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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung
für die
Ermittlung der Position eines Beobachtungskoordinatensystems, das
mit einem Bildaufnahmeorgan einer Kamera verbunden ist, in Bezug
zu einem sichtbaren Koordinatensystem, das mit der Kamera fest verbunden
ist.
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Wenn
eine Videokamera in einer Vorrichtung für die Ermittlung der räumlichen
Position eines Gegenstandes eingesetzt wird, ist es notwendig, das
geometrische Beobachtungs-Koordinatensystem genau zu kennen, das
dem Bildaufnahmeorgan der Kamera zugeordnet ist. Tatsächlich ist
dieses Beobachtungs-Koordinatensystem wegen den Fertigungstoleranzen
der Kamera im Allgemeinen gegenüber
dem sichtbaren Koordinatensystem, das dem mechanischen Aufbau der
Kamera zugeordnet ist, verschoben.
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Zwecks
Vermeidung der Positionierungsfehler der Gegenstände ist es notwendig, diese
Verschiebung in Betracht zu ziehen und somit die genaue Position
des Beobachtungs-Koordinatensystems in Bezug zu dem mit dem Aufbau
der Kamera verbundenen sichtbaren Koordinatensystem zu ermitteln
oder mit jedem anderen mit dem Aufbau der Kamera verbundenen Koordinatensystem.
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Diese
Ermittlung ist im Allgemeinen kompliziert.
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Die
Erfindung hat die Aufgabe, ein einfaches Verfahren für die Ermittlung
der Position des Beobachtungs-Koordinatensystems einer Kamera in
Bezug zu einem sichtbaren Koordinatensystem anzugeben, das mit dieser
Kamera fest verbunden ist.
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Zu
diesem Zweck hat die Erfindung als Gegenstand ein Verfahren zur
Bestimmung der Position des Beobachtungs-Koordinatensystems in Bezug
zu einem mit dem Aufbau der Kamera verbundenen sichtbaren Koordinatensystems,
da durch gekennzeichnet, dass es folgende Schritte aufweist:
- a) es wird gegenüber der Kamera ein Spiegel
aufgestellt, der eine Bezugspunktanordnung mit bekannter geometrischer
Konfiguration aufweist, wobei der Spiegel so orientiert ist, dass
die Reflexion des sichtbaren Koordinatensystems durch die Kamera
beobachtet werden kann,
- b) ausgehend von der Kamera wird ein Bild des Spiegels erstellt,
in dem das reflektierte Bild des sichtbaren Koordinatensystems und
die Bezugspunktanordnung erscheinen; und
- c) es wird die Position des Beobachtungs-Koordinatensystems
der Kamera in Bezug zum sichtbaren Koordinatensystem ermittelt,
ausgehend von der Auswertung des Bildes, das durch die Reflexion
des sichtbaren Koordinatensystems im Spiegel und der Bezugspunktanordnung
erhalten wurde.
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Entsprechend
den unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten
weist das Verfahren eine oder mehrere der folgenden Merkmale auf:
- – in
Schritt c), um die Position des Beobachtungs-Koordinatensystems
in Bezug zu dem sichtbaren Koordinatensystem herzuleiten:
c') man bestimmt die
Position des Spiegels in Bezug zum Beobachtungs-Koordinatensystem
der Kamera, ausgehend von der Auswertung des Bildes der Bezugspunktanordnung;
c'') man bestimmt die Position des Bildes,
das durch die Reflexion des sichtbaren Koordinatensystems im Spiegel
(50) in Bezug zum Beobachtungs-Koordinatensystem der Kamera
erhalten wurde; und
c'') man bestimmt durch
Berechnung die relative Position des Beobachtungs-Koordinatensystems
in Bezug zum sichtbaren Koordinatensystem.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Ermittlung der Position
eines Beobachtungs-Koordinatensystems, das dem Bildaufnahmeorgan
einer Kamera zugeordnet ist, in Bezug zu einer räumlichen Richtung, definiert
durch eine bekannte Gerade, wobei die Kamera mit einem an ihr befestigten
sichtbaren Koordinatensystem ausgerüstet ist, dadurch gekennzeichnet,
dass:
- A) man bestimmt die Position des Beobachtungs-Koordinatensystems
in Bezug zu dem sichtbaren Koordinatensystem durch ein Verfahren,
wie weiter oben definiert;
- B) man erzeugt zwei Bilder desselben Spiegels, auf denen das
sichtbare Koordinatensystem erscheint, in zwei unterschiedlichen
Positionen des Spiegels in einem Winkel um die Gerade verschoben;
- C) man leitet die Position des Beobachtungs-Koordinatensystems
in Bezug zu der Gerade her, die dem Schnitt der zwei Ebenen des
Spiegels in den zwei unterschiedlichen Positionen entspricht, ausgehend
von der Auswertung der durch Reflexion des sichtbaren Koordinatensystems
in dem Spiegel erhaltenen Bilder und von der bestimmten Position
des Beobachtungs-Koordinatensystems in Bezug zu dem sichtbaren Koordinatensystem.
