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Die
vorliegende Erfindung stellt Zusammensetzungen und Verfahren zum
Modulieren der Expression des X-verknüpften Inhibitors der Apoptose
bereit. Insbesondere betrifft diese Erfindung Antisense-Verbindungen,
insbesondere Oligonukleotide, die spezifisch mit Nukleinsäuren hybridisierbar
sind, die humanen X-verknüpften
Inhibitor der Apoptose kodieren. Es wurde gezeigt, dass solche Oligonukleotide
die Expression des X-verknüpften
Inhibitors der Apoptose modulieren.
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Die
Apoptose, oder der programmierte Zelltod, ist ein natürlich vorkommender
Prozess, der während der
Evolution stark konserviert wurde, um eine unkontrollierte Zellproliferation
zu verhindern. Diese Form von Zellsuizid spielt eine entscheidende
Rolle bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung mehrzelliger Organismen durch
die Beseitigung überflüssiger oder
unerwünschter
Zellen. Wenn dieser Prozess jedoch nicht funktioniert, führt eine übermäßige Apoptose
zu einem Zellverlust und degenerativen Erkrankungen, während eine
unzureichende Apoptose zur Entwicklung von Krebs, Autoimmunerkrankungen
und viralen Infektionen beiträgt (Thompson,
Science, 1995, 267, 1456–1462).
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Obwohl
mehrere Reize die Apoptose induzieren können, ist über die dazwischen liegenden
Signalgebungsereignisse, einschließlich die Inhibierung, wenig
bekannt, die das apoptotische Signal mit einem gewöhnlichen
Weg des Zelltods verbinden, der über
viele Arten hinweg konserviert ist. Kürzlich wurde im Menschen eine
Familie von Apoptoseinhibitorproteinen identifiziert, die zu denjenigen,
die durch Viren erzeugt werden, homolog sind.
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Der
X-verknüpfte
Inhibitor der Apoptose oder XIAP (auch als hlLP und MIHA bekannt)
ist ein Mitglied der Apoptoseinhibitorfamilie (IAP-Familie) anti-apoptotischer
Proteine, welche die Übertragung
der intrazellulären
Zelltodsignale stören.
Er wurde als erstes als Regulator der Apoptose unter Verwendung
einer mit einer humanen genomischen X-Chromosom-Sequenz markierten
Stelle kloniert, um Primer zum Screenen einer humanen Genombibliothek
zu erzeugen (Uren et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1996, 93,
4974–4978).
In diesen Studien wurde der X-verknüpfte Inhibitor der Apoptose
als Faktor identifiziert, der die Apoptose inhibieren konnte, die
durch die Überexpression
von Interleukin 1 beta-umwandelndem Enzym (ICE) oder Caspase-1, einer
Protease, die für
die Apoptose in Säugern
erforderlich ist, verursacht wird (Uren et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 1996, 93, 4974–4978).
Zusätzlich
wurde gezeigt, dass die Expression von mRNA des X-verknüpften Inhibitors
der Apoptose in der Lunge und im Gehirn am stärksten war (Uren et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 1996, 93, 4974–4978).
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Darüber hinaus
wurde gezeigt, dass der X-verknüpfte
Inhibitor der Apoptose andere Zelltodproteasen inhibiert, insbesondere
die Verarbeitung der pro-Caspasen 3, 6 und 7, und zwar durch die
Blockierung der Aktivierung von pro-Caspase 9 (Deveraux et al.,
Embo J., 1998, 17, 2215–2223;
Deveraux et al., Nature, 1997, 388, 300–304; Roy et al., Embo J.,
1997 16, 6914–6925).
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Ferner
wurde gezeigt, dass der X-verknüpfte
Inhibitor der Apoptose eine Rolle bei den Signalgebungswegen spielt,
die den apoptotischen Signalen, die durch Tumornekrosefaktor alpha
(TNFα) während einer
Entzündung
erzeugt werden, entgegenwirken (Stehlik et al., J. Exp. Med., 1998,
188, 211–216).
Es wurde auch gezeigt, dass der X-verknüpfte Inhibitor der Apoptose
während
der follikulären
Entwicklung von ovarialen Granulosazellen und Thecazellen in Ratten
reguliert wird, was eine Rolle des X-verknüpften Inhibitors der Apoptose
bei der Kontrolle der stufenspezifischen follikulären Atresie
nahe legt (Li et al., Endocrinology, 1998, 139, 1321–1328).
In der PCT-Veröffentlichung
WO 98/22131 sind Verfahren zur Verminderung einer Apoptose in Eierstockzellen
durch Verabreichen einer Verbindung beschrieben, welche die biologische
Aktivität
eines IAP-Polypeptids zur Modulierung der Granulosazellapoptose,
die zur follikulären
Atresie führt,
erhöht
(Tsang und Korneluk, 1998).
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In
jüngerer
Zeit wurde gezeigt, dass der X-verknüpfte Inhibitor der Apoptose
am Signalgebungsweg von morphogenetischem Knochenprotein (BMP) als
positiver Regulator beteiligt ist. Bei diesen Studien wurde gezeigt,
dass der X-verknüpfte
Inhibitor der Apoptose mit TAB1 in Wechselwirkung tritt, einem Aktivatormolekül für eine MAPKK-Kinase,
die als TAK1 bekannt ist (Yamaguchi et al., Embo J., 1999, 18, 179–187).
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Die
strukturelle Charakterisierung des X-verknüpften Inhibitors der Apoptose
zeigte, dass eine einzelne Domäne
innerhalb des Proteins für
dessen Caspase-Inhibitoreigenschaften verantwortlich ist (Takahashi
et al., J. Biol. Chem., 1998, 273, 7787–7790). In der PCT-Veröffentlichung
WO 97/06255 sind IAP-Proteine kodierende Nukleinsäuresequenzen,
Polypeptide, welche die IAP-Proteine umfassen, die BIR-Domänen enthalten,
und transgene Tiere und Zelllinien, welche die Mitglieder der IAP-Familie
exprimieren, beschrieben (Korneluk et al., 1997).
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Gegenwärtig gibt
es keine bekannten Verbindungen, welche die Synthese des X-verknüpften Inhibitors
der Apoptose effektiv inhibieren. In den PCT-Veröffentlichungen WO 97/40847
und WO 98/35693 sind jedoch Verfahren zur Inhibierung der biologischen
Aktivität
von Mitgliedern der IAP-Familie durch Verabreichen einer Verbindung
an Zellen, die IAP-Polypeptide oder die Expression der Polypeptide
inhibiert, zur Behandlung von neuronalen bzw. proliferativen Erkrankungen
beschrieben (Korneluk et al., 1998; Korneluk et al., 1997). Antikörper, Antisense-Oligonukleotide
und andere Inhibitoren von IAP's
sind ebenfalls beschrieben (Korneluk et al., 1998).
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Im
Hinblick auf die Rolle, die der X-verknüpfte Inhibitor der Apoptose
bei der Inhibierung der Zelltodwege und deren Verbindung mit dem
metastatischen Potenzial von Zellen spielt, wird gegenwärtig angenommen,
dass Mittel, welche die Funktion des X-verknüpften Inhibitors der Apoptose
effektiv inhibieren können, als
Therapeutika für
Krebs und andere hyperproliferative Erkrankungen dienen könnten.
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Zu
diesem Zweck wird die Antisense-Technologie mehr und mehr als effektives
Mittel zur Verminderung der Expression spezifischer Genprodukte
eingesetzt und diese könnte
sich daher zur Bereitstellung von Inhibitoren des X-verknüpften Inhibitors
der Apoptose für
eine Anzahl therapeutischer Anwendungen, diagnostischer Anwendungen
und Forschungsanwendungen als hervorragend geeignet erweisen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Antisense-Verbindungen, insbesondere
Oligonukleotide, die gegen eine Nukleinsäure, die humanen X-verknüpften Inhibitor
der Apoptose kodiert, gerichtet sind, und welche die Expression
des X-verknüpften
Inhibitors der Apoptose modulieren. Pharmazeutische Zusammensetzungen und
andere Zusammensetzungen, welche die erfindungsgemäßen Antisense-Verbindungen
umfassen, werden ebenfalls bereitgestellt. Ferner werden Verfahren
zum Modulieren der Expression des X-verknüpften Inhibitors der Apoptose
in Zellen oder Geweben bereitgestellt, die das Inkontaktbringen
der Zellen oder Gewebe mit einer oder mehreren erfindungsgemäßen Antisense-Verbindungen)
oder -Zusammensetzung(en) umfassen. Es werden ferner Verfahren zur
Behandlung eines Tiers, insbesondere eines Menschen, bereitgestellt, von
dem vermutet wird, dass es bzw. er eine Erkrankung oder einen Zustand
aufweist oder zu einer Erkrankung oder einem Zustand neigt, die
bzw. der mit der Expression des X-verknüpften Inhibitors der Apoptose zusammenhängt, und
zwar durch Verabreichen einer therapeutisch oder prophylaktisch
effektiven Menge einer erfindungsgemäßen oder mehrerer erfindungsgemäßer Antisense-Verbindung(en) oder
-Zusammensetzung(en).
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In
der vorliegenden Erfindung werden oligomere Antisense-Verbindungen,
insbesondere Oligonukleotide, zur Verwendung bei der Modulierung
der Funktion von Nukleinsäuremolekü len, die
den X-verknüpften Inhibitor
der Apoptose kodieren, und letztendlich zur Modulierung der Menge
des erzeugten X-verknüpften
Inhibitors der Apoptose verwendet. Dies wird durch die Bereitstellung
von Antisense-Verbindungen erreicht, die spezifisch mit einer oder
mehreren Nukleinsäuren
hybridisieren, die den X-verknüpften
Inhibitor der Apoptose kodieren. Die hier verwendeten Ausdrücke „Zielnukleinsäure" und „Nukleinsäure, die
den X-verknüpften
Inhibitor der Apoptose kodiert" umfassen
DNA, die den X-verknüpften
Inhibitor der Apoptose kodiert, RNA (einschließlich prä-mRNA und mRNA), die von einer
solchen DNA transkribiert worden ist, und auch cDNA, die von einer
solchen DNA abgeleitet ist. Die spezifische Hybridisierung einer
oligomeren Verbindung mit ihrer Zielnukleinsäure stört die normale Funktion der
Nukleinsäure.
Diese Modulierung der Funktion einer Zielnukleinsäure durch
Verbindungen, die spezifisch an die Zielnukleinsäure hybridisieren, wird allgemein
als „Antisense" bezeichnet. Die
Funktionen von DNA, die gestört
werden sollen, umfassen die Replikation und die Transkription. Die
Funktionen von RNA, die gestört
werden sollen, umfassen alle lebenswichtigen Funktionen wie z.B.
die Translokation der RNA zu der Stelle der Proteintranslation,
die Translation eines Proteins von der RNA, das Spleißen der
RNA zur Erzeugung einer oder mehrerer mRNA-Spezies und die katalytische
Aktivität, an
der die RNA beteiligt ist oder die durch die RNA erleichtert wird.
Der Gesamteffekt einer solchen Störung der Zielnukleinsäurefunktion
ist die Modulierung der Expression des X-verknüpften Inhibitors der Apoptose.
Im Kontext der vorliegenden Erfindung bedeutet „Modulierung" entweder eine Zunahme
(Stimulierung) oder eine Abnahme (Inhibierung) der Expression eines
Gens. Im Kontext der vorliegenden Erfindung ist die Inhibierung die
bevorzugte Form der Modulierung der Genexpression und mRNA ist ein
bevorzugtes Ziel.
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Es
ist bevorzugt, spezifische Nukleinsäuren für Antisense zielgesteuert einzusetzen.
Eine „Zielsteuerung" einer Antisense-Verbindung
zu einer speziellen Nukleinsäure
ist im Kontext dieser Erfindung ein mehrstufiger Prozess. Der Prozess
beginnt üblicherweise
mit der Identifizierung einer Nukleinsäuresequenz, deren Funktion
moduliert werden soll. Diese kann z.B. ein zelluläres Gen
(oder von dem Gen transkribierte mRNA) sein, dessen Expression mit
einem bestimmten Störungs-
oder Krankheitszustand zusammenhängt,
oder ein Nukleinsäuremolekül von einem
infektiösen
Mittel. In der vorliegenden Erfindung ist das Ziel ein Nukleinsäuremolekül, das den
X-verknüpften
Inhibitor der Apoptose kodiert. Der Zielsteuerungsprozess umfasst
auch die Bestimmung einer Stelle oder von Stellen innerhalb dieses
Gens für
die Antisense-Wechselwirkung, so dass diese derart stattfindet,
dass der gewünschte
Effekt, z.B. der Nachweis oder die Modulierung der Expression des
Proteins, resultiert. Im Kontext der vorliegenden Erfindung ist
eine bevorzugte intragenetische Stelle die Region, die das Translationsstart-
oder -terminationscodon des offenen Leserasters (ORF) des Gens umfasst. Da
das Translationsstartcodon in bekannter Weise typischerweise 5'-AUG (in transkribierten
mRNA-Molekülen;
5'-ATG in dem entsprechenden
DNA-Molekül)
ist, wird das Translationsstartcodon auch als „AUG-Codon", „Startcodon" oder „AUG-Startcodon" bezeichnet. Es wurde
gezeigt, dass eine Minderheit von Genen, die ein Translationsstartcodon
mit der RNA-Sequenz 5'-GUG,
5'-UUG oder 5'-CUG und 5'-AUA, 5'-ACG und 5'-CUG aufweisen, in
vivo funktionieren. Folglich können
die Begriffe „Translationsstartcodon" und „Startcodon" viele Codonsequenzen
umfassen, obwohl die Start-Aminosäure in jedem Fall typischerweise
Methionin (in Eukaryoten) oder Formylmethionin (in Prokaryoten)
ist. Es ist auch bekannt, dass eukaryotische und prokaryotische Gene
zwei oder mehr alternative Startcodons aufweisen können, von
denen ein beliebiges für
den Translationsstart in einem bestimmten Zelltyp oder Gewebe oder
unter einem bestimmten Satz von Bedingungen vorzugsweise verwendet
werden kann. Im Kontext der Erfindung beziehen sich „Startcodon" und „Translationsstartcodon" auf das Codon oder
die Codons, das bzw. die in vivo zum Starten der Translation eines
mRNA-Moleküls
verwendet wird bzw. werden, das von einem Gen transkribiert worden
ist, das den X-verknüpften
Inhibitor der Apoptose kodiert, und zwar ungeachtet der Sequenzen)
solcher Codons.
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Es
ist auch bekannt, dass ein Translationsterminationscodon (oder „Stopcodon") eines Gens eine
von drei Sequenzen aufweisen kann, d.h. 5'-UAA, 5'-UAG und 5'-UGA (die entsprechenden DNA-Sequenzen
sind 5'-TAA, 5'-TAG bzw. 5'-TGA). Die Begriffe „Startcodonregion" und „Translationsstartcodonregion" beziehen sich auf
einen Abschnitt einer solchen mRNA oder eines solchen Gens, der
etwa 25 bis etwa 50 angrenzende Nukleotide in jeder Richtung (d.h.
5' oder 3') ausgehend von einem
Translationsstartcodon umfasst. Entsprechend beziehen sich die Begriffe „Stopcodonregion" und „Translationsterminationscodonregion" auf einen Abschnitt
einer solchen mRNA oder eines solchen Gens, der etwa 25 bis etwa
50 angrenzende Nukleotide in jeder Richtung (d.h. 5' oder 3') ausgehend von einem
Translationsterminationscodon umfasst.
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Das
offene Leseraster (ORF) oder die „codierende Region", das bzw. die sich
bekanntermaßen
auf die Region zwischen dem Translationsstartcodon und dem Translationsterminationscodon
bezieht, ist ebenfalls eine Region, die effektiv durch eine Zielsteuerung
erreicht werden kann. Andere Zielregionen umfassen die 5'-nichttranslatierte
Region (5'UTR),
von der bekannt ist, dass sie sich auf den Abschnitt einer mRNA
in der 5'-Richtung
von dem Translationsstartcodon bezieht und folglich Nukleotide zwischen
der 5'-Cap-Stelle
und dem Translationsstartcodon einer mRNA oder entsprechenden Nukleotiden
auf dem Gen umfasst, und die 3'-nichttranslatierte
Region (3'UTR),
von der bekannt ist, dass sie sich auf den Abschnitt einer mRNA
in der 3'-Richtung
von dem Translationsterminationscodon bezieht und folglich Nukleotide
zwischen dem Translationsterminationscodon und dem 3'-Ende einer mRNA
oder entsprechenden Nukleotiden auf dem Gen umfasst. Die 5'-Cap einer mRNA umfasst
einen N7-methylierten Guanosinrest, der mit dem am nächsten am
5'-Ende liegenden
Rest der mRNA mittels einer 5'-5'-Triphosphatverknüpfung verbunden
ist. Es wird angenommen, dass die 5'-Cap-Region einer mRNA sowohl die 5'-Cap-Struktur selbst
als auch die ersten 50 Nukleotide angrenzend an die Cap umfasst.
Die 5'-Cap-Region
kann auch eine bevorzugte Zielregion sein.
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Obwohl
einige eukaryotische mRNA-Transkripte direkt translatiert werden,
enthalten viele eine oder mehrere Regionen, die als „Introns" bekannt sind und
vor der Translation eines Transkripts beseitigt werden. Die verbleibenden
(und daher translatierten) Regionen sind als „Exons" bekannt und werden zur Bildung einer kontinuierlichen
mRNA-Sequenz zusammengespleißt.
mRNA-Spleißstellen,
d.h. Intron-Exon-Verbindungen, können
ebenfalls bevorzugte Zielbereiche sein und sind insbesondere in
Situationen geeignet, bei denen bei der Erkrankung ein anomales
Spleißen
vorliegt, oder wenn bei einer Erkrankung eine Überproduktion eines bestimmten
mRNA-Spleißprodukts
vorliegt. Anomale Verschmelzungsverbindungen aufgrund von Umlagerungen
oder Deletionen sind ebenfalls bevorzugte Ziele. Es wurde auch gefunden,
dass Introns ebenfalls effektive und daher bevorzugte Zielregionen
für Antisense-Verbindungen sein
können,
die z.B. zu DNA oder prä-mRNA zielgesteuert
werden.
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Sobald
eine oder mehrere Zielstellen identifiziert worden ist bzw. sind,
werden Oligonukleotide ausgewählt,
die zu dem Ziel ausreichend komplementär sind, d.h. die ausreichend
gut und mit einer ausreichenden Spezifität hybridisieren, um den gewünschten
Effekt zu erhalten.
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Im
Kontext dieser Erfindung bedeutet „Hybridisierung" eine Wasserstoffbrückenbindung,
bei der es sich um eine Watson-Crick-, Hoogsteen- oder umgekehrte
Hoogsteen-Wasserstoffbrückenbindung
handeln kann, zwischen komplementären Nukleosid- oder Nukleotidbasen.
Beispielsweise sind Adenin und Thymin komplementäre Nukleobasen, die sich durch
die Bildung von Wasserstoffbrückenbindungen
paaren. Der hier verwendete Begriff „komplementär" bezieht sich auf
das Vermögen
zu einer präzisen
Paarung zwischen zwei Nukleotiden. Wenn beispielsweise ein Nukleotid
an einer bestimmten Position eines Oligonukleotids eine Wasserstoffbrückenbindung
mit einem Nukleotid an der gleichen Position eines DNA- oder RNA-Moleküls bilden kann,
dann werden das Oligonukleotid und die DNA oder RNA an dieser Position
als zueinander komplementär erachtet.
Das Oligonukleotid und die DNA oder die RNA sind komplementär zueinander,
wenn eine ausreichende Anzahl entsprechender Positionen in jedem
Molekül
von Nukleotiden besetzt sind, die miteinander eine Wasserstoffbrückenbindung
bilden können.
Folglich sind „spezifisch
hybridisierbar" und „komplementär" Begriffe, die verwendet
werden, um ein ausreichendes Maß an
Komplementarität
oder präziser
Paarung anzugeben, so dass zwischen dem Oligonukleotid und dem DNA-
oder RNA-Ziel eine
stabile und spezifische Bindung stattfindet. Es ist bekannt, dass
die Sequenz einer Antisense-Verbindung nicht zu 100 % zu der Sequenz ihrer
Zielnukleinsäure
komplementär
sein muss, um spezifisch hybridisierbar zu sein. Eine Antisense-Verbindung
ist spezifisch hybridisierbar, wenn das Binden der Verbindung an
das Ziel-DNA- oder -RNA-Molekül
die normale Funktion der Ziel-DNA oder -RNA stört, so dass ein Verlust des
Nutzens verursacht wird, und wenn ein Komplementaritätsgrad vorliegt,
der ausreichend ist, um ein unspezifisches Binden der Antisense-Verbindung
an nicht-Ziel-Sequenzen unter Bedingungen zu vermeiden, bei denen
ein spezifisches Binden erwünscht ist,
d.h. unter physiologischen Bedingungen im Fall von in vivo-Tests
oder einer therapeutischen Behandlung, und im Fall von in vitro-Tests
unter den Bedingungen, bei denen die Tests durchgeführt werden.
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Antisense-Verbindungen
werden gewöhnlich
als Forschungsreagenzien und als Diagnostika verwendet. Beispielsweise
werden Antisense-Oligonukleotide, welche die Genexpression mit einer
hervorragenden Spezifität
inhibieren können,
vom Fachmann häufig
zur Ermittlung der Funktion bestimmter Gene verwendet. Antisense-Verbindungen
werden auch z.B. zur Unterscheidung zwischen den Funktionen verschiedener
Elemente eines biologischen Stoffwechselwegs verwendet. Eine Antisense-Modulierung
wurde daher für
Forschungszwecke genutzt.
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Die
Spezifität
und Empfindlichkeit von Antisense wird vom Fachmann auch für therapeutische
Anwendungen genutzt. Antisense-Oligonukleotide wurden als therapeutische
Elemente bei der Behandlung von Krankheitszuständen bei Tieren und Menschen
verwendet. Antisense-Oligonukleotide wurden sicher und effektiv
an Menschen verabreicht und gegenwärtig werden zahlreiche klinische
Versuche durchgeführt.
Es ist somit anerkannt, dass Oligonukleotide nützliche therapeutische Mittel
sein können,
die so konfiguriert werden können,
dass sie in Behandlungsschemata für die Behandlung von Zellen,
Geweben und Tieren, insbesondere Menschen, nützlich sind.
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Im
Kontext dieser Erfindung bezieht sich der Begriff „Oligonukleotid" auf ein Oligomer
oder Polymer von Ribonukleinsäure
(RNA) oder Desoxyribonukleinsäure
(DNA) oder Mimetika davon. Dieser Begriff umfasst Oligonukleotide,
die aus natürlich
vorkommenden Nukleobasen, Zuckern und kovalenten Internukleosidverknüpfungen
(Grundgerüstverknüpfungen)
zusammengesetzt sind, sowie Oligonukleotide, die nicht-natürlich vorkommende
Abschnitte aufweisen, die entsprechend wirken. Solche modifizierten
oder substituierten Oligonukleotide werden gegenüber den natürlichen Formen aufgrund bevorzugter
Eigenschaften, wie z.B. einer verstärkten zellulären Aufnahme,
einer erhöhten
Affinität
für ein
Nukleinsäureziel
und einer erhöhten
Stabilität
in der Gegenwart von Nukleasen häufig
bevorzugt.
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Während Antisense-Oligonukleotide
eine bevorzugte Form von Antisense-Verbindungen sind, umfasst die
vorliegende Erfindung auch andere oligomere Antisense-Verbindungen,
einschließlich
unter anderem Oligonukleotid-Mimetika, wie sie nachstehend beschrieben
sind. Die erfindungsgemäßen Antisense-Verbindungen
umfassen vorzugsweise etwa 8 bis etwa 30 Nukleobasen (d.h. etwa
8 bis etwa 30 verknüpfte
Nukleoside). Besonders bevorzugte Antisense-Verbindungen sind Antisense-Oligonukleotide,
mehr bevorzugt diejenigen, die etwa 12 bis etwa 25 Nukleobasen umfassen.
Es ist bekannt, dass ein Nukleosid eine Base-Zucker-Kombination ist. Der Basenteil
des Nukleosids ist gewöhnlich
eine heterocyclische Base. Die beiden am meisten verbreiteten Klassen
solcher heterocyclischer Basen sind die Purine und die Pyrimidine.
Nukleotide sind Nukleoside, die ferner eine Phosphatgruppe umfassen,
die kovalent an den Zuckerteil des Nukleosids gebunden ist. Für diejenigen
Nukleoside, die einen Pentofuranosylzucker umfassen, kann die Phosphatgruppe an
die 2'-, 3'- oder 5'-Hydroxylgruppe des Zuckers gebunden
sein. Bei der Bildung von Oligonukleotiden verknüpfen die Phosphatgruppen angrenzende
Nukleoside miteinander kovalent unter Bildung einer linearen polymeren
Verbindung. Die jeweiligen Enden dieser linearen polymeren Struktur
können
wiederum weiter unter Bildung einer cyclischen Struktur verknüpft werden,
wobei jedoch offene lineare Strukturen im Allgemeinen bevorzugt
sind. Innerhalb der Oligonukleotidstruktur werden die Phosphatgruppen
gewöhnlich
so betrachtet, dass sie das Internukleosidgrundgerüst des Oligonukleotids
bilden. Die normale Verknüpfung
oder das normale Grundgerüst
von RNA und DNA ist eine 3'-5'-Phosphodiesterverknüpfung.
