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Bereich der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft Zusammensetzungen, die auf β2-Mikroglobulin
basieren und die Verwendung von solchen Zusammensetzungen bei immunologischen
Verfahren, die das Abzielen von Proteinen auf Zelloberflächen betreffen.
Die offenbarten Zusammensetzungen und Verfahren weisen eine besondere
Anwendbarkeit bei Vakzination und Tumortherapie auf.
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Hintergrund
der Erfindung
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MHC I und
Aktivierung von cytotoxischen T-Zellen
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Das
Beta-2-Mikroglobulin (β2m) Protein ist eine Komponente der Klasse
I des Haupthistokompatibilitätskomplexes
(MHC I). MHC I wird durch die Assoziation von β2m und
einem Alpha-Protein (auch als die "schwere" Kette bekannt) gebildet, das drei Domänen a1,
a2 und a3 umfaßt.
MHC I wird auf der Oberfläche der
meisten Arten von kernhaltigen Zellen gefunden, wo es den CD8+ T-Zellen Antigene präsentiert, die von Proteinen
abgeleitet werden, die im Cytosol synthetisiert werden. Es sind
zwei Signale für
die Aktivierung von naiven CD8+ T-Zellen
nötig.
Das erste Signal wird durch die Interaktion des T-Zell-Rezeptors
(TCR) mit dem MHC I-Antigenkomplex auf der Antigen-präsentierenden
Zelloberfläche
bereitgestellt. Das zweite Signal wird durch die Interaktion eines
Liganden auf der Antigen-präsentierende
Zelle (APC) mit einem zweiten Rezeptor generiert, der auf der T-Zell-Oberfläche vorhanden
ist. Dieses zweite Signal wird als Co-Stimulation bezeichnet, und
der APC-Ligand wird häufig
als ein co-stimulatorisches Molekül bezeichnet. Die am besten
charakterisierten co-stimulatorischen
Moleküle
auf APCs sind die strukturell verwandten Glycoproteine B7.1 (CD80) und
B7.2 (CD86), die mit dem CD28-Rezeptor auf der T-Zell-Oberfläche interagieren.
Die Aktivierung von CD8+ T-Zellen durch
diese beiden Signale führt
zu der Proliferation von Antigen-spezifischen cytotoxischen T-Zellen,
die Zellen erkennen und zerstören,
die das Signalantigen präsentieren.
Diese cytotoxischen T-Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der
immunologischen Abwehr gegen intrazelluläre Pathogene, wie z.B. Viren und
Tumore. Eine ausführliche
Darstellung der immunologischen Basis der cytotoxischen T-Zell-Antwort
kann in "Janeway
and Travers" gefunden
werden (Immunobiology: the immune system in health and disease,
Current Biology Ltd./Garland Publishing, Inc. New York, 1997).
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Das
Versagen eines exogenen (nicht-eigenen) Antigens, eine cytotoxische
T-Zell-Antwort zu stimulieren, kann auf einer Blockierung eines
der vielen Punkte des oben beschriebenen cytotoxischen T-Zell-Aktivierungswegs
zurückgeführt werden
(s. Ploeg, 1998, Science 280:248-53).
Das Versagen des cytotoxischen T-Zell-Aktivierungswegs ist von großer Bedeutung
in zwei bestimmten Bereichen der Medizin: Vakzinierung und Tumorimmunologie.
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Cytotoxische
T-Zellen und Vakzinierung
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Die
Vakzin-Technologie hat sich in den letzten Jahren auf die Untereinheiten-Vakzine
fokussiert. Untereinheiten-Vakzine umfassen isolierte pathogene
Bestandteile, wie z.B. virales Capsid oder virale Hülle oder synthetische
Peptide, die eine antigenische Determinante auf einem Pathogen-verwandten
Protein nachahmen. Zum Beispiel beschreibt das U.S. Patent Nr. 4,974,168
Leukämie-assoziierte
Immunogene, die Peptide sind, die auf Hüllenproteinen eines Leukämie-assoziierten
Virus basieren. Allerdings, während
Untereinheit-Vakzine CD4+ T-Helfer-Zellen stimulieren
können
(die eine Schlüsselrolle
bei humoraler Immunität
spielen), waren Versuche, CD8+ cytotoxische
T-Zellen mit solchen Impfstoffen in vivo zu stimulieren, weitgehend erfolglos.
Es wurde postuliert, daß der
Grund dafür
die Unfähigkeit
des exogen verabreichten Vakzin-Peptids, ist mit den MHC-I-Molekülen auf
der Zelloberfläche
zu assoziieren (Liu, 1997, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94:10496-8).
Mit anderen Worten, die Blockierung in dem cytotoxischen T-Zell-Aktivierungsweg
tritt in der Phase auf, wo das Antigen in das MHC I -Molekül geladen
wird.
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Eine
für dieses
Problem vorgeschlagene Lösung
ist es, das antigen Peptid mit einem Molekül zu kombinieren, das leicht
in Zellen aufgenommen wird (zusammengefaßt von Liu, 1997, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 94:10496-8). Folglich basiert diese Strategie darauf,
das Antigen in das Cytosol zu bekommen, so daß es sich dem normalen Weg
anschließen
kann, durch den Antigene zur Präsentation
durch MHC I verarbeitet werden. Demgegenüber nahmen sich Rock et al.
(J. Immunol. 150:1244-52, 1993) einer Strategie zum Erhöhen der Bindung
des Vakzin-Peptids auf MHC-I an, das bereits auf der Zelloberfläche vorhanden
ist. Rock et al., (J. Immunol. 150:1244-52, 1993) berichteten, daß die Verabreichung
von exogenem gereinigtem β2m zusammen mit dem Vakzin-Peptid eine erhöhte Beladung
des Peptids auf MHC I in vivo bewirkt und dabei eine cytotoxische
T-Zell-Antwort gegen das Peptid stimuliert. Die Verwendung von exogenem β2m
als ein Vakzin-Hilfsstoff wird auch im U.S. Patent Nr. 5,733,550
(von Rock et al.) beschrieben, das hiermit durch Bezugnahme aufgenommen
wird. Shields et al., The Journal of Virology, Vol. 160 Nr. 5 und
Björkman
et al., Nature, Vol. 329, S. 506–512 betreffen MHC Klasse I
Antigene.
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Tumorzellen
und Evasion des Immunsystems
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Eine
Immunität
gegen Tumorzellen ist hauptsächlich
zellvermittelt, was sowohl CD8+ cytotoxische T-Zellen
als auch CD4+ T-Helfer-Zellen einschließt. Allerdings,
trotz der Tatsache, daß Tumorzellen
tumorspezifische Proteine exprimieren, die als Selbst-Antigene nicht
durch das Immunsystem erkannt werden, entkommen sie häufig der
Erkennung durch das Immunsystem. Es können eine Anzahl von Faktoren
an der Fähigkeit der
Tumorzellen teilnehmen, eine Immunerkennung zu vermeiden, einschließlich des
Herunter-Regulierens der Expression von co-stimulatorischen Proteinen.
Die TCR-Stimulierung in Abwesenheit von co-stimulatorischen Molekülen führt zu einem
Versagen, die T-Zelle und die Induktion einer klonalen Anergie zu
aktivieren. Folglich beugt eine Herunter-Regulierung der co-stimulatorischen
Proteine in Tumorzellen einer normalen Aktivierung von T-Zellen
vor, die an Tumorantigenen auf der Zelloberfläche binden und erlaubt es der
Tumorzelle daher, der Erkennung zu entkommen.
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Es
haben einige Forschergruppen versucht, dieses Problem durch Entnehmen
von Tumorzellen von einem Patienten, Bereitstellen von exogenen
co-stimulatorischen Molekülen
auf der Oberfläche
der entnommenen Tumorzellen und anschließendem Wiedereinführen der
Tumorzellen in den Patienten, so daß Immunerkennung stattfinden
kann, zu adressieren. Zum Beispiel offenbart die Europäische Patentanmeldung
Nr. 96302009.4 ein Verfahren, bei dem Tumorzellen von einem Patienten
entnommen werden, transfiziert werden, um sowohl B7 als auch CD2
(einen Co-Rezeptor, der bei T-Zellenadhäsion und Aktivierung involviert
ist) auf der Tumorzelloberfläche
zu exprimieren und anschließend
in dem Patienten wiedereingeführt
werden. Es wird von den wieder eingeführten Zellen berichtet, eine
breite immunologische Antwort gegen sowohl die wiedereingeführten transfizierten
Tumorzellen als auch die nicht-transfizierten
Tumorzellen innerhalb des Patientenkörpers zu stimulieren, was zu
einer Tumorregression führt.
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Sich
eines alternativen Ansatzes zu diesem Problem annehmend, beschreiben
Gerstmayer et al. (J Immunol. 158:4584-90, 1997) ein chimäres B7-Antikörperprotein,
in dem der Antikörper
für das
erbB2 Proto-onkogene Produkt spezifisch ist. Dieses chimäre Molekül ist spezifisch
auf der Oberfläche
von erbB2 exprimierenden Tumorzellen lokalisiert und präsentiert
den cytotoxischen T-Zellen die B7 co-stimulatorischen Moleküle, was
zu einer erhöhten
Proliferation von cytotoxischen T-Zellen führt. Folglich schlägt Gerstmayer
et al. vor, (J. Immunol. 158:4584-90, 1997), daß Fusionsproteine, die einen
Anti-Tumorantikörper
und ein co-stimulatorisches
Molekül
umfassen, als Tumor-Immunotherapeutika nützlich sein können. Allerdings
würde dieser Ansatz
dievorherige Kenntnis und Charakterisierung von tumorspezifischen
Antigenen, die auf den Tumorzellen jedes individuellen Patienten
exprimiert werden und die Verwendung eines Antikörpers, der für die bestimmte
Art der Tumorzellen spezifisch ist, voraussetzen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung verwendet eine Form eines Beta-2-Mikroglobulins,
wie beansprucht, um die Probleme zu adressieren, die mit Versagen
des cytotoxischen T-Zell-Aktivierungsweg
bei sowohl Vakzinierung als auch Tumortherapie assoziiert sind.
Die beanspruchte Erfindung stellt auch Zusammensetzungen und Verfahren
bereit, die auf β2m basieren, die breit anwendbar sind, um
eine Expression jedes erwünschte
Zielprotein auf der Oberfläche
jeder Säugetierzelle
zu erhalten.
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung Fusionsproteine bereit, die eine erste Aminosäuresequenz
und eine zweite Aminosäuresequenz
umfassen, wobei die zweite Aminosäuresequent das β2-Mikroglobulin
hβ2m S55V ist. Bei besonderen Anwendungen kann
die erste Aminosäuresequenz
ein co-stimulatorisches Protein, wie z.B. B7.1 oder B7.2 oder ein
anderes Protein sein, das eine immunologische Aktivität aufweist,
wie z.B. ein Cytokin, ein Integrin oder ein zelluläres Adhäsionsmolekül. Beispiele
von solchen Proteinen schließen
Interleukin (z.B. IL-2, IL-12), Granulocyten-Macrophagen koloniestimulierender
Faktor (GM-CSF), Lymphozyten Funktions-assoziierte Proteine (z.B.
LFA-1, LFA-3) und intrazelluläre
Adhäsionsmoleküle (z.B. ICAM-1,
ICAM-2) ein. In anderen Ausführungsformen
kann die erste Aminosäure
des Fusionsproteins jedes Protein sein, von dem erwünscht ist,
daß es
auf der Oberfläche
einer Zelle exprimiert wird. Es wird gezeigt, daß diese Fusionsproteine ein
wirksamer Weg sind, um ein erwünschtes
Protein, wie z.B. B7, auf die äußere Membran
einer Zelle abzuzielen. ("B7" wird generisch verwendet,
um entweder auf B7.1 oder B7.2 hinzuweisen.)
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Im
Hinblick auf die Tumortherapie wird gezeigt, daß ein Exprimieren eines Fusionsproteins
auf der Oberfläche
einer Tumorzelle, das ein β2m zusammen mit einem co-stimulatorischen
Protein umfaßt,
die Immunantwort eines Tiers auf die Tumorzelle signifikant erhöhen kann.
In einem Beispiel wird ein Fusionsprotein, umfassend das hβ2m
zusammen mit dem co-stimulatorischen
Protein B7 (genannt B7-β2m) auf die Oberfläche der Tumorzellen abgezielt,
so daß die
Tumorzellen das B7-β2m-Fusionsprotein den T-Zellen präsentieren.
Diese Zellen werden anschließen
abgeschwächt
und in Mäuse
eingeführt.
