DE69932526T2 - Verfahren zur homogenisierung - Google Patents
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Description
- TECHNISCHES GEBIET
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Homogenisierung einer druckbeaufschlagten Emulsion in flüssiger Form, bei dem die Flüssigkeit durch mindestens zwei konzentrisch angeordnete Homogenisierungsspalte geleitet wird.
- STAND DER TECHNIK
- Bei Homogenisierung handelt es sich um einen industriellen Prozess, der schon seit langem eingesetzt wird und der dazu dient, in einer Fettemulsion, wie zum Beispiel Milch, die größten Fettglobule in kleinere Fettglobule zu zerteilen oder zu spalten und dadurch die Fettemulsion zu stabilisieren. Für zum Beispiel Milch bedeutet dies, dass das Gerinnen des Rahms verhindert wird, und die größte Mehrheit aller Verbrauchermilch ist heute homogenisiert.
- Normalerweise erfolgt Homogenisierung durch einen mechanischen Prozess, so dass die Fettemulsion, die einen hohen Zufuhrdruck aufweist, mit hoher Geschwindigkeit durch einen sehr schmalen Spalt gezwängt wird, wo die Fettglobule der Fettemulsion infolge der mit hoher Geschwindigkeit auftretenden Turbulenzen und durch Kavitationsblasen, die in der Flüssigkeit implodieren, aufgespalten werden. Der Prozess kann während eines sehr kurzen Zeitraums durchgeführt werden, und während dieses kurzen Zeitraums erhöht sich die Geschwindigkeit der Fettemulsion bei ihrem Durchströmen, während der Druck abfällt, was dazu führt, dass die Flüssigkeit zum Sieden kommt.
- Ein Homogenisierapparat besteht im Wesentlichen aus einer großen Kolbenpumpe, die einen hohen Druck abgibt, und einer Gegendruckvorrichtung, wo die eigentliche Homogenisierung stattfindet. Die Gegendruckvorrichtung, das Homogenisierapparatventil besteht wiederum aus einem druckbeaufschlagten elastischen Ventilkegel, einem Ventilsitz und einem den Ventilkegel und den Ventilsitz umgebenden Ventilgehäuse. Der Ventilkegel und der Ventilsitz sind normalerweise rotationssymmetrisch und so angeordnet, dass zwischen diesen Teilen eine radiale Drosselung auftritt, die einen Homogenisierungsspalt bildet. Die Höhe, Breite und Länge des Spalts bestimmen das Volumen, bei dem die Homogenisierung stattfindet. Dieses Volumen muss so gering wie möglich sein, um eine effiziente Homogenisierung zu erhalten. Die Spalthöhe ist bei einem hohen Druck der zu homogenisierenden Flüssigkeit reduziert, wobei gleichzeitig ein größerer Fluss eine größere Spalthöhe mit sich bringt.
- Heute ist es oftmals wünschenswert, die Flüssigkeit mit einem geringeren Druck zu beaufschlagen, während gleichzeitig das Flussvolumen vergrößert werden soll. Dies bedeutet, dass ein längerer Homogenisierungsspalt erforderlich ist. Aus der Patentliteratur sind verschiedene Verfahren zur Verlängerung des Homogenisierungsspalts bekannt. Die Schrift WO-A-98/47606 offenbart ein Homogenisierungsventil, bei dem mehrere Homogenisierungsspalte konzentrisch angeordnet sind, wodurch sich die Länge des Homogenisierungsspalts vergrößert.
- Allgemein ist es nicht ausreichend, lediglich den Homogenisierungsspalt zu verlängern, um eine möglichst effiziente Homogenisierung zu erhalten, bei dem alle Fettglobule, zum Beispiel in Milch, zu solch kleinen Fettglobulen zerteilt oder aufgespalten werden, dass eine stabile Emulsion erhalten wird. Dieses Problem ist allgemein dadurch gelöst worden, dass der Homogenisierungsprozess in mehreren Stufen durchgeführt wird.
