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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Komplexe von Molekülen des
Haupt-Histokompatibilitätskomplexes
(MHC) und die Verwendungen solcher Komplexe. Zum Beispiel betrifft
die Erfindung in einem Aspekt leere MHC-Komplexe, die ein MHC-Molekül mit einer
Peptid-Bindungsfurche und ein präsentierendes
Peptid enthalten, das nicht kovalent an das MHC-Protein gebunden
ist. In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung MHC-Klasse-II-Peptid-Fusionskomplexe,
die ein Einzelketten-MHC-Klasse-II-Molekül und ein präsentierendes Peptid,
das kovalent an die Peptid-Bindungsfurche des MHC-Proteins gebunden
ist, einschließen.
Die erfindungsgemäßen MHC-Komplexe
sind für
eine Vielzahl von Anwendungen verwendbar, einschließlich in
vitro-Screens zur Identifizierung und Isolierung von Peptiden, welche
die Aktivität
von T-Zellen modulieren.
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2. Hintergrund
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Antigen-spezifische
T-Zell-Antworten werden durch antigenische Peptide, die an die Bindungsfurche oder
-spalte von Glykoproteinen des Haupt-Histokompatibilitätskomplexes
(MHC) gebunden sind, als Teil des Mechanismus des Immunsystems ausgelöst, um Fremd-Antigene
zu identifizieren und um auf diese zu reagieren. Die gebundenen
antigenischen Peptide interagieren mit T-Zell-Rezeptoren und modulieren
dadurch eine Immunantwort. Die antigenischen Peptide sind über nicht-kovalente
Mittel an spezielle "Bindungstaschen" gebunden, die aus
polymorphen Resten der Bindungsfurche des MHC-Proteins bestehen.
MHC-Klasse-II-Moleküle sind
heterodimere Glykoproteine, die aus α- und β-Ketten bestehen. Die α1- und β1-Domänen dieser Moleküle sind
so zusammengefaltet, dass sie eine Peptid-Bindungsfurche bilden.
Antigenische Peptide binden das MHC-Molekül durch eine Interaktion zwischen
den Anker-Aminosäuren
auf dem Peptid und den α1-
und β1-Domänen. Die
Kristallstruktur des humanen Klasse- II-HLA-DR1-Komplexes mit einem Influenzavirus-Peptid
legt nahe, dass die N- und
C-terminalen Enden des gebundenen Peptids so aus der Bindungsfurche
herausragen, dass der C-Terminus des Peptids proximal zu dem N-Terminus
der β-Kette
liegt [J. Brown et al., Nature 364: 33–39 (1993), L. Stern et al.,
Nature 368: 215–221
(1994)]. MHC-Klasse-I-Moleküle
haben andere Domänen-Organisationen
als MHC-Klasse-II-Moleküle,
besitzen jedoch im Allgemeinen eine ähnliche Struktur mit einer
Peptid-Bindungsstelle oder -furche, welche distal zu den Membrandomänen liegt
[siehe z. B. A. Rudensky et al., Nature 353: 622–626 (1991)]. Sie auch die
US-Patente 5,284,935; 5,260,422; 5,194,425; 5,130,297 und die WO
92/18150 und WO 93/10220 bezüglich
der Diskussionen von MHC-Molekülen.
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Die α- und β-Ketten-Transmembrandomänen spielen
eine wichtige Rolle beim Zusammenbau und/oder dem extrazellulären Transport
von MHC-Molekülen.
Zum Beispiel können
Aminosäurenveränderungen
in den TM-Domänen
defekte MHC-Moleküle
hervorbringen [P. Cosson et al., Science 258: 659 (1992), W. Wade
et al., Immunology 32: 433 (1995), H. Kozono et al., Nature 369:
151 (1994)]. Die α-
und β-Ketten-Transmembran-
und cytoplasmatischen Domänen
wurden offenbart (siehe z. B. Brown, supra, und die darin enthaltenen
Referenzen).
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MHC-Moleküle, die
mit antigenischen Peptiden komplexiert sind, können eine selektive Immunsuppression über mehrere
verschiedene Mechanismen induzieren [siehe z. B. J. Guery et al.,
Critical Reviews in Immunology 13(3/4): 195–206 (1993)].
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Insbesondere
wurde berichtet, dass Peptid-MHC-Komplexe auf der Oberfläche von
Antigen-präsentierenden
Zellen nur dann eine klonale Expansion einer T-Zell-Linie, die für das MHC-gebundene Peptid
spezifisch ist, induziert, wenn die Antigen-präsentierenden Zellen auch co-stimulatorische
Signale abgeben. Ein vorgeschlagener Ansatz macht sich dieses Erfordernis
einer T-Zell-Aktivierung zunutze und demonstriert eine Inhibition
der T-Zell-Entwicklung durch die Interaktion mit dem an das MHC-Molekül gebundene
antigenische Peptid in der Abwesenheit von co-stimulatorischen Signalen
[siehe M. Nicolle et al., J. Clin. Invest. 93: 1361–1369 (1994)
und S. Sharma et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 11465–11469 (1991)].
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Ein
anderer vorgeschlagener Ansatz inhibiert die T-Zell-Entwicklung
mit MHC-Molekülen, die
ein gebundenes Peptid enthalten, das einen Antagonisten oder Teil-Agonisten
eines T-Zell-Rezeptors (TcR) darstellt [siehe B. Evavold et al.,
Immunology Today 14(12): 602–609
(1993)].
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Mit
Hilfe von Modifikationen der antigenischen Peptide, die an T-Zell-Rezeptoren
gebunden sind, wurde versucht, die Reste zu untersuchen, die für spezifische
T-Zell-Antworten
verantwortlich sind. Eine Bestimmung solcher "aktivierenden" Aminosäuren der antigenischen Peptide
könnte
einen Einblick über
eine geeignete Sequenz eines partiellen TcR-Agonisten oder -Antagonisten
geben. Siehe Evavold, B. et al., supra.
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Es
wurde auch spekuliert, dass neue Vaccine entwickelt werden könnten, die
auf der Bestimmung der Art der verschiedenen antigenischen Peptide,
die an MHC-Moleküle
gebunden sind, basieren [siehe R. Chicz et al., Immunology Today
15(4): 155–160
(1994)].
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Clark
et al. (US-Patent Nr. 5,260,422) und Clark et al. (WO 93/09810)
offenbaren ein Einzelketten-Hybrid-MHC-Molekül, das sowohl Teile eines Klasse-I-Moleküls als auch
eines Klasse-II-Moleküls
enthält.
Clark beschreibt auch ein Einzelketten-MHC-Molekül, das lediglich die Klasse-II-α1- und Klasse-II-β1-Domänen enthält.
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Die
WO 95/23814 beschreibt ein Produkt und ein Verfahren zum Regulieren
der Aktivität
von T-Zellen unter Verwendung von Haupt-Histokompatibilitätskomplexen
(MHC), die stabil an antigenische Peptide gebunden sind. Die WO
95/23814 beschreibt auch ein antigenisches Peptid, das kovalent
an ein Haupt-Histokompatibilitätskomplex(MHC)-Protein über einen
neuen Linker gebunden ist, was dadurch die Bildung eines stabilen Peptid-MHC-Komplexes
ermöglicht,
entweder alleine oder in Kombination mit zusätzlichen MHC-Proteinketten,
die fähig
sind, von einem T-Zell-Rezeptor (TcR) erkannt zu werden. Die WO
95/23814 beschreibt weiter ein Hybrid-Einzelkettenmolekül, das sowohl
Teile eines MHC-Klasse-I-Moleküls
als auch eines MHC-Klasse-II-Moleküls umfasst.
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Godeau
et al. (J. Biol. Chem. 267: 24223–24229, 1992) beschreibt ein
Einzelketten-MHC-Klasse-I-Molekül.
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Die
WO 93/17095 beschreibt ein heterodimeres (d. h. aus zwei getrennten
Untereinheiten bestehendes) MHC-Klasse-I-Molekül.
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Stern
et al. (Cell 68: 465–477,
1992) und WO 93/16191 beschreiben die Expression von natürlichen MHC-Klasse-II-Heterodimeren
(d. h. zwei getrennte Untereinheiten) durch die Co-Infektion von
Insektenzellen mit zwei Baculovirus-Konstrukten, die unabhängig voneinander
für die
MHC-α- und β-Untereinheiten
kodieren. Die α-
und β-Untereinheiten,
die in derselben Zelle co-exprimiert werden, lagern sich zusammen,
um ein MHC-Klasse-II-Heterodimer zu bilden.
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Altman
et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 10330–10334, 1993) beschreibt die
Wiederherstellung eines heterodimeren (d. h. aus zwei getrennten
Untereinheiten bestehenden) MHC-Klasse-II-Moleküls. Verkürzte Formen von MHC-Klasse-II-α- und β-Untereinheiten
wurden in E. coli getrennt exprimiert. Die aufgereinigten α- und β-Proteine
wurden dann zusammen vermischt, um das MHC-Klasse-II-Heterodimer zu bilden.
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Kozono
et al. (Nature 369: 151–154,
1994) beschreibt die Expression eines heterodimeren (d. h. aus zwei
getrennten Untereinheiten bestehenden) MHC-Klasse-II-Moleküls aus einem
einzelnen Baculovirus-Konstrukt, das zur getrennten Expression der α- und β-MHC-Klasse-II-Untereinheiten
fähig ist.
Die getrennt exprimierten α-
und β-Untereinheiten
verbinden sich dann innerhalb der infizierten Insektenzelle, um
das MHC-Klasse-II-Heterodimer zu bilden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Einzelkette-MHC-Klasse-II-Molekül, umfassend
in Sequenz kovalent gebunden: 1) eine Klasse-II-β-Kette, 2) einen Einzelketten-Linker
und 3) eine Klasse-II-α-Kette,
wobei das Einzelketten-MHC-Klasse-II-Molekül weiter
ein präsentierendes
Peptid, das nicht-kovalent an eine Peptid-Bindungsfurche des MHC-Moleküls gebunden
ist, umfasst, wobei die Klasse-II-β-Kette eine β2-Kette umfasst, multivalente
MHC-Komplexe und Verwendungen solcher MHC-Moleküle und -Komplexe.
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Wir
haben entdeckt, dass Einzelketten-MHC-Klasse-Komplexe ohne ein kovalent
gebundenes präsentierendes
Peptid (d. h. ein leerer MHC-Komplex) geladen werden kann, indem
ein präsentierendes
Peptid mit dem Komplex so in Kontakt ge bracht wird, dass das präsentierende
Peptid an die Peptid-Bindungsfurche des Komplexes nicht-kovalent
bindet. Im Allgemeinen wird das präsentierende Peptid nicht-kovalent
an die Peptid-Bindungsfurche des leeren MHC-Komplexes über eine
stabile Wasserstoffbindung binden. Die erfindungsgemäßen Einzelketten-MHC-Klasse-II-Komplexe
sind überraschender
Weise stabil und für
eine Vielzahl von Applikationen verwendbar. Zum Beispiel können beladene
MHC-Klasse-II-Moleküle oder
Einzelketten-MHC-Klasse-II-Peptid-Fusionskomplexe verwendet werden,
um verschiedene Immunantworten in einem Säugetier zu modulieren, z. B.
T-Zell-Apoptose, T-Zell-Anergie, T-Zell-Cytokin-Freisetzung, Immunsuppression
und Induktion von T-Zellen. Leere MHC-Moleküle, insbesondere leere Einzelketten-MHC-Klasse-II-Moleküle, sind
verwendbar z. B. bei in vitro-Screens zum Nachweis von Peptiden,
die die Aktivität
von T-Zellen modulieren, einschließlich Peptiden, die T-Zell-Rezeptor-Antagonisten
und Teil-Agonisten darstellen.
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Wir
haben kürzlich
höchst
nützliche
MHC-Klasse-I- und Klasse-II-Peptid-Fusionsmoleküle in der PCT-Anmeldung Nr.
PCT/US95/09816, eingereicht am 31. Juli 1995, sowie der US-Anmeldung
Seriennr. 08/382,454, eingereicht am 1. Februar 1995, offenbart.
Die MHC-Fusionskomplexe umfassen ein präsentierendes Peptid, das kovalent
(d. h. fusioniert) an das MHC-Molekül gebunden ist.
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Wie
hier verwendet, bezeichnet der Ausdruck "präsentierendes
Peptid" ein Peptid,
das zur Modulation der Aktivität
eines T-Zell-Rezeptors fähig
ist, entweder eine T-Zell-Proliferation zu induzieren, eine T-Zell-Entwicklung
zu inhibieren oder zu inaktivieren, wie es durch die unten offenbarten
Assays bestimmt wird, einschließlich
dem Assay, der die aufeinander folgenden Schritte der Kultivierung
von T-Zellen einschließt,
um dieselben zu proliferieren, und das In-Kontakt-Bringen der T-Zellen
mit einem Einzelketten-MHC-Peptid-Fusionskomplex oder einem erfindungsgemäßen beladenen
Einzelketten-MHC-Komplex und der anschließenden Bestimmung, ob der Komplex
die Weiterentwicklung der T-Zellen inhibiert.
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Der
Ausdruck "leer" (insbesondere "leeres MHC-Molekül" oder ein ähnlicher
Wortlaut), wie hier verwendet, bezeichnet ein in der Erfindung verwendetes
MHC-Molekül
(Klasse-I oder II), das kovalent oder nicht kovalent an ein präsentierendes
Peptid gebunden ist. Vorzugsweise gehört das leere MHC-Molekül der Klasse-II
an und umfasst eine einzelne Polypeptidkette statt getrennter Polypeptide.
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Der
Ausdruck "beladen" (insbesondere "beladenes MHC-Molekül" oder ein ähnlicher
Wortlaut), wie hier verwendet, bezeichnet ein leeres MHC-Molekül (Klasse-I
oder II), das ein präsentierendes
Peptid einschließt,
das nicht kovalent an die Peptid-Bindungsfurche oder -spalte des
MHC-Moleküls
gebunden ist, vorzugsweise in einer Weise, so dass das beladene
MHC-Molekül
die Aktivität
der T-Zellen modulieren kann. Die nicht-kovalente Bindung wird geeigneterweise über eine
stabile Wasserstoffbindung zwischen dem präsentierenden Peptid und der
Peptid-Bindungsfurche oder -spalte des leeren MHC-Moleküls hergestellt.
Die nicht-kovalente Bindung kann in vitro oder in vivo durchgeführt werden.
Vorzugsweise gehört
das beladene MHC-Molekül
der Klasse-II an und umfasst eine einzelne Polypeptidkette statt
getrennter Polypeptide.
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Die
erfindungsgemäßen Einzelketten-MHC-Peptid-Fusionskomplexe
als auch die hier offenbarten besitzen eine Anzahl von signifikanten
Vorteilen. Zum Beispiel erforderte die bisherige Praxis die Aufreinigung von
MHC-Molekülen,
die zuvor mit Peptiden aus Antigen-präsentierenden Zellen beladen
worden sind. Solche beladenen Peptide waren im Allgemeinen fest
gebunden und konnten nicht in effizienter Weise mit dem Peptid von
Interesse ausgetauscht werden. Im Gegensatz dazu können die
hier offenbarten MHC-Komplexe oder die Einzelketten-MHC-Klasse-II-Komplexe
der Erfindung ein einzelnes antigenisches Peptid enthalten, einschließlich eines
Peptids mit bekannter Struktur. Eine Analyse der Interaktionen mit
T-Zell-Rezeptoren wird durch Verwendung solcher MHC-Moleküle ermöglicht.
Zusätzlich
kann eine große
Vielzahl von Peptiden für
eine Interaktion mit T-Zellen aufgrund der Tatsache, dass nur eine
kleine Anzahl (ca. 4 bis 6) an Aminosäuren in dem präsentierenden
Peptid zu Bindung an ein bestimmtes MHC-Molekül wichtig sind, präsentiert
werden. Das bedeutet, dass eine Bibliothek von unterschiedlichen
Peptiden, die lediglich aufgrund ihrer MHC-Ankerreste beschränkt sind,
kovalent an das MHC-Molekül
zur Präsentation
von T-Zellen gebunden
werden können.
Ferner kann für
therapeutische Anwendungen statt einer Verabreichung eines MHC-Moleküls an ein
Subjekt ein DNA-Expressionsvektor, der für das MHC-Molekül, das an
das präsentierende
Peptid gebunden ist, kodiert, zur in vivo-Expression des MHC-Fusionskomplexes
verabreicht werden. Ein solcher Ansatz vermeidet kostenintensive
Aufreinigungsschritte, die mit der Herstellung von rekombinanten
Proteinen verbunden sind, und vermei det die Komplexitäten einer
Antigen-Aufnahme und -Verarbeitung, wie sie mit konventionellen
Verfahrensweisen verbunden sind.
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten leeren MHC-Moleküle besitzen
auch eindeutige Vorteile. Zum Beispiel können leere Einzelketten-MHC-Klasse-II-Moleküle leicht
mit verschiedenen geeigneten präsentierenden
Peptiden kombiniert werden, um beladene MHC-Moleküle zu bilden.
Die Fähigkeit,
erfindungsgemäße leere
MHC-Moleküle
in zweckmäßiger Weise
zu beladen, ermöglicht
das Durchmustern von vielen präsentierenden
Peptiden, um die Fähigkeit
von jedem präsentierenden
Peptid zu bestimmen, die T-Zell-Rezeptor-Aktivität zu modulieren.
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Die
in der Erfindung verwendeten leeren MHC-Moleküle, z. B. leere Einzelketten-MHC-Klasse-II-Moleküle, können als
ein stabiles Polypeptid in einer löslichen Form oder auf der Oberfläche von
Säugetierzellen exprimiert
werden. In jeder Form kann das leere MHC-Molekül mit einem geeigneten präsentierenden
Peptid in Kontakt gebracht werden, um ein beladenes MHC-Molekül mit einer
gewünschten
T-Zell-modulierenden Aktivität
zu bilden. Erfindungsgemäße Einzelketten-MHC-Klasse-II-Peptid-Fusionsmoleküle umfassen
ein präsentierendes
Peptid, das kovalent an den N-Terminus der α- oder β-Kette des MHC-Proteins gebunden
ist. Zum Beispiel besitzt ein Einzelketten-MHC-Klasse-II-Molekül ein präsentierendes
Peptid, das kovalent an die MHC-α-
oder -β-Kette
gebunden ist. Vorzugsweise ist das präsentierende Peptid an den N-Terminus
der α- oder β-Kette über einen
Peptid-Linker verbunden.
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Erfindungsgemäße Einzelketten-MHC-Peptid-Fusionsmoleküle können verkürzt sein
(insbesondere kann ein Transmembranteil fehlen) oder können in "voller Länge" vorliegen und einen
Transmembranteil oder Teile davon und eine cytoplasmatische Domäne oder
Teile davon einschließen.
Wie unten genauer diskutiert, werden für einige Ansätze ein
MHC-Molekül
in geeigneter Weise eingesetzt, das keinen Transmembranteil enthält, während für andere
Anwendungen MHC-Moleküle eingesetzt
werden, die einen Transmembranteil und/oder einen cytoplasmatischen
Teil und/oder andere solche Domänen
enthalten. In einigen Fällen,
bei denen ein MHC-Molekül
keine Transmembrandomäne
oder einen Teil davon enthält,
können
eine oder mehrere hydrophile Aminosäuren, vorzugsweise etwa 1 bis
10 Histidine zu dem MHC-Molekül
hinzugefügt
werden, um die Lösbarkeit
zu erhöhen.
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Die
erfindungsgemäßen Einzelketten-MHC-Klasse-II-Peptid-Fusionskomplexe
umfassen vorzugsweise eine flexible Linkersequenz, die zwischen
dem MHC-Protein
und dem präsentierenden
Peptid liegt. Die Linkersequenz sollte eine wirksame Positionierung
des präsentierenden
Peptids in Bezug auf die MHC-Molekül-Bindungsfurche
ermöglichen,
so dass das präsentierende
Peptid die Aktivität
eines T-Zell-Rezeptors modulieren kann, um entweder eine T-Zell-Proliferation
zu induzieren oder eine T-Zell-Entwicklung zu inhibieren oder zu
inaktivieren, wie es durch die unten offenbarten Assays bestimmt
wird, einschließlich
der in vitro-Assays, welche die aufeinander folgenden Schritte der
Kultivierung von T-Zellen einschließen, um dieselben zu proliferieren,
und das In-Kontakt-Bringen der T-Zellen mit einem Einzelketten-MHC-Peptid-Fusionskomplex und
der anschließenden
Bestimmung, ob der MHC-Komplex die Weiterentwicklung der T-Zellen
inhibiert.
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Wie
weiter hier im Zusammenhang mit den MHC-Peptid-Fusionskomplexen
offenbart, können
die in der vorliegenden Erfindung verwendeten MHC-Komplexe Einzelketten-Fusionsproteine
sein, d. h. solche, in denen die α-
und β-Ketten-Untereinheiten als
ein Einzelketten-Fusionsprotein verbunden sind und in denen das
präsentierende
Peptid vorzugsweise an die β-Kette
des Fusionsproteins gebunden ist. Solch ein verknüpfter Einzelkettenkomplex
weist eine Vielzahl von Vorteilen auf. Insbesondere können beim
Reduzieren des Komplexes zu einem Einzelmolekül die Ausbeute und Stabilität der Moleküle erhöht werden.
Dies ist insbesondere für
lösliche
Moleküle
wichtig, die nicht in effizienter Weise in aktiver Form hergestellt
werden. Die Einzelketten-MHC-Klasse-II-Peptid-Fusionskomplexe der
vorliegenden Erfindung sind für
die hier offenbarten Verfahren verwendbar, einschließlich zur
in vitro-Identifikation von Peptiden, die von einem T-Zell-Rezeptor
erkannt werden, Verfahren zum Supprimieren einer Immunantwort (z.
B. Behandlung von Individuen mit Immunerkrankungen wie Autoimmunerkrankungen
oder Allergien) und Verfahren zum Induzieren einer erwünschten Immunantwort,
z. B. in denen ein Säugetier
in dessen Immunfähigkeit
eingeschränkt
ist oder wahrscheinlich werden wird, beispielsweise in denen das
Immunsystem durch eine virale Infektion (z. B. AIDS) oder Chemotherapie
(z. B. Strahlungstherapie zur Behandlung von Krebs) supprimiert
ist, und diagnostische Verfahren wie HLA-Typisierung und diagnostisches
in vivo-Imaging. Eine direkte Verabreichung eines DNA-Konstrukts,
das für
einen Einzelketten-MHC-Klasse-II-Peptid-Fusionskomplex
kodiert, ist auch bevorzugt.
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Auch
sind hier Verfahren zur in vitro-Identifikation von Peptiden beschrieben,
welche von einem T-Zell-Rezeptor erkannt werden, einschließlich Peptiden,
die eine T-Zell-Entwicklung induzieren können, und Peptiden, die auf
T-Zell-Rezeptoren in antagonistischer Weise wirken, d. h. T-Zell-Rezeptor(TcR)-Antagonisten oder
Teil-Agonisten, und Verfahren zum Supprimieren einer Immunantwort
in einem Säugetier,
insbesondere einem Menschen, welche die Verabreichung einer wirksamen
Menge eines Einzelketten-MHC-Komplexes, vorzugsweise von Einzelketten-MHC-Klasse-II-Peptid-Fusionskomplexen
oder beladenen Einzelketten-MHC-Klasse-II-Komplexen
an das Säugetier
umfassen. Die Verfahren schließen
die Behandlung eines Säugetiers
ein, das an einer Autoimmunerkrankung wie multiple Sklerose, insulinabhängige Diabetes
mellitus oder rheumatoide Arthritis leidet oder dafür anfällig ist
oder, alternativ, ein Säugetier,
das für
eine unerwünschte Immunantwort(en)
anfällig
ist, wie z. B. ein Subjekt mit chronischen Allergien oder ein Patient,
bei dem eine Transplantatsoperation wie eine Organ- oder Hauttransplantatsoperation
durchgeführt
worden ist.
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Eine
Immunantwort kann durch eine oder eine Kombination von alternativen
Strategien supprimiert werden. Daher sind hier Behandlungsverfahren
zur Suppression einer Immunantwort durch Induzieren einer Anergie
oder Apoptose von T-Zellen offenbart und es wird die Verabreichung
einer wirksamen Menge eines oder mehrerer erfindungsgemäßer MHC-Komplexe,
vorzugsweise Einzelketten-MHC-Klasse-II-Peptid-Fusionskomplexe
oder beladene Einzelketten-MHC-Klasse-II-Komplexe
beschrieben, wobei im Wesentlichen kein(e) co-stimulatorische(s)
Signal(e) vorliegen. Typischerweise wird ein verkürzter erfindungsgemäßer MHC-Komplex
eingesetzt, d. h. ein löslicher
MHC-Komplex, der keine Transmembran- und cytoplasmatische Domänen von
MHC-Molekülen
mit voller Länge
oder intakten MHC-Molekülen
oder Teilen davon enthält.
Ein weiteres Verfahren zur Suppression einer Immunantwort betrifft
die Verabreichung einer wirksamen Menge eines oder mehrerer MHC-Fusionskomplexe
oder beladener MHC-Moleküle, die
ein präsentierendes
Peptid enthalten, das ein T-Zell-Antagonist oder ein Teil-Agonist
ist.
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Wie
hier weiter in Bezug auf MHC-Peptid-Fusionskomplexe, die ein präsentierendes
Peptid enthalten, das ein T-Zell-Rezeptor-Antagonist oder -Teil-Agonist
ist, offenbart, können
die erfindungsgemäßen MHC-Moleküle, die
solche präsentierenden
Peptide umfassen, als ein löslicher
MHC-Fusionskomplex, dem co- stimulatorische
Signale fehlen, verabreicht werden. Alternativ kann eine Verabreichung
auch in der Form einer wirksamen Menge einer DNA-Sequenz, die einen
Vektor umfasst, der für
einen MHC-Fusionskomplex mit "voller Länge" kodiert, d. h. einen
Komplex, der MHC-Proteine mit voller Länge enthält, einschließlich des
Transmembran-Teils und einem präsentierenden
Peptid mit einer Antagonisten- oder Teil-Agonisten-Aktivität, das kovalent
an das MHC-Molekül
gebunden ist, vorgenommen werden.
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Auch
sind hier Verfahren zum Induzieren einer Immunantwort in einem Säugetier
beschrieben, die im Allgemeinen die Verabreichung einer wirksamen
Menge einer DNA-Sequenz, die einen Vektor umfasst, der für einen
MHC-Fusionskomplex mit "voller
Länge" kodiert, d. h. ein
Komplex, der MHC-Proteine mit voller Länge enthält, einschließlich des
Transmembran-Teils und eines präsentierenden
Peptids, das kovalent an das MHC-Molekül gebunden ist. Alternativ
kann der Vektor für
einen leeren Einzelketten-MHC-Komplex kodieren, wobei der exprimierte
Komplex mit einem geeigneten präsentierenden
Peptid unter Bedingungen, die das beladene Molekül bilden, in Kontakt gebracht
wird. Vorzugsweise wird DNA, die für einen MHC-Fusionskomplex mit
voller Länge
kodiert, an ein Säugetier
zusammen mit einer DNA-Sequenz, die für einen T-Zell-co-stimulatorischen
Faktor kodiert, wie einem Gen, das für B7 oder B7-2 kodiert, verabreicht.
Wie hier verwendet, bezeichnet der Ausdruck "T-Zell-co-stimulatorischer Faktor" ein Peptid, das
fähig ist,
ein co-stimulatorisches Signal zu erzeugen, um dadurch die T-Zell-Proliferation
in der Gegenwart eines oder mehrerer MHC-Fusionskomplexe zu aktivieren. Eine
solche Aktivierung der T-Zell-Proliferation kann durch die hier
offenbarten Assays bestimmt werden, einschließlich des Assays, der in Beispiel
9 beispielhaft beschrieben ist und unten diskutiert wird. Ferner
sind diagnostische Verfahren beschrieben, einschließlich der
HLA-Typisierung und des diagnostischen in vivo-Imaging unter Verwendung
von MHC-Fusionskomplexen
oder beladenen MHC-Molekülen,
einschließlich
MHC-Fusionskomplexen oder beladenen MHC-Molekülen, die einen radioaktiven
Marker enthalten (z. B. 125I, 32P
oder 99Tc) oder eine andere nachweisbare
Markierung. Weitere Aspekte der Erfindung sind unten diskutiert.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1A und 1B zeigen
einen MHC-Fusionskomplex, der eine Linkersequenz einschließt. 1C zeigt schematisch einen MHC-Fusionskomplex,
der an ein Immunglobulin gebunden oder fusioniert ist.
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2 zeigt
das Schema zum Isolieren des I-Ad α1-α2-Genfragments
und die Klonierung davon. 8 benennt
die in dem beschriebenen Verfahren verwendeten Oligonukleotid-Primer.
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3 zeigt
das Schema zum Isolieren des I-Ad β1-β2-Genfragments,
das Anheften der Linkersequenz und das Einführen der Oligonukleotide, die
für die
antigenischen Peptide kodieren. 8 bestimmt
die in dem beschriebenen Verfahren verwendeten Oligonukleotid-Primer.
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4 zeigt
das Klonierungsschema für
humanes HLA-DR1 α1-α2. 8 bestimmt die in dem beschriebenen Verfahren
verwendeten Oligonukleotid-Primer.
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5 zeigt
das Klonierungsschema für
die humane HLA-DR1 β1-β2-Kette. 8 bestimmt die in dem beschriebenen Verfahren
verwendeten Oligonukleotid-Primer.
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6 zeigt
das Schema zur Isolierung des I-As α1-α2-Genfragments
und die Klonierung davon. 8 bestimmt
die in dem beschriebenen Verfahren verwendeten Oligonukleotid-Primer.
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7 zeigt
das Schema zum Isolieren des I-As β1-β2-Genfragments,
das Anheften der Linkersequenz und das Einführen der Oligonukleotide, die
für die
antigenischen Peptide kodieren. 8 bestimmt
die in dem beschriebenen Verfahren verwendeten Oligonukleotid-Primer.
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8 (SEQ ID NOs: 26–74) zeigt die Sequenzen der
zur Herstellung der MHC-Fusionskomplexe
verwendeten Oligonukleotide.
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9 (welche die 9A–9F einschließt) (SEQ
ID NOs: 75–98)
zeigt die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von löslichen
MHC-Fusionskomplexen.
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10A und 10B zeigen
die Säugetierzell-Expressionsvektoren,
die in dem folgenden Beispiel 2 verwendet wurden.
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11A und 11B zeigen
DNA-Konstrukte, die in dem folgenden Beispiel 2 beschrieben sind.
In den 11A und 11B (und 15, 16A und 16B) bezeichnet die Abkürzung "PE" einen
Promotor und Enhancer, die Abkürzung "LS" bezeichnet ein Leitsequenz-Exon
und die Abkürzung "HC" bezeichnet eine
schwere Kette.
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12 zeigt das Schema zum Einführen von Restriktionsstellen
in das 2,7 kB große
Insert der kappa-Kette über
eine PCR-Stellen-gerichtete Mutagenese.
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13 zeigt das Schema zur Herstellung eines Fusionsgens,
das für
die konstante Region der MHC (Klasse-IIα)/kappa-Kette in einen Säugetierzell-Expressionsvektor
kodiert.