Von T-Zellen, die aus diesen Mäusen entfernt
wurden, wurde gezeigt, daß diese
signifikant wirksamer gegen die gleiche Art von Tumorzellen ware, als äquivalente
Zellen von Mäusen,
die mit Tumorzellen behandelt wurden, die nur β2m präsentierten.
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Die
durch die Erfindung bereitgestellten β2m-Fusionsproteine
weisen eine breite Anwendung auf, indem sie nützlich sind, jedes erwünschte Protein
auf die äußere Membran
einer Zelle zu abzuzielen. Diese Fusionsproteine können auf
die Oberfläche
einer Zelle in etlichen Wegen abgezielt werden. In einem Ansatz
werden Zellen, die MHC-I exprimieren, einfach mit einer Präparation
des Fusionsproteins inkubiert, was zum Einschließen des Fusionsproteins auf
der Zelloberfläche
fährt.
Alternativ kann das Fusionsprotein in die Zelle eingeführt werden,
so daß es
in den MHC I-Weg eingeschlossen wird. In einem anderen Ansatz wird
ein Nukleinsäwemolekül, das für das Fusionsprotein
kodiert, durch Transformation in eine Zelle eingeführt. Die
Expression dieses Nukleinsäuremoleküls führt dazu,
daß das
Fusionsprotein innerhalb der Zelle produziert wird und auf die Zellmembran
exportiert wird. Wo das Fusionsprotein in das Cytosol zum Export
auf die äußere Membran
eingeführt
wird oder wo es durch ein Nukleinsäuremolekül innerhalb der Zelle exprimiert
wird, ist es wünschenswert,
ein Signalpeptid am N-Terminus des Fusionspeptids einzuschließen, so
daß das
Fusionsprotein zu der äußeren Membran
der Zelle transportiert wird. Zu diesem Zweck kann das β2m
Signalpeptid verwendet werden. In all diesen Ansätzen ist das Ergebnis, daß das β2m
Fusionsprotein auf der Oberfläche
der Zelle präsentiert
wird.
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In
einer Ausführungsform
schließt
die Erfindung Nukleinsäuremoleküle ein,
die für
die offenbarten Fusionsproteine codieren, sowie Nukleinsäurevektoren,
die solche Nukleinsäuremo leküle umfassen.
Transgene Zellen, die diese Nukleinsäuremoleküle umfassen, werden auch durch
die Erfindung bereitgestellt.
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Verfahren
zum Exprimieren des beanspruchten β2m Fusionsproteins
auf der Oberfläche
einer Zelle werden durch die Erfindung bereitgestellt. Solche Verfahren
schließen
in Kontakt bringen einer Zelle mit einem Fusionsprotein, umfassend
eine erste Aminosäuresequenz
und eine zweite Aminosäuresequenz,
wobei die zweite Aminosäuresequenz
ein β2m ist, ein. Ein alternatives Verfahren,
das durch die Erfindung bereitgestellt wird, umfaßt Transformieren
der Zelle mit einem Nukleinsäuremolekül, das für so ein
Fusionsprotein codiert.
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Die
Erfindung stellt weiter die Verwendung der beanspruchten Proteine
in Verfahren zum Verstärken der
Immunantwort eines Tieres auf ein Antigen, das auf der Oberfläche einer
Zelle präsentiert
wird, bereit. Solche Verfahren umfassen ein Bereitstellen eines β2m
Fusionsproteins auf der Oberfläche
der Zelle und ein Verabreichen der Zelle dem Säugetier. Bei solchen Anwendungen
umfaßt
das Fusionsprotein vorzugsweise β2m, das an ein co-stimulierendes Protein,
wie z.B. B7 oder ein anderes Protein fusioniert ist, das eine immunologische
Aktivität
aufweist. Exprimieren des β2m Fusionsproteins auf der Zelloberfläche kann
durch In Kontakt bringen der Zelle mit dem Fusionsprotein oder Transformieren
der Zelle mit einem Nukleinsäuremolekül, das für das Protein
codiert, erreicht werden. Diese Verfahren können für die Behandlung von Tumoren
angewendet werden; in solchen Behandlungen ist das Antigen gegen
das eine erhöhte
Immunantwort erwünscht
ist, ein Tumorantigen und die Zelle, die das Antigen trägt, eine
Tumorzelle. Die Tumorzelle kann aus dem Körper eines Säugetiers,
das einen Tumor aufweist, entnommen werden oder kann in vitro von
einer sich vermehrenden Tumorzellinie abgeleitet werden. Das β2m
Fusionsprotein wird in die Tumorzelle eingeführt (z.B. durch Inkubation
der Tumorzelle mit dem Protein oder durch Transformation der Tumorzelle
mit einer Nukleinsäure,
die für das
Fusionsprotein kodiert), so daß die
Tumorzelle das Fusionsprotein auf ihrer Oberfläche präsentiert. Die Tumorzelle, die
das Fusionsprotein trägt,
wird anschließend
einem Säugetier
verabreicht. In bestimmten Ausführungsformen
kann die Tumorzelle abgeschwächt
werden, bevor sie dem Säugetier
verabreicht wird. Solche Abschwächung
kann mittels Standardmitteln, wie z.B. radioaktive Strahlung, Hitze
oder chemische Behandlung, erreicht werden. Sobald im Körper des
Säugetiers,
wird die Kombination von Tumorartigenen und dem β2m-Fusionsprotein
auf der Oberfläche
der Tumorzellen durch CD8+ T-Zellen erkannt,
was zu T-Zell-Aktivierung, Proliferation und dadurch einer erhöhten cytolytischen
T-Zell-Antwort gegen sowohl die eingeführten Tumorzellen und andere
Tumorzellen in dem Säugetier
führt,
die das gleiche Tumorantigen exprimieren.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch modifizierte humane β2m
(hβ2m) Proteine bereit, die eine erhöhte Affinität für MHC-I
aufweisen. Von solchen Proteinen wurde gezeigt, daß sie an
die Alphakette von MHC I mit höherer
Affinität
als Wild-Typ hβ2m binden und daß sie eine T-Zellerkennung
von APCs erhöhen,
die modifiziertes hβ2m tragen. In bestimmten Ausführungsformen
weisen die modifizierten hβ2m Proteine einen Valin-Rest an Position
55 anstelle des Serinrests auf, der in der reifen Form des natürlich vorkommendem
hβ2m (d.h. Wild-Typ) gefunden wird. Solche
modifizierten hβ2m Proteine werden als hβ2m S55V
bezeichnet.
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hβ2m
S55V ist als ein Vakzinhilfsstoff anstelle des Wild-Typ hβ2m
brauchbar. Folglich ist ein Aspekt der Erfindung eine Vakzin-Präparation,
die wenigstens ein Antigen und hβ2m S55V umfaßt. hβ2m S55V
kann auch anstelle von Wild-Typ hβ2m bei den oben diskutierten Fusionsproteinen
verwendet werden. Zusätzlich
können β2m-Fusionsproteine
auch in solchen Vakzinpräparationen
verwendet werden, die entweder ein Wild-Typs β2m,
oder im Falle von hβ2m, hβ2m S55V verwenden.
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Sequenzprotokoll
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Die
Nuklein- und Aminosäuresequenzen,
die im Sequenzprotokoll aufgelistet sind, werden mittels Standard-Buchstabenabkürzungen
für Nukleotidbasen
und dem Drei-Buchstaben-Code
für Aminosäuren gezeigt.
Es wird nur ein Strang jeder Nukleinsäuresequenz gezeigt, aber es
ist selbstverständlich,
daß der
komplementäre
Strang durch jede Bezugnahme des gezeigten Strangs eingeschlossen
wird.
- SEQ ID Nr. 1 zeigt die Aminosäuresequenz des Wild-Typ (natürlich vorkommenden)
hβ2m.
- SEQ ID Nr. 2 zeigt die Aminosäuresequenz des B7-β2m-Fusionsproteins
(umfassend das B7.2 co-stimulatorische Molekül).
- SEQ ID Nr. 3 zeigt die Aminosäuresequenz des B7-β2m-Fusionsproteins,
das die β2m Signalsequenz aufweist, die an den N-Terminus
der B7-Domäne
angegliedert ist.
- SEQ ID Nr. 4 bis 7 zeigen Primer, die zur Konstruktion des hβ2m
S55V verwendet werden.
- SEQ ID Nr. 8 und 9 zeigen Primer, die zum Amplifizieren, des
B7.2-Proteins verwendet werden.
- SEQ ID Nr. 10 zeigt die Aminosäuresequenz des reifen hβ2m
S55V.
- SEQ ID Nr. 11 und 12 zeigen die Aminosäure-Linker-Sequenzen, die zwischen
den zwei Domänen
eines Fusionsproteins verwendet werden können.
- SEQ ID Nr. 13 und 14 zeigen Aminosäuresequenzen von Signalpeptiden,
die zur Richtung, der Expression eines Proteins in einer Zelle verwendet
werden können.
- SEQ ID Nr. 15 zeigt die Aminosäuresequenz für einen
c-myc tag.
- SEQ ID Nr. 16 bis 20 zeigt die Aminosäuresequenzen für Peptide,
die in dem HLA-Stabilisierungstest
verwendet werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
die Aminosäuresequenz
des natürlich
vorkommenden (z.B. Wild-Typ) β2m; das Signalpeptid ist doppelt unterstrichen
und die Aminosäurenumerierung
beginnt an dem Isoleucin-Rest, der der erste Rest des reifen Proteins
ist. Das Serin an Position 55, das in S55V durch Valin ausgetauscht
ist, wird in Fettdruck gezeigt.
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2 ist
eine schematische Darstellung des B7.2-β2 Mikroglobulinfusionspeptidkonstrukts.
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3 zeigt
die Sequenz des B7.2-β2m Fusionspeptids. Rest 1 ist ein Methionin,
das zur Expression nötig
ist, die Reste 2 bis 220 sind der extrazelluläre Teil von murinem B7-2, die
Reste 221 bis 225 (Kursivschrift) sind eine Sequenz, die durch die
Einführung
einer Restriktionsstelle in die Nukleinsäuresequenz erzeugt werden,
die Reste 226 bis 240 (unterstrichen) sind die Verknüpfungs-("Linker")-Sequenz und die
Reste 241 bis 339 sind die reife Form des β2m.
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4 zeigt
die Sequenz eines B7-β2m Fusionspeptids, das die hβ2m-Signalsequenz
aufweist (Reste 1 bis 20, doppelt unterstrichen). Die Reste 21 bis
223 sind der extrazelluläre
Teil von murinem B7-2, die Reste 240 bis 244 (Kursivschrift) sind
eine Sequenz, die durch die Einführung
einer Restriktionsstelle in die Nukleinsäurese quenz erzeugt werden,
die Reste 245 bis 259 (unterstrichen) sind die Linker-Sequenz und die Reste 260
bis 358 sind die reife Form von β2m.
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5 ist
ein Graph, der den Effekt von Plättchen-gebundenem
B7-β2m auf die BALB/c Milz-T-Zell-Proliferation
bei Anwesenheit einer suboptimalen Konzentration an löslichem
2C11 zeigt.
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6 ist
ein Graph, der die Wirksamkeit von P815 "Antigen-primed" T-Zellen (die mit P815-Zellen, die nur
P815 Antigene oder P815 Antigene und entweder B7-β2m
oder β2m präsentieren,
geprimed sind), P815-Tumorzellen zu lysieren, zeigt.
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7 ist ein Graph, der die Stabilisierung
von Zelloberflächen
HLA-A1(a), -A2(b), und -A3(c) durch mutiertes β2m und
Peptid verdeutlicht. Alle Werte sind als mittlere Fluoreszenzintensität angegeben.
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8 zeigt die Inhibierung der myc-β2m-Bindung
durch S55V und nβ2m auf Zelloberflächen HLA-A1(a), -A2(b) und
-A3(c). Alle Werte sind als mittlere Fluoreszenzintensität angegeben.
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9 zeigt, daß die S55V-Mutante die CTL-Erkennung
besser als Wild-Typ nβ2m in sowohl Hmy2-C1R-A2 (a) und Hmy2.C1R-A3
(b) Zielzellen erhöht.
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Abkürzungen
und Definitionen
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Um
die Überprüfung und
das Verständnis
der Erfindung zu erleichtern, wird die folgende Erklärung von Abkürzungen
und Definitionen von Ausdrücken
bereitgestellt:
β2m: Beta-2-Mikroglobulin. Dieser Ausdruck
umfaßt
jedes Säugetier-beta-2
Mikroglobulinprotein, einschließlich
humane und murine Beta-2-Mikroglobuline. Der Ausdruck "hβ2m" betrifft spezifisch
humanes Beta-2-Mikroglobulin. cDNAs und Gene, die für Säugetier-β2ms
kodieren, sind im Stand der Technik gut bekannt, sowie die entsprechenden β2m-Sequenzen.
