2'-O-Methoxyethyl-Modifikation
wird angenommen, dass sie besonders zur oralen Verabreichung geeignet
sind.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen und Formulierungen für die topische Gabe können transdermale
Pflaster, Salben, Lotionen, Cremes, Gele, Drops, Zäpfchen,
Sprays, Flüssigkeiten
und Pulver einschließen.
Konventionelle pharmazeutische Trägerstoffe, wässrige Lösungen,
Pulver oder ölige
Basen, Verstärker und Ähnliches
können
notwendig oder wünschenswert
sein. Beschichtete Kondome, Handschuhe und ähnliches kann auch nützlich sein.
-
Zusammensetzungen
und Formulierungen für
die orale Gabe beinhalten Pulver oder Granulate, Suspensionen oder
Lösungen
in wässrigen
oder nicht-wässrigen
Medien, Kapseln, Portionen oder Tabletten. Dickungsmittel, Duftstoffe,
Verdünnungsmittel,
Emulsionen, Dispersionshilfen oder Bindemittel können wünschenswert sein.
-
Zusammensetzungen
und Formulierungen für
die parenterale, intrathekale oder intraventrikuläre Gabe
können
sterile wässrige
Lösungen
einschließen,
die auch Puffer, Verdünnungsmittel
und weitere geeignete Hilfsmittel wie etwa, allerdings nicht limitiert
darauf, Penetrationsverstärker,
Trägerverbindungen
und andere pharmazeutisch verträgliche
Träger
oder Hilfsstoffe enthalten können.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen und/oder Formulierungen umfassend die Oligonukleotide
der vorliegenden Erfindung können
auch Penetrationsverstärker
einschließen,
um die Nahrungsaufnahme der Oligonukleotide zu verstärken. Penetrationsverstärker können als
Mitglieder zu einer der fünf
breiten Kategorien klassifiziert werden, d. h. Fettsäuren, Gallensalze,
chelatierende Wirkstoffe, Tenside und Nicht-Tenside (Lee et al.,
Critical Reviews in Therapeutic Drug Carrier Systems, 1991, 8, 91-192;
Muranishi, Critical Reviews in Therapeutic Drug Carver Systems,
1990, 7, 1-33). Ein oder mehrere Penetrationsverstärker von
einer oder mehrerer dieser breiten Kategorien kann eingeschlossen
sein. Penetrationsverstärker
sind beschrieben in der anhängigen
US-Patentanmeldung
08/886,829, eingereicht am 1. Juli 1997, jetzt erteilt als US-Patent
6,747,014 und anhängenden
US-Patentanmeldung 08/961,469, eingereicht am 31. Oktober 1997,
jetzt als US-Patent 6,083,923 erteilt, von denen der Anmelder beide
zusammen mit der vorliegenden Anmeldung besitzt.
-
Verschiedene
Fettsäuren
und deren Derivate, die als Penetrationsverstärker wirken, schließen zum Beispiel
ein Oleinsäure,
Laurinsäure,
Caprinsäure,
Myristinsäure,
Palmitinsäure,
Stearinsäure,
Linoleinsäure, Linoleninsäure, Dicaprat,
Tricaprat, Recinleat, Monoolein (auch bekannt als 1-Monooleoyl-Rac-Glycerin),
Dilaurin, Caprylinsäure,
Arichidonsäure,
Glycerin 1-Monocaprat, I-Dodecylaxacycloheptan-2-one, Acylcarnitine, Acylcholine,
Mono- und Di-Glyceride und physiologisch verträgliche Salze davon (das heißt Oleat,
Laurat, Caprat, Myristat, Palmitat, Stearat, Linoleat, etc.) (Lee
et al., Critical Reviews in Therapeutic Drug Carrier Systems, 1991,
8, 91-192; Muranishi, Critical Reviews in Therapeutic Drug Carrier
Systems, 1990, 7, 1-33; Elektrisch-Hairi et al., J. Pharm. Pharmacol.,
1992, 44, 651-654). Beispiele von zurzeit bevorzugten Fettsäuren sind Natriumcaprat
und Natriumlaurat, einzeln oder in Kombination bei Konzentrationen
von 0,5 bis 5% verwendet.
-
Bevorzugte
Penetrationsverstärker
sind in der anhängigen
US-Patentanmeldung 08/886,829, eingereicht am 1. Juli 1997, offenbart,
die der Anmelder zusammen mit der vorliegenden Anmeldung besitzt.
-
Die
physiologischen Rollen von Gallensäure schließen die Erleichterung der Dispersion
und Absorption von Lipiden und fettlöslichen Vitaminen ein (Brunton,
Chapter 38 in: Goodman & Gilman's The Pharmacological
Basis of Therapeutics, 9th Ed., Hardman et al., eds., McGraw-Hill,
New York, NY 1996, pages 934-935). Verschiedene natürliche Gallensalze
und deren synthetische Derivate wirken als Penetrationsverstärker. Von daher
schließt
der Begriff „Gallensalze" jede der natürlich vorkommenden
Verbindungen der Galle wie auch jede ihrer synthetischen Derivate
ein. Bevorzugte Gallensalze sind in der anhängigen US-Patentanmeldung 08/886,829,
eingereicht am 1. Juli 1997, beschrieben, die der Anmelder zusammen
mit der vorliegenden Anmeldung besitzt und die hier durch einen
Referenzverweis miteinbezogen wird. Ein zurzeit bevorzugtes Gallensalz
ist die Chenodeoxycholische Säure
(CDCA) (Sigma Chemical Company, St. Louis, MO), üblicherweise bei Konzentrationen
von 0,5 bis 2% benutzt.
-
Komplexe
Formulierungen umfassend einen oder mehrere Penetrationsverstärker können verwendet werden.
Zum Beispiel können
Gallensalze in Verbindung mit Fettsäuren eingesetzt werden, um
komplexe Formulierungen zu ergeben. Bevorzugte Kombinationen schließen CDCA
in Kombination mit Natriumcaprat oder Natriumlaurat (üblicherweise
0,5 bis 5%) ein.
-
Chelat-bildende
Wirkstoffe schließen
ein, sind aber nicht limitiert auf Dinatrium-Ethylendiamintetraacetat (EDTA), Zitratsäure, Salicylate
(zum Beispiel Natriumsalicylat, 5-Methoxysalicylat und Homovanillat), N-Acylderivate
von Kollagen, Laureth-9 und N- Aminoacylderivate
von Beta-Diketonen (Enamine) (Lee et al., Critical Reviews in Therapeutic
Drug Carrier Systems, 1991, 8, 92-192; Muranishi, Critical Reviews
in Therapeutic Drug Carrier Systems, 1990, 7, 1-33; Buur et al.,
J. Control Rel., 1990, 14, 43-51).
Chelat-bildende Wirkstoffe haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie
auch als DNase-Inhibitoren
fungieren.
-
Tenside
schließen
zum Beispiel Natriumlaurylsulfat, Polyoxyethylen-9-Laurylether und
Polyoxyethylen-20-Cetylether (Lee et al., Critical Reviews in Therapeutic
Drug Carrier Systems, 1991, 8, 92-191); und Perfluor-chemische Emulsionen,
so wie FC-43 ein (Takahashi et al., J. Pharm. Pharmacol., 1988,
40, 252-257).
-
Nicht-Tenside
schließen
zum Beispiel ungesättigte
zyklische Harnstoffe, 1-Alkyl- und 1-Alkenylazacyclo-Alkanon Derivate
(Lee et al., Critical Reviews in Therapeutic Drug Carrier Systems,
1991, 8, 92-191); und nicht-steroidische entzündungshemmende Wirkstoffe wie
etwa Diclofenac-Natrium, Indomethacin und Phenylbutazon ein (Yamashita
et al., J. Pharm. Pharmacol., 1987, 39, 621-626).
-
Wie
hier benutzt, bezieht sich „Trägerverbindung" auf eine Nukleinsäure oder
ein Analog davon, das inert ist (d. h., keine biologische Aktivität per se
besitzt), aber bei in vivo Prozessen als Nukleinsäure erkannt wird,
die die Bioverfügbarkeit
von Nukleinsäure
mit biologischer Aktivität
reduziert, zum Beispiel durch den Abbau der biologisch-aktiven Nukleinsäure oder
deren verstärkter
Entfernung aus dem Kreislauf. Die Gabe einer Nukleinsäure zusammen
mit einer Trägerverbindung, üblicherweise
mit einem Überschuss
der letzteren Substanz, kann in einer substantiellen Reduktion der
Menge der Nukleinsäure
resultieren, die in der Leber, der Niere oder anderen extrazirkulatorischen
Reservoirs aufgenommen wird, wahrscheinlich durch die Kompetition zwischen
deer Trägerverbindung
und der Nukleinsäure
um einen gemeinsamen Rezeptor. Zum Beispiel ist die Aufnahme eines
partiell phosphorothioatischen Oligonukleotids im Lebergewebe reduziert,
wenn es zusammen mit Polyinosinsäure,
Dextransulfat, Polycytidinsäure
oder 4-Actetoamid-4'-Isothiocyano-Stilben-2,2'-disulfonsäure verabreicht
wird (Miyao et al., Antisense Res. Dev., 1995, 5, 115-121; Takakura
et al., Antisense & Nucl.
Acid Drug Dev., 1996, 6, 177-183).
-
Im
Gegensatz zu einer Trägerverbindung
ist ein „pharmazeutisch
verträglicher
Trägerstoff" (Hilfsstoff) ein
pharmazeutisch verträgliches
Lösungsmittel,
suspendierender Wirkstoff oder jedes andere pharmakologisch inerte
Vehikel für
die Gabe einer oder mehrerer Nukleinsäuren an ein Tier. Der pharmazeutisch
verträgliche
Trägerstoff
kann flüssig
oder fest sein und wird mit Blick auf die geplante Art der Verabreichung
so ausgewählt,
dass er die gewünschte
Masse, Konsistenz, usw. zur Verfügung
stellt, wenn er mit einer Nukleinsäure und den anderen Komponenten
einer bestimmten pharmazeutischen Zusammensetzung kombiniert wird.
Typische pharmazeutisch verträgliche
Trägerstoffe
schließen
ein, sind aber nicht limitiert auf bindende Wirkstoffe (zum Beispiel
pregelatinisierte Maisstärke,
Polyvinylpyrrolidon oder Hydroxypropylmethylcellulose, etc.); Füllstoffe
(zum Beispiel Laktose und andere Zucker, mikrokristalline Zellulose,
Pektin, Gelatin, Kalziumsulfat, Ethylzellulose, Polyacrylate oder
Kalziumhydrogenphosphat, etc.); Gleitmittel (zum Beispiel Magnesiumstearat,
Talk, Silikat, kolloidale Silikondioxide, Stearinsäure, metallische
Stearate, hydrogenisierte Gemüseöle, Getreidestärke, Polyethylenglykole,
Natriumbenzoat, Natriumacetat, etc.); Sprengmittel (zum Beispiel
Stärke,
Natriumstärkeglycolat,
etc.); oder Netzmittel (zum Beispiel Natriumlaurylsulfat, etc.).
Orale Gabesysteme mit verlängerter
Freisetzung und/oder enterische Schichten für oral verabreichte Dosierungsformen
sind in den US-Patenten 4,704,295; 4,556,552; 4,309,406 und 4,309,404
beschrieben.
-
Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können zusätzlich andere Hilfskomponenten enthalten,
die üblicherweise
in pharmazeutischen Zusammensetzungen gefunden werden, zu ihren
jeweiligen Zweckbestimmten Verwendungszwecken. Daher können die
Zusammensetzungen zum Beispiel zusätzliche passende pharmazeutisch
aktive Materialien enthalten, so wie zum Beispiel antijuckende,
astringierende, lokalanästhetische
oder antientzündliche
Wirkstoffe, oder können
zusätzliche
Materialien enthalten, die nützlich zur
Formulierung verschiedener Dosierungsformen der Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung sind, wie etwa Farbstoffe, Geschmacksstoffe,
Präservative,
Antioxidantien, Trübungsmittel,
Verdickungsmittel und Stabilisatoren. Solche Materialien sollten
allerdings, wenn zugegeben, nicht übermäßig die biologischen Aktivitäten der
Komponenten der Zusammensetzung der Erfindung stören.
-
Unabhängig von
der Methode, mit der die Antisense-Verbindungen der Erfindung in
den Patienten eingeführt
werden, können
kolloidale Dispersionssysteme als Trägervehikel verwendet werden,
um die in vivo Stabilität
der Verbindungen zu erhöhen
und/oder die Verbindungen zu einem bestimmten Organ, Gewebe oder Zelltyp
abzurichten. Kolloidale Dispersionssysteme schließen ein,
sind aber nicht limitiert auf Makromolekülkomplexe, Nanokapseln, Mikrokugeln,
Kügelchen
und auf Lipid-basierende Systeme einschließlich Öl-in-Wasser-Emulsionen, Mizellen, gemischte
Mizellen, Liposomen und Lipid:Oligonukleotid-Komplexe von uncharakterisierter Struktur.
Ein bevorzugtes kolloidales Dispersionssystem ist eine Vielzahl
von Liposomen. Liposomen sind mikroskopische Kugeln, die einen wässrigen
Kern umgeben von einer oder mehrerer äußerer Schichten) bestehend
aus Lipiden und angeordnet in einer zweilagigen Konfiguration besitzen
(siehe allgemein Chonn et al., Current Op. Biotech., 1995, 6, 698-708).
-
Eine
Liposomenpräparation
ist in der anhängigen
US-Patentanmeldung 08/961,469, eingereicht am 31. Oktober 1997 und
jetzt als US-Patent 6,083,469 erteilt, beschrieben, das der Anmelder
zusammen mit der vorliegenden Anmeldung besitzt.
-
Bestimmte
Ausführungsformen
der Erfindung stellen Liposomen und andere Zusammensetzungen zur
Verfügung,
die beinhalten (a) eine oder mehrere Antisense-Verbindungen und (b) einen oder mehrere
andere chemotherapeutische Wirkstoffe, die durch einen Nicht-Antisense-Mechanismus
wirken. Beispiele solcher chemotherapeutischer Wirkstoffe schließen ein,
sind aber nicht limitiert auf Antikrebswirkstoffe wie etwa Daunorubicin,
Dactinomycin, Doxorubicin, Bleomycin, Mitomycin, Stickstoffsenf,
Chlorambucil, Melphalan, Cyclophosphamid, 6-Mercaptopurin, 6-Thioguanin,
Cytarabin (CA), 5-Fluorouracil (5-FU), Floxuridin (5-FudR), Methotrexat
(MTX), Colchicin, Vincristin, Vinblastin, Etoposid, Teniposid, Cisplatin
und Diethylstilbestrol (DES). Vergleiche allgemein The Merck Manual
of Diagnosis and Therapy, 1987, Berkow et al., eds., Rahway, N.J., 1206-1228. Anti-entzündliche
Wirkstoffe schließen
ein, sind aber nicht limitiert auf nicht-steroide anti-entzündliche
Wirkstoffe und Corticosteroide, und antivirale Wirkstoffe einschließlich aber
nicht limitiert auf Ribivirin, Vidarabin, Acyclvir und Ganciglovir,
können
auch in Zusammensetzungen der Erfindung enthalten sein. Vergleiche
allgemein The Merck Manual of Diagnosis and Therapy, 1987, Berkow
et al., eds., Rahway, N.J., pages 2499-2506 und 46-49). Andere Nicht-Antisense
chemotherapeutische Wirkstoffe liegen auch im Umfang der Erfindung.