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14 (SEQ ID NOs: 99–102) zeigt die Primer, die
für die
Sequenzierung des mutierten 2,7-kB-Fragments verwendet wurden.
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15 zeigt das Schema zur M13-Mutagenese und die
Klonierung des MHC II β-variablen
Gens.
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16A und 16B zeigen
Vektoren zur Expression von chimären
MHC II/Ig-Proteinen.
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17 zeigt das Schema zur Herstellung eines Expressionsvektors
für den
MHC-Fusionskomplex voller Länge.
-
18A und 18B (SEQ
ID NOs: 103–109)
zeigen die DNA- und Aminosäuresequenzen
von MHC-Fusionskomplexen mit voller Länge.
-
19 (insgesamt 7 Blätter) zeigt das Klonierungsschema,
das in dem folgenden Beispiel 12 durchgeführt worden ist. 20 beschreibt die in dem beschriebenen Klonierungsschema
verwendeten Oligonukleotid-Primer.
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20 (SEQ ID NOs: 110–112) beschreibt die für die Herstellung
der MHC-Fusionskomplexe
verwendeten Sequenzen von Oligonukleotid-Primern.
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21 zeigt graphisch die funktionelle Aktivität der vier
Klone des Beispiels 13 zusammen mit einer Negativkontrolle (NSO)
und einer Positivkontrolle (A20), wobei der Wert der optischen Dichte
der ersten vier Verdünnungen
des Überstands
der DO11.10-Kultur gezeigt ist.
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22 zeigt graphisch die Ergebnisse des T-Zell-Proliferations-Assays
von dem folgenden Beispiel 15.
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23 zeigt graphisch die Ergebnisse des T-Zell-Proliferations-Assays
von dem folgenden Beispiel 16.
-
24 beschreibt einen Einzelketten-MHC-Fusionskomplex.
-
25 (insgesamt 4 Blätter) zeigt das in dem folgenden
Beispiel 17 durchgeführte
Klonierungsschema.
-
26 (SEQ ID Nos: 113–120) beschreibt die Sequenzen
der Oligonukleotid-Primer,
die für
die Herstellung der MHC-Fusionskomplexe verwendet wurden.
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27 (SEQ ID NO: 121) zeigt die DNA- und Aminosäurensequenzen
des Gens der SSC1-Einzelkette.
-
28 (SEQ ID NO: 122) zeigt die DNA- und Aminosäuresequenzen
des Gens der SCT1-Einzelkette.
-
29 (SEQ ID NO: 123) zeigt die DNA- und Aminosäuresequenzen
des Gens der SCE1-Einzelkette.
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30 ist eine schematische Darstellung des Gens,
das für
das Einzelketten-IAd/OVA 323–229-MHC-Fusionsmolekül (d. h.
sc-IAd/OVA) kodiert. Die Kozak-Konsensus-Sequenz
ist eingezeichnet. Der Pfeil bezeichnet die Signal-Peptidase-Spaltungsstelle. "//" in den IAd β1-β2- und IAd α-Domänen stellen Aminosäure- und Nukleotidsequenzen
in 28 dar, die aus Klarheitsgründen weggelassen wurden. Das OVA
323–339-Peptid
(gestrichelte Linie) fehlt in dem sc-IAd/Blank-MHC-Molekül.
-
31A und 31B sind
Diagramme, welche die Zelloberflächenexpression
(31A) und die T-Zell-induzierende Aktivität (31B) des sc-IAd/OVA-Moleküls veranschaulichen.
-
32 ist eine Aufnahme von zwei Gelen, welche die
Expression des sc-IAd-MHC-Moleküls mit einem kovalent gebundenen
OVA-Peptid (sc-IAd/OVA) und ohne OVA-Peptid
(sc-IAd/Blank) in Insektenzellen zeigt.
-
33 ist ein Diagramm, das das sc-IAd-OVA-Protein
zeigt, das die IL-2-Expression in T-Zellen induziert.
-
34A, 34B und 34C sind Diagramme, die veranschaulichen, dass
sc-IAd/OVA
und sc-IAd/gD die IL-2-Expression in T-Zellen
induzieren. 34C zeigt, dass ein beladenes
sc-IAd-Molekül (mittlere Säule) T-Zellen
stärker
induziert als der entsprechende sc-Fusionskomplex (rechte Säule).
-
35 ist eine Aufnahme eines Ethidiumbromid-gefärbten Gels,
das zeigt, dass der anti-T-Zell-Rezeptor-Antikörper (anti-TcR-mAb) oder sc-IAd/OVA eine T-Zell-Apoptose induzieren kann. Die Nukleosomenleiter
in den Bahnen 3 und 4 sind ein Kennzeichen für eine Apoptose.
-
36A und 36B sind
Diagramme, die zeigen, dass eine in vivo-Expression von sc-IAd/OVA eine klonale T-Zell-Expansion supprimiert.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Wie
oben diskutiert, haben wir MHC-Klasse-II-Peptid-Fusionskomplexe
und Expressionsvektoren, die für
solche Komplexe kodieren, und Verfahren zur Verwendung von solchen
Fusionskomplexen und Expressionsvektoren identifiziert.
-
Im
Allgemeinen kann die Herstellung von MHC-Peptid-Fusionskomplexen
durch die hier beschriebenen Verfahren und durch anerkannte rekombinante
DNA-Techniken bewirkt
werden, beispielsweise durch Herstellung von Plasmid-DNA, Spaltung
von DNA mit Restriktionsenzymen, Ligation von DNA, Transformation oder
Transfektion eines Wirts, Kultivierung des Wirts und Isolierung
und Aufreinigung des exprimierten Fusionskomplexes. Solche Verfahren
sind im Allgemeinen bekannt und offenbart, z. B. in Sambrook et
al., Molecular Cloning (2. Aufla ge 1989). Wie unten noch genauer
erklärt,
sind diese Verfahren auch zur Herstellung von leeren und beladenen
MHC-Molekülen,
wie sie in der Erfindung verwendet worden sind, geeignet. Das bedeutet,
dass zur Herstellung von leeren und beladenen MHC-Molekülen die
folgenden Verfahren und Beispiele zur Herstellung von MHC-Fusionskomplexen
eingesetzt werden können,
mit der Ausnahme, dass die DNA-Sequenz, die für das fusionierte präsentierende
Peptid kodiert, nicht in einem Genkonstrukt, das für das leere/beladene
Molekül
kodiert, eingeschlossen ist, oder das gebildete Fusionskonstrukt
wird mit geeigneten rekombinanten Techniken behandelt, um den gebundenen
Teil des präsentierenden
Peptids, wie unten beispielhaft dargestellt, zu entfernen. Ferner
sind die folgenden Diskussionen, die sich auf das MHC-Fusionsmolekül beziehen,
z. B. bevorzugte präsentierende
Peptide, bevorzugte Linker, Molekulargewichte des Moleküls, usw.,
auch für
leere und beladene MHC-Moleküle,
wie sie in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, anwendbar.
-
Genauer
gesagt wird eine DNA, die für
ein gewünschtes
MHC-Protein kodiert, von einer geeigneten Zelllinie, wie sie beispielsweise
in dem folgenden Beispiel 1 offenbart ist, erhalten. Andere DNA-Quellen,
die für
ein MHC-Protein kodieren, sind bekannt, z. B. humane lymphoblastoide
Zellen. Nach der Isolierung kann das Gen, das für das MHC-Molekül kodiert,
durch die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) oder durch andere bekannte
Maßnahmen
auf dem Gebiet amplifiziert werden. Geeignete PCR-Primer zur Amplifikation
des MHC-Peptidgens können
Restriktionsstellen des PCR-Produkts zufügen. Zum Beispiel umfasst das
PCR-Produkt zur
Expression eines verkürzten
Fusionskomplexes, insbesondere eines löslichen MHC-Fusionskomplexes,
der keine Transmembran- oder cytoplasmatische Teile enthält und an
ein Immunglobulin gebunden ist, wie IgG, vorzugsweise IgG-Spleißstellen
und Leitsequenzen, die für
eine saubere Expression und Sekretion des MHC-Immunglobulin-Fusionskomplexes
notwendig sind. Das PCR-Produkt umfasst vorzugsweise eine Sequenz,
die für
die Linkersequenz kodiert, oder eine Restriktionsenzymstelle zur
Ligation einer solchen Sequenz. Geeignete PCR-Primer, PCR-Bedingungen
und Konstruktionstechniken für
Expressionsvektoren sind beispielsweise in den folgenden Beispielen
und den Zeichnungen offenbart.
-
Die
Linkersequenz des präsentierenden
Peptids ist vorzugsweise eine Nukleotidsequenz, die für ein Peptid
kodiert, das wirksam das präsentierende
Peptid in der Bindungsfurche des MHC-Moleküls positionieren kann. Der
hier verwendete Ausdruck "das
präsentierende
Peptid wird wirksam in die Bindungsfurche eines MHC-Moleküls positioniert" oder "MHC-Fusionskomplex
der zur Modulation der Aktivität
einer T-Zelle fähig
ist" oder andere, ähnliche
Wortlaute sollen die Bedeutung haben, dass das präsentierende
Peptid, das an ein MHC-Protein gebunden ist, so positioniert ist,
dass das präsentierende
Peptid und der Fusionskomplex zur Modulation der Aktivität eines
T-Zell-Rezeptors fähig
ist, entweder um die T-Zell-Proliferation zu induzieren oder zu
inhibieren oder um eine T-Zell-Entwicklung
zu inaktivieren, wie es durch einen der unten offenbarten Assays
bestimmt werden kann, einschließlich
des Assays, der die aufeinander folgenden Schritte der Kultivierung
von T-Zellen einschließt,
um dieselben zu proliferieren, und das In-Kontakt-Bringen der T-Zellen
mit einem erfindungsgemäßen MHC-Fusionskomplex und
der anschließenden
Bestimmung, ob der MHC-Fusionskomplex die Weiterentwicklung der
T-Zellen inhibiert.
-
Vorzugsweise
umfasst die Linkersequenz des präsentierenden
Peptids etwa 7 bis 20 Aminosäuren, bevorzugter
etwa 8 bis 16 Aminosäuren,
noch bevorzugter sind etwa 8 bis 12 Aminosäuren. Die Linkersequenz ist
vorzugsweise flexibel, so dass das präsentierende Peptid nicht in
einer einzelnen unerwünschten
Konformation gehalten wird. Der Linker umfasst vorzugsweise hauptsächlich Aminosäuren mit
kleinen Seitenketten wie Glycin, Alanin und Serin, um die Flexibilität zu gewährleisten.
Vorzugsweise umfassen etwa 80 oder 90% der Linkersequenz oder mehr
Glycin-, Alanin- oder Serinreste, vorzugsweise Glycin- und Serinreste.
Vorzugsweise enthält
die Linkersequenz keine Prolinreste, welche die Flexibilität hemmen
könnten.
Bei einem MHC-Fusionskomplex, der ein MHC-Klasse-II-Molekül enthält, ist
die Linkersequenz in geeigneter Weise an die β-Kette des MHC-Moleküls gebunden,
obwohl die Linkersequenz auch an die α-Kette des MHC-Moleküls angeheftet
werden könnte.
Um ein präsentierendes
Peptid mit einem MHC-Klasse-II-β-Ketten-Molekül kovalent
zu verbinden, sollte die Aminosäuresequenz
des Linkers fähig
sein, etwa 30 Å von
dem N-terminalen Rest der MHC-Klasse-II-β-Kette bis
zu dem C-terminalen Rest des präsentierenden
Peptids zu umspannen. Siehe z. B. 1A und 1B der
Zeichnungen. Wenn eine solche β+-Peptidkette
zusammen mit der α-Kette
exprimiert wird, sollte das verbundene präsentierende Peptid in die α1- und β1-Bindungsfurche
gefaltet werden, was ein funktionelles MHC-Molekül, wie allgemein in 1 beschrieben, ergibt. Eine andere geeignete
Linkersequenz ist ASGGGGSGGG (SEQ ID NO: 1) (d. h. Ala Ser Gly Gly
Gly Gly Ser Gly Gly Gly), vorzugsweise verbunden an die erste Aminosäure der β1-Domäne des MHC-Klasse-II-Proteins.
Es können
unterschiedliche Linkersequenzen verwendet werden, einschließlich einer
beliebigen Anzahl von flexiblen Linker-Designs, die erfolgreich
verwendet wurden, um die variablen Regionen von Antikörpern miteinander
zu verknüpfen
[siehe M. Whitlow et al., Methods: A Companion to Methods in Enzymology
2: 97–105
(1991)]. Geeignete Linkersequenzen können leicht empirisch gefunden
werden. Zum Beispiel kann ein DNA-Konstrukt, das für einen MHC-Fusionskomplex
kodiert, der eine Linkersequenz einschließt, kloniert und exprimiert
werden und der Fusionskomplex kann getestet werden, um zu bestimmen,
ob der Komplex zur Modulation der Aktivität eines T-Zell-Rezeptors fähig ist,
entweder um eine T-Zell-Proliferation zu induzieren oder zu inhibieren
oder eine T-Zell-Entwicklung zu inaktivieren, wie durch den unten
offenbarten Assay bestimmt. Die geeignete Größe und die Sequenzen von Linkersequenzen
können
auch durch konventionelle Computer-Modellierungstechniken bestimmt werden,
basierend auf der vorhergesagten Größe und Form des MHC-Moleküls.
-
Vorzugsweise
werden die Restriktionsstellen in dem DNA-Konstrukt, das die fusionierten
Nukleotidsequenzen umfasst, die für die Linkersequenz und das
MHC-Protein kodieren, so entworfen, dass im Wesentlichen jede Nukleotidsequenz,
die für
ein präsentierendes
Peptid von Interesse kodiert (z. B. entweder ein antigenisches oder
ein antagonistisches präsentierendes
Peptid) an das Konstrukt angeheftet werden kann. Zum Beispiel sind
in einem bevorzugten System, das beispielhaft in den folgenden Beispielen
dargestellt ist, geeignete Restriktionsstellen (z. B. AflII- und
NheI-Stellen) zwischen dem Ende der Leitsequenz und dem Anfang des
Linkers eingeschlossen, um die Einführung einer Vielzahl von präsentierenden
Peptiden in das Gen der β-Kette
des MHC-Moleküls
zu ermöglichen.
Siehe z. B. 3 der Zeichnungen. Die Nukleotid-
und Aminosäuresequenzen
von spezifisch bevorzugten Leitsequenzen sind in den 18A und 18B der
Zeichnungen gezeigt.
-
Der
Bestandteil eines präsentierenden
Peptids eines MHC-Fusionskomplexes sollte in der Lage sein, die
Aktivität
einer T-Zelle, wie unten diskutiert, zu modulieren. Bei einem MHC-Fusionskomplex,
der ein Klasse-II-MHC-Molekül
enthält,
hat das präsentierende
Peptid vorzugsweise eine Länge
von etwa 4 bis 35 Aminosäuren,
bevorzugter etwa 6 bis etwa 30 Aminosäuren, noch mehr bevorzugt etwa
8 bis etwa 25 Aminosäuren. Bei
einem MHC-Fusionskomplex, der ein Klasse-I-MHC-Molekül enthält, hat
das präsentierende
Peptid vorzugsweise eine Länge
von etwa 4 bis 25 Aminosäuren,
bevorzugter etwa 6 bis 20 Aminosäuren,
noch mehr bevorzugt etwa 6 bis etwa 15 Aminosäuren, wobei etwa 8 bis etwa
10 Aminosäuren
noch bevorzugter sind. Klasse-I- und Klasse-II-MHC-Moleküle zeigen
eine bevorzugte Bindung an die unterschiedlichen Peptidsequenzen.
Kürzlich
wurden Anker-Reste, die MHC-Allel-spezifische Peptid-Motive, definieren,
in Klasse-II-Bindungspeptiden identifiziert [F. Sinigaglia et al.,
Curr. Opin. in Immun. 6: 52–56
(1994)]. Zum Beispiel ist in humanen Klasse-II-HLA-DR1-Molekülen eine
aromatische Aminosäure
(z. B. Tyr, Phe oder Trp) gewöhnlich
am Amino-Terminus des Peptids (Position 1), ein hydrophober Rest
(z. B. Met oder Leu) an Position 4 und eine kleine Aminosäure (z.
B. Ala oder Gly) an Position 6 anzutreffen. Andere MHC-Moleküle haben
unterschiedliche Motive, siehe z. B. für Klasse-II-Moleküle Sinigaglia,
supra, für
Klasse-I-Moleküle
[siehe K. Parker et al., J. Immunol. 152: 163–175 (1994)]. Bevorzugte präsentierende
Peptide umfassen das gewünschte
MHC-Bindungsmotiv, um eine optimale MHC-Bindung zu ermöglichen.
Daher ist z. B. in humanen Klasse-II-HLA-DR1-MHC-Molekülen eine
aromatische Aminosäure
(z. B. Tyr, Phe oder Trp) vorzugsweise in der Nähe des Amino-Terminus des präsentierenden
Peptids (Position 1), ein hydrophober Rest (z. B. Met oder Leu)
an Position 4 des präsentierenden
Peptids und eine kleine Aminosäure
(z. B. Ala oder Gly) an Position 6 des präsentierenden Peptids anzutreffen.
Bei Immunsuppressionsverfahren (z. B. um Autoimmunerkrankungen oder
Allergien zu behandeln oder anderweitig eine nicht-gewollte T-Zell-Antwort zu supprimieren),
kann das präsentierende
Peptid vorzugsweise dasselbe sein oder homolog (z. B. mindestens
mehr als etwa 80 oder 90% der gemeinsamen Sequenz) zu einem Peptid
sein, das dafür
bekannt ist oder von dem angenommen wird, dass es für die Aktivierung
von T-Zellen in der betroffenen Erkrankung verantwortlich ist. Daher
wird z. B. das MPB-Peptid 80–105
von mehr als 30% der MPB-spezifischen T-Zellen, die aus Patienten
mit multipler Sklerose isoliert wurden, erkannt [siehe E. Meinl
et al., J. Clin. Invest. 92: 2633–2643 (1993)] und sollten als ein
präsentierendes
Peptid in MHC-Fusionskomplexen, die für die hier offenbarten Immunsuppressionsanwendungen.
verwendet werden, geeignet sein. Zusätzlich kann die Aktivität eines
bestimmten: präsentierenden Peptids,
d. h. ein antigenisches oder antagonistisches oder ein Teil-Agonist
leicht in empirischer Weise durch die hier offenbarten Verfahren
bestimmt werden, einschließlich
der unten beschriebenen in vivo-Assays.
-
Um
den Vektor, der für
einen MHC-Fusionskomplex kodiert, herzustellen, wird die Sequenz,
die für
das MHC-Molekül
kodiert, an eine Sequenz, die für
das präsentierende
Peptid kodiert, unter Verwendung von geeigneten Ligasen gebunden.
DNA, die für
das präsentierende
Peptid kodiert, kann durch Isolieren von DNA aus natürlichen
Quellen oder mittels bekannter synthetischer Verfahren, z. B. das
Phosphattriester-Verfahren, erhalten werden. Siehe z. B. Oligonukleotide
Synthesis, IRL Press (M. Gait, Hrsg., 1984). Synthetische Oligonukleotide
können
auch unter Verwendung von kommerziell erhältlichen automatisierten Oligonukleotid-Syntheseapparaten
hergestellt werden. Eine Nukleotidsequenz, die für ein MHC-Molekül kodiert,
kann direkt mit einer DNA-Sequenz, die für das präsentierende Peptid kodiert,
verknüpft
werden oder es kann in noch typischerer Weise eine DNA-Sequenz,
die für
die oben diskutierte Linkersequenz kodiert, zwischen der Sequenz, die
für das
MHC-Molekül
kodiert, und der Sequenz, die für
das präsentierende
Peptid kodiert, eingefügt
werden und mittels geeigneter Ligasen verknüpft werden.
-
Andere
Nukleotidsequenzen können
auch in dem Genkonstrukt mit eingeschlossen sein. Zum Beispiel kann
eine Promotorsequenz, welche die Expression der Sequenz, die für das an
das präsentierende
Peptid fusionierte MHC-Peptid kodiert, kontrolliert oder eine Leitsequenz,
welche den MHC-Fusionskomplex an die Zelloberfläche oder das Zellkulturmedium
leitet, in das Konstrukt eingeschlossen werden oder in dem Expressionsvektor,
in den das Konstrukt eingefügt
wird, vorliegen. Ein Immunglobulin- oder CMV-Promotor ist besonders
bevorzugt. Siehe die folgenden Beispiele. Eine starke Translations-Initiationssequenz
kann auch in dem Konstrukt eingeschlossen sein, um die Effizienz
der translationalen Initiation zu erhöhen. Eine bevorzugte Initiationssequenz
ist die Kozak-Konsensus-Sequenz (CCACCATG) (SEQ ID NO: 2). Siehe
auch 18A und 18B der
Zeichnungen.
-
Vorzugsweise
enthält
eine in einem DNA-Konstrukt eingeschlossene Leitsequenz eine wirksam
positionierte Restriktionsstelle, so dass ein für ein präsentierendes Peptid von Interesse
kodierendes Oligonukleotid an das MHC-Molekül angeheftet werden kann. Zweckmäßigerweise
kann die Restriktionsstelle in das 3'-Ende der Leitsequenz eingefügt werden,
was manchmal hier auch als Verknüpfungssequenz
bezeichnet wird, z. B. mit einer Länge von etwa 2 bis 10 Kodons,
wobei die Verknüpfungssequenz
vor der kodierenden Region des präsentierenden Peptids positioniert
wird. Eine besonders bevorzugte Restriktionsstelle ist die AflII-Stelle, obwohl andere
Spaltungsstellen auch vor der kodierenden Region des präsentierenden
Peptids eingefügt
werden können.
Wie oben diskutiert, ermöglicht
die Verwendung einer Restriktionsstelle in Kombination mit einer
zweiten Restriktionsstelle, die typischerweise am Anfang der für den Linker
kodierenden Sequenz positioniert ist, eine schnelle und zielgerichtete
Insertion von Sequenzen, die für
eine Vielzahl von präsentierenden
Peptiden kodieren, in das DNA-Konstrukt
für den
MHC-Fusionskomplex. Bevorzugte Leitsequenzen enthalten eine starke
Translations-Initiationsstelle und eine Cap-Stelle am 3'-Ende ihrer mRNA.
Vorzugsweise ist eine Leitsequenz an die α-Domäne eines Klasse-I-MHC-Moleküls gebunden
und vorzugsweise ist eine Leitsequenz an die β-Domäne eines Klasse-II-MHC-Moleküls gebunden.
Bevorzugte Leitsequenzen ermöglichen eine
sekretorische Expression des MHC-Fusionskomplexes.
-
Eine
Anzahl von Strategien können,
wie hier offenbart, eingesetzt werden, um erfindungsgemäße MHC-Fusionskomplexe
zu exprimieren. Zum Beispiel kann das oben beschriebene MHC-Gen-Fusionskonstrukt
in einen geeigneten Vektor mittels bekannter Maßnahmen, wie z. B. durch Verwendung
von Restriktionsenzymen, welche die Schnitte in dem Vektor zur Insertion
des Konstrukts machen, eingefügt
werden, mit anschließender
Ligation. Der Vektor, der das Genkonstrukt enthält, wird dann in einen geeigneten
Wirt zur Expression des MHC-Fusionspeptids
oder -komplexes eingeführt.
Siehe allgemein Sambrook et al., supra. Die Auswahl von geeigneten
Vektoren kann empirisch erfolgen, basierend auf Faktoren, die das
Klonierungsprotokoll betreffen. Zum Beispiel sollte der Vektor kompatibel
mit dem eingesetzten Wirt sein und ein für ihn richtiges Replikon besitzen.
Ferner muss der Vektor fähig
sein, die DNA-Sequenz, die für
den zu exprimierenden MHC-Fusionskomplex kodiert, aufzunehmen. Geeignete
Wirtszellen umfassen eukaryontische und prokaryontische Zellen,
vorzugsweise solche Zellen, die leicht transformiert werden können und
ein schnelles Wachstum im Kulturmedium aufweisen. Insbesondere umfassen
bevorzugte Wirtszellen Prokaryonten wie E. coli, Bacillus subtilis,
usw. und Eukaryonten wie Tierzellen und Hefestämme, z. B. S. cerevisiae. Säugetierzellen
sind im Allgemeinen bevorzugt, insbesondere J558, NSO, SP2-O oder
CHO. Andere geeignete Wirte umfassen z. B. Insektenzellen wie SF9.
Es werden konventionelle Kultivierungsbedingungen eingesetzt. Siehe
Sambrook, supra. Stabile transformierte oder transfizierte Zelllinien
können
dann ausgewählt
werden. Zellen, die einen MHC-Fusionskomplex
exprimieren, können
anhand bekannter Verfahren bestimmt werden. Zum Beispiel kann die
Expression eines MHC-Fusionskomplexes, der an ein Immunglobulin
gebunden ist, durch einen ELISA, der spezifisch für das gebundene
Immunglobulin ist, und/oder durch ein Immunoblot-Verfahren bestimmt
werden.
-
In
einem bevorzugten Protokoll zur Herstellung von geeigneten MHC-Fusionskomplexen
werden DNA-Sequenzen, die für
das präsentierende
Peptid und die β1-β2-Domänen des
MHC-Moleküls
(Klasse-II) kodieren, so angeordnet, dass das C-terminale Ende des
präsentierenden
Peptids an eine Anfangs-Aminosäure
der β1-Domäne, vorzugsweise
die erste Aminosäure
der β1-Domäne, über eine
flexible Linkersequenz verbunden ist. Ein solches Konstrukt ist
in den 1A und 1B der
Zeichnungen gezeigt. Für
ein Klasse-I-MHC-Molekül
ist vorzugsweise die DNA-Sequenz, die für das präsentierende Peptid kodiert,
an die α-Domäne des MHC-Moleküls gebunden,
vorzugsweise derart, dass das präsentierende
Peptid an das Ende des N-Terminus der α-Kette gebunden wird. Wie oben
diskutiert, werden bevorzugte Restriktionsstellen zwischen dem Ende
der Leitsequenz und dem Anfang des Linkers eingebaut, so dass im
Wesentlichen jedes Oligonukleotid, das für ein präsentierendes Peptid von Interesse
kodiert (d. h. antigenisches oder antagonistisches), an das Gen
für die β-Kette verknüpft werden
kann. Für
eine lösliche
Expression sind die α1-α2- und Peptid-gebundenen β1-β2-Domänen in geeigneter
Weise an ein Immunglobulin fusioniert, vorzugsweise an die konstanten
Domänen
der kappa- bzw. schweren Ketten des Immunglobulins, wie in 1C gezeigt. Bevorzugte Immunglobuline für eine solche
Fusion an α und β zur löslichen
Expression umfassen z. B. die konstanten Domänen der leichten Kette und
die CH2-CH3-Domänen
von IgG2b.
-
Ein
exprimierter MHC-Fusionskomplex kann anhand bekannter Verfahren
isoliert und aufgereinigt werden. Typischerweise wird das Kulturmedium
zentrifugiert und der Überstand
wird dann mittels Affinitäts- oder
Immuno-Affinitätschromatographie
aufgereinigt, z. B. Protein A- oder Protein G-Affinitätschromatographie oder
durch ein Immun-Affinitätsprotokoll,
das die Verwendung von monoklonalen Antikörpern umfasst, die den exprimierten
Fusionskomplex, wie z. B. einen verbundenen MHC oder eine Immunglobulin-Region
davon, binden. Zum Beispiel können
MHC-Fusionskomplexe, die humane HLA-DR1-Sequenzen enthalten, mittels
Affinitätschromatographie
auf einer Sepharose-Säule
mit monoklonalem Antikörper
L243 durch allgemein bekannte und offenbarte Verfahren aufgereinigt
werden, z. B. siehe Harlow, E. et al., Antibodies, A Laboratory Manual
(1988). Der monoklonale Antikörper
L243 ist spezifisch für
ein Konformations-Epitop
des richtig gefalteten HLA-DR1-Moleküls [J. Gorga et al., J. Biol.
Chem. 262: 6087–16094]
und daher würde
er zur Aufreinigung des biologisch aktiven MHC-Fusionskomplexes
bevorzugt sein. Der MHC-Fusionskomplex kann auch eine Sequenz enthalten,
um eine Aufreinigung zu unterstützen;
siehe z. B. das folgende Beispiel 17, das die Verwendung eines 6 × His-Tags
offenbart.
-
Verkürzte MHC-Fusionskomplexe
enthalten ein MHC-Molekül,
das ausreichend verkürzt
ist, so dass der MHC-Fusionskomplex in das Kulturmedium nach der
Expression ausgeschieden werden kann (z. B. physiologische Bedingungen;
in der fast vollständigen
oder vollständigen
Abwesenheit von Detergenz und dergleichen). Daher wird ein verkürzter MHC-Fusionskomplex
keine Bereiche einschließen,
die reich an hydrophoben Resten sind, das sind typischerweise die
Transmembran- und cytoplasmatischen Domänen des MHC-Moleküls, obwohl
zumindest Teile dieser Domänen
in geeigneter Weise vorliegen können,
vorausgesetzt, dass das MHC-Molekül wie diskutiert sekretiert
werden kann. Daher sind z. B. für
ein bevorzugtes verkürztes DR1-MHC-Molekül vorzugsweise
etwa die Reste 199 bis 237 der β-Kette
und etwa die Reste 193 bis 230 der α-Kette des MHC-Moleküls nicht
in dem verkürzten
MHC-Fusionskomplex eingeschlossen. Siehe die folgenden Beispiele.
Zusätzlich
zu den hier offenbarten Sequenzen wurden zuvor Sequenzen der Domänen der MHC-Klasse-I-
und II-Moleküle
offenbart (siehe z. B. die oben genannten Publikationen). Verkürzte MHC-Fusionskomplexe
können
natürlich
leicht empirisch identifiziert werden, d. h. durch Überprüfen, ob
der MHC-Fusionskomplex, wie diskutiert, in das Kulturmedium nach
der Expression sekretiert wird. Verkürzte MHC-Fusionskomplexe können durch
mehrere Maßnahmen
hergestellt werden, z. B. durch Expression eines löslichen MHC-Moleküls oder
durch enzymatische Spaltung (z. B. Papain) von mindestens Teilen
der Transmembran- und/oder cytoplasmatischen Domänen eines MHC-Fusionskomplexes
mit voller Länge.
-
MHC-Moleküle mit voller
Länge umfassen
einen Transmembranteil und/oder eine cytoplasmatische Domäne und/oder
andere zelluläre
Membranen oder wesentliche Teile davon (z. B. mehr als etwa 80 oder
90% solcher Sequenzen). Bei einem MHC-Klasse-II-Molekül voller
Länge sind
im Allgemeinen sowohl die α- und β-Ketten an
die Transmembran- und cytoplasmatischen Domänen gebunden, obwohl nur eine
der α- und β-Ketten mit
Transmembran- und cytoplasmatische Domänen verbunden sein können, insbesondere
im Falle von Einzelketten-MHC-Molekülen. Wie unten diskutiert,
können
MHC-Moleküle
voller Länge
in Zellmembranen über
hydrophobe Membran-durchspannende Domänen oder alternativ durch post-translationale
Verknüpfung von
anderen Ankerdomänen, wie
die kovalent gebundene glykosylierte Form von Phosphatidylinositol,
verankert sein.