Beispiele schließen
solche Sequenzen ein, die in Parnes and Seidman (Cell 29:661-9,
1982), Gates et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78:554-8, 1981)
(murin); Suggs et al (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78:6613-7, 1981),
Guessow et al. (J. Immunol. 139:3132-8, 1987), Cunningham et al.
(Biochem. 12:4811-22, 1973) (Mensch); und Ellis et al. (Immunogenetics
38:310, 1993) (Rinder) beschrieben werden. Diese Sequenzen sind
auch in der GenBank unter http://www.ncbi.nlm.nih.gov/Entrez/index.html
verfügbar.
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Der
Ausdruck "Wild-Typ β2m" und "natürlich vorkommendes β2m" betrifft das β2m-Protein,
das aus der bestimmten in Frage kommenden Säugetierspezies isoliert wird.
Zum Beispiel betrifft Wild-Typ β2m ein Beta-2-Mikroglobulinprotein, das eine
Aminosäuresequenz
von hβ2m aufweist, das aus einer humanen Quelle (z.B.
Serum) isoliert wurde. Folglich ist ein Beispiel eines Wild-Typ β2m
das hβ2m-Protein, das in Cunningham et al. (Biochem.
12:4881-1973) offenbart
wird und das auch in der GenBank unter der Zugangsnummer A90371
erhältlich
ist und in 1 und SEQ ID Nr. 1 gezeigt wird.
Der Ausdruck "modifiziertes β2m" betrifft ein Beta-2-Mikroglobulinprotein,
das eine Aminosäuresequenz
aufweist, die von einer Wild-Typ β2m-Aminosäuresequenz
modifiziert wurde. Zum Beispiel ist hβ2m S55V
eine mutierte Form von hβ2m, in dem der Serinrest, der an Position
55 im reifen Wild-Typ hβ2m (siehe 1 und SEQ
ID Nr. 1) vorkommt, durch einem Valinrest ersetzt wird. Der Ausdruck
hβ2m S55V umfaßt Formen von hβ2m,
die sich vom Wild-Typ hβ2m durch Substitution von Serin für ein Valin
an Position 55 unterscheiden, sowie Formen von hβ2m,
die die S55V-Modifikation und
zusätzliche
Aminosäuresequenzmodifikationen
aufweisen.
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Fusionsprotein:
Ein Protein, umfassend zwei Aminosäuresequenzen, die in der Natur
nicht zusammen verknüpft
gefunden werden. Der Ausdruck "β2m-Fusionsprotein" betrifft ein Protein,
das eine erste Aminosäuresequenz
und eine zweite Aminosäuresequenz
umfaßt,
wobei die zweite Aminosäuresequenz
ein β2-Mikroglobulin ist. Die β2m Aminosäuresequenz
und die erste Aminosäuresequenz
können
alternativ als Domänen des
Fusionsproteins bezeichnet werden. Folglich stellt die vorliegende
Erfindung zum Beispiel Fusionsproteine bereit, umfassend erste und
zweite Domänen,
wobei die zweite Domäne
ein β2m-Protein ist. Die Brücke zwischen der ersten und
zweiten Domäne
des Fusionsproteins ist üblicherweise,
aber nicht notwendigerweise, eine Peptidverknüpfung. Bei bestimmten β2m-Fusionsproteinen
können
die zwei Domänen
mittels eines Verknüpfungspeptids
verbunden sein. In β2m-Fusionsproteinen
ist die erste Domäne
vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise, mit dem N-Terminus der β2m-Domäne verknüpft.
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Diese
Fusionsproteine können
auch durch die Formel X-Y dargestellt werden, wobei X ein Protein
ist, wie z.B. ein co-stimulatorisches Protein, und Y ein β2m-Protein
ist. In einer weiteren Ausführungsform
des offenbarten Fusionsproteins kann eine Signalpeptidsequenz an
den N-Terminus des ersten Proteins verknüpft vorliegen. So ein dreiteiliges
Protein kann folglich als S-X-Y dargestellt werden, wobei S das
Signalpeptid ist, X ein Protein ist, wie z.B. ein co- stimulatorisches
Protein und X ein β2m-Protein ist. Wo das Fusionsprotein in einer
eukaryontischen Zelle exprimiert wird, ist das Signalpeptid vorzugsweise
ein eukaryontisches Signalpeptid, das eine abgezielte Expression
des Fusionsproteins auf der Zellmembran bewirkt. Während eine
Anzahl von Signalpeptiden zu diesem Zweck verwendet werden kann,
ist das bevorzugte Signalpeptid das β2m-Signalpeptid
(in 1 gezeigt). Wo das Fusionsprotein in einer prokaryontischen
Zelle exprimiert wird, ist das Signalpeptid vorzugsweise ein prokaryontisches
Signalpeptid, das zu der Sekretion des Fusionspeptids in das Wachstumsmedium
führt,
wo es leicht geerntet und gereinigt werden kann. Geeignete prokaryontische
Signalpeptide sind im Stand der Technik gut bekannt. Wo das X-Protein
und β2m durch eine Peptidbrücke verknüpft sind, kann das Fusionsprotein
als X-L-Y dargestellt werden oder falls ein Signalpeptid vorhanden
ist, als S-X-L-Y, wobei L die Peptidbrücke ist.
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Bestimmte β2m-Fusionsproteine
der vorliegenden Erfindung schließen als ihre β2m-Komponente das hβ2m
S55V Protein ein. Bestimmte Reste in der β2m-Komponente
solcher Fusionsproteine können
durch die Zahl der Reste, die sie von dem ersten Rest des reifen
hβ2m (was Isoleucin ist) entfernt sind, bezeichnet
werden. Folglich kann die β2m-Komponente eines Fusionsproteins, das
hβ2m S55V einschließt, als ein humanes β2-Mikroglobulin
bezeichnet werden, das ein Valin an Position 55 aufweist.
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Transformiert:
Eine transformierte Zelle ist eine Zelle, in der ein Nukleinsäuremolekül durch
molekularbiologische Techniken eingeführt wurde. Wie hier verwendet,
umfaßt
der Ausdruck Transformation alle Techniken, durch die ein Nukleinsäuremolekül in solch
eine Zelle eingeführt
werden kann, einschließlich
Transfektion mit viralen Vektoren, Transformation mit Plasmidvektoren
und Einführung
von nackter DNA durch Elektroporation, Lipofektion und Partikel
Gun-Beschleunigung.
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Isoliert:
Eine "isolierte" biologische Komponente
(wie z. B. eine Nukleinsäure
oder ein Protein) wurde im wesentlichen von anderen biologischen
Komponenten in der Zelle des Organismus, in dem die Komponente natürlicherweise
vorkommt, z.B. andere chromosomale oder extrachromosomale DNA und
RNA und Proteine, getrennt und gereinigt. Nukleinsäuren und
Proteine, die "isoliert" wurden, schließen folglich
Nukleinsäuren und
Proteine ein, die durch Standardreinigungsmethoden gereinigt wurden.
Der Ausdruck umfaßt
auch Nukleinsäuren
und Proteine, die durch rekombinante Expression in einer Wirtszelle
hergestellt werden, sowie chemisch synthetisierte Nukleinsäuren.
-
Vektor:
Ein Nukleinsäuremolekül wie in
eine Wirtszelle eingeführt,
wodurch eine transformierte Wirtszelle hergestellt wird. Ein Vektor
kann Nukleinsäuresequenzen
einschließen,
die es ihm erlauben, sich in der Wirtszelle zu replizieren, wie
z.B. einen Replikations-Ursprung. Ein Vektor kann auch eines oder
mehrere auswählbare
Markergene und andere genetische Elemente einschließen, wie
im Stand der Technik bekannt.
-
Gereinigt:
Der Ausdruck gereinigt erfordert nicht absolute Reinheit, er ist
eher als ein relativer Ausdruck gedacht. Folglich ist z.B. ein gereinigtes β2m-Proteinpräparat eines,
in dem das β2m Protein reiner als das Protein in seiner
natürlichen
Umgebung innerhalb einer Zelle ist. Vorzugsweise wird ein Präparat eines Proteinpräparats so
gereinigt, daß das
Protein wenigstens 50 % des Gesamtproteininhalts des Präparats umfaßt.
-
Funktionsfähig verknüpft: Eine
erste Nukleinsäuresequenz
ist mit einer zweiten Nukleinsäuresequenz funktionsfähig verknüpft, wenn
die erste Nukleinsäuresequenz
in einer funktionalen Beziehung mit der zweiten Nukleinsäuresequenz
plaziert wird. Zum Beispiel wird ein Promoter funktionsfähig an eine
kodierende Sequenz verknüpft,
wenn der Promoter die Transkription oder Expression der kodierenden
Sequenz beeinflußt. Im
allgemeinen sind funktionsfähig
verknüpfte
DNA-Sequenzen fortlaufend und, wo notwendig, um zwei Proteinkodierende
Regionen zu verbinden, in dem gleichen Leserahmen.
-
Rekombinant:
Eine rekombinante Nukleinsäure
ist eine, die eine Sequenz aufweist, die nicht natürlich vorkommt
oder eine Sequenz aufweist, die durch künstliche Kombination von zwei
anderweitig getrennten Segmenten einer Sequenz hergestellt wird.
Diese künstliche
Kombination wird häufig
durch chemische Synthese oder, allgemein üblicher, durch die künstliche
Manipulation von isolierten Segmenten der Nukleinsäuren, z.B.
durch Gentechnik, erhalten.
-
Tumorzellen:
Eine neoplastische Zelle, die entweder maligne oder nicht-maligne
sein kann. Tumorzellen schließen
Zellen von sowohl soliden als auch nicht-soliden Tumoren (wie z.B.
hämatologische
Malignitäten)
ein. Tumore können
Muttergeschwulste sein, die aus einem bestimmten Organ abstammen
(wie z.B. Brust, Prostata, Blase oder Lunge). Tumore gleichen Gewebetyps
können
in Tumore unterschiedlicher Unterarten eingeteilt werden (ein klassisches
Beispiel sind bronchogene Karzinome (Lungentumore), die ein Adenokarzinom,
kleine Zelle-, schwammartige Zelle- oder großer Zelltumor sein können).
-
Säugetier:
Dieser Ausdruck schließt
sowohl humane als auch nicht-humane Säugetiere ein. Ähnlich schließt der Ausdruck "Patient" sowohl humane als
auch tierische Subjekte ein.
-
Herstellung und Verwendung
von β2m-Fusionsproteinen
-
In
der vorliegenden Erfindung werden, soweit nicht anders beschrieben,
Standardmolekularbiologische, biochemische und immunologische Methoden
verwendet. Solche Standardmethoden sind beschrieben in Sambrook
et al. (Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor,
New York, 1989), Ausubel et al. (Current Protocols in Molecular
Biology, Greene Publishing Associates und Wiley-Intersciences, 1987),
Innis et al. (PCR Protocols, A Guide to Methods and Applications,
Innis et al. (eds.), Academic Press, Inc., San Diego, Kalifornien,
1990) und "Harlow
and Lane" (Antibodies,
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, New York, 1988).
Methoden zum Herstellen von Nukleinsäuresequenzen, die Fusionsproteine
exprimieren, sowie Methoden zum Exprimieren und Reinigen von Fusionsproteinen
sind im Stand der Technik gut bekannt und werden z.B. in den U.S.
Patenten Nr. 5,580,756 und 5,698,679 beschrieben. Die folgenden
Absätze werden
als Leitlinie bereitgestellt.
-
Standardtechniken
können
verwendet werden, um genetische Konstrukte herzustellen, die β2m-Fusionsproteine
exprimieren, einschließlich
Verdauung mit Restriktionsendonukleasen, Ligation und die Polymerasekettenreaktion.
Jedes Säugetiergen
oder cDNA, die für β2m
kodieren, können
als Quelle der β2m kodierenden Sequenz verwendet werden.
Solche Sequenzen sind im Stand der Technik bekannt und in öffentlichen Datenbanken,
wie z.B. GenBank, verfügbar.
Als Beispiel wird die Sequenz der humanen β2m cDNA
in Guessow et al. (J. Immunol. 139:3132-8, 1987 GenBank: Zugangsnummer:
M 17986) beschrieben. Besonders schließt diese cDNA-Sequenz Regionen
ein, die für
das Signalpeptid hβ2m kodiert (s. 1).