Zwei oder mehrere kombinierte Verbindungen können zusammen oder sequentiell
benutzt werden.
-
In
einer weiteren ähnlichen
Ausführungsform
können
die Zusammensetzungen der Erfindung eine oder mehrere Antisense-Verbindungen,
besonders Oligonukleotide, gerichtet auf eine erste Nukleinsäure sowie
eine oder mehrere zusätzliche
Antisense-Verbindungen, gerichtet auf ein zweites Nukleinsäureziel,
enthalten. Zwei oder mehrere kombinierte Verbindungen können zusammen
oder sequentiell verwendet werden.
-
Für die Formulierung
der therapeutischen Zusammensetzungen und ihre nachfolgende Verabreichung wird
angenommen, dass sie innerhalb des Wissensbereichs des Fachmanns
liegt. Die Dosierung ist abhängig von
der Schwere und der Fähigkeit
zur Antwort des Krankheitszustandes, der behandelt wird, wobei der
Verlauf der Behandlung von mehreren Tagen bis mehreren Monaten oder
bis eine Heilung erreicht ist oder eine Verringerung des Krankheitszustandes
gegeben ist, dauert. Optimale Dosierungsabläufe können aus den Messungen der
Wirkstoffakkumulation im Körper
des Patienten errechnet werden. Auch einfache geschulte Personen
können
die optimalen Dosierungen leicht bestimmen sowie die Dosierungsmethodologien
und Wiederholungsraten. Optimale Dosierungen können in Abhängigkeit von der relativen
Stärke
der individuellen Oligonukleotide variieren und können üblicherweise
auf Basis des EC50S, der in in vitro und
in vivo Tiermodellen als effektiv herausgefunden wurde, bestimmt
werden. Üblicherweise
reicht die Dosierung von 0,01 μg
bis 100 g pro kg Körpergewicht,
und kann einmal oder mehrmals am Tag, in der Woche, im Monat oder
im Jahr oder sogar jede zwei bis 20 Jahre gegeben werden. Fachleute
mit normalem Kenntnisstand können
leicht die Wiederholungsraten für
die Dosierung berechnen, basierend auf gemessenen Verbleibzeiten
und Konzentrationen des Wirkstoffes in Körperflüssigkeiten und Geweben. Nach
erfolgreicher Behandlung kann es wünschenswert sein, den Patienten
einer Nachsorgetherapie zu unterziehen, um dem Wiederauftreten des
Krankheitszustandes vorzubeugen, wobei bei dieser Kur das Oligonukleotid
in Nachsorgedosen verabreicht wird, die von 0,01 μg bis 100
g pro kg Körpergewicht,
einmal oder mehrmals täglich
bis einmal oder alle 20 Jahre reichen.
-
Obwohl
die vorliegende Erfindung mit Spezifität im Einklang mit bestimmten
ihrer bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben wurde, dienen die folgenden Beispiele dazu, die Erfindung
zu illustrieren und sind nicht gedacht, die Erfindung zu limitieren.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Nucleosid-Phosphoramidite zur Oligonukleotid-Synthese
Desoxy und 2'-Alkoxy-Amidite
-
2'-Desoxy und 2'-Methoxy-Beta-Cyanoethyldiisopropyl-Phosphoramidite
werden von gewerblichen Quellen gekauft (zum Beispiel Chemgenes,
Needham MA oder Glen Research, Inc. Sterling VA). Andere 2'-O-Alkoxy-substituierte
Nukleosid-Amidite werden wie im US-Patent 5,506,351, welches hiermit durch
Referenzverweis einbezogen wird, beschrieben, hergestellt. Für Oligonukleotide,
die unter der Verwendung von 2'-Alkoxy-Amiditen
synthetisiert werden, wird der Standardzyklus für unmodifizierte Oligonukleotide
verwendet, mit der Ausnahme, dass der Warteschritt nach der gepulsten
Zugabe von Tetrazol und der Base auf 360 Sekunden erhöht wird.
-
5-Methyl-2'-Desoxycytidin (S-Me-C)
Nukleotide enthaltende Oligonukleotide werden gemäß den veröffentlichten
Methoden synthetisiert (Sanghvi, et al., Nucleic Acids Research,
1993, 21, 3197-3203) unter der Verwendung von käuflich erhältlichen Phosphoramiditen (Glen
Research, Sterling, VA oder ChemGenes, Needham, MA).
-
2'-Fluoramidite
-
2'-Fluorodesoxyadenosinamidite
-
2'-Fluoro-Oligonukleotide
werden wie früher
(Kawasaki, et al., J. Med. Chem., 1993, 36, 831-841) und im US-Patent
5,670,633, welches hiermit durch Referenzverweis einbezogen wird,
beschrieben, synthetisiert. Kurz zusammengefasst wird das geschützte Nukleosid
N6-Benzoyl-2' Desoxy-2'-Fluoroadenosin unter
der Verwendung von kommeziell erhältlichem 9-Beta-D-Arabinofuranosyladenin
als Ausgangsmaterial und unter der Verwendung von modifizierten
Literaturangaben, wobei das 2'-Alpha-Fluoratom
durch einen SN2-Austausch einer 2'-Beta-Trityl-Gruppe
eingeführt
wird, synthetisiert. Daher ist das N6-Benzoyl-9-Beta-D-Arabinofuranosyladenin
selektiv in einer moderate Ausbeute geschützt als das 3',5'-Ditetrahydropyranyl
(THP) Intermediat. Die Entfernung des Schutzes der THP und N6-Benzoyl-Gruppen
wird unter der Verwendung von Standardmethodologien erreicht und
Standardmethoden werden dazu benutzt, die 5'-Dimethoxytrityl-(DMT) und 5'-DMT-3'-Phosphoramidit-Intermediate zu erhalten.
-
2'-Fluordesoxyguanosin
-
Die
Synthese von 2'-Desoxy-2'-Fluoroguanosin wird
unter der Verwendung von Tetraisopropyldisiloxyanyl (TPDS) geschütztem 9-Beta-D-Arabinofuranosylguanin
als Ausgangsmaterial erreicht, sowie durch das Überführen in das Intermediat Diisobutyryl-Arabinofuranosylguanosin.
Dem Entfernen des Schutzes der TPDS Gruppe folgt der Schutz der
Hydroxyl-Gruppe mit THP, um Diisobutyryl-di-THP geschütztes Arabinofuranosylguanin
zu ergeben. Auf die selektive O-Deacylierung und Triflation folgt
die Behandlung des Rohproduktes mit Fluorid, darauf die Entfernung
des Schutzes von den THP-Gruppen. Standardmethodologien werden verwendet,
um die 5'-DMT- und
5'-DMT-3'-Phosphoramidite zu erhalten.
-
2'-Fluorouridin
-
Die
Synthese von 2'-Desoxy-2'-Fluorouridin wird
erreicht durch die Modifizierung eines Literaturverfahrens, in welchem
das 2,2'-Anhydro-1-Beta-D-Arabinofuranosyluracil
mit 70%igem Wasserstoff Fluor-Pyridin behandelt wird. Standardverfahren
werden verwendet, um die 5'-DMT
und 5'-DMT-3'-Phosporamidite zu
erhalten.
-
2'-Fluorodesoxycytidin
-
2'-Desoxy-2'-Fluorocytidin wird über die
Aminierung von 2'-Desoxy-2'-Fluorouridin synthetisiert,
gefolgt von einem selektiven Schutz um N4-Benzoyl-2'-Desoxy-2'-Fluorocytidin zu ergeben. Standardverfahren werden
verwendet, um die 5'-DMT
und 5'-DMT-3'-Phosphoramidite
zu erhalten.
-
2'-O-(2-Methoxyethyl)
modifizierte Amidite
-
2'-O-Methoxyethyl-substituierte
Nukleosidamidite wurden entweder wie folgt oder alternativ wie durch die
Methode von Martin, P. (Helvetica Chimica Acta, 1995, 78, 486-504)
hergestellt.
-
2,2'-Anhydro[1-(Beta-D-Arabinofuranosyl)-5-Methyluridin]
-
5-Methyluridin
(Ribosylthymin, kommerziell erhältlich
von Yamasa, Choshi, Japan) (72,0 g, 0,279 M), Diphenylcarbonat (90,0
g, 0,420 M) und Natriumbicarbonat (2,0 g, 0,024 M) wurden zu DMF
(300 ml) zugegeben. Die Mischung wurde unter Rühren zum Rückfluss erhitzt, wobei das
entstehende Kohlenstoffdioxidgas in kontrollierter Art und Weise
abgezogen werden konnte. Nach einer Stunde wurde die leicht dunkle
Lösung
unter reduziertem Druck aufkonzentriert. Der resultierende Sirup
wurde unter Rühren
in Diethylether (2,5 l) eingefüllt.
Das Produkt formte einen Gummi. Der Ether wurde abdekantiert und
der Rückstand
wurde in einer minimalen Menge von Methanol (ca. 400 ml) gelöst. Die
Lösung
wurde im frischen Ether (2,5 l) eingebracht, um einen harten Gummi
zu ergeben. Der Ether wurde abdekantiert und der Gummi wurde in
einem Vakuumofen (60°C
bei 1 mm HG für
24 h) getrocknet, um einen Feststoff zu ergeben, der in ein leichtes
bräunliches
Pulver (57 g, 85% Rohausbeute) zerdrückt wurde. Das NMR-Spektrum
war mit der Struktur konsistent, kontaminiert mit Phenol als dessen
Natriumsalz (ca. 5%). Das Material wurde in diesem Zustand für weitere
Reaktionen so eingesetzt (oder es kann auch weiter durch Säulenchromatographie
aufgereinigt werden unter der Verwendung eines Gradienten von Methanol
in Ethylacetat (10-25%), um einen weißen Feststoff, Schmelzpunkt 222-4°C, zu ergeben).
-
2'-O-Methoxyethyl-5-Methyluridin
-
2,2'-Anhydro-5-Methyluridin
(195 g, 0,81 M), Tris(2-Methoxyethyl)Borat (231 g, 0,98 M) und 2-Methoxyethanol
(1,2 l) wurden in einen 2 l Druckbehälter aus rostfreiem Stahl gegeben
und in ein auf 160°C
vorgeheiztes Ölbad überführt. Nach
dem Erhitzen für
48 Stunden bei 155-160°C
wurde das Gefäß geöffnet und
die Lösung
bis zur Trockenheit evaporiert und mit MeOH (200 ml) zerrieben.
Der Rückstand
wurde in heißem
Aceton (1 l) suspendiert. Die unlöslichen Salze wurden filtriert,
mit Aceton (150 ml) gewaschen und das Filtrat evaporiert. Der Rückstand
(280 g) wurde in CH3CN (600 ml) gelöst und evaporiert. Eine
Silicagelsäule
(3 kg) wurde in CH2Cl2/Aceton/MeOH
(20:5:3) enthaltendem 0,5%igem Et3NH gepackt.
Der Rückstand
wurde in CH2Cl2 (250
ml) gelöst
und auf Silica (150 g) adsorbiert, bevor er auf die Säule geladen
wurde. Das Produkt wurde mit dem Packungslösungsmittel eluiert, um 160
g (63%) des Produkts zu ergeben. Zusätzliches Material wurde durch
das wiederholende Aufarbeiten von unreinen Fraktionen erhalten.
-
2'-O-Methoxyethyl-5'-O-Dimethoxytrityl-5-Methyluridin
-
2'-O-Methoxyethyl-5-Methyluridin
(160 g, 0,506 M) wurde mit Pyridin (250 ml) co-evaporiert und der getrocknete Rückstand
in Pryridin (1,3 l) gelöst.
Ein erstes Aliquot von Dimethoxytritylchlorid (94,3 g, 0,278 M) wurde
zugegeben und die Mischung bei Raumtemperatur für eine Stunde gerührt. Ein
zweites Aliquot von Dimethoxytritylchlorid (94,3 g, 0,278 M) wurde
zugegeben und die Reaktion für
eine weitere Stunde gerührt.
Methanol (170 ml) wurde dann zugegeben, um die Reaktion abzustoppen.
Die HPLC-Analyse ergab das Vorhandensein von ungefähr 70% Produkt.
Das Lösungsmittel
wurde evaporiert und mit CH3CN (200 ml)
zerrieben. Der Rückstand
wurde in CHCl3 (1,5 l) gelöst und mit
2 × 500
ml gesättigtem
NaHCO3 und 2 × 500 ml von gesättigtem
NaCl extrahiert. Die organische Phase wurde über Na2SO4 getrocknet, filtriert und evaporiert. 275
g des Rückstands
wurden erhalten. Der Rückstand
wurde auf einer 3,5 kg Silicagelsäule aufgereinigt, die gepackt
und mit EtOAc/Hexan/Aceton (5:5:1) enthaltendem 0,5% Et3NH
eluiert wurde. Die reinen Fraktionen wurden evaporiert und ergaben
164 g des Produkts. Zusätzlich
ungefähr
20 g wurden aus den unreinen Fraktionen erhalten, um eine Gesamtausbeute
von 183 g (57%) zu ergeben.
-
3'-O-Acetyl-2'-O-Methoxyethyl-5'-O-Dimethoxytrityl-5-Methyluridin
-
2'-O-Methoxyethyl-5'-O-Dimethoxytrityl-5-Methyluridin
(106 g, 0,167 M), DMF/Pyridin (750 ml einer 3:1 Mischung, hergestellt
aus 562 ml DMF und 188 ml Pyridin) und Essigsäureanhydrid (24,38 ml, 0,258
M) wurden vereinigt und bei Raumtemperatur für 24 Stunden gerührt. Die
Reaktion wurde durch Dünnschichtchromatographie
(TLC) überwacht,
wobei die TLC-Probe zuerst durch die Zugabe von Methanol gequencht
wurde. Nach der Vollständigkeit
der Reaktion, beurteilt durch TLC, wurde MeOH (50 ml) zugegeben
und die Mischung bei 35°C
evaporiert. Der Rückstand
wurde in CHCl3 (800 ml) gelöst und mit
2 × 200
ml einer gesättigten
Natriumbicarbonat und 2 × 200
ml von gesättigtem
NaCl extrahiert. Die wässrigen
Phasen wurden mit 200 ml CHCl3 zurückextrahiert.