-
Wie
oben diskutiert, sind Einzelketten-MHC-Fusionskomplexe wünschenswert,
d. h. ein Fusionskomplex besteht aus einem einzelnen Polypeptid
statt einem Aggregat mit mehreren Ketten, wie beispielsweise der
native heterotrimere Klasse-II/Peptid-Komplex, bei dem α- und β-Ketten und
ein Peptid über
nicht-kovalente
Interaktionen miteinander verbunden sind. Im Falle eines Einzelketten-MHC-Klasse-II-Komplexes
sind die α-
und β-Ketten-Untereinheiten
als ein Einzelketten-Fusionsprotein mit dem präsentierenden Peptid verbunden,
das vorzugsweise an die β-Kette
des Kettenfusionsproteins gebunden ist. Ein solches bevorzugtes
Einzelketten-MHC-Molekül
ist in 24 und 30 gezeigt.
Vorzugsweise wird eine Linkersequenz verwendet, um die α- und β-Ketten zu
verbinden. Eine solche Linkersequenz, die verwendet wird, um Domänen eines MHC-Moleküls zu verbinden,
wird manchmal hier auch als "Einzelketten-Linkersequenz" bezeichnet und unterscheidet
sich daher von der oben diskutierten Linkersequenz, die zwischen
einem präsentierenden
Peptid und einem MHC-Molekül liegt
und diese kovalent verbindet.
-
Vorzugsweise
ist ein Einzelketten-MHC-Klasse-II-Komplex zwischen dem Carboxyl-Terminus
der β2-Domäne und dem
Amino-Terminus der α1-Domäne gebunden,
obwohl mehrere Domänen
eines MHC-Komplexes über
andere Positionen verbunden sein können.
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Die
Einzelketten-Linkersequenz sollte es dem gebundenen MHC-Molekül ermöglichen,
sich in eine aktive Form zu falten, d. h. eine Form, bei der das
MHC-Molekül die Aktivität einer
T-Zelle modulieren kann. Solche wirksamen Einzelketten-Linkersequenzen
können
leicht empirisch bestimmt werden. Daher kann z. B. ein DNA-Konstrukt,
das für
ein Einzelketten-MHC-Molekül
kodiert, bei dem α-
und β-Ketten über eine
Linkersequenz verbunden sind, kloniert und exprimiert werden und
das Einzelketten-MHC-Molekül
kann getestet werden, um zu bestimmen, ob der Komplex zur Modulation
der Aktivität
eines T-Zell-Rezeptors fähig
ist, um entweder eine T-Zell-Proliferation zu induzieren oder eine
T-Zell-Entwicklung
zu inhibieren, wie es durch die unten offenbarten Assays bestimmt
wird.
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Sowohl
die Länge
als auch Zusammensetzung der Einzelketten-Linkersequenz kann im
Allgemeinen variieren. Zum Beispiel kann die Länge einer geeigneten Einzelketten-Linkersequenz
mit den Positionen variieren, an denen die Linkersequenz mit Polypeptidketten
des MHC-Komplexes verbunden ist; in anderen Worten, die Länge der
Linkersequenz kann mit der Geometrie der "Lücke" zwischen den Polypeptiden,
die von der Linkersequenz überbrückt wird,
variieren.
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Die
Einzelketten-Linkersequenz sollte vorzugsweise flexibel sein, um
eine Faltung des Einzelketten-Moleküls in eine aktive Form zuzulassen.
Die Linkersequenz umfasst daher hauptsächlich vorzugsweise Aminsäuren mit
kleinen Seitenketten wie Glycin, Alanin und Serin, um Flexibilität zu gewährleisten.
Vorzugsweise umfassen etwa 80 oder 90% der Linkersequenz oder mehr
Glycin-, Alanin- oder Serinreste, vorzugsweise Glycin- und Serinreste.
Vorzugsweise enthält
diese Linkersequenz zwischen den α-
und β-Ketten
keine Prolinreste, die eine Flexibilität hemmen könnten. Vorzugsweise ist eine
Linkersequenz zwischen dem Carboxy-Terminus einer β2-Domäne und dem
Amino-Terminus der α1-Domäne angeordnet
und wird etwa 15 bis 40 Aminosäuren,
mehr bevorzugt etwa 15 bis 30 Aminosäuren umfassen. Eine besonders
bevorzugte Linkersequenz ist in dem folgenden Beispiel 17 offenbart.
Die geeignete Größe und Sequenz
von Einzelketten-Linkersequenzen kann auch durch konventionelle
Computertechniken bestimmt werden; siehe folgendes Beispiel 17.
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Einzelketten-MHC-Komplexe
können
wie oben diskutiert und wie in den folgenden Beispielen, einschließlich der
Beispiele 17 bis 19 und 25, hergestellt werden. Zum Beispiel kann
eine DNA, die für
ein gewünschtes
MHC-Protein kodiert, von einer geeigneten Zelllinie erhalten werden
und das isolierte Gen kann durch PCR oder andere Mittel amplifiziert
werden. Im Falle eines MHC-Klasse-II-Moleküls kann ein α1-α2-Genfragment
in einen Vektor kloniert werden, gefolgt von einer Klonierung eines
Genfragments, das für die β1-β2-Domänen mit
einer dazwischen gelagerten Einzelketten-Linkersequenz kodiert.
Der Einzelvektor wird dann in einen geeigneten Wirt exprimiert und
das Einzelketten-Molekül
wird geerntet und, wenn erwünscht,
aufgereinigt. Siehe die folgenden Beispiele, einschließlich Beispiele
17 bis 19. Siehe auch US-Patent Nr. 5,260,203, Ladner et al., das
die Herstellung von Einzelketten-Antikörpern diskutiert und dessen
Verfahren im Allgemeinen für
die erfindungsgemäßen Einzelketten-MHC-Fusionskomplexe
eingesetzt werden können.
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In
einem bevorzugten Herstellungsverfahren werden die kodierenden Regionen
der α- und β-Ketten der
MHC-Klasse-II-Moleküle
erhalten, vorzugsweise indem die kodierenden Regionen durch PCR
aus einer B-Zelllinie oder einer anderen Quelle für MHC-Moleküle isoliert
werden. Eine Sequenz, die für
ein Einzelketten-β-α-Fusions-MHC-Fusionsmolekül kodiert,
kann hergestellt werden, indem die Sequenzen, die für die Transmembran-durchspannende
Domäne
des Gens für
die β-Kette
mit einer Einzelketten-Linkersequenz, die das β-Ketten-Gen mit der reifen α-Kette (vorzugsweise
am ersten Kodon des α-Ketten-Gens)
verbindet, wie oben diskutiert, ersetzt werden. Das α-Ketten-Gen
kann in geeigneter Weise dessen Transmembranregion für eine Membran-gebundene
Expression des Einzelketten-Fusionskomplexes enthalten oder das α-Ketten-Gen kann
am Ende der extrazellulären
Region zur löslichen
Expression des Einzelketten-MHC-Fusionskomplexes verkürzt sein.
Eine geeignete Restriktionsstelle und ein Linker für die Präsentation
des Peptids wird vorzugsweise zwischen der β-Ketten-Leitsequenz und dem
ersten Kodon der β-Kette
eingefügt.
Die kodierende Region von im Wesentlichen jedem präsentierenden
Peptid kann dann als ein Oligonukleotid in die erzeugte Restriktionsstelle
eingeführt
werden. Das entstehende Konstrukt steht dann in geeigneter Weise
unter der Kontrolle von Säugetier-
oder bakteriellen Promotoren, einschließlich der hier offenbarten
spezifischen Promotoren. Ein solches bevorzugtes MHC-Klasse-II-Einzelketten-Konstrukt
enthält
verbundene Nukleotidsequenzen, die das Folgende in Reihenfolge kodieren: β-Ketten-Leitsequenz/präsentierendes
Peptid/Linkersequenz/β1-β2-extrazelluläre Region/Einzelketten-Linkersequenz/α1-α2-extrazelluläre Region.
Die MHC-Einzelketten-DNA-Konstrukte werden in geeigneter Weise in
bakterielle, baculovirale Insektenzell- und Säugetier-Expressionssysteme
eingeführt,
einschließlich
der hier offenbarten spezifischen Expressionssystemen, dann exprimiert
und, wenn erwünscht,
aufgereinigt.
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Ein
Einzelketten-Molekül
kann entweder in voller Länge
vorliegen, d. h. das MHC-Molekül
ist mit zellulären
Domänen
assoziiert und enthält
z. B. die gesamten oder wesentlichen Mengen (z. B. mehr als 80%
der Sequenzen) der Transmembran- und/oder cytoplasmatischen Teile
einer α-
oder β-Kette
oder kann wie oben diskutiert zur löslichen Expression verkürzt sein.
Solche verkürzten
und in voller Länge
vorliegenden Einzelketten-MHC-Moleküle können wie oben und in den Beispielen
für mehrere
Polypeptid-MHC-Komplexe beschrieben, hergestellt werden. Bei einem
MHC-Klasse-II-Molekül
kann ein Molekül
mit voller Länge
nur eine der α-
und β-Ketten
besitzen, die an die Transmembran- und cytoplasmatischen Domänen gebunden
ist, vorzugsweise die α-Kette.
Ein bevorzugter Einzelketten-Fusions-MHC-Klasse-II-Komplex voller
Länge umfasst kovalent
gebunden in der Reihenfolge: 1) das präsentierende Peptid, 2) die
Klasse-II-β-Kette, der
die Transmembran- und cytoplasmatischen Domänen fehlen, 3) eine Einzelketten-Linkersequenz
und 4) die Klasse-II-α-Kette,
die Transmembran- und cytoplasmatische Domänen oder eine Membran-Ankerdomäne enthält. Ein
bevorzugter löslicher
Einzelketten-Fusions-MHC-Klasse-II-Komplex umfasst kovalent gebunden
in der Reihenfolge: 1) das präsentierende
Peptid, 2) die Klasse-II-β-Kette,
der die Transmembran- und cytoplasmatischen Domänen fehlen, 3) eine Einzelketten-Linkersequenz
und 4) die Klasse-II-α-Kette,
der die Transmembran- und cytoplasmatischen Domänen fehlen.
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Bezüglich der
MHC-Komplexe mit voller Länge
(sowohl Einzelketten- als auch Nicht-Einzelketten-Moleküle) können die
MHC-Proteine an Zellmembranen über
hydrophobe Membran-durchspannende Domänen (Transmembran-Domänen) als
auch über
eine post-translationale Bindung an die kovalent gebundene glykosylierte
Form von Phosphatidylinositol (GPI-Membran-Anker) verankert werden.
Typischerweise besteht für die α- und β-Ketten des
MHC-Klasse-II-Moleküls
die Transmembran-Domäne
aus etwa 25 hydrophoben Aminosäuren,
die mit der Carboxyl-terminalen Seite der α2- und β2-Domänen verbunden sind. Diese Reste
ermöglichen
es dem Protein, die Membran zu durchspannen. Die Transmembranregion
endet mit etwa 10 bis 15 Resten, welche den cytoplasmatischen Schwanz
an dem Carboxyl-terminalen Ende jeder Kette umfassen. Es wurde gezeigt,
dass diese Transmembran- und cytoplasmatischen Regionen mit Sequenzen
ersetzt werden können,
die eine GPI-Verknüpfung
anzeigen und die signalisieren, dass die chimären GPI-verankerten Klasse-II-Moleküle Membran-gebunden
sind [D. Wettstein et al., J. Exp. Med. 174: 219–228 (1991)]. GPI-verknüpfte Membran-Ankerdomänen wurden
in einer Vielzahl von Proteinen gefunden, einschließlich Decay
Accelerating Factor (DAF), CD59 und der humanen plazentalen alkalinen
Phosphatase (HPAP) [D. Wettstein et al., J. Exp. Med. 174: 219–228 (1991);
D. Kooyman et al.]. Zum Beispiel sind die 38 Carboxyl-terminalen
Aminosäuren
von HPAP ausreichend, um als Signalsequenz für die GPI-Verknüpfung zu
agieren. Wenn die DNA-Sequenz, die für diese Domäne kodiert, mit einem sekretierten
Molekül
verbunden ist, wie das lösliche
Protein der MHC-Klasse-II-α- oder β-Kette, wird
ein Membran-gebundenes chimäres
Molekül
gebildet [D. Wettstein et al., J. Exp. Med. 174: 219–228 (1991)]
und ein solcher An satz kann eingesetzt werden, um Peptid-verbundene Einzelketten-Klasse-II-MHC-Moleküle an eine
Zellmembran zu verankern.
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Die
Molekulargewichte von MHC-Fusionsmolekülen als auch die leeren und
beladenen MHC-Moleküle
werden variieren, insbesondere in Abhängigkeit davon, ob das Molekül löslich ist
oder in voller Länge
vorliegt (Membran-gebunden). Ein löslicher MHC-Klasse-II-Fusionskomplex
wird im Allgemeinen ein Molekulargewicht von mehr als etwa 45 kDa
haben und reife α-
und β-Ketten
ohne Transmembran- und cytoplasmatische Domänen werden jeweils ein Molekulargewicht
von mehr als etwa 20 kDa haben, typischererweise zwischen etwa 21
bis etwa 26 kDa. Typischerweise werden reife Einzelketten-MHC-Klasse-II-Moleküle ohne
Transmembran- und cytoplasmatische Domänen ein Molekulargewicht von
etwa 48 bis etwa 50 kDa haben. Bei (Membran-gebundenen) Molekülen mit
voller Länge
werden reife α-
und β-Ketten
im Allgemeinen ein Molekulargewicht von mehr als etwa 25 kDa haben,
vorzugsweise zwischen 26 und etwa 30 kDa. Typischerweise werden reife
Einzelketten-MHC-Klasse-II-Fusionsmoleküle mit einer einzelnen (mit
der α- oder β-Kette verknüpften) Transmembran-
oder Membran-Ankerdomäne ein Molekulargewicht
von mehr als etwa 49 kDa haben, vorzugsweise zwischen etwa 50 und
52 kDa. All die oben erwähnten
Molekulargewichte basieren auf einer Bestimmung durch SDS-PAGE.
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Multivalente
MHC-Fusionskomplexe oder leere oder beladene MHC-Moleküle sind
für eine
Anzahl von Anwendungen wünschenswert.
Die Valenz eines MHC-antigenischen
Peptid-Komplexes beeinflusst die Wirkung des Komplexes auf (einen)
T-Zell-Rezeptor(en). Zum Beispiel erfordert die Aktivierung der 3DT52.5-T-Zell-Hybridome ein
MHC-antigenisches Molekül,
das multivalent gemacht worden ist. Monovalente, lösliche MHC-Komplexe
sind zur Stimulation dieser T-Zelle
nicht in der Lage [J. McCluskey et al., J. Immunology 141: 1451–1455 (1988)].
Gewünschte
multivalente MHC-Fusionskomplexe schließen solche ein, die an ein
Immunglobulin verknüpft
sind, z. B. IgG, IgM oder Fab'2. Chemisch kreuzvernetzte MHC-Komplexe (z.
B. kreuzvernetzt zu Dendrimeren) sind auch geeignete multivalente
Spezies. Zum Beispiel kann der MHC-Komplex genetisch modifiziert
sein, indem Sequenzen, die für
Aminosäurereste
kodieren, mit chemisch reaktiven Seitenketten wie Cis oder His eingeschlossen
werden. Solche Aminosäuren
mit chemisch reaktiven Seitenketten können in einer Vielzahl von
Positionen eines MHC-Komplexes angeordnet werden, vorzugsweise distal zum
präsentierenden
Peptid und zur Bindungsdomäne
des MHC-Komplexes. Zum Beispiel kann der C-Terminus der β-Kette eines
MHC-Moleküls,
das distal zu dem präsentierenden
Peptid liegt, solche reaktive(n) Aminosäure(n) enthalten. Geeignete
Seitenketten können
verwendet werden, um zwei oder mehrere MHC-Fusionskomplexe an ein geeignetes Dendrimer-Teilchen
chemisch zu verknüpfen,
um einen multivalenten MHC-Fusionskomplex zu bilden. Dendrimere
sind synthetische chemische Polymere, die eine beliebige Anzahl
von unterschiedlichen funktionellen Gruppen auf deren Oberfläche aufweisen
können
[D. Tomalia, Aldrichimica Acta 26: 91–101 (1993)]. Beispielhafte
Dendrimere zur erfindungsgemäßen Verwendung
umfassen z. B. E9-Starburst-Polyamin-Dendrimer und E9-Combburst-Polyamin-Dendrimer,
die Cysteinreste verknüpfen können.
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Es
kann wünschenswert
sein, einen einzelnen Expressionsvektor herzustellen, der beide
Ketten eines erfindungsgemäßen MHC-Fusionskomplexes
oder eines erfindungsgemäßen leeren
oder beladenen Moleküls exprimiert,
d. h. Sequenzen, die sowohl für
die α- als
auch β-Ketten
eines MHC-Fusionskomplexes kodieren, sind jeweils mit einem einzelnen
Expressionsvektor verbunden, selbst wenn es sich nicht um ein Einzelketten-Molekül handelt.
Ein solcher Expressionsvektor kann bessere Ergebnisse liefern als
einzelne Vektoren, die für
jede Kette eines MHC-Fusionskomplexes verwendet werden, insbesondere
dann, wenn eine Selektion auf Zellen, in die der Vektor eingeführt worden
ist, schwierig ist. Es kann auch wünschenswert sein, einen einzelnen
Expressionsvektor herzustellen, der für beide Ketten eines MHC-Fusionskomplexes
kodiert als auch für andere
Agenzien, insbesondere einen T-Zell-co-stimulatorischen Faktor wie
B7 oder B7-2, d. h. Sequenzen, die für beide Ketten eines MHC-Fusionskomplexes
kodieren und (eine) Sequenz(en), die für einen co-stimulatorischen
Faktor kodieren, der mit einem einzelnen Expressionsvektor verbunden
ist, um ein einzelnes Transformationsverfahren zu ermöglichen.
Dieser Ansatz würde
wiederum eine potenziell schwierige Selektion auf Zellen, die zwei
oder mehrere Male transformiert oder transfiziert worden sind, ausschließen.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
MHC-Moleküle
der Fusionskomplexe und die leeren und beladenen Moleküle entsprechen
in geeigneter Weise in ihrer Aminosäuresequenz der von natürlich vorkommenden MHC-Molekülen, z.
B. den MHC-Molekülen eines
Menschen (Klasse-I oder Klasse-II), einer Maus oder eines anderen
Nagers oder anderen Säugetiers.
Vorzugsweise werden mindestens etwa 70% der Aminosäuresequenz
eines MHC-Moleküls
des Fusionskomplexes identisch mit der Aminosäuresequenz eines natürlich vorkommenden
MHC-Moleküls,
wie die oben beschriebenen, sein, bevorzugter werden mindestens
etwa 90% der Aminosäuresequenz
eines MHC-Moleküls
des Fusionskompexes identisch mit der Aminosäuresequenz eines natürlich vorkommenden
MHC-Moleküls
sein und noch bevorzugter werden etwa 98% von der gesamten Aminosäuresequenz
eines MHC-Moleküls
des Fusionskomplexes identisch mit der Aminosäuresequenz eines natürlich vorkommenden
MHC-Moleküls
sein.
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Ein
leeres MHC-Molekül,
insbesondere ein leeres Einzelketten-MHC-Klasse-II-Molekül, kann
mit einem beliebigen oben beschriebenen Verfahren hergestellt werden,
mit der Ausnahme, dass das präsentierende
Peptid nicht kovalent an das Molekül gebunden ist. Zum Beispiel
können
in Beispiel 1B Schritte, bei denen ein Oligonukleotid, das für das OVA-präsentierende
Peptid (OPR110 und OPR111) kodiert, mit dem Linker β1-β2-Genfragment
verknüpft
wird, weggelassen werden. In einem anderen Beispiel kann ein präsentierendes Peptid
von einem MHC-Molekül
unter Verwendung von standardmäßigen rekombinanten
DNA-Manipulationen ausgeschlossen werden, das bereits ein kovalent
verbundenes präsentierendes
Peptid aufweist. Zum Beispiel kann DNA, die für das sc-IAd/OVA-präsentierende
Peptid kodiert, mit einem geeigneten Restriktionsenzym entfernt
werden (z. B. AflI und NheI). Als ein zur Veranschaulichung gedachtes
Beispiel wird die Herstellung eines löslichen leeren Einzelketten-IAd-MHC-Moleküls (d. h. sc-IAd/Blank)
in den Beispielen 25 bis 27 diskutiert.
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Wie
hier offenbart, können
MHC-Fusionskomplexe für
den Nachweis und die Charakterisierung von rekombinanten Peptiden
verwendet werden. Zum Beispiel umfasst die Erfindung ein Verfahren,
das verwendet werden kann, um ein nicht charakterisiertes Epitop
auf T-Zellen wie folgt zu kartieren: Sequenzen, die entweder für eine Bibliothek
von zufälligen
Peptiden oder ausgewählten
Peptiden kodieren, können
in eine Position des präsentierenden
Peptids eines erfindungsgemäßen Expressionsvektorsystems,
wie die oben genannten, die eine DNA-Sequenz, die für ein MHC-Molekül kodiert,
und gegebenenfalls eine DNA-Sequenz, die für eine Linkersequenz kodiert,
enthalten, kloniert werden. Geeignete Restriktionsfragmente einer
zweckmäßigen cDNA-
oder genomischen DNA-Bibliothek (siehe Sambrook et al., supra) werden
als Herkunftsorte der Sequenzen, die in den Expressionsvektor eingefügt werden,
verwendet oder es werden alternativ ausgewählte Oligonukleotide wie synthetische
Oligonukleotide mit bekannter Sequenz als eingefügte Sequenzen verwendet. Geeignete
Wirte wie Säugetierzellen
und andere oben genannte werden mit dem Vektor, der die Genfusion
ent hält,
transformiert oder transfiziert, d. h. der Sequenz, die für das MHC-Molekül kodiert,
das mit einer Sequenz, die für
das zusätzliche
Peptid kodiert, verbunden ist. Transformanten werden unter geeigneten
Bedingungen kultiviert und die Zellen werden auf Expression des
Fusionskomplexes von Interesse, der mit T-Zell-Klonen reagiert, was durch die
unten genannten Assays bestimmt werden kann, durchmustert. Reaktive
Kolonien können
dann gepickt und die Vektoren isoliert werden. Eine Sequenzanalyse
der DNA-Inserts würde
Klarheit darüber
schaffen, welche der klonierten Peptidsequenzen dem/den Epitop(en)
entsprechen, die von dem T-Zell-Klon erkannt werden. Erfindungsgemäße leere
MHC-Moleküle können auf
die gleiche Weise verwendet werden, mit der Ausnahme, dass die Peptide
auf die leeren Moleküle
beladen werden, statt das Peptid über übliche Verfahren zu verdauen.
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Die
Fähigkeit
eines MHC-Fusionskomplexes oder von beladenen MHC-Molekülen, wie
sie in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, die Aktivität eines
T-Zell-Rezeptors (einschließlich
der Inaktivierung der T-Zell-Antworten) zu modulieren, kann leicht
durch einen in vitro-Assay bestimmt werden. Typische T-Zellen für die Assays
sind transformierte T-Zelllinien wie T-Zell-Hybridome oder T-Zellen,
die von einem Säugetier isoliert
worden sind, z. B. von einem Menschen oder von einem Nager wie einer
Maus. Andere geeignete T-Zellen umfassen: 1) T-Zell-Hybridome, die öffentlich verfügbar sind
oder durch bekannte Verfahren hergestellt werden können, 2)
T-Helferzellen und 3) cytotoxische T-Zellen, vorzugsweise cytotoxische
CD4+-Zellen. T-Zellen können aus einem Säugetier
durch bekannte Verfahren isoliert werden. Siehe z. B. R. Shimonkevitz et
al., J. Exp. Med. 158: 303 (1983) und die folgenden Beispiele 4
und 5.
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Ein
geeigneter Assay zur Bestimmung, ob ein MHC-Fusionskomplex oder
ein beladenes MHC-Molekül
zur Modulation der Aktivität
von T-Zellen fähig
ist, wird durch die aufeinander folgenden Schritte 1–4 unten wie
folgt durchgeführt.
T-Zellen exprimieren
in geeigneter Weise einen Marker, der untersucht werden kann und
der eine T-Zell-Aktivierung oder Modulation von T-Zell-Aktivität nach der
Aktivierung anzeigt. Daher können
z. B., wie in Beispiel 4 unten offenbart, das murine T-Zell-Hybridom
DO11.10, das Interleukin-2 (IL-2) exprimiert, nach einer Aktivierung
verwendet werden. IL-2-Konzentrationen können gemessen werden, um zu bestimmen,
ob ein bestimmtes präsentierendes
Peptid zur Modulation der Aktivität dieses T-Zell-Hybridoms fähig ist.
Ein solcher geeigneter Assay wird durch die folgenden aufeinander
folgenden Schritte durchgeführt:
- 1. T-Zellen, die den T-Zell-Rezeptor tragen,
der für
den Peptid/MHC-Komplex spezifisch ist, werden von einem T-Zell-Hybridom
von Interesse oder durch Isolieren aus einem Säugetier erhalten.
- 2. Die T-Zellen werden unter Bedingungen kultiviert, die eine
Proliferation ermöglichen.
- 3. Die proliferierenden T-Zellen werden mit einem ausgewählten MHC-Fusionskomplex
(oder beladenen Molekül)
in Kontakt gebracht.
- 4. Die T-Zelle wird mit den Antigen-präsentierenden Zellen in Kontakt
gebracht, um ein Signal zu erzeugen, das zur Aktivierung erforderlich
ist und das als Marker untersucht werden kann, z. B. wird eine IL-2-Produktion
gemessen. Ein Abfall bei der IL-2-Produktion, z. B. ein 40%iger
oder größerer Abfall
bei der IL-2-Produktion nach einem Zeitraum von 24 Stunden, typischerweise
ein Abfall von 50% oder mehr bei der IL-2-Produktion nach einem
Zeitraum von 24 Stunden, weist darauf hin, dass der MHC-Fusionskomplex (oder
das beladene Molekül)
die Aktivität
der T-Zellen moduliert und eine Immunantwort supprimieren kann. Das
folgende Beispiel 4 stellt einen solchen Assay beispielhaft dar.
Der Assay wird in geeigneter Weise zur Analyse der Aktivität von löslichen "verkürzten" MHC-Fusionskomplexen,
die keinen Transmembran-Teil enthalten, eingesetzt. Zusätzlich wird
der Assay in geeigneter Weise zur Identifizierung von MHC-Fusionskomplexen,
die ein kovalent verknüpftes
präsentierendes
Peptid (oder beladenes Molekül)
enthalten, die eine Funktion als ein T-Zell-Rezeptor-Antagonist oder Teil-Agonist
besitzen, eingesetzt. Der Assay ist auch zur Verwendung mit den
erfindungsgemäßen beladenen
MHC-Fusionskomplexen, wie oben erwähnt, geeignet.
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Die
in den Assays eingesetzten T-Zellen können unter Bedingungen inkubiert
werden, die zur Proliferation geeignet sind. Zum Beispiel wird ein
DO11.10-T-Zell-Hybridom
zweckmäßigerweise
bei etwa 37°C
und 5% CO2 in vollständigem Kulturmedium (RPMI 1640,
ergänzt
mit 10% FBS, Penicillin/Streptomycin, L-Glutamin und 5 × 10–5 M
2-Mercaptoethanol) inkubiert. Serienverdünnungen des MHC-Fusionskomplexes
können zu
dem T-Zell-Kulturmedium zugesetzt werden. Geeignete Konzentrationen
des MHC-Fusionskomplexes, der zu den T-Zellen zugefügt wird, werden typischerweise
im Bereich von 10–12 bis 10–6 M
liegen. Signale einer T-Zell-Aktivierung werden durch Antigen-präsentierende
Zel len abgegeben, die mit dem passenden antigenischen Peptid beladen
worden sind. Es wird angenommen, dass die Verwendung einer Antigen-Dosis
und APC-Zahl, die
zu einer leicht submaximalen T-Zell-Aktivierung führen, bevorzugt
ist, um die Inhibition von T-Zell-Antworten mit MHC-Fusionskomplexen
zu detektieren. Ein Abfall bei der IL-2-Produktion nach dem Kontakt
mit dem MHC-Fusionskomplex weist darauf hin, dass der Fusionskomplex
die Aktivität
der T-Zellen moduliert und eine Immunantwort supprimieren kann.
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Alternativ
kann statt einer Messung eines exprimierten Proteins wie IL-2 eine
Modulation einer T-Zell-Aktivierung durch Veränderungen bei der Antigen-abhängigen T-Zell-Proliferation
in geeigneter Weise bestimmt werden, was durch Radiomarkierungstechniken,
wie sie auf dem Gebiet vorhanden sind, gemessen werden kann. Zum
Beispiel kann ein markiertes (z. B. mit Tritium markiertes) Nukleotid
einem Assay-Kulturmedium zugegeben werden. Ein Einbau eines solchen
markierten Nukleotids in DNA dient als Maß für die T-Zell-Proliferation.
Siehe das folgende Beispiel 5, in dem ein Verfahren spezifisch beschrieben
ist. Dieser Assay ist nicht für
T-Zellen geeignet, die keine Antigen-Präsentation zum Wachstum benötigen, z.
B. T-Zell-Hybridome. Es ist geeignet zur Messung der Modulation
der T-Zell-Aktivierung von nicht-transformierten T-Zellen, die aus
Säugetieren
isoliert worden sind, durch die MHC-Fusionskomplexe (oder beladene
MHC-Moleküle). Ein
Abfall in dem Grad der T-Zell-Proliferation nach einem Kontakt mit
dem MHC-Fusionskomplex (oder den beladenen MHC-Molekülen) weist
darauf hin, dass der Komplex die Aktivität der T-Zellen moduliert und
eine Immunantwort supprimieren kann, siehe z. B. das folgende Beispiel
5. Der in vitro-T-Zell-Proliferationsassay ist zur Messung der Wirkungen
von MHC-Fusionskomplexen (oder beladenen MHC-Molekülen) auf
Antigen-spezifische Veränderungen
bei der klonalen T-Zell-Expansion in vivo bevorzugt. Ein solcher
Assay ist spezifisch in dem folgenden Beispiel 7 beschrieben.