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Spezielle
Beispiele bevorzugter Antisense-Verbindungen, die in dieser Erfindung
geeignet sind, umfassen Oligonukleotide, die modifizierte Grundgerüste oder
nicht-natürliche
Internukleosidverknüpfungen
enthalten. Gemäß der Definition
in dieser Beschreibung umfassen Oligonukleotide mit modifizierten
Grundgerüsten
diejenigen, die ein Phosphoratom im Grundgerüst aufweisen und diejenigen,
die kein Phosphoratom im Grundgerüst aufweisen. Für die Zwecke
dieser Beschreibung und wie es manchmal in dem Fachgebiet üblich ist,
können
modifizierte Oligonukleotide, die kein Phosphoratom in ihrem Internukleosidgrundgerüst aufweisen, ebenfalls
als Oligonukleoside betrachtet werden.
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Bevorzugte
modifizierte Oligonukleotidgrundgerüste umfassen z.B. Phosphorothioate,
chirale Phosphorothioate, Phosphorodithioate, Phosphotriester, Aminoalkylphosphotriester,
Methyl- und andere
Alkylphosphonate, einschließlich
3'-Alkylenphosphonate
und chirale Phosphonate, Phosphinate, Phosphoramidate, einschließlich 3'-Aminophosphoramidat
und Aminoal kylphosphoramidate, Thionophosphoramidate, Thionoalkylphosphonate,
Thionoalkylphosphotriester und Boranophosphate mit normalen 3'-5'-Verknüpfungen,
2'-5'-verknüpfte Analoga
davon und solche mit einer invertierten Polarität, bei denen die angrenzenden
Paare von Nukleosideinheiten 3'-5' zu 5'-3'oder 2'-5' zu 5'-2' verknüpft sind.
Es sind auch verschiedene Salze, gemischte Salze und freie Säureformen
umfasst.
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Repräsentative
US-Patente, welche die Herstellung der vorstehend genannten Phosphorenthaltenden Verknüpfungen
lehren, umfassen unter anderem
US
3,687,808 ; 4,469,863; 4,476,301; 5,023,243; 5,177,196; 5,188,897;
5,264,423; 5,276,019; 5,278,302; 5,286,717; 5,321,131; 5,399,676;
5,405,939; 5,453,496; 5,455,233; 5,466,677; 5,476,925; 5,519,126;
5,536,821; 5,541,306; 5,550,111; 5,563,253; 5,571,799; 5,587,361
und 5,625,050, von denen einige dem Inhaber dieser Anmeldung gehören, wobei
jedes dieser US-Patente unter Bezugnahme einbezogen wird.
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Bevorzugte
modifizierte Oligonukleotidgrundgerüste, die kein Phosphoratom
umfassen, weisen Grundgerüste
auf, die durch kurzkettige Alkyl- oder Cycloalkyl-Internukleosidverknüpfungen,
gemischte Heteroatom- und Alkyl- oder Cycloalkyl-Internukleosidverknüpfungen
oder durch eine oder mehrere kurzkettige Heteroatom- oder heterocyclische
Internukleosidverknüpfungen
gebildet werden. Diese umfassen diejenigen, die Morpholino-Verknüpfungen
(die zum Teil aus dem Zuckerteil eines Nukleosids gebildet werden);
Siloxan-Grundgerüste,
Sulfid-, Sulfoxid- und Sulfon-Grundgerüste, Formacetyl- und Thioformacetyl-Grundgerüste, Methylenformacetyl-
und Thioformacetyl-Grundgerüste,
Alkenenthaltende Grundgerüste,
Sulfamat-Grundgerüste,
Methylenimino- und Methylenhydrazino-Grundgerüste, Sulfonat- und Sulfonamid-Grundgerüste, Amid-Grundgerüste und
andere Grundgerüste
mit gemischten N-, O-, S- und CH2-Komponententeilen
aufweisen.
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Repräsentative
US-Patente, welche die Herstellung der vorstehend genannten Oligonukleoside
lehren, umfassen unter anderem
US
5,034,506 ; 5,166,315; 5,185,444; 5,214,134; 5,216,141;
5,235,033; 5,264,562; 5,264,564; 5,405,938; 5,434,257; 5,466,677;
5,470,967; 5,489,677; 5,541,307; 5,561,225; 5,596,086; 5,602,240;
5,610,289; 5,602,240; 5,608,046; 5,610,289; 5,618,704; 5,623,070;
5,663,312; 5,633,360; 5,677,437 und 5,677,439, von denen einige
dem Inhaber dieser Anmeldung gehören,
wobei jedes dieser US-Patente unter Bezugnahme einbezogen wird.
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In
anderen bevorzugten Oligonukleotidmimetika werden sowohl der Zucker
als auch die Internukleosidverknüpfung,
d.h. das Grundgerüst,
der Nukleotideinheiten durch neue Gruppen ersetzt. Die Baseneinheiten
werden zur Hybridisierung mit einer geeigneten Nukleinsäure zielverbindung
beibehalten. Eine solche oligomere Verbindung, ein Oligonukleotidmimetikum,
von dem gezeigt wurde, dass es hervorragende Hybridisierungseigenschaften
aufweist, wird als Peptidnukleinsäure (PNA) bezeichnet. In PNA-Verbindungen
ist das Zuckergrundgerüst
eines Oligonukleotids durch ein Amid-enthaltendes Grundgerüst, insbesondere
durch ein Aminoethylglycingrundgerüst, ersetzt. Die Nukleobasen
werden beibehalten und direkt oder indirekt an Aza-Stickstoffatome
des Amidteils des Grundgerüsts
gebunden. Repräsentative
US-Patente, welche die Herstellung von PNA-Verbindungen lehren,
umfassen unter anderem
US 5,539,082 ;
5,714,331 und 5,719,262, wobei jedes dieser US-Patente unter Bezugnahme
einbezogen wird. Weitere Informationen bezüglich PNA-Verbindungen finden
sich in Nielsen et al., Science, 1991, 254, 1497–1500.
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Die
am meisten bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung sind Oligonukleotide mit Phosphorothioat-Grundgerüsten und
Oligonukleoside mit Heteroatom-Grundgerüsten, und insbesondere -CH2-NH-O-CH2-, -CH2-N(CH3)-O-CH2- [als Methylen(methylimino) oder MMI-Grundgerüst bekannt], -CH2-O-N(CH3)-CH2-, -CH2-N(CH3)-N(CH3)-CH2- und -O-N(CH3)-CH2-CH2- [wobei das native Phosphodiester-Grundgerüst als -O-P-O-CH2- dargestellt wird] des vorstehend genannten
US-Patents 5,489,677, und die Amid-Grundgerüste des vorstehend genannten
US-Patents 5,602,240. Es sind auch Oligonukleotide bevorzugt, welche
die Morpholino-Grundgerüststrukturen
des vorstehend genannten US-Patents 5,034,506 aufweisen.
-
Modifizierte
Oligonukleotide können
auch einen oder mehrere substituierte Zuckerrest(e) aufweisen. Bevorzugte
Oligonukleotide umfassen einen der folgenden Reste an der 2'-Position: OH, F, O-, S- oder N-Alkyl, O-,
S- oder N-Alkenyl, O-, S- oder N-Alkinyl, oder O-Alkyl-O-alkyl,
wobei das Alkyl, Alkenyl und Alkinyl substituiertes oder unsubstituiertes
C1- bis
C10-Alkyl oder C2-
bis C10-Alkenyl und Alkinyl sein kann. Besonders
bevorzugt sind O[(CH2)nO]mCH3, O(CH2)nOCN3,
O(CH2)nNH2, O(CH2)nCH3, O(CH2)nONH2 und O(CH2)nON[(CH2)nCH3)]2, wobei n und m einen Wert von 1 bis etwa
10 haben. Andere bevorzugte Oligonukleotide umfassen einen der folgenden
Reste an der 2'-Position:
C1- bis C10-Niederalkyl, substituiertes
Niederalkyl, Alkaryl, Aralkyl, O-Alkaryl oder O-Aralkyl, SH, SCH3, OCN, Cl, Br, CN, CF3,
OCF3, SOCH3, SO2CH3, ONO2, NO2, N3, NH2, Heterocycloalkyl,
Heterocycloalkaryl, Aminoalkylamino, Polyalkylamino, substituiertes
Silyl, eine RNA-spaltende Gruppe, eine Reportergruppe, ein Interkalator,
eine Gruppe zur Verbesserung der pharmakokinetischen Eigenschaften
eines Oligonukleotids oder eine Gruppe zur Verbesserung der pharmakodynamischen
Eigenschaften eines Oligonukleotids, und andere Substituenten mit ähnlichen
Eigenschaften. Eine bevorzugte Modifizierung umfasst 2'-Methoxyethoxy (2'-O-CH2CH2OCH3, auch als 2'-O-(2-Methoxyethyl)
oder 2'-MOE bekannt)
(Martin et al., Helv. Chim. Acta, 1995, 78, 486–504), d.h. eine Alkoxyalkoxygruppe.
Eine weitere bevorzugte Modifizierung umfasst 2'-Dimethylaminooxyethoxy, d.h. eine O(CH2)2ON(CH3)2-Gruppe, die auch als 2'-DMAOE bekannt und in den nachstehenden
Beispielen beschrieben ist, und 2'-Dimethylaminoethoxyethoxy
(auch als 2'-O-Dimethylaminoethoxyethyl
oder 2'-DMAEOE bekannt),
d.h. 2'-O-CH2-O-CH2-N(CH2)2, die ebenfalls
in den nachstehenden Beispielen beschrieben ist.
-
Andere
bevorzugte Modifizierungen umfassen 2'-Methoxy (2'-O-CH
3), 2'-Aminopropoxy (2'-OCH
2CH
2CH
2NH
2)
und 2'-Fluor (2'-F). Ähnliche
Modifizierungen können
auch an anderen Positionen an dem Oligonukleotid durchgeführt werden,
insbesondere an der 3'-Position
des Zuckers am 3'-terminalen
Nukleotid oder in 2'-5'-verknüpften Oligonukleotiden
und der 5'-Position
eines 5'-terminalen
Nukleotids. Oligonukleotide können
anstelle des Pentafuranosylzuckers auch Zuckermimetika wie z.B.
Cyclobutylreste aufweisen. Repräsentative
US-Patente, welche
die Herstellung solcher modifizierten Zuckerstrukturen lehren, umfassen unter
anderem
US 4,981,957 ;
5,118,800; 5,319,080; 5,359,044; 5,393,878; 5,446,137; 5,466,786;
5,514,785; 5,519,134; 5,567,811; 5,576,427; 5,591,722; 5,597,909;
5,610,300; 5,627,053; 5,639,873; 5,646,265; 5,658,873; 5,670,633
und 5,700,920, von denen einige dem Inhaber dieser Anmeldung gehören, wobei
jedes dieser US-Patente in seiner Gesamtheit unter Bezugnahme einbezogen
wird.
-
Oligonukleotide
können
auch Nukleobase- (in dem Fachgebiet häufig als „Base" bezeichnet) -modifizierungen oder -substitutionen
umfassen. Die hier verwendeten Begriffe „unmodifizierte" oder „natürliche" Nukleobasen umfassen
die Purinbasen Adenin (A) und Guanin (G) und die Pyrimidinbasen
Thymin (T), Cytosin (C) und Uracil (U). Modifizierte Nukleobasen
umfassen andere synthetische und natürliche Nukleobasen wie z.B.
5-Methylcytosin (5-me-C), 5-Hydroxymethylcytosin,
Xanthin, Hypoxanthin, 2-Aminoadenin, 6-Methyl- und andere Alkylderivate
von Adenin und Guanin, 2-Propyl- und andere Alkylderivate von Adenin
und Guanin, 2-Thiouracil,
2-Thiothymin und 2-Thiocytosin, 5-Halogenuracil und -cytosin, 5-Propinyluracil
und -cytosin, 6-Azouracil, -cytosin und -thymin, 5-Uracil (Pseudouracil),
4-Thiouracil, 8-Halogen-,
8-Amino-, 8-Thiol-, 8-Thioalkyl-, 8-Hydroxyl- und andere 8-substituierte
Adenine und Guanine, 5-Halogen-, insbesondere 5-Brom-, 5-Trifluormethyl-
und andere 5-substituierte
Uracile und Cytosine, 7-Methylguanin und 7-Methyladenin, 8-Azaguanin
und 8-Azaadenin,
7-Desazaguanin und 7-Desazaadenin und 3-Desazaguanin und 3-Desazaadenin. Weitere
Nukleobasen umfassen diejenigen, die im US-Patent 3,687,808 beschrieben
sind, diejenigen, die in The Concise Encyclopedia Of Polymer Science
And Engineering, Seiten 858–859,
J.I. Kroschwitz, Hrsg., John Wiley & Sons, 1990, beschrieben sind, diejenigen,
die von Englisch et al., Angewandte Chemie, International Edition,
1991, 30, 613, beschrieben worden sind, und diejenigen, die von
Y.S. Sanghvi, Kapitel 15, Antisense Research and Applications, Seiten
289–302,
S.T. Crooke und B. Lebleu, Hrsg., CRC Press, 1993, beschrieben worden
sind. Bestimmte dieser Nukleobasen sind zur Erhöhung der Bindungsaffinität der oligomeren
Verbindungen der Erfindung besonders gut geeignet. Diese umfassen
5-substituierte Pyrimidine, 6-Azapyrimidine und N-2-, N-6- und O-6-substituierte
Purine, einschließlich
2-Aminopropyladenin, 5-Propinyluracil und 5-Propinylcytosin. Es
wurde gezeigt, dass 5-Methylcytosin-Substitutionen die Nukleinsäureduplexstabilität um 0,6 bis
1,2°C erhöhen (Y.S.
Sanghvi, S.T. Crooke und B. Lebleu, Hrsg., Antisense Research and
Applications, Seiten 289–302,
CRC Press, Boca Raton, 1993, Seiten 276–278), wobei es sich um die
gegenwärtig
bevorzugten Basensubstitutionen handelt, und zwar insbesondere dann,
wenn sie mit 2'-O-Methoxyethyl-Zuckermodifizierungen
kombiniert werden.
-
Repräsentative
US-Patente, welche die Herstellung von bestimmten der vorstehend
angegebenen modifizierten Nukleobasen sowie von anderen modifizierten
Nukleobasen lehren, umfassen unter anderem das vorstehend angegebene
US-Patent 3,687,808 sowie die
US
4,845,205 ; 5,130,302; 5,134,066; 5,175,273; 5,367,066;
5,432,272; 5,457,187; 5,459,255; 5,484,908; 5,502,177; 5,525,711;
5,552,540; 5,587,469; 5,594,121, 5,596,091; 5,614,617 und 5,681,941,
von denen einige dem Inhaber dieser Anmeldung gehören, wobei
jedes dieser US-Patente unter Bezugnahme einbezogen wird, und das
US-Patent 5,750,692, das dem Inhaber dieser Anmeldung gehört und ebenfalls
unter Bezugnahme einbezogen wird.
-
Eine
weitere Modifizierung der Oligonukleotide der Erfindung umfasst
die chemische Verknüpfung
eines Rests oder mehrerer Reste oder Konjugate, welche die Aktivität, die zelluläre Verteilung
oder die zelluläre Aufnahme
des Oligonukleotids verstärken,
mit dem Oligonukleotid. Solche Reste umfassen unter anderem Lipidreste,
wie z.B. einen Cholesterinrest (Letsinger et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 1989, 86, 6553–6556), Cholsäure (Manoharan
et al., Bioorg. Med. Chem. Let., 1994, 4, 1053–1060), einen Thioether, z.B.
Hexyl-S-tritylthiol (Manoharan et al., Ann. N.Y. Acad. Sci., 1992,
660, 306–309;
Manoharan et al., Bioorg. Med. Chem. Let., 1993, 3, 2765–2770),
ein Thiocholesterin (Oberhauser et al., Nucl. Acids Res., 1992,
20, 533–538),
eine aliphatische Kette, z.B. Dodecandiol- oder Undecylreste (Saison-Behmoaras et al.,
EMBO J., 1991, 10, 1111–1118;
Kabanovet al., FEBS Lett., 1990, 259, 327–330; Svinarchuk et al., Biochimie,
1993, 75, 49–54),
ein Phospholipid, z.B. Dihexadecylrac-glycerin oder Triethylammonium-1,2-di-O-hexadecyl-rac-glycero-3-H-phosphonat
(Manoharan et al., Tetrahedron Lett., 1995, 36, 3651–3654; Shea
et al., Nucl. Acids Res., 1990, 18, 3777–3783), eine Polyamin- oder
eine Polyethylenglykolkette (Manoharan et al., Nucleosides & Nucleotides, 1995,
14, 969–973),
oder Adamantanessigsäure
(Manoharan et al., Tetrahedron Lett., 1995, 36, 3651–3654), einen
Palmitylrest (Mishra et al., Biochim. Biophys. Acta, 1995, 1264,
229–237),
oder einen Octadecylamin- oder Hexylaminocarbonyloxycholesterinrest
(Crooke et al., J. Pharmacol. Exp. Ther., 1996, 277, 923–937).
-
Repräsentative
US-Patente, welche die Herstellung solcher Oligonukleotidkonjugate
lehren, umfassen unter anderem
US
4,828,979 ; 4,948,882; 5,218,105; 5,525,465; 5,541,313;
5,545,730; 5,552,538; 5,578,717, 5,580,731; 5,591,584; 5,109,124;
5,118,802; 5,138,045; 5,414,077; 5,486,603; 5,512,439; 5,578,718;
5,608,046; 4,587,044; 4,605,735; 4,667,025; 4,762,779; 4,789,737;
4,824,941; 4,835,263; 4,876,335; 4,904,582; 4,958,013; 5,082,830;
5,112,963; 5,214,136; 5,082,830; 5,112,963; 5,214,136; 5,245,022;
5,254,469; 5,258,506; 5,262,536; 5,272,250; 5,292,873; 5,317,098;
5,371,241, 5,391,723; 5,416,203, 5,451,463; 5,510,475; 5,512,667;
5,514,785; 5,565,552; 5,567,810; 5,574,142; 5,585,481; 5,587,371;
5,595,726; 5,597,696; 5,599,923; 5,599,928 und 5,688,941, von denen
einige dem Inhaber dieser Anmeldung gehören, wobei jedes dieser US-Patente
unter Bezugnahme einbezogen wird.
-
Es
ist nicht erforderlich, dass alle Positionen in einer gegebenen
Verbindung einheitlich modifiziert sein müssen und tatsächlich kann
in eine einzelne Verbindung oder sogar an einem einzelnen Nukleosid
innerhalb eines Oligonukleotids mehr als eine der vorstehend genannten
Modifizierungen einbezogen werden. Die vorliegende Erfindung umfasst
auch Antisense-Verbindungen,
bei denen es sich um chimäre
Verbindungen handelt. „Chimäre" Antisense-Verbindungen oder „Chimären" sind im Kontext
dieser Erfindung Antisense-Verbindungen, insbesondere Oligonukleotide,
die zwei oder mehr chemisch unterschiedliche Regionen enthalten,
die jeweils aus mindestens einer Monomereinheit, d.h. einem Nukleotid
im Fall einer Oligonukleotidverbindung, aufgebaut sind. Diese Oligonukleotide
enthalten typischerweise mindestens eine Region, in der das Oligonukleotid
modifiziert ist, so dass dem Oligonukleotid eine erhöhte Beständigkeit
gegen einen Nukleaseabbau, eine erhöhte zelluläre Aufnahme und/oder eine erhöhte Bindungsaffinität für die Zielnukleinsäure verliehen wird.
Eine zusätzliche
Region des Oligonukleotids kann als Substrat für Enzyme dienen, die RNA:DNA-
oder RNA:DNA-Hybride spalten können.
Beispielsweise ist RNase H eine zelluläre Endonuklease, die den RNA-Strang
eines RNA:DNA-Duplex spaltet. Die Aktivierung von RNase H führt daher
zu einer Spaltung des RNA-Ziels, wodurch die Effizienz der Oligonukleotidinhibierung
der Genexpression stark erhöht
wird. Folglich können
vergleichbare Ergebnisse verglichen mit Phosphorothioatdesoxyoligonukleotiden,
die an den gleichen Zielbereich hybridisieren, häufig mit kürzeren Oligonukleotiden erhalten
werden, wenn chimäre
Oligonukleotide verwendet werden. Die Spaltung des RNA-Targets kann
routinemäßig mit
einer Gelelektrophorese und gegebenenfalls mit dazugehörigen Nukleinsäurehybridisierungstechniken,
die bekannt sind, nachgewiesen werden.
-
Erfindungsgemäße chimäre Antisense-Verbindungen
können
als Mischstruktur aus zwei oder mehr Oligonukleotiden, modifizierten
Oligonukleotiden, Oligonukleosiden und/oder Oligonukieotidmimetika,
die vorstehend beschrieben worden sind, gebildet werden. Solche
Verbindungen werden in dem Fachgebiet auch als Hybride oder Gapmere
bezeichnet. Repräsentative
US-Patente, welche die Herstellung solcher Hybridstrukturen lehren,
umfassen unter anderem
US 5,013,830 ;
5,149,797; 5,220,007; 5,256,775; 5,366,878; 5,403,711; 5,491,133;
5,565,350; 5,623,065; 5,652,355; 5,652,356 und 5,700,922, von denen
einige dem Inhaber dieser Anmeldung gehören, wobei jedes dieser US-Patente
in seiner Gesamtheit unter Bezugnahme einbezogen wird.
-
Die
erfindungsgemäß verwendeten
Antisense-Verbindungen können
zweckmäßig und
routinemäßig mit
bekannten Festphasensynthesetechniken hergestellt werden. Die Geräte für eine solche
Synthese werden von mehreren Unternehmen verkauft, wie z.B. von
Applied Biosystems (Foster City, CA). Jedwede andere bekannte Mittel
für eine
solche Synthese können
zusätzlich
oder alternativ eingesetzt werden. Es ist bekannt, entsprechende
Techniken zur Herstellung von Oligonukleotiden wie z.B. der Phosphorothioate
und der alkylierten Derivate zu verwenden.
-
Die
erfindungsgemäßen Antisense-Verbindungen
werden in vitro synthetisiert und umfassen keine Antisense-Zusammensetzungen
biologischen Ursprungs oder genetische Vektorkonstrukte, die so
gestaltet sind, dass sie die in vivo-Synthese von Antisense-Molekülen steuern.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auch mit anderen Molekülen,
Molekülstrukturen
oder Gemischen von Verbindungen, wie z.B. Liposomen, auf einen Rezeptor
gerichteten Molekülen,
oralen, rektalen, topischen oder anderen Formulierungen zur Unterstützung bei
der Aufnahme, der Verteilung und/oder Absorption gemischt, eingekapselt,
konjugiert oder in anderer Weise assoziiert werden. Repräsentative
US-Patente, welche die Herstellung solcher die Aufnahme, Verteilung
und/oder Absorption unterstützender
Formulierungen lehren, umfassen unter anderem
US 5,108,921 ; 5,354,844; 5,416,016;
5,459,127; 5,521,291; 5,543,158; 5,547,932; 5,583,020; 5,591,721;
4,426,330; 4,534,899; 5,013,556; 5,108,921; 5,213,804; 5,227,170;
5,264,221; 5,356,633; 5,395,619; 5,416,016; 5,417,978; 5,462,854;
5,469,854; 5,512,295; 5,527,528; 5,534,259; 5,543,152; 5,556,948;
5,580,575 und 5,595,756, wobei jedes dieser US-Patente unter Bezugnahme
einbezogen wird.
-
Die
erfindungsgemäßen Antisense-Verbindungen
umfassen jedwede pharmazeutisch verträgliche Salze, Ester oder Salze
solcher Ester, oder jedwede andere Verbindung, die beim Verabreichen
an ein Tier, einschließlich
einen Menschen, den biologisch aktiven Metaboliten oder dessen Rest
(direkt oder indirekt) bereitstellen können. Demgemäß umfasst
die Offenbarung auch Prodrugs und pharmazeutisch verträgliche Salze
der erfindungsgemäßen Verbindungen,
pharmazeutisch verträgliche
Salze solcher Prodrugs und andere Bioäquivalente.
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Der
Begriff „Prodrug" steht für ein therapeutisches
Mittel, das in einer inaktiven Form hergestellt wird, die innerhalb
des Körpers
oder innerhalb von Körperzellen
durch die Einwirkung endogener Enzyme oder anderer Chemikalien und/oder
Zustände
in eine aktive Form (d.h. den Arzneistoff) umgewandelt wird. Insbesondere
werden Prodrug-Versionen der erfindungsgemäßen Oligonukleotide als SATE-Derivate
[(S-Acetyl-2-thioethyl)phosphat-Derivate] gemäß den in WO 93/24510 (Gosselin
et al., veröffentlicht
am 9. Dezember 1993) oder WO 94/26764 (Imbach et al.) beschriebenen
Verfahren hergestellt.