Die kombinierten organischen Fraktionen wurden mit Natriumsulfat
getrocknet und evaporiert, um 122 g Rückstand zu ergeben (ungefähr 90% Produkt).
Der Rückstand
wurde auf einer 3,5 kg Silicagelsäule aufgereinigt und unter
der Verwendung von EtOAc/Hexan (9:1) eluiert. Reine Produktfraktionen wurden
evaporiert, um 96 g (84%) zu ergeben. Zusätzlich wurden 1,5 g aus späteren Fraktionen
erhalten.
-
3'-O-Acetyl-2'-O-Methoxyethyl-5'-O-Dimethoxytrityl-5-Methyl-4-Triazoluridin
-
Eine
erste Lösung
wurde durch das Auflösen
von 3'-O-Acetyl-2'-O-Methoxyethyl-5'-O-Dimethoxytrityl-5-Methyluridin (96
g, 0,144 M) in CH3CN (700 ml) hergestellt
und auf die Seite gelegt. Triethylamin (189 ml, 1,44 M) wurde zu
einer Lösung
von Triazol (90 g, 1,3 M) in CH3CN (1 l)
zugegeben, auf –5°C gekühlt und
für eine
halbe Stunde unter der Verwendung eines Überkopfrührers gerührt. POCl3 wurde
tropfenweise über
einen Zeitraum von 30 Minuten zu der gerührten Lösung, die bei 0-10°C gehalten
wurde, zugegeben und die resultierende Mischung für weitere
2 Stunden gerührt.
Die erste Lösung
wurde tropfenweise über
einen Zeitraum von 45 Minuten zur letzteren Lösung zugegeben. Die resultierende
Reaktionsmischung wurde über
Nacht in einem Kühlraum
aufbewahrt. Salze wurden aus der Reaktionsmischung gefiltert und
die Lösung
wurde evaporiert. Der Rückstand
wurde in EtOAc (1 l) gelöst
und die unlöslichen
festen Bestandteile wurden durch Filtration beseitigt. Das Filtrat
wurde mit 1 × 300
ml NaHCO3 und 2 × 300 ml einer gesättigten
NaCl-Lösung
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und evaporiert. Der Rückstand wurde mit EtOAc zerrieben,
um die im Titel genannte Verbindung zu ergeben.
-
2'-O-Methoxyethyl-5'-O-Dimethoxytrityl-5-Methylcytidin
-
Eine
Lösung
von 3'-O-Acetyl-2'-O-Methoxyethyl-5'-O-Dimethoxytrityl-5-Methyl-4-Triazoluridin (103
g, 0,141 M) in Dioxan (500 ml) und NH4OH
(30 ml) wurde bei Raumtemperatur für 2 Stunden gerührt. Die
Dioxan-Lösung
wurde evaporiert und der Rückstand
mit MeOH (2 × 200
ml) azeotropiert. Der Rückstand
wurde in MeOH (300 ml) aufgelöst
und in einen 2 l rostfreien Stahldruckbehälter überführt. Mit NH3-Gas
gesättigter MeOH
(400 ml) wurde zugegeben und das Reaktionsgefäß auf 100°C für zwei Stunden aufgeheizt (TLC
zeigte eine komplette Umsetzung an). Die Reaktionsgefäßinhalte
wurden zur Trockenheit evaporiert und der Rückstand wurde in EtOAc (500
ml) gelöst
und einmal mit gesättigtem
NaCl (200 ml) gewaschen. Die organischen Rückstände wurden über Natriumsulfat getrocknet
und das Lösungsmittel
wurde evaporiert, um 85 g (95%) der im Titel genannten Verbindung
zu ergeben.
-
N4-Benzoyl-2'-O-Methoxyethyl-5'-O-Dimethoxytrityl-5-Methylcytidin
-
2'-O-Methoxyethyl-5'-O-Dimethoxytrityl-5-Methylcytidin
(85 g, 0,134 M) wurde in DMF (800 ml) gelöst und Benzoeanhydrid (37,2
g, 0,165 M) wurde unter Rühren
zugegeben. Nach Rühren
für 3 Stunden
zeigte die TLC an, dass die Reaktion zu ungefähr 95% abgelaufen war. Das
Lösungsmittel
wurde evaporiert und der Rückstand
mit MeOH (200 ml) aceotropiert. Der Rückstand wurde in CHCl3 (700 ml) gelöst und mit gesättigtem NaHCO3 (2 × 300
ml) und gesättigtem
NaCl (2 × 300
ml) extrahiert, über
MgSO4 getrocknet und evaporiert, um einen
Rückstand
zu ergeben (96 g). Der Rückstand
wurde auf einer 1,5 kg Silicasäule
chromatographiert unter der Verwendung von EtOAc/Hexan (1:) enthaltenden
0,5% Et3NH als das eluierende Lösungsmittel.
Die reinen Produktfraktionen wurden evaporiert, um 90 g (90%) der
im Titel genannten Verbindung zu ergeben.
-
N4-Benzoyl-2'-O-Methoxyethyl-5'-O-Dimethoxytrityl-5-Methylcytidin-3'-Amidit
-
N4-Benzoyl-2'-O-Methoxyethyl-5'-O-Dimethoxytrityl-5-Methylcytidin
(74 g, 0,10 M) wurde in CH2Cl2 (1 l)
gelöst.
Tetrazol Diisopropylamin (7,1 g) und 2-Cyanoethoxy-Tetra-(isopropyl)Phosphit
(40,5 ml, 0,123 M) wurden unter Rühren in einer Stickstoffatmosphäre zugegeben.
Die resultierende Mischung wurde für 20 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt
(TLC-Analyse ergab, dass die Reaktion zu 95% abgelaufen war). Die
Reaktionsmischung wurde mit gesättigtem
NaHCO3 (1 × 300 ml) und gesättigtem
NaCl (3 × 300
ml) extrahiert. Die wässrigen
Waschschritte wurden mit CH2Cl3 (300
ml) zurückextrahiert
und die Extrakte wurden kombiniert, über MgSO getrocknet und aufkonzentriert.
Der erhaltene Rückstand
wurde an einer 1,5 kg Silicasäule
unter der Verwendung von EtOAc/Hexan (3:1) als eluierendes Lösungsmittel
chromatographiert. Die reinen Fraktionen wurden vereinigt, um 90,6
(87%) der im Titel genannten Verbindung zu ergeben.
-
2'-(Aminooxyethyl)
Nukleosidamidite und 2'-(Dimethylaminooxyethyl)
Nukleosidamidite
-
Aminooxyethyl
und Dimethylaminooxyethylamidite werden wie in den Methoden der
US-Patentanmeldungen mit der Seriennummer 60/037, 143, eingereicht
am 14. Februar 1998 und der Seriennummer 09/016,520, eingereicht
am 30. Januar 1998, jetzt als US-Patent 6,127,533 zugeteilt, hergestellt,
wobei jedes von diesen beiden der Anmelder zusammen mit der vorliegenden
Anmeldung besitzt.
-
Beispiel 2
-
Oligonukleotid-Synthese
-
Unsubstituierte
und substituierte Phosphodiester (P = O) Oligonukleotide wurden
auf einem automatischen DNA-Synthesizer (Applied Biosystems Model
3808) unter der Verwendung von Standard-Phosphoramidit-Chemie mit
einer Oxidation durch Jod synthetisiert.
-
Phosphorothioate
(P = S) wurden wie die Phosphodiester-Oligonukleotide synthetisiert,
mit der Ausnahme, dass die Standardoxidationsflasche durch eine
0,2 M Lösung
von 3H-1,2-Benzodithiol-3-One
1,1-Dioxid in Acetonitril zur schrittweisen Thioatisierung der Phosphit-Bindungen ersetzt
wurde. Dieser Warte-Thioatisierungsschritt wurde auf 68 Sekunden
erhöht
und es folgte der Capping-Schritt. Nach der Spaltung von der CPG-Säule und
der Deblockierung in konzentrierter Ammoniumhydroxidlösung bei
55°C (18
Stunden) wurden die Oligonukleotide durch zweimalige Fällung mit
2-5 Volumina Ethanol aus einer 0,5 M NaCl-Lösung aufgereinigt.
-
Phosphinat-Oligonukleotide
werden wie im US-Patent 5,508,270, das durch diesen Referenzverweis miteinbezogen
wird, beschrieben, hergestellt.
-
Alkylphosphonat-Oligonukleotide
werden wie beschrieben im US-Patent 4,469,863 hergestellt.
-
3'-Desoxy-3'-Methylenphosphonat-Oligonukleotide
werden wie im US-Patent 5,610,289 oder US-Patent 5,625,050 beschrieben
hergestellt.
-
Phosphoramidit-Oligonukleotide
werden wie im US-Patent 5,256,775 oder US-Patent 5,366,878 beschrieben
hergestellt.
-
Alkylphosphonothioat-Oligonukleotide
werden wie in den veröffentlichten
PCT-Anmeldungen PCT/US94/009902
und PCT/US93/06976 (veröffentlicht
als WO 94/17093 bzw. WO 94/02499) beschrieben hergestellt.
-
3'-Desoxy-3'-Aminophosphoramidat-Oligonukleotide
werden wie im US-Patent 5,476,925 beschrieben hergestellt.
-
Phosphotriester-Oligonukleotide
werden wie im US-Patent 5,023,243 beschrieben hergestellt.
-
Boranphosphat-Oligonukleotide
werden wie in den US-Patenten 5,130,302 und 5,177,198 beschrieben
hergestellt.
-
Beispiel 3
-
Oligonukleosid-Synthese
-
Methylenmethylimino-verbundene
Oligonukleoside, auch bezeichnet als MMI-verbundene Oligonukleoside, Methylendimethylhydrazo-verbundene
Oligonukleoside, auch bezeichnet als MDH-verbundene Oligonukleoside
und Methylencarbonylamino-verbundene Oligonukleoside, auch bezeichnet
als Amid-3-verbundene Oligonukleoside und Methylenaminocarbonyl-verbundene
Oligonukleoside, auch bezeichnet als Amid-4-verbundene Oligonukleoside, sowie auch
Verbindungen mit gemischten Rückgraten,
die zum Beispiel alternierende MMI und P = O oder P = S Bindungen
aufweisen, werden wie in den US-Patenten
5,378,825, 5,386,023, 5,489,677, 5,602,240 und 5,610,289 beschrieben
hergestellt.
-
Formacetal
und Thioformacetal-verbundene Oligonukleoside werden wie in den
US-Patenten 5,264,562
und 5,264,564 beschrieben hergestellt.
-
Ethylenoxid-verbundene
Oligonukleoside werden wie im US-Patent 5,223,618 beschrieben hergestellt.
-
Beispiel 4
-
PNA-Synthese
-
Peptidnukleinsäuren (PNAs)
werden im Einklang mit jedem der zahlreichen Verfahren, auf die
in Peptide Nucleic Acids (PNA):Synthesis, Properties and Potential
Applications, Bioorganic & Medicinal
Chemistry, 1996, 4, 5-23, verwiesen wird, hergestellt. Sie können auch
gemäß den US-Patenten
5,539,082, 5,700,922 und 5,719,262 hergestellt werden.
-
Beispiel 5
-
Synthese von chimären Oligonukleotiden
-
Bei
erfindungsgemäßen chimären Oligonukleotiden,
Oligonukleosiden oder gemischten Oligonukleotiden/Oligonukleosiden
kann es sich um mehrere verschiedene Arten handeln. Diese schließen eine
erste Art, in der das „Gap"-Segment der verbundenen
Nukleoside zwischen den 5' und
3' „Wing"-Segmenten der verbundenen
Nukleoside positioniert ist und einen zweiten „Open end" Typ ein, worin das „Gap"-Segment entweder am 3' oder am 5'-Ende der oligomeren
Verbindung lokalisiert ist. Oligonukleotide des ersten Typs sind
im Fachgebiet auch als „Gapmers" oder gegappte Oligonukleotide
bekannt. Oligonukleotide des zweiten Typs sind im Fachgebiet auch
als „Hemimers" oder „Wingmers" bekannt.
-
[2'-O-Membran]--[2'-Desoxy]--[2'-O-Me] chimäre Phosphorothioat-Oligonukleotide
-
Chimäre Oligonukleotide,
die 2'-O-Alkylphosphorothiat
und 2'-Desoxyphosphorothioat-Oligonukleotidsegmente
besitzen, werden unter der Verwendung eines automatischen Applied
Biosystems DNA-Synthesizer Modell 380B synthetisiert, wie oben beschrieben.
Die Oligonukleotide werden synthetisiert unter der Verwendung des
automatischen Synthesizers und 2'-Desoxy-5'-Dimethoxytrityl-3'-O-Phosphoramidit
für den
DNA-Anteil und 5'-Dimethoxytrityl-2'-O-Methyl-3',O-Phosphoramidit
für die
5' und 3' Flügel. Der
Standardsynthesezyklus wird durch das Erhöhen des Warteschritts nach
der Zugabe von Tetrazol und einer Base auf 600 Sekunden abgeändert und
viermal für
RNA und zweimal für
2'-O-Methyl wiederholt.
Das vollständig
geschützte
Oligonukleotid wird von der Matrix abgeschnitten und die Phosphatgruppe
wird in 3:1 Ammonium/Ethanol bei Raumtemperatur über Nacht entschützt und
dann zur Trockenheit lyophilisiert. Eine Behandlung in methanolischem Ammoniak
für 24
Stunden bei Raumtemperatur folgt danach, um alle Basen von den Schutzgruppen
zu befreien und die Probe wurde wiederum bis zur Trockenheit lyophilisiert.
Das Pellet wird in 1 M TBAF in THF für 24 Stunden bei Raumtemperatur
resuspendiert um die 2'-Positionen
von den Schutzgruppen zu befreien. Die Reaktion wird dann mit 1
M TEAA gequencht und die Probe wird danach auf ein halbes Volumen
durch einen Rotovac reduziert, bevor sie auf einer G25-Ausschlussgrößensäule entsalzt
wird. Das erhaltene Oligo wird dann spektrophotometrisch zur Bestimmung
der Ausbeute und durch Kapillarelektrophorese und durch Massenspektrometrie
zur Bestimmung der Reinheit analysiert.