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Gemäß den bevorzugten
Ausführungsformen:
- – wird
der Schritt A) der Bestimmung der Position des Beobachtungs-Koordinatensystems
in Bezug zu dem sichtbaren Koordinatensystem ausgeführt, ausgehend
von einem der in Schritt B) erzeugten Bilder für die Bestimmung der Position
des Beobachtungs-Koordinatensystems in Bezug zu der Geraden; und
- – der
Spiegel wird aufgehängt
und erstreckt sich senkrecht unter der Wirkung seines Eigengewichtes
und dadurch, dass die zwei unterschiedlichen Positionen des Spiegels,
in denen die Bilder erzeugt werden, beide solche Positionen sind,
in welchen der Spiegel frei aufgehängt ist und im Winkel zwischen
den zwei Positionen in der waagerechten Ebene versetzt ist, wobei
die genannte Gerade durch die vertikale Drehachse des Spiegels definiert
wird.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Bestimmung der Position
eines Beobachtungs-Koordinatensystems, das mit dem Bildaufnahmeorgan
einer Kamera verbunden ist, in Bezug zu einem sichtbaren Koordinatensystem,
das an dieser Kamera angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, dass:
- a) sie im Blickfeld der Kamera einen Spiegel
aufweist, der eine Bezugspunktanordnung mit bekannter geometrischer
Konfiguration aufweist, wobei der Spiegel derart orientiert ist,
dass die Reflexion des sichtbaren Koordinatensystems in dem Spiegel
durch die Kamera beobachtbar ist;
- b) sie Mittel für
die Erzeugung, ausgehend von der Kamera, eines Bildes des Spiegels
aufweist, auf dem das Bild des sichtbaren Koordinatensystems und
die Bezugspunktanordnung erscheinen; und
- c) sie Mittel zur Herleitung der Position des Beobachtungs-Koordinatensystems
der Kamera in Bezug zu dem sichtbaren Koordinatensystem, ausgehend
von der Auswertung des im Spiegel durch Reflexion erhaltenen Bildes
des sichtbaren Koordinatensystems und der Bezugspunktanordnung,
aufweist.
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Insbesondere
weisen die genannten Mittel zur Herleitung der Position des Beobachtungs-Koordinatensystems
in Bezug zu dem sichtbaren Koordinatensystem folgendes auf:
- c')
Mittel zum Bestimmen der Position des Spiegels in Bezug zu dem Beobachtungs-Koordinatensystem der
Kamera, ausgehend von der Auswertung des Bildes der Bezugspunktanordnung;
- c'') Mittel zum Bestimmen
der Position des Bildes, das durch Reflexion in dem Spiegel des
sichtbaren Koordinatensystems in Bezug zum Beobachtungs-Koordinatensystem
der Kamera erhalten worden ist; und
- c''') Mittel für die Berechnung der relativen
Position des Beobachtungs-Koordinatensystems in Bezug zum sichtbaren
Koordinatensystem.
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Die
Erfindung wird besser verstanden durch das Lesen der nachfolgenden
Beschreibung, die ausschließlich
beispielhaft und mit Beziehung auf die Zeichnungen angegeben wird,
wobei:
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1 eine
Draufsicht einer optischen Anordnung gemäß der Erfindung ist, welche
eingerichtet ist, um die relativen Positionen der vier Räder eines
Kraftfahrzeuges zu bestimmen;
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2A und 2B sind
perspektivische Ansichten desselben optischen Referenzsystems der
Anordnung der 1, in denen jeweils ein eigenes
Beobachtungs-Koordinatensystem
des Bildaufnahmeorgans und ein sichtbares Koordinatensystem, das
durch eine Bezugspunktanordnung definiert wird, abgebildet sind;
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3 ist
eine perspektivische Ansicht eines optischen Referenzsystems, das
gegenüber
einem Spiegel aufgestellt ist, der zwischen zwei Positionen verfahrbar
ist, um die Position des Beobachtungs-Koordinatensystems des optischen
Systems in Bezug zu seines sichtbaren Koordinatensystems zu bestimmen;
und
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4 ist
eine schematische Ansicht, welche die erfindungsgemäße Bestimmung
der relativen Positionen der Beobachtungs-Koordinatensysteme der
zwei gegenüberliegenden
optischen Systeme illustriert;
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Die
in 1 dargestellte Anordnung ist dafür vorgesehen,
um die relativen Positionen der vier Räder R eines Kraftfahrzeuges 10 optisch
zu bestimmen;
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Die
Anordnung weist vier optische Systeme 12, 14, 16, 18 auf,
die je einem Rad R des Fahrzeuges zugeordnet sind. Jedes davon enthält eine
CCD-Videokamera, bezeichnet als 12A, 14A, 16A, 18A.