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Der
Ausdruck „pharmazeutisch
verträgliche
Salze" bezieht sich
auf physiologisch und pharmazeutisch verträgliche Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen,
d.h. auf Salze, weiche die gewünschte
biologische Aktivität
der Stammverbindung bewahren und dieser keine unerwünschten
toxikologischen Effekte verleihen.
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Mit
Metallen oder Aminen, wie z.B. Alkali- und Erdalkalimetallen oder
organischen Aminen, werden pharmazeutisch verträgliche Baseadditionssalze gebildet.
Beispiele für
Metalle, die als Kationen verwendet werden, sind Natrium, Kalium,
Magnesium, Calcium und dergleichen. Beispiele für geeignete Amine sind N,N'-Dibenzylethylendiamin,
Chlorprocain, Cholin, Diethanolamin, Dicyclohexylamin, Ethylendiamin,
N-Methylglucamin und Procain (vgl. z.B. Berge et al., „Pharmaceutical
Salts", J. of Pharma
Sci., 1977, 66, 1–19).
Die Baseadditionssalze der sauren Verbindungen werden durch Inkontaktbringen
der freien Säureform
mit einer ausreichenden Menge der gewünschten Base zur Erzeugung
des Salzes in der herkömmlichen
Weise hergestellt. Die freie Säureform
kann durch Inkontaktbringen der Salzform mit einer Säure und
Isolieren der freien Säure
in der herkömmlichen
Weise regeneriert werden. Die freien Säureformen unterscheiden sich
von ihren jeweiligen Salzformen etwas bezüglich bestimmter physikalischer
Eigenschaften wie z.B. der Löslichkeit
in polaren Lösungsmitteln,
jedoch sind die Salze für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung ansonsten zu der jeweiligen
freien Säure äquivalent.
Der hier verwendete Ausdruck „pharmazeutisches
Additionssalz" umfasst
ein pharmazeutisch verträgliches
Salz einer Säureform
einer der Komponenten der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen. Diese
umfassen organische oder anorganische Säuresalze der Amine. Bevorzugte
Säuresalze
sind die Hydrochloride, Acetate, Salicylate, Nitrate und Phosphate.
Andere geeignete pharmazeutisch verträgliche Salze sind dem Fachmann
bekannt und umfassen basische Salze verschiedener anorgani scher
und organischer Säuren,
wie z.B. mit anorganischen Säuren
wie z.B. Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure
oder Phosphorsäure,
mit organischen Carbon-, Sulfon-, Sulfo- oder Phosphosäuren oder N-substituierten
Sulfaminsäuren,
wie z.B. Essigsäure,
Propionsäure,
Glykolsäure,
Bernsteinsäure,
Maleinsäure,
Hydroxymaleinsäure,
Methylmaleinsäure,
Fumarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Milchsäure, Oxalsäure, Glukonsäure, Glukarsäure, Glukuronsäure, Citronensäure, Benzoesäure, Zimtsäure, Mandelsäure, Salicylsäure, 4-Aminosalicylsäure, 2-Phenoxybenzoesäure, 2-Acetoxybenzoesäure, Embonsäure, Nikotinsäure oder Isonicotinsäure, und
mit Aminosäuren,
wie z.B. den 20 alpha-Aminosäuren, die
an der Synthese von Proteinen in der Natur beteiligt sind, wie z.B.
Glutaminsäure
oder Asparaginsäure,
und auch mit Phenylessigsäure,
Methansulfonsäure,
Ethansulfonsäure,
2-Hydroxyethansulfonsäure,
Ethan-1,2-disulfonsäure,
Benzolsulfonsäure, 4-Methylbenzol-sulfonsäure, Naphthalin-2-sulfonsäure, Naphthalin-1,5-disulfonsäure, 2- oder 3-Phosphoglycerat,
Glucose-6-phosphat, N-Cyclohexylsulfaminsäure (unter Bildung von Cyclamaten)
oder mit anderen organischen Säureverbindungen,
wie z.B. Ascorbinsäure.
Pharmazeutisch verträgliche
Salze können
auch mit einem pharmazeutisch verträglichen Kation hergestellt
werden. Geeignete pharmazeutisch verträgliche Kationen sind dem Fachmann
bekannt und umfassen Alkali-, Erdalkali-, Ammonium- und quartäre Ammoniumkationen.
Carbonate oder Hydrogencarbonate sind ebenfalls möglich.
-
Für Oligonukleotide
umfassen bevorzugte Beispiele pharmazeutisch verträglicher
Salze unter anderem (a) Salze, die mit Kationen wie z.B. Natrium,
Kalium, Ammonium, Magnesium, Calcium, Polyaminen, wie z.B. Spermin
und Spermidin, usw., gebildet werden, (b) Säureadditionssalze, die mit
anorganischen Säuren wie
z.B. Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Salpetersäure
und dergleichen gebildet werden, (c) Salze, die mit organischen
Säuren
wie z.B. Essigsäure,
Oxalsäure,
Weinsäure,
Bernsteinsäure,
Maleinsäure,
Fumarsäure,
Glukonsäure,
Citronensäure, Äpfelsäure, Ascorbinsäure, Benzoesäure, Gerbsäure, Palmitinsäure, Alginsäure, Polyglutaminsäure, Naphthalinsulfonsäure, Methansulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Naphthalindisulfonsäure, Polygalacturonsäure und
dergleichen gebildet werden, und (d) Salze, die aus Elementanionen
wie z.B. Chlor, Brom und Iod gebildet werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Antisense-Verbindungen
können
zur Diagnose, zur Therapie, zur Prophylaxe und als Forschungsreagenzien
und für
Kits verwendet werden. Bei einer Therapie wird ein Tier, vorzugsweise ein
Mensch, von dem vermutet wird, dass es bzw. er eine Erkrankung oder
Störung
aufweist, die durch Modulieren der Expression von X-verknüpftem Inhibitor
der Apoptose behandelt werden kann, durch Verabreichen von erfindungsgemäßen Antisense-Verbindungen
behandelt. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
können in
phar mazeutischen Zusammensetzungen durch Zugeben einer wirksamen
Menge einer Antisense-Verbindung zu einem geeigneten pharmazeutisch
verträglichen
Verdünnungsmittel
oder Träger
verwendet werden. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Antisense-Verbindungen und
Verfahren kann auch prophylaktisch nützlich sein, d.h. z.B. zur
Verhinderung oder Verzögerung
einer Infektion, einer Entzündung
oder einer Tumorbildung.
-
Die
erfindungsgemäßen Antisense-Verbindungen
sind für
die Forschung und zur Diagnose nützlich, da
diese Verbindungen an Nukleinsäuren
hybridisieren, die den X-verknüpften
Inhibitor der Apoptose kodieren, wodurch Sandwichtests und andere
Tests zur Nutzung dieser Tatsache einfach entwickelt werden können. Die Hybridisierung
der erfindungsgemäßen Antisense-Oligonukleotide
mit einer Nukleinsäure,
die den X-verknüpften
Inhibitor der Apoptose kodiert, kann mit bekannten Mitteln nachgewiesen
werden. Solche Mittel können
die Konjugation eines Enzyms an das Oligonukleotid, eine Radiomarkierung
des Oligonukleotids oder jedwedes andere geeignete Nachweismittel
umfassen. Es können
auch Kits hergestellt werden, die ein solches Nachweismittel zum
Nachweisen der Konzentration des X-verknüpften Inhibitors der Apoptose
in einer Probe nutzen.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch pharmazeutische Zusammensetzungen
und Formulierungen, welche die erfindungsgemäßen Antisense-Verbindungen
umfassen. Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
auf verschiedenartige Weise verabreicht werden, und zwar abhängig davon,
ob eine lokale oder systemische Behandlung erwünscht ist, und von dem zu behandelnden
Bereich. Die Verabreichung kann topisch (einschließlich ophthalmisch
und an Schleimhautmembranen, einschließlich einer vaginalen und rektalen
Verabreichung), pulmonal, z.B. durch Einatmen oder Einblasen von
Pulvern oder Aerosolen, einschließlich durch Vernebelungsgeräte, intratracheal,
intranasal, epidermal und transdermal, oral oder parenteral erfolgen.
Eine parenterale Verabreichung umfasst eine intravenöse, intraarterielle,
subkutane, intraperitoneale oder intramuskuläre Injektion oder Infusion,
oder eine intrakraniale, z.B. eine intrathekale, oder intraventrikuläre Verabreichung.
Es wird angenommen, dass Oligonukleotide mit mindestens einer 2'-O-Methoxyethyl-Modifizierung zur
oralen Verabreichung besonders gut geeignet sind.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen und Formulierungen für eine topische Verabreichung
können Transdermalpflaster,
Salben, Lotionen, Cremes, Gele, Tropfen, Zäpfchen, Sprays, Flüssigkeiten
und Pulver umfassen. Herkömmliche
pharmazeutische Träger,
wässrige
Grundlagen, Pulvergrundlagen oder ölige Grundlagen, Verdickungsmittel
und dergleichen können
erforderlich oder bevorzugt sein. Beschichtete Kondome, Handschuhe
und dergleichen können
ebenfalls geeignet sein.
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Zusammensetzungen
und Formulierungen für
eine orale Verabreichung umfassen Pulver oder Körnchen, Suspensionen oder Lösungen in
Wasser oder nicht-wässrigen
Medien, Kapseln, Portionsbeutel oder Tabletten. Verdickungsmittel,
Geschmacksstoffe, Verdünnungsmittel,
Emulgatoren, Dispergiermittel oder Bindemittel können bevorzugt sein.
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Zusammensetzungen
und Formulierungen für
eine parenterale, intrathekale oder intraventrikuläre Verabreichung
können
sterile wässrige
Lösungen
umfassen, die auch Puffer, Verdünnungsmittel
und andere geeignete Zusätze
wie z.B. unter anderem Penetrationsverstärker, Trägerverbindungen und andere
pharmazeutisch verträgliche
Träger
oder Vehikel enthalten können.
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Erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzungen umfassen unter anderem Lösungen, Emulsionen und Liposomen-enthaltende
Formulierungen. Diese Zusammensetzungen können aus vielen verschiedenen
Komponenten erzeugt werden, die unter anderem im Vorhinein hergestellte
Flüssigkeiten,
selbstemulgierende Feststoffe und selbstemulgierende halbfeste Stoffe
umfassen.
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Formulierungen, die zweckmäßig in einer
Einheitsdosierungsform bereitgestellt werden können, können mit herkömmlichen
Techniken hergestellt werden, die in der pharmazeutischen Industrie
bekannt sind. Solche Techniken umfassen den Schritt des Zusammenbringens der
Wirkstoffe mit dem bzw. den pharmazeutischen Träger(n) oder Vehikel(n). Im
Allgemeinen werden die Formulierungen durch einheitliches und inniges
Zusammenbringen der Wirkstoffe mit flüssigen Trägern oder fein verteilten festen
Trägern
oder beiden und dann gegebenenfalls Formen des Produkts hergestellt.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
in eine beliebige vieler möglicher
Dosierungsformen gebracht werden, wie z.B. unter anderem in Form
von Tabletten, Kapseln, flüssigen
Sirups, weichen Gelen, Zäpfchen
und Klistieren. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können auch
als Suspensionen in wässrigen,
nicht-wässrigen
oder gemischten Medien formuliert werden. Wässrige Suspensionen können ferner
Substanzen enthalten, welche die Viskosität der Suspension erhöhen, einschließlich z.B.
Natriumcarboxymethylcellulose, Sorbit und/oder Dextran. Die Suspension
kann auch Stabilisatoren enthalten.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen als Schäume formuliert und verwendet
werden. Pharmazeutische Schäume
umfassen Formulierungen wie z.B. unter anderem Emulsionen, Mikroemulsionen,
Cremes, Gelees und Liposomen. Während
diese Formulierungen im Wesentlichen von ähnlicher Natur sind, variieren
diese Formulierungen bezüglich
der Komponenten und der Konsistenz des Endprodukts. Die Herstellung
solcher Zusammensetzungen und Formulierungen ist dem Fachmann der
Pharmazie und des Formulierens allgemein bekannt und diese kann
auf die Formulierung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen angewandt
werden.
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Emulsionen
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
als Emulsionen hergestellt und formuliert werden. Emulsionen sind
typischerweise heterogene Systeme einer Flüssigkeit, die in einer anderen
Flüssigkeit in
Form von Tröpfchen
dispergiert ist, die einen Durchmesser von gewöhnlich mehr als 0,1 μm aufweisen
(Idson, in Pharmaceutical Dosage Forms, Lieberman, Rieger und Banker
(Hrsg.), 1988, Marcel Dekker, Inc., New York, N.Y., Band 1, Seite
199; Rosoff, in Pharmaceutical Dosage Forms, Lieberman, Rieger und
Banker (Hrsg.), 1988, Marcel Dekker, Inc., New York, N.Y., Band
1, Seite 245; Block, in Pharmaceutical Dosage Forms, Lieberman,
Rieger und Banker (Hrsg.), 1988, Marcel Dekker, Inc., New York,
N.Y., Band 2, Seite 335; Higuchi et al., in Remington's Pharmaceutical
Sciences, Mack Publishing Co., Easton, PA, 1985, Seite 301). Emulsionen
sind häufig
zweiphasige Systeme, die aus zwei unmischbaren Flüssigkeitsphasen
bestehen, die innig miteinander gemischt und dispergiert sind. Im
Allgemeinen können
Emulsionen entweder vom Wasser-in-Öl-Typ (w/o) oder vom Öl-in-Wasser-Typ
(o/w) sein. Wenn eine wässrige
Phase in einer Masse einer Ölphase
fein verteilt und darin in Form kleiner Tröpfchen dispergiert wird, wird
die resultierende Zusammensetzung als Wasser-in-Öl-Emulsion (w/o-Emulsion) bezeichnet.
Alternativ wird dann, wenn eine ölige
Phase in einer Masse einer wässrigen
Phase fein verteilt und darin in Form kleiner Tröpfchen dispergiert wird, die
resultierende Zusammensetzung als Öl-in-Wasser-Emulsion (o/w-Emulsion) bezeichnet.
Emulsionen können
zusätzlich
zu den dispergierten Phasen und dem Arzneistoff zusätzliche
Komponenten enthalten, die als Lösung
entweder in der wässrigen
Phase, der Ölphase
oder selbst als separate Phase vorliegen können. Pharmazeutische Vehikel
wie z.B. Emulgatoren, Stabilisatoren, Farbstoffe und Antioxidationsmittel
können
je nach Bedarf ebenfalls in Emulsionen vorliegen. Pharmazeutische
Emulsionen können
auch Mehrfachemulsionen sein, die mehr als zwei Phasen umfassen,
wie z.B. im Fall von Öl-in-Wasser-in-Öl- (o/w/o)
und Wasser-in-Öl-in-Wasser-
(w/o/w) Emulsionen. Solche komplexen Formulierungen bieten häufig bestimmte
Vorteile, die einfache binäre
Emulsionen nicht aufweisen. Mehrfachemulsionen, in denen einzelne Öltröpfchen einer
o/w-Emulsion kleine Wassertröpfchen
einschließen,
bilden eine w/o/w-Emulsion. Entsprechend stellt ein System von Öltröpfchen,
die in Wasserkügelchen
eingeschlossen sind, die in einer kontinuierlichen Ölphase stabilisiert
sind, eine o/w/o-Emulsion bereit.
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Emulsionen
sind durch eine geringe oder keine thermodynamische Stabilität gekennzeichnet.
Häufig ist
die dispergierte oder diskontinuierliche Phase der Emulsion gut
in der externen oder kontinuierlichen Phase dispergiert und wird
in dieser Form durch Emulgatoren oder die Viskosität der Formulierung
aufrechterhalten. Jede der Phasen der Emulsion kann ein halbfester
Stoff oder ein Feststoff sein, wie dies bei emulsionsartigen Salbengrundlagen
und Cremes der Fall ist. Andere Mittel zur Stabilisierung von Emulsionen
umfassen die Verwendung von Emulgatoren, die in jede Phase der Emulsion
einbezogen werden können.
Emulgatoren können grob
in vier Kategorien eingeteilt werden: Synthetische grenzflächenaktive
Mittel, natürlich
vorkommende Emulgatoren, Absorptionsgrundlagen und fein verteilte
Feststoffe (Idson, in Pharmaceutical Dosage Forms, Lieberman, Rieger
und Banker (Hrsg.), 1988, Marcel Dekker, Inc., New York, N.Y., Band
1, Seite 199).
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Synthetische
grenzflächenaktive
Mittel, die auch als oberflächenaktive
Mittel bekannt sind, werden bei der Formulierung von Emulsionen
verbreitet angewandt und sind in der Literatur beschrieben worden
(Rieger, in Pharmaceutical Dosage Forms, Lieberman, Rieger und Banker
(Hrsg.), 1988, Marcel Dekker, Inc., New York, N.Y., Band 1, Seite
285; Idson, in Pharmaceutical Dosage Forms, Lieberman, Rieger und
Banker (Hrsg.), 1988, Marcel Dekker, Inc., New York, N.Y., Band
1, Seite 199). Grenzflächenaktive
Mittel sind typischerweise amphiphil und umfassen einen hydrophilen
und einen hydrophoben Abschnitt. Das Verhältnis der hydrophilen zur hydrophoben
Natur des grenzflächenaktiven
Mittels wird als hydrophillipophiles Gleichgewicht (HLB) bezeichnet
und ist ein wertvolles Werkzeug bei der Kategorisierung und der
Auswahl grenzflächenaktiver
Mittel bei der Herstellung von Formulierungen. Grenzflächenaktive
Mittel können
auf der Basis der Natur der hydrophilen Gruppe in verschiedene Klassen
eingeteilt werden: Nichtionisch, anionisch, kationisch und amphoter (Rieger,
in Pharmaceutical Dosage Forms, Lieberman, Rieger und Banker (Hrsg.),
1988, Marcel Dekker, Inc., New York, N.Y., Band 1, Seite 285).
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Natürlich vorkommende
Emulgatoren, die in Emulsionsformulierungen verwendet werden, umfassen Lanolin,
Bienenwachs, Phosphatide, Lecithin und Akaziengummi. Absorptionsgrundlagen
weisen hydrophile Eigenschaften auf, so dass sie Wasser zur Bildung
von w/o-Emulsionen
aufsaugen können
und dennoch ihre halbfeste Konsistenz beibehalten, wie z.B. wasserfreies
Lanolin und hydrophile Rohvaseline. Fein verteilte Feststoffe wurden
insbesondere in einer Kombination mit grenzflächenaktiven Mitteln und in
viskosen Präparaten
auch als gute Emulgatoren verwendet. Die fein verteilten Feststoffe
umfassen polare anorganische Feststoffe, wie z.B. Schwermetallhydroxide,
nicht-quellende Tone wie z.B. Bentonit, Attapulgit, Hectorit, Kaolin, Montmorillonit,
kolloidales Aluminiumsilikat und kolloidales Magnesium aluminiumsilikat,
Pigmente und unpolare Feststoffe wie z.B. Kohlenstoff oder Glycerintristearat.
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In
Emulsionsformulierungen werden auch viele verschiedene nicht-emulgierende
Materialien einbezogen und tragen zu den Eigenschaften der Emulsionen
bei. Diese Materialien umfassen Fette, Öle, Wachse, Fettsäuren, Fettalkohole,
Fettester, Feuchthaltemittel, hydrophile Kolloide, Konservierungsmittel
und Antioxidationsmittel (Block, in Pharmaceutical Dosage Forms,
Lieberman, Rieger und Banker (Hrsg.), 1988, Marcel Dekker, Inc.,
New York, N.Y., Band 1, Seite 335; Idson, in Pharmaceutical Dosage
Forms, Lieberman, Rieger und Banker (Hrsg.), 1988, Marcel Dekker,
Inc., New York, N.Y., Band 1, Seite 199).
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Hydrophile
Kolloide oder Hydrokolloide umfassen natürlich vorkommende Gummis und
synthetische Polymere wie z.B. Polysaccharide (beispielsweise Akaziengummi,
Agar-Agar, Alginsäure,
Carragen, Guargummi, Karayagummi und Tragant), Cellulosederivate
(beispielsweise Carboxymethylcellulose und Carboxypropylcellulose)
und synthetische Polymere (z.B. Carbomere, Celluloseether und Carboxyvinylpolymere).
Diese werden gut in Wasser dispergiert oder quellen gut in Wasser
unter Bildung kolloidaler Lösungen,
die Emulsionen durch die Bildung fester Grenzflächenfilme um die Tröpfchen der
dispergierten Phase und durch Erhöhen der Viskosität der externen
Phase stabilisieren.
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Da
Emulsionen häufig
eine Anzahl von Bestandteilen wie z.B. Kohlenhydrate, Proteine,
Sterole und Phosphatide enthalten, die das Mikrobenwachstum leicht
unterstützen
können,
werden in diese Formulierungen häufig
Konservierungsmittel einbezogen. Gewöhnlich verwendete Konservierungsmittel,
die in Emulsionsformulierungen einbezogen werden, umfassen Methylparaben,
Propylparaben, quaternäre
Ammoniumsalze, Benzalkoniumchlorid, Ester von p-Hydroxybenzoesäure und
Borsäure.
Emulsionsformulierungen werden üblicherweise
auch Antioxidationsmittel zugesetzt, um eine Zersetzung der Formulierung
zu verhindern. Die verwendeten Antioxidationsmittel können Radikalfänger wie
z.B. Tocopherole, Alkylgallate, butyliertes Hydroxyanisol, butyliertes
Hydroxytoluol, oder Reduktionsmittel wie z.B. Ascorbinsäure und
Natriummetahydrogensulfit und Antioxidationsmittel-Synergisten wie
z.B. Citronensäure,
Weinsäure
und Lecithin sein.
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Die
Anwendung von Emulsionsformulierungen über dermatologische, orale
und parenterale Routen und Verfahren zu deren Herstellung sind in
der Literatur beschrieben worden (Idson, in Pharmaceutical Dosage
Forms, Lieberman, Rieger und Banker (Hrsg.), 1988, Marcel Dekker,
Inc., New York, N.Y., Band 1, Seite 199). Emulsionsformulierungen
für eine
orale Verabreichung wurden aufgrund einer einfachen Formulierung und
der Effizienz im Hinblick auf die Absorption und die Bioverfügbarkeit
sehr verbreitet verwendet (Rosoff, in Pharmaceutical Dosage Forms,
Lieberman, Rieger und Banker (Hrsg.), 1988, Marcel Dekker, Inc.,
New York, N.Y., Band 1, Seite 245; Idson, in Pharmaceutical Dosage
Forms, Lieberman, Rieger und Banker (Hrsg.), 1988, Marcel Dekker,
Inc., New York, N.Y., Band 1, Seite 199). Abführmittel auf Mineralölbasis, öllösliche Vitamine und
Nährpräparate mit
hohem Fettgehalt sind unter den Materialien, die üblicherweise
oral als o/w-Emulsionen verabreicht worden sind.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die Zusammensetzungen von Oligonukleotiden
und Nukleinsäuren
als Mikroemulsionen formuliert. Eine Mikroemulsion kann als System
aus Wasser, Öl
und einer amphiphilen Substanz beschrieben werden, bei der es sich
um eine einzelne, optisch isotrope und thermodynamisch stabile flüssige Lösung handelt
(Rosoff, in Pharmaceutical Dosage Forms, Lieberman, Rieger und Banker
(Hrsg.), 1988, Marcel Dekker, Inc., New York, N.Y., Band 1, Seite
245). Typischerweise sind Mikroemulsionen Systeme, die durch zuerst
Dispergieren eines Öls
in einer wässrigen
Lösung
eines grenzflächenaktiven
Mitels und dann Zugeben einer ausreichenden Menge einer vierten
Komponente, bei der es sich im Allgemeinen um einen Alkohol mit
mittlerer Kettenlänge
handelt, zur Bildung eines transparenten Systems. Daher wurden Mikroemulsionen
auch als thermodynamisch stabile, isotrope klare Dispersionen von
zwei unmischbaren Flüssigkeiten
beschrieben, die durch Grenzflächenfilme
oberflächenaktiver
Moleküle
stabilisiert werden (Leung und Shah, in: Controlled Release of Drugs:
Polymers and Aggregate Systems, M. Rosoff, Hrsg., 1989, VCH Publishers,
New York, Seiten 185–215).
Mikroemulsionen werden üblicherweise
durch Vereinigen von drei bis fünf
Komponenten hergestellt, die Öl,
Wasser, ein grenzflächenaktives
Mittel, ein grenzfächenaktives
Hilfsmittel und einen Elektrolyten umfassen. Ob die Mikroemulsion
vom Wasser-in-Öl-Typ
(w/o) oder vom Öl-in-Wasser-Typ
(o/w) ist, hängt
von den Eigenschaften des verwendeten Öls und des grenzflächenaktiven
Mittels und von der Struktur und der geometrischen Packung der polaren
Köpfe und
der Kohlenwasserstoffschwänze
der Moleküle
des grenzflächenaktiven
Mittels ab (Schott, in Remington's
Pharmaceutical Sciences, Mack Publishing Co., Easton, PA, 1985,
Seite 271).