-
[2'-O-(2-Methoxyethyl)]--[2'-Desoxy]--[2'-O-(Methoxyethyl)]
chimäre
Phosphorothioat-Oligonukleotide
-
[2'-O-(2-Methoxyethyl)]--[2'-Desoxy]--[2'-O-(Methoxyethyl)]
chimäre
Phosphorothioat-Oligonukleotide wurden analog der obigen Prozedur
für die
2'-O-Methyl chimären Oligonukleotide
mit dem Austausch von 2'-O-(Methoxyethyl)
Amiditen für
die 2'-O-Methylamidite hergestellt.
-
[2'-O-(2-Methoxyethyl)Phosphodiester]--[2'-Desoxyphosphorothioat]--[2'-O-(2-Methoxyethyl)Phosphodiester] chimäre Oligonukleotide
-
[2'-O-(2-Methoxyethyl)Phosphodiester]--[2'-Desoxyphosphorothioat]--[2'-O-(2-Methoxyethyl)Phosphodiester]
chimäre
Oligonukleotide werden analog der obigen Prozedur für die 2'-O-Methyl chimären Oligonukleotide
hergestellt, mit dem Austausch von 2'-O-(Methoxyethyl)
Amiditen für
die 2'-O-Methylamidite,
der Oxidation mit Jod um die Phosphodiester-Internukleotiden-Verbindungen
innerhalb der Flügelanteile
der chimären Strukturen
zu generieren und der Verschwefelung unter der Verwendung von 3,H-1,2
Benzodithiol-3-On 1,1 Dioxid (Beaucage Reagent) um die Phosphorothioat-Internukleotid-Verbindungen für den zentralen
Gap-Anteil zu generieren.
-
Weitere
chimäre
Oligonukleotide, chimäre
Oligonukleoside und gemischte chimäre Oligonukleotide/Oligonukleoside
werden gemäß US-Patent
5,623,065 synthetisiert, das durch diesen Referenzverweis miteinbezogen
wird.
-
Beispiel 6
-
Oligonukleotid-Isolierung
-
Nach
der Abspaltung von der kontrollierten Glasporensäule (Applied Biosystems) und
der Entfernung der Schutzgruppen in konzentriertem Ammoniumhydroxid
bei 55°C
für 18
Stunden werden die Oligonukleotide oder Oligonukleoside durch zweimalige
Fällung
aus 0,5 M NaCl mit 2,5 Volumen Ethanol aufgereinigt. Die synthetisierten
Oligonukleotide wurden durch Polyacrylamid-Gelelektrophorese auf
denaturierenden Gelen analysiert und als wenigstens 85% Volllängenmaterial
beurteilt. Die in der Synthese erhaltenen relativen Mengen der Phosphorothioat-
und Phosphodiester-Bindungen wurden periodisch durch 31P
Kernspinresonanzspektroskopie kontrolliert, und für einige
Studien wurden die Oligonukleotide durch HPLC wie bei Chiang et
al. (J. Biol. Chem. 1991, 266, 18162-18171) beschrieben aufgereinigt.
Die Ergebnisse, die mit dem durch HPLC aufgereinigten Material erhalten
wurden, entsprechen denen, die mit nicht-HPLC aufgereinigten Material
erhalten wurden.
-
Beispiel 7
-
Analyse der Oligonukleotid-Inhibierung
der Expression von Integrin α4
-
Die
Antisense-Modulation der Integrin α4 Expression kann auf eine Vielzahl
von im Feld bekannten Arten untersucht werden. Zum Beispiel kann
der Integrin α4
mRNA-Level quantifiziert werden, beispielsweise durch Northern Blot
Analyse, kompetitive Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) oder Echtzeit-PCR (RT-PCR). Die quantitative Echtzeit-PCR
ist derzeit bevorzugt. RNA-Analyse kann basierend auf gesamter zellulärer RNA oder
poly(A)+mRNA durchgeführt
werden. Die Methoden zur RNA-Isolierung werden zum Beispiel in Ausubel, F.M.
et al. Gelehrt (Current Protocols in Molecular Biology, 1993, 1,
4.1.1-4.2.9 und 4.5.1-4.5.3).
Die Northern Blot Analyse ist eine Routinemethode im Feld und wird
zum Beispiel in Ausubel, F.M. et al. (Current Protocols in Molecular
Biology, 1996, 1, 4.2.1.-4.2.9) gelehrt. Die quantitative Echtzeit-PCR
kann unter der Verwendung des käuflich
erhältlichen
ABI PRISMTM 7700 Sequence Detection System,
erhältlich
von PE-Applied Biosystems, Foster City, CA einfach durchgeführt werden
und gemäß den Angaben
des Herstellers verwendet werden. Andere PCR-Methoden sind im Feld
auch bekannt.
-
Integrin α4 Proteinlevel
können
durch eine Vielzahl von im Feld sehr gut bekannten Arten quantifiziert werden,
wie etwa der Immunpräzipitation,
Western Blot Analyse (Immunoblotting), ELISA oder Fluoreszenz-aktivierte
Zellsortierung (FACS). Gegen Integrin α4 gerichtete Antikörper können identifiziert
werden und aus einer Vielzahl von Quellen erhalten werden, so wie
zum Beispiel dem MSRS-Katalog von Antikörpern (Aerie Corporation, Birmingham,
MI) oder können
via konventionelle Antikörperherstellungsmethoden
hergestellt werden. Methoden zur Herstellung von polyklonalen Antisera
werden zum Beispiel in Ausubel, F.M. et al. (Current Protocols in
Molecular Biology 1997, 2, 11.12.1-11.12.9) gelehrt. Die Herstellung
von monoklonalen Antikörpern
wird zum Beispiel in Ausubel, F.M. et al. (Current Protocols in
Molecular Biology, 1997, 2, 11.4.1-11.11.5) gelehrt.
-
Immunpräzipitationsmethoden
sind Standardmethoden im Feld und können zum Beispiel in Ausubel, F.M.
et al. (Current Protocols in Molecular Biology, 1998, 2, 10.16.1-10.16.11) gefunden
werden. Western Blot (Immunoblot) Analyse ist eine Standardmethode
im Feld und kann zum Beispiel in Ausubel, F.M. et al. (Current Protocols
in Molecular Biology, 1997, 2, 10.8.1-10.8.21) gefunden werden.
Mit Enzymen verbundene Immunosorbent Versuchanordnungen (ELISA)
sind Standardmethoden im Feld und können zum Beispiel in Ausubel, F.M.
et al. (Current Protocols in Molecular Biology, 1991, 2, 11.2.1-11.2.22)
gefunden werden.
-
Beispiel 8
-
Antisense-Inhibierung der Expression von
humanen Integrin α4
-
Im
Einklang mit der vorliegenden Erfindung wurde eine Serie von Oligonukleotiden
hergestellt, um auf verschiedene Regionen der humanen Integrin α4 RNA abzuzielen,
unter der Verwendung von veröffentlichten Sequenzen
(GenBank Accession Number L12002, hier als SEQ ID NO: 1 als Referenz
miteinbezogen). Die Oligonukleotide sind in Tabelle 1 gezeigt. Die
Zielstellen sind durch Nukleotidnummern angezeigt, wie sie auch in
der Sequenzquellreferenz angegeben sind (GenBank Accession No. L12002),
an welche das Oligonukleotid bindet. Alle Verbindungen in Tabelle
1 sind 18 Nukleotide lang, mit einem Phosphorothioat-Rückgrat und
einem mittleren 10-Basen Desoxynukleotid-Gap, flankiert von 2'-Methoxyethoxy (2'MOE) Flügeln. Humane
A375 Melanomazellen (American Type Culture Collection, Manassas,
VA) wurden zwei Tage vor der Oligonukleotid-Behandlung mit einer
Dichte von 2000 Zellen/cm2 ausplattiert.
Die Zellen wurden mit den Oligonukleotiden bei einer Dosis von 200
nM Oligonukleotid und 6 μg/ml
LIPOFECTIN für
vier Stunden behandelt. Die Zellen wurden über Nacht inkubiert und mit
2 mM EDTA in PBS abgeerntet. Die Zellen wurden in 2% Rinderserumalbumin,
0,2% Natriumacid in D-PBS bei 4°C
gewaschen. Die Zellen wurden bei 200 × g zentrifugiert und der Überstand
wurde abgenommen. Die Proteinlevel wurden durch Flow Cytometry gemäß den veröffentlichten
Methoden bestimmt (Condon and Bennett, J. Biol. Chem. 1996, 271,
30398-30403). Der spezifisch konjugierte Antikörper CD49d-FITC (Immunotech,
Westbrook, Membran, Klon HP2/1) wurde mit 2 μl/Testvertiefung zugegeben und
der Kontroll-IgG (Maus IgGI-FITC, PharMingen, San Diego, CA) wurde
bei einer Konzentration von μg/ml
zugegeben. Die Antikörper
wurden mit den Zellen für
30 Minuten bei 4°C
im Dunkeln unter leichtem Schütteln
inkubiert. Die Zellen wurden wiederum wie oben gewaschen und dann
in 0,3 ml FacsFlow Puffer mit 0,5% Formaldehyd resuspendiert. Die
Zellen wurden auf einem Becton Dickinson FACScan analysiert. Die
Ergebnisse sind als Prozent von Kontrollexpression basierend auf
einer mittleren Fluoreszenzintensität angegeben.
-
Wie
in Tabelle 1 gezeigt, ergaben die Oligonukleotide 24453, 24473,
24475, 24477 und 24451 mindestens eine 50%ige Inhibierung der Integrin α4 Proteinexpression
und wurden weiteren Untersuchungen unterzogen.
-
Beispiel 9
-
Dosis-Wirkungskurven für Antisense-Oligonukleotide
im Hinblick auf die Integrin α4
Proteinexpression
-
A375
Zellen wurden mit ISIS 2473, 24475, 24477 und 24451 bei Konzentrationen
von 50, 100, 200 und 400 nM für
4 Stunden behandelt. Die Zellen wurden zu den Zeitpunkten 48 und
72 Stunden nach der Oligonukleotid-Behandlung mit Trypsin geerntet
und mit 2 μg/ml
CD49d-FITC wie im früheren
Beispiel gefärbt. Die
Resultate sind in Tabelle 2 gezeigt. Tabelle
1
- Alle Oligonukleotide besitzen Phosphorothioat
(P = S oder PS) Rückgrate
und 2'-Methoxyethoxy (2'MOE) „Wings", die die 2'-Desoxy Gap-Region
flankieren. 2'MOE-Nukleotide sind fett
gedruckt. Alle Cytosine sind 5-Methylcytosine (5meC). Die Zielstellen
beziehen sich auf die Nukleotidnummern auf dem Ziel (Genbank Accession
No. L12002; SEQ ID NO: 1).
-
-
Beispiel 10
-
Dosis-Wirkungskurven für den Effekt von Antisense-Oligonukleotiden
auf die Integrin α4
Proteinexpression
-
Eine
zusätzliche
Serie von Oligonukleotiden wurde auf Effekte auf die Integrin α4 Proteinexpression getestet
und mit den aktiven Verbindungen der vorherigen Reihenuntersuchung
verglichen. Diese Oligonukleotide sind auf eine Integrin α4 Promotorensequenz
gerichtet (Rosen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 1991, 88, 4094-4098;
GenBank Accession No. M62841, hier als SEQ ID NO: 41 angegeben).
Diese Oligonukleotide sind in Tabelle 3 gezeigt und ihre Effekte
auf die Integrin α4
Proteinexpression sind in Tabelle 4 gezeigt. Wo Rückgrate
gemischt sind, sind die Verbindungen als „s" für
Phosphorothioate (P = S oder PS) und „o" für
Phosphodiester (P = O oder PO) angegeben. Wo als Zielregion ,M62841,' angegeben ist, sind
die Oligonukleotide auf die Promotor-Region, dessen Sequenz in GenBank
Accession No. M62841 beschrieben ist, gerichtet. Die verbleibenden
Oligonukleotide sind auf die in GenBank Accession No. L12002 beschriebene
Sequenz gerichtet und ihre Zielstellen in der L12002-Sequenz sind
angegeben.
-
Eine
Maus-Sequenz (SEQ ID NO: 47) ist zum Vergleich eingefügt. Sie
ist auf dieselbe mRNA-Region wie die humane Sequenz 27104 (die kodierende
Region genau abwärts
vom AUG-Kodon) gerichtet und enthält 3 nicht passende Basen mit
der humanen Ziel-mRNA. Tabelle
3
Tabelle
4
- In diesem Versuch zeigten die Oligonukleotide
24475, 27104 und 27108 eine 40%ige oder größere Inhibition und sind bevorzugt.
Die auf Maus-Integrin α4
gerichtete Oligonukleotid-Sequenz
(SEQ ID NO: 47), die nur drei nicht passende Basen mit dem humanen
Zielgen hat, zeigte auch über
40%ige Inhibition bei der höchsten
Dosis.
-
Beispiel 11
-
Untersuchung auf die Inhibition von Integrin α4 Proteinlevels
-
Die
neuen Oligonukleotide 26640, 26641, 26642 und 26644 wurden synthetisiert
und mit den früher getesteten
Oligonukleotiden verglichen. Die Oligonukleotide sind in Tabelle
5 gezeigt und ihr Effekt auf die Integrin α4 Proteinlevels ist in Tabelle
6 gezeigt. Die Zielstellen beziehen sich auf die Nukleotid-Nummern
auf der Zielsequenz (GenBank Accession No. L12002), mit welcher
die Oligonukleotide hybridisieren. Tabelle
5
Tabelle
6
- In diesem Versuch zeigten die Oligonukleotide
27104, 24451, 26640, 24453, 26641, 24473, 26642, 2447 und 26644
eine 40%ige oder größere Inhibition
und sind bevorzugt. Die auf Maus-Integrin α4 gerichtete Oligonukleotid-Sequenz
(SEQ ID NO: 47), die nur in drei Basen nicht mit dem humanen Zielgen übereinstimmt,
zeigte auch eine über
40%ige Inhibition bei der höchsten
Dosierung.
-
Beispiel 12
-
Antisense-Inhibition von muriner Integrin α4 mRNA-Expression
in Maus P388D (IL-1) Zellen
-
Weil
viele Zustände,
von denen man glaubt, dass sie durch auf Integrin α4 gerichtete
Antisense-Oligonukleotide deutlich verbessert werden könnten, nicht
zugänglich
für Studien
in Menschen sind, wurde eine Serie von Oligonukleotiden hergestellt,
um auf das murine Integrin α4
abzuzielen, unter Verwendung der veröffentlichten Sequenz von De
Miersman et al., (DNA Cell Biol. 1994, 13: 743-754; GenBank Accession
No: L20788, hier offenbart als SEQ ID NO: 48). Diese Oligonukleotide
sind in Tabelle 7 gezeigt. Die fett gedruckten Nukleotid-Basen sind
2'-Methoxyethoxy
(2'MOE); die verbleibenden
Positionen sind 2'Desoxy.