-
Diese
in vitro-Assays können
eingesetzt werden, um Peptid(e), die von DNA aus einer Zufallsbibliothek
oder anderen Oligonukleotiden kodiert werden und die zur Modulation
der Aktivität
des T-Zell-Rezeptors fähig
sind (einschließlich
der Aktivierung oder Inhibition der T-Zell-Entwicklung), auszuwählen und
zu identifizieren. Genauer gesagt können DNA-Sequenzen, die entweder
für eine
Bibliothek von Zufallspeptiden oder ausgewählten Peptiden kodieren, in
eine Position eines präsentierenden
Peptids eines Expressionsvektorsystems, wie die oben genannten,
die eine DNA-Sequenz, die für
ein MHC-Molekül
kodiert und gege benenfalls eine DNA-Sequenz, die für eine Linkersequenz
kodiert, enthalten, kloniert werden. Zweckmäßigerweise werden Restriktionsfragmente
einer geeigneten cDNA von einer genomischen DNA-Bibliothek (siehe
Sambrook et al., supra) als Herkunftsquelle für die Sequenzen verwendet,
die in den Expressionsvektor eingefügt werden, oder es werden alternativ
ausgewählte
Oligonukleotide wie synthetische Oligonukleotide mit bekannter Sequenz
als eingeführte
Sequenz verwendet. Geeignete Wirte wie Säugetierzellen und die anderen
oben genannten werden mit dem Vektor, der die Genfusion enthält, transformiert,
z. B. der Sequenz, die für
das MHC-Molekül
kodiert, die mit einer Sequenz, die für das präsentierende Peptid kodiert,
verbunden ist. Transformanten werden unter geeigneten Bedingungen
kultiviert und die Zellen werden dann auf Expression des MHC-Fusionskomplexes
(oder beladenen MHC-Molekülen)
von Interesse durch In-Kontakt-Bringen desselben mit ausgewählten T-Zellen
durchmustert. Die oben beschriebenen Assays, z. B. die Messung der
IL-2-Produktion oder T-Zell-Proliferation,
werden eingesetzt, um zu bestimmen, ob der MHC-Fusionskomplex (oder
die beladenen MHC-Moleküle)
die T-Zell-Aktivierung modulierte. Zum Beispiel lassen sich durch
einen Abfall bei der IL-2-Produktion in APO-stimulierten T-Zellen
solche MHC-Fusionskomplexe identifizieren, die die Aktivität der T-Zellen
modulieren und die Immunantworten supprimieren. Alternativ können die
in vitro-Assays eingesetzt werden, um die oben beschriebenen multivalenten
MHC-Fusionskomplexe (oder beladenen MHC-Moleküle), die die präsentierenden
Peptide, die die T-Zell-Antworten erhöhen, enthalten, zu identifizieren.
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In
vivo-Assays können
auch in geeigneter Weise eingesetzt werden, um die Fähigkeit
eines MHC-Fusionskomplexes (oder beladenen MHC-Molekülen) zu
bestimmen, die Aktivität
von T-Zellen zu modulieren, einschließlich der Fähigkeit, die T-Zell-Entwicklung
zu inhibieren oder zu inaktivieren. Zum Beispiel kann ein MHC-Fusionskomplex
(oder beladene MHC-Moleküle)
auf dessen Fähigkeit
untersucht werden, einen Wechsel der Immunglobulinklasse zu inhibieren
(d. h. IgM zu IgG) (siehe z. B. P. Linsley et al., Science 257:
792–795 (1992)].
Ein solcher Assay ist spezifisch in dem folgenden Beispiel 6 beschrieben.
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Diagnostische
Verfahren unter Verwendung von MHC-Molekülen werden auch bereitgestellt,
einschließlich
eines diagnostischen in vivo-Imaging und einer HLA-Typisierung (siehe
z. B. A. K. Abbas, Cellular and Molecular Immunology, S. 328 (W.
B. Saunders Co., 1991)]. Für
Imaging-Anwendungen in vivo kann ein MHC-Fusionsmolekül oder ein
beladenes Molekül,
das eine radioaktive Markierung aufweist (z. B. 125I, 32P, 99Tc) oder eine
andere detektierbare Markierung an ein Säugetier verabreicht werden
und das Subjekt kann durch bekannte Verfahren zur Bindung des MHC-Moleküls oder
beladenen Moleküls
durchmustert werden. Eine solche Analyse eines Säugetiers könnte zur Diagnose und Behandlung
einer Vielzahl von Erkrankungen beitragen, einschließlich z.
B. der hier offenbarten unerwünschten
Immunantworten.
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Ein
leeres MHC-Molekül,
insbesondere ein leeres Einzelketten-MHC-Klasse-II-Molekül kann verwendet
werden, um präsentierende
Peptide, die die Peptid-Bindungsfurche oder -spalte des MHC-Moleküls in nicht-kovalenter
Weise binden, zu durchmustern. Solche Screens sind zur Identifizierung
solcher präsentierender
Peptide, die an bestimmte MHC-Moleküle binden können, z. B. MHC-Klasse-II-Moleküle wie IAd, DR1, IE, DP und DQ verwendbar. Als ein
zur Veranschaulichung gedachtes Beispiel kann das sc-IAd/Blank-Molekül mit einer
detektierbaren Markierung modifiziert werden (z. B. 125I,
Biotin oder eine andere hier offenbarte Proteinmarkierung) und kann
dann verwendet werden, um eine Zufalls-Peptidbibliothek zu durchmustern. Verfahren zum
Markieren von Proteinen und Screening-Bibliotheken sind bekannt
[siehe z. B. Sambrook et al., supra, und Ausubel et al., Current
Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, New York, 1989; hier durch
Bezugnahme eingeschlossen]. Es kann eine beliebige der zahlreichen
Zufalls-Peptidbibliotheken in geeigneter Weise verwendet werden
[siehe z. B. J. Scott et al., Science 249: 386 (1990), J. Devlin
et al., Science 249: 404 (1990), S. Cwirla et al., PNAS (USA) 87:
6378 (1990), J. Hammer et al., J. Exp. Med. 176: 1007 (1992), D. O'Sullivan et al.,
J. Immunol. 147: 2663 (1991)]. Peptide, die das sc-IAd/Blank-Molekül binden,
können
verwendet werden, um das entsprechende beladene Molekül herzustellen.
Das beladene Molekül
würde dann
in einem hier beschriebenen T-Zell-Assay getestet werden, um festzustellen,
ob das identifizierte Peptid zur Modulation der T-Zell-Aktivität fähig ist.
-
Es
können
auch Assays eingesetzt werden, um die potenzielle Verwendung eines
MHC-Fusionskomplexes zur Behandlung einer Immunerkrankung festzustellen.
Zum Beispiel stellt eine experimentelle allergische Enzephalomyelitis
(EAE) eine Autoimmunerkrankung in Mäusen dar und ist ein anerkanntes
Modell für multiple
Sklerose. Ein geeigneter Mausstamm kann behandelt werden, damit
EAE entwickelt, und es kann dann ein MHC-Fusionskomplex oder beladenes
Molekül
verabreicht und das Tier daraufhin untersucht werden, ob eine EAE-Entwick lung
nach Verabreichung des MHC-Fusionskomplexes oder beladenen Moleküls inhibiert
oder verhindert worden ist. Ein solcher Assay ist spezifisch in
den folgenden Beispielen 8 und 11 beschrieben.
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Die
Fähigkeit
eines MHC-Fusionskomplexes, eine Immunantwort zu induzieren, einschließlich einer Impfung
gegen eine Ziel-Erkrankung, kann leicht mittels eines in vivo-Assays
bestimmt werden. Zum Beispiel kann ein erfindungsgemäßer MHC-Fusionskomplex
oder DNA, die für
ein MHC-Fusionskomplex kodiert, an ein Säugetier verabreicht werden,
beispielsweise eine Maus, Blutproben werden von dem Säugetier
zum Zeitpunkt der Erstverabreichung und in periodischen Abständen mehrere
Male danach (z. B. 2, 5 und 8 Wochen nach Verabreichung des Fusionskomplexes
oder DNA) erhalten. Serum wird aus den Blutproben gesammelt und
auf das Vorhandensein von Antikörpern,
die durch die Immunisierung hergestellt worden sind, untersucht. Die
Antikörper-Konzentrationen
können
bestimmt werden. Das folgende Beispiel 9 beschreibt spezifisch einen solchen
Assay.
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Wie
hier diskutiert, kann eine direkte Verabreichung eines DNA-Konstrukts,
das für
einen MHC-Fusionskomplex kodiert, durch Expression des Fusionskomplexes
innerhalb der Zellen des Subjekts in geeigneter Weise durchgeführt werden.
Vorzugsweise wird DNA, welche die kodierenden Regionen der MHC-präsentierenden
Peptidfusion enthält,
in geeigneter Weise unter der Kontrolle eines passenden Promotors
wie dem CMV-Promotor direkt in den Skelettmuskel des Subjekts injiziert.
Um sicherzustellen, dass das Auftreten der MHC-Moleküle eine
Immunantwort in dem Subjekt auslöst,
werden DNA-Vektoren, die für
eine co-stimulatorischen
Faktor kodieren, an das Subjekt mit der DNA, die für die Fusion
MHC-präsentierendes
Peptid kodiert, vorzugsweise gleichzeitig verabreicht. Bevorzugte
gleichzeitig verabreichte DNA-Vektoren umfassen z. B. solche, die
entweder die kodierende Region von B7-1 oder B7-2 unter der Kontrolle
des CMV-Promotors umfassen. Das exprimierte B7-1- und B7-2-Protein
kann das co-stimulatorische Signal erzeugen, das bei der Initiation
der Immunantwort mitwirkt.
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Ein
solcher Ansatz zur Induktion einer Immunantwort in einem Subjekt
wie einem Säugetier
eröffnet wesentliche
Vorteile gegenüber
bisherigen Ansätzen.
Der erste Schritt bei der Präsentation
eines fremden Protein-Antigens ist die Bindung des natürlichen
Antigens an eine Antigen-präsentierende
Zelle (APC). Nach Bindung an die APCs gelangen die Antigene in die
Zellen, entweder durch Phagozytose, Rezeptor-vermittelte Endozytose
oder Pinozytose. Solche internalisierte Antigene gelangen in intrazelluläre Membran-gebundene
Vesikel, die auch als Endosomen bezeichnet werden. Nach der Endosomen-Lysosomen-Fusion
werden die Antigene durch zelluläre
Proteasen, die in den Lysosomen vorliegen, zu kleinen Peptiden verarbeitet.
Die Peptide verknüpfen
sich mit den α-
und β-Ketten
der MHC-Klasse-II-Moleküle
innerhalb dieser Lysosomen. Diese MHC-Klasse-II-Moleküle, die zuvor in dem rauhen
endoplasmatischen Retikulum synthetisiert worden sind, werden nacheinander
zu den Golgi-Komlexen und dann zu dem lysosomalen Kompartiment transportiert.
Der Peptid-MHC-Komplex wird auf der Oberfläche von APCs zur Aktivierung
von T- und B-Zellen präsentiert.
Daher sind die Verfügbarkeit
von proteolytischen Verarbeitungsstellen innerhalb des Antigens,
die Stabilität
der resultierenden Peptide in dem Lysosom und die Affinitäten der
Peptide zu den MHC-Molekülen
die bestimmenden Faktoren für
die Immunogenität
eines bestimmten Epitops. Diese Faktoren können nicht durch Verabreichung
von Adjuvanzien verändert
werden. Eine direkte Expression der MHC-Fusionskomplexe (d. h. MHC,
der direkt an das präsentierende
Peptid kovalent gebunden ist) sollte jedoch solche Komplikationen
umgehen und eine Immunantwort gegenüber dem auf den MHC-Fusionsmolekülen sitzenden
Epitop induzieren.
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Auch
können,
wie hier offenbart, Wirts-kompatible Antigen-präsentierende Zellen, in die
eine solche DNA eingeführt
worden ist, an das Subjekt verabreicht werden, anstatt DNA, die
für einen
MHC-Fusionskomplex kodiert, direkt an ein Subjekt zu verabreichen.
Das bedeutet, dass DNA, die für
einen oder mehrere MHC-Fusionskomplexe kodiert, in die Wirts-kompatiblen
Antigen-präsentierenden
Zellen eingeführt
werden kann und so transformierte oder transfizierte Antigen-präsentierende
Zellen können
an den betreffenden Wirt verabreicht werden und auf die Stelle gerichtet
werden, bei der die wirksamste Interaktion mit der passenden T-Zelle
zu erwarten ist. Siehe z. B. die folgenden Beispiele 13 und 14.
Nach der Verabreichung an ein Subjekt können so veränderte Zellen dann den MHC-Fusionskomplex,
der von der DNA kodiert wird, auf der Zelloberfläche in vivo exprimieren. Solche
veränderten
Zellen können
an ein Subjekt verabreicht werden, um eine Immunantwort zu induzieren
oder um alternativ eine Immunantwort in Abhängigkeit von der Expression
von anderen co-stimulatorischen Signalen der Zellen, wie hier offenbart,
zu supprimieren. Mit anderen Worten, wenn nach einer Verabreichung
die Zellen einen MHC-Fusionskomplex in Abwe senheit einer wirksamen
Menge von co-stimulatorischen Signal(en) bereitstellen können oder
einen MHC-Fusionskomplex bereitstellen können, der ein präsentierendes
Peptid mit einer antagonistischen oder Teil-agonistischen Aktivität enthält, können die Zellen
an einen Wirt verabreicht werden, um eine Immunantwort zu supprimieren.
Wenn die Zellen alternativ einen MHC-Fusionskomplex in der Anwesenheit
einer wirksamen Menge von co-stimulatorischen Signal(en) bereitstellen,
z. B. wenn ein T-Zell-co-stimulatorischer Faktor wie B7 oder B7-2
auf der Oberfläche
der Zelle exprimiert wird, können
die Zellen an einen Säugetierwirt
verabreicht werden, um eine Immunantwort in dem Säugetier
zu induzieren, wie hier offenbart. Es kann bevorzugt sein, einen
Einzelexpressionsvektor zu konstruieren, der für beide Ketten eines MHC-Fusionskomplexes
und für
einen T-Zell-co-stimulatorischen Faktor, soweit, wie oben diskutiert,
verwendet, kodiert und diesen Vektor in eine Wirts-kompatible APC
einzuführen,
um die Zellen zur Verabreichung zu präparieren. Der Fachmann auf
dem Gebiet wird erkennen, dass der Ausdruck "Wirts-kompatible" Antigen-präsentierende Zellen Antigen-präsentierende
Zellen bezeichnet, die denselben Haplotyp aufweisen wie der des
Subjekts oder "Wirts", an den die Zellen
verabreicht werden sollen. Vorzugsweise sind die transformierten
Wirts-kompatiblen Antigen-präsentierenden
Zellen solche, die in die Lymphknoten des Wirts, an den die Zellen
verabreicht worden sind, migrieren und dort den MHC-Fusionskomplex
exprimieren.
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Wie
oben diskutiert, besitzen MHC-Fusionskomplexe und DNA-Konstrukte,
die für
solche Fusionskomplexe kodieren, eine Vielzahl von therapeutischen
Applikationen; beladene MHC-Moleküle können auch für solche Applikationen wie
hier diskutiert verwendet werden. Zum Beispiel können MHC-Fusionskomplexe oder
beladene Komplexe, die keinen Transmembran-Teil enthalten (siehe
z. B. der lösliche
Komplex von dem folgenden Beispiel 2) verabreicht werden, um eine
Immunantwort eines Säugetiers
zu supprimieren, z. B., um ein Säugetier
zu behandeln, einschließlich
eines Menschen, der an einer Autoimmunerkrankung leidet oder dafür anfällig ist,
z. B. multiple Sklerose, Insulin-abhängige Diabetes mellitus, rheumatoide
Arthritis und dergleichen. Auch zur Behandlung geeignet sind solche
Subjekte, die an einer unerwünschten
Immunantwort leiden oder wahrscheinlich daran leiden werden, z.
B. Patienten, die eine Art Transplantatsoperation durchmachen, wie
Herz-, Nieren-, Haut- oder andere Organtransplantate. In solchen
Situationen kann ein Behandlungsprotokoll zweckmäßigerweise vor der Operation
beginnen.
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Wie
hier offenbart, wird zur Suppression einer Immunantwort ein MHC-Fusionskomplex
verabreicht, der mit einem Immunglobulin verbunden ist, z. B. der
an die konstanten Domänen
eines Immunglobulin-Moleküls
wie einem IgG-, IgM- oder IgA-Immunglobulin oder -Fragment fusioniert
ist. Siehe 1C der Zeichnungen und der
folgenden Beispiele.
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Viele
verschiedene Ansätze
können
eingesetzt werden, um eine Immunantwort in einem Säugetier
erfindungsgemäß zu supprimieren.
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Insbesondere
wurde, wie oben diskutiert, gezeigt, dass ein MHC-Molekül nur dann
eine klonale Expansion einer T-Zelllinie induzieren wird, wenn auch
(ein) co-stimulatorische(s) Signal(e), wie eines von den Antigen-präsentierenden
Zellen, abgegeben wird. In der Abwesenheit von co-stimulatorischen
Signalen bzw. zumindest in der Abwesenheit der Abgabe einer für die T-Zell-Proliferation
wirksamen Menge solcher T-Zell-co-stimulatorischen Signal(e) werden
die T-Zellen zu einem Zustand der Anergie oder zur Apoptose induziert,
was zu einer klonalen Deletion führt.
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Demgemäß beinhaltet
ein Behandlungsverfahren zur Suppression einer Immunantwort die
Verabreichung einer wirksamen Menge eines oder mehrerer MHC-Fusionskomplexe oder
beladener Moleküle,
wobei im Wesentlichen kein(e) co-stimulatorische(s)
Signal(e) vorhanden ist/sind, um auf diese Weise eine Anergie für spezifische
T-Zellen zu induzieren und eine unerwünschte Immunantwort wirksam
zu supprimieren. Vorzugsweise wird ein "verkürzter" löslicher
MHC-Komplex verabreicht,
d. h. der MHC-Komplex enthält
keinen Transmembran-Teil. Das präsentierende
Peptid des verabreichten löslichen
MHC-Fusionskomplexes oder beladenen MHC-Moleküls kann so ausgewählt werden,
dass es spezifisch für
T-Zellen einer unerwünschten
Immunantwort ist, um einen Zustand der Anergie bezüglich dieser
T-Zellen zu induzieren. Solche präsentierenden Peptide können leicht
identifiziert werden und durch die oben genannten in vitro-Protokolle
ausgewählt werden.
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Lösliche MHC-Fusionskomplexe
oder beladene Moleküle
können
in geeigneter Weise einem Säugetier
durch Injektion verabreicht werden, z. B. durch intraperitoneale
oder intravenöse
Injektion. Eine topische Verabreichung, z. B. Augentropfen, und
eine Verabreichung über
nasale und Lungeninhalatoren sollte auch möglich sein. Ein MHC-Fusionskomplex,
zumindest solche Komplexe, die in the rapeutischen Anwendungen verwendet
werden, sollten in Säugetierzellen
hergestellt werden und vor ihrer Verwendung aufgereinigt werden,
so dass fast keine oder keine Bakterien oder Pyrogene darin vorliegen.
Die optimale Dosis für
eine gegebene therapeutische Anwendung kann durch konventionelle
Maßnahmen
bestimmt werden.
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MHC-Fusionskomplexe
oder beladene Moleküle
können
in geeigneter Weise an ein Subjekt (insbesondere ein Säugetier
wie einem Menschen oder an Tiere wie Vieh) zur Behandlung verabreicht
werden oder sie können
als pharmazeutische Zusammensetzungen vorliegen, die den Fusionskomplex
oder das beladene Molekül
umfassen. Solche erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen werden durch die auf dem Gebiet bekannten Verfahren
hergestellt und verwendet. Zum Beispiel können Formulierungen, die eine therapeutisch
wirksame Menge eines MHC-Fusionskomplexes oder beladener Moleküle enthalten,
als Einheitsdosis- oder Multidosis-Behälter vorliegen, z. B. versiegelte
Ampullen und Fläschchen,
und sie können
in einem gefriergetrockneten (lyophilisierten) Zustand gelagert
werden, was nur den Zusatz des sterilen Flüssigkeitsträgers, z. B. Wasser für Injektionen,
unmittelbar vor der Verwendung erforderlich macht. Liposomen-Formulierungen
können
auch für
viele Applikationen bevorzugt sein. Andere Zusammensetzungen zur
parenteralen Verabreichung werden auch geeignet sein und schließen wässrige und
nicht-wässrige
sterile Injektionslösungen
ein, die Antioxidanzien, Puffer, Bakteriostatika und Lösungsmittel
enthalten können,
die die Formulierung mit dem Blut des bestimmten Empfänger isotonisch
macht; und wässrige
und nicht-wässrige
Suspensionen, die Suspensionsmittel und Verdickungsmittel einschließen können.
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Ein
anderes Behandlungsverfahren zur Suppression einer Immunantwort
beinhaltet die Verabreichung eines MHC-Fusionskomplexes, der ein
kovalent gebundenes präsentierendes
Peptid enthält,
das einen T-Zell-Rezeptor-Antagonisten oder Teil-Agonisten darstellt,
oder eines beladenen MHC-Moleküls,
das das präsentierende
Peptid enthält,
das ein solcher T-Zell-Rezeptor-Antagonist oder Teil-Agonist ist [siehe
A. Sette et al., Annu. Rev. Immunol. 12: 413–431 (1994)]. Der MHC-Fusionskomplex
oder das beladene MHC-Molekül kann
in verkürzter
Form vorliegen und kann als ein lösliches Protein wie oben beschrieben
verabreicht werden. Alternativ kann der MHC-Fusionskomplex oder
das beladene MHC-Molekül
in voller Länge
vorliegen, d. h. es wird einen Transmembran-Teil enthalten. Die
Behandlung mit diesen Komplexen wird die Verabreichung einer wirksamen
Menge einer DNA-Sequenz umfassen, die einen DNA-Vektor umfasst,
der für einen
erfindungsgemäßen MHC-Fusionskomplex
voller Länge
und ein präsentierendes
Peptid, das ein TcR-Antagonist oder Teil-Agonist ist, kodiert. Siehe
z. B. die Diskussion oben und die Beispiele 3, 10 und 11, die geeignete
Maßnahmen
zur Herstellung solcher MHC-Fusionskomplexe und die Verwendung derselben
zur immunsuppressiven Therapie mit geeigneten Maßnahmen verfolgen. Präsentierende
Peptide, die TcR-Antagonisten oder Teil-Agonisten sind, können leicht
identifiziert werden und durch die oben genannten in vitro-Protokolle
ausgewählt
werden. Ein MHC-Komplex, der ein präsentierendes Peptid enthält, das
ein TcR-Rezeptor-Antagonist oder Teil-Agonist ist, ist besonders
zur Behandlung von Allergien und Autoimmunerkrankungen wie multiple Sklerose,
Insulin-abhängige
Diabetes mellitus und rheumatoide Arthritis bevorzugt.
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Weiter
können,
wie oben diskutiert, Wirts-kompatible Antigen-präsentierende Zellen, in die
DNA, die für
einen MHC-Fusionskomplex kodiert, eingeführt worden ist, an ein Subjekt
verabreicht werden, um eine Immunantwort zu supprimieren. Nach Verabreichung
exprimieren die Zellen einen MHC-Fusionskomplex in Abwesenheit einer
wirksamen Menge eines T-Zell-co-stimulatorischen Signals/Signale,
d. h. so dass eine T-Zell-Anergie induziert wird und/oder die verabreichten
Zellen exprimieren einen MHC-Fusionskomplex, der ein gebundenes
präsentierendes
Peptid mit einer antagonistischen oder agonistischen Teil-Aktivität enthält.
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Unterschiedliche
immunsuppressive Therapien der Erfindung können sowohl in Kombination
verwendet werden als auch mit anderen bekannten immunsuppressiven
Mitteln wie anti-entzündlich
wirkenden Arzneimitteln, um für
eine wirksamere Behandlung einer T-Zell-vermittelten Erkrankung
zu sorgen. Zum Beispiel können
immunsuppressive MHC-Fusionskomplexe oder beladene MHC-Moleküle in Kombination
mit anti-entzündlichen
Agenzien wie Kortikosteroiden und nicht-steroidalen Arzneimitteln
zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen und Allergien verwendet
werden.
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Auch
sind hier Verfahren zum Induzieren einer Immunantwort in einem Säugetier
wie einem Menschen beschrieben, einschließlich der Impfung eines Säugetiers
wie einem Menschen gegen ein infektiöses Mittel oder gegen eine
bestimmte Erkrankung wie Krebs, insbesondere einem Melanomkrebs,
oder eine andere Erkrankung wie Malaria.
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Wie
hier offenbart, umfassen diese Verfahren die Verabreichung einer
wirksamen Menge einer DNA-Sequenz an ein Säugetier, die einen DNA-Vektor
umfasst, der für
einen erfindungsgemäßen MHC-Fusionskomplex
kodiert, der einen Transmembran-Teil enthält, und/oder die Verabreichung
eines solchen MHC-Fusionskomplexes,
der einen Transmembran-Teil enthält,
und/oder die Verabreichung von Wirts-kompatiblen Antigen-präsentierenden
Zellen, die eine solche DNA, die für solche MHC-Fusionskomplexe
kodiert, enthalten. Die Herstellung von Expressionsvektoren für MHC-Fusionskomplexe
ist oben und in den folgenden Beispielen 3 und 12 beschrieben. Verfahren
zur Verabreichung von Plasmid-DNA,
die Aufnahme dieser DNA durch Zellen des verabreichten Subjekts
und Expression des Proteins wurden beschrieben [siehe J. Ulmer et al.,
Science 259: 1745–1749
(1993)].
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Vorzugsweise
wird die DNA, die für
einen MHC-Fusionskomplex voller Länge kodiert, an ein Säugetier zusammen
mit einer DNA-Sequenz verabreicht, die für einen T-Zell-co-stimulatorischen
Faktor kodiert, wie z. B. DNA, die für B7 oder B7-2 kodiert. Das
B7-Gen und die Expression davon ist von D. Harlan et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 91: 3137–3141
(1994) beschrieben. Nach Aufnahme dieser DNA durch die Zellen des
Subjekts wird der T-Zell-co-stimulatorische Faktor exprimiert und
kann das/die co-stimulatorische(n) Signal(e) bereitstellen und dadurch
zur Initiation der Immunantwort beitragen. Siehe die folgenden Beispiele
3 und 12, die die Herstellung von Expressionsvektoren, die B7- oder
B7-2-Gene enthalten, beschreiben.
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Während die
Verabreichung von DNA, die für
ein MHC-Fusionskomplex kodiert, an ein Säugetier wie einem Menschen,
wie oben besprochen, ein bevorzugtes Verfahren zum Auslösen einer
Immunantwort in dem Subjekt darstellt, können MHC-Fusionskomplexe in
geeigneter Weise auch über
andere Wege verabreicht werden. Daher können, wie oben besprochen,
Wirts-kompatible Antigen-präsentierende
Zellen, in die DNA, die für
einen MHC-Fusionskomplex kodiert, eingeführt worden ist, an ein Subjekt
verabreicht werden, um eine Immunantwort auszulösen. Nach der Verabreichung
exprimieren die Zellen einen MHC-Fusionskomplex in Gegenwart einer
wirksamen Menge von T-Zell-co-stimulatorischen Signal(en) wie B7-
oder B7-2-Gene, um eine Immunantwort auszulösen und/oder die verabreichten
Zellen exprimieren einen MHC-Fusionskomplex mit voller Länge, der
fähig ist,
eine Immunantwort auszulösen,
wie es beispielsweise anhand eines Anstiegs bei der T-Zell-Proliferation
gezeigt worden ist, entsprechend den in den folgenden Beispielen
genauer erläuterten
Verfahren. Auch wenn es typischerweise weniger bevorzugt ist als
die oben diskutierten Ansätze,
können MHC-Fusionskomplexe,
die zum Auslösen
einer Immunantwort fähig
sind, z. B. ein MHC-Fusionskomplex voller Länge, der ein kovalent gebundenes
antigenisches präsentierendes
Peptid enthält,
das die T-Zell-Proliferation stimulieren oder induzieren kann, auch
direkt an ein Subjekt verabreicht werden.
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Die
hier beschriebenen Verfahren zum Induzieren einer Immunantwort,
einschließlich
der Impfung eines Subjekts gegenüber
einer bestimmten Erkrankung, können
in Kombination mit bekannten Verfahren zum Induzieren einer Immunantwort
verwendet werden. Zum Beispiel kann ein Einzelketten-MHC-Klasse-II-Komplex
oder ein DNA-Konstrukt, das für
einen solchen MHC-Fusionskomplex kodiert, an ein Subjekt in Koordination
oder in Kombination mit einer Verabreichung einer Vakzin-Zusammensetzung
verabreicht werden, um die gewünschte
Wirkung einer solchen Vakzin-Zusammensetzung auszulösen oder
zu verlängern.
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Wie
hier offenbart, werden DNA-Vektoren, die für MHC-Fusionskomplexe kodieren,
in geeigneter Weise an ein Säugetier,
einschließlich
eines Menschen, vorzugsweise durch intramuskuläre Injektion verabreicht. Die
Verabreichung von cDNA in einen Skelettmuskel eines Säugetiers
mit anschließender
Aufnahme des verabreichten Expressionsvektors durch die Muskelzellen
und die Expression des Proteins, das von der DNA kodiert wird, wurden
von Ulmer et al. beschrieben und stellt ein beispielhaftes Protokoll
dar [J. Ulmer et al., Science 259: 1745–1749]. Die optimale Dosis
für eine
gegebene therapeutische Applikation kann über konventionelle Maßnahmen
bestimmt werden.
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Zusätzlich können MHC-Fusionskomplexe,
DNA-Vektoren, die für
solche Komplexe kodieren und Wirts-kompatible Antigen-präsentierende
Zellen, die solche DNA-Vektoren enthalten, in geeigneter Weise an ein
Subjekt über
eine Reihe von anderen Wegen verabreicht werden. Zum Beispiel kann
es zur Induktion einer Immunantwort bevorzugt sein, DNA-Vektoren,
die für
antigenische MHC-Fusionskomplexe kodieren, allein oder zusammen
mit DNA, die für
einen co-stimulatorischen Faktor kodiert, intradermal an ein Subjekt
durch für den
Fachmann bekannte Verfahren zu verabreichen. Eine solche Verabreichung
kann eine Transformation von intradermalen Antigen-präsentierenden
Zellen (z. B. dendritische Zellen) und eine T-Zell-Proliferation
bewirken. Siehe die Ergebnisse des folgenden Beispiels 16. MHC-Fusionskomplexe
und DNA-Vektoren, die für
sol che Fusionskomplexe kodieren, können auch an ein Subjekt über andere
Wege verabreicht werden, beispielsweise oral oder transdermal.
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Zusätzlich können neben
der Behandlung von humanen Erkrankungen MHC-Fusionskomplexe und DNA-Konstrukte,
die für
solche Fusionskomplexe kodieren, oder beladene MHC-Moleküle von besonderem Nutzen
für Veterinäranwendungen
sein, z. B. zur Behandlung von Erkrankungen von Tieren wie Rindern, Schafen,
usw. und Haustieren wie Hunden und Katzen.
-
Während MHC-Fusionskomplexe
oder DNA-Konstrukte, die für
solche Fusionskomplexe kodieren, oder beladene MHC-Moleküle alleine
an ein Subjekt verabreicht werden können, ist es auch möglich, dass
sie jeweils als Teil einer pharmazeutischen Zusammensetzung verwendet
werden können.
Pharmazeutische Zusammensetzungen umfassen im Allgemeinen einen
oder mehrere MHC-Fusionskomplexe oder DNA-Konstrukte, die für solche
Fusionskomplexe kodieren, oder beladene MHC-Moleküle zusammen
mit einem oder mehreren annehmbaren Trägern. Die Träger müssen "annehmbar" im Sinne von kompatibel
mit anderen Zusätzen
der Formulierung sein und dürfen
für den
Empfänger
nicht schädlich
sein. Zum Beispiel kann für
eine parenterale Verabreichung, wie über eine Injektionsformulierung,
eine sterile Lösung
oder Suspension mit Wasser hergestellt werden oder andere pharmazeutisch
annehmbare Lösungen.