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Der
phänomenologische
Ansatz unter Verwendung von Phasendiagrammen wurde umfangreich untersucht
und führte
zu einem umfangreichen Wissen des Fachmanns, wie Mikroemulsionen
zu formulieren sind (Rosoff, in Pharmaceutical Dosage Forms, Lieberman,
Rieger und Banker (Hrsg.), 1988, Marcel Dekker, Inc., New York,
N.Y., Band 1, Seite 245; Block, in Pharmaceutical Dosage Forms,
Lieberman, Rieger und Banker (Hrsg.), 1988, Marcel Dekker, Inc.,
New York, N.Y., Band 1, Seite 335). Verglichen mit herkömmlichen Emulsionen
bieten Mikroemulsionen den Vorteil der Solubilisierung wasserunlöslicher
Arzneistoffe in einer Formulierung aus thermodynamisch stabilen
Tröpfchen,
die spontan gebildet werden.
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Grenzflächenaktive
Mittel, die bei der Herstellung von Mikroemulsionen verwendet werden,
umfassen unter anderem ionische grenzflächenaktive Mittel, nichtionische
grenzflächenaktive
Mittel, Brij 96, Polyoxyethylenoleylether, Polyglycerinfettsäureester,
Tetraglycerinmonolaurat (ML310), Tetraglycerinmonooleat (MO310),
Hexaglycerinmonooleat (PO310), Hexaglycerinpentaoleat (PO500), Decaglycerinmonocaprat (MCA750),
Decaglycerinmonooleat (MO750), Decaglycerinsesquioleat (SO750),
Decaglycerindecaoleat (DAO750) allein oder in Kombination mit grenzflächenaktiven
Hilfsmitteln. Das grenzflächenaktive
Hilfsmittel, bei dem es sich gewöhnlich
um einen kurzkettigen Alkohol wie z.B. Ethanol, 1-Propanol und 1-Butanol handelt, dient
zur Erhöhung
der Grenzflächenfluidität durch
das Eindringen in den Film des grenzflächenaktiven Mittels und folglich
zur Erzeugung eines ungeordneten Films aufgrund des unter den Molekülen des
grenzflächenaktiven
Mittels erzeugten Hohlraums. Mikroemulsionen können jedoch ohne die Verwendung
von grenzflächenaktiven
Hilfsmitteln hergestellt werden und Alkohol-freie, selbstemulgierende
Mikroemulsionssysteme sind bekannt. Bei der wässrigen Phase kann es sich
typischerweise unter anderem um Wasser, eine wässrige Lösung des Arzneistoffs, Glycerin,
PEG300, PEG400, Polyglycerine, Propylenglykole und Derivate von
Ethylenglykol handeln. Die Ölphase
kann unter anderem Materialien wie z.B. Captex 300, Captex 355,
Capmul MCM, Fettsäureester,
Mono-, Di- und Triglyceride mit mittlerer Kettenlänge (C8-C12),
polyoxyethylierte Glycerylfettsäureester,
Fettalkohole, polyglykolierte Glyceride, gesättigte polyglykolierte C8-C10-Glyceride,
pflanzliche Öle und
Silikonöl
umfassen.
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Mikroemulsionen
sind im Hinblick auf die Arzneistoffsolubilisierung und die verstärkte Absorption
von Arzneistoffen von besonderem Interesse. Mikroemulsionen auf
Lipidbasis (sowohl o/w als auch w/o) wurden zur Verstärkung der
oralen Bioverfügbarkeit
von Arzneistoffen, einschließlich
Peptiden, vorgeschlagen (Constantinides et al., Pharmaceutical Research,
1994, 11, 1385–1390;
Ritschel, Meth. Find. Exp. Clin. Pharmacol., 1993, 13, 205). Mikroemulsionen
bieten die Vorteile einer verbesserten Arzneistoffsolubilisierung,
eines Schutzes des Arzneistoffs vor einer enzymatischen Hydrolyse,
einer möglichen
Verstärkung
der Arzneistoffabsorption aufgrund durch das grenzflächenaktive
Mittel induzierter Veränderungen
der Membranfluidität
und -permeabilität,
einer einfachen Herstellung und einer einfachen oralen Verabreichung
gegenüber
festen Dosierungsformen, einer verbesserten klinischen Wirksamkeit
und einer verminderten Toxizität
(Constantinides et al., Pharmaceutical Research, 1994, 11, 1385;
Ho et al., J. Pharm. Sci., 1996, 85, 138–143). Häufig können sich Mikroemulsionen spontan
bilden, wenn deren Komponenten bei Umgebungstemperatur zusammengebracht
werden. Dies kann besonders vorteilhaft sein, wenn thermolabile
Arzneistoffe, Peptide oder Oligonukleotide formuliert werden. Mikroemulsionen
waren auch bei der transdermalen Verabreichung aktiver Komponenten
sowohl bei kosmetischen als auch bei pharmazeutischen Anwendungen
effektiv. Es wird erwartet, dass die Mikroemulsionszusammensetzungen
und -formulierungen der vorliegenden Erfindung eine erhöhte systemische
Absorption von Oligonukleotiden und Nukleinsäuren durch den Gastrointestinaltrakt
erleichtern und die lokale zelluläre Aufnahme von Oligonukleotiden
und Nukleinsäuren
innerhalb des Gastrointestinaltrakts, der Vagina, der Mundhöhle und
anderen Bereichen der Verabreichung verbessern.
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Die
Mikroemulsionen der vorliegenden Erfindung können auch zusätzliche
Komponenten und Zusätze enthalten,
wie z.B. Sorbitanmonostearat (Grill 3), Labrasol und Penetrationsverstärker, um
die Eigenschaften der Formulierung zu verbessern und die Absorption
der Oligonukleotide und Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung zu verstärken. Die Penetrationsverstärker, die
in den Mikroemulsionen der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
können
in fünf
umfangreiche Kategorien eingeteilt werden: Grenzflächenaktive
Mittel, Fettsäuren,
Gallensalze, Komplexbildner und nicht-komplexbildende, nicht-grenzflächenaktive
Verbindungen (Lee et al., Critical Reviews in Therapeutic Drug Carrier
Systems, 1991, Seite 92). Jede dieser Klassen ist vorstehend diskutiert
worden.
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Liposomen
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Neben
Mikroemulsionen gibt es viele organisierte Strukturen grenzflächenaktiver
Mittel, die studiert und zur Formulierung von Arzneistoffen verwendet
worden sind. Diese umfassen Monoschichten, Mizellen, Doppelschichten
und Vesikel. Vesikel, wie z.B. Liposomen, haben aufgrund ihrer Spezifität und der
Wirkungsdauer, die sie im Hinblick auf eine Arzneistoffverabreichung
bieten, große
Aufmerksamkeit erlangt. Der in der vorliegenden Erfindung verwendete
Begriff „Liposom" steht für ein Vesikel,
das aus amphiphilen Lipiden zusammengesetzt ist, die in (einer)
kugelförmigen
Doppelschicht oder Doppelschichten angeordnet sind.
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Liposomen
sind unilamellare oder multilamellare Vesikel, die eine Membran,
die aus einem lipophilen Material ausgebildet ist, und ein wässriges
Inneres aufweisen. Der wässrige
Teil enthält
die zu verabreichende Zusammensetzung. Kationische Liposomen haben
den Vorteil, dass sie mit der Zellwand verschmelzen können. Nicht-kationische
Liposomen werden, obwohl sie nicht so effizient mit einer Zellwand
verschmelzen können,
in vivo durch Makrophagen aufgenommen.
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Um
eine intakte Säugerhaut
zu durchdringen, müssen
Lipidvesikel unter dem Einfluss eines geeigneten transdermalen Gradienten
durch eine Reihe feiner Poren hindurchtreten, die je weils einen
Durchmesser von weniger als 50 nm aufweisen. Daher ist es bevorzugt,
ein Liposom zu verwenden, das stark verformbar ist und durch solche
feinen Poren hindurchtreten kann.
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Weitere
Vorteile von Liposomen umfassen: Liposomen, die von natürlichen
Phospholipiden erhalten werden, sind biologisch verträglich und
biologisch abbaubar; Liposomen können
viele verschiedene wasser- und lipidlösliche Arzneistoffe einschließen; Liposomen
können
eingekapselte Arzneistoffe in ihren inneren Kompartimenten vor dem
Stoffwechsel und einem Abbau schützen
(Rosoff, in Pharmaceutical Dosage Forms, Lieberman, Rieger und Banker
(Hrsg.), 1988, Marcel Dekker, Inc., New York, N.Y., Band 1, Seite
245). Wichtige Erwägungen
bei der Herstellung von Liposomenformulierungen sind die Lipidoberflächenladung,
die Vesikelgröße und das
wässrige
Volumen der Liposomen.
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Liposomen
sind zum Transfer und zur Abgabe von Wirkstoffen an die Wirkungsstelle
geeignet. Da die liposomale Membran biologischen Membranen strukturell ähnlich ist,
beginnen Liposomen dann, wenn sie auf ein Gewebe aufgebracht werden,
sich mit den Zellmembranen zu vereinigen. Mit fortschreitender Vereinigung von
Liposom und Zelle wird der liposomale Inhalt in die Zelle entleert,
wo der Wirkstoff wirken kann.
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Liposomale
Formulierungen standen im Mittelpunkt umfangreicher Untersuchungen
als Verabreichungsmodus für
viele Arzneistoffe. Es gibt mehr und mehr Beweise dafür, dass
Liposomen für
eine topische Verabreichung bezüglich
anderer Formulierungen mehrere Vorteile aufweisen. Solche Vorteile
umfassen verminderte Nebenwirkungen, was mit der hohen systemischen
Absorption des verabreichten Arzneistoffs zusammenhängt, eine
erhöhte
Ansammlung des verabreichten Arzneistoffs an dem gewünschten
Ziel und das Vermögen
zur Verabreichung vieler verschiedener, sowohl hydrophiler als auch
hydrophober Arzneistoffe in die Haut.
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Mehrere
Berichte haben das Vermögen
von Liposomen zur Abgabe von Mitteln, die DNA mit hohem Molekulargewicht
umfassen, in die Haut detailliert dargestellt. An die Haut wurden
Verbindungen einschließlich Analgetika,
Antikörper,
Hormone und DNA mit hohem Molekulargewicht verabreicht. Der größte Teil
der Anwendungen führte
zu einer Zielsteuerung in die obere Epidermis.
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Liposomen
lassen sich in zwei umfangreiche Klassen einteilen. Kationische
Liposomen sind positiv geladene Liposomen, die mit den negativ geladenen
DNA-Molekülen
unter Bildung eines stabilen Komplexes in Wechselwirkung treten.
Der positiv geladene DNA/Liposom- Komplex
bindet an die negativ geladene Zelloberfläche und wird in einem Endosom
aufgenommen. Aufgrund des sauren pH-Werts innerhalb des Endosoms werden
die Liposomen zerrissen und setzen ihren Inhalt in das Zellcytoplasma
frei (Wang et al., Biochem. Biophys. Res. Commun., 1987, 147, 980–985).
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Liposomen,
die pH-empfindlich oder negativ geladen sind, schließen DNA
ein, anstatt damit einen Komplex zu bilden. Da sowohl die DNA als
auch das Lipid ähnlich
geladen sind, findet anstelle einer Komplexbildung eine Abstoßung statt.
Trotzdem wird eine gewisse DNA-Menge
innerhalb des wässrigen
Inneren dieser Liposomen eingeschlossen. pH-empfindliche Liposomen
wurden verwendet, um DNA, die das Thymidinkinasegen codiert, in
einer Kultur zu Zellmonoschichten zu transportieren. In den Zielzellen
wurde die Expression des exogenen Gens nachgewiesen (Zhou et al.,
Journal of Controlled Release, 1992, 19, 269–274).
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Ein
Haupttyp einer liposomalen Zusammensetzung umfasst Phospholipide,
die von natürlich
vorkommendem Phosphatidylcholin verschieden sind. Neutrale Liposomenzusammensetzungen
beispielsweise können
aus Dimyristoylphosphatidylcholin (DMPC) oder Dipalmitoylphosphatidylcholin
(DPPC) gebildet werden. Anionische Liposomenzusammensetzungen werden
im Allgemeinen aus Dimyristoylphosphatidylglycerin gebildet, während anionische
fusogene Liposomen in erster Linie aus Dioleoylphosphatidylethanolamin
(DOPE) gebildet werden. Ein anderer Typ einer liposomalen Zusammensetzung
wird aus Phosphatidylcholin (PC) gebildet, wie z.B. aus Sojabohnen-PC
und Ei-PC. Ein anderer Typ wird aus Gemischen von Phospholipid und/oder
Phosphatidylcholin und/oder Cholesterin gebildet.
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Mehrere
Studien haben die topische Verabreichung liposomaler Arzneistoffformulierungen
an die Haut bewertet. Das Aufbringen von Interferon-enthaltenden
Liposomen auf Meerschweinchenhaut führte zu einer Verminderung
von Hautherpeswunden, während
die Verabreichung von Interferon mit anderen Mitteln (z.B. als Lösung oder
als Emulsion) ineffektiv war (Weiner et al., Journal of Drug Targeting,
1992, 2, 405–410).
Ferner wurde in einer weiteren Studie die Wirksamkeit von Interferon,
das als Teil einer liposomalen Formulierung verabreicht wurde, im
Vergleich zur Verabreichung von Interferon unter Verwendung eines
wässrigen
Systems getestet, und es wurde festgestellt, dass die liposomale
Formulierung gegenüber
der wässrigen
Verabreichung überlegen
war (du Plessis et al., Antiviral Research, 1992, 18, 259–265).
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Nichtionische
liposomale Systeme wurden ebenfalls untersucht, um ihren Nutzen
bei der Verabreichung von Arzneistoffen an die Haut zu bestimmen,
insbesondere Systeme, die ein nichtionisches grenzflächenaktives
Mittel und Cholesterin umfassen. Nichtionische liposoma le Formulierungen,
die NovasomeTM I (Glyceryldilaurat/Cholesterin/Polyoxyethylen-10-stearylether)
und NovasomeTM II (Glyceryldistearat/Cholesterin/Polyoxyethylen-10-stearylether)
umfassen, wurden zum Verabreichen von Cyclosporin-A in die Lederhaut von
Mäusehaut
verwendet. Die Ergebnisse zeigten, dass solche nichtionischen liposomalen
Systeme zur Erleichterung der Abscheidung von Cyclosporin-A in verschiedene
Schichten der Haut effektiv waren (Hu et al., S.T.P. Pharma. Sci.,
1994, 4, 6, 466).
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Liposomen
umfassen auch „sterisch
stabilisierte" Liposomen,
ein Ausdruck, der sich hier auf Liposomen bezieht, die ein oder
mehrere spezialisiertes) Lipide) umfassen, das bzw. die, wenn es
bzw. sie in Liposomen eingebaut wird bzw. werden, bezogen auf Liposomen,
die solche spezialisierten Lipide nicht aufweisen, zu verlängerten
Zirkulationszeiträumen
führt bzw.
führen.
Beispiele für
sterisch stabilisierte Liposomen sind diejenigen, bei denen ein
Teil des Vesikel-bildenden Lipidabschnitts des Liposoms (A) ein
oder mehrere Glykolipid(e) umfasst, wie z.B. Monosialogangliosid
GM1, oder (B) mit einem oder mehreren hydrophilen
Polymer(en) derivatisiert ist, wie z.B. einem Polyethylenglykolrest
(PEG-Rest). Während
eine Festlegung auf eine bestimmte Theorie nicht beabsichtigt ist,
wird von der Fachwelt angenommen, dass sich zumindest für die sterisch
stabilisierten Liposomen, die Ganglioside, Sphingomyelin oder PEG-derivatisierte
Lipide enthalten, die erhöhte
Zirkulationshalbwertszeit dieser sterisch stabilisierten Liposomen
von einer verminderten Aufnahme in Zellen des retikuloendothelialen
Systems (RES) ableitet (Allen et al., FEBS Letters, 1987, 223, 42;
Wu et al., Cancer Research, 1993, 53, 3765). Es sind verschiedene
Liposomen bekannt, die ein oder mehrere Glykolipid(e) umfassen.
Papahadjopoulos et al. (Ann. N.Y. Acad. Sci., 1987, 507, 64) haben
das Vermögen
von Monosialogangliosid GM1, Galactocerebrosidsulfat
und Phosphatidylinosit zur Verbesserung der Bluthalbwertszeiten
von Liposomen beschrieben. Diese Erkenntnisse wurden von Gabizon
et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1988, 85, 6949) erläutert. Das
US-Patent 4,837,028 und die WO 88/04924 (beide Allen et al.) beschreiben
Liposomen, die (1) Sphingomyelin und (2) das Gangliosid GM1 oder einen Galactocerebrosidsulfatester
umfassen. Das US-Patent 5,543,152 (Webb et al.) beschreibt Liposomen,
die Sphingomyelin umfassen. Liposomen, die 1,2-sn-Dimyristoylphosphatidylcholin
umfassen, sind in der WO 97/13499 (Lim et al.) beschrieben.
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Viele
Liposomen, die Lipide umfassen, die mit einem oder mehreren hydrophilen
Polymer(en) derivatisiert sind, und Verfahren zu deren Herstellung
sind bekannt. Sunamoto et al. (Bull. Chem. Soc. Jpn., 1980, 53,
2778) beschreiben Liposomen, die ein nichtionisches Detergenz, 2C
1215G, umfassen, das einen PEG-Rest enthält. Illum
et al. (FEBS Lett., 1984, 167, 79) haben beschrieben, dass eine
hydrophile Beschichtung von Polystyrolteilchen mit polymeren Glykolen
zu signifikant erhöhten
Bluthalbwertszeiten führt.
Synthetische Phospho lipide, die durch das Binden von Carboxylgruppen
von Polyalkylenglykolen (z.B. PEG) modifiziert worden sind, werden
von Sears (US-Patente 4,426,330 und 4,534,899) beschrieben. Klibanov
et al. (FEBS Lett., 1990, 268, 235) haben Experimente beschrieben,
die zeigen, dass Liposomen, die Phosphatidylethanolamin (PE) umfassen,
das mit PEG oder PEG-Stearat
derivatisiert worden ist, signifikante Zunahmen bei den Blutzirkulationshalbwertszeiten
aufweisen. Blume et al. (Biochimica et Biophysica Acta, 1990, 1029,
91) haben solche Betrachtungen auf andere PEG-derivatisierte Phospholipide
ausgedehnt, wie z.B. auf DSPE-PEG,
das durch die Kombination von Distearoylphosphatidylethanolamin
(DSPE) und PEG gebildet wird. Liposomen, die kovalent gebundene
PEG-Reste an ihrer Außenoberfläche aufweisen,
sind in dem Europäischen
Patent
EP 0 445 131
B1 und der WO 90/04384 (Fisher) beschrieben. Liposomenzusammensetzungen,
die 1 bis 20 Mol-% PE, das mit PEG derivatisiert ist, enthalten,
und Verfahren zu deren Anwendung werden von Woodle et al. (US-Patente
5,013,556 und 5,356,633) und Martin et al. (US-Patent 5,213,804
und Europäisches
Patent
EP 0 496 813
B1 ) beschrieben. Liposomen, die eine Anzahl anderer Lipid-Polymer-Konjugate
umfassen, sind in der WO 91/05545 und dem US-Patent 5,225,212 (beide
Martin et al.) und in der WO 94/20073 (Zalipsky et al.) beschrieben.
Liposomen, die PEG-modifizierte
Ceramid-Lipide umfassen, sind in der WO 96/10391 (Choi et al.) beschrieben.
Das US-Patent 5,540,935 (Miyazaki et al.) und das US-Patent 5,556,948
(Tagawa et al.) beschreiben PEG-enthaltende Liposomen, die auf ihren
Oberflächen
mit funktionellen Resten weiter derivatisiert werden können.
-
Es
ist eine begrenzte Anzahl von Liposomen bekannt, die Nukleinsäuren umfassen.
Die WO 96/40062 (Thierry et al.) beschreibt Verfahren zur Einkapselung
von Nukleinsäuren
mit hohem Molekulargewicht in Liposomen. Das US-Patent 5,264,221
(Tagawa et al.) beschreibt Protein-gebundene Liposomen und darin
ist angegeben, dass der Inhalt solcher Liposomen eine Antisense-RNA
umfassen kann. Das US-Patent 5,665,710 (Rahman et al.) beschreibt
bestimmte Verfahren zur Einkapselung von Oligodesoxynukleotiden
in Liposomen. Die WO 97/04787 (Love et al.) beschreibt Liposomen,
die Antisense-Oligonukleotide umfassen, die auf das raf-Gen gerichtet
sind.
-
Transfersome
sind ein weiterer Liposomentyp und dabei handelt es sich um stark
verformbare Lipidaggregate, die attraktive Kandidaten für Arzneistoffverabreichungsvehikel
sind. Transfersome können
als Lipidtröpfchen
beschrieben werden, die so stark verformbar sind, dass sie leicht
durch Poren dringen können, die
kleiner als das Tröpfchen
sind. Transfersome können
an die Umgebung, in der sie verwendet werden, angepasst werden.
Beispielsweise sind sie selbstoptimierend (sie passen sich an die
Form der Poren in der Haut an), selbstreparierend, erreichen häufig ihr
Ziel, ohne zu Fragmentieren, und sind häufig selbst beladend. Zur Herstellung
von Transfersomen können
Oberflächenaktivatoren, üblicherweise
grenzflächenaktive
Mittel, einer liposomalen Standardzusammensetzung zugesetzt werden.
Transfersome sind zum Verabreichen von Serumalbumin an die Haut
verwendet worden. Es wurde gezeigt, dass die Transfersom-vermittelte
Verabreichung von Serumalbumin so effektiv ist wie die subkutane
Injektion einer Lösung,
die Serumalbumin enthält.
-
Grenzflächenaktive
Mittel finden vielfältige
Anwendung in Formulierungen wie z.B. Emulsionen (einschließlich Mikroemulsionen)
und Liposomen. Der gebräuchlichste
Weg zur Klassifizierung und Bewertung der Eigenschaften der vielen
verschiedenen Arten von grenzflächenaktiven
Mitteln, und zwar sowohl von natürlichen
als auch synthetischen grenzflächenaktiven
Mitteln, ist die Verwendung des hydrophil-lipophilen Gleichgewichts
(HLB). Die Natur der hydrophilen Gruppe (auch als „Kopf" bekannt) stellt
das nützlichste
Mittel zur Kategorisierung der verschiedenen grenzflächenaktiven
Mittel bereit, die in Formulierungen verwendet werden (Rieger, in
Pharmaceutical Dosage Forms, Marcel Dekker, Inc., New York, NY,
1988, Seite 285).
-
Wenn
das Molekül
des grenzflächenaktiven
Mittels nicht ionisiert ist, wird es als nichtionisches grenzflächenaktives
Mittel klassifiziert. Nichtionische grenzflächenaktive Mittel werden in
pharmazeutischen und kosmetischen Produkten vielfältig angewandt
und sind in einem breiten Bereich von pH-Werten anwendbar. Im Allgemeinen
liegen ihre HLB-Werte abhängig
von ihrer Struktur im Bereich von 2 bis etwa 18. Nichtionische grenzflächenaktive
Mittel umfassen nichtionische Ester wie z.B. Ethylenglykolester,
Propylenglykolester, Glycerinester, Polyglycerylester, Sorbitanester,
Saccharoseester und ethoxylierte Ester. Nichtionische Alkanolamide
und -ether wie z.B. Fettalkoholethoxylate, propoxylierte Alkohole
und ethoxylierte/propoxylierte Blockpolymere sind ebenfalls in dieser
Klasse enthalten. Die grenzflächenaktiven
Polyoxyethylene sind die populärsten
Mitglieder der Klasse der nichtionischen grenzflächenaktiven Mittel.
-
Wenn
das Molekül
des grenzflächenaktiven
Mittels eine negative Ladung trägt,
wenn es in Wasser gelöst
oder dispergiert wird, wird das grenzflächenaktive Mittel als anionisch
klassifiziert. Anionische grenzflächenaktive Mittel umfassen
Carboxylate wie z.B. Seifen, Acyllactylate, Acylamide von Aminosäuren, Schwefelsäureester
wie z.B. Alkylsulfate und ethoxylierte Alkylsulfate, Sulfonate wie
z.B. Alkylbenzolsulfonate, Acylisethionate, Acyltaurate und -sulfosuccinate
und Phosphate. Die wichtigsten Mitglieder der Klasse der anionischen
grenzflächenaktiven
Mittel sind die Alkylsulfate und die Seifen.