Die Zielstellen beziehen sich auf die erste Nukleotid-Position auf
dem Ziel (GenBank Accession No. L20788), an welches das Oligonukleotid
bindet.
-
Die
Oligonukleotide wurden ursprünglich
in murinen P388D (IL-1) makrophagischen Zellen (American Type Culture
Collection, Manassas VA) für
4 Stunden bei einer Oligonukleotid-Konzentration von 100 nM in 3 μg/ml Lipofectin
untersucht. Die Zellen wurden geerntet und die RNA wurde durch zelluläre Lyse
unter der Verwendung von Catrimox-14 Lösung (Iowa Biotechnology Corp.,
Oakdale IA. Dahle, C.E. and Macfarlane, D.E., Bio Techniques 1993,
15, 1-4) aufgereinigt. Die RNA wurde elektrophoretisch auf einem
1%igen Agarose/1,1%igen Formaldehydgel mit 18 μg RNA pro Spur geladen aufgereinigt.
Die Integrin α4
Sonde war ein PCR-gelabeltes 1025-Basen Integrin α4 Fragment
(Positionen 3681-4706), das durch RT-PCR gemäß der Methode von Bednarczuk
et al. (Biotechniques 1991 10, 478) hergestellt worden war. Die
Ergebnisse dieser Versuchsreihe sind in Tabelle 8 gezeigt. Tabelle
7
Tabelle
8
- Wie in Tabelle 8 gezeigt waren das auf
den 5'UTR gerichtete
ISIS 15607 und ISIS 15608 und 15609, die beide auf das Translationsinitiations-Kodon
gerichtete sind, am aktivsten in diesem Versuch. Dosis-Wirkungskurven für ISIS 15607,
15608 und 15609 sind in Tabelle 9 gezeigt. Die Ergebnisse sind Durchschnittswerte
von Proben in Duplikaten.
-
-
Beispiel 13
-
Antisense-Inhibierung von muriner Integrin α4 Proteinexpression
-
Murine
IC-21 makrophagische Zellen (American Type Culture Collection, Manassas,
VA) wurden für weitere
Studien benutzt. Zusätzliche
Oligonukleotide wurden hergestellt, um auf das Maus-Integrin α4 abzuzielen.
Diese sind in Tabelle 10 gezeigt; alle 2'MOE Nukleotide sind in fett gedruckter
Schrift gezeigt und die verbleibenden Positionen sind 2'Desoxy. Alle 2'-MOE-Cytosine in
diesen Verbindungen sind 5'Methylcytosine. IC-21
Zellen wurden mit einer Dichte von 5 × 10
4 Zellen/Vertiefung
in Schalen mit 24 Vertiefungen zwei Tage vor dem Versuch ausgesät. Die Zellen
wurden mit 3 μg/ml
LIPOFECTIN für
4 Stunden mit 25 nM Oligonukleotid behandelt. Die Vertiefungen wurden
pro Versuch in Triplikaten benutzt. Die Zellen wurden mit 2 mM EDTA
nach 20 Stunden geerntet und durch Flow Cytometry wie in Beispiel
8 beschrieben analysiert, unter der Verwendung von CD49d- Phycoerythrin (CD49d-PE)
Antikörperkonjugat
(Klon R1-2) und Ratten IgG2B-PE als Kontrolle. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 11 gezeigt. Tabelle
10
- Alle 2'MOE-Cytosine
in Tabelle 10 sind 5-Methylcytosine.
-
-
ISIS
16430, 16431, 16433, 16434, 16435, 16436 und 16437 ergaben eine
besser als 50%ige Inhibition in diesem Versuch und sind bevorzugt.
-
Die
Dosis-Wirkungen für
den Effekt von ISIS 16431 und 16433 auf die Integrin α4 Pro teinlevel
sind in Tabelle 12 gezeigt. Die Zellen (in Triplikaten) wurden mit
einer Dichte von 2,5 × 104 Zellen/Vertiefung in 24-Vertiefungs-Platten
einen Tag vor der Behandlung ausgesät. Die Oligonukleotid-Konzentrationen
lagen bei 0,2, 1, 5, 25 und 50 nM in 3 μg/ml LIP OFECTIN. Die Zellen
wurden durch die Behandlung mit 2 mM EDTA für 4 Minuten geerntet, danach
wurde 1 ml einer 2%igen BSA, 0,2%igen Azid-Lösung pro Inhalt jeder Vertiefung
zugegeben. Die Proteinlevel wurden durch Flow Cytometry wie in Beispiel
8 beschrieben analysiert, unter der Verwendung von CD49d-PE-Antikörperkonjugat
mit 2 μg/ml
und Ratten IgG2B mit 2 μg/ml
als Kontrolle. Für ISIS
16431 und 16433 wurden IC50-Werte
von ungefähr
1 nM für
die Integrin α4
Proteininhibition gefunden.
-
-
Ein
weiteres Dosis-Wirkungsexperiment in Bezug auf ISIS 16433 wurde
mit eingefügten
Zufallskontrollen durchgeführt.
IC-21 Zellen wurden mit 0,3, 1, 3, 10 und 30 nM Oligcnukleotid mit
3 μg/ml
LIPOFECTIN für
4 Stunden behandelt. Die Zellen wurden für 24 Stunden inkubiert, mit
Trypsin geerntet, gefärbt
mit 2 μg/ml CD49d-PE
und Ratten IgG2B wie in den früheren
Beispielen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 13 gezeigt. Für ISIS 16433
bei einer Konzentration von 30 nM wurde eine Inhibition des Proteinlevels
bis unter die basalen Level gefunden.
-
-
Ein
weiteres Dosis-Wirkungsexperiment wurde durchgeführt, um den IC50-Wert von ISIS
16433 für
die Inhibition der Integrin α4
RNA zu bestimmen. IC-21-Zellen wurden in Duplikaten mit ISIS 16433
bei 6,25, 12,5, 25 oder 50 nM mit 3 μg/ml LIPOFECTIN behandelt.
-
RNA
wurde mit dem Qiagen Qiashredder/RNEASYTM Kit
gemäß den Angaben
des Herstellers aufgereinigt. Die Sonden wurden unter der Verwendung
eines Prime-a-Gene Kits (Promega, Madison, WI) zufällig geprimed.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 14 gezeigt. Für ISIS 16433 konnte ein IC50-Wert
von ungefähr
10 nM für
die Integrin α4
RNA-Reduktion gezeigt werden.
-
-
Beispiel 14
-
Zusätzliche
Antisense-Oligonukleotide gerichtet auf murines Integrin α4-Optimierung
-
Zusätzliche
Oligonukleotide mit der ISIS 16433 Sequenz (SEQ ID NO: 47, gerichtet
auf das Translationsinitiations-Kodon) wurden synthetisiert, um
die Rückgratchemie
und die Stelle des 2'Methoxyethoxy-Gaps zu
optimieren. Diese Verbindungen wurden auf ihre Fähigkeit getestet, die Integrin α4 Proteinexpression
zu inhibieren. Verbindungen und Ergebnisse sind in Tabellen 15 und
16 gezeigt. Für
ISIS 17044 wurde eine Reduktion der Integrin α4 Expression bis unterhalb der
Ausgangslevel gefunden und dieses Oligonukleotid wurde für weitere
Untersuchungen in Tiermodellen von Krankheiten ausgewählt. Tabelle
15
- Internukleosid-Rückgrat. Bindungen sind einheitlich
P = S außer
für ISIS
17160. „o" zeigt eine Phosphodiester (P
= O) Bindung und „s" zeigt eine Phosphorothioat
(P = S) Bindung an.
-
-
Beispiel 15
-
Das experimentelle autoimmune Encephalomyelitis
(EAE) Modell in Maus für
die Multiple Sklerose
-
Die
experimentelle autoimmune Encephalomyelitis (EA) ist eine entzündliche,
demyelinierende Erkrankung des zentralen Nervensystems, die häufig als
Tiermodell für
die Multiple Sklerose benutzt wird. Sie ist in genetisch empfänglichen
Tieren induzierbar durch die Immunisierung mit Homogenisat des gesamten
Rückenmarks
oder Proteinkomponenten der Myelinscheide so wie dem Myelin-basischen
Protein (MBP) oder dem Proteolipid-Protein (PLP) oder durch den
Transfer von MBP- oder PLP-spezifischen T-Zellen. Myers et al.,
J. Immunol. 1993, 151, 2252-2260.
-
CSJLF-1
Mäuse (Jackson
Laboratory, Bar Harbor, ME) wurden mit dem p13 Peptid (HSLGKWLGHP-DKF-Amid,
synthetisiert durch Research Genetics, Huntsville, AL, SEQ ID NO:
60) immunisiert, das den Resten 139-151 von PLP entspricht und in
diesen Mäusen
encephalitogenisch ist. Die Mäuse
wurden im Wesentlichen wie in Myers et al. (J. Neuroimmunology 1992,
41, 1-8) beschrieben immunisiert. Kurz zusammengefasst wurde den
Mäusen
in die Hinterpfoten und den Steg des Schwanzes 50-100 μg des p13
Peptids als Emulsion in CFA (Difco, Detroit, MI), verstärkt mit
4 mg/ml von Hitze-abgetötetem
H37Ra Mycobacterium tuberculosis Bakterien (Difco), injiziert. Zum
Zeitpunkt der Pfoteninjektionen und wiederum 2 Tage danach wurde
den Mäuse
auch intravenös
500 ng des Pertussis Toxins injiziert (Sigma, St. Louis, MO).
-
Die
Mäuse wurden
mit dem Antisense-Oligonukleotid ISIS 17044 bei verschiedenen Dosen
beginnend einen Tag vor der p13-Immunisierung behandelt, außer wo es
anders angezeigt ist. Das Oligonukleotid war in einer 0,9%igen Salzlösung formuliert
und wurde täglich
durch subkutane Injektion verabreicht, wobei die Dosierungen solange
anhielten, bis mehr als 50% der p13-immunisierten Gruppe, aber nicht
der Salzlösung-behandelten
Gruppe, Anzeichen von Krankheit zu zeigen begannen. Die Dosierung
wurde dann beendet und die Mäuse
wurden auf Effekte der Behandlung während des Krankheitsverlaufs
hin beobachtet. Die Schwere der Krankheit wurde auf einer Skala
von 0 bis 5 aufgezeichnet, mit 0 = keine Symptome, 1 = schlaffer
Schwanz, 2 = Schwäche
in den hinteren Gliedmaßen,
3 = Paralyse der hinteren Gliedmaßen, 4 = Paralyse der hinteren und
vorderen Gliedmaßen
und 5 = sterbend oder tod. Die Zeit bis zum Krankheitsausbruch wurde
auch gemessen und mit den p13-immunisierten Kontrollmäusen verglichen,
die eine Salzlösung
anstelle des Oligonukleotids erhalten hatten.
-
Beispiel 16
-
EAE Experiment 1
-
Die
Mäuse wurden
mit ISIS 17044 wie in Beispiel 15 beschrieben behandelt, mit täglichen
Dosen, die von 1 mg/kg bis 20 mg/kg reichten, injiziert subkutan
(SC). Der mittlere Höchststand
der Schwere der Krankheit und die durchschnittliche Anzahl von Tagen
bis zum Krankheitsausbruch wurden gemessen und sind in Tabelle 17
gezeigt. Tabelle
17
- Wie gezeigt, reduzierte 17044 die Schwere
der Krankheit oder verzögerte
den Ausbruch der Krankheit.
-
Beispiel 17
-
EAE Experiment 2
-
Die
Mäuse wurden
mit ISIS 17044 wie in Beispiel 15 beschrieben behandelt, mit täglichen
Dosierungen, die von 0,3 mg/kg bis 3 mg/kg reichten, subkutan injiziert
und 1 mg/kg zu Vergleichszwecken intravenös injiziert. Der mittlere Höchstwert
der Schwere der Krankheit und die durchschnittliche Anzahl von Tagen
bis zum Ausbruch der Krankheit wurden gemessen und sind in Tabelle
18 gezeigt. Tabelle
18
- Wie gezeigt, reduzierte 17044 die Schwere
der Krankheit und verzögerte
den Ausbruch der Krankheit bei allen Konzentrationen.
-
Beispiel 18
-
EAE Experiment 3
-
Die
Mäuse wurden
mit ISIS 17044 wie in Beispiel 15 beschrieben behandelt, mit täglichen
Dosierungen, die von 0,5 mg/kg bis 2,0 mg/kg reichten, subkutan
injiziert (SC). Eine dreiwöchige
Dosierungskur wurde auch getestet und eine Zufallskontrolle (ISIS
17614, GCCGACACCCGTTCGTTCGG, 2'MOE/Desoxy;
P = S; SEQ ID NO: 57) wurde auch getestet. Die Schwere der Krankheit
und die Zeit bis zum Ausbruch der Krankheit wurden gemessen und
sind in Tabelle 19 gezeigt. Tabelle
19
- Wie gezeigt, reduzierte 17044 die Schwere
der Krankheit oder verlangsamte den Anfang der Krankheit.
-
Beispiel 19
-
EAE Experiment 4-prophylaktische vs. therapeutische
Dosierung
-
Die
Mäuse wurden
mit ISIS 17044 wie in Beispiel 15 beschrieben behandelt, mit täglichen
Dosierungen von 0,01 mg/kg bis 2,0 mg/kg, subkutan injziert (SC).
Das zufällige
Kontroll-Oligonukleotid, ISIS 17614, wurde auch mit 2 mg/kg getestet.
Eine 1 mg/kg tägliche
Dosis, therapeutisch gegeben, wurde auch getestet. Bei diesem Behandlungsschema
begann die Oligonukleotid-Behandlung am Tag 18, nachdem die Tiere
Symptome von Paralyse zu zeigen begonnen hatten und wurde fortgesetzt
bis Tag 31. Die Schwere der Krankheit und die Zeit bis zum Ausbruch
der Krankheit wurden gemessen und sind in Tabelle 20 gezeigt. Tabelle
20
- Wie gezeigt, reduzierte 17044 die Schwere
der Krankheit, wenn es therapeutisch gegeben wurde (für die Zeit bis
zum Ausbruch der Krankheit wird nicht erwartet, dass sie erhöht ist,
da die Dosierung erst nach dem Ausbruch der Krankheit beginnt).