- Die US-PS 5,482,369 offenbart ein weiteres Verfahren zum Erhalt einer effizienten Homogenisierung. Dieses Verfahren geht davon aus, dass die Bestandteile oder Phasen der Emulsion, zum Beispiel Wasser und Fett, die beide unter Druck stehen, durch zwei einander gegenüberliegende Düsen geleitet werden, so dass sich die beiden Strahle mit hoher Geschwindigkeit treffen. Die beiden Düsen sind festgelegt und weisen einen sehr schmalen Spalt auf, durch den die beiden Flüssigkeiten hindurchströmen müssen. Milch, die an sich schon aus einer gemischten, instabilen Fettemulsion besteht, die natürlich auftretende Teilchen enthalten kann, würde in einem solchen Homogenisierapparat die schmalen Spalte der Düsen schnell blockieren und den Prozess unbrauchbar machen.
- AUFGABE DER ERFINDUNG
- Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Homogenisierungsspalt zu realisieren, der optimal ausgeführt und für gewünschten Fluss und Druck steuerbar ist, während gleichzeitig durch Verwendung der Geschwindigkeit, bei der die Flüssigkeit den Homogenisierungsspalt durchquert, eine effizientere und verbesserte Homogenisierung erreicht wird.
- LÖSUNG
- Diese und andere Aufgaben sind gemäß der vorliegenden Erfindung durch das Homogenisierungsverfahren nach Anspruch 1 gelöst worden.
- Bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind weiterhin die in den abhängigen Unteransprüchen aufgeführten charakterisierenden Merkmale verliehen worden.
- KURZE BESCHREIBUNG DER BEIGEFÜGTEN ZEICHNUNGEN
- Im Folgenden wird unten eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung näher beschrieben, wobei insbesondere auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen wird, darin zeigen:
-
1 , teilweise im Schnitt, ein herkömmliches Homogenisierungsventil; und -
2 , teilweise im Schnitt, einen Teil des Homogenisierungsventils, bei dem das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung in die Praxis umgesetzt werden kann. - Die Zeichnungen zeigen nur jene Details und Teile, die für ein Verständnis der vorliegenden Erfindung wesentlich sind, und die Anordnung des Homogenisierungsventils in den fertiggestellten Homogenisierapparat, die dem Fachmann wohlbekannt ist, ist weggelassen worden.
- BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
- Ein Homogenisierungsventil
20 herkömmlicher Art wird in1 gezeigt; das Homogenisierungsventil20 besteht im Wesentlichen aus einem Ventilgehäuse21 , mit einem Einlass22 und einem Auslass23 für die zu homogenisierende Flüssigkeit sowie einen beweglichen Ventilkegel1 und einen festgelegten Ventilsitz2 . - In
2 wird ein Teil des Homogenisierungsventils20 jener Art gezeigt, bei der das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung in die Praxis umgesetzt werden kann. Bei der bevorzugten Ausführungsform ist der Ventilsitz2 rotationssymmetrisch und weist einen mittleren Durchflusskanal4 für die zu homogenisierende Flüssigkeit auf. Der Durchflusskanal4 bildet eine Verlängerung des Einlasses22 des Homogenisierungsventils20 . Von einer mittleren Ebene ist der Ventilsitz2 so ausgeführt, dass er auf beiden Seiten der mittleren Ebene identisch ist und ist somit im Ventilgehäuse21 umkehrbar, was bedeutet, dass die Betriebslebensdauer für den Ventilsitz2 verdoppelt wird. - Neben dem mittleren Durchflusskanal