-
Wenn
das Molekül
des grenzflächenaktiven
Mittels eine positive Ladung trägt,
wenn es in Wasser gelöst
oder dispergiert wird, wird das grenzflächenaktive Mittel als kationisch
klassifiziert. Kationische grenzflächenaktive Mittel umfassen
quarternäre
Ammoniumsalze und ethoxylierte Amine. Die quarternären Ammoniumsalze
sind die am häufigsten
verwendeten Mitglieder dieser Klasse.
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Wenn
das Molekül
des grenzflächenaktiven
Mittels sowohl eine positive als auch eine negative Ladung tragen
kann, wird das grenzflächenaktive
Mittel als amphoter klassifiziert. Amphotere grenzflächenaktive
Mittel umfassen Acrylsäurederivate,
substituierte Alkylamide, N-Alkylbetaine und Phosphatide.
-
Die
Verwendung grenzflächenaktiver
Mittel in Arzneistoffprodukten, -formulierungen und -emulsionen wurde
beschrieben (Rieger, in Pharmaceutical Dosage Forms, Marcel Dekker,
Inc., New York, NY, 1988, Seite 285).
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Penetrationsverstärker
-
In
einer Ausführungsform
werden in der vorliegenden Erfindung verschiedene Penetrationsverstärker verwendet,
um eine effiziente Verabreichung von Nukleinsäuren, insbesondere von Oligonukleotiden,
an die Haut von Tieren zu bewirken. Die meisten Arzneistoffe liegen
in Lösung
sowohl in ionisierten als auch in nichtionisierten Formen vor. Gewöhnlich durchdringen
jedoch nur lipidlösliche
oder lipophile Arzneistoffe Zellmembranen leicht. Es wurde gefunden,
dass selbst nicht-lipophile Arzneistoffe Zellmembranen durchdringen
können,
wenn die zu durchdringende Membran mit einem Penetrationsverstärker behandelt
wird. Zusätzlich
zur Unterstützung
der Diffusion nicht-lipophiler Arzneistoffe durch Zellmembranen
verstärken
Penetrationsverstärker
auch die Permeabilität
lipophiler Arzneistoffe.
-
Penetrationsverstärker können einer
von fünf
umfangreichen Kategorien klassifizierend zugeordnet werden, d.h.
grenzflächenaktiven
Mitteln, Fettsäuren,
Gallensalzen, Komplexbildnern und nicht-komplexbildenden, nicht-grenzflächenaktiven
Verbindungen (Lee et al., Critical Reviews in Therapeutic Drug Carrier
Systems, 1991, Seite 92). Jede der vorstehend genannten Klassen
von Penetrationsverstärkern
wird nachstehend detaillierter beschrieben.
-
Grenzflächenaktive
Mittel: Im Kontext der vorliegenden Erfindung sind grenzflächenaktive
Mittel (oder „oberflächenaktive
Mittel") chemische
Einheiten, die beim Lösen
in einer wässrigen
Lösung
die Oberflächenspannung
der Lösung
oder die Grenzflächenspannung
zwischen der wässrigen
Lösung
und einer anderen Flüssigkeit
vermindern, mit dem Ergebnis, dass die Absorption von Oligonukleotiden
durch die Schleimhaut verstärkt
wird. Zusätzlich
zu Gallensalzen und Fettsäuren
umfassen diese Penetrationsverstärker
z.B. Natriumlaurylsulfat, Polyoxyethylen-9-laurylether und Polyoxyethylen-20-cetylether)
(Lee et al., Critical Reviews in Therapeutic Drug Carrier Systems,
1991, Seite 92), und Perfluorchemikalienemulsionen wie z.B. FC-43
(Takahashi et al., J. Pharm. Pharmacol., 1988, 40, 252).
-
Fettsäuren: Verschiedene
Fettsäuren
und deren Derivate, die als Penetrationsverstärker wirken, umfassen z.B. Ölsäure, Laurinsäure, Caprinsäure (n-Decansäure), Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Dicaprat,
Tricaprat, Monoolein (1-Monooleyl-rac-glycerin),
Dilaurin, Caprylsäure,
Arachidonsäure,
Glycerin-1-monocaprat, 1-Dodecylazacycloheptan-2-on,
Acylcarnitine, Acylcholine, C1-10-Alkylester
davon (z.B. Methyl, Isopropyl und t-Butyl), und Mono- und Diglyceride
davon (d.h. Oleat, Laurat, Caprat, Myristat, Palmitat, Stearat,
Linoleat, usw.) (Lee et al., Critical Reviews in Therapeutic Drug
Carrier Systems, 1991, Seite 92; Muranishi, Critical Reviews in
Therapeutic Drug Carrier Systems, 1990, 7, 1–33; EI Hariri et al., J. Pharm.
Pharmacol., 1992, 44, 651–654).
-
Gallensalze:
Die physiologische Rolle von Galle umfasst die Erleichterung der
Dispersion und Absorption von Lipiden und fettlöslichen Vitaminen (Brunton,
Kapitel 38 in: Goodman & Gilman's The Pharmacological Basis
of Therapeutics, 9. Auflage, Hardman et al., Hrsg., McGraw-Hill,
New York, 1996, Seiten 934–935).
Verschiedene natürliche
Gallensalze und deren synthetische Derivate wirken als Penetrationsverstärker. Folglich umfasst
der Begriff „Gallensalze" jedwede der natürlich vorkommenden
Komponenten von Galle sowie jedwede synthetische Derivate davon.
Die Gallensalze der Erfindung umfassen z.B. Cholsäure (oder
deren pharmazeutisch verträgliches
Natriumsalz Natriumcholat), Dehydrocholsäure (Natriumdehydrocholat),
Desoxycholsäure
(Natriumdesoxycholat), Glucholsäure
(Natriumglucholat), Glycholsäure
(Natriumglycocholat), Glycodesoxycholsäure (Natriumglycodesoxycholat),
Taurocholsäure
(Natriumtaurocholat), Taurodesoxycholsäure (Natriumtaurodesoxycholat),
Chenodesoxycholsäure
(Natriumchenodesoxycholat), Ursodesoxycholsäure (UDCA), Natriumtauro-24,25-dihydrofusidat
(STDHF), Natriumglycodihydrofusidat und Polyoxyethylen-9-laurylether (POE)
(Lee et al., Critical Reviews in Therapeutic Drug Carrier Systems,
1991, Seite 92; Swinyard, Kapitel 39 in: Remington's Pharmaceutical
Sciences, 18. Auflage, Gennaro, Hrsg., Mack Publishing Co., Easton,
PA, 1990, Seiten 782–783;
Muranishi, Critical Reviews in Therapeutic Drug Carrier Systems,
1990, 7, 1–33;
Yamamoto et al., J. Pharm. Exp. Ther., 1992, 263, 25; Yamashita
et al., J. Pharm. Sci., 1990, 79, 579–583).
-
Komplexbildner:
Komplexbildner, wie sie im Kontext der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, können
als Verbindungen definiert werden, die Metallionen durch Bilden
von Kom plexen mit den Metallionen aus einer Lösung entfernen, mit dem Ergebnis,
dass die Absorption von Oligonukleotiden durch die Schleimhaut verstärkt wird.
Bezüglich
ihrer Verwendung als Penetrationsverstärker in der vorliegenden Erfindung
haben Komplexbildner den zusätzlichen
Vorteil, dass sie auch als DNase-Inhibitoren wirken, da die meisten
charakterisierten DNA-Nukleasen ein zweiwertiges Metallion für die Katalyse
benötigen
und folglich durch Komplexbildner inhibiert werden (Jarrett, J.
Chromatogr., 1993, 618, 315–339).
Komplexbildner der Erfindung umfassen unter anderem Dinatriumethylendiamintetraacetat
(EDTA), Citronensäure,
Salicylate (z.B. Natriumsalicylat, 5-Methoxysalicylat und Homovanilat),
N-Acylderivate von
Kollagen, Laureth-9 und N-Aminoacylderivate von beta-Diketonen (Enamine)
(Lee et al., Critical Reviews in Therapeutic Drug Carrier Systems,
1991, Seite 92; Muranishi, Critical Reviews in Therapeutic Drug
Carrier Systems, 1990, 7, 1–33;
Buur et al., J. Control Rel., 1990, 14, 43–51).
-
Nicht-komplexbildende,
nicht-grenzflächenaktive
Verbindungen: Nicht-komplexbildende, nicht-grenzflächenaktive
penetrationsverstärkende
Verbindungen können
als Verbindungen definiert werden, die eine nicht signifikante Aktivität als Komplexbildner
oder als grenzflächenaktive
Mittel zeigen, die jedoch trotzdem die Absorption von Oligonukleotiden
durch die alimentäre
Schleimhaut verstärken
(Muranishi, Critical Reviews in Therapeutic Drug Carrier Systems,
1990, 7, 1–33).
Diese Klasse von Penetrationsverstärkern umfasst z.B. ungesättigte cyclische
Harnstoffe, 1-Alkyl- und 1-Alkenylazacycloalkanonderivate (Lee et
al., Critical Reviews in Therapeutic Drug Carrier Systems, 1991,
Seite 92) und nicht-steroide entzündungshemmende Mittel wie z.B.
Diclofenac-Natrium, Indomethacin und Phenylbutazon (Yamashita et
al., J. Pharm. Pharmacol., 1987, 39, 621–626).
-
Mittel,
welche die Aufnahme von Oligonukleotiden auf einem zellulären Niveau
verstärken,
können ebenfalls
den pharmazeutischen und anderen Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung zugesetzt werden. Beispielsweise ist auch von kationischen
Lipiden, wie z.B. Lipofectin (Junichi et al., US-Patent 5,705,188),
kationischen Glycerinderivaten und polykationischen Molekülen, wie
z.B. Polylysin (Lollo et al., PCT-Anmeldung WO 97/30731) bekannt,
dass sie die zelluläre
Aufnahme von Oligonukleotiden verstärken.
-
Es
können
auch andere Mittel verwendet werden, um die Penetration der verabreichten
Nukleinsäuren zu
verstärken,
einschließlich
Glykole wie z.B. Ethylenglykol und Propylenglykol, Pyrrole wie z.B.
2-Pyrrol, Azone und Terpene wie z.B. Limonen und Menthon.
-
Träger
-
Bestimmte
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung umfassen auch Trägerverbindungen
in der Formulierung. "Trägerverbindung" oder "Träger" kann sich hier auf
eine Nukleinsäure
oder ein Analogon davon beziehen, das inert ist (d.h. keine biologische
Aktivität
per se aufweist), jedoch von in vivo-Prozessen, welche die Bioverfügbarkeit
einer Nukleinsäure
mit einer biologischen Aktivität
z.B. durch den Abbau der biologisch aktiven Nukleinsäure oder
durch die Förderung
der Entfernung der biologisch aktiven Nukleinsäure aus der Zirkulation vermindern,
als Nukleinsäure
erkannt wird. Die gemeinsame Verabreichung einer Nukleinsäure und
einer Trägerverbindung,
typischerweise mit einem Überschuss
der letztgenannten Substanz, kann zu einer wesentlichen Verminderung
der Nukleinsäuremenge
führen,
die in der Leber, der Niere oder anderen extrazirkulatorischen Reservoirs
wiedergefunden wird, und zwar vermutlich aufgrund einer Konkurrenz
zwischen der Trägerverbindung
und der Nukleinsäure
um einen gemeinsamen Rezeptor. Beispielsweise kann die Wiederfindung
eines partiellen Phosphorothioat-Oligonukleotids in Lebergewebe
vermindert werden, wenn es zusammen mit Polyinosinsäure, Dextransulfat,
Polycytidylsäure
oder 4-Acetamido-4'-isothiocyanostilben-2,2'-disulfonsäure verabreicht
wird (Miyao et al., Antisense Res. Dev., 1995, 5, 115–121; Takakura
et al., Antisense & Nucl.
Acid Drug Dev., 1996, 6, 177–183).
-
Vehikel
-
Im
Gegensatz zu einer Trägerverbindung
ist ein "pharmazeutischer
Träger" oder "Vehikel" ein pharmazeutisch
verträgliches
Lösungsmittel,
Suspendiermittel oder ein beliebiges anderes pharmakologisch inertes
Vehikel zur Verabreichung einer oder mehrerer Nukleinsäuren an
ein Tier. Das Vehikel kann flüssig
oder fest sein und wird unter Berücksichtigung der vorgesehenen
Verabreichungsart so ausgewählt,
dass das gewünschte
Volumen, die gewünschte
Konsistenz, usw., bereitgestellt wird, wenn es mit einer Nukleinsäure und den
anderen Komponenten einer gegebenen pharmazeutischen Zusammensetzung
kombiniert wird. Typische pharmazeutische Träger umfassen unter anderem
Bindemittel (z.B. vorgelatinierte Maisstärke, Polyvinylpyrrolidon oder
Hydroxypropylmethylcellulose, usw.), Füllstoffe (z.B. Lactose und
andere Zucker, mikrokristalline Cellulose, Pektin, Gelatine, Calciumsulfat,
Ethylcellulose, Polyacrylate oder Calciumhydrogenphosphat, usw.), Gleitmittel
(z.B. Magnesiumstearat, Talk, Silica, kolloidales Siliziumdioxid,
Stearinsäure,
Metallstearate, hydrierte Pflanzenöle, Maisstärke, Polyethylenglykole, Natriumbenzoat,
Natriumacetat, usw.), Sprengmittel (z.B. Stärke, Natriumstärkeglykolat,
usw.) und Benetzungsmittel (z.B. Natriumlaurylsulfat, usw.).
-
Pharmazeutisch
verträgliche
organische oder anorganische Vehikel, die für eine nicht-parenterale Verabreichung
geeignet sind und nicht in schädlicher
Weise mit Nukleinsäuren reagieren,
können
ebenfalls zum Formulieren der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet
werden. Geeignete pharmazeutisch verträgliche Träger umfassen unter anderem
Wasser, Salzlösungen,
Alkohole, Polyethylenglykole, Gelatine, Laktose, Amylose, Magnesiumstearat,
Talk, Kieselsäure,
viskoses Paraffin, Hydroxymethylcellulose, Polyvinylpyrrolidon und
dergleichen.
-
Formulierungen
für eine
topische Verabreichung von Nukleinsäuren können sterile und nicht-sterile wässrige Lösungen,
nicht-wässrige
Lösungen
in üblichen
Lösungsmitteln
wie z.B. Alkoholen oder Lösungen der
Nukleinsäuren
in flüssigen
oder festen Ölgrundlagen
umfassen. Die Lösungen
können
auch Puffer, Verdünnungsmittel
und andere geeignete Zusätze
enthalten. Es können
pharmazeutisch verträgliche
organische oder anorganische Vehikel, die zur nicht-parenteralen
Verabreichung geeignet sind und nicht in schädlicher Weise mit Nukleinsäuren reagieren,
verwendet werden.
-
Geeignete
pharmazeutisch verträgliche
Vehikel umfassen unter anderem Wasser, Salzlösungen, Alkohole, Polyethylenglykole,
Gelatine, Laktose, Amylose, Magnesiumstearat, Talk, Kieselsäure, viskoses
Paraffin, Hydroxymethylcellulose, Polyvinylpyrrolidon und dergleichen.
-
Andere Komponenten
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
zusätzlich
andere Zusatzkomponenten, die üblicherweise
in pharmazeutischen Zusammensetzungen vorliegen, in den in dem Fachgebiet üblichen
Anwendungskonzentrationen enthalten. Folglich können die Zusammensetzungen
beispielsweise zusätzliche,
verträgliche
pharmazeutisch aktive Materialien wie z.B. Antipruriginosa, Adstringentien,
Lokalanästhetika
oder entzündungshemmende
Mittel oder zusätzliche
Materialien enthalten, die bei der physikalischen Formulierung verschiedener
Dosierungsformen der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen geeignet
sind, wie z.B. Farbstoffe, Geschmacksstoffe, Konservierungsmittel,
Antioxidationsmittel, Trübungsmittel,
Verdickungsmittel und Stabilisatoren. Solche Materialien sollten
jedoch, wenn sie zugesetzt werden, die biologischen Aktivitäten der Komponenten
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
nicht übermäßig stören. Die
Formulierungen können
sterilisiert und gegebenenfalls mit Hilfsstoffen gemischt werden,
wie z.B. mit Gleitmitteln, Konservierungsmitteln, Stabilisatoren,
Benetzungsmitteln, Emulgatoren, Salzen zur Beeinflussung des osmotischen Drucks,
Puffern, Farbmitteln, Geschmacksstoffen und/oder aromatischen Substanzen
und dergleichen, die mit der oder den Nukleinsäure(n) der Formulierung nicht
in schädlicher
Weise in Wechselwirkung treten.
-
Wässrige Suspensionen
können
Substanzen enthalten, welche die Viskosität der Suspension erhöhen, einschließlich z.B.
Natriumcarboxymethylcellulose, Sorbit und/oder Dextran. Die Suspension
kann auch Stabilisatoren enthalten.
-
Bestimmte
Ausführungsformen
der Erfindung stellen pharmazeutische Zusammensetzungen bereit, die
(a) eine oder mehrere Antisense-Verbindungen) und (b) ein oder mehrere
chemotherapeutisches) Mittel enthalten, die durch einen nicht-Antisense-Mechanismus
wirken. Beispiele für
solche chemotherapeutischen Mittel umfassen unter anderem Antikrebsarzneistoffe
wie Daunorubicin, Dactinomycin, Doxorubicin, Bleomycin, Mitomycin,
Stickstoff-Lost, Chlorambucil, Melphalan, Cyclophosphamid, 6-Mercaptopurin,
6-Thioguanin, Cytarabin (CA), 5-Fluoruracil (5-FU), Floxuridin (5-FUdR),
Methotrexat (MTX), Colchicin, Vincristin, Vinblastin, Etoposid,
Teniposid, Cisplatin und Diethylstilbestrol (DES) (vgl. allgemein
The Merck Manual of Diagnosis and Therapy, 15. Auflage, Berkow et
al., Hrsg., 1987, Rahway, N.J., Seiten 1206–1228). Entzündungshemmende Arzneistoffe,
die unter anderem nicht-steroide
entzündungshemmende
Arzneistoffe und Corticosteroide, sowie antivirale Arzneistoffe,
einschließlich
unter anderem Ribivirin, Vidarabin, Acyclovir und Ganciclovir umfassen, können ebenfalls
in erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
kombiniert werden (vgl. allgemein The Merck Manual of Diagnosis
and Therapy, 15. Auflage, Berkow et al., Hrsg., 1987, Rahway, N.J.,
Seiten 2499–2506 bzw.
46–49).
Andere chemotherapeutische Mittel des nicht-Antisense-Typs liegen
ebenfalls im Bereich dieser Erfindung. Zwei oder mehr kombinierte
Verbindungen können
zusammen oder aufeinander folgend verwendet werden.
-
In
einer weiteren verwandten Ausführungsform
können
erfindungsgemäße Zusammensetzungen
eine oder mehrere Antisense-Verbindung(en), insbesondere Oligonukleotide,
die auf eine erste Nukleinsäure
gerichtet ist bzw. sind, und eine oder mehrere zusätzliche
Antisense-Verbindung(en),
die auf ein zweites Nukleinsäureziel
gerichtet sind, enthalten. In dem Fachgebiet sind zahlreiche Beispiele
für Antisense-Verbindungen bekannt.
Zwei oder mehr kombinierte Verbindungen können zusammen oder aufeinander
folgend verwendet werden.
-
Es
wird davon ausgegangen, dass die Formulierung therapeutischer Zusammensetzungen
und deren anschließende
Verabreichung für
den Fachmann geläufig
sind. Die Dosierung hängt
von der Schwere und dem Ansprechen des zu behandelnden Krankheitszustands
ab, wobei die Behandlung mehrere Tage bis mehrere Monate andauern
kann, bis eine Heilung bewirkt oder eine Linderung des Krankheitszustands
erreicht worden ist. Optimale Dosierungsvorschriften können aus
Messungen der Arzneistoffakkumulation im Körper des Patienten berechnet
werden. Der Fachmann kann optimale Dosierungen, Dosierungsverfahren
und Wiederholungsraten einfach bestimmen. Die optimalen Dosierungen
können
abhängig
von der relativen Wirksamkeit der einzelnen Oligonukleotide variieren
und im Allgemeinen auf der Basis der EC50-Werte
abgeschätzt
werden, bei denen gefunden wurde, dass sie in in vitro-Modellen und in in
vivo-Tiermodellen wirksam sind. Im Allgemeinen beträgt die Dosierung
0,01 μg
bis 100 g pro kg Körpergewicht
und die Dosierung kann einmal oder mehrmals täglich, wöchentlich, monatlich oder jährlich oder
sogar alle 2 bis 20 Jahre verabreicht werden. Der Fachmann kann
die Wiederholungsraten für
die Dosierung auf der Basis der gemessenen Verweilzeiten und Konzentrationen
des Arzneistoffs in Körperfluiden
oder -geweben einfach abschätzen.
Nach einer erfolgreichen Behandlung kann es bevorzugt sein, dass
mit dem Patienten eine Erhaltungstherapie durchgeführt wird,
um das Wiederauftreten des Krankheitszustands zu verhindern, wobei
das Oligonukleotid in Erhaltungsdosen im Bereich von 0,01 μg bis 100
g pro kg Körpergewicht
einmal oder mehrmals täglich
bis zu einmal alle 20 Jahre verabreicht wird.
-
Während die
vorliegende Erfindung spezifisch gemäß bestimmter bevorzugter Ausführungsformen beschrieben
worden ist, dienen die nachstehenden Beispiele lediglich zur Veranschaulichung
der Erfindung und sind nicht beschränkend aufzufassen.
-
Beispiele
-
Beispiel 1
-
Nukleosidphosphoramidite
für die
Oligonukleotidsynthese
-
Desoxy- und 2'-Alkoxyamidite
-
2'-Desoxy- und 2'-Methoxy-beta-cyanoethyldiisopropylphosphoramidite
wurden von kommerziellen Quellen erworben (z.B. ChemGenes, Needham,
MA, oder Glen Research, Inc., Sterling, VA). Andere 2'-O-Alkoxy-substituierte
Nukleosidamidite werden gemäß dem US-Patent 5,506,351,
das unter Bezugnahme einbezogen wird, hergestellt. Für Oligonukleotide,
die unter Verwendung von 2'-Alkoxyamiditen
synthetisiert worden sind, wurde der Standardzyklus für unmodifizierte
Oligonukleotide verwendet, jedoch wurde der Warteschritt nach der
Pulsabgabe von Tetrazol und Base auf 360 s verlängert.
-
Oligonukleotide,
die 5-Methyl-2'-desoxycytidin-Nukleotide
(5-Me-C-Nukleotide) enthalten, wurden gemäß veröffentlichter Verfahren (Sanghvi
et al., Nucleic Acids Research, 1993, 21, 3197–3203) unter Verwendung käuflicher
Phosphoramidite (Glen Research, Sterling, VA, oder ChemGenes, Needham,
MA) synthetisiert.
-
2'-Fluoramidite
-
2'-Fluordesoxyadenosinamidite
-
2-Fluoroligonukleotide
wurden so, wie es bereits beschrieben worden ist (Kawasakik et al.,
J. Med. Chem., 1993, 36, 831–841)
und gemäß US-Patent
5,670,633, das unter Bezugnahme einbezogen wird, synthetisiert.
Insbesondere wurde das geschützte
Nukleosid N6-Benzoyl-2'-desoxy-2'-fluoradenosin unter
Verwendung von käuflichem
9-beta-D-Arabinofuranosyladenin als Ausgangsmaterial und durch Modifizieren
von Literaturverfahren synthetisiert, wodurch das 2'-alpha-Fluoratom
durch eine SN2-Substitution einer 2'-beta-Tritylgruppe
eingeführt
wird. Folglich wurde das N6-Benzoyl-9-beta-D-arabinofuranosyladenin
in einer mäßigen Ausbeute
als 3',5'-Ditetrahydropyranyl-Zwischenprodukt
(THP-Zwischenprodukt) selektiv geschützt. Das Entschützen der
THP- und N6-Benzoylgruppen wurde unter Verwendung von Standardmethoden
erreicht und Standardverfahren wurden verwendet, um die 5'-Dimethoxytrityl- (DMT) und 5'-DMT-3'-phosphoramidit-Zwischenprodukte
zu erhalten.
-
2'-Fluordesoxyguanosin
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Die
Synthese von 2'-Desoxy-2'-fluorguanosin wurde
unter Verwendung von Tetraisopropyldisiloxanyl- (TPDS) geschütztem 9-beta-D-Arabinofuranosylguanin
als Ausgangsmaterial und Umwandeln in das Zwischenprodukt Diisobutyrylarabinofuranosylguanosin
erreicht. Nach dem Entschützen
der TPDS-Gruppe wurde die Hydroxylgruppe mit THP geschützt, wodurch
Diisobutyryl-di-THP-geschütztes
Arabinofuranosylguanin erhalten wurde. Nach einer selektiven O-Deacylierung
und Triflatbildung wurde das Rohprodukt mit Fluorid behandelt und
dann wurden die THP-Gruppen entschützt. Es wurden Standardmethoden
verwendet, um die 5'-DMT-
und 5'-DMT-3'-phosphoramidite
zu erhalten.