-
Beispiel 20
-
EAE Experiment 5-prophylaktische vs. therapeutischer
Dosierung
-
Die
Mäuse wurden
mit ISIS 17044 wie in Beispiel 15 beschrieben behandelt, mit täglichen
Dosierungen von 0,01/kg bis 2,0 mg/kg, subkutan injiziert (SC).
Das zufällige
Kontroll-Oligonukleotid, ISIS 17614, wurde auch bei 2 mg/kg getestet.
Eine 1 mg/kg tägliche,
therapeutisch gegebene Dosierung wurde auch getestet. Bei dieser
Kur begann die Oligonukleotid-Behandlung am Tag 11, nachdem die
Tiere Symptome von Paralyse zu zeigen begonnen hatten und hielt
an bis Tag 27. Die Schwere der Krankheit und die Zeit bis zum Ausbruch
der Krankheit wurden gemessen und sind in Tabelle 21 gezeigt. Tabelle
21
- Wie gezeigt, reduzierte 17044 die Schwere
der Krankheit, wenn es therapeutisch gegeben wurde (für die Zeit bis
zum Beginn der Krankheit wird nicht erwartet, dass sie erhöht ist,
weil die Dosierung erst nach dem Beginn der Krankheit beginnt).
-
Beispiel 21
-
Das Kollagen-induzierte Arthritis (CIA)
Modell in Maus für
die rheumatoide Arthritis
-
Ein
Modell für
die humane rheumatoide Arthritis wurde entwickelt, bei dem Mäuse mit
dem Rind Typ II Kollagen immunisiert werden. Anderson et al., J.
Immunol. 1991, 147, 1189-1193, zitierend Trentham et al., J. Exp.
Med 1977, 146, 857. Ein Anschwellen und eine Entzündung der
Gelenke folgt nach ungefähr
3 Wochen, verbunden mit Gelenkverformung und Ankylose, typisch für rheumatoide
Arthritis. Dieses Modell wurde benutzt, um die Effekte des auf murines
Integrin α4
gerichteten Antisense-Oligonukleotids 17044 in Bezug auf die Arthritis
in Mäusen
zu studieren.
-
DBA/1LacJ
Mäuse wurden
erhalten von Jackson Laboratory, Bar Harbor, ME. Weibliche Mäuse im Alter
von 6 bis 8 Wochen wurden verwendet und Gruppen zugeteilt, zehn
Mäuse pro
Gruppe. Am Tag 0 wurden die Mäuse
am Steg des Schwanzes mit 100 μg
von Rinder Typ II Kollagen immunisiert, das als Emulsion in Complete
Freund's Adjuvanz (CFA)
vorlag. Am Tag 7 wurde auf dieselbe Art und Weise eine verstärkende Dosis
von Kollagen verabreicht. Am Tag 14 wurden den Mäusen subkutan 100 μg von Lipopolysaccharid
(LPS) injiziert. Die Gewichte wurden wöchentlich aufgezeichnet. Die
Mäuse wurden
täglich
für einen
Ausbruch von CIA inspiziert, wobei der Ausbruch charakterisiert
ist durch Erythema und Ödeme.
Bis zum Ausbruch der Krankheit wurden die Pfotenweiten und die hinteren
Fußknöchelweiten
von betroffenen und nicht betroffenen Gelenken dreimal pro Woche
gemessen, unter der Verwendung eines Greifzirkels mit konstanter
Zugspannung. Zusätzlich
wurden die Gliedmaßen
klinisch untersucht und in 0-4 beurteilt, wobei 0 = normal; 1 =
eine Anzahl geschwollen; 2 = Entzündung vorhanden in mehr als
einer Anzahl; 3 = Gelenkverformung mit oder ohne Entzündung; und
4 = Gelenkversteifung, detektiert durch Gelenkmanipulation. Das
Fortschreiten aller Messungen wurde bis zum Tag 50 aufgezeichnet.
Am Ende des Beobachtungszeitraums für jede Maus wurden alle Pfoten
entfernt und histologisch untersucht.
-
Das
Oligonukleotid, die positive Kontrollsubstanz (Cyclophophamid, 5
mg/kg) und der Trägerstoff
wurden jeder Maus täglich
intraperitoneal (IP) verabreicht, angefangen von Tag 3 und weitergeführt für die Dauer der
Untersuchung. Jedes Tier erhielt 10 mg/kg als tägliche Pillendosis.
-
Beispiel 22
-
Effekt des auf Integrin α4 gerichteten
Antisense-Oligonukleotids bei der Kollagen-induzierten Arthritis (CIA)
-
In
einer vorläufigen
Studie wurde eine einzige 10 mg/kg tägliche Dosis von ISPH 17044
vom Zeitpunkt der Induktion der Krankheit an bis zum Abschluss der
Studie 50 Tage später
verabreicht. Das Auftreten von Arthritis war von 70 auf 30% in der
ISIS 17044-behandelten
Gruppe reduziert. Eine Zusammenfassung der klinischen Parameter
ist in Tabelle 22 gezeigt. Tabelle
22 Effekt
von ISIS 17044 auf Kollagen-induzierte Arthritis
- Schweregrad = gesamte klinische Anzahl/gesamte
Anzahl von Mäusen
in der Gruppe.
- # Pfoten/Maus = mittlere Anzahl von betroffenen Pfoten bei Beendigung/gesamte
Anzahl von Mäusen
in der Gruppe.
- Spitzen-Tag der Entzündung
= Tag vom Ausbruch bis zur Zeit der maximalen Schwellung, gemessen
für jedes Gelenk.
-
Die
Mäuse,
die in den verschiedenen Behandlungsgruppen Arthritis entwickelten,
wurden verglichen und die Ergebnisse sind in Tabelle 23 gezeigt. Tabelle
23 Vergleich
der Mäuse
mit Arthritis
- Mittlere # von betroffenen Pfoten = Anzahl
der Pfoten bei Beendigung in den betroffenen Mäusen/Anzahl von betroffenen
Mäusen
in der Gruppe.
- Mittlere klinische Anzahl = gesamte klinische Anzahl von betroffenen
Mäusen/gesamte
Anzahl von betroffenen Mäusen
in der Gruppe.
-
Beispiel 23
-
Reduktion der Leukozytensteuerung in das
zentrale Nervensystem von EAE-Mäusen
durch ein auf Integrin α4 gerichtete
Antisense-Oligonukleotid
-
Mäuse aus
dem EAE Experiment 3 (Beispiel 18 oben) wurden mit CO2 getötet und
das Rückenmark wurde
entfernt und in 0,5 cm große
Stücke
durch die lumbischen und niedrigen thorakischen Regionen geschnitten.
Die Stücke
wurden in O.C.T. Gewebe-Einfriermedium (Ted Pella Inc., Redding,
CA) auf Trockeneis und Methylbutan eingebettet. Vier-Micron dicke
gefrorene Sektionen wurden geschnitten und über Nacht luftgetrocknet. Die
Sektionen wurden für
drei Minuten in eiskaltem Aceton fixiert und dann auf einen Dako
Autostainer (Dako Corporation, Carpinteria, CA) platziert und nach
den folgenden Schritten behandelt: 5 Minuten in 0,03% H2O2, 5 Minuten in 5%igem in PBS verdünnten Affenserum,
45 Minuten in passendem verdünnten ersten
Antikörper,
30 Minuten in Meerrettich-Peroxidase-gelabeltem Anti-Ratten zweiten Antikörper aus
Affen (Jackson Laboratory, Bar Harbor, Me). Die Sektionen wurden
zwischen den Behandlungsschritten mit PBS gewaschen. Alle verwendeten
Antikörper
waren Anti-Maus-Antikörper
von PharMingen (San Diegeo, CA), außer BM-8, der von Bachem Bioscience
Inc. war (King of Prussia, PA). Die Immunfärbung wurde mit DAB (Dako Corporation)
entwickelt und mit Hematoxylin gegengefärbt.
-
Für die Behandlung
mit 1 mg/kg ISIS 17044 konnte eine Reduktion der Leukozytensteuerung
in die Rückenmarksregionen
und Gehirne der CSJLF1 Mäuse,
die zur Entwicklung von EAE direkt immunisiert worden waren, gezeigt
werden. In vorläufigen
Experimenten war die Leukozytensteuerung signifikant reduziert, wobei
die Wanderung anhand der Expression von VLA-4, von welchem Integrin α4 eine der
zwei Untereinheiten ist, CD4 (einem T-Zellen-Marker), BM-8 (einem
Makrophagen-Marker) und CD18 (enthalten in den LFA-1 und MAC-1 Adhäsionsmolekülen, die
auf Leukozyten gefunden werden} gemessen wurde. CD4+ T-Zellen waren
in einem Experiment nahezu aus dem zentralen Nervensystem von ISIS
17044-behandelteln Mäusen
eliminiert. Für
diese Zellen wurde gezeigt, dass sie kritisch für die Induktion von EAE sind.
In einem zweiten Experiment (EAE Experiment 4, obiges Beispiel 19)
wurden diese Ergebnisse bestätigt
und es schien einen Dosis-abhängigen
Effekt mit 1,0 mg/kg von 17044 zu geben, das eine größere Reduktion
des Leukozyteninfluxes in das zentrale Nervensystem als 0,1 mg/kg
17044 ergab. Das zufällige
Kontroll-Oligonukleotid ISIS 17614 war bei der Reduktion des zellulären Influxes
in diesem Experiment nicht effektiv.
-
Beispiel 24
-
Effekt von auf Integrin α4 gerichteten
Antisense-Oligonukleotiden bei entzündlichen Darmerkrankungen
-
Ein
Modell für
entzündliche
Darmerkrankungen (IBD) in Maus wurde kürzlich von Okayasu et al. entwickelt
(Gastroenterology 1990, 98, 694-702). Die Gabe von Dextransulfat
an Mäuse
induziert eine Kolitis, die die humane IBD in fast jedem Detail
nachahmt. Dextransulfat-induzierte IBD und humane IBD wurden im
folgenden auf dem histologischen Level in einer engen Art und Weise
verglichen und für
das Mausmodell wurde herausgefunden, dass es ein extrem reproduzierbares
und verlässliches
Modell ist. Es wird hier verwendet, um den Effekt von ISIS 17044
auf entzündliche
Darmkrankheiten zu untersuchen.
-
Weibliche
Swiss Webster Mäuse
(8 Wochen alt) mit einem ungefähren
Gewicht von 25 bis 30 g werden unter Standardbedingungen gehalten.
Den Mäusen
wird es gestattet, sich für
mindestens 5 Tage zu akklimatisieren, bevor die experimentellen
Vorgänge
gestartet werden. Den Mäusen
werden in ihrem Trinkwasser 5% Dextransulfatnatrium (verfügbar wie
gewünscht)
5 Tage lang gegeben. Begleitend wird das ISIS 17044 Oligonukleotid
in einem pharmazeutischen Trägerstoff,
der Trägerstoff
alleine (negative Kontrolle) oder TGF-β (von dem bekannt ist, dass
er vor Dextransulfat-vermittelter Kolitis in Mäusen schützt) verabreicht. ISIS 17044
wird als tägliche
subkutane Injektion von 1 mg/kg bis 5 mg/kg für 5 Tage gegeben. TGF-β wird bei
1 μg/Maus
intrakolonikal gegeben.
-
Die
Mäuse werden
am Tag 6 getötet
und die Kolons werden histopathologischen Untersuchungen unterzogen.
Bis zur Tötung
wird die Aktivität
der Krankheit durch das Beobachten der Mäuse im Hinblick auf Gewichtsänderungen
und durch Beobachten des Stuhls im Hinblick auf das Auftreten von
Kolitis überwacht.
Die Mäuse
werden täglich gewogen.
Der Stuhl wird täglich
auf Änderungen
in der Konsistenz und auf das Vorhandensein von verborgenem oder
rohem Blut untersucht. Ein Bewertungssystem wird verwendet, um einen Krankheitsaktivitätsindex
zu entwickeln, durch welchen Gewichtsverlust, Stuhlkonsistenz und
Vorhandensein van Blut auf einer Skala von 0 bis 3 bewertet werden
(0 als normal und 3 als sehr ernsthaft betroffen) und es wird ein
Index berechnet. Wirkstoff-induzierte Veränderungen im Krankheitsaktivitätsindex
werden statistisch ausgewertet. Für den Krankheitsaktivitätsindex
wurde allgemein gezeigt, dass er extrem gut mit IBD korreliert.
-
Beispiel 25
-
Effekt von auf Integrin α4 gerichteten
Antisense-Oligonukleotid auf das Überleben im heterotropen murinen Herztransplantationsmodell
-
Um
die therapeutischen Effekte eines Integrin α4 Antisense-Oligonukleotids
bei der Verhinderung der artgleichen Zurückweisung zu untersuchen, wird
das Maus-Integrin α4
spezifische Oligonukleotid ISIS 17044 auf seine Aktivität in einem
vaskularisierten heterotropen Herztransplantationsmodell in Maus
getestet. Herze von Balb/c-Mäusen
werden in die Unterleibshöhle
von C3H-Mäusen
als primäre
vaskularisierte Pfropfen transplantiert, im Wesentlichen wie von
Isobe et al. beschrieben (Circulation 1991, 84, 1246-1255). Das
Oligonukleotid wird durch kontinuierliche intravenöse Verabreichung
durch eine 7 Tage ALZET-Pumpe verabreicht. Die mittlere Überlebensdauer
für unbehandelte
Mäuse ist
gewöhnlicherweise
ungefähr
9-10 Tage. Von der Behandlung der Mäuse für 7 Tage mit 1 mg/kg bis 5
mg/kg ISIS 17044 wird erwartet, dass sie die mittlere Überlebenszeit
erhöht.
-
Beispiel 26
-
Effekt von auf Integrin α4 gerichteten
Antisense Oligonukleotid auf die Leukozytenwanderung
-
Die
Leukozyteninfiltration von Geweben und Organen ist ein Hauptaspekt
des Entzündungsprozesses und
trägt zu
Gewebeschaden resultierend aus Entzündung bei. Der Effekt von ISIS
17044 auf die Leukozytenwanderung wird unter der Verwendung eines
Mausmodells untersucht, in welchem Carrageenan-getränkte Schwämme subkutan
implantiert werden. Carrageenan stimuliert die Leukozytenwanderung
und Ödeme.
Der Effekt vom Oligonukleotid auf die Leukozytenwanderung bei entzündlichen
Exudaten wird durch die Quantifizierung von Leukozyten, die die
implantierten Schwämme
infiltrieren, evaluiert. Nach einer vierstündigen Fastenzeit werden 40
Mäuse zufällig in
acht Gruppen mit jeweils 5 Mäusen
eingeteilt. Jede Maus wird mit METOFANE betäubt und es wird ein Polyesterschwamm,
imprägniert
mit 1 ml einer 20 mg/ml Lösung
von Carrageenan, subkutan implantiert. Gruppe 1 wird intravenös eine Salzlösung mit
10 ml/kg vier Stunden vor der Schwammimplantation verabreicht und
dies dient als Kontrolle für
den Trägerstoff.