Diese vier Kameras sind an eine zentrale Datenverarbeitungseinheit 20 angeschlossen,
gebildet z. B. von einem Rechner, der für die Verarbeitung der empfangenen
Bilder eingerichtet ist.
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Die
optischen Systeme 12, 14, 16, 18 sind
untereinander rund um das Fahrzeug 10 verfahrbar. Für eine korrekte
Funktion der Anordnung sind die optischen Systeme unbeweglich in
den vier Ecken eines Vierecks aufgestellt, insbesondere eines Rechtecks,
welches das Fahrzeug umschließt.
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Das
optische System 12 ist in den 2A und 2B perspektivisch
dargestellt. Die Videokamera 12A steht auf einem Dreifuß 24,
welcher für
die Aufstellung auf den Fußboden
eingerichtet ist. Zusätzlich
ist die Kamera 12A mit einer Zielscheibe 26 fest
verbunden, die ein sichtbares Koordinatensystem (O, xyz) definiert,
bezeichnet mit A12 und in 2A sichtbar.
Die Zielscheibe 26 ist durch mechanische Mittel an dem
Aufbau der Kamera und insbesondere in Bezug zu dem Beobachtungs-Koordinatensystem
(O', x'y'z')
befestigt. Das Beobachtungs-Koordinatensystem C12 ist mit dem Bildaufnahmeorgan 28 der
Kamera 12A verbunden und insbesondere mit dessen CCD-Sensor.
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Das
optische System 12 bildet ein optisches Referenzsystem.
Desgleichen bildet das optische System 16, aufgestellt
in der entgegengesetzten Ecke bezogen auf das Fahrzeug in der Konfiguration
in 1, ebenfalls ein optisches Referenzsystem und
hat den gleichen Aufbau wie das optische System 12.
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Hingegen
sind die optischen Systeme 14 und 18 ohne Zielscheiben
und weisen jeweils eine einfache Videokamera 14A, 18A auf,
die von einem Dreifuß als
Stütze
getragen wird.
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Als
Variante haben die optischen Systeme 14 und 18 den
gleichen Aufbau wie die optischen Systeme 12 und 16.
In diesem Fall sind die vier optischen Systeme optische Referenzsysteme,
was redundante Messungen gestattet und folglich eine größere Zuverlässigkeit
des Ergebnisses dieser Messungen.
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Wie
in 2A dargestellt, ist die Zielscheibe 26 z.
B. aus einer kreisförmigen
Scheibe O gebildet, auf deren Umfang zwölf koplanare Punkte 26A verteilt
sind. Zusätzlich
hat die Zielscheibe 26 einen dreizehnten Punkt 26B,
der vor der Hauptebene der Scheibe angeordnet ist, welche die zwölf Punkte 26A beinhaltet.
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Dieser
Punkt individualisiert die Scheibe 26 dem Winkel nach und
ermöglicht
die Definierung von zwei rechtwinkligen Achsen, Ox und Oy, in der
Ebene der Zielscheibe. Die Achse Oy verläuft vorzugsweise rechts am
Punkt 26B vorbei.
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Die
Zielscheibe 26 weist eine Hauptsymmetrieachse auf, definiert
von den zwölf
koplanaren Punkten, die regelmäßig entlang
des Umfang der Scheibe verteilt sind. Die Hauptsymmetrieachse bildet
eine Achse Oz, die rechtwinklig zu den Achsen Ox, Oy ist.
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Die
Achsen Oz, Oy, Oz und der Punkt O definieren das sichtbare Koordinatensystem
A12.