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2'-Fluoruridin
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Die
Synthese von 2'-Desoxy-2'-fluoruridin wurde
durch die Modifizierung eines Literaturverfahrens erreicht, bei
dem 2,2'-Anhydro-1-beta-D-arabinofuranosyluracil
mit 70 % Fluorwasserstoff-Pyridin behandelt wurde. Es wurden Standardmethoden
verwendet, um die 5'-DMT- und 5'-DMT-3'-phosphoramidite
zu erhalten.
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2'-Fluordesoxycytidin
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2'-Desoxy-2'-fluorcytidin wurde
durch eine Aminierung von 2'-Desoxy-2'-fluoruridin und
anschließendem
selektiven Schützen
synthetisiert, wobei N4-Benzoyl-2'-desoxy-2'-fluorcytidin erhalten wurde. Es wurden Standardmethoden
verwendet, um die 5'-DMT-
und 5'-DMT-3'-phosphoramidite zu erhalten.
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2'-O-(2-Methoxyethyl)-modifizierte Amidite
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2'-O-Methoxyethyl-substituierte
Nukleosidamidite werden in der folgenden Weise oder alternativ gemäß den Verfahren
von P. Martin, Helvetica Chimica Acta, 1995, 78, 486–504 hergestellt.
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2,2'-Anhydro[1-(beta-D-arabinofuranosyl)-5-methyluridin]
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5-Methyluridin
(Ribosylthymin, von Yamasa, Choshi, Japan, erhältlich) (72,0 g, 0,279 M),
Diphenylcarbonat (90,0 g, 0,420 M) und Natriumhydrogencarbonat (2,0
g, 0,024 M) wurden DMF (300 ml) zugesetzt. Das Gemisch wurde unter
Rühren
zum Rückfluss
erhitzt, wobei eine kontrollierte Freisetzung des entwickelten Kohlendioxidgases
ermöglicht
wurde. Nach einer Stunde wurde die etwas dunkel gewordene Lösung unter vermindertem
Druck konzentriert. Der resultierende Sirup wurde unter Rühren in
Diethylether (2,5 Liter) gegossen. Das Produkt bildete einen Gummi.
Der Ether wurde abdekantiert und der Rückstand wurde in einer minimalen
Methanolmenge (etwa 400 ml) gelöst.
Die Lösung
wurde in frischen Ether gegossen, wobei ein steifer Gummi erhalten
wurde. Der Ether wurde dekantiert und der Gummi wurde in einem Vakuumofen
(60°C bei
1 mmHg für
24 Stunden) getrocknet, wobei ein Feststoff erhalten wurde, der
zu einem hellgelben Pulver zerkleinert wurde (57 g, 85 Rohausbeute).
Das NMR-Spektrum stimmte mit der Struktur überein und war mit Phenol als
Natriumsalz verunreinigt (etwa 5 %). Das Material wurde als solches
für weitere
Reaktionen verwendet (oder es kann mittels Säulenchromatographie unter Verwendung
eines Gradienten von Methanol in Ethylacetat (10 bis 25 %) gereinigt
werden, wobei ein weißer
Feststoff erhalten wird, Schmp.: 222–224°C).
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2'-O-Methoxyethyl-5-methyluridin
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2,2'-Anhydro-5-methyluridin
(195 g, 0,81 M), Tris(2-methoxyethyl)borat (231 g, 0,98 M) und 2-Methoxyethanol
(1,2 Liter) wurden in einen 2 Liter-Edelstahl-Druckbehälter eingebracht
und dieser wurde in ein auf 160°C
vorgeheiztes Ölbad
eingesetzt. Nach 48-stündigem
Erhitzen bei 155 bis 160°C
wurde der Behälter
geöffnet
und die Lösung
zur Trockne eingedampft und mit MeOH (200 ml) zerrieben. Der Rückstand
wurde in heißem
Aceton (1 Liter) suspen diert. Die unlöslichen Salze wurden abfiltriert,
mit Aceton (150 ml) gewaschen und das Filtrat wurde eingedampft.
Der Rückstand
(280 g) wurde in CH3CN (600 ml) gelöst und die
Lösung wurde
eingedampft. Eine Silicagelsäule
(3 kg) wurde in CH2Cl2/Aceton/MeOH
(20:5:3), das 0,5 % Et3NH enthielt, gepackt.
Der Rückstand
wurde in CH2Cl2 (250
ml) gelöst
und vor dem Aufbringen auf die Säule
auf Silica (150 g) adsorbiert. Das Produkt wurde mit dem Packlösungsmittel
eluiert, wobei 160 g (63 %) Produkt erhalten wurden. Zusätzliches
Material wurde durch Aufarbeiten verunreinigter Fraktionen erhalten.
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2'-O-Methoxyethyl-5'-O-dimethoxytrityl-5-methyluridin
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2'-O-Methoxyethyl-5-methyluridin
(160 g, 0,506 M) wurde zusammen mit Pyridin (250 ml) verdampft und
der getrocknete Rückstand
wurde in Pyridin (1,3 Liter) gelöst.
Ein erstes Aliquot von Dimethoxytritylchlorid (94,3 g, 0,278 M)
wurde zugesetzt und das Gemisch wurde 1 Stunde bei Raumtemperatur
gerührt.
Ein zweites Aliquot von Dimethoxytritylchlorid (94,3 g, 0,278 M)
wurde zugesetzt und das Reaktionsgemisch wurde eine weitere Stunde
bei Raumtemperatur gerührt.
Dann wurde Methanol (170 ml) zugesetzt, um die Reaktion zu beenden.
Eine HPLC zeigte die Gegenwart von etwa 70 % Produkt. Das Lösungsmittel
wurde verdampft und mit CH3CN (200 ml) zerrieben.
Der Rückstand
wurde in CHCl3 (1,5 Liter) gelöst und mit
2 × 500
ml gesättigter NaHCO3-Lösung
und 2 × 500
ml gesättigter
NaCl-Lösung
extrahiert. Die organische Phase wurde über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft.
Es wurden 275 g Rückstand
erhalten. Der Rückstand
wurde auf einer 3,5 kg-Silicagelsäule gereinigt, die mit EtOAc/Hexan/Aceton
(5:5:1), das 0,5 % Et3NH enthielt, gepackt
und eluiert wurde. Die reinen Fraktionen wurden eingedampft, wobei
164 g Produkt erhalten wurden. Aus den verunreinigten Fraktionen
wurden zusätzlich
etwa 20 g erhalten, so dass eine Gesamtausbeute von 183 g (57 %)
erhalten wurde.
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3'-O-Acetyl-2'-O-methoxyethyl-5'-O-dimethoxytrityl-5-methyluridin
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2'-O-Methoxyethyl-5'-O-dimethoxytrityl-5-methyluridin
(106 g, 0,167 M), DMF/Pyridin (750 ml eines 3:1-Gemischs, das aus
562 ml DMF und 188 ml Pyridin hergestellt worden ist) und Essigsäureanhydrid
(24,38 ml, 0,258 M) wurden vereinigt und 24 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt.
Die Reaktion wurde mittels DC durch zuerst Quenchen der DC-Probe
durch die Zugabe von MeOH überwacht.
Nach dem Ende der Reaktion gemäß DC wurde
MeOH (50 ml) zugesetzt und das Gemisch wurde bei 35°C eingedampft.
Der Rückstand
wurde in CHCl3 (800 ml) gelöst und mit
2 × 200
ml gesättigter
Natriumhydrogencarbonatlösung
und 2 × 200
ml gesättigter
NaCl-Lösung
extrahiert. Die Wasserschichten wurden mit 200 ml CHCl3 rückextrahiert.
Die vereinigten organischen Schichten wurden mit Natriumsulfat getrocknet
und eingedampft, wobei 122 g eines Rückstands erhalten wurden (etwa
90 % Produkt). Der Rückstand
wurde auf einer 3,5 kg-Silicagelsäule gereinigt und unter Verwendung
von EtOAc/Hexan (4:1) eluiert. Reine Produktfraktionen wurden eingedampft,
wobei eine Ausbeute von 96 g (84 %) erhalten wurde. Zusätzliche
1,5 g wurden aus späteren
Fraktionen gewonnen.
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3'-O-Acetyl-2'-O-methoxyethyl-5'-O-dimethoxytrityl-5-methyl-4-triazoluridin
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Eine
erste Lösung
wurde durch Lösen
von 3'-O-Acetyl-2'-O-methoxyethyl-5'-O-dimethoxytrityl-5-methyluridin
(96 g, 0,144 M) in CH3CN (700 ml) hergestellt
und die Lösung
wurde beiseite gestellt. Triethylamin (189 ml, 1,44 M) wurde einer
Lösung
von Triazol (90 g, 1,3 M) in CH3CN (1 Liter)
zugesetzt, auf –5°C gekühlt und
unter Verwendung eines Rührwerks
von oben 0,5 Stunden gerührt.
POCl3 wurde tropfenweise während eines
Zeitraums von 30 min der bei 0 bis 10°C gehaltenen Lösung zugesetzt
und das resultierende Gemisch wurde zusätzliche 2 Stunden gerührt. Die
erste Lösung
wurde tropfenweise während
eines Zeitraums von 45 min der letztgenannten Lösung zugesetzt. Das resultierende
Reaktionsgemisch wurde über
Nacht in einem kalten Raum gelagert. Salze wurden von dem Reaktionsgemisch
abfiltriert und die Lösung
wurde eingedampft. Der Rückstand
wurde in EtOAc (1 Liter) gelöst
und die unlöslichen
Feststoffe wurden mittels Filtration entfernt. Das Filtrat wurde
mit 1 × 300
ml NaHCO3-Lösung und 2 × 300 ml gesättigter
NaCl-Lösung
gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wurde mit EtOAc zerrieben,
wobei die Titelverbindung erhalten wurde.
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2'-O-Methoxyethyl-5'-O-dimethoxytrityl-5-methylcytidin
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Eine
Lösung
von 3'-O-Acetyl-2'-O-methoxyethyl-5'-O-dimethoxytrityl-5-methyl-4-triazoluridin
(103 g, 0,141 M) in Dioxan (500 ml) und NH4OH
(30 ml) wurde 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die Dioxanlösung wurde
eingedampft und der Rückstand
wurde mit MeOH (2 × 200
ml) azeotrop behandelt. Der Rückstand wurde
in MeOH (300 ml) gelöst
und in einen 2-Liter-Edelstahl-Druckbehälter überführt. MeOH
(400 ml), das mit NH3-Gas gesättigt worden
ist, wurde zugesetzt und der Behälter
wurde 2 Stunden auf 100°C
erhitzt (ein DC zeigte eine vollständige Umwandlung). Der Behälterinhalt
wurde zur Trockne eingedampft und der Rückstand wurde in EtOAc (500
ml) gelöst
und einmal mit gesättigter
NaCl-Lösung
(200 ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde über Natriumsulfat
getrocknet und das Lösungsmittel
wurde verdampft, wobei 85 g (95 %) der Titelverbindung erhalten
wurden.
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N4-Benzoyl-2'-O-methoxyethyl-5'-O-dimethoxytrityl-5-methylcytidin
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2'-O-Methoxyethyl-5'-O-dimethoxytrityl-5-methylcytidin
(85 g, 0,134 M) wurde in DMF (800 ml) gelöst und Benzoesäureanhydrid
(37,2 g, 0,165 M) wurde unter Rühren
zugesetzt. Nach 3 Stunden Rühren
zeigte ein DC, dass die Reaktion etwa zu 95 % abgeschlossen war.
Das Lösungsmittel
wurde verdampft und der Rückstand
wurde mit MeOH (200 ml) azeotrop behandelt. Der Rückstand
wurde in CHCl3 (700 ml) gelöst und mit
gesättigter
NaHCO3-Lösung
(2 × 300
ml) und gesättigter
NaCl-Lösung
(2 × 300
ml) extrahiert, über
MgSO4 getrocknet und die Lösung wurde
eingedampft, wobei ein Rückstand
erhalten wurde (96 g). Der Rückstand wurde
auf einer 1,5 kg-Silicasäule
unter Verwendung von EtOAc/Hexan (1:1), das 0,5 % Et3NH
enthielt, als Elutionslösungsmittel
chromatographiert. Die reinen Produktfraktionen wurden eingedampft,
wobei 90 g (90 %) der Titelverbindung erhalten wurden.
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N4-Benzoyl-2'-O-methoxyethyl-5'-O-dimethoxytrityl-5-methylcytidin-3'-amidit
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N4-Benzoyl-2'-O-methoxyethyl-5'-O-dimethoxytrityl-5-methylcytidin
(74 g, 0,10 M) wurde in CH2Cl2 (1 Liter)
gelöst.
Tetrazoldiisopropylamin (7,1 g) und 2-Cyanoethoxytetra(isopropyl)phosphit
(40,5 ml, 0,123 M) wurden unter Rühren unter einer Stickstoffatmosphäre zugesetzt.
Das resultierende Gemisch wurde 20 Stunden bei Raumtemperatur gerührt (ein
DC zeigte, dass die Reaktion zu 95 % abgeschlossen war). Das Reaktionsgemisch
wurde mit gesättigter
NaHCO3-Lösung
(1 × 300
ml) und gesättigter
NaCl-Lösung
(3 × 300
ml) extrahiert. Die wässrigen
Waschlösungen
wurden mit CH2Cl2 (300
ml) rückextrahiert
und die Extrakte wurden vereinigt, über MgSO4 getrocknet
und konzentriert. Der erhaltene Rückstand wurde auf einer 1,5
kg-Silicasäule unter
Verwendung von EtOAc/Hexan (3:1) als Elutionslösungsmittel chromatographiert.
Die reinen Fraktionen wurden vereinigt, wobei 90,6 g (87 %) der
Titelverbindung erhalten wurden.
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2'-O-(Aminooxyethyl)-Nukleosidamidite
und 2'-O-(Dimethylaminooxyethyl)-Nukleosidamidite
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2'-(Dimethylaminooxyethoxy)-Nukleosidamidite
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2'-(Dimethylaminooxyethoxy)-Nukleosidamidite
(die in dem Fachgebiet auch als 2'-O-(Dimethylaminooxyethyl)-Nukleosidamidite
bekannt sind) wurden gemäß der folgenden
Beschreibung hergestellt. Adenosin-, Cytidin- und Guanosin-Nukleosidamidite
werden entsprechend dem Thymidin (5-Methyluridin) hergestellt, jedoch
werden die exocyclischen Amine im Fall von Adenosin und Cytidin
mit einem Benzoylrest und im Fall von Guanosin mit Isobutyryl geschützt.
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5'-O-tert-Butyldiphenylsilyl-O2-2'-anhydro-5-methyluridin
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O2-2'-Anhydro-5-methyluridin
(Pro. Bio. Sint., Varese, Italien, 100,0 g, 0,416 mmol) und Dimethylaminopyridin
(0,66 g, 0,013 Äqu.,
0,0054 mmol) wurden bei Umgebungstemperatur unter einer Argonatmosphäre und unter
mechanischem Rühren
in trockenem Pyridin (500 ml) gelöst. tert-Butyldiphenylchlorsilan
(125,8 g, 119,0 ml, 1,1 Äqu.,
0,458 mmol) wurde in einer Portion zugesetzt. Das Reaktionsgemisch
wurde 16 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Ein DC (Rf 0,22, Ethylacetat)
zeigte eine vollständige
Reaktion. Die Lösung
wurde unter vermindertem Druck zu einem dickflüssigen Öl konzentriert. Dieses wurde
zwischen Dichlormethan (1 Liter) und gesättigter Natriumhydrogencarbonatlösung (2 × 1 Liter)
und Kochsalzlösung
(1 Liter) verteilt. Die organische Schicht wurde über Natriumsulfat
getrocknet und unter vermindertem Druck zu einem dickflüssigen Öl konzentriert.
Das Öl
wurde in einem 1:1-Gemisch von Ethylacetat und Ethylether (600 ml)
gelöst
und die Lösung
wurde auf –10°C gekühlt. Das
resultierende kristalline Produkt wurde mittels Filtration gesammelt,
mit Ethylether (3 × 200
ml) gewaschen und getrocknet (40°C,
1 mm Hg, 24 Stunden), wobei 149 g (74,8 %) eines weißen Feststoffs
erhalten wurden. Ein DC und ein NMR waren mit einem reinen Produkt
konsistent.
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5'-O-tert-Butyldiphenylsilyl-2'-O-(2-hydroxyethyl)-5-methyluridin
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In
einen nicht gerührten
2 Liter-Edelstahl-Druckreaktor wurde Boran in Tetrahydrofuran (1,0
M, 2,0 Äqu.,
622 ml) eingebracht. Im Abzug und unter manuellem Rühren wurde
Ethylenglykol (350 ml, Überschuss) zunächst vorsichtig
zugegeben, bis die Entwicklung von Wasserstoffgas endete. 5'-O-tert-Butyldiphenylsilyl-O2-2'-anhydro-5-methyluridin
(149 g, 0,311 mol) und Natriumhydrogencarbonat (0,074 g, 0,003 Äqu.) wurden
unter manuellem Rühren
zugesetzt. Der Reaktor wurde verschlossen und in einem Ölbad erhitzt,
bis eine Innentemperatur von 160°C
erreicht wurde, die dann für
16 Stunden gehalten wurde (Druck < 100
psig). Der Reaktionsbehälter
wurde auf Umgebungstemperatur gekühlt und geöffnet. Ein DC (Rf 0,67 für das gewünschte Produkt
und Rf 0,82 für
das ara-T-Nebenprodukt, Ethylacetat) zeigte eine etwa 70 %ige Umwandlung
in das Produkt. Um die Bildung weiterer Nebenprodukte zu vermeiden,
wurde die Reaktion beendet, und das Reaktionsgemisch wurde unter
vermindertem Druck (10 bis 1 mm Hg) in einem warmen Wasserbad (40
bis 100°C) konzentriert,
wobei die extremeren Bedingungen zur Entfernung des Ethylenglykols
eingesetzt wurden. [Alternativ kann, sobald das niedrigsiedende
Lösungsmittel
entfernt worden ist, die verbleibende Lösung zwischen Ethylacetat und
Wasser verteilt werden. Das Produkt wird stärker in der organischen Phase
vorliegen.] Der Rückstand
wurde mittels Säulenchromatographie
gereinigt (2 kg Silicagel, Ethylacetat-Hexane-Gradient 1:1 bis 4:1).
Die geeigneten Fraktionen wurden vereinigt, abgestrippt und getrocknet,
wobei das Produkt als weißer
brüchiger
Schaum (84 g, 50 %), verunreinigtes Ausgangsmaterial (17,4 g) und
20 g reines wieder verwendbares Ausgangsmaterial erhalten wurden.
Die Ausbeute bezogen auf das Ausgangsmaterial, vermindert um das
reine rückgewonnene
Ausgangsmaterial, betrug 58 %. Ein DC und ein NMR waren mit 99 %
reinem Produkt konsistent.
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2'-O-([2-Phthalimidoxy)ethyl]-5'-t-butyldiphenylsilyl-5-methyluridin
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5'-O-tert-Butyldiphenylsilyl-2'-O-(2-hydroxyethyl)-5-methyluridin
(20 g, 36,98 mmol) wurde mit Triphenylphosphin (11,63 g, 44,36 mmol)
und N-Hydroxyphthalimid (7,24 g, 44,36 mmol) gemischt. Das Gemisch wurde
dann über
P2O5 unter Hochvakuum
für 2 Tage
bei 40°C
getrocknet. Das Reaktionsgemisch wurde mit Argon gespült und trockenes
THF (369,8 ml, Aldrich, Sure-Seal-Flasche) wurde zugesetzt, wobei
eine klare Lösung
erhalten wurde. Diethylazodicarboxylat (6,98 ml, 44,36 mmol) wurde
dem Reaktionsgemisch tropfenweise zugesetzt. Die Zugabegeschwindigkeit
wurde derart aufrechterhalten, dass die resultierende tiefrote Färbung vor
der Zugabe des nächsten
Tropfens gerade verschwand. Nach der vollständigen Zugabe wurde das Reaktionsgemisch
4 Stunden gerührt.
Danach zeigte ein DC die Vollständigkeit
der Reaktion (Ethylacetat:Hexan, 60:40). Das Lösungsmittel wurde im Vakuum
verdampft. Der erhaltene Rückstand
wurde auf eine Flashsäule
aufgebracht und mit Ethylacetat:Hexan (60:40) eluiert, wobei 2'-O-([2-Phthalimidoxy)ethyl]-5'-t-butyldiphenylsilyl-5-methyluridin als
weißer
Schaum erhalten wurde (21,819 g, 86 %).
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5'-O-tert-Butyldiphenylsilyl-2'-O-[(2-formadoximinooxy)ethyl]-5-methyluridin
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2'-O-([2-Phthalimidoxy)ethyl]-5'-t-butyldiphenylsilyl-5-methyluridin
(3,1 g, 4,5 mmol) wurde in trockenem CH2Cl2 (4,5 ml) gelöst und Methylhydrazin (300
ml, 4,64 mmol) wurde tropfenweise bei –10°C bis 0°C zugesetzt. Nach 1 Stunde wurde
das Gemisch filtriert, das Filtrat wurde mit eiskaltem CH2Cl2 gewaschen und
die vereinigten organischen Phasen wurden mit Wasser und Kochsalzlösung gewaschen
und über
wasserfreiem Na2SO4 getrocknet.
Die Lösung
wurde konzentriert, um 2-O-(Aminooxyethyl)thymidin zu erhalten,
das dann in MeOH (67,5 ml) gelöst
wurde. Dieser Lösung
wurde Formaldehyd (20 %ige wässrige
Lösung,
w/w, 1,1 Äqu.) zugesetzt
und das resultierende Gemisch wurde 1 Stunde gerührt. Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem
Druck entfernt und der Rückstand
wurde chromatographiert, wobei 5'-O-tert-Butyldiphenylsilyl-2'-O-[(2-formadoximinooxy)ethyl]-5-methyluridin
als weißer
Schaum erhalten wurde (1,95 g, 78 %).
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5'-O-tert-Butyldiphenylsilyl-2'-O-(N,N-dimethylaminooxyethyl]-5-methyluridin
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5'-O-tert-Butyldiphenylsilyl-2'-O-[(2-formadoximinooxy)ethyl]-5-methyluridin
(1,77 g, 3,12 mmol) wurde in einer Lösung von 1 M Pyridinium-p-toluolsulfonat
(PPTS) in trockenem MeOH (30,6 ml) gelöst. Natriumcyanoborhydrid (0,39
g, 6,13 mmol) wurde dieser Lösung
bei 10°C
unter einer inerten Atmosphäre
zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde 10 min bei 10°C gerührt. Danach
wurde der Reaktionsbehälter
aus dem Eisbad entfernt und 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt und
die Reaktion wurde mittels DC überwacht
(5 % MeOH in CH2Cl2).
Es wurde eine wässrige
NaHCO3-Lösung
(5 %, 10 ml) zugesetzt und es wurde mit Ethylacetat (2 × 20 ml)
extrahiert. Die Ethylacetatphase wurde über wasserfreiem Na2SO4 getrocknet und
zur Trockne eingedampft. Der Rückstand
wurde in einer Lösung
von 1 M PPTS in MeOH (30,6 ml) gelöst. Formaldehyd (20 % w/w,
30 ml, 3,37 mmol) wurde zugesetzt und das Reaktionsgemisch wurde
10 min bei Raumtemperatur gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde in einem Eisbad auf 10°C gekühlt, Natriumcyanoborhydrid
(0,39 g, 6,13 mmol) wurde zugesetzt und das Reaktionsgemisch wurde
10 min bei 10°C
gerührt.
Nach 10 min wurde das Reaktionsgemisch aus dem Eisbad entfernt und
2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Dem Reaktionsgemisch wurde 5 %ige NaHCO3-Lösung (25
ml) zugesetzt und es wurde mit Ethylacetat (2 × 25 ml) extrahiert. Die Ethylacetatschicht
wurde über
wasserfreiem Na2SO4 getrocknet
und zur Trockne eingedampft. Der erhaltene Rückstand wurde mittels Flashsäulenchromatographie
gereinigt und mit 5 % MeOH in CH2Cl2 eluiert, wobei 5'-O-tert-Butyldiphenylsilyl-2'-O-[N,N-dimethylaminooxyethyl]-5-methyluridin
als weißer
Schaum erhalten wurde (14,6 g, 80 %).
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2'-O-(Dimethylaminooxyethyl)-5-methyluridin
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Triethylamintrihydrofluorid
(3,91 ml, 24,0 mmol) wurde in trockenem THF und Triethylamin (1,67
ml, 12 mmol, trocken, über
KOH aufbewahrt) gelöst.
Dieses Gemisch aus Triethylamin-2HF
wurde dann 5'-O-tert-Butyldiphenylsilyl-2'-O-[N,N-dimethylaminooxyethyl]-5-methyluridin
(1,40 g, 2,4 mmol) zugesetzt und es wurde 24 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde mittels DC (5 % MeOH in CH2Cl2) überwacht.