4 weist der Ventilsitz2 einen Durchflusskanal5 für die zu homogenisierende Flüssigkeit auf. Entlang dessen Erstreckung weist der Durchflusskanal5 mehrere schmale Verbindungsbrücken6 auf, die die beiden konzentrischen Teile des Ventilsitzes2 zusammenhalten. - Der Ventilkegel
1 , der auch rotationssymmetrisch ist, wird normalerweise durch einen hydraulischen oder pneumatischen Kolben24 mit Druck beaufschlagt, kann aber bei einfacheren Versionen durch eine über eine Feder wirkende Madenschraube mit Druck beaufschlagt werden. Der Ventilkegel1 ist auch zum Beispiel über das Öl im Zylinder beweglich, um die schnellen Strömungsschwankungen, die in der zu homogenisierenden Flüssigkeit auftreten, zu absorbieren. Diese Elastizität ist dazu erforderlich, die Strömungsschwankungen, die naturgemäß in Kolbenpumpen auftreten, zu bewältigen. - Der Ventilkegel
1 ist bei der bevorzugten Ausführungsform so ausgeführt, dass der zum Ventilsitz2 weisende untere Bereich aus einem getrennten Teil7 besteht, wobei dieses Teil7 an einem mittleren Teil8 des Ventilkegels1 gesichert ist. Von einer mittleren Ebene aus ist das Teil7 so ausgeführt, dass es auf beiden Seiten der mittleren Ebene identisch ist, und ist somit umkehrbar, was bedeutet, dass die Betriebslebensdauer für das Teil7 des Ventilkegels1 verdoppelt wird. - Im unteren Teil
7 des Ventilkegels1 wird ein Durchflusskanal3 bereitgestellt. Entlang seiner Erstreckung weist der Durchflusskanal3 mehrere schmale Verbindungsbrücken9 auf, die die beiden konzentrischen Teile7 des Ventilkegels1 zusammenhalten. - Am Ventilsitz
2 sind mindestens zwei schmale, planare Flächen10 und11 vorgesehen, die jeweils eine Seite eines Homogenisierungsspalts12 ,13 bilden. Es können auch zusätzliche Homogenisierungsspalte12 ,13 paarweise und konzentrisch angeordnet vorgesehen werden, aber ein Homogenisierungsventil20 mit mehr als vier Homogenisierungsspalte12 ,13 wäre wahrscheinlich schwer herzustellen. - Am Ventilkegel
1 sind ebenfalls zwei schmale, planare Flächen14 ,15 vorgesehen, die jeweils die andere Seite der Homogenisierungsspalte12 und13 bilden. Die Flächen10 ,11 ,14 ,15 sind jeweils in Deckung und in beabstandeter Beziehung zueinander angeordnet, wobei diese die bestimmte Spalthöhe ist und normalerweise 50– 200 μm beträgt. Die Spalthöhe kann mit verschiedenem Druck und Strom geändert werden, indem der Ventilkegel1 dichter an den Ventilsitz2 und weiter davon weg bewegt wird. - Der Abstand zwischen den beiden Homogenisierungsspalten
12 und13 ist der gleiche wie die Breite des Durchflusskanals3 . Der Durchflusskanal3 kann eine kurze Verlängerung16 aufweisen, die im Ventilsitz2 vorgesehen ist. Als Alternative dazu weist der Ventilkegel1 eine vollkommen gerade Seite auf, die aus den Flächen10 und11 und ihrer Verlängerung besteht. Die Flächen10 ,14 und11 ,15 der Homogenisierungsspalte12 bzw.13 sollten vollkommen gerade sein, um die Flüssigkeit besser durch die Homogenisierungsspalte12 und13 zu führen. - Die zu homogenisierende Flüssigkeit, normalerweise Milch, wird in den Homogenisierapparat geführt und dort mit einem Druck von ca. 10–25 Mpa beaufschlagt. Die Milch weist normalerweise einen Fettgehalt von 0,5–3,5 Prozent und eine Temperatur von 55–80°C auf.