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Die
Zielscheibe 26 bildet somit eine Bezugspunktanordnung mit
bekannter geometrischer Konfiguration, welche das sichtbare Koordinatensystem
A12 definiert.
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Dieses
ist in einer Position befestigt, die gegenüber dem Beobachtungs-Koordinatensystem
C12 der Kamera bestimmt werden kann.
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Wie
in 2B dargestellt, hat das Beobachtungs-Koordinatensystem
C12 als Mittelpunkt, bezeichnet durch O', den Mittelpunkt des CCD-Sensors der
Kamera 12A. Das Beobachtungs-Koordinatensystem wird durch
einen Trieder (O'x', O'y', O'z') definiert, wo O'z' die optische Achse der Kamera ist,
O'x' eine parallele Achse
zu den waagerechten Pixelreihen des CCD-Sensors ist und O'y' eine parallele Achse zu den senkrechten
Pixelkolonnen des CCD-Sensors ist.
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Die
geometrische Konfiguration der Bezugspunktanordnung der Zielscheibe 26 ist
in der Datenverarbeitungseinheit 20 gespeichert.
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Die
Datenverarbeitungseinheit 20 beinhaltet die Mittel für den Einsatz
der Algorithmen für
die Bestimmung der räumlichen
Position eines Gegenstandes. Insbesondere ist sie für die Bestimmung
der Position eines Gegenstandes eingerichtet, der eine Bezugspunktanordnung
mit einer bekannten geometrischen Konfiguration trägt, wobei
diese Konfiguration im Vorhinein in der Einheit 20 gespeichert
ist. Diese Position wird ausgehend von dem Bild dieses Gegenstandes
bestimmt, das durch eine Kamera, welche an der Datenverarbeitungseinheit
angeschlossen ist, aufgenommen worden ist. Die räumliche Position des Gegenstandes
wird in Bezug zu dem Beobachtungs-Koordinatensystem C12 der Kamera
berechnet. Der eingesetzte Algorithmus ist beliebiger Natur und
wird angepasst, und z. B. wie in der Anmeldung WO 94/05969 beschrieben.
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Im
Hinblick auf die Verwendung solcher Algorithmen wird es bevorzugt,
im Voraus geeichte Kameras zu verwenden, um die Fehler auszugleichen,
die von den Unvollkommenheiten der Kamera und des Sensors, die sie
aufweist, herrühren.
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Zu
diesem Zweck werden für
jede Kamera deren innere Eigenschaften (Beobachtungs-Koordinatensystem,
Brennpunkt, Größe des Bildelements
oder der Pixel, Radialverzerrung, Tangentialverzerrung) und äußere Eigenschaften
(Verfahr- und Drehmatrixen und die, an dem beobachteten Gegenstand
angewendet, ein absolut identisches Bild zu dem von der Kamera beobachteten
und von seinen Verzerrungen befreiten Bild darstellen. Es werden
somit durch bekannte Verfahren die Korrekturen bestimmt, bevor diese
auf die aufgenommenen Bildern angewendet werden, um die korrekte
räumliche
Position eines Gegenstandes zu ermitteln.
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Für den Einsatz
des Verfahrens gemäß der Erfindung
ist es notwendig, für
jedes optische Referenzsystem 12, 16, die relativen
Positionen des Beobachtungs-Koordinatensystems der Kamera und des
durch die Zielscheibe definierten sichtbaren Koordinatensystems
zu kennen. In der Folge ist es äußerst kompliziert,
sogar unmöglich,
bei der Befestigung der Zielscheibe an der Kamera dieses so zu befestigen,
dass die zwei Koordinatensysteme C12 und A12 genau übereinstimmen.
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In 3 wird
ein für
die Bestimmung der relativen Position der zwei Koordinatensystems
C12 und A12 des eigenen optischen Systems 12 verwendetes
Verfahren gezeigt. Das für
das optische System 16 verwendete Verfahren ist analog.
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Gemäß diesem
Verfahren ist das optische System 12 gegenüber der
reflektierenden Seite einer Spiegelebene 50 aufgestellt.
Dieser Spiegel ist an einem Träger 52 aufgehängt. Die
Aufhängungsmittel
sind für eine
freie Drehbewegung des Spiegels um eine vertikale Achse Δ eingerichtet.