Solche pharmazeutischen Zusammensetzungen werden geeigneterweise
durch auf dem Gebiet bekannte Verfahren hergestellt.
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Die
tatsächlich
bevorzugten Mengen eines gegebenen MHC-Fusionskomplexes oder eines
DNA-Konstrukts, das für
einen solchen kodiert, oder beladene MHC-Moleküle, die in einer bestimmten
Therapie verwendet werden, werden in Abhängigkeit von der eingesetzten
bestimmten aktiven Verbindung oder Verbindungen, den bestimmten
formulierten Zusammensetzungen, dem Verabreichungsmodus, dem bestimmten
Verabreichungsort, dem Gewicht des Patienten, dem Allgemeinbefinden,
Geschlecht, usw., der bestimmten zu behandelnden Indikation, usw.
und weiteren solchen solchen Faktoren, die für den Fachmann, einschließlich des
verantwortlichen Arztes oder Veterinärs, ersichtlich sind, variieren.
Optimale Verabreichungsraten für
ein gegebenes Verabreichungsprotokoll können leicht durch den Fachmann
mittels konventioneller Dosierungs-Bestimmungstests bestimmt werden,
die hinsichtlich der vorausgegangenen Richtlinien und den hier beschriebenen Assays
durchgeführt
werden.
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Erfindungsgemäße leere
Einzelketten-MHC-Fusionskomplexe, vorzugsweise leere Einzelketten-MHC-Klasse-II-Komplexe,
können
mit einem geeigneten präsentierenden
Peptid kombiniert werden, um einen erfindungsgemäßen beladenen Einzelketten-MHC-Komplex
zu bilden. Es wird klar sein, dass solche beladenen Komplexe in
geeigneter Weise dort eingesetzt werden, wo eine Verabreichung eines
MHC-Peptid-Fusionskomplexes wie oben beschrieben angebracht ist.
In Fällen,
in denen ein DNA-Konstrukt, das für ein MHC-Peptid-Fusionskomplex
kodiert, verwendet wird, können
ein oder mehrere DNA-Konstrukte, die für einen geeigneten leeren Einzelketten-MHC-Komplex
kodieren, eingesetzt werden, vorausgesetzt, dass geeignete Bedingungen
für eine
nicht-kovalente Bindung eines passenden präsentierenden Peptids an die
Peptid-Bindungsfurche oder -spalte des leeren MHC-Moleküls vorhanden
sind. Beispiele von Bedingungen zur Bindung eines geeigneten präsentiererden
Peptids an ein leeres Einzelketten-MHC-Molekül sind vollständiger unten diskutiert.
Beladene MHC-Komplexe,
insbesondere beladene MHC-Klasse-II-Komplexe, haben eine Verwendung
bei der Behandlung von Erkrankungen bei Menschen, Vieh und Haustieren,
wie oben beschrieben.
-
Es
wird auch klar sein, dass die oben beschriebenen Einzelketten-MHC-Fusionskomplexe
verwendet werden können,
um transgene Mausstämme
herzustellen (siehe Beispiel 31, unten). Solche Mausstämme sind z.
B. als Modellsysteme, in denen die Aktivität von T-Zellen wie T-Helferzellen,
moduliert werden kann, nützlich.
-
Die
folgenden, nicht-limitierenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
-
BEISPIELE 1A–1F Konstruktion
von erfindungsgemäßen löslichen
MHC-Fusionskomplexen
-
MHC-Klasse-II-Peptid-Fusionsvektoren
zur Expression von löslichen
MHC-Klasse-II-Molekülen mit kovalent
gebundenen präsentierenden
Peptiden werden, wie unten in den Beispielen 1A–1F hergestellt. Die MHC-Klasse-II-Gene,
die verwendet wurden, um die folgenden MHC-Fusionskomplexkonstrukte
herzustellen, wurden durch PCR-Amplifikation von cDNA, die von der
passenden Antigen-präsentierenden
Zelle (APC) erzeugt worden ist, wie in den 2–8 der Zeichnungen gezeigt, isoliert.
-
Beispiel
1A. Für
die I-Ad-Gene wurde Gesamt-RNA aus der Maus-B-Zell-Lymphomzelllinie
A20 isoliert. Kurz gesagt wurden 1 × 108 A20-Zellen
(ATCC TIB 208) in 6 ml eiskaltem 4 M Guanidiniumthiocyanat, 0,1
M Tris-HCl, pH 7,5, unter Verwendung eines Gewebe-Reiß-Homogenisierers
für 5 Minuten
homogenisiert. Nach der Homogenisierung wurde Sarcosyl mit einer
Endkonzentration von 0,5% zugeführt
und die Lösung
wurde stark gemischt. Das Homogenat wurde bei 5000 g für 10 Minuten
zentrifugiert und der Überstand
wurde auf 10 ml mit 4 M Guanidiniumthiocyanat, 0,1 M Tris-HCl, pH
7,5, 0,5% Sarcosyl-Puffer aufgefüllt.
Der Überstand wurde
vorsichtig auf der Oberseite eines 3,5-ml-Kissens von 5,7 M CsCl, 0,01 M EDTA,
pH 7,5, in einem durchsichtigen SW41-Ultrazentrifugenröhrchen aufgeschichtet. Die
Proben wurden in einem SW41-Rotor
bei 32000 Upm für
24 Stunden bei 20°C
zentrifugiert. Nach der Zentrifugation wurde der Überstand
vorsichtig entfernt und das RNA-Pellet wurde mit 70% Ethanol gewaschen.
Die RNA wurde in 350 μl
DEPC-behandeltem Wasser, das 40 Einheiten von RNase (Promega) enthielt,
gelöst.
Die RNA wurde mit 35 μl
3 M Natriumacetat und 970 μl
Ethanol präzipitiert.
Dieses Verfahren ergab etwa 370 μg
Gesamt-RNA. Die RNA wurde mit 5 μg/μl DEPC-behandeltem
Wasser resuspendiert und wurde für
eine RT-PCR-Klonierung der I-Ad-Gene verwendet. 2 der
Zeichnungen zeigt die Isolationsstrategie für das I-Ad-α1-α2-Genfragment (kodierend
von aa1 bis 182) und 8 der Zeichnungen
führt die
verwendeten Oligonukleotid-Primer auf. Die A20-Gesamt-RNA (5 μg) wurde
in cDNA unter Verwendung einer Superscript-MLV-Reversen Transkriptase
(GIBCO-BRL) und einer α2-spezifischen
Primer-Anlagerung entsprechend den Verfahren des Herstellers umgewandelt.
Von den 20 μl erzeugter
cDNA wurden 2 μl
als Matrizen-DNA für
die PCR verwendet. Typische PCR-Amplifikationsreaktionen (100 μl) enthielten
Matrizen-DNA, 10 pmol der passenden Primer (OPR100 und OPR101),
2,5 Einheiten Taq-Polymerase, 100 μM dNTP, 50 mM KCl, 10 mM Tris-HCl,
pH 8,3, 1,5 mM MgCl2, 0,01% Gelatine. Die
Matrize wurde durch eine Anfangs-Inkubation bei 96°C für 5 Minuten
denaturiert, in der währenddessen
die Taq-Polymerase zugeführt
wird, um einen Heißstart
der Reaktion durchzuführen.
Die gewünschten
Produkte wurden durch 10 Thermozyklen bei 55°C für 1 Minute, 70°C für 1 Minute
und dann 96°C
für 1 Minute,
gefolgt von 25 Schrittzyklen bei 70°C für 1 Minute und dann 96°C für 1 Minute,
amplifiziert. Das anfängliche α1-α2-PCR-Produkt
(etwa 550 bp) wurde so entworfen, dass es in einen bakteriellen
Expressionsvektor, pJRS139, kloniert werden kann. die PCR-Produkte
von 5 Reaktionen wurden miteinander zu einem Pool vermischt, mit
2 Volumen Ethanol/0,3 M Natriumacetat präzipitiert und die entstehenden Produkte
(etwa 0,2 μg DNA)
wurden in Wasser resuspendiert. Das α1-α2-Genfragment wurde mit NcoI/SpeI verdaut, über Agarose-Gelelektrophorese
aufgelöst
und durch Elution aus dem Agarosegel aufgereinigt. Die aufgereinigten
verdauten PCR-Produkte wurden dann in den mit NcoI/SpeI verdauten
pJRS139 ligiert. Das in den pJRS139 klonierte α1-α2-Genfragment wurde als 39AD2
bezeichnet und diente als Matrize für die PCR-Amplifikation, um die
Restriktionsstellen und flankierenden Sequenzen hinzuzufügen, die
für die
Klonierung und Expression in den Säugetier-Expressionsvektoren
notwendig sind. In diesen Reaktionen wurden 0,5 ng NcoI-verdauter 39AD2
als Matrize verwendet, OPR107 und OPR108 waren die Primer und die
PCR-Bedingungen bestanden aus 5 Thermozyklen bei 60°C für 1 Minute,
70°C für 1 Minute
und 96°C
für 1 Minute,
gefolgt von 20 Schrittzyklen bei 70°C für 1 Minute und 96°C für 1 Minute.
Das α1-α2-PCR-Produkt
(etwa 590 bp) enthält
eine 5'-EcoRV-Stelle
und eine 3'-EagI-Stelle zur Klonierung
zwischen dem Leitsequenz-Intron und dem J-Region-Intron des IgG-kappa-Ketten-Shuttle-Vektors
(siehe 9A der Zeichnungen). Zusätzlich besitzt
das PCR-Produkt die IgG-Spleißstellen
und Leitsequenzen, die für
eine saubere Expression des MHC-IgG-Fusionsproteins notwendig sind.
Die PCR-Produkte wurden mit EcoRV und EagI verdaut und Gel-gereinigt.
Die aufgereinigten verdauten PCR-Produkte wurden dann in einem mit
EcoRV/EagI-verdauten pBlueScript II SK+ (Stratagene) ligiert, was
zu dem pA19-Konstrukt führte.
Dieser Vektor wurde mit EcoRV und EagI verdaut und das entstehende α1-α2-Genfragment wurde in den pJW003-IgG-Shuttle-Vektor,
wie unten in Beispiel 2 beschrieben, subkloniert.
-
Beispiel
1B. Der folgende Ansatz wurde verwendet, um das I-Add-β1-β2-Genfragment (kodierend
für aa1
bis 189) zu isolieren, die Linkersequenz anzuheften und die Oligonukleotide,
die für
die antigenischen Peptide kodieren, einzuführen. Dieser Ansatz ist auch
in 3 der Zeichnungen beschrieben. Die A20-Gesamt-RNA
(10 μg)
wurde unter Verwendung von Superscript-MLV-Reverse Transkriptase
(GIBCO-BRL) und einer Oligo-dT-spezifischen Primer-Anlagerung entsprechend
den Verfahren des Herstellers umgewandelt. Von den erzeugten 20 μl cDNA wurden
2 μl als
Matrizen-DNA zur PCR verwendet. Die Reaktionen wurden wie oben beschrieben
durchgeführt,
mit der Ausnahme, dass die Oligonukleotid-Primer OPR102 und OPR104
waren (siehe 8 der Zeichnungen) und
die PCR-Bedingungen bestanden aus 10 Thermozyklen bei 60°C für 1 Minute,
70°C für 1 Minute
und 96°C
für 1 Minute,
gefolgt von 40 Schrittzyklen bei 70°C für 1 Minute und 96°C für 1 Minute.
Das anfängliche β1-β2- PCR-Produkt (etwa
570 bp) wurde so entworfen, dass es in den bakteriellen Expressionsvektor,
pJRS139, kloniert werden kann. Die PCR-Produkte wurden mit NcoI
und SpeI verdaut und in der gleichen Weise wie oben beschrieben
Gel-gereinigt. Die aufgereinigten verdauten PCR-Produkte wurden
dann in NcoI/SpeI-verdauten
pJRS139 ligiert. Das in den pJRS139 klonierte β1-β2-Genfragment wurde als 39BD2
bezeichnet und diente als Matrize zur PCR-Amplifikation, um die
Linkersequenz und Restriktionsstellen und die flankierenden Sequenzen
zuzufügen,
die zur Klonierung und Expression in den Säugetier-Expressionsvektoren
notwendig sind. In diesen Reaktionen wurden 0,5 ng NcoI verdauter
39AB2 als Matrize verwendet, OPR107 und OPR108 waren die Primer
und die PCR-Bedingungen bestanden aus 5 Thermozyklen bei 60°C für 1 Minute,
70°C für 1 Minute
und 96°C
für 1 Minute,
gefolgt von 20 Schrittzyklen bei 70°C für 1 Minute und 96°C für 1 Minute.
Das Linker-β1-β2-PCR-Produkt
(etwa 640 bp) enthält
eine 5'-EcoRV-Stelle und
eine 3'-EagI-Stelle
zur Klonierung zwischen dem Leitsequenz-Intron und dem J-Region-Intron
des IgG-schwere-Kette-Shuttle-Vektors (9B).
Zusätzlich
hat das PCR-Produkt die IgG-Spleißstellen und die Leitsequenzen,
die für
eine saubere Expression des MHC-IgG-Fusionsproteins notwendig sind.
Um eine Klonierung der antigenischen Peptidsequenzen zu ermöglichen,
wurde eine AflII-Stelle in das Ende der Signalsequenz eingebaut
und eine NheI-Stelle war am Anfang des Linkers vorhanden. Die PCR-Produkte
wurden mit EcoRV und EagI verdaut und Gel-gereinigt. Die aufgereinigten
verdauten PCR-Produkte wurden dann in EcoRV/EagI-verdautem pBlueScript
II SK+ (Stratagene) ligiert, was zu dem pB15-Konstrukt führte. Die
Sequenz- und Restriktionsanalysen zeigten, dass dieses Konstrukt
eine Mutation in der EcoRV-Stelle
enthielt. Um diese Mutation zu korrigieren, wurden zwei Oligonukleotide
(OPR119 und OPR120–2)
angelagert und in den HindIII/NheI-verdauten pB15 ligiert, was zu
dem Vektor pBC1 führte.
Um Sequenzen einzuführen,
die für die
Klasse-II-I-Ad-Bindungspeptide kodieren,
wurden Oligonukleotide angelagert und in den AflI/NheI-verdauten
pBC1 ligiert. Das OVA 232–339-Peptid
(SISQAVHAAHAEINEAGR) (SEQ ID NO: 3) wurde durch die Oligonukleotide
OPR110 und OPR111, Ova:H331R (SISQAVHAARAEINEAGR) (SEQ ID NO: 4)
durch OPR115 und OPR116, Ova A331Y (SISQAVHAAHYEINEAGR) (SEQ ID
NO: 5) durch OPR117 und OPR118, und HEL 74–86 (NLCNIPCSALLSS) (SEQ ID
NO: 6) durch OPR140 und OPR141 kodiert. Die entsprechenden Konstrukte
in dem pBC1-Rückgrat
wurden als pB16, pB24, pB37 und pB4 bezeichnet. Diese Vektoren wurden
mit EcoRV und EagI verdaut und das entstehende Peptid-Linker-β1- β-2-Genfragment wurde in den pJW009-IgG-Shuttle-Vektor,
wie in dem folgenden Beispiel 2 beschrieben, subkloniert.
-
Beispiel
1C. Der folgende Ansatz wurde verwendet, um das humane HLA-DR1-α1-α2-Gelenk-Genfragment
(kodierend für
aa1–192)
zu isolieren und ist in 4 der Zeichnungen beschrieben.
Zelluläre
Gesamt-RNA wurde durch das oben beschriebene Verfahren aus 3 × 106 BLCL-K68-Zellen, die aus einem HLA-DR1-homozygoten Individuum
erhalten worden sind, hergestellt. Gesamt-RNA wurde unter Verwendung von
Superscript-MLV-Reverse Transkripase (GIBCO-BRL) und einer Oligo-dT-spezifischen
Primer-Anlagerung entsprechend den Verfahren des Herstellers umgewandelt.
Die PCR-Reaktionen am Anfang waren so entworfen, dass Restriktionsstellen,
die für
eine Klonierung des α1-α2-Gelenk-Genfragments in bakterielle
Expressionsvektoren notwendig sind, hinzugefügt wurden (Arbeit, die für diese
Anmeldung nicht relevant ist). PCRs wurden wie oben beschrieben
durchgeführt,
mit der Ausnahme, dass 5 μl
der Matrizen-cDNA
verwendet wurden, die Primer DR1A-F und DR1A-B (8)
waren und die PCR-Bedingungen aus 10 Thermozyklen bei 55°C für 1 Minute,
70°C für 1 Minute
und 96°C
für 1 Minute,
gefolgt von 20 Schrittzyklen bei 70°C für 1 Minute und 96°C für 1 Minute
bestanden. Das α1-α2-Gelenk-PCR-Produkt
(etwa 570 bp) wurde mit HindIII und BamHI verdaut, Gel-gereinigt
und in den HindIII/BamHI-verdauten pUC18 ligiert, was zu dem K68A3-Vektor
führte. Dieser
Vektor (0,5 ng) diente als Matrize für weitere PCR-Amplifikationen
unter Verwendung von AF-N- und AB-S-Oligonukleotiden als Primer.
Das entstehende α1-α2-Gelenk-PCR-Produkt wurde mit
NcoI und SpeI verdaut, Gel-gereinigt und in den NcoI/SpeI-verdauten
pJRS139 ligiert, was zu dem 39A2-Vektor führte. Dieser Vektor diente
als Matrize zur PCR-Amplifikation, um die Linkersequenz und Restriktionsstellen
und flankierenden Sequenzen, die zur Klonierung und Expression in
den Säugetier-Expressionsvektoren
notwendig sind, hinzuzufügen.
PCRs wurden wie oben beschrieben durchgeführt, mit der Ausnahme, dass
10 ng der NcoI-verdauten 39A2-Matrizen-DNA verwendet wurden, die
Primer OPR124 und OPR125 waren (die Sequenzen davon sind in 8 der Zeichnungen beschrieben) und die
PCR-Bedingungen aus 5 Thermozyklen bei 50°C für 1 Minute, 70°C für 1 Minute
und 96°C
für 1 Minute,
gefolgt von 10 Schrittzyklen bei 70°C für 1 Minute und 96°C für 1 Minute,
bestanden. Das α1-α2-Gelenk-PCR-Produkt
(etwa 610 bp) enthält
eine 5'-EcoRV-Stelle
und eine 3'-EagI-Stelle zur Klonierung
zwischen dem Leitsequenz-Intron und dem J-Region-Intron des IgG-kappa-Ketten-Shuttle-Vektors
(siehe 9E der Zeichnungen).
-
Zusätzlich besitzt
das PCR-Produkt die IgG-Spleißstellen
und Leitsequenzen, die für
eine saubere Expression des MHC-IgG-Fusionsproteins notwendig sind.
Die PCR-Produkte wurden mit EcoRV und EagI verdaut und Gel-gereinigt.
Die gereinigten verdauten PCR-Produkte wurden dann in EcoRV/EagI-verdautem pA19
ligiert, was zum dem pBS-DR1A-Kontrukt führte. Dieser Vektor wurde mit
EcoRV und EagI verdaut und das entstehende HLA-DR1-α1-α2-Gelenk-Genfragment wird
in den pJW003-IgG-Shuttle-Vektor, wie in dem folgenden Beispiel
2 beschrieben, subkloniert.
-
Beispiel
1D. Der folgende Ansatz wurde verwendet, um das humane HLA-DR1-β1-β2-Gelenk-Genfragment
(kodierend für
aa1–198)
zu isolieren, die Linkersequenz anzuheften und um die Oligonukleotide,
die für
die antigenischen Peptide kodieren, einzuführen. Dieser Ansatz ist auch
in 5 der Zeichnungen gezeigt. Zelluläre Gesamt-RNA
wurde durch das oben beschriebene Verfahren aus 3 × 106-BLCL-K68-Zellen, die aus einem HLA-DR1-homozygoten
Individuum erhalten wurden, hergestellt. Gesamt-RNA wurde zu cDNA
(20 μl) unter
Verwendung der Superscript-MLV-Reversen Transkriptase (GIBCO-BRL)
und einer Oligo-dT-spezifischen Primer-Anlagerung entsprechend den
Verfahren des Herstellers umgewandelt. Die PCR-Reaktionen am Anfang
wurden so entworfen, dass Restriktionsstellen, die zur Klonierung
des β1-β2-Gelenk-Genfragments
in die bakterielle Expressionsvektoren notwendig sind, hinzugefügt wurden
(Arbeit, die für
diese Anmeldung nicht relevant ist). PCRs wurden wie oben beschrieben
durchgeführt,
mit der Ausnahme, dass 5 μl
der Matrizen-cDNA verwendet wurden, die Primer DR1B-F und DR1B-B
waren (die Sequenzen dieser Primer sind in 8 der Zeichnungen
beschrieben) und die PCR-Bedingungen aus 10 Thermozyklen bei 55°C für 1 Minute,
70°C für 1 Minute
und 96°C
für 1 Minute,
gefolgt von 25 Schrittzyklen bei 70°C für 1 Minute und 96°C für 1 Minute,
bestanden. Das β1-β2-Gelenk-PCR-Produkt
(etwa 610 bp) wurde mit HindIII und BamHI verdaut, Gel-gereinigt und
in HindIII/BamHI-verdautem JS143.3 ligiert, was zu dem pP712-Vektor
führte.
Dieser Vektor (0,5 ng) diente als Matrize für die weiteren PCR-Amplifikationen
unter Verwendung von BF-NN- und BB-S-Oligonukleotiden als Primer.
Das entstehende β1-β2-Gelenk-PCR-Produkt
wurde mit NcoI und SpeI verdaut, Gel-gereinigt und in NcoI/SpeI-verdautem
pJRS139 ligiert, was zu dem 39B3-Vektor führte. Dieser Vektor diente
als Matrize zur PCR-Amplifikation, um die Linkersequenz und Restriktionsstellen
und flankierenden Sequenzen, die zur Klonierung und Expression in
den Säugetier-Expressionsvektoren
notwendig sind, hinzuzufügen.
Eine Überlappungs-Extensions- PCR wurde verwendet,
um eine AflII in der β1-Region
zu mutieren und um die Linkersequenz hinzuzufügen. Der 39B3-Vektor wurde
mit AflII und SpeI verdaut und das AflII/SpeI-β1-β2-Gelenk-Genfragment wurde Gel-gereinigt.
Zwei Oligonukleotide, die für
den Linker und den Anfang der β1-Region (OPR121
und OPR122) kodieren, wurden angelagert, mit Taq-DNA-Polymerase
verlängert,
was zu einem 78-bp-Fragment führte,
bei dem das AflII in der β1-Region
mutiert ist, ohne die angegebene Aminosäure zu verändern. Dieses Fragment (5 ng)
wurde mit AflII/SpeI-β1-β2-Gelenk-Genfragment
(5 ng) vermischt und es wurden Überlappungs-Extensionen
mit 5 Thermozyklen bei 37°C
für 1 Minute,
70°C für 1 Minute
und 96°C
für 1 Minute
durchgeführt.
Nach dem Zusatz der PCR-Primer OPR119 und OPR123 wurden 5 zusätzliche
Thermozyklen bei 37°C
für 1 Minute,
70°C für 1 Minute
und 96°C
für 1 Minute
und 10 Schritt-Zyklen bei 70°C
für 1 Minute
und 96°C
für 1 Minute
durchgeführt.
Das entstehende Linker-β1-β2-Gelenk-PCR-Produkt
(etwa 670 bp) enthält
eine 5'-EcoRV-Stelle
und eine 3'-EagI-Stelle zur Klonierung
zwischen dem Leitsequenz-Intron und dem J-Region-Intron des IgG-schwere Kette-Shuttle-Vektors
(siehe 9F der Zeichnungen). Zusätzlich besitzt das
PCR-Produkt die IgG-Spleißstellen
und Leitsequenzen, die für
eine saubere Expression des MHC-IgG-Fusionsproteins notwendig sind.
Um eine Klonierung der antigenischen Peptidsequenzen zu ermöglichen,
wurde eine AflII-Stelle in das Ende der Signalsequenz eingebaut
und eine NheI-Stelle war am Anfang des Linkers vorhanden. Die PCR-Produkte
wurden mit NheI und EagI verdaut, Gel-gereinigt und in NheI/EagI-verdautem pB16
ligiert (siehe oben), um die Genfragmente der β-Kette auszutauschen. Der entstehende
Vektor wurde als pBS-DR1β bezeichnet.
Um Sequenzen einzuführen,
die für
die Klasse-II-HLA-DR1-Bindungspeptide
kodieren, wurden Oligonukleotide angelagert und in den AflII/NheI-verdauten
pBS-DR1β ligiert.
Das NP 404–415-Peptid mit
der Sequenz QISVQPAFSVQ (SEQ ID NO: 7) wird durch die Oligonukleotide
OPR128 und OPR129 kodiert und HA 307–319 mit der Sequenz PKYVKQNTLKLAT
(SEQ ID NO: 8) wird durch OPR130 und OPR131 kodiert. Die Sequenzen
von OPR128, OPR129, OPR130 und OPR131 sind in 8 der
Zeichnungen gezeigt. Die jeweiligen Konstrukte in dem pBS-DR1β-Rückgrat werden
als pBS-DR1β/NP
und pBS-DR1β/HA
bezeichnet. Diese Vektoren werden mit EcoRV und EagI verdaut und
das entstehende Peptid-Linker-β1-β2-Gelenk-Genfragment
wird in den pJW009-IgG-Shuttle-Vektor, wie in dem folgenden Beispiel
2 beschrieben, subkloniert.
-
Beispiel
1E. Der folgende Ansatz wird verwendet, um das I-As-α1-α2-Genfragment (kodierend
für aa1 bis
182) zu isolieren. 8 listet die verwendeten
Oligonukleotid-Primer auf. 6 der
Zeichnungen zeigt auch das Protokoll. Die Gesamt-RNA wurde aus der
Milz einer SJL-Maus durch dasselbe Verfahren präpariert, das zur Präparation
von RNA aus Zellkulturen verwendet wird. Die RNA (10 μg) wurde
in cDNA (50 μl)
unter Verwendung von MLV-Reverse Transkriptase (GIBCO-BRL) und einer α2-spezifischen
Primer-Anlagerung entsprechend den Verfahren des Herstellers umgewandelt.
PCRs wurden wie oben beschrieben durchgeführt, mit der Ausnahme, dass
6 μl der
Matrizen-cDNA verwendet
wurden, die Primer OPR100 und OPR101 waren (die Sequenzen davon
sind in 8 der Zeichnungen beschrieben)
und die PCR-Bedingungen aus 5 Thermozyklen bei 55°C für 30 Sekunden,
72°C für 30 Sekunden
und 96°C
für 1 Minute,
gefolgt von 20 Schrittzyklen bei 72°C für 1 Minute und 96°C für 1 Minute,
bestanden. Das anfängliche α1-α2-PCR-Produkt
(etwa 550 bp) wurde unter Verwendung der PCR-Primer OPR107 und OPR108
mit 5 Thermozyklen bei 55°C
für 30
Sekunden, 72°C für 30 Sekunden
und 96°C
für 1 Minute,
gefolgt von 10 bis 15 Schrittzyklen bei 72°C für 1 Minute und 96°C für 1 Minute,
reamplifiziert. Das entstehende α1-α2-PCR-Produkt
(etwa 590 bp) enthält
eine 5'-EcoRV-Stelle und eine
3'-EagI-Stelle zur
Klonierung zwischen dem Leitsequenz-Intron und dem J-Region-Intron des IgG-kappa-Kette-Shuttle-Vektors
(siehe 9C der Zeichnungen). Zusätzlich besitzt
das PCR-Produkt die IgG-Spleißstellen
und Leitsequenzen, die für
eine saubere Expression des MHC-IgG-Fusionsproteins notwendig sind. Die PCR-Produkte
wurden mit EcoRV und EagI verdaut und Gel-gereinigt. Die gereinigten
verdauten PCR-Produkte werden in EcoRV/EagI-verdautem pA19 ligiert
(siehe oben), um die α-Kettenregionen
auszutauschen. Der entstehende Vektor, pBS-IASα, wird mit EcoRV und EagI verdaut
und das α1-α2-Genfragment
wird in den pJW003-IgG-Shuttle-Vektor, wie in dem folgenden Beispiel
2 beschrieben, subkloniert.
-
Beispiel
1F. Die folgende Strategie wird verwendet, um das I-As-β1-β2-Genfragment (kodierend
für aa1 bis
189) zu isolieren, die Linkersequenzen anzuheften und die Oligonukleotide,
die für
die antigenischen Peptide kodieren, einzuführen. Dieser Ansatz in auch
in 7 der Zeichnungen beschrieben. Gesamt-RNA von SJL-Milz
(10 μg)
wurde in cDNA unter Verwendung von MLV-Reverser Transkriptase (GIBCO-BRL) und
einer β2-spezifischen
Primer-Anlagerung entsprechend den Verfahren des Herstellers umgewandelt.
Von den 50 μl der
erzeugten cDNA wurden 6 μl
als Matrizen-DNA für
die PCR verwendet. Die Reaktionen wurden wie oben beschrieben durchgeführt, mit
der Ausnahme, dass die Oligonukleotid-Primer VW310 und OPR106 waren (8) und die PCR-Bedingungen aus 5 Thermozyklen
bei 62°C
für 30
Sekunden, 72°C
für 30
Sekunden und 96°C
für 1 Minute,
gefolgt von 21 Schrittzyklen bei 72°C für 1 Minute und 96°C für 1 Minute,
bestanden. Um die Linkersequenzen hinzuzufügen, wurde das anfängliche β1-β2-PCR-Produkt
(etwa 570 bp) unter Verwendung der PCR-Primer VW309 und OPR106 für 3 Thermozyklen
bei 50°C
für 30
Sekunden, 72°C
für 30
Sekunden und 96°C
für 1 Minute,
gefolgt von 10 Schrittzyklen bei 72°C für 1 Minute und 96°C für 1 Minute,
reamplifiziert. Siehe 8 der Sequenzen
der VW309- und OPR106-Primer. Das Linker-β1-β2-PCR-Produkt (etwa 640 bp)
wurde mit NheI und EagI verdaut, Gel-gereinigt und in den NheI/EagI-verdauten
pB16 ligiert (siehe oben), um die Genfragmente der β-Kette auszutauschen.
Der entstehende Vektor, der als pBS-IASβ bezeichnet wird, enthält das EcoRV/EagI-Linker-β1-β2-Fragment,
das zur Klonierung zwischen dem Leitsequenz-Intron und dem J-Region-Intron
des IgG-kappa-Kette-Shuttle-Vektors erforderlich ist (siehe 9D der Zeichnungen). Um Sequenzen einzuführen, die
für die
Klasse-II-I-As-Bindungspeptide kodieren,
wurden Oligonukleotide angelagert und in AflII/NheI-verdauten pBS-IASβ ligiert.