-
In
gleicher Weise sind Nukleinsäuresequenzen,
die für
Proteine kodieren, die als die zweite Domäne des Fusionsproteins ausgewählt werden
können,
im Stand der Technik gut bekannt. Während die Auswahl der zweiten
Proteindomäne üblicherweise
ein co-stimulatorisches Protein oder ein Protein sein wird, das
irgendeine andere immunologische Aktivität aufweist, können Fusionsproteine
erzeugt werden, die β
2m als die zweite Domäne verwenden und jedes andere
Protein, von dem gewünscht
wird, das es auf die Oberfläche
einer Zelle abgeliefert wird, als die erste Domäne. Beispiele von cDNAs, die
für Proteine
kodieren, die costimulatorische Aktivität aufweisen, schließen die
ein, die für
humanes B7.1 (Freeman et al., 1989, J. Immunol. 143:2714-22, GenBank,
Zugangsnummer: M27533), B7.2 (Azuma et al., 1993, Nature 366:76-9,
GenBank, Zugangsnummer: L25259), LFA-3 (Wallner et al., 1987, J.
Exp. Med. 166:923-32, GenBank, Zugangsnummer Y00636) und ICAM-1
(Simmons et al., 1988, Nature 331;624-7), GenBank, Zugangsnummer
X06990) kodieren. Beispiele von anderen immunologisch aktiven Proteinen
schließen
ICAM-3 (Fawcett et al., 1992, Nature 360:481-4, GenBank, Zugangsnummer
550015), VCAM-1 (Damle et al., 1992, J. Immunol. 148;1985-92), CD59
(Menu et al., 1994, J. Immunol. 153:2444-56), CD40 (Hancock et al.,
1996, Proc Natl. Acad. Sci USA 93:13967-72) und GM-CSF (Takashi
et al., JP 1991155798-A,
GenBank, Zugangsnummer E02975) ein. Proteine, die andere Aktivitäten aufweisen,
wie z.B. Tumornekrosefaktor (TNF, Masaaki et al.,
JP 1985185799 , GenBank, Zugangsnummer
E00423) können
auch als die erste Domäne
in dem Fusionsprotein verwendet werden. Als Beispiel können Proteine,
die Apoptose (wie z.B. TNF) oder Anergie induzieren, verwendet werden,
um bestimmte Klassen von antigenspezifischen aktivierten T-Zellen
zu zerstören.
Folglich können
Myelin-basisches Protein (MBP)-spezifische autoreaktive T-Zellen,
die an der Stelle der Entzündung
bei Multiple Sklerose-Patienten gefunden werden, durch Einführen von
Zielzellen in den Patienten, die MBP exprimieren und die auch ein TNF-β
2m
Fusionsprotein präsentieren,
zerstört
werden.
-
cDNA-Klone,
die für β2m
und das zweite Protein kodieren, können wie in den zitierten Referenzen
oder durch PCR-Amplifikation aus mRNA (oder cDNA-Banken) von Zellen,
die das bestimmte Protein exprimieren, erhalten werden. Die cDNA-Amplifikation
wird, wie durch Innis et al. beschrieben (PCR Protocols, A Guide
to Methods and Applications, Innis et al. (eds), Academic Press,
Inc., San Diego, Kalifornien, 1990) mittels Primer durchgeführt, die
so aufgebaut sind, um die erwünschten
Teile der cDNA zu amplifizieren. Zum Beispiel können cDNA Primer so aufgebaut
werden, um nur den Teil der β2m cDNA zu amplifizieren, der für die reife
Form von β2m kodiert. PCR kann auch verwendet werden,
um die amplifizierten Fragmente für die Ligation anzupassen.
-
Zusätzlich zu
einer β2m Domäne
und einer zweiten Proteindomäne
(z.B. B7) können β2m
Fusionsproteine auch zusätzliche
Elemente einschließen,
wie z.B. eine Linkersequenz zwischen der β2m Domäne und der
zweiten Domäne
und ein Signalpeptid. Die Linkersequenz ist üblicherweise zwischen 10 und
25 Aminosäuren
lang und dient zum Bereitstellen einer Rota tions-Freiheit im Fusionskonstrukt,
wobei die entsprechende Konformationsfaltung der zwei angrenzenden
Proteindomänen
erhöht
wird. Solche Linkersequenzen sind im Stand der Technik gut bekannt
und schließen
den Glycin(4)-Serinspacer (GGGGS x3, SEQ ID Nr. 11) ein, der von
Chaudhary et al. (Nature 339:394-397, 1989) beschrieben wird. Eine
Version dieses Linkers, in dem die dritte Wiederholung des Verknüpfungsmotivs
zu GGGAS (SEQ ID Nr. 12) modifiziert ist, wird auch in 3 und
in SEQ ID Nr. 2 gezeigt. Um die β2m-Fusionsproteine
herzustellen, können
auch andere Verknüpfungssequenzen
verwendet werden.
-
Signalpeptide
dienen zur gerichteten Expression eines bestimmten Proteins an eine
bestimmte Stelle in der Zelle. Abhängig davon, ob entweder das
Fusionsprotein in einer prokaryontischen oder eukaryontischen Zelle
exprimiert werden soll, wird ein prokaryontisches oder eukaryontisches
Signalpeptid ausgewählt.
Prokaryontische Singalpeptide, die die direkte Sekretion von Peptiden
in das Medium richten, können
besonders nützlich
sein, wenn große
Mengen von Fusionspeptid hergestellt werden. Beispiele von solchen
Signalsequenzen schließen
die prokaryontische Signalsequenz des Pectatlyasegens pelB (Power
et al., 1992, Gene 113:95-9,
(KYLLPTAAAGLLLLAAQPAMA; SEQ ID
Nr. 13)) und das äußere Membranprotein
ompT (Ouzzine et al., 1994, Febs Lett 339:195-9 (MRAKLLGIVLTPIAISFAST,
SEQ ID Nr. 14)) ein. Eukaryontische Signalpeptide, die die Expression
eines Peptids auf der Zelloberfläche
regeln, sind nützlich,
wo das Fusionsprotein auf der Oberfläche der Zelle präsentiert
werden soll. Das Signalpeptid von β2m (in 3 und
SEQ ID Nr. 2 gezeigt) ist für diesem
Zweck besonders geeignet.
-
In
ihrer grundlegendsten Form werden Nukleinsäuren, die für β2m-Fusionsproteine
kodieren, x-y umfassen, worin x eine Nukleinsäuresequenz ist, die für die erste
Proteindomäne
(z.B. B7) kodiert und y eine Nukleinsäuresequenz ist, die für die β2m-Proteindomäne codiert.
Wo eine Linkersequenz einzuführen
ist, kann die Nukleinsäure
als x-1-y dargestellt werden, wobei 1 eine Nukleinsäuresequenz
ist, die für
das Linkerpeptid codiert. Wo eine Signalsequenz einzuführen ist,
kann die Nukleinsäure
als s-x-1-y dargestellt werden, wobei s eine Nukleinsäuresequenz
ist, die für
das Signalpeptid kodiert. Vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise, ist
die relative Orientierung der Nukleinsäuresequenz so, daß in dem
kodierten Fusionsprotein das N-terminale Ende des β2m-Proteins
mit dem C-terminalen Ende der zweiten Proteindomäne verknüpft ist. In allen Fällen sind
die verschiedenen Nukleinsäuresequenzen,
die das β2m-Fusionsproteinkonstrukt umfassen (z.B.
s, 1, x und y) funktionsfähig
verknüpft,
so daß die
Elemente in einem einzelnen Leserahmen vorbunden sind.
-
Nukleinsäurekonstrukte,
die Fusionsproteine exprimieren, können auch regulatorische Elemente
einschließen,
wie z.B. Promotoren, Enhancer und 3'-regulatorische Regionen, wobei deren
Auswahl von diesen basierend, auf der Art der Zelle bestimmt werden,
in der das Protein zu exprimieren ist. Die Konstrukte werden in
einen Vektor eingeführt,
der geeignet ist, das β2m-Fusionsprotein in dem ausgewählten Zelltyp
zu exprimieren.
-
Ein
ausgewähltes β2m-Fusionsprotein
kann durch Expression in einem prokaryontischen oder eukaryontischen
Expressionssystem erhalten werden, von denen viele im Stand der
Technik bekannt sind. Heterologe Proteine können in prokaryontischen Zellen
durch Plazieren eines starken, regulierten Promotors und einer wirksamen
ribosomalen Bindungsstelle stromaufwärts des β2m-Fusionsproteinkonstrukts
produziert werden. Geeignete Promotorsequenzen schließen Beta-Lactamase,
Tryptophan (trp) und Lambda-abgeleitete PL-Promotoren
ein. Prokaryontische Expressionsvektoren und Expressionssysteme,
die zum Produzieren hoher Spiegel an Protein-bakteriellen Zellen
geeignet sind, sind kommerziell erhältlich und schließen das
pBAD, PL und Superlinkerexpressionssysteme
ein, die durch Invitrogen (Carlsbad, CA) hergestellt werden, und
das pMAL-Expressionssystem, das durch New England Biolabs (Beverly,
MA), hergestellt wird. Zusätzlich
sind Methoden und Plasmidvektoren zum Produzieren von heterologen
Proteinen in Bakterien in Sambrook et al. beschrieben (Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor, New York, 1989).
Häufig
werden Proteine, die in hohen Spiegeln exprimiert werden, in unlöslichen
Einschlußkörpern gefunden;
Methoden, um Proteine aus diesen Aggregaten zu extrahieren, werden
durch Sambrook et al. beschrieben (Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor, New York, 1989, Kapitel 17). Vektoren,
die zum Produzieren von intakten nativen Proteinen geeignet sind,
schließen
pKC30 (Shimatake and Rosenberg, 1981, Nature 292:128), pKK177-3
(Amann and Brosius, 1985, Gene 40:183) und pET-3 (Studiar and Moffatt,
1986, J. Mol. Biol. 189:113) ein. Geeignete prokaryontische Zellen
zur Expression von großen
Mengen an β2m Fusionsproteinen schließen Escherichia
coli und Bacillus subtilis ein.
-
Eukaryontische
Zellen, wie z.B. Chinese Hamster Ovary- (CHO), Affennieren- (COS),
HeLa-Spodoptera
frugiperda- und Saccharomyces cerivisiae-Zellen können auch
verwendet werden, um β2m Fusionsproteine zu exprimieren. Regulatorische
Regionen, die zur Verwendung in diesen Zellen geeignet sind, schließen für Säugetierzellen
virale Promotoren, wie z.B. solche von CMV, Adenovirus und SV40
und für
Hefezellen den Promotor für
3-Phosphoglyceratkinase
and Alkoholdehydrogenase ein. Eukaryontische Zellexpressionssysteme
sind auch kommerziell erhältlich
und schließen
Pichia pastoris, Drosophila, Baculovirus und das Sindbis Expressionssystem,
das durch Invitrogen hergestellt wird (Carlsbad, CA), ein.
-
Der
Transfer von DNA in eukaryontische, insbesondere humane oder andere
Säugetierzellen
ist mittlerweile eine herkömmliche
Technik. Die Vektoren werden in die Empfängerzellen als reine DNA (Transfektion)
durch z.B. Präzipitation
mit Kalziumphosphat (Graham and vander Eb, 1973, Virology 52:466)
oder Strontiumphosphat (Brash et al., 1987, Mol Cell Biol. 7:2013),
Elektroporation (Neumann et al., 1982, EMBO J 1:841), Lipofektion
(Felgner et al., 1987, Proc. Natl. Acad. Sci USA 84:7413), DEAE
Dextran (McCuthan et al., 1968, J. Natl. Cancer Inst. 41:351), Mikroinjektion
(Mueller et al., 1978, Cell 15:579), Protoplastenfusion (Schafner,
1980, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77:2163-7) oder Pelletkanonen (Klein
et al., 1987, Nature 327:70) eingeführt. Alternativ können die
Nukleinsäuremoleküle durch
Infektion mit Virusvektoren eingeführt werden. Es sind Systeme
entwickelt worden, die z.B. Retroviren (Bernstein et al., 1985,
Gen. Engr'g 7:235),
Adenoviren (Ahmad et al., 1968, J. Virol. 57:267) oder Herpesvirus
(Spaete et al., 1982, Cell 30:295) verwenden.