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Der
Spiegel 50 weist auf seiner reflektierenden Seite eine
Bezugspunktanordnung 54A auf, welche in schwarzen Scheiben
bestehen, die nach einer bekannten geometrischen Figur aufgeteilt
sind, wie z. B. einem Viereck. Eine zusätzliche Referenzmarke 54B ist
vor der reflektierenden Seite des Spiegels 50 angeordnet. Die
geometrische Konfiguration der Referenzmarken 54A und 54B ist
bekannt und in der Datenverarbeitungseinheit 20 gespeichert.
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In 3 ist
die Normale zu dem Spiegel 50 mit n bezeichnet. Diese Normale
ist rechtwinklig zu dem Spiegel und passiert den Mittelpunkt der
Figur, welcher durch die Bezugspunktanordnung 54A und 54B abgegrenzt
ist. Der Spiegel weist ein eigenes Koordinatensystem (Om,
xmymzm)
auf, dessen Mittelpunkt Om der Mittelpunkt
der Figur ist, die durch die Marken 54A abgegrenzt ist.
Die Achse Omzm erstreckt
sich entlang der Normalen n. Die Achsen Omxm und Omym erstrecken sich rechtwinklig zueinander
in der Ebene des Spiegels 50. Vorteilhafterweise erstreckt
sich die Achse Omym parallel
zu einer Achse Δ.
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Die
Zielscheibe 26, welche die Bezugspunktanordnung 26A und 26B trägt, reflektiert
sich auf der reflektierenden Oberfläche des Spiegels 50 und
bildet auf dem Spiegel ein Bild der Zielscheibe, mit 56 bezeichnet.
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Somit
erhält
die Kamera 12A in dem Beobachtungs-Koordinatensystem C12
ein Bild der reflektierenden Seite des Spiegels 50, das
einerseits die Bezugspunktanordnung 54A und 54B und
anderseits das reflektierte Bild 56 der von dem optischen
System getragenen Zielscheibe enthält.
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Da
die Kamera 12A an die Datenverarbeitungseinheit 20 angeschlossen
ist, bestimmt diese, ausgehend von dem gespeicherten Algorithmus,
die Position des Spiegels 50 in Bezug zu dem Beobachtungs-Koordinatensystem
C12, ausgehend von dem aufgenommenen Bild der von dem Spiegel getragenen
Bezugspunktanordnung 54A und 54B.
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Gleichfalls
bestimmt die Datenverarbeitungseinheit 20, durch Anwendung
des gespeicherten Algorithmus, die Position der virtuellen Abbildung
der Zielscheibe 26 in Bezug zu dem Beobachtungs-Koordinatensystem
C12 der Kamera. Insbesondere bestimmt die Datenverarbeitungseinheit 20 die
Position eines virtuellen sichtbaren Koordinatensystems (O'', x''y''z''), das der virtuellen Abbildung der
Zielscheibe 26 bezüglich
des Beobachtungs-Koordinatensystem (O', x'y'z') der Kamera zugeordnet ist.
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Das
sichtbare virtuelle Koordinatensystem (O'',
x''y''z'') ist die virtuelle Abbildung des sichtbaren
Koordinatensystems (O, xyz), das durch Reflexion im Spiegel 50 erhalten
wird.
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Ausgehend
von den relativen Positionen des Beobachtungs-Koordinatensystems
(O', x'y'z')
in Bezug zu dem Koordinatensystem des Spiegels (Om,
xmymzm)
einerseits und dem virtuellen sichtbaren Koordinatensystem (O'', x''y''z'') in Bezug zu dem Beobachtungs-Koordinatensystem
(O', x'y'z')
andererseits bestimmt die zentrale Datenverarbeitungseinheit 20 die
Position des Beobachtungs-Koordinatensystems (O', x'y'z') der Kamera in Bezug zu dem sichtbaren
Koordinatensystem (O, xyz), definiert von der Zielscheibe 26.
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Zu
diesem Zweck geht die Datenverarbeitungseinheit 20 wie
folgt vor.
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Durch
den von der Einheit 20 verwendeten Algorithmus wird die
Position des virtuellen Bildes, das mit dem Bild 56 der
Zielscheibe übereinstimmt
und durch Reflexion im Spiegel 50 erhalten worden ist,
durch die Auswertung des durch die Kamera 12A aufgenommenen
Bildes bestimmt.
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Diese
Positionierung ermöglicht
die Bestimmung einer Übergangsmatrix
M
0-v zwischen dem virtuellen Koordinatensystem
(O'', x''y''z''),
verbunden mit dem virtuellen Bild und dem Beobachtungs-Koordinatensystem
(O', x'y'z').