Das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand
wurde auf eine Flashsäule
aufgebracht und mit 10 % MeOH in CH2Cl2 eluiert, wobei 2'-O-(Dimethylaminooxyethyl)-5-methyluridin (766
mg, 92,5 %) erhalten wurde.
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5'-O-DMT-2'-O-(dimethylaminooxyethyl)-5-methyluridin
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2'-O-(Dimethylaminooxyethyl)-5-methyluridin
(750 mg, 2,17 mmol) wurde über
P2O5 unter Hochvakuum über Nacht
bei 40°C
getrocknet. Es wurde dann zusammen mit wasserfreiem Pyridin (20
ml) eingedampft. Der erhaltene Rückstand
wurde unter einer Argonatmosphäre
in Pyridin (11 ml) gelöst.
4-Dimethylaminopyridin (26,5 mg, 2,60 mmol) und 4,4'-Dimethoxytritylchlorid
(880 mg, 2,60 mmol) wurden dem Gemisch zugesetzt und das Reaktionsgemisch
wurde bei Raumtemperatur gerührt,
bis das gesamte Ausgangsmaterial verschwunden war. Das Pyridin wurde
unter Vakuum entfernt und der Rückstand
wurde mit 10 % MeOH in CH2Cl2 (das
wenige Tropfen Pyridin enthielt) chromatographiert und eluiert,
wobei 5'-O-DMT-2'-O-(dimethylaminooxyethyl)-5-methyluridin
(1,13 g, 80 %) erhalten wurde.
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5'-O-DMT-2'-O-(2-N,N-dimethylaminooxyethyl)-5-methyluridin-3'-[(2-cyanoethyl)-N,N-diisopropylphosphoramidit]
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5'-O-DMT-2'-O-(dimethylaminooxyethyl)-5-methyluridin
(1,08 g, 1,67 mmol) wurde zusammen mit Toluol (20 ml) eingedampft.
Dem Rückstand
wurde N,N-Diisopropylamintetrazonid (0,29 g, 1,67 mmol) zugesetzt und
das Gemisch wurde über
P2O5 unter Hochvakuum über Nacht
bei 40°C
getrocknet. Dann wurde das Reaktionsgemisch in wasserfreiem Acetonitril
(8,4 ml) gelöst
und 2-Cyanoethyl-N,N,N1,N1-tetraisopropylphosphoramidit
(2,12 ml, 6,08 mmol) wurde zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde
4 Stunden unter einer inerten Atmosphäre bei Umgebungstemperatur
gerührt.
Der Reaktionsfortschritt wurde mittels DC (Hexan:Ethylacetat 1:1) überwacht.
Das Lösungsmittel
wurde verdampft und dann wurde der Rückstand in Ethylacetat (70
ml) gelöst
und mit 5 %iger wässriger
NaHCO3-Lösung
(40 ml) gewaschen. Die Ethylacetatschicht wurde über wasserfreiem Na2SO4 getrocknet und
konzentriert. Der erhaltene Rückstand
wurde chromatographiert (Ethylacetat als Elutionsmittel), wobei
5'-O-DMT-2'-O-(2-N,N-dimethylaminooxyethyl)-5-methyluridin-3'-[(2-cyanoethyl)-N,N-diisopropylphosphoramidit]
als Schaum erhalten wurde (1,04 g, 74,9 %).
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2'-(Aminooxyethoxy)nukleosidamidite
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2'-(Aminooxyethoxy)nukleosidamidite
(in dem Fachgebiet auch als 2'-O-(Aminooxyethyl)nukleosidamidite
bekannt) werden gemäß der folgenden
Beschreibung hergestellt. Adenosin-, Cytidin- und Thymidinnukleosidamidite
werden entsprechend hergestellt.
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N2-Isobutyryl-6-O-diphenylcarbamoyl-2'-O-(2-ethylacetyl)-5'-O-(4,4'-di methoxytrityl)guanosin-3'-[(2-cyanoethyl)-N,N-diisopropylphosphoramidit]
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Das
2'-O-Aminooxyethylguanosin-Analogon
kann durch eine selektive 2'-O-Alkylierung
von Diaminopurinribosid erhalten werden. Multigrammmengen von Diaminopurinribosid
können
von der Schering AG (Berlin) erworben werden, um 2'-O-(2-Ethylacetyl)diaminopurinribosid zusammen
mit einer geringeren Menge des 3'-O-Isomers
bereitzustellen. 2'-O-(2-Ethylacetyl)diaminopurinribosid
kann durch Behandeln mit Adenosindeaminase abgetrennt und in 2'-O-(2-Ethylacetyl)guanosin
umgewandelt werden (D.P.C. McGee, P.D. Cook, C.J. Guinosso, WO 94/02501
A1 940203). Standardschutzverfahren führen zu 2'-O-(2-Ethylacetyl)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)guanosin und 2-N-Isobutyryl-6-O-diphenylcarbamoyl-2'-O-(2-ethylacetyl)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)guanosin, das reduziert
werden kann, um 2-N-Isobutyryl-6-O-diphenylcarbamoyl-2'-O-(2-ethylacetyl)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)guanosin
bereitzustellen. Wie vorher kann die Hydroxylgruppe mittels einer
Mitsunobu-Reaktion durch N-Hydroxyphthalimid substituiert werden,
und das geschützte
Nukleosid kann in üblicher
Weise phosphityliert werden, wobei N2-Isobutyryl-6-O-diphenylcarbamoyl-2'-O-(2-ethylacetyl)-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)guanosin-3'-[(2-cyanoethyl)-N,N-diisopropylphosphoramidit]erhalten
wird.
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2'-Dimethylaminoethoxyethoxy-Nukleosidamidite(2'-DMAEOE-Nukleosidamidite)
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2'-Dimethylaminoethoxyethoxy-Nukleosidamidite
(die in dem Fachgebiet auch als 2'-O-Dimethylaminoethoxyethyl-,
d.h. 2'-O-CH2-O-CH2-N(CH2)2-, oder 2'-DMAEOE-Nukleosidamidite
bekannt sind) werden wie folgt hergestellt. Andere Nukleosidamidite
werden entsprechend hergestellt.
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2'-O-[2(2-N,N,-Dimethylaminoethoxy)ethyl]-5-methyluridin
-
2[2-(Dimethylamino)ethoxy]ethanol
(Aldrich, 6,66 g, 50 mmol) wird langsam unter Rühren in einer 100 ml-Bombe
einer Lösung
von Boran in Tetrahydrofuran (1 M, 10 ml, 10 mmol) zugesetzt. Während der
Auflösung
des Feststoffs entwickelt sich Wasserstoffgas. O2-2'-Anhydro-5-methyluridin (1,2
g, 5 mmol) und Natriumhydrogencarbonat (2,5 mg) werden zugesetzt
und die Bombe wird verschlossen, in ein Ölbad eingebracht und 26 Stunden
auf 155°C
erhitzt. Die Bombe wird auf Raumtemperatur abgekühlt und geöffnet. Die rohe Lösung wird
konzentriert und der Rückstand
zwischen Wasser (200 ml) und Hexanen (200 ml) verteilt. Das überschüssige Phenol
wird in die Hexanschicht extrahiert. Die wässrige Schicht wird mit Ethylacetat
(3 × 200
ml) extrahiert und die vereinigten organischen Schichten werden
einmal mit Wasser gewaschen, über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und konzentriert. Der Rückstand
wird einer Säulenchromatographie
mit Silicagel unter Verwendung von Methanol/Methylenchlorid 1:20
(das 2 % Triethylamin aufweist) als Elutionsmittel unterworfen.
Wenn die Säulenfraktionen
konzentriert werden, bildet sich ein farbloser Feststoff, der gesammelt
wird, wobei die Titelverbindung als weißer Feststoff erhalten wird.
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5'-O-Dimethoxytrityl-2'-O-[2(2-N,N-dimethylaminoethoxy)ethyl)]-5-methyluridin
-
0,5
g (1,3 mmol) 2'-O-[2(2-N,N-dimethylaminoethoxy)ethyl)]-5-methyluridin
in wasserfreiem Pyridin (8 ml) werden Triethylamin (0,36 ml) und
Dimethoxytritylchlorid (DMT-Cl, 0,87 g, 2 Äqu.) zugesetzt und es wird
1 Stunde gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird in Wasser (200 ml) gegossen und mit CH2Cl2 (2 × 200 ml)
extrahiert. Die vereinigten CH2Cl2-Schichten werden mit gesättigter
NaHCO3-Lösung
und anschließend
mit gesättigter
NaCl-Lösung
gewaschen und über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das Verdampfen des Lösungsmittels
und eine anschließende
Silicagelchromatographie unter Verwendung von MeOH:CH2Cl2:Et3N (20:1, v/v,
mit 1 % Triethylamin) ergibt die Titelverbindung.
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5'-O-Dimethoxytrityl-2'-O-[2(2-N,N-dimethylaminoethoxy)ethyl)]-5-methyluridin-3 '-O-(cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidit
-
Diisopropylaminotetrazolid
(0,6 g) und 2-Cyanoethoxy-N,N-diisopropylphosphoramidit (1,1 ml,
2 Äqu.) werden
einer Lösung
von 5'-O-Dimethoxytrityl-2'-O-[2(2-N,N-dimethylaminoethoxy)ethyl)]-5-methyluridin
(2,17 g, 3 mmol), das in CH2Cl2 (20
ml) gelöst
ist, unter einer Argonatmosphäre
zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wird über Nacht gerührt und
das Lösungsmittel
wird verdampft. Der resultierende Rückstand wird mittels Silicagel-Flashsäulenchromatographie
mit Ethylacetat als Elutionsmittel gereinigt, wobei die Titelverbindung
erhalten wird.
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Beispiel 2
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Oligonukleotidsynthese
-
Unsubstituierte
und substituierte Phosphodiester-Oligonukleotide (P=O-Oligonukleotide)
werden auf einem automatisierten DNA-Synthesizer (Applied Biosystems
Modell 380B) unter Verwendung von Standard-Phosphoramiditchemie
mit Oxidation durch Iod synthetisiert.
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Phosphorothioate
(P=S) werden wie die Phosphodiesteroligonukleotide synthetisiert,
mit der Ausnahme, dass die Standard-Oxidationsflasche durch eine
0,2 M-Lösung
von 3H-1,2-Benzodithiol-3-on-1,1-dioxid
in Acetonitril für
die schrittweise Schwefelung der Phosphitbindungen ersetzt wurde.
Der Schwefelungswarteschritt wurde auf 68 s verlängert und nach diesem folgte
der Capping-Schritt. Nach der Abspaltung von der CPG-Säule und
dem Entschützen
in konzentriertem Ammoniumhydroxid bei 55°C (18 Stunden) wurden die Oligonukleotide
durch zweimaliges Ausfällen
mit 2,5 Volumina Ethanol aus einer 0,5 M NaCl- Lösung
gereinigt. Phosphinatoligonukleotide werden gemäß der Beschreibung in dem US-Patent 5,508,270,
das unter Bezugnahme einbezogen wird, hergestellt.
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Alkylphosphonatoligonukleotide
werden gemäß der Beschreibung
in dem US-Patent 4,469,863, das unter Bezugnahme einbezogen wird,
hergestellt.
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3'-Desoxy-3'-methylenphosphonatoligonukleotide
werden gemäß der Beschreibung
in den US-Patenten 5,610,289 oder 5,625,050, die unter Bezugnahme
einbezogen werden, hergestellt.
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Phosphoramiditoligonukleotide
werden gemäß der Beschreibung
im US-Patent 5,256,775 oder im US-Patent 5,366,878, die unter Bezugnahme
einbezogen werden, hergestellt.
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Alkylphosphonothioatoligonukleotide
werden gemäß der Beschreibung
in den veröffentlichten PCT-Anmeldungen
PCT/US94/00902 und PCT/US93/06976 (als WO 94/17093 bzw. WO 94/02499
veröffentlicht),
die unter Bezugnahme einbezogen werden, hergestellt.
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3'-Desoxy-3'-aminophosphoramidatoligonukleotide
werden gemäß der Beschreibung
in dem US-Patent 5,476,925, das unter Bezugnahme einbezogen wird,
hergestellt.
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Phosphotriesteroligonukleotide
werden gemäß der Beschreibung
in dem US-Patent 5,023,243, das unter Bezugnahme einbezogen wird,
hergestellt.
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Boranophosphatoligonukleotide
werden gemäß der Beschreibung
in den US-Patenten 5,130,302 und 5,177,198, die beide unter Bezugnahme
einbezogen werden, hergestellt.
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Beispiel 3
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Oligonukleosidsynthese
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Methylenmethylimino-verknüpfte Oligonukleoside,
die auch als MMI-verknüpfte
Oligonukleoside bezeichnet werden, Methylendimethylhydrazo-verknüpfte Oligonukleoside,
die auch als MDH-verknüpfte
Oligonukleoside bezeichnet werden, und Methylencarbonylaminoverknüpfte Oligonukleoside,
die auch als Amid-3-verknüpfte
Oligonukleoside bezeichnet werden, und Methylenaminocarbonyl-verknüpfte Oligonukleoside,
die auch als Amid-4-verknüpfte Oligonukleoside
bezeichnet werden, sowie Verbindungen mit gemischtem Grundgerüst, die
z.B. alternierende MMI- und P=O- oder P=S-Bindungen aufweisen, werden
ge mäß der Beschreibung
in den US-Patenten 5,378,825, 5,386,023, 5,489,677, 5,602,240 und
5,610,289, die alle unter Bezugnahme einbezogen werden, hergestellt.
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Formacetal-
und Thioformacetal-verknüpfte
Oligonukleoside werden gemäß der Beschreibung
in den US-Patenten 5,264,562 und 5,264,564, die unter Bezugnahme
einbezogen werden, hergestellt.
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Ethylenoxid-verknüpfte Oligonukleoside
werden gemäß der Beschreibung
in dem US-Patent 5,223,618, das unter Bezugnahme einbezogen wird,
hergestellt.
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Beispiel 4
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PNA-Synthese
-
Peptidnukleinsäuren (PNA's) werden gemäß einem
beliebigen der Verfahren hergestellt, die in Peptide Nucleic Acids
(PNA): Synthesis, Properties and Potential Applications, Bioorganic & Medicinal Chemistry, 1996,
4, 5–23,
beschrieben sind. Sie können
auch gemäß den US-Patenten 5,539,082,
5,700,922 und 5,719,262, die unter Bezugnahme einbezogen werden,
hergestellt werden.
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Beispiel 5
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Synthese von
chimären
Oligonukleotiden
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Bei
chimären
Oligonukleotiden, Oligonukleosiden oder gemischten Oligonukleotiden/Oligonukleosiden
der Erfindung kann es sich um mehrere verschiedenartige Typen handeln.
Diese umfassen einen ersten Typ, bei dem das „Gap"-Segment verknüpfter Nukleoside zwischen den
5'- und 3'-„Wing"-Segmenten verknüpfter Nukleoside angeordnet
ist, und einen zweiten Typ mit „offenem Ende", bei dem das „Gap"-Segment entweder
an dem 3'- oder
dem 5'-Ende der
oligomeren Verbindung angeordnet ist. Oligonukleotide des ersten Typs
sind in dem Fachgebiet auch als „Gapmere" oder Gapped-Oligonukleotide bekannt.
Oligonukleotide des zweiten Typs sind in dem Fachgebiet auch als „Hemimere" oder „Wingmere" bekannt.
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Chimäre [2'-O-Me]--[2'-desoxy]--[2'-O-Me]-Phosphorothioat-Oligonukleotide
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Chimäre Oligonukleotide
mit 2'-O-Alkylphosphorothioat-
und 2'-Desoxyphosphorothioat-Oligonukleotidsegmenten
werden wie oben unter Verwendung eines automatisierten DNA-Synthesizers Modell
380B von Applied Biosystems synthetisiert. Oligonukleotide werden
mit dem automatisierten Synthesizer und 2'-Desoxy-5'-dimethoxytrityl-3'-O-phosphoramidit für den DNA-Teil und 5'-Dimethoxytrityl-2'-O-methyl-3'-O-phosphoramidit
für 5'- und 3'-Wings synthetisiert.
Der Standardsynthesezyklus wird durch Verlängern des Warteschritts nach
der Abgabe von Tetrazol und Base auf 600 s, der für RNA viermal
und für
2'-O-Methyl zweimal
wiederholt wird, modifiziert. Das vollständig geschützte Oligonukleotid wird von
dem Träger
abgespalten und die Phosphatgruppe wird bei Raumtemperatur über Nacht
in 3:1 Ammoniak/Ethanol entschützt
und dann zur Trockne lyophilisiert. Dann wird eine Behandlung in
methanolischem Ammoniak für
24 Stunden bei Raumtemperatur duchgeführt, um alle Basen zu entschützen, und
die Probe wird erneut zur Trockne lyophilisiert. Das Pellet wird in
1 M TBAF in THF für
24 Stunden bei Raumtemperatur resuspendiert, um die 2'-Positionen zu entschützen. Die
Reaktion wird dann mit 1 M TEAA gequencht und die Probe wird dann
mittels eines Rotovac auf die Hälfte des
Volumens vermindert, bevor sie auf einer G25-Größenausschlusssäule entsalzt
wird. Das gewonnene Oligonukleotid wird dann bezüglich der Ausbeute und der
Reinheit mittels Kapillarelektrophorese und mittels Massenspektrometrie
spektrophotometrisch analysiert.
Chimäre [2'-O-(2-Methoxyethyl)]--[2'-desoxy]--[2'-O-(methoxyethyl)]-Phosphorothioat-Oligonukleotide
Chimäre [2'-O-(2-Methoxyethyl)]--[2'-desoxy]--[2'-O-(methoxyethyl)]-Phosphorothioat-Oligonukleotide
wurden mit dem vorstehenden Verfahren für das chimäre 2'-O-Methyloligonukleotid
hergestellt, wobei die 2'-O-Methylamidite
durch 2'-O-(Methoxyethyl)amidite
ersetzt wurden.
Chimäre
[2'-O-(2-Methoxyethyl)phosphodiester]--[2'-desoxyphosphorothioat]--[2'-O-(2-methoxyethyl)phosphodiester]-Oligonukleotide
Chimäre [2'-O-(2-Methoxyethyl)phosphodiester]--[2'-desoxyphosphorothioat]--[2'-O-(methoxyethyl)phosphodiester]-Oligonukleotide
wurden mit dem vorstehenden Verfahren für das chimäre 2'-O-Methyloligonukleotid hergestellt,
wobei die 2'-O-Methylamidite
durch 2'-O-(Methoxyethyl)amidite
ersetzt wurden, eine Oxidation mit Iod zur Erzeugung der Phosphodiester-Internukleotidverknüpfungen
innerhalb der Wing-Abschnitte der chimären Strukturen und eine Schwefelung
unter Verwendung von 3,H-1,2-Benzodithiol-3-on-1,1-dioxid(Beaucage-Reagenz)
zur Erzeugung der Phosphorothioat-Internukleotidverknüpfungen
für das
zentrale Gap durchgeführt
wurden.
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Andere
chimäre
Oligonukleotide, chimäre
Oligonukleoside und gemischte Chimäre Oligonukleotide/Oligonukleoside
werden gemäß dem US-Patent
5,623,065, das unter Bezugnahme einbezogen wird, synthetisiert.
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Beispiel 6
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Oligonukleotidisolierung
-
Nach
der Abspaltung von der Controlled Pore Glass-Säule (Applied Biosystems) und
Entschützen
in konzentriertem Ammoniumhydroxid bei 55°C für 18 Stunden werden die Oligonukleotide
oder Oligonukleoside durch zweimaliges Ausfällen aus 0,5 M NaCl mit 2,5
Volumina Ethanol gereinigt. Synthetisierte Oligonukleotide wurden
mittels Polyacrylamid-Gelelektrophorese
auf denaturierenden Gelen analysiert und so beurteilt, dass es sich
um mindestens 85 % des Volllängenmaterials
handelt. Die relativen Mengen von Phosphorothioat- und Phosphodiesterverknüpfungen,
die bei der Synthese erhalten worden sind, wurden mittels 31P-NMR-Spektroskopie periodisch geprüft und für einige
Studien wurden Oligonukleotide mittels HPLC gereinigt, wie es von Chiang
et al., J. Biol. Chem. 1991, 266, 18162–18171 beschrieben worden ist.
Die mit HPLC-gereinigtem Material erhaltenen Ergebnisse waren denjenigen ähnlich,
die mit nicht-HPLC-gereinigtem Material erhalten worden sind.
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Beispiel 7
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Oligonukleotidsynthese – 96-Well-Plattenformat
-
Oligonukleotide
wurden mittels Festphasen-P(III)-Phosphoramiditchemie auf einem
automatisierten Synthesizer synthetisiert, der 96 Sequenzen gleichzeitig
in einem 96-Well-Standardformat
synthetisieren konnte. Phosphodiester-Internukleotidbindungen wurden
durch Oxidation mit wässrigem
Iod erhalten. Phosphorothioat-Internukleotidbindungen wurden mittels
Schwefelung unter Verwendung von 3,H-1,2-Benzodithiol-3-on-1,1-dioxid
(Beaucage-Reagenz) in wasserfreiem Acetonitril erzeugt. Base-geschützte beta-Cyanoethyldiisopropyl-Standard-Phosphoramidite
wurden von kommerziellen Erzeugern erworben (z.B. PE-Applied Biosystems,
Foster City, CA, oder Pharmacia, Piscataway, NJ). Nicht-Standard-Nukleoside werden
gemäß bekannter
Literaturverfahren oder patentierter Verfahren synthetisiert. Sie
werden als Base-geschützte
beta-Cyanoethyldiisopropylphos-phoramidite verwendet.
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Oligonukleotide
wurden vom Träger
abgespalten und mit konzentriertem NH4OH
bei erhöhter
Temperatur (55 bis 60°C)
für 12
bis 16 Stunden entschützt
und das freigesetzte Produkt wurde dann unter Vakuum getrocknet.
Das getrocknete Produkt wurde dann in sterilem Wasser resuspendiert,
um eine Masterplatte zu erhalten, von der alle analytischen Proben
und Testplattenproben dann unter Verwendung von Pipettierrobotern
verdünnt
werden.
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Beispiel 8
-
Oligonukleotidanalyse – 96-Well-Plattenformat
-
Die
Oligonukleotidkonzentration in jedem Well wurde durch Verdünnen der
Proben und mit UV-Absorptionsspektroskopie bewertet. Die Volllängenintegrität der einzelnen
Produkte wurde durch Kapillarelektrophorese (CE) entweder im 96
Well-Format (Beckman P/ACETM MDQ) oder für individuell
hergestellte Proben auf einer käuflichen
CE-Vorrichtung (z.B. Beckman P/ACETM 5000,
ABI 270) bewertet. Die Base- und Grundgerüstzusammensetzung wurde mittels
Massenanalyse der Verbindungen unter Verwendung von Elektrospray-Massenspektroskopie
bestätigt.
Alle Testplatten wurden von der Masterplatte unter Verwendung von
automatischen Ein- und Mehrkanal-Pipettierrobotern verdünnt. Die
Platten wurden als akzeptabel beurteilt, wenn mindestens 85 % der
Verbindungen auf der Platte mindestens 85 % der Volllänge entsprachen.
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Beispiel 9
-
Zellkultur
und Oligonukleotidbehandlung
-
Der
Effekt von Antisense-Verbindungen auf die Zielnukleinsäureexpression
kann in jedwedem von verschiedenen Zelltypen getestet werden, mit
der Maßgabe,
dass die Zielnukleinsäure
in messbaren Konzentrationen vorliegt. Dies kann routinemäßig unter
Verwendung von z.B. PCR oder Northern-Blot-Analyse bestimmt werden.
Die folgenden vier Zelltypen werden für Veranschaulichungszwecke
bereitgestellt, jedoch können
auch andere Zelltypen routinemäßig verwendet
werden.
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T24-Zellen:
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Die Übergangszellen-Blasenkarzinomzelllinie
T-24 wurde von der American Type Culture Collection (ATCC) (Manassas,
VA) erhalten. T-24-Zellen wurden routinemäßig in vollständigen McCoy's 5A-Basalmedien (Gibco/Life
Technologies, Gaithersburg, MD), die mit 10 fetalem Kälberserum
(Gibco/Life Technologies, Gaithersburg, MD), 100 Einheiten/ml Penicillin
und 100 Mikrogramm pro ml Streptomycin (Gibco/Life Technologies,
Gaithersburg, MD) ergänzt
waren, kultiviert. Die Zellen wurden routinemäßig durch Trypsinisierung und Verdünnung einer
Passage unterworfen, wenn sie 90 % Konfluenz erreicht hatten. Die
Zellen wur den zur Verwendung in der RT-PCR-Analyse in 96 Well-Platten
(Falcon-Primaria #3872) mit einer Dichte von 7000 Zellen/Well ausgesät.
-
Für das Northern-Blotting
oder eine andere Analyse können
Zellen auf 100 mm- oder andere Standard-Gewebekulturplatten ausgesät und unter
Verwendung geeigneter Volumina an Medium und Oligonukleotid entsprechend
behandelt werden.