Indomethacin (Positivkontrolle) wird der Gruppe 2 oral täglich mit
3 mg/kg bei einem Volumen von 20 ml/kg verabreicht, unmittelbar
auf die Operation folgend, wieder 6-8 Stunden später und wiederum 21 Stunden
nach der Implantation. ISIS 17044 wird der Gruppe 3 intravenös mit einer
Dosis von 1 mg/kg bis 5 mg/kg vier Stunden vor der Schwammimplantation
verabreicht. ISIS 17044 wird intravenös bei einer Dosis von 1 mg/kg
bis 5 mg/kg zur Gruppe 4 unmittelbar folgend auf die Schwammimplantation
verabreicht. ISIS 17044 wird den Gruppen 5, 6, 7 und 8 intravenös mit 1
mg/kg bis 5 mg/kg bei 2, 4, 8 bzw. 18 Stunden auf die Schwammimplantation
folgend verabreicht. Vierundzwanzig Stunden nach der Implantation
werden die Schwämme
entfernt, in EDTA und Salzlösung
(5 ml) eingelegt und trockengepresst. Die Gesamtzahl von Leukozyten
in den Schwammexudatmischungen wird bestimmt. Die orale Gabe von
Indomethacin mit 3 mg/kg führt üblicherweise
zu einer 75-80%ige Reduktion in der mittleren Leukozytenanzahl,
verglichen zur Trägerstoffkontrollgruppe.
-
Beispiel 27
-
Experimenteller Metastasierungsversuch
-
Um
die Rolle von Integrin α4
auf die Metastasierung zu untersuchen werden experimentelle Metastasierungsversuche
durch die Injektion von 1 × 105 C8161-Zellen in die laterale Schwanzvene
von athymischen Nacktmäusen
durchgeführt.
C8161 ist eine humane Melanom-Zelllinie. Für die Behandlung von C8161-Zellen mit
dem Cytokin TNF-α und Interferon γ wurde kürzlich gezeigt,
dass sie in einer erhöhten
Anzahl von Lungenmetastasen resultiert, wenn die Zellen in Nacktmäuse injiziert
wurden (Miller, D.E. and Welch, D.R., Proc. Am. Assoc. Cancer Res.
1990, 13, 353). Vier Wochen alte weibliche athymische Nacktmäuse (Harlan
Sprague Dawley) werden benutzt. Die Tiere werden nach den Richtlinien
des NIH gehalten. Gruppen von jeweils 4-8 Mäusen werden in experimentellen
Metastasierungsversuchen getestet.
-
Die
Behandlung von C8161-Zellen mit dem Antisense-Oligonukleotid ISIS
27104, komplementär
zum humanen Integrin α4,
wird unter dem Vorhandensein des kationischen Lipids LIPOFECTIN
(Gibco/BRL, Gaithersburg, MD) durchgeführt. Die Zellen werden in 60
mm Gewebezellkulturschalen mit einer Dichte von 106 Zellen/ml
ausgesät
und bei 37°C
für 3 Tage
inkubiert, 3 Mal mit Opti-MEM (Gibco/BRL) gewaschen und 100 μl von Opti-MEM-Medium wird zu jeder
Vertiefung zugegeben. 0,5 μM
Oligonukleotid und 15 μg/ml
LIPOFECTIN werden bei Raumtemperatur für 15 Minuten gemischt. 25 μl der Oligonukleotid-LIPOFECTIN-Mischung
wird auf die entsprechenden Schalen zugegeben und bei 37°C für 4 Stunden
inkubiert. Die Oligonukleotid-LIPOFECTIN-Mischung wird entfernt
und durch DME-F12 Medium ersetzt, das 10% fötales Kälberserum enthält. Nach
4 Stunden werden 500 U/ml TNF-α zu
den entsprechenden Vertiefungen zugegeben und für 18 Stunden inkubiert, zu
diesem Zeitpunkt werden die Zellen von den Platten entfernt, gezählt und
in die athymischen Nacktmäuse
injiziert. Alternativ werden Tumorzellen (nicht mit Oligonukleotid
behandelt) wie oben in die athymischen Nacktmäuse implantiert und die Tumor-enthaltenden
Mäuse werden
jeden zweiten Tag mit Antisense-Oligonukleotid bei Dosen von 1 mg/kg
bis 5 mg/kg behandelt.
-
Nach
4 Wochen werden die Mäuse
getötet,
die Organe in Bouin's
Fixative fixiert und die metastasierenden Läsionen in den Lungen werden
mit Hilfe eines Anatomiemikroskops gezählt.
-
Die
Behandlung von C8161-Zellen mit ISIS 27104 erniedrigt das metastasierende
Potential dieser Zellen und eliminiert die erhöhte metastasierende Fähigkeit
von C8161, das aus der TNF-α Behandlung
resultiert.
-
BEISPIEL 28
-
Effekt von Integrin α4 Antisense-Oligonukleotid in
einem Mausmodell der Crohn's
Krankheit
-
SJL/J
und IL10-/-Mäuse
werden in einem TNBS (2,4,5,-Trinitrobenzen Sulfonsäure) induzierten
Kolitis-Modell für
die Crohn's Krankheit
verwendet (Neurath, M.F., et al., J. Exp. Med., 1995, 182, 1281-1290). Mäuse innerhalb
der Altersgrenzen von 6 Wochen und 3 Monaten werden verwendet, um
die Aktivität
von TNF-α Antisense-Oligonukleotiden
herauszufinden.
-
C3H/HeJ,
SJL/JK und IL10-/-Mäuse
werden vor der Gabe von TNBS über
Nacht einer Fastenkur unterzogen. Ein dünner, flexibler Polyethylen-Schlauch
wird langsam in das Kolon der Mäuse
inseriert, sodass die Spitze ungefähr 4 cm proximal zum Anus zum
Liegen kommt. 0,5 mg der TNBS in 50% Ethanol werden langsam aus
einem Katheter injiziert, der auf eine 1 ml Spritze aufgesetzt ist.
Die Tiere werden umgedreht in einer vertikalen Position für ungefähr 30 Sekunden
gehalten. Das Oligonukleotid ISIS 17044 wird entweder beim ersten
Anzeichen von Symptomen oder gleichzeitig mit der Induktion der
Krankheit verabreicht. In den meisten Fällen werden die Tiere täglich dosiert.
Die Verabreichung erfolgt i.v., i.p., s.q., durch Minipumpen oder intrakolonische
Injektion. Experimentelle Gewebe werden am Ende der Behandlungskur
für eine
histochemische Evaluierung gesammelt.
-
BEISPIEL 29
-
Effekt von auf Integrin α4 gerichtetem
Antisense-Oligonukleotid in einem Mausmodell für Hepatitis
-
Concanavalin
A-induzierte Hepatitis wird als Mausmodell für Hepatitis verwendet (Mizuhara,
H., et al., J. Exp. Med., 1994, 179, 1529-1537). Weibliche Balblc
und C57BL/6-Mäuse innerhalb
der Altersgrenzen von 6 Wochen und 3 Monaten werden verwendet, um
die Aktivität
des Antisense-Oligonukleotids ISIS 17044 zu untersuchen.
-
Den
Mäusen
wird das Oligonukleotid intravenös
injiziert. Den vorbehandelten Mäusen
werden dann intravenös
0,3 mg Concanavalin A (Con A) injiziert, um eine Leberverletzung
zu induzieren. Innerhalb von 24 Stunden nach der Con A Injektion
werden die Lebern aus den Tieren entfernt und auf Zelltod (Apoptose)
durch in vitro Methoden analysiert. Bei einigen Experimenten wird
Blut aus der retro-orbitalen Vene gesammelt.
-
BEISPIEL 30
-
Effekt von auf Integrin α4 gerichtetem
Antisense-Oligonukleotid in einem Mausmodell für Asthma
-
Eine
Luftwegsentzündung
wird in Patienten mit allergischem Asthma beobachtet. Ein Mausmodell
für allergisches
Asthma wurde entwickelt (Hessel et al. J. Immunol. 1998, 160, 2998-3005).
Die Sensibilisierung von BALB/c-Mäusen mit Ovalbumin induziert
einen hohen Level von Ovalbumin-spezifischen IgEs im Serum. Die
Inhalation von Ovalbumin in sensitiven Mäusen verursacht eine sofortige
bronchoconstriktive Antwort. Die wiederholte Inhalation von Ovalbumin
in sensitiven Tieren induziert eine nichtspezifische Atemwegs-Hyperreaktion in
vivo sowie das Einwandern von Leukozyten in das Luftwegsgewebe.
-
Pathogen-freie
männliche
BALB/c-Mäuse
(6-8 Wochen) werden von Jackson Laboratories beschafft. Eine aktive
Sensibilisierung wird mittels sieben IP-Injektionen von 10 μh Ovalbumin
(Sigma Chemical Co, St. Louis, MO, grade II) in 0,5 ml einer Pyrogen-freien
Salzlösung
an alternierenden Tagen, mit einer Injektion pro Tag, durchgeführt. Dies
führt zu
hohen Titern von totalem IgE im Mausserum, von dem 80% aus Ovalbumin-spezifischer
IgE besteht (Hessel et al., 1998, J. Immunol. 160: 2998-3005). Vier
Wochen nach der letzten Injektion werden die Mäuse einmal pro Tag für acht Tage
entweder Ovalbumin-Aerosolen (2 mg/ml) oder Salzlösungs-Aerosolen
ausgesetzt. Das Aerosol wird mit einem Nebulizer wie etwa einem
Medix 8001 (Sussex, UK) hergestellt. Die Tiere wurden der Aerosol-Behandlung
für 5 Minuten
ausgesetzt.
-
Das
Antisense-Oligonukleotid 17044 wird den Mäusen während der Behandlungsperiode
gegeben. Dreißig
Minuten vor der ersten und fünften
Inhalationsgabe wurde den sensitiven Mäusen intravenös eine 1 mg/kg
bis 5 mg/kg Dosis von ISIS 17044 in PBS injiziert.
-
Die
Reaktion der Luftwege auf Methacholin wird in vivo 24 Stunden nach
der letzten Aerosol-Exposition unter der Verwendung der Luftüberdruckmethode
gemessen, in welcher die bronchiale Resistenz gegenüber der
Inflation bestimmt wird. Die Mäuse
werden durch IP-Injektion
von Urethan 2 g/kg betäubt
und auf eine beheizte Decke gelegt. Eine Kanüle wird in die Trachea gelegt
und ein kleiner Polyethylen-Katheter wird für IV-Gaben in die Jugularvene
platziert. Spontane Atmung ist unterdrückt durch die IV-Injektion
von Tubocurarin-Chlorid (3,3 mg/kg). Wenn diese beendet ist, wird
die tracheale Kanüle
an eine Atmungspumpe angeschlossen. Zu Intervalen wurden ansteigende
Dosen von Methacholin im Bereich von 40 bis 1280 μg/kg gegeben.
Der Anstieg in Luft-Überdruck
(verursacht durch die Reduktion des Luftflusses in den Lungen als
ein Resultat des erhöhten
Luftwegtonus) wird an seinem höchsten
Punkt gemessen und als Prozentanstieg ausgedrückt.
-
Eine
bronchoalveolare Spülung
wird verwendet, um die Leukozyteneinwanderung des Luftwegsgewebes
zu messen. Drei und 24 Stunden nach dem letzten Aerosol werden die
Mäuse durch
IP-Injektion von 0,25 ml Natriumpentobarbiton (60 mg/ml) betäubt. Der
Unterleib und die Brust werden geöffnet und die Unterleibsaorta
wird herausgeschnitten. Unterhalb der Larynx wird ein kleiner Schnitt
gemacht, und eine flexible Polyethylen-Kanüle wird in die Trachea inseriert
und mit einer Ligatur befestigt. Die Mäuse werden fünfmal gewaschen
mit 1 ml Aliquots von Pyrogen-freier Salzlösung auf 37°C erwärmt. Die Zellen aus jedem Waschschritt wurden
vereinigt, einmal mit kaltem PBS gewaschen und in 200 μl kaltem
PBS resuspendiert. Die Gesamtanzahlen der Zellen wurden gezählt und
kategorisiert.
-
Beispiel 31
-
Effekt von Antisense auf Integrin α4 in Bezug
auf die Peripheralisation von hämatopoetischen
Progenitorzellen
-
Die
Mobilisierung (Peripheralisierung) von hämatopoetischen Progenitorzellen
aus dem Knochenmark in die Blutzirkulisation ist klinisch bei der
Stammzellentransplantation nützlich.
Ein Mausmodell wurde entwickelt, um die Effekte von Wirkstoffverbindungen
bei diesem Prozess zu evaluieren (und beim gegenteiligen Prozess,
dem selektiven Haftenbleiben oder Homing von transplantierten Stammzellen
zum Empfängerknochenmark)
(Papayannopoulou et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 1995, 92, 9647-9651).
Kurz zusammengefasst werden pathogenfreie, 3-6 Monate alte Mäuse verwendet
und diese werden in einem Luftzirkulations-gefilterten Behälter für die Dauer
des Experiments gehalten. Die Mäuse,
die als erste oder zweite Empfänger
im Homingversuch verwendet werden, werden 1150-cGy Bestrahlungseinheiten
ausgesetzt, die von einer Cs-Quelle stammen.
-
Einzelzellsuspensionen
werden aus dem peripheralen Blut, dem Knochenmark und der Milz präpariert.
Peripherales Blut wird durch Herzpunktur in Konservierungsmittel-freiem
Heparin erhalten und nukläre Zellen
werden unter der Verwendung eines NH4Cl
hämolytischen
Puffers aufgefangen. Knochenmarkszellen werden durch das Auswaschen
von Oberschenkelmark unter sterilen Bedingungen mit Iscove's modifiziertem Dulbecco-Medium
(IMDM) erhalten, das 10% v/v fötales
Rinderserum und Streptomycin (50 μg/ml)
und Penicillin (50 U/ml) enthält.
Milzzellsuspensionen werden durch die längsgerichtete Dissektion der
Milz mit einem Skalpell und dem Abschaben von zellulären Materialien
von der Kapsel erhalten, gefolgt von starkem Pipettieren. Alle Zellsuspensionen
werden zweimal in IMDM mit 10% fötalem
Kälberserum
gewaschen. Die Zellzahlen werden durch die Verwendung eines Hämocytometers
bestimmt.