Diese Koordinatensystem-Änderung
drückt
sich als Matrix folgenderweise aus:
wo R eine
3 × 3-Rotationssubmatrix
ist
T eine 1 × 3-Translationssubmatrix
ist;
(x'', y'', z'') die Koordinaten
eines Punktes M in dem sichtbaren virtuellen Koordinatensystem (O'', x''y''z'') sind; und
(x', y',
z') die Koordinaten
des Punktes M in dem Beobachtungs-Koordinatensystem (O', x'y'z')
sind.
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Durch
einen Algorithmus derselben Art bestimmt die Datenverarbeitungseinheit 20 die
Position des Spiegels 50 und insbesondere seines zugeordneten
Koordinatensystems (Om, xmymzm) in dem Beobachtungs-Koordinatensystem
(O', x'y'z'),
das mit der Kamera verbunden ist. Um das auszuführen, wertet die Datenverarbeitungseinheit 20 das
durch die Kamera aufgenommene Bild des Spiegels 50 aus
und bestimmt die Position des Spiegels 50, ausgehend von
der Auswertung der Position der Referenzmarken 54A und 54B,
die im Bild erscheinen.
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Eine Übergangsmatrix
M
m zwischen dem Beobachtungs-Koordinatensystem
(O', x'y'z')
und dem Koordinatensystem (O
m, x
my
mz
m)
des Spiegels ist somit bestimmt. Die Koordinaten des gleichen Punktes
M in den zwei Koordinatensystemen sind folglich durch die Beziehung
verknüpft, wo
R
m eine 3 × 3-Rotationssubmatrix ist,
T
m eine 1 × 3-Translationssubmatrix ist;
und
(x
m, y
m,
z
m) die Koordinaten des Punktes M des Koordinatensystems
des Spiegels (O
m, x
my
mz
m) sind.
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Hieraus
wird abgeleitet:
worin M
m –1 die
Inverse der Matrix M
m ist.
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Es
ist somit möglich,
in dem sichtbaren virtuellen Koordinatensystem (O'', x''y''z'') die Koordinaten eines Punktes M als
Funktion seiner Koordinaten in dem Koordinatensystem des Spiegels
(O
m, x
my
mz
m) durch die folgende
Matrixbeziehung auszudrücken:
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Um
die Position eines reellen Punktes M in dem Koordinatensystem des
Spiegels (Om, xmymzm) zu bestimmen,
wird die Eigenschaft verwendet, nach der das virtuelle Bild eines
Punktes mit den Koordinaten (x, y, z) in einem gegebenen Koordinatensystem,
wenn sich der Spiegel in der Ebene Ox, Oy erstreckt, die Koordinaten
(x, y, –z)
hat.
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Somit
werden die Koordinaten (x'', y'', z'') des virtuellen
Bildes im sichtbaren virtuellen Koordinatensystem des Punktes M
mit den Koordinaten (x, y, z) in dem sichtbaren Koordinatensystem
durch Anwendung der folgenden Diagonalmatrix S
y erhalten:
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Die
Koordinaten (x, y, z) eines Punktes M, ausgedrückt in dem sichtbaren Koordinatensystem
(O, xyz), werden als Funktion der Koordinaten (X
my
mZ
m) desselben Punktes
in dem Koordinatensystem des Spiegels (O
m,
x
my
mz
m)
in der Form
ausgedrückt.
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M0'=
M0-V'·Sz, wobei M0' folglich die Übergangsmatrix
des Koordinatensystems des Spiegels (Om, xmymzm)
zu dem sichtbaren Koordinatensystem (O, xyz) ist.
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Um
die Koordinaten eines Punktes in dem sichtbaren Koordinatensystem
(O, xyz), ausgehend von den Koordinaten (x*, y', z')
desselben Punktes in dem Be obachtungs-Koordinatensystem (O, x'y'z'),
zu bestimmen, wird aus den Beziehungen (1) und (2) die folgende
Matrixbeziehung hergeleitet:
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Somit
ist ersichtlich, dass die zentrale Datenverarbeitungseinheit 20 durch
Anwendung dieser Berechnung die Position des der Kamera zugeordneten
Beobachtungs-Koordinatensystems C12 bestimmen kann in Bezug zu dem
sichtbaren Koordinatensystem 12B, das der Zielscheibe,
die einstückig
mit dieser Kamera ist, zugeordnet ist.
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Zusätzlich ist
gemäß der Erfindung
vorgesehen, dass die Anordnung der optischen Systeme und insbesondere
der optischen Referenzsysteme in Bezug auf die Senkrechte des Prüfplatzes
des Fahrzeuges positioniert wird.