Das MBP 91–103-Peptid
(HYGSLPQKSQHGR) (SEQ ID NO: 9) wird durch die Oligonukleotide VW315
und VW316 kodiert, PLP 139–151
(HSLGKWLGHPDKF) (SEQ ID NO: 10) durch VW313 und VW314 und MBP 1–14 (MASQKRPSQRSKYL)
(SEQ ID NO: 11) durch VW317 und VW318 kodiert. Die Sequenzen dieser
Oligonukleotide sind in 8 der Zeichnungen
beschrieben. Die entsprechenden Konstrukte in dem pBS-IASβ-Rückgrat werden
als pBS-IASβ/MBP91, pBS-IASβ/PLP und
pBS-IASβ/MBP1 bezeichnet.
Diese Vektoren werden mit EcoRV und EagI verdaut und das entstehende
Peptid-Linker-β1-β2-Genfragment
wird in den in dem folgenden Beispiel 2 beschriebenen pJW009-IgG-Shuttle-Vektor
subkloniert.
-
BEISPIEL 2 Herstellung
des Expressionsvektors des MHC-Fusionskomplexes, der an Immunglobulin
gebunden ist
-
Das
folgende Protokoll umfasst die Expression von löslichen Peptid-gebundenen MHC-Klasse-II/Immunglobulin-Molekülen als
chimäres
Protein. Die Aufgabe besteht darin, ein Antikörper-artiges Molekül zu konstruieren,
das eine konstante kappa-Domäne
plus die MHC-Klasse-II-α-Kettenregion
und die murine IgG2b-konstante Domäne, die mit der MHC-Klasse-II-β-Kette verknüpft ist,
die an die Peptide von Interesse kovalent gebunden ist, enthält. Diese
Konstrukte werden dann in getrennte Säugetier-Expressionsvektoren kloniert
und verwendet, um Lymphoid-abgeleitete Zelllinien, d. h. J558, zu
transfizieren.
-
Zwei üblich verwendete
Säugetier-Expressionsvektoren
werden so modifiziert, dass die chimären Konstrukte kloniert und
exprimiert werden konnten. Die ursprünglichen Vektoren sind von
Near et al., Molecular Immunology 27: 901–909 (1990) beschrieben. 10A der Zeichnungen zeigt den 11,7 kB großen pSVneoKappa
26-10-leichte Kette-Expressionsvektor, der pBR322 als Rückgrat und
das Neomycin-Resistenz-Gen enthält.
Weiterhin besitzt es ein 6,7 kB großes Stück der Keimbahn-kappa-DNA,
die anfänglich
als genomische DNA in lambda kloniert wurde. Ein 2,7 kB großes EcoRI-XbaI-Fragment
enthält
den Ig-kappa-Promotor
und Enhancer, die Leitsequenz und dessen Intron, das Exon der variablen
Region, das mit JK1 neu angeordnet wurde, die übrigen JK-Exons und -Introns
und einen Teil des Haupt-Introns, das die variable Region der konstanten
kappa-Region, wie in 11A der
Zeichnungen gezeigt, voneinander trennt.
-
Die
Peptid-gebundene β-Kette
plus die IgG2b-Immunglobulin-konstante Region wurden in pSVgptHC 26-10
kloniert, der als pJW010 bezeichnet wird. Dieser Säugetierzell-Vektor
wurde ursprünglich
von Mulligan et al. (Science 209: 1422–1427, 1980) und später von
Near et al., supra, beschrieben. Kurz gesagt hat pSVgptHC 26-10,
der in 10B der Zeichnungen gezeigt
ist, eine Größe von 10
kB und enthält
ein E. coli-Xanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase-Gen (gpt)
unter der Kontrolle des frühen
SV40-Promotors. Die konstante Domäne des murinen Keimbahn-IgG2b
wurde in pSVgpt als ein BglII-XbaI-Fragment kloniert. Eine weitere
Veränderung
zu dem von Near et al., supra, hergestellten Vektor bestand in der
Klonierung eines 0,7 kB großen
EcoRI-XbaI-Stücks,
das den Ig-schwere
Kette-Promotor/Enhancer enthält.
Diese Veränderungen
ergaben den pSVgptHC 26-10-Vektor mit einer XbaI-Klonierungsstelle,
die verwendet wurde, um ein 1,7 kB großes XbaI-Fragment von Near
et al. zu klonieren. Dieses 1,7-kB-Insert
enthält
eine Ig-schwere Kette-Leitsequenz und dessen Intron, das variable
Exon, das an die JH4-Domäne
gebunden ist, und einen Teil des Haupt-Introns, das zwischen der V-Region und
der C-Region liegt. Weiterhin entspricht das 1,7-kB-Fragment der
Zielsequenz der DNA, die mutiert worden ist. Zusammenfassend müssen, um
eine Klonierung der α-
und β-Ketten
möglich
zu machen, mehrere Mutationen an den 2,7-kB- und 1,7-kB-Fragmenten
wie unten beschrieben vollständig
durchgeführt
werden.
-
Die
Strategie zur Herstellung des pJW004-Vektors zur Klonierung und
Expression des α-Ketten-Gens bestand
darin, Mutationen an zwei Stellen innerhalb des in 11A beschriebenen 2,7-kB-Inserts zu erzeugen.
Eine Probe von pJW004 wurde bei der American Type Culture Collection
(ATCC), Rockland, Maryland, USA, hinterlegt und erhielt die ATCC-Nr.
75832. Eine EcoRV-Stelle wurde nach acht Nukleotiden 5' zu der variablen
kappa-Region erzeugt, während
eine EagI-Stelle
nach acht Nukleotiden 3' von
der JK1-Domäne
eingeführt
worden ist. Diese Mutationen würden
eine gerichtete Klonierung des MHC-Klasse-II-α-Gens in den Vektor zur Expression
des Fusionsmoleküls
der α-Kette/konstanten
kappa-Region ermöglichen.
Eine Polymerase-Kettenreaktion(PCR)-Stellen-gerichtete Mutagenese
wurde verwendet, um diese zwei Restriktionsstellen hinzuzufügen und
die Primer und die durchgeführten
Schritte, um diese Veränderungen
zu bewirken, sind in 12 der Zeichnungen gezeigt.
Das 2,7 kB große
DNA-Stück wurde
aus pUC19 in M13 mp18 als ein EcoRI-XbaI-Fragment, das mit EcoRI
linearisiert wurde, kloniert und als Matrize (5 ng/100 μg-Gemisch)
in den PCR-Reaktionen verwendet. Das 2,7-kB-Insert wurde in drei
PCR-Fragmente geteilt, indem Primer entworfen wurden, die spezifisch
drei unterschiedlich lange PCR-Produkte, die ein 0,8 kB großes EcoRI-
bis EcoRV-Fragment, ein 0,4 kB großes EcoRV- bis EagI-Fragment
und ein 1,5 kB großes
EagI- bis XbaI-Fragment
einschlossen, zu amplifizieren. Die zur Amplifikation von jedem
Fragment verwendeten PCR-Primer sind zusammengefasst und die unterstrichene
Sequenz entspricht der Stelle der Restriktions-Endonuklease. Die
Primer PMC 120, [5' GCAGAAGAATTCGAGCTCGGCCCCCAG 3'] (SEQ ID NO: 12),
der eine EcoRI-Stelle enthält,
und PMC108 [5' GATGATATCAGAGAGAAATACATACTAACACACC
3'] (SEQ ID NO:
13), der eine EcoRV-Stelle enthält,
wurden verwendet, um das 0,8 kB große Produkt zu amplifizieren,
während
die Primer PMC 100 [5' CGGAAGAAAGAGACTTCGGCCGCTACTTAC 3'] (SEQ ID NO: 14),
der eine EagI-Stelle
enthält,
und PMC 102 [5' GTGTGTTAGTATGTATTTCTCTCTGATATCTTCAGCTTCCAGCAGTG 3'] (SEQ ID NO: 15),
der eine EcoRV-Stelle enthält,
verwendet wurden, um eine PCR mit dem 0.4-kB-Fragment durchzuführen. Das
zu amplifizierende Endstück
hatte eine Länge
von 1,5 kB und wurde unter Verwendung der Primer PMC 99 [5' TCTTCTAGAAGACCACGCTAC 3'] (SEQ ID NO: 16), der eine XbaI-Stelle
enthält,
und PMC 107 [5' GATGATATCCGGCCGAAGTCTCTTTCTTCCGTTGTC
3'] (SEQ ID NO:
17), der eine EagI-Stelle enthält,
amplifiziert. Zwei überlappende
PCR-Reak tionen wurden mit den drei PCR-Produkten durchgeführt, um
das mutierte 2,7-kB-Insert
herzustellen. Die erste Überlappungs-PCR
führte
zu einer Amplifikation eines 1,2 kB großen Produkts unter Verwendung
der Primer PMC 100 und PMC 120 und den 0,8-kB- und 0,4-kB-Fragmenten.
Eine zweite Überlappungs-PCR-Reaktion wurde
durchgeführt
unter Verwendung der Gel-gereinigten 1,2-kB-DNA und dem 1,5-kB-Stück und den
Primer PMC 99 und 120. Aus dieser Reaktion wurde ein 2,7 kB großes Fragment
hergestellt, das später
mit EcoRI und XbaI verdaut wurde und in pUC19 kloniert wurde. DNA
aus Ligations-Reaktionsgemischen wurde in DG101-Zellen transformiert
und 36 Kolonien wurden gepickt und auf Doppelverdaus unter Verwendung
von EcoRV-EagI- und EcoRI-XbaI-Enzymen durchmustert.
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Nach
dem Nachweis von mehreren positiven Klonen durch eine Restriktionskartierung
wurden drei Klone zur Sequenzierung ausgewählt. Indem die Primer PMC-33,
77, 111 und 114 verwendet wurden (die Sequenzen dieser Primer sind
in 14 der Zeichnungen beschrieben), wurden 900 bp
an Sequenzdaten erhalten. Die Region, bei der eine korrekte Sequenz
gefunden wurde, umfasst 400 bp DNA zwischen den EcoRV- und EagI-Stellen
und 300 bp 5' zu
der EcoRV-Stelle
und 200 bp 3' zu
der EagI-Stelle. Ein Klon, pJW001, besaß eine hervorragende Sequenz,
die sich von der Konsensus-Sequenz mit 5 Basen unterschied. Eine
störende Beobachtung,
die nach der Restriktionskartierung und der Durchsicht der Sequenzdaten,
die unter Verwendung von universellen M13-Primern erzeugt worden
sind, bestand darin, dass Insert-DNA, die in pUC19 kloniert wurde
und in DG101 transformiert wurde, deletiert war. Diese deletierten
Sequenzen stellten ein Problem dar, da ein Großteil der Transkriptions-Maschinerie
zusammen mit einem Haupt-Intron, das zwischen der EagI-Stelle und
XbaI liegt, deletiert war. Um das DNA-Stück, das die mutierten Stellen,
EcoRV und EagI, enthielt, zu isolieren, wurde das Klon #12-Insert
mit zwei spezifischen Schneideenzymen, NcoI und BsmI, verdaut. Die NcoI-Stelle
befindet sich etwa 300 bp 5' von
der EcoRV-Stelle und eine BsmI-Stelle ist etwa 200 bp 3' von der EagI-Stelle
vorhanden. Daher wurde das 0,9 kB große NcoI-BsmI-Stück, wie
in 13 der Zeichnungen gesehen werden kann, herausgeschnitten
und in das pUC19/kappa 26-10-Insert kloniert, das keine EcoRV- und EagI-Stellen
aufwies, aber die spezifischen Stellen NcoI und BsmI besaß. Zur Bestätigung,
ob das Insert mit der richtigen Größe in pJW002 kloniert worden
ist, wurde ein Aliquot von pJW002-DNA mit drei unterschiedlichen
Paaren von Restriktionsenzymen, EcoRI-XbaI, NcoI-BsmI und EcoRV-EagI,
verdaut.
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Um
sich wiederholende Rekombinationsereignisse zu verhindern, wurde
der E. coli-Stamm von DG101 zu XL1-B, einem recA-negativen Wirt,
geändert.
Auf dieser Stufe enthielt die Insert-DNA zwei Stellenmutationen
und die Klonierung des MHC-Klasse-II-α-Gens konnte weitergehen.
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pJW002-DNA
wurde mit EcoRV und EagI verdaut, mit alkaliner Phosphatase aus
Rinderdarm (CIAP) dephosphoryliert und dann Gel-gereinigt. Die isolierte
Vektor-DNA wurde dann in Ligationen mit dem Gel-gereinigten 577
bp großen
und mit EcoRV-EagI-geschnittenen α-Ketten-I-Ad-Gen verwendet. Die Ligation, Transformation
und Durchmusterung von 10 Kolonien ergab einen einzelnen positiven
Klon, der mit zwei Enzympaaren, EcoRI-XbaI und EcoRV-EagI, verdaut
wurde. Der positive Klon, pJW003 (pUC19-mutiertes kappa, das das α-Gen enthielt),
wurde wachsen gelassen und die DNA wurde mit Qiagen gereinigt.
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Ein
dreifacher Verdau von pJW003-DNA wurde unter Verwendung von EcoRI,
XbaI und HindIII durchgeführt.
Die geschnittene DNA wurde dann mit Phenol-Chloroform behandelt, mit Ethanol präzipitiert
und mit 70% Ethanol gewaschen und dann wurde die DNA mit ScaI verdaut
und mit CIAP behandelt. pUC19-DNA migriert bei 2,7 kB auf einem
Agarosegel, was es schwierig macht, pUC-DNA von der gewünschten
Insert-DNA zu trennen. Jedoch hat pUC19 eine spezifische ScaI-Stelle,
die zwei Fragmente mit kleinerer Größe herausschneidet und ergibt,
die auf einem Agarosegel mit Abstand zu der 2,9-kB-Insert-DNA aufgetrennt
werden können.
Nach der Gelreinigung wurde das 2,9 kB große α-I-Ad-Gen-Insert
in den EcoRI-XbaI-Gel-gereinigten pSVneo-Vektor ligiert, um pJW004
zu erzeugen (16A). Ligationen wurden in
DG103 transformiert. Qiagen-Maxi-Präparationen
wurden durchgeführt,
um große
Mengen an Vektor-DNA zu isolieren, so dass pJW004 in Säugetierzellen
transfiziert werden konnte.
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Die
Strategie zur Klonierung des Gens von MHC-β variabel in den pSVgpt-Expressionsvektor
bestand darin, vier Mutationen innerhalb des in 11B beschriebenen 1,7 kB großen XbaI-Stücks zu erzeugen. Die vier Mutationen
schlossen Deletionen von zwei EcoRV-Stellen ein, wobei eine 68 Nukleotide
5' von dem Exon der
Leitsequenz liegt und die andere Stelle 27 Nukleotide 5' von der variablen
Region anzutreffen ist. Die anderen zwei Mutationen waren Stellenadditionen
und beinhalteten eine EcoRV-Stelle 8 Nukleotide 5' von der variablen
Region und eine EagI-Stelle 8 Nukleotide 3' von der JH4-Domäne. Die M13-Stellen-gerichtete
Mutagenese wurde verwendet, um die Mutationen in dem 1,7-kB-Insert
zu erzeugen. Der Ansatz bestand darin, eine Subklonierung mit dem
1,7 kB großen
XbaI-Fragment aus pSVgptHC26-10 durchzuführen und es in M13 zu klonieren.
Die Stellen-gerichtete Mutagenese wurde durchgeführt unter Verwendung des BioRad
Muta-Gene in vitro-Mutagenese-Kits, der auf dem hochwirksamen und
einfachen Verfahren von Kunkel basiert. Dieses Verfahren setzt einen
speziellen E. coli-Stamm ein, dem die dUTPase (dut) und Uracil-N-Glykosylase (ung) fehlen.
Diese Mängel
ermöglichen
zufällige
Uracil-Substitutionen anstelle von Thymin in der M13-ssDNA. Wenn
die doppelsträngige
DNA oder die replikative Form (RF) in einen Wildtyp-Wirtsstamm zurück transformiert
wird, degradiert die in der ursprünglichen Matrize vorhandene
Uracil-N-Glykosylase Uracil in einer Weise, dass nur der DNA-Strang,
der die Stellen-spezifische Mutation trägt, repliziert wird, was eine
höhere
Effizienz an positiven Klonen bewirkt.
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Die
unternommenen Schritte bei der Herstellung der Mutationen sind in 15 gezeigt. Kurz gesagt wurde der Primer PMC 26
[5' CAGGGTTATCAACACCCTGAAAAC 3'] (SEQ ID NO: 18) verwendet, um die EcoRV-Stelle,
die 68 Nukleotide 5' von
dem Exon der Leitsequenz vorhanden ist, zu deletieren, und er enthielt einen
Einzelbasen-Austausch von A nach T, was durch das unterstrichene
Nukleotid kenntlich gemacht ist. Die Deletion der zweiten EcoRV-Stelle
27 Nukleotide 5' von
der variablen Region wurde mit dem Primer PMC 28 [5' GTCACAGTTATCCACTCTGTC 3'] (SEQ ID NO: 19) durchgeführt und
wiederum gab es einen einfachen Punkt-Mutationsaustausch von A zu
T. Der Primer PMC 96 [5' CCGTCTCCTCAGGTACGGCCGGCCTCTCCAGGTCTTCG 3'] (SEQ ID NO: 20) enthielt die Mutation
der EagI-Stelle, die aus vier Basenaustauschen bestand, was durch
die unterstrichenen Nukleotide kenntlich gemacht ist. Schließlich wurde
der Primer PMC 97 [5' CACAGTTATCCACTCTGTCTTTGATATCACAGGTGTCCT 3'] (SEQ ID NO: 21)
verwendet, um die EcoRV-Stelle zu erzeugen, indem vier Nukleotide
wie gezeigt ausgetauscht wurden.
-
Das
mutierte 1,7-kB-Insert wurde dann mit EcoRV-EagI verdaut, CIAP-behandelt,
Gel-gereinigt und in Ligationen mit dem EcoRV-EagI-geschnittenen,
Gel-gereinigten
MHC-Klasse-II-β-Gen
verwendet. Andere Varianten wie das oben in Beispiel 1 beschriebene
Ova 323–339/I-Ad-β1-β2-Genfragment
wurden auch in die EcoRV-EagI-Stelle kloniert und in M13 wachsen
gelassen. 15 der Zeichnungen beschreibt
die Strategie zur Klonierung von MHC-Klasse-II-β variabel und den Varianten
in den Vektor pJW009. Nach Klonierung in pJW009 wurde die DNA mit
XbaI verdaut, um die XbaI-Fragmente, die die verschiedenen Peptid-gebundenen β-variablen
Gene enthielten, herauszulösen
und sie wurde in den Säugetier-Expressionsvektor
pJW010, wie in 16B gezeigt, subkloniert. Da
eine gerichtete Klonierung nicht möglich war, wurde die Durchmusterung von
positiven Klonen durch Verdau mit EcoRI-EcoRV durchgeführt. Positive
Klone enthielten die β-Gene
und andere Peptid-gebundene β-Ketten-Varianten
wurden isoliert und die DNA wurde mit Qiagen gereinigt. Diese wurden
als pHB27, pHB310, pHB412 und pHB58 für das I-Ad-β-Kettenkonstrukt,
das kein Peptid enthielt, das Ova 323–339-Peptid, das Ova:H331R-Peptid
bzw. das Ova:A331Y-Peptid bezeichnet (siehe Beispiel 1B). Proben
von pHB27, pHB310, pHB412 und pHB58 wurden bei der American Type
Culture Collection (ATCC), Rockville, Maryland, USA, hinterlegt
und erhielten die ATCC-Nr. 75833, 75835, 75836 bzw. 75834.
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Die
Transfektion von Lymphoid-abgeleiteten Zellen wie J558- und NSO-Zellen
kann im Wesentlichen wie von Near et al. beschrieben durchgeführt werden.
20 μg sowohl
von pJW004 als auch von pJW010 wurden entweder in J55- oder NSO-Zellen
durch Elektroporation unter Verwendung eines BioRad-Gen-Pulsgeräts co-transfiziert.
Stabile Zelllinien wurden innerhalb von 7 bis 10 Tagen ausgewählt. Die
Expression des chimären
MHC-Klasse-II/Ig-Moleküls
wird durch einen ELISA bestimmt, der spezifisch für die Detektion
der konstanten Region des murinen IgG2b ist und/oder es wurde eine
Wester-Blot-Analyse durchgeführt.
Schließlich
wurde das exprimierte Protein durch Protein-A- oder -G-Affinitätschromatographie
aufgereinigt.
-
BEISPIEL 3 – Konstruktion
der Peptid mit voller Länge-gebundenen
MHC-Expressionsvektoren und Expressionsvektoren für co-stimulatorische
Faktoren (B7-1 und B7-2)
-
Vektoren,
die zur Co-Expression der I-Ad-α-Kette mit
voller Länge
und von Peptid-gebundenen I-Ad-β-Ketten-Molekülen fähig sind,
werden in geeigneter Weise durch die in 17 der
Zeichnungen dargestellten Verfahren konstruiert. Um die I-Ad-α-Kette
mit voller Länge
zu isolieren, wurde A20-Gesamt-RNA (5 μg) in cDNA unter Verwendung
von Superscript-MLV-Reverse Transkriptase (GIBCO-BRL) und einer α-Ketten-TM-spezifischen Primer-Anlagerung
entsprechend den Verfahren des Herstellers umgewandelt. Diese cDNA
wurde als Matrize für
die PCR-Amplifikation unter Verwendung eines α-Ketten-Leitsequenz-spezifischen Primers
OPR132 (die Sequenz dieses Primers ist in 8 beschrieben)
und eines α-Ketten-TM-spezifischen Primers
OPR139 (die Sequenz dieses Primers ist in 8 beschrieben)
bei den in dem oben beschriebenen Beispiel 1 vorliegenden PCR-Bedingungen
verwendet. Das entstehende PCR-Produkt besitzt eine Länge von etwa
800 bp und enthält
eine 5'-XmaI-Stelle
und eine 3'-EcoRI-Stelle
zur Klonierung zwischen dem CMV-Promotor und den SV40-Poly-A-Stellen
des PEE13-Säugetier-Expressionsvektors
(Celltech). Zusätzlich
trägt dieses
Fragment eine Kozak-Konsensus-Sequenz für eine effiziente translationale
Initiation (siehe 18A der Zeichnungen). Das PCR-Produkt
wurde mit XmaI und EcoRI verdaut, Gel-gereinigt und in den mit XmaI/EcoRI-verdautem
PEE13 ligiert, um den PEE-IAd-α-Vektor zu
erzeugen. Das Peptid mit voller Länge-gebundene β-Ketten-Fragment wurde
konstruiert, indem die Leit- und TM-Sequenzen in die Ova 323–339- und
die HEL 74–86-Peptid-Linker-β1-β2-Vektoren
(pB16 bzw. pB4) wie in dem oben beschriebenen Beispiel 1 eingeführt wurden.
A20-Gesamt-RNA (5 μg) wurde
in cDNA unter Verwendung von Superscript-MLV-Reverse Transkriptase
(GIBCO-BRL) und entweder einer Oligo-dT-spezifischen oder β-Ketten-TM-spezifischen
Primer-Anlagerung entsprechend den Verfahren des Herstellers umgewandelt.
Diese cDNAs wurden als Matrize für
die PCR-Amplifikation unter Verwendung von einem Paar β-Ketten-Leitsequenz-spezifischen
Primern (OPR132/OPR133) (die Sequenzen dieser Primer sind in 8 der Zeichnungen beschrieben) oder einem Paar β-Ketten-TM-spezifischen
Primern (OPR134/OPR135) (die Sequenzen dieser Primer sind in 8 der Zeichnungen beschrieben) verwendet.
Das 110 bp große β-Leitsequenz-PCR-Produkt
enthält
5'-HindIII- und XmaI-Stellen
und eine 3'-AflII-Stelle
zur Klonierung in die pBC1- und pB16-Peptid-Linker-β1-β2-Vektoren.
Die Einführung
der AflII-Stelle tauscht die letzten zwei Aminosäuren der I-Ad-β-Ketten-Leitsequenz
mit denen der in der IgG-Leitsequenz anzutreffenden Aminosäuren aus.
Das β-Leitsequenz-PCR-Produkt wurde
mit HindIII und XmaI verdaut, Gel-gereinigt und in HindIII/AflII-verdautem
pB16 ligiert, um pDM21 zu erzeugen. Das 180 bp große β-TM-PCR-Produkt enthält eine
5'-BstXI-Stelle
und 3'-XmaIII- und
EcoRI-Stellen zur Klonierung in pDM21. Das β-TM-PCR-Produkt wurde mit BstXI
und EcoRI verdaut, Gel-gereinigt und in BstXI/EcoRI-verdautem pDM21
ligiert, um den pIAdβ/OVA-Vektor, pVW229, zu erzeugen.
Die Ova-Peptid-Oligonukleotide wurden mit dem in dem Beispiel 1
oben beschriebenen HEL-Peptid-Oligonukleotid ge tauscht, um den pIAdβ/HEL-Vektor
zu erzeugen. Diese Vektoren wurden mit XmaI und EcoRI verdaut, um
die Peptid mit voller Länge-gebundenen β-Ketten-Genfragmente zur
Klonierung zwischen dem CMV-Promotor und den SV40-Poly-A-Stellen des PEE6-Säugetier-Expressionsvektors
(Celltech) zu erzeugen. Diese Fragmente tragen auch die Kozak-Konsensus-Sequenz
für eine
effiziente translationale Initiation (18B).
Die entstehenden Vektoren PEE-IAdβ/OVA und
PEE-IAdβ/HEL
wurden mit BglII und BamHI verdaut. Die CKMB-Promotor/Peptid-β-Ketten-Fragmente
wurden Gel-gereinigt und in mit BamHI-verdautem PEE-IAdα ligiert,
um die endgültigen PEE-IAd/OVA- und PEE-IAd/HEL-Expressionsvektoren
zu erzeugen. Ein Vektor ohne Peptid-Oligonukleotid, PEE-IAd, wurde auch konstruiert und als Kontrolle
verwendet.
-
Um
die B7-1- und B7-2-Gene zu klonieren, können cDNAs aus Gesamt-RNA,
die aus aktivierten Milzzellen der Maus oder aus Lymphoma-Zelllinien
der Maus isoliert worden ist, erzeugt werden. Diese cDNAs dienen
als Matrizen für
die PCR-Amplifikation unter Verwendung von B7-1- oder B7-2-spezifischen
Primern. Die erzeugten PCR-Produkte tragen 5'- und 3'-NotI-Stellen zur Klonierung zwischen
dem CMV-Promotor und den SV40-Poly-A-Stellen des pCMVβ-Säugetier-Expressionsvektors
(Clonetech). Diese Fragmente tragen auch die Kozak-Konsensus-Sequenz
für eine
effiziente translationale Initiation.
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BEISPIEL 4–11 – Assays
und Methoden
-
Allgemeine Bemerkungen
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Ein
oder mehrere der zahlreichen Assaysysteme werden in geeigneter Weise
eingesetzt, um die Fähigkeit
der löslichen
MHC-Fusionskomplexe zu testen, die Aktivität von T-Zellen zu modulieren.
Sie sind in den folgenden Beispielen beispielhaft dargestellt. In
einem ersten beispielhaften Assay wird ein MHC-Klasse-II-I-Ad/Ig-Fusionsmolekül der Maus
an ein antigenisches Peptid des Hühnereier-Lysozyms (HEL 74–86), Hühnchen-Ovalbumin (Ova 323–339) oder
an ein von zwei Einzel-Substitutions-Analoga des Ova-Peptids Ova H331R
oder Ova A332Y gebunden. Die HEL 74–86-, Ova 323–339- und
Ova H331R-Peptide sind bekannt, I-Ad zu
binden, wobei das Ova A332Y-Analogon als eine nicht-bindende Kontrolle
dient [S. Buus et al., Science 235: 1353–1358 (1987); A. Sette et al.,
Nature 328: 395–399
(1987)]. Das His331 ist vermutlich nicht
wichtig für die
MHC-Bindung, aber
es ist kritisch für
die T-Zell-Stimulation und der OVA H331R/I- Ad/Ig-Komplex
wird als TcR-Antagonist für
eine T-Zell-Stimulation dienen. Das DO11.10-T-Zell-Hybridom der
Maus erkennt spezifisch den Ova 323–339/I-Ad-Komplex und wird
stimuliert, um IL-2 zu erzeugen. Der in Beispiel 4 unten dargestellte Assay
verwendet das lösliche
Ova 323–339/I-Ad/Ig, um die T-Zell-Stimulation durch APCs
zu supprimieren, die mit dem Ova-Peptid beladen sind. Weitere Wirkungen
der löslichen
Peptid-gebundenen MHC/Ig-Moleküle
auf die Ova-spezifische T-Zell-Proliferation wurden in Beispiel
5 untersucht. Zusätzlich
können
die Wirkungen des löslichen
Ova 323–339/I-Ad/Ig und löslichen HEL 74–86/I-Ad/Ig auf die T-Zell-Funktion in vivo, wie
in den Beispielen 6 und 7 beschrieben, untersucht werden. Mäuse werden
mit den antigenischen HEL- und Ova-Peptiden (gebunden an KLH-Träger) und
entweder mit den löslichen
Ova 323–339/I-Ad/Ig- oder den löslichen HEL 74–86/I-Ad/Ig-Molekülen injiziert. Die Inhibition
der T-Zell-abhängigen
Antikörper-Antworten
in vivo und die Proliferation von Ova-spezifischen T-Zellen und
HEL-spezifischen T-Zellen werden wie in den Beispielen 6 und 7 beschrieben
charakterisiert.
-
Ein
weiteres Modell wird durch einen Assay beispielhaft dargestellt,
der die Verknüpfung
eines Peptids aus dem Influenza-Nukleoprotein (NP 404–415) an
die humanen Klasse-II-HLA-DR1/Ig-Moleküle beinhaltet (siehe Beispiel
5). Die löslichen
NP 404–415/DR1/Ig-Moleküle werden
auf ihre Fähigkeit
hin analysiert, die APC/NP 404–415-abhängige Proliferation
einer humanen T-Zelllinie, K68-36, zu inhibieren. Lösliche DR1/Ig-Moleküle, die
an ein anders HLA-DR1-Bindungspeptid (HA 307–319) gebunden sind, werden
als Negativkontrolle verwendet.
-
In
einem zusätzlichen
Modellsystem wird die Fähigkeit
von löslichen
Peptid-gebundenen MHC/Ig-Molekülen
untersucht, die Autoimmunität
zu supprimieren. Als ein Tiermodell für multiple Sklerose können SJL-Mäuse induziert
werden, um eine experimentelle allergische Enzephalomyelitis (EAE)
nach einer Immunisierung mit enzephalitogenen Proteinen oder Peptiden
oder nach einem adoptiven Transfer TH-Zellen,
die spezifisch für
diese Antigene sind, zu entwickeln. Wie unten beschrieben, sind
die enzephalitogenen Regionen des basischen Myelin-Proteins (MBP 91–103) und
des Proteolipoproteins (PLP 139–151)
jeweils an das Klasse-II-I-As/Ig-Molekül der Maus
gebunden. Das nicht-gebundene MBP 1–14-Peptid dient als eine Negativkontrolle.