-
Versuche
zu Kolonie-formenden Einheiten in Kultur (CFU-C) und Kolonie-formierenden Einheiten
in der Milz (CFU-S) werden durchgeführt, wie bei Papayannopoulou
et al., beschrieben (Proc. Natl. Acad. Sci. 1995, 92, 9647-9651).
-
Um
die hämatopoetische
Progenitormobilisierung in normalen Tieren zu untersuchen, wird
das Oligonukleotid durch tägliche
IV-Injektion für
drei Tage verabreicht (bei Dosierungsrahmen von 1 mg/kg bis 5 mg/kg). Die
Mäuse werden
am vierten Tag getötet.
In 0,25-0,5 ml peripheralem Blut enthaltene Zellen mit Zellkern
werden in klonogenischen Progenitorkulturen ausplatiert, um den
CFU-C-Gehalt wie in Papayannopoulou et al. beschrieben, zu bestimmen,
(Proc. Natl. Acad. Sci. 1995, 92, 9647-9651).
-
Beispiel 32
-
Das Untersuchen von zusätzlichen
auf humanes Integrin α4
gerichteten Oligonukleotiden
-
Ein
zusätzliches
Set von Antisense-Oligonukleotiden wurde hergestellt, um auf humanes
Integrin α4 abzuzielen
(GenBank Accession no. L12002, hier als SEQ ID NO: 1 einbezogen).
Die Oligonukleotide sind in Tabelle 24 gezeigt. Die Oligonukleotide
wurden als „Gapmers" bestehend aus einer
9-Nukleotidregion von Desoxynukleotiden flankiert von drei 2'-O-Methoxyethyl (2'-MOE) Nukleotiden
am 5'-Ende und acht 2'-MOE-Nukleotiden
am 3'-Ende synthetisiert.
2'-MOE-Nukleotide
sind in der Tabelle fettgedruckt gezeigt. Die Oligonukleotide wurden
durchgehend mit Phosphorothioat-Rückgraten synthetisiert und
alle Cytosine sind 5-Methylcytosine. Die Oligonukleotide wurden
zusammen mit Lipofectin in A375 humanen Melanomazellen untersucht,
wie in Beispiel 8 hier im Text oben beschrieben. Die Ergebnisse
sind auch in Tabelle 24 gezeigt. Wie in der Tabelle gezeigt, ergaben
die Oligonukleotide 107234, 107235, 107236, 107237, 107238, 107239, 107240,
107241, 107242, 107243, 107244, 107245, 107246, 107248, 107249,
107251, 107252, 107253, 107254, 107255, 107256, 107257, 107258,
107254 und 107260 (SEQ ID NO: 67, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 74, 75,
76, 77, 78, 79, 81, 82, 84, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 91, 92 bzw.
93) mindestens eine 50%ige Inhibition der Integrin α4 Proteinexpression
und sind bevorzugt. Von diesen wurden ISIS 107245, 107248, 107252,
107255 und 107259 (SEQ ID NO: 78, 81, 85, 88 und 92) für weitere
Untersuchung ausgewählt.
-
Tabelle
24 Zusätzliche
auf humanes Integrin α4
gerichtete Oligonukleotide
-
Beispiel 33
-
Dosis-Wirkungskurven für den Effekt von Antisense-Oligonukleotiden
auf die Integrin α4
Proteinexpression
-
A375-Zellen
wurden mit ISIS 107245, 107248, 107252, 107255 und 107259 durch
Elektroporation bei 175 V, r = 1, c = 1000, 0,2 ml Opti-MEM, 1 × 106 Zellen/ml, 2 mm Gap-Elektrode unter der Verwendung eines BTX
Electro Cell Manipulators 600 (Genetronics, San Diego CA) behandelt.
Die Oligonukleotid-Konzentrationen lagen bei 1, 3, 10 und 30 μM. Die Zellen
wurden 24 Stunden nach der Oligonukleotid-Behandlung geerntet und
mit 2 μg/ml
CD49d-FITC für
die Flow Cytometry wie in den vorherigen Beispielen gefärbt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 25 gezeigt.
-
Tabelle
25 Dosis-Wirkungskurven
für zusätzliche
auf humanes Integrin α4
gerichtete Oligonukleotide
-
ISIS
107248 wurde direkt mit ISIS 27104 auf die Fähigkeit zur Inhibition der
Integrin α4
Expression in A375 Melanomazellen hin verglichen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 26 gezeigt. Die Oligonukleotide wurden wie in dem
früheren
Beispiel in die Zellen elektroporiert.
-
-
Beispiel 34
-
Antisense-Inhibition der Integrin α4 Proteinexpression
in Jurkat T-Zellen
-
ISIS
107248 wurde bei Dosen von 1, 3, 10, 20 und 30 μM auf die Fähigkeit, die Integrin α4 Expression in
Jurkat T-Lymphozytzellen zu inhibieren getestet, im Einklang mit
den früheren
Beispielen. Die Integrin α4 Proteinexpression
war 24 Stunden nach der Oligonukleotid-Behandlung um ungefähr 65-72%
bei Oligonukleotid-Dosen von 3-30 μM reduziert. 48 Stunden nach
der Behandlung war die Integrin α4
Proteinexpression um 60% bei 3 μM
und um 90% bei 10, 20 und 30 μM
Oligonukleotid-Konzentration reduziert.
-
Beispiel 35
-
Antisense-Inhibition der Integrin α4 RNA Expression
in Jurkat T-Zellen
-
Die
Quantifizierung der Integrin α4
mRNA Levels wurde durchgeführt
durch quantitative Echtzeit-PCR unter der Verwendung des ABI PRISMTM 7700 Sequence Detection Systems (PE-Applied
Biosystems, Foster City, CA) gemäß den Angaben
des Herstellers. Dabei handelt es sich um ein System mit geschlossenem
Gefäß, nicht
auf einem Gel basierend, und Fluoreszenz zur Detektion verwendend,
das hohe Durchsatzquantifizierung von Polymerase-Kettenreaktions
(PCR) Produkten in Echtzeit erlaubt. Im Gegensatz zur Standard-PCR,
bei welcher die Amplifikationsprodukte nach dem Ablauf der PCR quantifiziert
werden, werden die Produkte in der quantitativen Echtzeit-PCR während der
Akkumulation quantifiziert. Dies wird durch den Zusatz einer Oligonukleotid-Sonde zur PCR-Reaktion
erreicht, die spezifisch zwischen den Forward- und Reverse-PCR-Primern annealt,
und zwei fluoreszierende Farbstoffe enthält. Ein Reporterfarbstoff (zum
Beispiel JOE oder FAM, erhalten von entweder Operon Technologies
Inc., Alameda, CA oder PE-Applied Biosystems, Foster City, CA) wird
an das 5'-Ende der
Sonde angehängt
und ein Quencher-Farbstoff (zum Beispiel TAMRA, erhalten von entweder
Operon Technologies Inc., Alameda, CA oder PE-Applied Biosystems,
Foster City, CA) wird an das 3'-Ende
der Sonde angehängt.
Wenn die Sonde und Farbstoffe intakt sind, wird die Reporterfarbstoffemission
durch die Nähe
des 3'-Quencher-Farbstoffes
gequencht. Während
der Amplifikation entsteht durch das Annealen der Sonde an die Zielsequenz
ein Substrat, das durch die 5'-Exonuklease-Aktivität der Taq-Polymerase
geschnitten werden kann. Während
der Extensionsphase des PCR-Amplifikationszyklus, entlässt der
Schnitt der Sonde durch die Taq-Polymerase den Reporterfarbstoff
von der verbleibenden Sonde (und damit von dem Quencher-Bestandteil)
und ein Sequenz-spezifisches Fluoreszenzsignal wird generiert. Mit
jedem Zyklus werden zusätzliche
Reporterfarbstoffmoleküle
von ihren entsprechenden Sonden abgeschnitten und die Fluoreszenzintensität wird bei
regulären
Intervallen mittels in das ABI PRISMTM 7700
Sequence Detection System eingebaute Laseroptiken aufgezeichnet.
In jedem Versuch generiert eine Serie von Parallelreaktionen, die
serielle Verdünnungen
von mRNA aus unbehandelten Kontrollproben enthalten, eine Standardkurve,
die verwendet wird, um die Prozent der Inhibition nach der Antisense
Oligonukleotid-Behandlung der Testproben zu quantifizieren.
-
PCR-Reagenzien
wurden von PE-Applied Biosystems, Foster City, CA erhalten. Die
RT-PCR-Reaktionen wurden ausgeführt
unter der Zugabe von 20 μl
PCR-Cocktail (1 × TAQMANTM Puffer A, 5,5 mM MgCl2, 300 μM von jedem
dATP, dCTP und dGTP, 600 μM
von dUTP) 400 nM jedes des Forward- und Reverse-Primers oder 100
nM im Falle der G3PDH, 100 nM Sonde, 20 Einheiten RNAse Inhibitor,
1,25 Einheiten AMPLITAQ GOLDTM und 12,5
Einheiten MuLV Reverse Transcriptase bis 5 μl (100 ng) Gesamt-mRNA- Lösung, aufgereinigt unter der
Verwendung des RNEasyTM Kits (Qiagen, Valencia
CA). Die RT-Reaktionen wurden durch Inkubation für 30 Minuten bei 48°C durchgeführt. Nach
einer 10-minütigen
Inkubation bei 95°C
zur Aktivierung der AMPLITAQ GOLDTM wurden
40 Zyklen eines Zweischritt-PCR-Protokolls ausgeführt: 95°C für 15 Sekunden
(Denaturierung) gefolgt von 60°C
für 1,5
Minuten (Annealing/Extension). Die Integrin α4 Sonden und Primer wurden hergestellt,
um an die humane Integrin α4
Sequenz zu hybridisieren, unter der Verwendung von veröffentlichten
Sequenzinformationen (GenBank Accession Number L12002, hier als
SEQ ID NO: 1 mit aufgenommen).
-
Für Integrin α4 handelte
es sich um folgende PCR-Primer:
Forward Primer: GACACGCTGCGCCTCAT
(SEQ ID NO: 94, hybridisiert bei Position 319-335 der Genbank Accession No. L 12002)
Reverse
Primer: ATTCAACACTAAGCGGCCACTG (SEQ ID NO: 95, hybridisiert an Position
391-412 der Genbank Accession No. L12002) und die PCR-Sonde war:
FAM-CCAACCGTCGCATCCCGTGCAA-TAMRA
(Die
Sonde ist SEQ ID NO: 96, hybridisiert an Position 361-382 der Genbank
Accession No. L12002) worin FAM (PE-Applied Biosystems, Foster City,
CA) der fluoreszierende Reporterfarbstoff ist und TAMRA (PE-Applied
Biosystems, Foster City, CA) der Quencher-Farbstoff ist.
-
Für GAPDH
handelte es sich um folgende PCR-Primer:
Forward Primer: GAAGGTGAAGGTCGGAGTC
(SEQ ID NO: 97)
Reverse Primer: GAAGATGGTGATGGGATTTC (SEQ ID
NO: 98) und die PCR-Sonde war: 5' JOE-CAAGCTTCCCGTTCTCAGCC-TAMRA
3' (die Sonde ist
SEQ ID NO: 99), worin JOE (PE-Applied Biosystems, Foster City, CA)
der fluoreszierende Reporterfarbstoff ist und TAMRA (PE-Applied
Biosystems, Foster City, CA) der Quencher-Farbstoff ist.
-
24
Stunden nach Behandlung der A375 Melanomazellen mit ISIS 107248
durch Elektroporation (Oligonukleotid-Konzentrationen von 0,3, 1,
3, 10 und 30 μM)
wurde die gesamte RNA unter der Verwendung des RNEasyTM Kits
(Qiagen, Valencia CA) isoliert und eine RT-PCR durchgeführt. Die
Integrin α4
mRNA-Levels waren um ungefähr
23%, 38%, 70%, 80% und 85% im Vergleich zu einer Kontrolle bei Oligonukleotid-Dosen von
0,3, 1, 3, 10 bzw. 30 μM
reduziert.
-
Beispiel 36
-
Effekt der Antisense-Inhibierung von Integrin α4 in Bezug
auf die Zelladhäsion
-
Humane
Nabelschnurvenen-Endothelzellen (HUVEC) (Clonetics, San Diego CA)
wurden in EGM-UV-Medium (Clonetics) kultiviert und mit TNF-α für 20 Stunden
behandelt, um die VCAM-Expression zu induzieren. A375-Melanomazellen
wurden mit ISIS 107248 wie oben beschrieben elektroporiert. Unter
der Verwendung eines Antikörpers
gegen PECAM, eines spezifischen Markers für Endothelzellen, wurde die
Flow Cytometry benutzt, um die Inhibierung der Adhärenz von
A375-Melanomazellen an HUVECs zu quantifizieren. Im Vergleich zu
einer Kontrolle (TNF behandelt, keine Oligonukleotide) inhibierte
ISIS 107248 (10 μM)
die A375-Melanomazelladhärenz
an HUVEC um ungefähr
85%. Ein Antikörper
gerichtet auf Integrin α4
inhibierte die Adhärenz
um ungefähr
72%. Melanomazellen stellen ein klinisch relevantes Modell dar,
weil eine statistisch signifikante Korrelation zwischen einer erhöhten Expression
der VLA-4 Expression (von welchem Integrin α4 ein Mitglied ist) und der
Zeit zum Fortschreiten und der gesamten Überlebenszeit von Patienten
mit Melanomen gezeigt wurde. Schadendorf et al., J. Natl. Cancer
Inst., 1995, 87, 366-371.
-
Ein ähnlicher
Adhärierungsversuch
wurde unter der Verwendung von Jurkat T-Zellen anstelle von Melanomazellen
durchgeführt,
wiederum zur Detektion der Adhärenz
an HUVECs. Weil Jurkat-Zellen kleiner und weniger komplex sind,
können
sie von den HUVECs durch das Gaten auf der Basis des Unterschieds
im Vorwärts-
und Seitwärtslichteinfall
abgetrennt werden. Für
5000 HUVEC-Ereignisse wurden die adhärenten Jurkat-Zellen quantifiziert.
Bei Oligonukleotid-Konzentrationen von 1, 3, 10 und 30 μM ISIS 107248
betrug die Adhärenz
von Jurkat-Zellen an HUVEC 0, 12%, 32% bzw. 63%. Ein Antikörper gegen
Integrin α4
ergab eine 96%ige Inhibierung, ein Antikörper gegen VCAM-1 ergab 67%ige
Inhibierung und eine Kombination von ISIS 107248 und einem VCAM-1
Antikörper
ergab 78%ige Inhibition.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-