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Zu
diesem Zweck wird ein Bild des Spiegels 50 in einer ersten
Position desselben bestimmt, das in 3 mit dicken
Linien dargestellt ist. Der Spiegel wird dann in eine zweite Position
verfahren, die in 3 mit gestrichelten Linien dargestellt
ist. Die Verstellung wird um die Aufhängeachse Δ des Spiegels vorgenommen. Diese
Achse Δ entspricht
der Senkrechten des Anwendungs-Ortes der Anordnung.
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Ausgehend
von dem gespeicherten Algorithmus bestimmt die zentrale Datenverarbeitungseinheit 20 für die zwei
Positionen des Spiegels die Koordinaten der Ebenen, in welchen sich
der Spiegel erstreckt. Die Gerade Δ entspricht dem Schnitt der
so bestimmten Ebenen. Die zentrale Datenverarbeitungseinheit 20 bestimmt
somit die relative Position des optischen Referenzsystems in Be zug
auf eine Familie waagerechter Ebenen, die eine kapitale Bedeutung
für den
charakteristischen Fall der Fahrzeuggeometrie haben.
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In 4 sind
schematisch die gegenüberliegenden
optischen Systeme 12 und 14 dargestellt, in Abwesenheit
des Kraftfahrzeuges 10. Die optischen Systeme 12 und 14 sind
wie in 1 einander gegenüber aufgestellt, in einem ausreichenden
Abstand, um die Durchfahrt des Fahrzeuges 10 zu gestatten.
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Um
zum Beispiel die relative Position der Vorderräder des Fahrzeuges zu bestimmen,
ist es vorteilhaft, die relativen Positionen der Beobachtungs-Koordinatensysteme
zu bestimmen, die den optischen Systemen 12 und 14 zugeordnet
sind. Diese sind in 6 als C12 und
C14 bezeichnet.
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Die Übergangsmatrix
zwischen dem Beobachtungs-Koordinatensystem C12 und dem sichtbaren
Koordinatensystem A12 ist bekannt, da sie durch das oben erläuterte Verfahren
bestimmt wird.
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Um
die relativen Positionen der Beobachtungs-Koordinatensysteme C12
und C14 zu bestimmen, erstellt das optische System 14,
gesteuert durch die zentrale Datenverarbeitungseinheit 20,
ein Bild der Zielscheibe 26. Dieses Bild wird durch die
zentrale Datenverarbeitungseinheit 20 bearbeitet.
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Diese
bestimmt in Kenntnis der geometrischen Konfiguration der Bezugspunktanordnung
der Zielscheibe 26, unter Verwendung des gespeicherten
Algorithmus die relative Position der Zielscheibe 26 in
Bezug zu dem Beobachtungs-Koordinatensystem C14 des beobachtenden
optischen Systems. Sie leitet somit die Position des sichtbaren
Koordinatensystems A12, definiert durch die Zielscheibe 26,
in Bezug zu dem Beobachtungs-Koordinatensystem C14 her.
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In
Kenntnis der Übergangsmatrix
von dem Beobachtungs-Koordinatensystem C12 zu dem sichtbaren Koordinatensystem
A12 und umgekehrt, bestimmt die zentrale Datenverarbeitungseinheit 20 die
relativen Positionen der Beobachtungs-Koordinatensysteme C12 und
C14.
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Somit
bestimmt die zentrale Datenverarbeitungseinheit 20 die
relative Position zwischen den den beiden gegenüberliegenden optischen Systemen 12 und 14 zugeordneten
Beobachtungs-Koordinatensystemen.
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Desgleichen
beobachtet das dem optischen System 12 bezogen zu dem Aufstellungs-Ort
des Fahrzeuges 10 entgegengesetzt angeordnete optische
System 16 die vom optischen System 12 getragene
Zielscheibe 26 in Abwesenheit des Fahrzeuges. In entsprechender
Weise bestimmt die zentrale Datenverarbeitungseinheit 20 die
Position des Beobachtungs-Koordinatensystems, bezeichnet mit C16,
das dem optischen System 16 zugeordnet ist, in Bezug zu
dem Beobachtungs-Koordinatensystem C12 des optischen Referenzsystems.