Die löslichen
Peptid-gebungenen I-As/Ig-Moleküle werden
an EAE-induzierte Mäuse
verabreicht. Die Fähigkeit,
das Auftreten und den Schweregrad von EAE herabzusetzen, wird, wie
in dem folgenden Beispiel 8 beschrieben, bestimmt. Zusätzlich können die
immunosuppressiven Wirkungen von TcR-antagonistischen PLP-Analoga,
die an I-As-Moleküle mit voller Länge gebunden
sind, in diesem System in EAE-induzierten Mäusen untersucht werden. Die
Peptid/MHC-Komplexe werden in dem Muskel nach einer Injektion mit
DNA hergestellt, welche die passenden Genkonstrukte, wie in dem
folgenden Beispiel 11 beschrieben, enthält.
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Beispiel 4 – Wirkungen
der löslichen
Peptid-gebundenen MHC/Ig-Moleküle
in einem Ovalbumin-spezifischen T-Zell-Hybridom-System
-
Ein
erfindungsgemäßer Assay
beinhaltet die Verwendung eines murinen T-Zell-Hybridoms, DO11.10 (R. Shimonkevitz
et al., J. Exp. Med. 158: 303 (1983)], das auf dessen Oberfläche einen
T-Zell-Rezeptor exprimiert, der spezifisch für ein 21-Aminosäuren-Peptidfragment
(aa 323–339)
ist, das aus Hühnchenei-Ovalbumin
(Ova) stammt. Dieses Peptid kann an DO11.10 nur durch Antigen-präsentierende
Zellen (APC) präsentiert werden,
die das murine Klasse-II-MHC-Molekül I-Ad exprimieren.
Wenn das Peptid durch die geeigneten APCs präsentiert wird, antworten die
DO11.10-Zellen durch die Herstellung von IL-2, was dann als Maß für eine T-Zell-Aktivierung
untersucht werden kann. Die T-Zelllinie, die eingesetzt wird, um
das Antigen zu präsentieren,
ist A20.1-11 [K. Kim et al., J. Immunol. 122: 549 (1979)], die I-Ad auf deren Oberfläche exprimiert. Kurz gesagt
werden A20.1-11-Zellen in der Gegenwart des Peptidfragments inkubiert,
bis ihre I-Ad-Moleküle mit dem Peptid gesättigt sind
(etwa 3 Stunden) und werden dann gewaschen, um nicht-gebundenes
Peptid zu entfernen. DO11.10-Zellen werden mit oder ohne lösliche Peptid-gebundene
MHC/Ig-Moleküle
für 3 Stunden (oder
mehr) inkubiert und dann intensiv gewaschen, um nicht-gebundenes
Protein zu entfernen. Wie in Beispiel 1 oben beschrieben, umfassen
die Peptide, die an die I-Ad-β-Kette gebunden
sind, ein der zwei Einzel-Substitutions-Analoga des Ova-Peptids,
Ova H331R oder Ova A332Y, oder ein Peptid aus Hühnerei-Lysozym (HEL 74–86). Die
Ova 323–339-,
Ova H331R-, HEL 74–86-Peptide
sind dafür
bekannt, dass sie I-Ad binden, wobei das
Ova A332Y-Analogon dazu als eine nicht-bindende Kontrolle dient
[S. Buus et al., Science 235: 1353–1358 (1987); A Sette et al.,
Nature 328: 395–399
(1987)]. Das HEL 74–86-Peptid
dient als eine nicht-spezifische Negativkontrolle. Antigen-gepulste
APC werden mit dem DO11.10-T-Zell-Hybridom (2 × 105/Vertiefung)
für 24
Stunden bei 37°C
in einer Atmosphäre
von 5% CO2 inkubiert. Kulturen werden in
einem vollständigen
Kulturmedium (RPMI 1640, ergänzt
mit 10% FBS, Penicillin/Streptomycin, L-Glutamin und 5 × 10–5 M 2-Mercaptoethanol)
in flachbödigen
Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen durchgeführt. Nach 24 Stunden wird der
Kulturüberstand
auf das Vorhandensein von IL-2 unter Verwendung der IL-2-abhängigen murinen
T-Zelllinie CTLL-2 getestet.
-
Es
werden zweifache Serienverdünnungen
von jedem Kulturüberstand
in fertigem Medium in flachbödigen
Mikrotiterplatten hergestellt und 1 × 104 CTLL-2-Zellen werden zu
jeder Vertiefung dazugegeben. Nach 16 bis 20 Stunden werden die
Vertiefungen der Negativkontrolle (CTLL-2, kultiviert mit Medium
alleine) und die Vertiefungen der Positivkontrolle (CTLL-2-Zellen,
kultiviert mit rIL-2) mikroskopisch untersucht und an dem Punkt,
an dem die Zellen der Negativkontrolle zu 90% abgestorben sind,
während
die Zellen der Positivkontrolle noch aktiv proliferieren, wird MTT
(2 mg/ml; 25 μl/Vertiefung)
zugeführt
und die Platten in den Inkubator für weitere 4 Stunden zurückgegeben.
Zu dieser Zeit werden blaue Kristalle, die durch MTT in aktiv metabolisierenden
Zellen gebildet werden, durch den Zusatz von 150 μl pro Vertiefung
von 0,4 N HCl in Isopropanol pro Vertiefung gelöst. Nach vorsichtigem Mischen
wird die O. D. bei 562 nm unter Verwendung eines ELISA-Plattenlesegeräts (Ceres-UV900HI)
bestimmt. Die Konzentration von IL-2 in den experimentellen Vertiefungen
kann durch Extrapolation von einer IL-2-Standardkurve bestimmt werden
und dann kann anhand des Vergleichs von IL-2 aus Kulturen, die keine
rekombinanten Proteinmoleküle
enthielten, mit denen, die die getesteten Moleküle enthielten, ein Inhibitionsindex
errechnet werden.
-
Es
wird angenommen, dass die Verwendung von Antigen-Dosen und APC-Zahlen,
die geringfügig submaximale
Antworten des Peptid-Antigens ergeben, und Antigen-präsentierende
Zellen zur Aktivierung von DO11.10 bevorzugt ist, um die Inhibition
des Systems durch rekombinante Proteinmoleküle nachzuweisen. Aufgrund dessen
werden Experimente vorzugsweise zumindest am Anfang mit Peptid-Antigen-Pulsbedingungen
bei 100 μg/ml
und 10 μg/ml
und mit APC-Konzentrationen
von 0,5 × 105/Vertiefung und 0,1 × 105/Vertiefung
durchgeführt.
-
Lösliche Peptid-gebundene
MHC/Ig-Moleküle
werden auf ihre Fähigkeit
hin getestet, dieses System über
einen Konzentrationsbereich von 1012–106 M zu blockieren. Das Testen wird in geeigneter
Weise mit etwa einem 10 : 1 bis 1 : 1 molaren Verhältnis zwischen
den löslichen
Peptid-gebundenen MHC/Ig-Molekülen
und dem MHC-Klasse-II, der entweder auf 0,5 × 105 oder
0,1 × 105 A20.1-11-Zellen exprimiert wird, durchgeführt. Die
Konzentrationen werden, soweit notwendig, in Abhängigkeit von den Ergebnissen
der vorläufigen
Experimente angepasst. Ein Abfall bei der DO11.10-IL-2-Herstellung
nach der Präinkubation
mit den löslichen
Ova 323–339/I-Ad/Ig- oder Ova H331R/I-Ad/Ig-Molekülen im Vergleich
zu einer Präinkubation
mit Ova A332Y/I-Ad/Ig- oder HEL 74–86/I-Ad/Molekülen oder
zu keiner Präinkubation
wird zeigen, dass die löslichen Peptid-gebundenen
MHC-Moleküle
Immunantworten in einer Peptid-spezifischen Art supprimieren können.
-
Derselbe
Assay kann auch verwendet werden, um Peptide zu identifizieren,
die eine Funktion als TcR-Antagonist oder Teil-Agonist, wie oben
beschrieben, haben.
-
Beispiel 5 – Wirkungen
der löslichen
Peptid-gebundenen MHC/Ig-Moleküle
auf die Antigen-stimulierende T-Zell-Proliferation
-
Ein
weiterer erfindungsgemäßer Assay,
der die Erfindung daraufhin untersucht, ob die löslichen Peptid-gebundenen MHC/Ig-Moleküle zur Suppression
von Immunantworten in T-Zellen fähig
sind, werden aus Mäusen
oder Menschen isoliert (statt dem T-Zell-Hybridom, das in Beispiel
4 oben beschrieben wurde).
-
Das
DO11.10-T-Zell-Hybridom ist teilweise aktiviert und erfordert keine
co-stimulatorischen Signale für eine
vollständige
Aktivierung. Andererseits erfordern nicht-transformierte TH-Zellen, die aus immunisierten Mäusen isoliert
worden sind, sowohl ein Peptid/MHC-Signal als auch co-stimulatorische
Signale, um in Kultur zu proliferieren. Dieses System wird als ein
sensitiver Maßstab
für die
Wirkungen der löslichen
Peptid-gebundenen MHC/Ig-Moleküle
auf T-Zell-Antworten verwendet werden. Ova-geprimte T-Zellen werden
aus BALB/c-Mäusen
(MHC-Klasse-II: I-Ad) durch Immunisierung
mit 50 μg
Ova 323–339-KLH
in vollständigem Freund's Adjuvans subkutan
am Ende des Schwanzes erhalten. Zwei Immunisierungen werden in Intervallen von
7 Tagen durchgeführt
und eine Woche nach der zweiten Injektion werden die Mäuse getötet und
die Inguinal- und Paraaortika-Lymphknoten werden entfernt und zu
einer Einzelzell-Suspension verarbeitet.
-
Diese
Suspension wird von Antigen-präsentierenden
Zellen durch Inkubation auf Nylonwolle und Sephadex G-10-Säulen depletiert
und die entstehenden gereinigten T-Zell-Populationen werden entweder
in Click's Medium
alleine oder mit löslichen
Peptid-gebundenen MHC/Ig-Molekülen,
die in Click's Medium
ver dünnt
sind, inkubiert. T-Zellen werden mit löslichen Peptid-gebundenen MHC/Ig-Molekülen (wie
in Beispiel 4 oben beschrieben) für 3 Stunden vor dem Waschen
und der Initiation des Proliferations-Assays kultiviert, jedoch
kann dieser Zeitraum, wenn notwendig, auch auf 24 Stunden erhöht werden.
-
Aktivierte
B-Zellen von BALB/c-Mäusen
werden als Antigen-präsentierende
Zellen in dem Proliferations-Assay verwendet. B-Zellen werden hergestellt,
indem Milzzellen mit 50 μg/ml
LPS für
48 bis 72 Stunden kultiviert werden, wobei nach dieser Zeit aktivierte
Zellen durch Dichtegradienten-Zentrifugation auf Lymphoprep isoliert
werden. Aktivierte B-Zellen werden dann mit dem Ovalbumin-Peptid
für 3 Stunden
gepulst, intensiv gewaschen, mit Paraformaldehyd fixiert, um die
Proliferation von B-Zellen zu inhibieren, und zu den gereinigten
T-Zellen zugegeben.
-
Der
Proliferations-Assay wird in Rundboden-Mikrotiterplatten mit 96
Vertiefungen bei 37°C,
5% CO2, für 3–5 Tage durchgeführt. Die
Vertiefungen werden mit 1 μCi 3H-Thymidin für 18 Stunden vor Kultivierungsende
gepulst und mit einem Skatron-Zellerntegerät geerntet. Der Einbau von 3H-Thymidin in DNA wird als Maß für die T-Zell-Proliferation
bestimmt, indem ein LKB-Flüssigkeits-Scintillationsspektrometer
verwendet wird. Ein Abfall bei der T-Zell-Proliferation nach der
Präinkubation
mit den löslichen
Ova 323–339/I-Ad/Ig-Molekülen im Vergleich zu einer Präinkubation
mit den Ova A332Y/I-Ad/Ig- oder HEL 74–86/I-Ad/Ig-Molekülen oder
zu keiner Präinkubation
zeigt, dass die löslichen
Peptid-gebundenen
MHC/Ig-Moleküle
Immunantworten in einer Peptid-spezifischen Weise supprimieren können.
-
Die
Messung von IL-2-Konzentrationen in Vertiefungen nach 24 und 48
Stunden, die proliferierende T-Zellen enthalten, kann eine gute
Alternative sein, um den 3 bis 5 Tage lang dauernden Assay der Proliferation durchzuführen. Anfängliche
Experimente beinhalten den Vergleich dieser zwei Systeme, um zu
bestimmen, welches empfindlicher für einen Nachweis der Inhibition
sein könnte.
Da der Nachweis von IL-2 ein frühes
Aktivierungsereignis misst, hat es sich in dieser Situation als
nützlicher
herausgestellt.
-
Anfängliche
Experimente, die vor dem Testen von löslichen Peptid-gebundenen MHC-Molekülen durchgeführt worden
sind, werden die Optimum-Parameter für diese Systeme bestimmen,
d. h. supramaximale, maximale und submaximale Konzentrationen des
Peptid-Antigens für
einen Puls mit Antigen-präsentieren den
Zellen, optimale und suboptimale Dosierungen von APC/Vertiefung
und die optimale Länge
des Proliferations-Assay (3–5
Tage) oder des IL-2-Produktions-Assays.
Wie oben diskutiert wird angenommen, dass das System empfindlicher
auf eine Inhibition mit rekombinanten Proteinen bei einem suboptimalen
Spiegel der T-Zell-Aktivierung sein wird, so dass solche Bedingungen
vorzugsweise für
die Anfangsexperimente gewählt werden.
-
Die
Wirkungen der löslichen
Peptid-gebundenen humanen Klasse-II-MHC/Ig-Moleküle auf die Antigen-stimulierte
humane T-Zell-Proliferation wird auch untersucht. Lösliche HLA-DR1/Ig-Moleküle, die
entweder an das nukleäre
Protein NP 404–415
von Influenza oder an das Hämagglutinin-Protein
HA 307–318
von Influenza kovalent gebunden sind, können wie in den Beispielen
1 und 2 oben beschrieben hergestellt werden. Beide Peptide sind
dafür bekannt,
dass sie HLA-DR1-Moleküle binden.
Ein NP 404–415/DR1-spezifischer
humaner T-Zell-Klon, K68-36, wird verwendet, um die Wirkungen der
Präinkubation
auf die löslichen
Peptid-gebundenen MHC/Ig-Moleküle
auf die 3H-Thymidin-Inkorporation, die durch
NP 404–415-beladene
APCs stimuliert wurden, zu testen (BLCL-K68-Zellen; EBV-transformierte
B-Zellen von demselben Spender), wie oben beschrieben. Wiederum
zeigt ein Abfall bei der T-Zell-Proliferation nach einer Präinkubation
mit den löslichen
NP 404–415/DR1/Ig-Molekülen im Vergleich
zu einer Präinkubation
mit den HA 307–318/DR1/Ig-Molekülen oder keiner
Präinkubation,
dass die löslichen
Peptid-gebundenen MHC/Ig-Moleküle
humane Immunantworten in einer Peptid-spezifischen Weise supprimieren
können.
-
Diese
Assays können
auch zum Bestimmen, ob ein Peptid eine Funktion als TcR-Antagonist
oder Teil-Agonist, wie oben diskutiert, besitzt, eingesetzt werden.
-
Beispiel 6 – In vivo-Wirkungen
der löslichen
Peptid-gebundenen MHC-Moleküle
auf Antikörper-Antworten
-
Wie
oben diskutiert, wurde gezeigt, dass Peptid-MHC-Komplexe auf der
Oberfläche
von APCs nur die klonale Expansion einer reaktiven T-Zelllinie,
die für
das MHC-gebundene Peptid spezifisch ist, induzieren wird, wenn die
APCs auch co-stimulatorische
Signale abgeben. Wenn co-stimulatorische Signale, die von APCs abgegeben
werden, fehlen, werden diese speziellen reaktiven TH-Zellen
zu einem Zustand der Anergie induziert werden.
-
Zum
Testen, ob die löslichen
Peptid-gebundenen MHC/Ig-Moleküle
eine TH-Zell-Anergie in vivo induzieren können, können die
Wirkungen solcher Moleküle
auf einen TH-Zell-abhängigen Immunglobulin-Klassenwechsel
(d. h. IgM zu IgG) und auf eine klonale Expansion von Peptid-spezifischen
T-Zelllinien (das folgende Beispiel 7) untersucht werden.
-
Um
den Ig-Klassentausch zu untersuchen, wurden drei Testgruppen wie
folgt zusammengesetzt:
- (a) 15 BALB/c-Mäuse werden
intraperitoneal (IP) mit 10–100 μg des Ova
323–339-KLH-Konjugats
in vollständigem
Freund's Adjuvans
injiziert, um eine Immunantwort gegenüber dem Ova 323–339-Peptid
zu induzieren. Am Tag davon und am Tag der Immunisierung mit Ova-KLH
werden 5 der Mäuse
IP mit 10–100 μg des löslichen
Ova 323–339/MHC-I-Ad/Ig in PBS injiziert. Dieses lösliche Ova-Fusionsprotein bindet
an den T-Zell-Rezeptor (TcR), der auf den Ova 323–339-spezifischen TH-Zellen sichtbar ist. Aufgrund des Fehlens
des co-stimulatorischen Signals werden diese Th-Zellen
in einem Zustand der Anergie induziert. Die verbleibenden 10 Mäuse dienen
als Kontrolle. 5 von ihnen erhalten PBS und weitere 5 erhalten intraperitoneal
MHC-I-Ad/Ig.
- (b) Identische Experimente werden mit dem HEL-KLH-Konjugat und
HEL 74–86/MHC-I-Ad/Ig durchgeführt.
- (c) 25 BALB/c-Mäuse
werden wie oben beschrieben mit beiden Ova-KLH- und HEL-KLH-Konjugaten injiziert. 5
dieser Mäuse
werden intraperitoneal mit Ova 323–339/MHC-I-Ad/Ig
injiziert und 5 von ihnen werden mit HEL 74–86/MHC-I-Ad/Ig
intraperitoneal behandelt. Die anderen Mäuse erhielten entweder PBS
oder MHC-I-Ad/Ig als Kontrolle.
-
10
Tage nach der Immunisierung wird Blut aus jeder Maus durch Schwanzblutung
gesammelt. Mäuse werden
mit Metafan auf die folgende Weise narkotisiert: Baumwolle oder
Mull wird mit 20 bis 25 Tropfen Metafan befeuchtet und in einen
Glasbehälter
mit einem Metall- oder Glasdeckel gegeben. Die Maus wird auf der Oberseite
eines Gitterrosts gegeben, der sich oberhalb der befeuchteten Baumwolle
oder Mull befindet. Wenn die Atmung langsamer wird, wird die Maus
aus der Kammer genommen und die Zehen werden zusammengezwickt, um
die Reflexe zu überprüfen. Wenn
die Maus ausreichend narkotisiert ist, wird der Schwanz unter eine Hitzelampe
gehalten, um den Blutstrom zu erhöhen. Nach der Desinfektion
des Schwanzes mit Isopropyl- oder Ethylalkohol wird die Spitze mit
einer scharfen Schere abgeschnitten. Das Blut wird in einem Eppendorf-Gefäß gesammelt.
Die Blutung kann durch "Melken" des Schwanzes erhöht werden.
Nach dem Einsammeln des Bluts wird auf der Spitze des Schwanzes
mit einem Mullpflaster Druck ausgeübt. Das Blut wird bei etwa
14000 g für
3–5 Minuten
zentrifugiert und das Serum gesammelt.
-
Assays
werden in Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen (Maxisorp F8; Nunc,
Inc.), die mit 1–50 μg/ml mit
Ova-KLH oder ganzem Ovalbumin unter Verwendung eines Tris-HCl-Beschichtungspuffers,
pH 8,5, beschichtet sind, durchgeführt. Ein zweiter Satz von Platten
wird mit 1–50 μg/ml HEL-KLH
oder ganzem HEL beschichtet. Die Platten werden mit einem drucksensitiven
Film (Falcon, Becton Dickinson, Oxnard, CA) abgedeckt und über Nacht
bei 4°C
inkubiert. Die Platten werden dann mit Waschlösung gewaschen (Imidazol/NaCl/0,4%
Tween-20) und durch
Zusatz von 100 μl/Vertiefung
einer 3%igen BSA-Lösung
blockiert. Nach der Inkubation auf einem Platten-Rotiergerät bei Raumtemperatur
für 30
Minuten werden die Platten fünfmal mit
Waschlösung
gewaschen. Die Maus-Seren werden 1 : 500 in Proben-/Konjugat-Lösungsmittel
(2% Gelatine + 0,1% Tween-20 in TBS) verdünnt und dann zweifach seriell
auf der Platte verdünnt.
Zwei identische Platten werden für
jedes beschichtete Protein angesetzt, eine zur Bestimmung des IgM-Titers
und die andere für IgG.
Nach der 30-minütigen
Inkubation auf einem Platten-Rotationsgerät bei Raumtemperatur werden
die Platten fünfmal
mit Waschlösung
gewaschen. Es werden Ziegen-anti-Maus-IgM-HRP- und Ziegen-anti-Maus-IgG-HRP-Konjugate
(Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN, 1 : 100-Verdünnung in
Proben-/Konjugat-Verdünnungsmittel)
zu den passenden Platten zugegeben. Nach einer 30-minütigen Inkubation
auf einem Platten-Rotationsgerät
bei Raumtemperatur werden die Platten fünfmal mit Waschlösung gewaschen
und dann mit 100 μg/Vertiefung
mit ABTS-Entwicklungssubstrat (Kirkgaard & Perry Laboratories, Inc., Gaithersburg,
MD) für
10 Minuten auf einem Platten-Rotationsgerät bei Raumtemperatur inkubiert.
Die Reaktionen werden mit 100 μg/Vertiefung
Quench-Puffer (Kirkgaard & Perry
Laboratories, Inc., Gaithersburg, MD) gestoppt und der Absorptionswert
wird bei 405 nm unter Verwendung eines automatisierten Mikrotiterplatten-ELISA-Lesegeräts (Ceres
UV900HI, Bioteck, Winooski, Vermont) ausgelesen. Der Titer wird
bestimmt, indem die abgelesene Absorption gegenüber dem Log der Verdünnungen
der Proben aufgetragen wird und die Verdünnung am Mittelpunkt bestimmt wird
(50% der Absorption). Die Titer für IgM werden dann gegenüber denen
von IgG verglichen. Die Seren werden auch auf Kreuzreaktivität hin getestet.
-
Beispiel 7 – TH-Zell-Stimulation in Mäusen, die mit löslichen
Peptid-gebundenen MHC/Ig-Molekülen
behandelt wurden
-
Die
Wirkungen der löslichen
Peptid-gebundenen MHC/Ig-Moleküle
auf die klonale Expansion von Peptid-spezifischen T-Zelllinien in
vivo kann in geeigneter Weise entsprechend dem folgenden Assay untersucht
werden.
-
Die
Behandlungsgruppen (4 Mäuse
pro Gruppe) sind identisch zu denen, die in dem Beispiel 6 oben beschrieben
sind. Das Immunisierungsprotokoll sieht wie folgt aus: Mäuse werden
intraperitoneal mit 10–100 μg des löslichen
Ova 323–339/MHC-I-Ad/Ig in PBS injiziert und 24 Stunden später subkutan
am Schwanzende mit 50 μg
Ova 323–339-KLH
injiziert. Diese zwei Injektionen werden 6 und 7 Tage später wiederholt.
7 Tage nach Beendigung des zweiten Satzes der Injektionen werden
die Mäuse
getötet.
Die Inguinal- und Paraaorta-Lymphknoten werden entfernt und zu einer
Einzelzell-Suspension verarbeitet.
-
Die
Suspension wird durch Inkubation auf Nylonwolle und Sephadex G-10-Säulen auf Antigen-präsentierende
Zellen depletiert und die entstehenden gereinigten T-Zell-Populationen
werden mit APCs inkubiert, die entweder mit dem Ova 323–339-Peptid
oder dem HEL 74–86-Peptid
gepulst worden sind.
-
Aktivierte
B-Zellen aus BALB/c-Mäusen
werden auf die Antigen-präsentierenden
Zellen in dem Proliferations-Assay verwendet. B-Zellen werden hergestellt,
indem Milzzellen mit 50 μg/ml
LPS für
48 bis 72 Stunden kultiviert werden, wobei nach dieser Zeit die
aktivierten Zellen durch Dichtegradienten-Zentrifugation mit Lymphoprep
isoliert werden. Aktivierte B-Zellen werden dann mit dem Ova 323–339-Peptid
oder dem HEL 74–86-Peptid
für 3 Stunden
gepulst, intensiv gewaschen, mit Paraformaldehyd fixiert, um die
Proliferation von B-Zellen zu inhibieren, und zu den gereinigten
T-Zellen von jedem Feld der Mäuse
zugegeben.
-
Der
Proliferations-Assay wird in Rundboden-Mikrotiterplatten mit 96
Vertiefungen bei 37°C,
5% CO2, für 2–3 Tage durchgeführt. Die
Vertiefungen werden mit 1 μCi 3H-Thymidin für 18 Stunden vor Kultivierungsende
gepulst und unter Verwendung eines Skatron-Zellerntegeräts geerntet.
Der Einbau von 3H-Thymidin in [TEXT FEHLT]
-
Dann
wird als Maß einer
T-Zell-Proliferation bestimmt, indem ein LKB-Flüssig-Szintillationsspektrometer verwendet
wird. Der Grad der Peptid-reaktiven T-Zell-Proliferation weist auf die TH-Zell-Antworten (d. h. klonale Expansion)
hin, die in den Mäusen
nach Immunisierung stattgefunden haben.
-
Beispiel 8 – Lösliches
Peptid-gebundene MHC/Ig-vermittelte Inhibition der EAE-Induktion in SJL-Mäusen
-
Experimentelle
allergische Enzephalomyelitis (EAE) ist eine Autoimmunerkrankung
in Mäusen
und dient als Tiermodell für
multiple Sklerose. Enzephalitogene Regionen von zwei Proteinen,
basisches Myelinprotein (MBP 91–103)
und Proteolipoprotein (PLP 139–151)
sind definiert worden. In dem empfindlichen SJL-Mausstamm kann EAE induziert werden,
so dass diese nach einer Immunisierung mit dem enzephalitogenen
Peptid oder einem adoptiven Transfer von MBP-reaktiven T-Zellen ausgelöst wird.
Zur Bestimmung, ob eine Behandlung mit löslichen MHC-Fusionskomplexen
wie MBP 91–103/MHC-I-As/Ig- und PLP 139–151/MHC-I-As/Ig-Komplex
eine EAE-Entwicklung nach der T-Zell-Aktivierung verhindern wird,
können SJL-Mäuse mit
dem untersuchten MHC-Fusionskomplex, z. B. MBP 91–103 und
PLP 139–151
in reaktiven T-Zell-Blastozyten in vivo injiziert werden.
-
Um
EAE in SJL-Mäusen
mit MBP 91–103
zu induzieren, werden Mäuse
mit 400 μg
MBP 91–103
in vollständigem
Freund's Adjuvans
auf dem Zungenrücken
immunisiert. 10 bis 14 Tage später
werden regional vorkommende Lymphknotenzellen wie oben beschrieben
geerntet und in Platten mit 24 Vertiefungen bei einer Konzentration
von 6 × 106 Zellen pro Vertiefung in 1,5 ml RPMI 1640-Medium/10%
fötales
Rinderserum/1% Penicillin/Streptomycin mit einem Zusatz von MBP
bei 50 μg/ml
kultiviert. Nach einer 4-tägigen
in vitro-Stimulation werden MBP 91–103-reaktive T-Zell-Blastozyten über einen
Ficoll/Hypaque-Dichtegradienten geerntet, zweimal in PBS gewaschen
und 1,3 × 107 Zellen werden in jede Maus injiziert. Mäuse, die
enzephalitogene MBP 91–103-reaktive
T-Zellen erhielten, erhielten dann entweder 100 μg lösliches MBP 91–103/I-As/Ig, 100 μg MBP
1–14/I-As/Ig (die Negativkontrolle) oder normale
Kochsalzlösung
an den Tagen 0, 3 und 7 i. v. (Gesamtdosis 300 μg). Klinische und histologische
Beurteilungen werden durchgeführt,
um zu bestätigen,
dass das MBP 91–103/I-As/Ig die Entwicklung von EAE in diesen Mäusen inhibiert
hat.
-
Um
EAE in SJL-Mäusen
mit dem PLP-Peptid 139–151
zu induzieren, wurden Mäuse
mit dem PLP-Peptid 139–151,
das in PBS gelöst
war, immunisiert und mit vollständigem
Freund's Adjuvans,
das Mycobacterium tuberculosis H37Ra bei 4 mg/ml enthält, in einem
1 : 1-Verhältnis
vermischt. Mäuse
werden mit 150 μg
des Peptid-Adjuvans-Gemisches injiziert. Am gleichen Tag und 48
Stunden später
wurden an alle Tiere 400 ng Pertussis-Toxin verabreicht. Der adoptive
Transfer von EAE wurde dann wie oben beschrieben durchgeführt. PLP
139–151/I-As/Ig wurde statt MBP 91–103/I-As/Ig
verwendet, um die Entwicklung von EAE zu verhindern.
-
Beispiel 9 – Antikörper-Antwort
in Mäusen,
die mit den Peptid-gebundenen MHC-Expressionsvektoren vakziniert
wurden
-
Der
folgende Assay (veranschaulicht mit PEE-IAd/OVA)
zeigt, wie eine Immunantwort in einem Säugetier gemäß der Erfindung durch Verabreichung
(z. B. IM) eines oder mehrerer präsentierender Peptid-gebundener
MHC-Expressionsvektoren induziert werden kann und dass eine Co-Verabreichung
von DNA, die für einen
co-stimulatorischen Faktor wie B7-1(oder B7-2)-Expressionsvektor
kodiert, angewendet werden kann, um die Immunantwort, wie oben diskutiert,
weiter zu steigern. Dieses System stellt ein einzigartiges Verfahren zum
Induzieren von Immunantworten (einschließlich der Bereitstellung einer
Impfung gegenüber
einer gezielten Erkrankung) bereit, das die Komplexitäten einer
Antigen-Aufnahme und -Verarbeitung umgeht.
-
BALB/c-Mäuse (5 pro
Gruppe) wurden intramuskulär
(IM) in beiden Hinterbeinen mit 100 μg von Folgendem injiziert: (1)
PEE-IAd/OVA, das die kodierenden Regionen
von Ova 323–339/I-Ad unter der Kontrolle des CMV-Promotors trägt, (b)
pCMV/B7-1 oder pCMV/B7-2, der die kodierenden Regionen des B7-1-
oder B7-2-Gens unter der Kontrolle des CMV-Promotors enthält, (c)
PEE-IAd/OVA und entweder pCMV/B7-1 oder pCMV/B7-2,
(d) PEE-IAd/HEL, der die kodierende Region
HEL 74–86/I-Ad unter der Kontrolle des CMV-Promotors trägt, (e)
PEE-IAd/HEL und entweder pCMV/B7-1 oder
pCMV/B7-2 oder (f) PEE-IAd, der die kodierende Region
von I-Ad unter der Kontrolle des CMV-Promotors
enthält.
Injektionen werden nach 0, 3 und 6 Wochen gegeben.
-
Nach
0, 2, 5 und 8 Wochen post-initialer Injektion wird Blut von jeder
Maus durch Schwanzblutung, wie in Beispiel 6 beschrieben, gesammelt.