-
Das β2m-Fusionsprotein,
das in Säugetierzellen
produziert wird, kann im Anschluß an die Freisetzung des Proteins
in den Überstand
extrahiert werden und kann mittels einer Immunoaffinitätssäule gereinigt
werden, die mittels anti-β2m Antikörpern
hergestellt wird. Alternativ kann das β2m-Infusionsprotein
als ein chimäres Protein
mit z.B. β-Globulin
exprimiert werden. Danach wird ein Antikörper gegen β-Globulin verwendet, um das chimäre Protein
zu reinigen. Anschließend
werden entsprechende Proteaseschnittstellen, die zwischen dem β-Globulin-Gen und
der Nukleinsäuresequenz,
die das β2m-Fusionsprotein kodiert, konstruiert werden,
verwendet, um die zwei Polypeptidfragmente nach Translation voneinander
zu trennen. Ein nützlicher
Expressionsvektor zur Erzeugung von β-Globulin chimärer Proteine
ist pSG5 (Stratagene).
-
Als
Beispiel kann eine cDNA die für
ein β2m Fusionsprotein mit einem N-terminalen
Methionin zur Initiierung der Translation, kodiert, in pET2I-d (Novagen)
subkloniert werden, was das rekombinante Protein in Einschlußkörper richtet.
Alternativ können
kommerziell er hältliche
Insektenzellexpressionssysteme, wie z.B. das Baculovirus Expression
Vektor System von Pharmingen (San Diego, CA), für die kombinierten Expression und
Faltung von β2m und β2m Fusionsproteinen verwendet werden, wobei
die exprimierten Proteine nur anschließende Reinigung benötigen.
-
Proteine,
die wie oben beschrieben exprimiert werden, können durch eine Immunaffinitätssäule weiter gereinigt
werden und direkt zur Behandlung von Säugetierzellen verwendet werden.
Alternativ kann die Expression eines β2m Fusionsproteins
in einer Säugetierzelle
durch Einführen
eines Vektors erhalten werden, der eine Nukleinsäuresequenz in die Zelle trägt, die
für das
Protein kodiert. Nukleinsäuremoleküle, die
für β2m
Fusionsproteine kodieren, tragen eine Signalsequenz, wie z.B. die β2m
Signalsequenz, die für
diesen Zweck besonders bevorzugt ist.
-
In
einem Aspekt der Erfindung werden die beanspruchten β
2m
Fusionsproteine als Immuntherapeutika verwendet, und die Säugetierzelle
ist eine Tumorzelle. Bei vielen Krebspatienten entkommen Tumorzellen
der Immunerkennung durch Herabregulierung von MHC und/oder co-stimulatorischer
Molekülexpression.
Entsprechend ist eine Behandlungsmethode, die früher vorgeschlagen wurde, ein
Entnehmen von Tumorzellen aus einem Patienten, Einführen eines
co-stimulatorischen Moleküls,
wie z.B. B7, in die Zellen und anschließende Zurückgabe der Zellen in den Patienten
(siehe z.B. europäische
Patentanmeldung, Veröffentlichungsnummer
EP 0 733 373 A2 ).
Von der Anwendung der hier offenbarten Entdeckung in solchen Verfahren,
wird von dem Einführen
eines β
2m Fusionsproteins in Tumorzellen erwartet,
das es einen beachtlichen Vorteil bereitstellt.
-
Erhalten
der β2m Fusionsproteinexpression auf der Oberfläche von
Tumorzellen kann entweder durch direktes Inkubieren von Tumorzellen
mit einer gereinigten Präparation
des Fusionsproteins oder durch Einführen eines Vektors, der das
Fusionsprotein exprimiert, in die Zellen erhalten werden. Es sind
alle Tumorarten potentiell der Behandlung durch diesen Ansatz zugänglich,
einschließlich
z.B. Karzinome der Brust, der Lunge, des Pankreas, der Eierstöcke, der
Niere, des Darms und der Blase sowie Melanome und Sarkome.
-
Ein
Einschließen
des β2m-Fusionsproteins auf der Oberfläche von
Tumorzellen durch Inkubation des gereinigten Fusionsproteins mit
den Zellen kann durch Inkubation der Tumorzellen mit dem rekombinanten Protein
(1–5 μM) in serumfreiem
Medium für
2 bis 16 Stunden erhal ten werden. Zusätzlich können Tumorzellen kurz mit einem
niedrigen pH-Puffer (pH 2,5 bis 3,5) behandelt werden, um endogenes β2m
und Peptide von Zelloberflächen
MHC I Molekülen
zu entfernen, gefolgt durch Rekonstitution mit dem β2m-Fusionsprotein
und relevanten MHC I Bindungspeptiden für 1 bis 16 Stunden.
-
Wo
eine Nukleinsäure,
die für
das Fusionsprotein kodiert, in die Tumorzellen einzuführen ist,
wird die Nukleinsäure
vorzugsweise in einen geeigneten Expressionsvektor eingeschlossen.
Geeignete Vektoren schließen
Plasmid-, Cosmid- und virale Vektoren, wie z.B. Retroviren, Adenoviren
und Herpesviren, ein. Funktionsunfähige Viren, wie z. B. solche,
die im U.S. Patent Nr. 5,665,362 beschrieben werden, können zu
diesem Zweck verwendet werden. Aufgrund der hohen Effizienz, mit
der virale Vektoren Säugetierzellen
infizieren, wird von viralen Vektoren erwartet, daß sie Vorteile
gegenüber
anderen Vektortypen bereitzustellen. Der Vektor wird anschließend in
die Tumorzelle durch Eine aus einer Auswahl an Techniken eingeführt, wie
z.B. Elektroporation, Lipofektion, Co-Kultivierung mit Virus-produzierenden
Zellen oder anderen Standardmitteln. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind Tumorzellen Zellen, die von dem zu behandelnden Patienten entnommen werden,
aber alternativ können
die Tumorzellen Zellen aus einer Tumorzellinie sein, wie z.B. die
humanen Tumorzellinien, die durch die "American Type Culture Collection" (ATCC, Manassas,
VA) erhältlich
sind. Wenn es erwünscht
ist, die Zellen zu screenen, um diejenigen zu selektieren, in die
der Vektor eingeführt
wurde, kann dies durch eine Vielzahl von Mitteln einschließlich Selektieren
auf die Expression des Auswahlmarkers, falls einer verwendet wird,
oder Screenen der Expression des β2m Fusionsproteins auf den Oberflächen der
Zellen erreicht werden. Das letztere Verfahren kann bequem mittels
eines fluoreszenzaktivierten Zellsorters (FACS) durchgeführt werden.
-
Die
Tumorzellen werden dem Patienten anschließend in Kombination mit einem
geeigneten Träger, wie
z.B. gepuffertem Wasser, Salzlösung
oder Glycin, verabreicht. In einer bevorzugten Ausführungsform,
wobei die Tumorzellen Zellen sind, die ursprünglich dem Patienten entnommen
wurden, werden diese abgeschwächt
bevor sie dem Patienten verabreicht werden. Eine abgeschwächte Zelle
ist eine Zelle, die metabolisch aktiv ist, aber nicht länger fähig ist,
zu proliferieren. Verfahren zum Abschwächen von Tumorzellen sind gut
bekannt und schließen
solche ein, die in
EP
0 733 373 A2 beschrieben werden.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
können
Zellmembranen der Tumorzellen, die das β2m Fusionsprotein
einschließen,
dem Patienten anstelle von intakten Tumorzellen verabreicht werden.
Eine Zellmembranpräparation
kann leicht durch Aufbrechen oder Lysieren der Zellen mittels Standardtechniken,
wie z.B. einer "French
Press", Einfrieren-Auftauen
oder Ultraschallbehandlung hergestellt werden. Im Anschluß an das
Aufbrechen der Zellen kann eine Membran-angereicherte Fraktion durch
Zentrifugation erhalten werden.
-
Die
vorliegende Beschreibung umfaßt
auch andere immuntherapeutische Verfahren zum Behandeln von Zuständen, wie
z.B. Krebs, einschließlich
adoptiver Immuntherapie. Wie im Stand der Technik bekannt, schließt die adoptive
Immuntherapie, ein Erhalten von Lymphoid-Zellen, die einem bestimmten Antigen
ausgesetzt sind, Kultivieren dieser Zellen ex vivo unter Bedingungen,
wodurch die Aktivität
der Zellen erhöht
wird und anschließend
Verabreichen der Zellen an ein Inidividuum ein. Die Lymphoid-Zellen
sind vorzugsweise T-Zellen, die von einem Krebspatienten entnommen
wurden, z.B. T-Zellen von einem dränierten Lymphknoten. Diese
T-Zellen werden mit Tumorzellen inkubiert, die, wie oben beschrieben,
von dem Patienten entnommen werden, die so behandelt wurden, daß sie ein β2m-Fusionsprotein
auf ihrer Zelloberfläche
präsentieren.
Dementsprechend ist ein Aspekt der vorliegenden Beschreibung eine
Form der adoptiven Immuntherapie, in der die Inkubation von Lymphoid-Zellen
ex vivo in einem Medium durchgeführt
wird, das Tumorzellen enthält,
die ein β2m Fusionsprotein präsentieren vor einer Verabreichung
der Zellen an einen Patienten. Die technischen Details von Verfahren
zum Entnehmen von lymphoiden Zellen, ex vivo Kultivierung solcher
Zellen mit Immunstimulantien und Verabreichungen an Patienten sind
im Stand der Technik bekannt und werden z.B. in den U.S. Patenten
Nr. 4,690,915 ("Adoptive
immunotherapy as a treatment modality in humans"), 5,229,115 ("Adoptive immunotherapy with interleukin-7"), 5,631,006 ("Immunotherapy protocol
of culturing leukocytes in the presence of interleukin-2 in a hollow
fiber cartridge")
und 4,902,288 ("Implantable
immunotherapy system using stimulated cells") und den darin zitierten Referenzen
beschrieben.
-
Herstellung und Verwendung
von β2m S55V und β2m-Fusionsproteinen
in Vakzinpräparationen
-
Verfahren
für die
Herstellung und Verwendung von β2m als ein Vakzinadjuvans sind im Stand der
Technik bekannt und schließen
solche ein, die im U.S. Patent Nr. 5,733,550 beschrieben werden,
das hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen wird. Solche Verfahren können für die Verwendung
von β2m S55V sowie β2m Fusionsproteinen
bei Vakzinpräparaten
sowie der Verfahren von Vakzination angewendet werden.
-
Die β2m-Fusionsproteine
können
wie oben beschrieben hergestellt werden. Nukleinsäuremoleküle, die
für Formen
von hβ2m kodieren, die die S55V Aminosäuresubstitution
tragen, können
mittels Standard-Mutagenesetechniken hergestellt werden, wie z.B.
stellengerichtete Mutagenese oder durch PCR, wie in Beispiel 4 unten
beschrieben. Das kodierte hβ2m S55V kann in und prokaryontischen oder
eukaryontischen Expressionssystemen, wie oben für die β2m-Fusionsproteine beschrieben,
exprimiert und von dieser gereinigt werden.
-
β2m
Fusionsproteine und hβ2m S55V können
als Hilfsstoffe in Vakzinpräparationen
verwendet werden, wobei sie in diesem Fall mit einem Antigen in
einer Vakzinpräparation
kombiniert werden können
oder sie können
dem Patienten entweder kurz oder nach Verabreichung einer herkömmlichen
Vakzinpräparation
verabreicht werden. Vorzugsweise wird das β2m Fusionsprotein
oder hβ2m S55V an der gleichen Stelle und gleichzeitig
mit der Antigenpräparation
verabreicht. Wo ein hβ2m Fusionsprotein als ein Vakzinadjuvans
verwendet wird, kann die hβ2m-Komponente des Proteins eine S55V Form
des hβ2m sein. Das Protein, mit dem das β2m fusioniert
ist, wird vorzugsweise ein co-stimulatorisches Protein, wie z.B.
B7, sein.
-
Üblicherweise
ist das Antigen, das einem Patienten zusammen mit einem β2m-Präparat der
vorliegenden Erfindung (z.B. einer Präparation eines beanspruchten β2m
Fusionsmoleküls
oder eines S55V hβ2m) verabreicht wird, ein Peptidantigen,
das an die Klasse I MHC Moleküle
des Patienten binden kann. Peptidantigene, die verwendet werden
können,
schließen
Tumorantigene sowie Antigene von pathogenen Organismen einschließlich Viren
und Bakterien ein. Beispiele von geeigneten Antigenen schließen HIV
gp120, Untereinheiten von Influenzanukleoprotein oder Hämagglutinin
und Tumorantigene, wie diskutiert durch Boon et al., (Ann. Rev.
Immunol. 12:337-65, 1994); Finn (Curr. Opin. Immunol. 5:701-8) und
Sligluff et al. (Curr. Opin. Immunol. 6:733-40, 1994) ein. Solche
Antigene können
aus einer ursprünglichen
Quelle (z.B. Tumorzellen) isoliert oder extrahiert werden oder durch
rekombinante Mittel hergestellt oder chemisch synthetisiert werden.