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Abschließend, da
das optische System 16 gleichfalls mit einer festen Zielscheibe
ausgerüstet
ist, die in Beziehung zu der eingegliederten Kamera in dem optischen
System fest eingebaut ist, erlaubt es die Beobachtung von diesen
durch das optische System 18 in der zentralen Datenverarbeitungseinheit 20 die
Bestimmung der Position des Beobachtungs-Koordinatensystems, bezeichnet
mit C18, das dem optischen System 18 zugeordnet ist, in
Bezug zu dem Beobachtungs-Koordinatensystem C16 des optischen Referenzsystems 16.
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In
der Folge, analog zu dem in 4 beschriebenen
Verfahren, gestattet die Kenntnis der relativen Positionen des sichtbaren
Koordinatensystems der von dem optischen System 16 getragenen
Zielscheibe und des dem optischen System 16 zugeordneten
Beobachtungs-Koordinatensystems die Bestimmung der relativen Positionen
der Beobachtungs-Koordinatensysteme C16 und C18.
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Somit
wird, wenn ein optisches System ein Referenzsystem wird, die Anordnung
im Ganzen durch Vermessung referenziert.
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Nachdem
das Fahrzeug 10 an seinen Platz gebracht wird, können sich
die vier optischen Systeme nicht mehr gegenseitig beobachten. Jedoch
ist jede der Anordnungen dazu geeignet, ein Bild eines Rades R des
Fahrzeuges aufzunehmen.
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Wie
in der Anmeldung WO-94/05969 beschrieben, ist jedes Rad mit einem
Target oder einem Anbau 60 ausgestattet, der starr und
in einer bekannten Weise an dem Rad befestigt ist. Jedes Target
weist eine Bezugspunktanordnung auf, die eine bekannte und in der
Datenverarbeitungseinheit 20 gespeicherte geometrische
Anordnung hat.
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Bevor
man zu der Bestimmung der relativen Position der Targets und folglich
der Räder
vorgeht, ist es vorteilhaft, den Umfang jedes Targets und dessen
Exzentrizität
in Betracht zu ziehen, damit die zentrale Datenverarbeitungseinheit 20 diese
in den nachfolgenden Berechnungen berücksichtigt. Zu diesem Zweck
wertet die Einheit 20, unter Verwendung eines an sich bekannten
Verfahrens mehrere Bilder jedes Rades, die in bestimmten unterschiedlichen
Positionen aufgenommen worden sind, aus.
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Ausgehend
von der gleichzeitigen Beobachtung jedes Targets 60 von
den vier optischen Systemen, bestimmt die zentrale Datenverarbeitungseinheit 20 die
relative Position jedes Rades in Bezug zu dem Beobachtungs-Koordinatensystem,
das der Kamera zugeordnet ist, was an sich bekannt ist. Tatsächlich,
da der Mittelpunkt des Rades bekannt ist und die waagerechten Ebenen
bekannt sind, deren Schnitt mit der Ebene der Räder bekannt ist, die Senkrechte
des Platzes bekannt ist, ist es leicht, die charakteristischen Winkel
und Abstände
der Fahrzeuggeometrie zu finden.
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In
Kenntnis der relativen Positionen der Beobachtungs-Koordinatensysteme
der vier optischen Systeme leitet die zentrale Datenverarbeitungseinheit 20 die
relativen Positionen der vier Räder
des Fahrzeuges her. Es ist ebenfalls möglich, die Geometrie des Fahrzeuges
zu bestimmen und die ganzen Einstelloperationen auszuführen, die
für die
zufriedenstellende Funktion des Fahrzeuges notwendig sind.
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Man
versteht, dass mit einer solchen Anordnung die Position der vier
optischen Systeme für
jedes Fahrzeug verändert
werden kann. Zusätzlich
ist es nicht notwendig, für
jeden Messvorgang eine feste Position zwischen den optischen Systemen
beizubehalten. Es ist einfacherweise ausreichend, dass die Einheit 20 für jedes
Fahrzeug erneut die relativen Positionen der den verschiedenen optischen
Systemen zugeordneten Beobachtungs-Koordinatensystemen bestimmt,
unter Verwendung des oben erläuterten
Verfahrens. Somit hat die Anordnung einen geringen Platzbedarf und
kann leicht außerhalb
der Anwendungsphase gelagert werden.
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Übrigens
können
die hier beschriebene Anordnung und das Verfahren für eine beliebige
Anzahl Kameras verallgemeinert werden, bei denen sich die einen
bezüglich
den anderen referenzieren. Somit ist es möglich, das Fahrzeug in verschiedenen
Stellungen und in verschiedenen Höhen zu vermessen.