- Die Flüssigkeit wird durch den Einlass des Homogenisierungsventils
20 geführt, und wenn sie den Ventilsitz2 erreicht, wird die Flüssigkeit verteilt, so dass sie teilweise durch den mittleren Durchflusskanal4 und teilweise durch den Kanal5 strömt. Danach strömt die Flüssigkeit durch jeden Homogenisierungsspalt12 und13 , und es findet eine erste Homogenisierung statt. Beim Durchströmen wird ein sehr schneller Druckabfall bis auf 0 MPa erreicht, während sich gleichzeitig die Geschwindigkeit erhöht, was dazu führt, dass die Flüssigkeit zu sieden beginnt. - Wenn die Flüssigkeit aus den beiden Homogenisierungsspalten
12 und13 die Spalte12 und13 verlässt, wird sie mit hoher Geschwindigkeit beaufschlagt. Dies trägt in großem Maße dazu bei, die Homogenisierung zu verbessern. Nachdem die beiden Ströme konvergiert sind, wird die Geschwindigkeit verringert und der Druck erhöht sich wieder. Die Flüssigkeit hört auf zu sieden und die Dampfblasen in der Flüssigkeit implodieren. Der gesamte Prozess findet während wenigen Bruchteilen einer Sekunde statt, und bei dem heftigen Prozess, bei dem die hohe Geschwindigkeit und das Konvergieren der beiden Ströme zu einem stattfindet, führt zu Turbulenzen und Kavitation, die in der Flüssigkeit vorhandenen Fettglobule werden zu kleineren Teilchen oder Globulen zerteilt oder aufgespalten. - Der Prozess findet in einem begrenzten Raum statt, das heißt zwischen den Auslässen aus den beiden Homogenisierungsspalten
12 ,13 und teilweise im Durchflusskanal3 sowie möglicherweise in seiner Verlängerung16 . Danach strömt die fertighomogenisierte Flüssigkeit durch den Durchflusskanal3 heraus und verlässt das Homogenisierungsventil20 durch seinen Auslass23 . - Da die Spalthöhe für die Homogenisierungsspalte
12 ,13 variiert werden kann, ist es möglich, beim Waschen des Homogenisierungsventils20 den Abstand zwischen dem Ventilkegel1 und dem Ventilsitz2 zu vergrößern und dadurch leicht zu waschende Flächen zu erhalten. Da der Ventilsitz2 und der Teil7 des Ventilkegels1 hygienische Dichtungen am Ventilgehäuse21 und am Teil8 des Ventilkegels1 aufweisen, wird ein hygienisches Homogenisierungsventil20 erhalten, das die Erfordernisse der Nahrungsmittelindustrie erfüllt und das unter Verwendung herkömmlicher Einrichtungen gewaschen werden kann. - Wie aus der vorhergehenden Beschreibung hervorgeht, wird ein Homogenisierungsverfahren realisiert, das herkömmliche Homogenisierung mit Gegenströmen realisiert, wodurch der Homogenisierungsprozess wesentlich verbessert wird. Da die Homogenisierungsspalte die Gegenströme erzeugen, werden die bei festgelegten Düsen auftretenden Probleme hinsichtlich der Homogenisierung von Milch vermieden.
- Die vorliegende Erfindung sollte nicht als auf das oben beschriebene und in den Zeichnungen gezeigte beschränkt angesehen werden, es sind viele Modifikationen möglich, ohne vom Schutzbereich der angehängten Ansprüche abzuweichen.
Claims (4)
- Verfahren zur Homogenisierung einer druckbeaufschlagten Emulsion in flüssiger Form, bei dem die Flüssigkeit durch mindestens zwei konzentrisch angeordnete Homogenisierungsspalte geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit nur zwischen Paaren einander gegenüberliegend ausgerichteter Homogenisierungsspalte gezwängt wird, wobei jeder des Paars von Homogenisierungsspalten zwei schmale, Planare Flächen (
10 ,14 ;11 ,15 ) umfasst, so dass die Flüssigkeit einem ersten Teil der Homogenisierung ausgesetzt wird, der durch einen schnellen Druckabfall erzeugt wird, und bei Herausströmen aus einem der Homogenisierungsspalte (12 ) mit hoher Geschwindigkeit und in einem begrenzten Raum auf die Flüssigkeit aus dem gegenüberliegend ausgerichteten Homogenisierungsspalt (13 ) trifft, wodurch die Flüssigkeit einem zweiten Teil der Homogenisierung ausgesetzt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass gerade Flächen an einem Ventilsitz (
2 ) bzw. einem Ventilkegel (1 ) angeordnet sind. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit durch einen mittleren Durchflusskanal (
4 ) und einen konzentrischen Durchflusskanal (5 ), die im Ventilsitz (2 ) vorgesehen sind, in die Homogenisierungsspalte (12 ,13 ) geleitet wird. - Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit über einen im Ventilkegel (
1 ) vorgesehenen Durchflusskanal (3 ) aus den Homogenisierungsspalten austritt.
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