Die Vakzinierung kann durch Verabreichung eines einzelnen Peptidantigens
oder eines Cocktails von Antigenen, die von einer oder mehreren
Antigenquellen abgeleitet werden, durchgeführt werden.
-
Das β2m,
das die Basis des in den Vakzin-Zusammensetzungen und Verfahren
der vorliegenden Erfindung verwendete β2m S55V
bildet, kann jedes Säugetier-β2m
sein. Es kann bevorzugt sein, ein β2m zu
verwenden, das von der gleichen Säugetierspezies abgeleitet wird,
wie das Säugetier,
das geimpft werden soll, um das Risiko einer Immunantwort auf das
verabreichte β2m-Präparat
zu verringern. Allerdings, da xenogenes β2m in
vivo üblicherweise
nicht inflammatorisch ist, kann dies nicht erforderlich sein.
-
Vakzinpräparationen
entsprechend der vorliegenden Erfindung können durch jedes bekannte Mittel verabreicht
werden, einschließlich
intramuskuläre
und intravenöse
Injektion. In seiner einfachsten Form wird die β2m-Präparation,
die einem Säugetier
verabreicht wird, in einer herkömmlichen
Dosierungsform, vorzugsweise kombiniert mit einem pharmazeutischen
Hilfsstoff, Träger
oder Verdünnungsmittel
verabreicht. Geeignete pharmazeutische Träger können fest oder flüssig sein
und können
Puffer, Antioxidantien, wie z.B. Ascorbinsäure, andere Polypeptide oder
Proteine, wie z.B. Serumalbumin, Kohlenwasserstoffe, Chelatbildner
oder andere Stabilisatoren und Hilfsmittel einschließen. Geeignete
feste Träger
schließen
Lactose, Magnesiumstearat, Kaolin, Saccharose, Talkum, Stearinsäure, Gelatine,
Agar, Pektid, Akazie und Kakaobutter ein. Die Menge eines festen
Trägers
wird in Abhängigkeit
davon, welcher Träger
ausgewählt
wird, stark variieren, ist aber vorzugsweise ungefähr von 25
mg bis ungefähr
1 g pro Dosis des wirksamen Mittels. Geeignete flüssige Träger schließen neutrale
gepufferte Salzlösung,
wahlweise mit geeigneten Konservierungsmitteln, Stabilisatoren und Hilfsstoffen
ein. Der Träger
oder Verdünnungsmittel
kann auch zeitverzögernde
Materialien, die im Stand der Technik gut bekannt sind, einschließen, wie
z.B. Glycerindiastearat, entweder allein oder mit einem Wachs. Die vorhergehenden
Beispiele von geeigneten pharmazeutischen Trägern sind lediglich beispielhaft
und ein Fachmann wird erkennen, daß ein sehr großer Bereich
von solchen Trägern
angewendet werden kann. Es können auch
Liposomen-basierte Abgabesysteme zur Abgabe von β2m-Präparaten
verwendet werden. Liposomen-basierende Systeme, die angewendet werden
können,
um eine meßbare
Freisetzung in den Blutstrom des Mittels über Zeit bereitzustellen, sind
im Stand der Technik gut bekannt und werden durch die Systeme beispielhaft
erläutert,
die in den U.S: Patenten Nr. 4,356,167 ("Liposome drug delivery systems"), 5,580,575 ("Therapeutic drug
delivery systems"),
5,595,756 ("Liposomal
compositions for enhanced retention of bioactive agents") und 5,188,837 ("Lipospheres for controlled
delivery of substances")
und in den darin zitierten Dokumenten, beschrieben wurden.
-
Die
Formulierung der β2m-Präparation
mit einem pharmazeutischen Träger
kann viele physikalische Formen annehmen, ist aber vorzugsweise
eine sterile flüssige
Suspension oder Lösung,
die zur direkten Injektion geeignet ist. Vorzugsweise wird dem Patienten
die β2m-Präparation
in einer wie oben beschriebenen Formulierung verabreicht (z.B. in
Kombination mit einem pharmazeutischen Träger), wobei die Formulierung
eine klinisch wirksame Menge des Mittels einschließt. Im Kontext
der Vakzinierung ist "eine
klinisch wirksame Menge" der β2m-Präparation
eine Menge, die ausreichend ist, um eine Erhöhung der Immunantwort auf das
Zielantigen zu erhöhen,
z.B. um eine cytotoxische T-Zell-Antwort herzustellen, die größer ist
als die bei fehlender Verabreichung der β2m-Präparation.
Die Quantifizierung der Immunantwort, die von einer Vakzinierung
herrückt, kann
durch Standardmethoden, wie z.B. Lymphoproliferation als Antwort
gegen das Testartigen an vitro oder Lyse der Zielzellen durch spezifische
cytotoxische T-Lymphozyten erhalten werden.
-
Es
versteht sich, daß eine
klinisch wirksame Dosis einer β2m-Präparation
abhängig
von dem tatsächlich
verwendeten β2m (z.B. ob es ein β2m Fusionsprotein
oder β2m-S55V allein ist) und den Charakteristika
des Patienten (Alter, Gewicht, andere eingenommene Medikamente,
usw.) variieren wird. Folglich wird die Abschätzung einer klinisch wirksamen
Dosierung letztendlich durch einen Mediziner, Veterinär oder anderen
Mitarbeiter des Gesundheitssystems, der mit dem Patienten vertraut
sind, entschieden. Üblicherweise
wird ein Verabreichen einer β2m-Präparation
die ein Säugetier
als ein Bestandteil eines Vakzinierungsschema die Verabreichung
von ungefähr
10 ng bis 1 g an β2m-Präparation
pro Dosis einschließen,
wobei Einzeldosiseinheiten von ungefähr 10 mg bis 100 mg, allgemein
verwendet werden, und spezifische Dosierungen von bis zu 1 mg oder
10 mg auch innerhalb des allgemein verwendeten Bereichs liegen.
Die Menge an Antigen, die in der Vakzinpräparation eingeschlossen wird,
die ein β2m-Adjuvans verwendet, wird üblicherweise
die gleiche sein wie die, die in Vakzinpräparationen ohne das β2m-Adjuvans
eingeschlossen werden, obwohl größere oder
kleinere Menge an Antigen verwendet können, wie klinisch geeignet.
-
Wo
das β2m dem Säugetier
in einer einzelnen Präparation
mit den Vakzinantigenen verabreicht wird, kann die Präparation
einfach durch Mischen einer klinisch wirksamen Menge des β2m
mit der Antigenpräparation
formuliert werden. Vakzine umfassend Tumorantigene und ein β2m
können
von Tumorzellen hergestellt werden, die transformiert wurden, um
das β2m zu exprimieren.
-
Beispiele
-
Die
folgenden Beispiele dienen zum Veranschaulichen der Erfindung.
-
Beispiel 1
-
Herstellung des β2m-B7
Fusionsproteins
-
Das
murine B7.2:humane β2m-Fusionsprotein (mb7β2) wurde
in vielen Schritten wie folgt hergestellt: Die extrazelluläre Domäne des murinen
B7.2 (Freeman et al., 1993, J. Exp. Med. 178:2185-92, GenBank: Zugangsnummer
L25606) wurde durch PCR von dem Plasmid mB7-2 (von Richard Hodes, NIH) mittels der
folgenden zwei Oligonukleotide amplifiziert:
mB7-2 5' PCR Oligo: AGGGTACCATGGTTTCCGTGGAGACGCAAGC
(SEQ ID. Nr. 8)
und
mB7-2 3' PCT Oligo: TCGAATTCATGATGCTAGCCCAATACGTTTGAGGAGATGG
(SEQ ID Nr. 9), die eingebaute Restriktionsstellen zum Klonieren
aufweisen (Fettdruck):
KpnI: GAATTC; NcoI: CCATGG; und BspH1:
TGATGA.
-
Das
resultierende PCR-Fragment wurde mit NcoI und BspH1 geschnitten
und als eine aminoterminale Verlängerung
in einen NcoI geschnittenen Bluescript SK-Vektor ligiert, der das
Signalpeptid von hβ2m (Guessow et al., 1987, J. Immunol. 139:3132-8,
GenBank: Zugangsnummer: M17986), den c-myc-Tag EQKLISEEDLN (Zhou
et al., 1996, Mol Immunol. 33:1127-34, SEQ-ID Nr. 15), und mit Vollängen-hβ2m
(Plasmid #267) enthält.
Das resultierende Konstrukt (Plasmid #392) wurde anschließend mit
NheI geschnitten, um es 5' von der
myc-Sequenz zu linearisieren. Es wurden synthetische Oligonukleotide,
die für
einen [Gly4Ser]3-Spacer kodieren, mit NheI
kompatiblen Enden konstruiert und in den linearisierten Vektor ligiert,
um Plasmid #396 zu erzeugen. Schließlich wurde die gesamte kodierende
Sequenz des Wild-Typ hβ2m (ohne einen myc-Tag) aus einer hβ2m-cDNA
PCR-amplifiziert, mit dem Zusatz einer NheI-5'-Stelle und einer Not I-Stelle-3' der kodierende Sequenz.
Dieses Produkt wurde mit NheI und NotI verdaut und in das Plasmid
#396 subkloniert, das auch mit NheI und NotI verdaut wurde, um Plamid
#406 zu generieren. Dieses Plasmid enthielt die Signalsequenz von
hβ2m, gefolgt von der extrazellulären Domäne von mB7.2,
einem 15 Aminosäure-Spacer,
und dann reifem hβ2m. Für
die Expression in Bakterien wurde die eukaryontische Signalsequenz
entfernt. Folglich wurde das Plasmid #406 mit NcoI und NotI verdaut,
um das Fusionsprotein freizusetzen, das ohne daß das Signalpeptid vorhanden
ist, und dies wurde dann anschließend in den bakteriellen Expressionsvektor
pET21-d subkloniert, der mit NcoI und NotI linearisiert wurde.
-
Im
Anschluß an
die Transfektion des BL21 (DE3) Bakterienstammes von E. coli wurde
die Proteinsynthese mit IPTG induziert, die Zellen wurden geerntet,
lysiert und Einschlußkörper wurden
gewaschen und solubilisiert. Im Anschluß an das Rückfalten des rekombinanten
Materials wurde es weiter durch Gelfiltration und/oder Affinitätschromatographie
mit anti-β2m-Antikörpern gereinigt.
Experimente, in denen mit Säure
behandelten Zellen, die nur HLA-A2 exprimieren, unter verschiedenen
Bedingungen mit dem, wie oben beschrieben hergestellten, B7-β2m
Fusionsprotein induziert wurden, und anschließend einer FACS-Analyse mittels Konformations-sensitiven
Antikörper
von verschiedenen Spezifizitäten
unterzogen wurden, bestätigten
das Folgende: (1) die B7-Domäne
des Fusionsproteins ist nativ gefaltet; (2) die β2m-Domäne des Fusionsproteins ist
nativ gefaltet; und (3) die β2m-Domäne
des Fusionsproteins funktioniert, um die MHC I Expression (Daten nicht
gezeigt) zu stabilisieren.
-
Beispiel 2
-
Das B7-β2m
Fusionsprotein co-stimuliert T-Zellen
-
Die
Fähigkeit
von B7-β2m, Milz-T-Zellen zu co-stimulieren, wurde
in vitro festgestellt. Antikörper,
die für
den B7-Rezeptor CD28 spezifisch sind, wurden als eine Kontrolle
verwendet. β2m, rekombinantes B7-β2m oder
anti-CD28 wurden zu den Wells einer Mikrotiterplatte hinzugegeben
und bei 37°C
für zwei
Stunden inkubiert, um das Binden zu unterstützen. Anschließend wurden
die Platten gewaschen, um überschüssiges Reagenz
zu entfernen, und Milz-T-Zellen von BALB/c-Mäusen wurden zu den Wells in
Anwesenheit von suboptimalen Konzentrationen des löslichen
anti-T-Zellrezeptors 2C11 gegeben. Die Platten wurden für 48 Stunden inkubiert
und anschließend
wurde 3H-Thymidin zugegeben und es ihm ermöglicht,
für 20
h sich in die proliferierenden Zellen einzubauen. Am Ende der Zeitdauer
wurden die Zellen entfernt, und die Menge an aufgenommenen 3H-Thymidin wurde gemessen.
-
Die
Ergebnisse dieser Experimente zeigen, daß, während keine T-Zell-Proliferation
in den Wells beobachtet wurden, die allein β2m enthielten,
rekombinantes B7-β2m eine co-Stimulierung der T-Zellen bereitstellt, die
wenigstens so effektiv war, wie die des anti-CD28 Antikörpers. Ein
typisches Ergebnis wird in 5 gezeigt.