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A549-Zellen:
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Die
menschliche Lungenkarzinomzelllinie A549 wurde von der American
Type Culture Collection (ATCC) (Manassas, VA) erhalten. A549-Zellen
wurden routinemäßig in DMEM-Basalmedien (Gibco/Life
Technologies, Gaithersburg, MD), die mit 10 % fetalem Kälberserum
(Gibco/Life Technologies, Gaithersburg, MD), 100 Einheiten/ml Penicillin
und 100 Mikrogramm pro ml Streptomycin (Gibco/Life Technologies,
Gaithersburg, MD) ergänzt
waren, kultiviert. Die Zellen wurden routinemäßig durch Trypsinisierung und
Verdünnung
einer Passage unterworfen, wenn sie 90 % Konfluenz erreicht hatten.
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NHDF-Zellen:
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Menschliche
neonatale dermale Fibroblasten (NHDF) wurden von der Clonetics Corporation
(Walkersville, MD) erhalten. NHDF's wurden routinemäßig in Fibroblastenwachstumsmedium
(Clonetics Corporation, Walkersville, MD) gehalten, das gemäß der Empfehlung
des Lieferanten ergänzt
worden war. Die Zellen wurden gemäß den Empfehlungen des Lieferanten
für bis
zu 10 Passagen aufrechterhalten.
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HEK-Zellen:
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Menschliche
embrionale Keratinocyten (HEK) wurden von der Clonetics Corporation
(Walkersville, MD) erhalten. HEK's
wurden routinemäßig in Keratinocytenwachstumsmedium
(Clonetics Corporation, Walkersville, MD) gehalten, das gemäß der Empfehlung
des Lieferanten formuliert worden war. Die Zellen wurden gemäß den Empfehlungen
des Lieferanten routinemäßig für bis zu
10 Passagen aufrechterhalten.
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Behandlung mit Antisense-Verbindungen:
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Wenn
Zellen eine Konfluenz von 80 % erreicht hatten, wurden sie mit Oligonukleotid
behandelt. Für Zellen,
die in 96 Well-Platten wachsen gelassen worden sind, wurden die
Wells einmal mit 200 μl
OPTI-MEMTM-1 reduziertem Serum-Medium (Gibco
BRL) gewaschen und dann mit 130 μl
OPTI-MEMTM-1, das 3,75 μg/ml LIPOFECTINTM (Gibco
BRL) enthielt, und dem gewünschten
Oligonukleotid bei einer Endkonzentration von 150 nM behandelt.
Nach 4 Stunden Behandlung wurde das Medium durch frisches Medium
ersetzt. Die Zellen wurden 16 Stunden nach der Oligonukleotidbehandlung
geerntet.
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Beispiel 10
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Analyse der Oligonukleotidinhibierung
der Expression von X-verknüpftem
Inhibitor der Apoptose
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Eine
Antisense-Modulierung der Expression von X-verknüpftem Inhibitor der Apoptose
kann mit verschiedenen bekannten Verfahren getestet werden. Beispielsweise
können
die mRNA-Konzentrationen
von X-verknüpftem
Inhibitor der Apoptose z.B. mit einer Northern-Blot-Analyse, einer kompetetiven
Polymerasekettenreaktion (PCR) oder einer Echtzeit-PCR (RT-PCR) quantifiziert
werden. Eine quantitative Echtzeit-PCR ist gegenwärtig bevorzugt.
Die RNA-Analyse kann mit der gesamten zellulären RNA oder poly(A) + mRNA durchgeführt werden.
Verfahren zur RNA-Isolierung sind z.B. in F.M. Ausubel et al., Current
Protocols in Molecular Biology, Band 1, Seiten 4.1.1–4.2.9 und
4.5.1–4.5.3,
John Wiley & Sons,
Inc., 1993, beschrieben. Eine Northern-Blot-Analyse ist in dem Fachgebiet
Routine und ist z.B. in F.M. Ausubel et al., Current Protocols in Molecular
Biology, Band 1, Seiten 4.2.1–4.2.9,
John Wiley & Sons,
Inc., 1996, beschrieben. Eine quantitative Echtzeit-PCR kann zweckmäßig unter
Verwendung des käuflichen
ABI PRISMTM 7700-Sequenznachweissystems,
das von PE-Applied
Biosystems, Foster City, CA, erhältlich
ist und gemäß den Anweisungen
des Herstellers verwendet wird, erreicht werden. Andere PCR-Verfahren
sind ebenfalls bekannt.
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Die
Proteinkonzentrationen von X-verknüpftem Inhibitor der Apoptose
können
mit verschiedenen bekannten Verfahren quantifiziert werden, wie
Immunpräzipitation,
Western-Blot-Analyse
(Immunoblotting), ELISA oder Fluoreszenz-aktivierte Zellsortierung
(FACS). Antikörper,
die gegen den X-verknüpften
Inhibitor der Apoptose gerichtet sind, können von verschiedenen Quellen
identifiziert und erhalten werden, wie z.B. dem MSRS-Antikörperkatalog
(Aerie Corporation, Birmingham, MI), oder sie können mittels herkömmlicher
Antikörpererzeugungsverfahren
hergestellt werden. Verfahren zur Herstellung polyklonaler Antiseren
sind z.B. in F.M. Ausubel et al., Current Protocols in Molecular
Biology, Band 2, Seiten 11.12.1–11.12.9,
John Wiley & Sons, Inc.,
1997, beschrieben. Die Herstellung monoklonaler Antikörper ist
z.B. in F.M. Ausubel et al., Current Protocols in Molecular Biology,
Band 2, Seiten 11.4.1–11.11.5,
John Wiley & Sons,
Inc., 1997, beschrieben.
-
Immunpräzipitationsverfahren
sind in dem Fachgebiet Standard und finden sich z.B. in F.M. Ausubel et
al., Current Protocols in Molecular Biology, Band 2, Seiten 10.16.1–10.16.11,
John Wiley & Sons,
Inc., 1998. Western-Blot-Analysen (Immunoblot-Analysen) sind in
dem Fachgebiet Standard und finden sich z.B. in F.M. Ausubel et
al., Current Protocols in Molecular Biology, Band 2, Seiten 10.8.1–10.8.21,
John Wiley & Sons,
Inc., 1997. Enzymimmuntests (ELISA) sind in dem Fachgebiet Standard
und finden sich z.B. in F.M. Ausubel et al., Current Protocols in
Molecular Biology, Band 2, Seiten 11.2.1–11.2.22, John Wiley & Sons, Inc., 1991.
-
Beispiel 11
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Poly(A) + mRNA-Isolierung
-
Poly(A)
+ mRNA wurde gemäß Miura
et al., Clin. Chem., 1996, 42, 1758–1764, isoliert. Andere Verfahren
zur Isolierung von poly(A) + mRNA sind z.B. in F.M. Ausubel et al.,
Current Protocols in Molecular Biology, Band 1, Seiten 4.5.1–4.5.3,
John Wiley & Sons,
Inc., 1993, beschrieben. Dabei wurde bei Zellen, die auf 96 Well-Platten
wachsen gelassen worden sind, das Wachstumsmedium von den Zellen
entfernt und jeder Well wurde mit 200 μl kaltem PBS gewaschen. 60 μl Lysepuffer
(10 mM Tris-HCl, pH 7,6, 1 mM EDTA, 0,5 M NaCl, 0,5 % NP-40, 20 mM Vanadyl-Ribonukleosidkomplex)
wurden jedem Well zugesetzt, die Platte wurde schwach bewegt und
dann 5 min bei Raumtemperatur inkubiert. 55 μl des Lysats wurden auf Oligo
d(T)-beschichtete 96 Well-Platten (AGCT Inc., Irvine, CA) übertragen.
Die Platten wurden 60 min bei Raumtemperatur inkubiert und dreimal
mit 200 μl
Waschpuffer (10 mM Tris-HCl,
pH 7,6, 1 mM EDTA, 0,3 M NaCl) gewaschen. Nach dem letzten Waschvorgang
wurde die Platte mit Papierhandtüchern
abgetupft, um überschüssigen Waschpuffer
zu entfernen, und dann 5 min luftgetrocknet. 60 μl Elutionspuffer (5 mM Tris-HCl,
pH 7,6), der auf 70°C
vorgewärmt
worden war, wurden jedem Well zugesetzt und die Platte wurde auf
einer 90°C
heißen
Platte 5 min inkubiert, und das Eluat wurde dann auf eine frische
96 Well-Platte überführt.
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Zellen,
die auf 100 mm-Standardplatten oder anderen Standardplatten wachsen
gelassen worden sind, können
unter Verwendung entsprechender Volumina aller Lösungen entsprechend behandelt
werden.
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Beispiel 12
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Gesamt-RNA-Isolierung
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Die
Gesamt-RNA wurde unter Verwendung eines RNEASY 96TM-Kits
und von Puffern, die von Qiagen Inc. (Valencia, CA) erhalten worden
waren, gemäß den empfohlenen
Verfahren des Herstellers isoliert. Dabei wurde bei Zellen, die
auf 96 Well-Platten wachsen gelassen worden sind, das Wachstumsmedium
von den Zellen entfernt und jeder Well wurde mit 200 μl kaltem
PBS gewaschen. Jedem Well wurden 100 μl Puffer-RLT zugesetzt und die
Platte wurde 20 s heftig bewegt. Jedem Well wurden dann 100 μl 70 %iges
Ethanol zugesetzt und der Inhalt wurde durch dreimaliges Auf- und
Ab-Pipettieren gemischt. Die Proben wurden dann in die RNEASY 96TM-Well-Platte, die an einem QIAVACTM-Verteiler angebracht war, der mit einer
Abfallsammelplatte ausgestattet war, überführt und an eine Vakuumquelle
angeschlossen. Das Vakuum wurde 15 s angelegt. 1 ml Puffer RW1 wurde
jedem Well der RNEASY 96TM-Platte zugesetzt
und das Vakuum wurde erneut für
15 s angelegt. Dann wurde jedem Well der RNEASY 96TM-Platte
1 ml Puffer RPE zugesetzt und das Vakuum wurde für einen Zeitraum von 15 s angelegt.
Der Puffer RPE-Waschvorgang wurde dann wiederholt und das Vakuum wurde
für zusätzliche
10 min angelegt. Die Platte wurde dann von dem QIAVACTM-Verteiler
entfernt und auf Papierhandtüchern
trockengetupft. Die Platte wurde dann wieder an dem QIAVACTM-Verteiler, der mit einem Sammelröhrchengestell
ausgestattet war, das 1,2 ml-Sammelröhrchen enthielt, angebracht.
Die RNA wurde dann durch Pipettieren von 60 μl Wasser in jeden Well, Inkubieren
für 1 min
und dann Anlegen des Vakuums für
30 s eluiert. Der Elutionsschritt wurde mit zusätzlichen 60 μl Wasser
wiederholt.
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Die
wiederholten Pipettier- und Elutionsschritte können unter Verwendung eines
QIAGEN Bio-Roboter 9604 (Qiagen, Inc., Valencia, CA) automatisiert
werden. Im Wesentlichen nach dem Lysieren der Zellen auf der Kulturplatte
wird die Platte auf die Auflage des Roboters überführt, wo die Pipettier-, DNase-Behandlungs- und
Elutionsschritte durchgeführt
werden.
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Beispiel 13
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Quantitative Echtzeit-PCR-Analyse
der mRNA-Konzentrationen von X-verknüpftem Inhibitor der Apoptose
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Die
Quantifizierung der mRNA-Konzentrationen von X-verknüpftem Inhibitor
der Apoptose wurde mittels quantitativer Echtzeit-PCR unter Verwendung
des ABI PRISMTM 7700 Sequenznachweissystems
(PE-Applied Biosystems, Foster City, CA) gemäß den Anweisungen des Herstellers
bestimmt. Dabei handelt es sich um ein Fluoreszenznachweissystem
auf nicht-Gel-Basis mit geschlossenen Röhrchen, das eine Quantifizierung
von Produkten der Polymerasekettenreaktion (PCR) mit hohem Durchsatz
in Echtzeit ermöglicht.
Im Gegensatz zu einer Standard-PCR, bei der die Amplifizierungsprodukte
nach dem Abschluss der PCR quantifiziert werden, werden die Produkte
bei der quantitativen Echtzeit-PCR so quantifiziert, wie sie sich
ansammeln. Dies wird durch Einbringen einer Oligonukleotidsonde
in die PCR-Reaktion
erreicht, die spezifisch zwischen den Vorwärts- und Rückwärtsprimern der PCR hybridisiert
und zwei Fluoreszenzfarbstoffe enthält. Ein Reporterfarbstoff (z.B.
JOE oder FAM, der entweder von Operon Technologies Inc., Alameda,
CA, oder PE-Applied Biosystems, Foster City, CA, erhalten worden
ist) wird an das 5'-Ende
der Sonde gebunden und ein Quencher-Farbstoff (z.B. TAMRA, der entweder
von Operon Technologies Inc., Alameda, CA, oder PE-Applied Biosystems,
Foster City, CA, erhalten worden ist) wird an das 3'-Ende der Sonde gebunden.
Wenn die Sonde und die Farbstoffe intakt sind, wird die Emission
des Reporterfarbstoffs durch die Nähe des 3'-Quencherfarbstoffs gequencht. Während der
Amplifizierung erzeugt die Hybridisierung der Sonde an die Zielsequenz
ein Substrat, das durch die 5'-Exonukleaseaktivität der Taq-Polymerase
gespalten werden kann. Während
der Verlängerungsphase
des PCR-Amplifizierungszyklus setzt die Spaltung der Sonde durch
die Taq-Polymerase den Reporterfarbstoff von dem Rest der Sonde
(und somit von dem Quencherrest) frei und ein sequenzspezifisches Fluoreszenzsignal
wird erzeugt. Bei jedem Zyklus werden zusätzliche Reporterfarbstoffmoleküle von ihren
jeweiligen Sonden abgespalten und die Fluoreszenzintensität wird in
regelmäßigen Abständen durch
eine Laseroptik überwacht,
die in das ABI PRISMTM 7700 Sequenznachweissystem
eingebaut ist. Bei jedem Test erzeugt eine Reihe von parallelen
Reaktionen, die Reihenverdünnungen
von mRNA von unbehandelten Kontrollproben enthalten, eine Standardkurve,
die zur Quantifizierung der prozentualen Inhibierung nach der Antisense-Oligonukleotidbehandlung
von Testproben verwendet wird.
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PCR-Reagenzien
wurden von PE-Applied Biosystems, Foster City, CA, erhalten. RT-PCR-Reaktionen wurden
durch Zugeben von 25 μl
PCR-Cocktail (1× TAQMANTM-Puffer A, 5,5 mM MgCl2,
jeweils 300 μM
dATP, dCTP und dGTP, 600 μM
dUTP, jeweils 100 nM Vorwärtsprimer,
Rückwärtsprimer
und Sonde, 20 Einheiten RNAse-Inhibitor, 1,25 Einheiten AMPLITAQ
GOLDTM und 12,5 Einheiten MuLV reverse Transkriptase)
zu 96 Well-Platten durchgeführt,
die 25 μl
poly(A)-mRNA-Lösung
enthielten. Die RT-Reaktion wurde durch Inkubieren für 30 min
bei 48°C
durchgeführt.
Nach 10 min Inkubieren bei 95°C
zur Aktivierung von AMPLITAQ GOLDTM wurden
40 Zyklen eines zweistufigen PCR-Protokolls durchgeführt: 95°C für 15 s (Denaturierung)
und anschließend
60°C für 1,5 min
(Hybridisierung/Verlängerung).
Sonden und Primer des X-verknüpften
Inhibitors der Apoptose wurden so gestaltet, dass sie an die menschliche
Sequenz des X-verknüpften
Inhibitors der Apoptose hybridisieren, und zwar unter Verwendung
einer veröffentlichten
Sequenzinformation (GenBank-Zugangsnummer U45880, hier als SEQ ID
NO:1 einbezogen).
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Für den X-verknüpften Inhibitor
der Apoptose waren die PCR-Primer:
Vorwärtsprimer: TTCCAAGTGGTAGTCCTGTTTCAG
(SEQ ID NO: 2),
Rückwärtsprimer:
GCACGGTATCTCCTTCACCAGTA (SEQ ID NO: 3), und die PCR-Sonde war: FAM-CAACACTGGCACGAGCAGGGTTTCTTT-TAMRA
(SEQ ID NO: 4), wobei FAM (PE-Applied Biosystems, Foster City, CA)
der fluoreszierende Reporterfarbstoff ist und TAMRA (PE-Applied
Biosystems, Foster City, CA) der Quencher-Farbstoff ist.
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Für GAPDH
waren die PCR-Primer:
Vorwärtsprimer:
GAAGGTGAAGGTCGGAGTC (SEQ ID NO: 5),
Rückwärtsprimer: GAAGATGGTGATGGGATTTC
(SEQ ID NO: 6), und die PCR-Sonde war: 5'-JOE-CAAGCTTCCCGTTCTCAGCC-TAMRA-3' (SEQ ID NO: 7),
wobei JOE (PE-Applied Biosystems, Foster City, CA) der fluoreszierende
Reporterfarbstoff ist und TAMRA (PE-Applied Biosystems, Foster City, CA)
der Quencher-Farbstoff ist.
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Beispiel 14
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Northern-Blot-Analyse
der mRNA-Konzentrationen des X-verknüpften Inhibitors der Apoptose
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18
Stunden nach der Antisense-Behandlung wurden Zellmonoschichten zweimal
mit kaltem PBS gewaschen und in 1 ml RNAZOLTM (TEL-TEST „B" Inc., Friendswood,
TX) lysiert. Die Gesamt-RNA wurde gemäß den vom Hersteller empfohlenen
Protokollen hergestellt. 20 μg
Gesamt-RNA wurden mittels Elektrophorese durch 1,2 % Agarosegele,
die 1,1 % Formaldehyd enthielten, unter Verwendung eines MOPS-Puffersystems (AMRESCO,
Inc., Solon, OH) fraktioniert. Die RNA wurde von dem Gel auf HYBONDTM-N+-Nylonmembranen (Amersham Pharmacia
Biotech, Piscataway, NJ) durch eine Kapillarübertragung über Nacht unter Verwendung
eines Northern/Southern-Übertragungspuffersystems
(TEL-TEST „B" Inc., Friendswood,
TX) übertragen. Die
RNA-Übertragung
wurde durch eine Sichtbarmachung mit UV bestätigt. Die Membranen wurden
durch eine UV-Vernetzung unter Verwendung eines STRATALINKERTM-UV-Vernetzers 2400 (Stratagene, Inc.,
La Jolla, CA) fixiert.
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Membranen
wurden unter Verwendung einer QUICKHYBTM-Hybridisierungslösung (Stratagene,
La Jolla, CA) unter Verwendung der Empfehlungen des Herstellers
für stringente
Bedingungen mit einer für
den X-verknüpften
Inhibitor der Apoptose spezifischen Sonde, die mittels PCR unter
Verwendung des Vorwärtsprimers
TTCCAAGTGGTAGTCCTGTTTCAG (SEQ ID NO: 2) und des Rückwärtsprimers
GCACGGTATCTCCTTCACCAGTA (SEQ ID NO: 3) hergestellt worden ist, versehen.
Um Variationen bei der Beladung und der Übertragungseffizienz zu normalisieren,
wurden Membranen abgestrippt und bezüglich Glyceraldehyd-3-phosphat-Dehydrogenase
(GAPDH)-RNA (Clontech, Palo Alto, CA) mit einer Sonde verse hen.
Hybridisierte Membranen wurden unter Verwendung eines PHOSPHORIMAGERTM und IMAGEQUANTTM-Software V3.3
(Molecular Dynamics, Sunnyvale, CA) visualisiert und quantifiziert.
Die Daten wurden bezüglich GAPDH-Konzentrationen
in unbehandelten Kontrollen normalisiert.
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Beispiel 15
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Antisense-Inhibierung
der Expression von Phosphorothioat-Oligodesoxynukleotiden von X-verknüpftem Inhibitor
der Apoptose
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Erfindungsgemäß wurde
eine Reihe von Oligonukleotiden unter Verwendung veröffentlichter
Sequenzen (GenBank-Zugangsnummer U45880, hier als SEQ ID NO: 1 einbezogen)
so gestaltet, dass sie verschiedene Regionen der RNA des menschlichen
X-verknüpften
Inhibitors der Apoptose als Ziel ansteuern. Die Oligonukleotide
sind in der Tabelle 1 gezeigt. Die Zielstellen werden durch die
Nummern der Nukleotide angegeben, wie sie in der Sequenzquellenreferenz
angegeben sind (GenBank-Zugangsnummer U45880), an die das Oligonukleotid
bindet. Alle Verbindungen in der Tabelle 1 sind Oligodesoxynukleotide
mit durchgängigen
Phosphorothioatgrundgerüsten
(Internukleosidbindungen). Die Verbindungen wurden bezüglich des
Effekts auf die mRNA-Konzentrationen des X-verknüpften Inhibitors der Apoptose
mittels quantitativer Echtzeit-PCR, wie sie hier in anderen Beispielen
beschrieben wird, analysiert. Die Daten sind Mittelwerte aus zwei
Experimenten. Gegebenenfalls steht „N.D." für „keine
Daten".
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Tabelle
1 Inhibierung
der mRNA-Konzentrationen des X-verknüpften Inhibitors der Apoptose
durch Phosphorothioat-Oligodesoxynukleotide
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Gemäß der Tabelle
1 zeigten die SEQ ID NOs 8, 12, 13, 15, 21, 23, 25, 26, 27, 28,
30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 40, 41, 42, 43 und 44 in diesem
Test eine mindestens 20 %ige Inhibierung der Expression des X-verknüpften Inhibitors
der Apoptose und sind daher bevorzugt.
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Beispiel 16
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Antisense-Inhibierung
der Expression von Phosphorothioat-2'-MOE-gapmer-Oligonukleotiden des X-verknüpften Inhibitors
der Apoptose
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Erfindungsgemäß wurde
eine zweite Reihe von Oligonukleotiden synthetisiert, die auf den
menschlichen X-verknüpften
Inhibitor der Apoptose gerichtet sind. Die Oligonukleotidsequenzen
sind in der Tabelle 2 gezeigt. Die Zielstellen werden durch die
Nummern der Nukleotide angegeben, wie sie in der Sequenzquellenreferenz
angegeben sind (GenBank-Zugangsnum-mer
U45880), an die das Oligonukleotid bindet.
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Alle
Verbindungen in der Tabelle 2 sind chimäre Oligonukleotide („Gapmere"), die eine Länge von
20 Nukleotiden aufweisen und aus einer zentralen „Gap"-Region bestehen,
die aus zehn 2'-Desoxynukleotiden zusammengesetzt
ist, und die auf beiden Seiten (5'- und 3'-Richtung)
von Fünf-Nukleotid-„Wings" flankiert sind.
Die Wings sind aus 2'-Methoxyethyl-Nukleotiden (2'-MOE-Nukleotiden)
zusammengesetzt. Die Internukleosid-Verknüpfungen (Grundgerüst-Verknüpfungen)
sind im gesamten Oligonukleotid Phosphorothioat (P=S). Cytidinreste
in den 2'-MOE-Wings
sind 5-Methylcytidine.
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Die
Daten wurden mittels quantitativer Echtzeit-PCR erhalten, wie es
hier in anderen Beispielen beschrieben ist, und stellen den Durchschnitt
von zwei Experimenten dar. Gegebenenfalls steht „N.D." für „keine Daten".
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Tabelle
2 Inhibierung
der mRNA-Konzentrationen des X-verknüpften Inhibitors der Apoptose
durch chimäre
Phosphorothioat-Oligonukleotide, die 2'-MOE-Wings und ein Desoxy-Gap aufweisen
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Gemäß der Tabelle
2 zeigten die SEQ ID NOs 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18,
19, 20, 21, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 31, 32, 33, 34, 35, 36,
37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44 und 45 in diesem Experiment eine mindestens
20 %ige Inhibierung der Expression des X-verknüpften Inhibitors der Apoptose
und sind daher bevorzugt.
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Beispiel 17
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Western-Blot-Analyse der
Proteinkonzentrationen des X-verknüpften Inhibitors der Apoptose
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Eine
Western-Blot-Analyse (Immunoblot-Analyse) wird unter Verwendung
von Standardverfahren durchgeführt.
Zellen werden 16 bis 20 Stunden nach der Oligonukleotidbehandlung
geerntet, einmal mit PBS gewaschen, in Laemmli-Puffer (100 μl/Well) suspendiert,
5 min gekocht und auf ein 16 % SDS-PAGE-Ge) aufgebracht. Die Gele
werden 1,5 Stunden bei 150 V laufen gelassen und auf eine Membran
für das
Western-Blotting übertragen.
Es wird ein geeigneter primärer
Antikörper,
der gegen den X-verknüpften
Inhibitor der Apoptose gerichtet ist, mit einem radiomarkierten
oder fluoreszierend markierten sekundären Antikörper, der gegen die primäre Antikörperspezies
gerichtet ist, verwendet. Die Banden werden unter Verwendung eines
PHOSPHORIMAGERTM (Molecular Dynamics, Sunnyvale,
CA) sichtbar gemacht.
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