-
BEISPIEL 3
-
Behandlung von Tumorzellen
mit dem β2m-B7 Fusionsprotein erhöht die Erzeugung von tumorspezifischen
cytotoxischen T-Zellen
-
Die
Fähigkeit
des B7-β2m Fusionsproteins, eine T-Zell-Erkennung
und -Antwort gegen Tumorzellantigenen zu stimulieren, wurde mit
der entsprechenden Aktivität
von hβ2m allein verglichen. DMA/2 Mäuse wurden
jeweils mit 3 × 106 syngenischen P816 Tumorzellen vakziniert,
die vorher in serumfreiem Iscove-modifziertem Dulbecco's Medium (SF IMDM)
mit entweder 0,2 μM
B7-β2m, 0,2 μM
hβ2m allein oder keinem zusätzlichen Reagenz inkubiert
wurden. Proben jedes Typs wurden mittels Durchflußcytometrie
analysiert, um zu zeigen, daß sie
auf B7 oder hβ2m färben.
Diese Tumorzellen wurden anschließend mit 20.000 Rad bestrahlt
und in die Mäuse
injiziert. Eine Woche später
wurden die Mäuse
mit identisch präparierten
Zellen re-immunisiert. Nach einer weiteren Woche wurden die Mäuse getötet, und
ihre Milzzellen wurden in Kultur mit bestrahlten P815 stimulatorischen
Zellen für
eine Woche restimuliert. Die resultierenden kultivierten T-Zellen
wurden anschließend
auf ihre Fähigkeit
hin untersucht, unbehandelte P815 Tumorzellen abzutöten.
-
Die
in 6 dargestellten Ergebnisse zeigen, daß die Milzzellen
von den Mäusen,
die mit den B7-β2m Infusionsprotein behandelten Tumorzellen
immunisiert wurden, dreifach wirksamer bei der Abtötung von
Tumorzellen waren als Zellen von Mäusen, die entweder mit den
hβ2m behandelten oder unbehandelten Tumorzellen
immunisiert wurden. Diese Daten zeigen, daß die Anwesenheit des Fusionsproteins
auf der Tumorzellenoberfläche
die Immunsystemantwort gegen die auf der Tumorzellenoberfläche präsentierten
Tumorantigene erhöhten.
-
BEISPIEL 4
-
Herstellung einer hochaffinen
Variante von hβ2m
-
Es
wurde eine Anzahl von Varianten von hβ2m erzeugt
und mittels MHC-Stabilisierung, T-Lymphozytenlyse und myc-β2m
Bindungs- und Inhibierungstests auf Aktivität hin untersucht. Der hydrophile
Serin 55 (S55)-Rest von hβ2m, der an der hβ2m/Schwerekette-Schnittstelle
verdeckt und direkt angrenzend an ein angeordnetes Wassermolekül ist, wurde
als der Zielrest für
die Mutagenese identifiziert. Dieser Rest wurde zu hydrophoben Resten
mit ansteigender Masse (Valin, Isoleucin, Phenylalanin) mutagenisiert,
um die hydrophoben Interaktionen zu unterstützen, und das angeordnete Wasser
abzuschließen.
-
Die
hβ2m-Sequenzvarianten wurden durch Mutieren
von hβ2m cDNA in Bluescript SK (Stragene, La Jolla,
CA), mittels dem "ExSite
mutagenesis system" (Stratagene)
entsprechend den Anweisungen des Herstellers erzeugt. Die mutierten
cDNAs wurden in den bakteriellen Expressionsvektor pET-2Id(+) (Novagen,
Madison, WI) mittels erzeugter NcoI- und BamHI-Stellen jeweils an dem 5'- bzw. 3'-Ende der reifen
Proteinsequenz subkloniert. Die verwendeten Oligonukleotide, um
Varianten der hβ2m-Sequenz zu erzeugen, waren wie folgt:
- Sense S55F: 5' TTC TTC AGC AAG GAC TGG TCT
TTC 3' (SEQ ID Nr.
4)
- Sense S55I: 5' ATT TTC AGC AAG GAC TGG TCT
TTC 3' (SEQ ID Nr.
5)
- Sense S55V: 5' GTG TTC AGC AAG GAC TGG TCT
TTC 3' (SEQ ID Nr.
6)
- Gemeinsames Antisense: 5' TAA
GTC TGA ATG CTC CAC TTT TTC 3' (SEQ
ID Nr. 7)
-
Die
Expression und Reinigung der mutierten hβ2ms
wurden wie vorher durch Shields et al. (J. Immunol. 160:2297-307,
1998) beschrieben durchgeführt.
In Kürze
wurden, hβ2m-Konstrukte in pET-21d(+) in den BL21(DE3)
Bakterienstamm von E. coli transformiert. Bei einer O.D.600nm von 0,6 wurden die Kulturen mit 1 mM IPTG
für vier
Stunden induziert, und Einschlußkörper wurden
durch Zentrifugation nach Ultraschallbehandlung der Bakterien in
200 nM Tris, 2 mM EDTA, 10 % Triton X-100, pH 7,6 isoliert und in
200 mM Tris, 2 mM EDTA und pH 7,6 gewaschen. Die Einschlußkörper wurden
in 6 M Guanidin-HCI, das 0,3 M DDT, 100 mM Tris, pH 8,0 und eine
Mischung an Proteaseninhibitoren enthält (5 μg/ml Leupeptin, 0,5 mM AEBSF,
1 % Aprotinin) solubilisiert. Im Anschluß an einer Übernacht-Dialyse in 6 M Guanidin
bei pH 2,0 wurde rekombinantes Protein über 72 Stunden in 0,4 M Arginin,
5 mM oxidiertem Glutathion, 100 mM Tris, 2 mM EDTA bei 10°C rückgefaltet. Im
Anschluß die
an Rückfaltung
wurden die Präpärationen
erschöpfend
gegen 0,4 M Arginin, 100 mM Tris, 2 mM EDTA bei pH 8,0 und anschließend mit
PBS bei 4°C
dialysiert. Die Zubereitungen wurden als ein einzelner Peak durch
präparative
FPLC auf einer Superdex 75 pg Gelfiltrationssäule (Pharmacia, Uppsala, Schweden) gereinigt,
mittels Centriprep-3 konzentrierenden Einheiten (Amicon, Beverly,
MA) aufkonzentriert, sterilfiltriert, und die Konzentrationen wurden
auf O.D.280nm Meßwerten basierend, berechnet.
Rekombinantes hβ2m wurde bewertet, ≥ 95 % rein zu sein, basierend
auf einer Analyse durch SDS-PAGE und analytische FPLC.
-
BEISPIEL 5
-
hβ2m S55V
erzeugt erhöhte
MHC I Stabilisierung
-
Ein
HLA-Stabilisierungstest wurde verwendet, um die hβ2m-Varianten
zu screenen. Eine Anzahl von HLA-Allelen, HLA-A1, HLA-A2, und HLA-A3
wurde analysiert, um festzustellen, ob eine der Punktmutanten Allel-spezifische
Effekte zeigte.
-
In
diesem und den folgenden Experimenten waren die verwendeten Zellinien,
monoklonalen Antikörper
(mAKs) und Peptide wie folgt:
Zellinien und Antikörper: Hmy2.C1R-Zellen
(Storkus et al., 1987, J. Immunol. 138:1657) wurden mit HLA-A1, -A2
und -A3 wie vorher beschrieben (Winter et al., 1991, J. Immunol.
146:3508; DiBrino et al., 1993, J. Immunol. 151:5930) stabil transfiziert.
Der HLA-A2/HTLV-1
TAX 11-19 Peptid-spezifische CTL-Klon N1218 und HLA-A3/Influenza
NP 265-273-Peptidklon 2G12 wurden isoliert und, wie vorher durch
Biddison et al. (J. Immunol. 159:2018, 1997) beschrieben, restimuliert.
Alle mAKs wurden als Kulturüberstände verwendet,
die in DMEM gewachsen waren, das mit 10 % fötales Kälberserum, 20 mM HEPES, 2 mM
L-Glutamin, 1 % nicht-essentiellen Aminosäuren, 1 % Pen-strep und 0,04
mg/ml Gentamicinsulfat (Vollständiges-DMEM)
ergänzt
war. GAP.A3 (HLA-A3 spezifische) und BB7.5 (pan-HLA-ABC-spezifische)
Hybridome wurden von der "American Type
Culture Collection" (Manassas,
VA) erhalten. Das myc-spezifische 9E10-Hybridom wurde zuvor von
Evan et al. (Mol Cell Biol. 5:3610-6, 1985) beschrieben. Sofern
nicht anders angegeben, wurden alle Lösungen zum Zellwachstum von
Biofluids (Rockville, MD) erhalten.
-
Peptide:
Die verwendeten Peptide waren die HLA-A1-bindende Ornithindecarboxylase
309-317 (OD 309):
SSEQTFMYY (SEQ ID Nr. 16)- das HLA-A2-bindende HTLV-I-TAX 11-19:
LLFGYPVYV (SEQ ID Nr. 17) und HIV gag 77-85: SLYNTVATL (SEQ ID Nr.
18); und das HLA-A3-bindende pn2a.A3: KLYEKVYTYK (SEQ ID Nr. 19)
und Influenza NP 265-273:
ILRGSVAHK (SEQ ID Nr. 20) (DiBrino et al., 1993, Proc. Natl. Acad.
Sci USA 90:1508, DiBrino et al., 1994, J. Immunol. 152:620; Honma
et al., 1997, J. Neuroimmunol. 73:7; Parker et al., 1992, J. Immunol.
149:3580; Parker et al., 1994, J. Immunol. 152:163; und Parker et
al., 1995, Immunol. Res. 14:34). Diese Peptide wurden von Bachem
(Torrance, CA) erworben oder durch Dr. John E. Coligan (Natl. Inst.
of Allergy and Infectious Diseases, NIH) bereitgestellt. Alle Peptide
wurden durch Reverse-Phase-HPLC gereinigt und waren > 95% rein, was durch
analytische HPLC und Massenspektrometrie festgestellt wurde.
-
Die
MHC-Stabilisierung wurde im wesentlichen wie vorher beschrieben
mit kleinen Modifikationen durchgeführt (Bremers et al., 1995,
J. Immunol. Emphasis Tumor Immunol. 18:77; van der Burg et al.,
1995, Hum. Immunul. 44:189; Sugawara et al., 1987, J. Immunol. Methods
100:83). In Kürze,
wurde Hmy2.C1R-Zellen (Storkus et al., 1987, J. Immunol. 138: 1657)
wurden mit HLA-A1, -A2 und -A3 wie zuvor beschrieben stabil transfiziert
(Winter et al., 1991; J. Immunol. 146:3508; DiBrino et al., 1993,
J. Immunol. 151:5930). Hmy2.C1R-A1,
-A2 und A3-Zellen wurden zweimal mit PBS gewaschen, in 0,13M Zitronensäure, 66
mM Na2HPO4, bei
pH 2,9 (pH 3,2 für
A2-Zellen) für
90 Sekunden bei 4°C
resuspendiert, mit zwei 50 ml Wechsel von IMDM gewaschen und in
SF IMDM (identisch zu SF DMEM, wobei IMDM verwendet wurde) resuspendiert. Es
wurden 105 Zellen pro Well in eine 96 Well
Mikrotiterplatte gegeben, die Hybridoma-Überstände, Peptide und hβ2m-Verdünnungen
in einem Gesamtvolumen von 150 μl
enthielt. Die HLA-A1-transfizierten Hmy2.C1R-Zellen wurden mit BB7.5
mAK und 10 μg/ml
A1-bindendem OD 309-Peptid kombiniert. HLA-A2-transfizierte Hmy2.C1K-Zellen wurden
mit BB7.5 mAK und 2,5 μg/ml
A2-bindendem HIV gag-Peptid kombiniert. HLA-A3-transfizierte Hmy2.C1R-Zellen
wurden mit GAP.A3 mAK und 1,25 μg/ml
A3-bindendem pn2a.A3-Peptid kombiniert. Nach 4 Stunden Inkubation
bei 23°C
wurden die Zellen zweimal mit FACS-Puffer (PBS, 2 mg/ml BSA, 0,02%
NaN3) gewaschen und mit FITC-konjugiertem
Ziegen-anti-Maus IgG (H+L) F(ab')2-Fragment (Cappel/Organon Teknika, Durham,
NC) für
eine Stunde bei 4°C
gefärbt.
Die Zellen wurden zweimal mit FACS-Puffer gewaschen und in 1% Formaldehyd
in PBS fixiert, gefolgt von Durchflußzytometrieanalyse auf einer
FACScanII Maschine (Becton Dickinson, Mountain View, CA).
-
7 zeigt die Fähigkeit der S55-Variante, hβ2m
HLA-A1 (7a), HLA-A2 (7b)
und HLA-A3 (7c) in Anwesenheit eines spezifischen
Bindungspeptids und eines entsprechenden HLA-spezifischen Antikörpers zu
stabilisieren. Die S55V-Variante („X"-Symbol in 7)
stabilisiert HLA-A1 und HLA-A3 ungefähr zweifach bzw. dreifach besser
als Wild-Typ-hβ2m (Raute) bei einem molaren Spiegel, und
die Wirkungen auf HLA-A2-Stabilisierung
durch S55V waren leicht besser als die, die mit Wild-Typ-hβ2m
erhalten wurden. S55F (Quadrate) war ähnlich zu Wild-Typ-hβ2m
für alle
getesteten Allele, während
die Wirkungen von S55V (Dreiecke) in Abhängigkeit von den Allelen varierte
(besser mit HLA-A1
und schlechter mit -A2 und -A3).
-
Beispiel 6
-
hβ2m S55V
bindet an MHC I mit einer höheren
Affinität
als Wild-Typ-hβ2m
-
Die
in den Experimenten in dem vorhergehenden Beispiel verwendeten Antikörper wurden
aufgrund ihrer Abhängigkeit
von sowohl hβ2m und Peptid ausgewählt, um "vollständige" Moleküle nachzuweisen, d.h. schwere
Kette/hβ2m/Peptide, die zu trimeren Komplexen nativ
gefaltet sind. Da dieser Bindungs-Test die Anwesenheit eines Antikörpers zusätzlich zu
hβ2m und Peptid (van der Burg, 1995, Hum. Immunol.
44:189) erfordert, gab es die Möglichkeit,
daß der
Antikörper
selber einen Effekt ausübt,
der für
eine bestimmte hβ2m-Mutante spezifisch ist. Aufgrund von Bedenken
bezüglich
der potentiellen Mitwirkung der Antikörper auf die Stabilisierung
der Zelloberflächen-MHC
I-Komplexe wurde ein Bindung-Inhibierungstest entwickelt, der direkt
die relativen Fähigkeiten
von hβ2ms misst, an MHCI-Moleküle zu binden. Dieser Test erfordert
markiertes hβ2m, um die Inhibierung zu messen. Verfahren
zum Markieren, wie z. B. Biotinylierung und Jodinierung sind zufällige Reaktionen
und erzeugen vielfach markierte Spezies, die weitere Reinigung vor
Verwendung in einem geeignetem kompetetiven Test erfodern (Hochman
et al., 1988, J. Immunol. 140:2322). Allerdings erzeugt endogenes
Markieren mit einem Epitoptag eine einheitlich markierte Spezies
von hβ2m. Zusätzlich
würden
Tyrosin- und Lysinreste (übliche
Ziele der Biotinylierung und Jodinierung), von denen bekannt ist,
daß die
an der MHC-schwere Kette/hβ2m-Schnittstelle sind, nicht durch einen
endogenen Marker beeinträchtigt
werden. Daher wurde ein Epitoptag (myc) an dem Aminoterminus von
hβ2m erzeugt, und die Fähigkeit der verschiedenen hβ2m-Mutanten, mit dem
myc-hβ2m um die Bindung an die Zelloberflächen zu
konkurrieren, wurde unter Verwendung des anti-myc mAb 9E10 untersucht.
-
Um
die funktionelle Aktivität
des myc-hβ2m selber zu etablieren, wurden direkte Bindungstudien
durchgeführt.
In Kürze,
wurden Hmy2.C1R-transfizierte Zellen mit 2,5 × 105 pro
Röhrchen
in einem 500 μl
Volumen bei 37°C
für 16
Stunden in SF IMDM mit 2,5 μM
myc-β2m, 20 μg/ml
Peptid und den angegebenen Konzentrationen des Inhibitors β2m
inkubiert. Das OD 309-Peptid wurde für HLA-A1, das HIV gag-Peptid
für HLA-A2
und das pn2aA3-Peptid für
HLA-A3 verwendet. Die Zellen wurden dreimal in einfachem IMDM gewaschen,
gefolgt durch Inkubation mit 9E10 (anti-myc)-Hybridom-Überstand
bei 4°C
für eine
Stunde. Nach Waschen mit IMDM wurden die Zellen für eine Stunde
mit FITC-anti-Maus-IgG bei 4°C
gefärbt.
Die Zellen wurden ein letztes Mal in FACS-Puffer gewaschen und durch
Durchflusszytometrie analysiert, wobei auf lebende (Propidium-Jodid) ausschließende Zellen
gefiltert wurde. Bei Anwesenheit eines entsprechenden Peptids gab
es eine Konzentrations-abhängige
myc-β2m-Bindung für alle untersuchten Allele.
Jedoch, falls die Zellen in Abwesenheit des Peptids mit myc-β2m
inkubiert wurden, wurde keine nennenswerte myc-β2m-Bindung
erhalten.
-
Die
relativen Fähigkeiten
von Wild-Typ hβ2m und S55V, die Bindung von myc-β2m
an HLA-Moleküle zu inhibieren,
wurden als nächstes
mittels eines Inhibierungstestverfahrens verglichen. Der Inhibierungstest war
identisch zu dem Bindungstest, mit den folgenden Modifikationen:
Es wurden in allen Fällen
2,5 μM myc-hβ2m
verwendet und verschiedene Konzentrationen an nicht-myc-markierten
rekombinanten hβ2m wurden eingeschlossen, um die myc-hβ2m-Bindung
auf die Zelloberflächen
MHC zu inhibieren. Die Prozent Inhibierung wurde durch die folgende
Gleichung berechnet: (1-((experimenteller Hintergrund)/(kein Inhibitor-Hintergrund))) × 100. 10-20000
geschleuste Ereignisse pro Probe wurden gezählt, und alle Experimente wurden wenigstens
zweimal wiederholt. Im Vergleich mit Wild-Typ-hβ2m inhibierte
die S55V-Mutante die myc-hβ2m-Bindung bei einem molaren Spiegel für HLA-A1,
-A2 und -A3 (8) ungefähr 2,5-fach
besser. Diese Ergebnisse zeigen die höhere relative Affinität der S55V-Mutante
für HLA-A1
(8a), -A2 (8b) und -A3
(8c) im Vergleich zu Wild-Typ-hβ2m.
-
Beispiel
-
hβ2m S55V
erhöht
die CTL-Erkennung von Zielzellen
-
Die
Wirksamkeit von hβ2m bei der Erhöhung der exogenen Peptidbeladung
auf MHC I – Moleküle wurde
mittels eines CTL-Lysis-Tests (Depierreux et al., 1997, J. Immunol.
Methods 203:77) wie folgt gemessen: Mit HLA-A2 oder HLA-A3-transfizierte
Hmy2.C1R-Zellen wurden auf 4 × 106 Zellen/ml in vollständigem DMEM, das mit 20 μM BATD (das
ein fluoreszierendes Chelat mit Europium bildet; Wallac, Gaithersburg,
MD) ergänzt war,
resuspendiert und für
30 bis 60 Minuten bei 37°C
inkubiert. Die Zellen wurden in 10 ml serumfreiem (sf) CTL-Medium
(IMDM, das mit 5 mg/ml Rinderserumalbumin (Sigma, St. Louis, MO),
2 mM L-Glutamin, 1,25 mM Sulfinpyrazon (Sigma) und 1% Pen-strep
ergänzt
war) resuspendiert, zentrifugiert und einmal mit SF CTL-Medium gewaschen.
Die Zellen wurden anschließend
mit Peptid- und/oder β2m SF CTL-Medium für 60 bis 90 Minuten bei 37°C gepulst.
Die Zellen wurden zweimal in SF CTL-Medium gewaschen, in CTL-Medium (5%
fötalem
Kälberserum
anstelle von BSA) resuspendiert und im erwünschten Effektor: Ziel-Verhältnis mit CTL-Klonen
in Rundbodenmikrotiterplatten (CTL-Klon N1218 bei einem E:T-Verhältnis von
4:1 (9a) oder der NP-spezifische HLA-A3-begrenzte CTL-Klon
2711 bei einem E:T-Verhältnis von
2:1 (9b) kombiniert. Die Platten wurden sanft bei 100 × g für 2 Minuten
zentrifugiert und anschließend
bei 37°C
für 2 Stunden
inkubiert. Schließlich
wurden die Platten bei 300 × g
zentrifugiert und 20 μl/Well
wurden zu 200 μl
an 0,3 M Essigsäure,
60 mM Natriumazetat, 7,5 μg/ml
Europium (Aldrich, Milwaukee, WI), überführt, und die Platte wurde auf
einem Wallac 1234 DELFIA Fluorometer gelesen. Die Prozent spezifische
Lyse wurde mit der folgenden Gleichung berechnet:
100 × ((experimentelle
Blindprobe)-(spontane Blindprobe))/((maximale Blindprobe)-(spontane Blindprobe)).
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In
diesem Test korreliert die Zielzell-Lyse nicht nur mit der Behandlung
eines spezifischen Peptidantigens, er zeigt auch, daß das Peptid
in einer immunologisch relevanten Art gebunden wird. Die Hmy2.C1R-A2-Zielzellen
(eine humane lymphoblastoide Zelle, im wesentlichen Null für HLA-Moleküle außer für transfizierte
HLA-A2.1) (Winter et al., 1991; J. Immunol. 146:3508; DiBrino et
al., 1993, J. Immunol. 151:5930) wurden mit einer suboptimalen Konzentration
an HTLV-1 TAX-Peptid (9,3 × 10–12m/l)
oder Kontroll-A2-bindendes HIV gag-Peptid bei 1 × 10–9 m/l
für 90
Minuten in serumfreien CTL-Medium in Abwesenheit oder Abwesenheit
von ansteigenden Konzentrationen von gereinigtem, rekombinanten
hβ2m pulsiert und anschließend als Ziel in einem herkömmlichen
Lysetest verwendet. Die Anwesenheit von Wild-Typ-hβ2m
erhöhte drastisch
die spezifische Lyse durch das TAX-spezifischen CTL-Klon in einer
dosisabhängigen
Weise. Mittels dieser suboptimalen Peptidkonzentration gab es 20%
Lyse in Abwesenheit von hβ2m. Der Zusatz von 8 μM hβ2m erhöht die Lyse
auf das Maximum, das bei diesem E:T-Verhältnis erhalten wurde. In Abwesenheit
von hβ2m wären
100-fach höhere
Peptidkonzentrationen erforderlich, um vergleichbare Spiegel der
Lyse (Daten nicht gezeigt) zu erhalten.
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Nachdem
die Fähigkeit
des Wildtyp-hβ2m etabliert wurde das Beladen von antigenem
Peptid auf Zellen zu erhöhen,
wurde die Aktivität
der S55V-Variante in diesem Test untersucht.
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Zwei
CTL-Klone, die spezifisch für
ein HTLV-1-TAX-Peptid im Kontext von HLA-A2 und einem Influenza
Nukleoprotein-Peptid im Kontext sind, wurden in dem Test wie oben
beschrieben verwendet, unter Verwendung von Hmy2.C1R-Transfektanten,
mit einer suboptimalen Konzentration an Antigenpeptid (NP 265-273,
1 × 10–10 M/l)
oder Kontroll-A3-bindendem
pn2a.A3-Peptid bei 1 × 10–6 M/l
gepulst wurden. Die S55V-Mutante war bei einem molaren Spiegel vierfach
effektiver als Wild-Typ hβ2m beim Erhöhen der Zielzellenlyse für HLA-A2
(9a) und 6- bis 7-fach besser für HLA-A3 (9b).
Kontrollen mit irrelevanten A2 und -A3 bindenden Peptiden führten nur
zum Hintergrundspiegel von Abtötung
bei den höchsten
verwendeten Konzentrationen an hβ2m. Zusätzlich
zeigten viele TAX-spezifische
A2-restringierte Klone ähnliche
Spiegel an S55V-erhöhter
Abtötung,
relativ zum Wild-Typ-hβ2m (Daten nicht gezeigt).
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Angesichts
der vielen möglichen
Ausführungsformen,
in denen die Grundsätze
der Erfindung angewendet werden können, wird es erkannt werden,
daß die
vorhergehenden Beispiele nur zum Zweck der Veranschaulichung angeboten
werden und den Bereich der Erfindung nicht begrenzen. Vielmehr wird
der Bereich der Erfindung durch die folgenden Ansprüche definiert.
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