Das Blut wird bei etwa 14000 g für
3–5 Minuten
zentrifugiert und das Serum gesammelt.
-
Assays
werden in Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen (Maxisorp F8; Nunc,
Inc.) durchgeführt,
die mit 1–50 μg/ml mit
OVA-KLH und HEL-KLH unter Verwendung eines Tris-HCl-Beschichtungspuffers,
pH 8,5, beschichtet. Die Platten werden mit einem drucksensitiven
Film bedeckt (Falcon, Becton Dickinson, Oxnard, CA) und über Nacht
bei 4°C
inkubiert. Die Platten werden dann mit Waschlösung gewaschen (Imidazol/NaCl/0,4% Tween-20)
und durch Zusatz von 100 μl/Vertiefung
einer 3%igen BSA-Lösung
blockiert. Nach Inkubation auf einem Platten-Rotationsgerät bei Raumtemperatur
für 30
Minuten wurden die Platten fünfmal
mit Waschlösung gewaschen.
Maus-Serum wird 1 : 500 in Proben-/Konjugat-Verdünnungsmittel (2% Gelatine +
0,1% Tween-20 in TBS) verdünnt
und dann zweifach seriell auf der Platte verdünnt. Proben der Maus-Seren
werden sowohl auf OVA-KLH- als auch HEL-KLH-beschichtete Platten
laufen gelassen, um diese auf Kreuzreaktivität zu testen. Nach Inkubation
auf einem Platten-Rotationsgerät
bei Raumtemperatur für
30 Minuten werden die Platten fünfmal
mit Waschlösung
gewaschen und dann werden 100 μl
der Ziegen-anti-Maus-IgG-HRP-Konjugate
(Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN, 1 : 100-Verdünnung in
Proben-/Konjugat-Verdünnungsmittel)
zu den passenden Platten zugeführt.
Nach Inkubation auf einem Platten-Rotationsgerät bei Raumtemperatur für 30 Minuten
werden die Platten fünfmal
mit Waschlösung
gewaschen und dann mit 100 μg/Vertiefung
eines ABTS-Entwicklungssubstrats (Kirkgaard & Perry Laboratories, Inc., Gaithersburg,
MD) für
10 Minuten auf einem Platten-Rotationsgerät bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Reaktionen werden mit 100 μl/Vertiefung Quench-Puffer gestoppt
(Kirkgaard & Perry
Laboratories, Inc., Gaithersburg, MD) und der Absorptionswert wird
unter Verwendung eines automatisierten Mikrotiterplatten-ELISA-Lesegeräts (Ceres
UV900HI, Bioteck, Winooski, Vermont) bei 405 nm gelesen. Der Titer
kann bestimmt werden, indem die abgelesene Absorption gegenüber dem
Log der Verdünnungen
der Proben aufgetragen wird und die Verdünnung beim Mittelpunkt bestimmt
wird (50% der Absorption).
-
Beispiel 10 – Detektion
von Peptid-spezifischen T-Zellen nach Induktion einer Immunantwort
mit Peptid-gebundenen MHC-Expressionsvektoren
-
Zur
Bestimmung, ob eine intramuskuläre
Injektion von DNA Mäuse
erfolgreich immunisiert hat, um eine T-Helfer-Zell-Antwort gegenüber Ovalbumin
aufzubauen, kann ein Ovalbumin-spezifischer T-Zell-Proliferations-Assay
eingesetzt werden. Mäuse
werden entsprechend dem in Beispiel 9 beschriebenen Protokoll immunisiert
und T-Zellen werden aus den Inguinal- und Paraaorta-Lymphknoten
7 Tage nach der zweiten Immunisierung präpariert.
-
Die
Suspension wird von Antigen-präsentierenden
Zellen durch Inkubation auf Nylonwolle und Sephadex G-10-Säulen depletiert
und die entstehenden aufgereinigten T-Zell-Populationen werden mit
APCs inkubiert, die entweder mit dem OVA 323–339-Peptid oder dem HEL 74–86-Peptid
gepulst worden sind. Aktivierte B-Zellen aus BALB/c-Mäusen werden
als Antigen-präsentierende
Zellen in dem Proliferations-Assay verwendet. B-Zellen werden durch
Kultivierung von Milzzellen mit 50 μg/ml LPS für 48 bis 72 Stunden hergestellt,
wobei nach dieser Zeit aktivierte Zellen durch Dichtegradienten-Zentrifugation
mit Lymphoprep isoliert werden. Aktivierte B-Zellen werden dann
entweder mit dem Ova 323–339-Peptid
oder dem HEL 74–86-Peptid
für 3 Stunden
gepulst, intensiv gewaschen, mit Paraformaldehyd fixiert, um die
Proliferation von B-Zellen zu inhibieren, und zu den gereinigten
T-Zellen hinzugefügt.
-
Der
Proliferations-Assay wird in Rundboden-Mikrotiterplatten mit 96
Vertiefungen bei 37°C,
5% CO2, für 3–5 Tage durchgeführt. Vertiefungen
werden mit 1 μCi 3H-Thymidin für 18 Stunden vor Kultivierungsende gepulst
und unter Verwendung eines Skatron-Zellerntegeräts geerntet. Der Einbau von 3H-Thymidin in DNA als Maß der T-Zell-Proliferation
wird unter Verwendung eines LKB-Flüssig-Szintillationsspektrometers bestimmt.
Der Grad der Peptid-reaktiven T-Zell-Proliferation weist auf die
T-Zell-Antworten (d. h. klonale Expansion) hin, die in den Mäusen nach
der Immunisierung stattgefunden haben.
-
Beispiel 11 – Suppression
einer Autoimmunerkrankung in Mäusen,
die mit TcR-antagonistischen
Peptid-gebundenen MHC-Expressionsvektoren injiziert wurden
-
Die
Beispiele 3 und 9–10
oben zeigen die Verfahrensweisen, die zur Stimulation von Immunantworten über MHC-Fusionskomplexe
verwendet wurden. Wie oben diskutiert, können ähnliche Verfahren eingesetzt werden,
um Immunantworten durch Verwendung von TcR-antagonistischen Peptiden,
die an die MHC-Moleküle
gebunden sind, zu inhibieren, d. h. das präsentierende Peptid, das kovalent
an das MHC-Peptid gebunden ist, ist ein TcR-Antagonist oder Teil-Agonist.
Wie in Beispiel 1 beschrieben, ist das PLP-Peptid 139–151 zur Induktion
von EAE in SJL-Mäusen
fähig.
Analoga dieses Peptids wurden auf TcR-antagonistische Aktivität auf einem
Feld von I-As-beschränkten, PLP 139–151-spezifischen
T-Zell- Klonen charakterisiert.
Zwei verschiedene Analoga, PLP-W144Y (HSLGKYLGHPDKF) (SEQ ID NO:
22) und PLP-W144L (HSLGKLLGHPDKF) (SEQ ID NO: 23), wurden als besonders
nützlich
für die
Inhibition der in vitro-T-Zell-Proliferation
in den meisten getesteten T-Zell-Klonen gefunden [A. Franco et al.,
Eur. J. Immunol. 24: 940–946
(1994)]. Als ein Modellsystem können
Vektoren, die zur Co-Expression der PLP-Peptid-Analogon-gebundenen
I-As-β-Ketten-
oder der I-As-α-Ketten-Moleküle mit voller
Länge fähig sind,
konstruiert werden. Die Vektorkonstruktion ist im Wesentlichen ähnlich der
in dem Beispiel 3 oben beschriebenen. Das native PLP 139–151-gebundene
MHC-Konstrukt dient als eine Positiv(antigenische)-Kontrolle. Diese
Vektor-DNAs (mit und ohne den B7- oder B7-2-Expressionsvektoren)
werden in geeigneter Weise IM in SJL-Mäusen vor und während der
Induktion von EAE injiziert (siehe Beispiel 9 für die Injektionsverfahren).
EAE kann durch den adoptiven Transfer von PLP 139–151-reaktiven
TH-Zellen durch die in Beispiel 8 oben beschriebenen
Verfahren induziert werden. Klinische und histologische Bewertungen
werden durchgeführt,
um zu bestätigen,
dass die PLP-Antagonisten/I-As-Expresionsvektor-Injektion
durch die Entwicklung von EAE in den Mäusen inhibiert war.
-
Beispiel 12 – Konstruktion
von Peptid mit voller Länge-gebundenen
I-Ad-MHC-Expressionsvektoren
-
Vektoren,
die zur Co-Expression der I-Ad-α-Ketten-
mit voller Länge
und Peptid-gebundenen I-Ad-β-Ketten-Molekülen fähig sind,
wurden, wie in 19 der Zeichnungen beschrieben,
und durch dieselben oder ähnliche
Verfahren, wie in dem Beispiel 3 oben offenbart, hergestellt. Bei
den I-Ad-Genen wurde Gesamt-RNA aus der B-Zell-Lymphom-A20-Zelllinie
der Maus isoliert. Kurz gesagt wurden 1 × 108 A20-Zellen (American
Type Collection Culture Zugangs-Nr. TIB 208) in 6 ml eiskaltem 4
M Guanidiniumthiocyanat, 0,1 M Tris-HCl, pH 7,5, unter Verwendung
eines Gewebeaufbruch-Homogenisierers für 5 Minuten homogenisiert. Nach
der Homogenisierung wurde Natriumsarcosyl mit einer Endkonzentration
von 0,5% zugeführt
und die Lösung
wurde stark gemischt. Das Homogenat wurde bei 5000 g für 10 Minuten
zentrifugiert und der Überstand wurde
auf 10 ml mit 4 M Guanidiniumcyanat, 0,1 M Tris-HCl, pH 7,5, 0,5%
Natriumsarcosyl-Puffer, aufgefüllt. Der Überstand
wurde vorsichtig auf die Oberseite eines 3,5-ml-Kissens aus 5,7
M CsCl, 0,01 M EDTA, pH 7,5, in einem durchsichtigen SW41-Ultrazentrifugationsröhrchen beschichtet.
Die Proben wurden in einem SW41-Rotor bei 32000 Upm für 24 Stunden
bei 20°C
zentrifugiert. Nach der Zentrifugation wurde der Überstand
vorsichtig entfernt und das RNA-Pellet wurde mit 70% Ethanol gewaschen.
Die RNA wurde in 350 μl
3 M Natriumacetat und 970 μl
Ethanol gelöst.
Dieses Verfahren ergab etwa 370 μg
Gesamt-RNA. Die RNA wurde auf 5 μg/ml
mit DEPC-behandeltem Wasser resuspendiert und für eine RT-PCR-Klonierung der
I-Ad-Gene verwendet.
-
Um
die I-Ad-α-Kette
mit voller Länge
zu isolieren, wurde A20-Gesamt-RNA (5 μg) zu cDNA unter Verwendung
von M-MLV-Reverse Transkriptase (GIBCO-BRL) und einer α-Ketten-TM-spezifischen
Primer-Anlagerung (Oligonukleotid OPR139) entsprechend den empfohlenen
Verfahren des Herstellers umgewandelt. Diese cDNA wurde als Matrize
für die
PCR-Amplifikation unter Verwendung eines α-Ketten-Leitsequenz-spezifischen Primers
(OPR136) und einem α-Ketten-TM-spezifischen
Primer (OPR139) verwendet. Siehe 20 der
Zeichnungen, wo die Sequenzen der OPR136- und OPR139-Primer offenbart
sind. Typische PCR-Amplifikationsreaktionen
(100 μl)
enthielten Matrizen-DNA, 10 pmol der passenden Primer, 2,5 Einheiten
Taq-Polymerase, 100 μM
dNTP, 50 mM KCl, 10 mM Tris-HCl, pH 8,3, 1,5 mM MgCl2,
0,01% Gelatine. Die Matrize wurde durch eine anfängliche Inkubation bei 96°C für 5 Minuten
denaturiert, während
die Taq-Polymerase
für einen Heißstart der
Reaktion zugesetzt wurde. Die gewünschten Produkte wurden durch
10 Thermozyklen bei 58°C für 30 Sekunden,
72°C für 1 Minute,
dann 96°C
für 1 Minute,
gefolgt von 20 Schrittzyklen bei 70°C für 1,5 Minuten, dann 96°C für 1 Minute,
amplifiziert. Das entstehende PCR-Produkt (800 bp) enthält eine
5'-XmaI-Stelle und
eine 3'-EcoRI-Stelle
zur Klonierung. Zusätzlich
trägt dieses
Fragment eine Kozak-Konsensus-Sequenz für eine effiziente translationale
Initiation (siehe 18A der Zeichnungen, wo die
Sequenz des PCR-Produkts offenbart ist). Das PCR-Produkt wurde mit
XmaI und EcoRI verdaut, Gel-gereinigt und in XmaI/EcoRI-verdautem
pUC18 ligiert, um den Vektor pJRS163-10 zu erhalten. Nach der Überprüfung der
Sequenz wurde das XmaI/EcoRI-Fragment ausgeschnitten, gereinigt
und zwischen dem CMV-Promotor
und den SV40-poly-A-Stellen des PEE13-Säugetier-Expressionsvektors
(Celltech) subkloniert, was den pJRS164-Vektor ergab.
-
Das
Peptid mit voller Länge-gebundene β-Ketten-Fragment
wurde hergestellt, indem die Leit- und TM-Sequenzen in dem OVA 323–339-Peptid
(SISQAVHAAHAEINEAGR) (SEQ ID NO: 24)-gebundenen β1-β2-Vektor (pB16) wie in Beispiel
1 oben beschrieben eingeführt
wurden. A20-Gesamt-RNA (5 μg)
wurde zu cDNA unter Verwendung von Superscript-MLV- oder M-MLV-Reverse Transkriptase
(GIBCO-BRL) und entweder einer Oligo-dT-spezifischen oder β-Ketten-TM-spezifischen
Primer-Anlagerung (mit OPR135, die Sequenz davon ist in 20 gezeigt) entsprechend den empfohlenen Verfahren
des Herstellers umgewandelt. Diese cDNAs wurden als Matrize für die PCR-Amplifikationen
unter Verwendung von entweder einem Paar β-Ketten-Leitsequenz-spezifischen
Primern (OPR132/OPR133; die Sequenzen dieser Primer sind in 20 der Zeichnungen offenbart) und einem Paar β-Ketten-TM-spezifischen
Primern (OPR134/OPR135; die Sequenzen dieser Primer sind in 20 der Zeichnungen offenbart) verwendet. Die PCR-Amplifikationsbedingungen waren ähnlich den
oben beschriebenen in diesem Beispiel. Spezifischer gesagt bestanden
die Thermozyklusbedingungen zur Amplifikation der Leitsequenz aus
10 Thermozyklen bei 60°C
für 1 Minute,
70°C für 1 Minute und
96°C für 1 Minute,
gefolgt von 30 Schrittzyklen bei 70°C für 1 Minute und 96°C für 1 Minute,
wobei die Bedingungen zur Amplifikation der TM-Domäne aus 5
Thermozyklen bei 60°C
für 30
Sekunden, 72°C
für 30 Sekunden
und 96°C
für 1 Minute,
gefolgt von 25 Schrittzyklen bei 70°C für 1 Minute und 96°C für 1 Minute bestanden.
Das 110 bp große β-Leitsequenz-PCR-Produkt
enthält
5'-HindIII- und
XmaI-Stellen und eine 3'-AflII-Stelle
zur Klonierung in den pB16-OVA-Peptid-Linker-β1-β2-Vektor. Der Einschluss der
AflII-Stelle verändert die
letzten zwei Aminosäuren
der I-Ad-β-Ketten-Leitsequenz
zu solchen, wie sie in der IgG-Leitsequenz anzutreffen sind (siehe 18B der Zeichnungen). Das β-Leitsequenz-PCR-Produkt wurde
mit HindIII und XmaI verdaut, Gel-gereinigt und in HindIII/AflII-verdautem
pB16 ligiert, um pDM21 zu ergeben. Das 180 bp große β-TM-PCR-Produkt
enthält
eine 5'-BstXI-Stelle
und 3'-XmaIII- und
EcoRI-Stellen zur Klonierung in den pDM21-Vektor. Das β-TM-PCR-Produkt wurde mit BstXI
und EcoRI verdaut, Gel-gereinigt und in BstXI/EcoRI-verdautem pDM21
ligiert, um den pVW229-Vektor zu ergeben. Dieser Vektor wurde mit
XmaI und EcoRI verdaut, um die Peptid-gebundenen α-Ketten-Genfragmente
mit voller Länge
zur Klonierung zwischen dem CMV-Promotor und den SV40-poly-A-Stellen
des PEE6-Säugetier-Expressionsvektors
(Celltech) zu erzeugen. Diese Fragmente tragen auch die Kozak-Konsensus-Sequenz
(CCACCATG) (SEQ ID NO: 2) für
eine effiziente translationale Initiation (siehe 18A der Zeichnungen). Der entstehende pVW231 wurde
mit BglII und BamHI verdaut. Der CMV-Promotor/Peptid-β-Ketten-Fragmente
wurde Gel-gereinigt und in BamHI-verdautem pJRS164 ligiert, um den
endgültigen
pJRS165.1-Expressionsvektor zu erzeugen, der die I-Ad-
und OVA-gebundenen β-Ketten-Gene
mit voller Länge
enthielt.
-
Zusätzliche
Plasmide, die das I-Ad-α-Ketten-Gen mit voller Länge und
entweder das β-Ketten-Gen ohne
ein gebundenes Peptid oder mit dem HEL 74–86-Peptid (NLCNIPSCALLSS)
(SEQ ID NO: 25) enthielten, wurden wie in dem Schema der 19 der Zeichnungen hergestellt und dienten als
Kontrollen bei den Induktionsstudien. Die AflII/BstXI-Fragmente
von pBC1 und pB4 (wie in Beispiel 1 oben offenbart) enthielten die
Linker-β1-β2-Region
bzw. die HEL-Peptid-Linker-β1-β2-Region
wurde ausgeschnitten, Gel-gereinigt und in AflII/BstXI-verdautem
pVW229 ligiert. Die entstehenden Vektoren pFB12 und pFBH3 besitzen
XmaI/EcoRI-Fragmente und enthalten das β-Ketten-Gen mit voller Länge, das
entweder an kein Plasmid oder an das HEL-Peptid gebunden ist. Diese
Fragmente wurden ausgeschnitten, Gel-gereinigt und zwischen dem
CMV-Promotor und den SV-poly-A-Stellen von XmaI/EcoRI-verdautem
PEE6 ligiert, was die pB1 und pBH4 ergab. Diese Vektoren wurden
mit BglII und BamHI verdaut und die CMV-Promotor/β-Ketten-Fragmente
wurden Gel-gereinigt und in den BamHI-verdauten pJRS164 ligiert, um pAB5,
den Expressionsvektor, der die I-Ad-α- und β-Ketten-Gene
mit voller Länge
ohne ein gebundenes Peptid enthält,
und pABH1, den Expressionsvektor, der I-Ad-α mit voller
Länge und
HEL-gebundene β-Ketten-Gene
enthält,
zu erzeugen. Beispiele der zuvor genannten Plasmide pJRS165.1, pAB5
und pABH1 (Hinterlegungs-Nr. 97301, 97032 bzw. 97033) wurden bei
der American Type Culture Collection, Rockville, Maryland, hinterlegt.
-
Das
murine B7-1-Gen wurde aus einer Plasmid-MB7-PCR2-Matrize, die das
B7-Gen (zur Verfügung gestellt
von E. Podack, Univ. of Miami) enthält, amplifiziert. Diese Reaktionen
wurden mit Ultima-Polymerase (Perkin-Elmer) entsprechend den empfohlenen
Verfahren des Herstellers unter Verwendung der B7-spezifischen Primer
B7-1-2F und B7-1-2B (die Sequenzen dieser Primer sind in 20 der Zeichnungen offenbart) durchgeführt. Die
Thermozyklusbedingungen bestanden aus 20 Thermozyklen bei 60°C für 30 Sekunden, 72°C für 1,5 Minuten
und 96°C
für 1 Minute,
gefolgt von 10 Schrittzyklen bei 72°C für 1,5 Minuten und 96°C für 1 Minute.
Das erzeugte PCR-Produkt trägt
5'- und 3'-NotI-Stäme zur Klonierung.
Dieses Fragment trägt auch
die Kozak-Konsensus-Sequenz (CCACCATG) (SEQ ID NO: 2) für eine effiziente
translationale Initiation. Das Produkt wurde mit NotI verdaut, Gel-gereinigt
und zwischen dem CMV-Promotor und den SV-poly-A-Stellen des NotI-verdauten
pCMVβ-Säugetier-Expressionsvektors
ligiert (Clonetech). Der entstehende Vekor wurde als pUB719 bezeichnet.
-
Beispiel 13 – Entwicklung
einer Zelllinie, die einen funktionellen Fusionskomplex auf de Zelloberfläche exprimiert
-
Wie
weiter unten im Detail beschrieben, wurde ein muriner B-Zell-Tumor
(NSO; H-2d-Hintergrund) mit dem pJRS165.1-Konstrukt
transfiziert (murine I-Ad/OVA 323–339, in
Beispiel 12 oben beschrieben) und es wurde durch Durchflusszytometrie-Analyse
der Zelloberfläche
gezeigt, dass er den MHC-Teil des Fusionskomplexes exprimiert. Zusätzlich wurde
gezeigt, dass der Fusionskomplex, der auf diesen Zellen exprimiert
wurde, zur Modulation der Aktivität des passenden T-Zell-Rezeptors
(TcR) durch Induktion der IL-2-Produktion in dem I-Ad-beschränkten, OVA-Peptid
323–339-spezifischen
T-Zell-Hybridom DO11.10 fähig
ist. Die Ergebnisse zeigen unter anderm, dass (1) das kovalent gebundene
Fusionspeptid in die Bindungsspalte des MHC unter Beibehaltung der
Konformation des MHC beladen werden kann, (2) die Peptid/MHC-Fusion
die funktionelle Integrität
des MHC-Moleküls
beibehält
(d. h. es ist in der Lage, den TcR zu binden und die Peptid-spezifischen T-Zellen
zu aktivieren) und (3) die gewöhnlichen
physiologischen Mechanismen für
eine Peptidbeladung von MHC-Molekülen und eine anschließende Antigen-Präsentation
durch die vorliegende Erfindung umgangen werden können.
-
A. Erzeugung von transfizierten
Lymphozyten
-
Die
murine NSO-B-Zell-Tumorlinie wurde entsprechend der Anleitung von
Celltech, Glutamine Synthetase Gene Amplification System, mit geringfügigen Abweichungen
transfiziert. Dieses Verfahren setzt Elektroporation ein, um Säugetierzellen
mit einem Vektor (PEE-13), der die kodierende Region der Glutamin-Synthetase enthält, zu transfizieren.
Transfizierte Zellen haben die Fähigkeit,
Glutamin zu synthetisieren, so dass sie ohne exogene Zufuhr überleben.
Eine Selektion von transformierten Klonen wurde durchgeführt, indem
die Zellen isoliert wurden, die in Glutamin-freiem Medium wachsen.
Kurz gesagt wurden 1 × 107 NSO-Zellen zweimal in eiskaltem PBS gewaschen
und in 760 μl
kaltem PBS resuspendiert. 40 μg
(40 μl bei
1 μg/ml)
SalI-verdautem pJRS165.1 (siehe Beispiel 12 oben) Plasmid-DNA wurde
zu den Zellen in einer Elektroporationskuvette (0,4 cm) zugegeben.
Das Zell/DNA-Gemisch wurde auf Eis für 5 Minuten platziert und die
Zellen wurden dann unter Verwendung eines Gene Pulser (Biorad) elektroporiert,
der einen Puls von 250 Volt, 960 μFd,
abgibt. Die gepulsten Zellen wurden für 2–5 Minuten auf Eis platziert,
aus der Kuvette entfernt und zu 30 ml nicht-selektivem Medium zugegeben
(IMDM, 10% FBS, 2 mM L-Glutamin, Penicillin/Streptomycin). Die Zellen wurden
in flachbödigen
Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen zu 50 μl/Vertiefung ausplattiert (4
Platten, Zellsuspension in 30 ml Medium wie oben; 5 Platten, Zellsuspension
1 : 4 verdünnt;
5 Platten, Zellsuspension 1 : 20 verdünnt) und dann mit 5% CO2 bei 37°C
inkubiert. Für
die Negativkontrolle wurde dieselbe Prozedur der Elektroporation
und Ausplattierung durchgeführt,
mit der Ausnahme, dass die DNA weggelassen wurde. Am nächsten Tag
wurden 150 μl
des selektiven Mediums [IMDM, 10% dialysiertes FBS, Penicillin/Streptomycin,
Nukleoside (6 μg/ml
A, G, C und U; 2 μg/ml
T), 60 μg/ml
Glutamat und Asparagin] zu jeder Vertiefung zugegeben. Die Platten
wurden mit selektivem Medium wöchentlich
gefüllt,
indem 100 μl/Vertiefung
des verwendeten Mediums entfernt wurden und 100 μl/Vertiefung des frischen Mediums
zugesetzt wurden, was es den Zellen ermöglichte, das Medium von sämtlichem
restlichem Glutamin allmählich
zu depletieren. Nur solche Zellen, die transformiert worden sind,
werden überleben;
Kolonien werden in 14–21
Tagen nachweisbar. Die Kolonien oder Klone wurden expandiert und
auf die Expression eines Oberflächen-MHC-Klasse-II-Fusionskomplexes mit
korrekter Konformation, wie unten beschrieben, durchmustert.
-
B. Konformation des MHC/Peptid-Fusionskonstrukts
-
Klone,
die durch die oben genannte Transfektion erzeugt wurden, wurden
auf Expression des Klasse-II-MHC-Fusionskomplexes bei Spiegeln analysiert,
die signifikant höher
waren als die der Elternzelle NSO. NSO/IAd/OVA-Klone
(1 × 105) oder Kontrollzellen, NSO oder A20.1-11
[K. Kim et al., J. Immunol. 122: 549 (1979)], wurden mit FITC-konjugiertem
anti-IAd-Antikörper (Pharmingen, 1 : 100-Verdünnung) in
Färbepuffer (PBS/1%
FBS) für
45 Minuten bei 4°C
im Dunkeln inkubiert. Nach einem dreimaligen Waschen in Färbepuffer wurde
die Fluoreszenz mit einem Beckton Dickinson FACScan-Durchflusszytometer
untersucht. Ein isotypischer nicht-relevanter Antikörper (FITC-konjugierter
anti-IAk, Pharmingen 1 : 100) wurde als
Negativkontrolle verwendet. Die IAd-Fluoreszenzintensität wurde
mit der IAk-Expression verglichen, um die
spezifische Fluoreszenz zu bestimmen (siehe die in der Tabelle unten
beschriebenen Ergebnisse). In dieser Tabelle sind die Daten als
grüne Fluoreszenz
des Peak-Kanals gezeigt, was ein Maß für die Fluoreszenzintensität ist und
somit ein Maß für die Dichte
der auf der Zelloberfläche
exprimierten IAd-Moleküle. Die Zelllinie der Negativkontrolle (NSO)
hat einen Peak bei Kanal 67 und die Positivkontrolle (A20.1-11)
bei Kanal 1322. Die Klone, die eine höhere Peak-Fluoreszenz als die
von Kanal 100 aufwie sen, wurden für die weitere Analyse der Funktionalität des Fusionsproteins
ausgewählt.
Die in Tabelle 1 aufgelisteten Klone wurden als Masse wachsen gelassen,
gefroren und für
die zukünftige
Verwendung gelagert. Da der Antikörper das MHC-Molekül mit der
Konformation erkennt, bedeutet die Fähigkeit, den MHC-Fusionskomplex
auf der Zelloberfläche
mit einem Antikörper
nachzuweisen, dass die Konformation der MHC-Klasse-II in dem rekombinanten
Fusionskomplex erhalten geblieben ist.
-
TABELLE
1
IA
d-Expression auf NSO/IA
d/OVA-Klonen (in Fluoreszenz des Peak-Kanals)
-
C. Demonstration der funktionellen
Aktivität
des MHC-Fusionskomplexes
-
Um
die biologisch relevante Aktivität
dieser rekombinanten Proteinmoleküle zu verifizieren, wurde die Fähigkeit
der Moleküle,
mit dem passenden T-Zell-Rezeptor in vitro auf eine Antigen-spezifische
Weise zu interagieren und die Aktivierung der T-Zelle zu verursachen,
bewertet.
-
Ein
murines T-Zell-Hybridom, DO11.10 [Shimonkevitz, R. et al. (1983)
J. Exp. Med. 158: 303], wurde verwendet, das auf dessen Oberfläche einen
T-Zell-Rezeptor exprimiert, der für ein 21 Aminosäure-Peptid-Fragment
(A2A 323–339),
das sich von dem Hühnchenei-Ovalbumin
(OVA) ableitet, spezifisch ist. Dieses Peptid kann dem DO11.10 nur
durch Antigen-präsentierende
Zellen (APC), die das murine Klasse-II-MHC-Molekül I-Ad exprimieren,
präsentiert
werden. Wenn das Peptid durch die passende APC präsentiert
wird, werden DO11.10-Zellen darauf durch die Erzeugung von IL-2
reagieren, was dann als Maß der
T-Zell-Aktivierung
analysiert werden kann. Die Zelllinie, die als eine Positivkontrolle
diente, war A20.1-11, die I-Ad auf dessen
Oberfläche
exprimiert. Kurz gesagt wurden A20.1-11-Zellen (1 × 105/Vertiefung) zusammen mit dem Peptid (1 μg/Vertiefung)
und den DO11.10-Zellen (2 × 105/Vertiefung) für 24 Stunden bei 37°C in einer
Atmosphäre
von 5% CO2 inkubiert. NSO-Zellen (als Negativkontrolle)
und NSO/IAd/OVA-Klone (1 × 105) wurden mit DO11.10-Zellen in der Abwesenheit
des Peptids inkubiert. Kulturen wurden in vollständigem Kulturmedium (RPMI 1640,
10% FBS, Penicillin/Streptomycin, 2 mM L-Glutamin und 5 × 10–5 M
2-Mercaptoethanol) in flachbödigen
Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen durchgeführt. Nach 24 Stunden wurden
die Kulturüberstände auf das
Vorliegen von DO11.10-abgeleitetem IL-2 unter Verwendung der IL-2-abhängigen murinen
T-Zelllinie CTLL-2, wie unten beschrieben, untersucht.
-
Kurz
gesagt wurden zweifache Serienverdünnungen von jedem Kulturüberstand
in vollständigem
Medium in flachbödigen
Mikrotiterplatten hergestellt und 1 × 104 CTLL-2-Zellen
wurden zu jeder Vertiefung zugegeben. Nach 16–20 Stunden wurden die Vertiefungen
der Negativkontrolle (CTLL-2 kultiviert mit Medium alleine) und
die Vertiefungen der Positivkontrolle (CTLL-2-Zellen kultiviert
mit rIL-2) mikroskopisch
untersucht und bei dem Punkt, an dem die Negativkontroll-Zellen zu etwa 90%
abgestorben waren, während
die Positivkontroll-Zellen noch aktiv proliferierten, wurde MTT
(2 mg/ml in PBS; 25 μl/Vertiefung)
zugegeben und die Platten wurden für weitere 4 Stunden zurück in den
Inkubator gestellt. Zu diesem Zeitpunkt wurden blaue Kristalle von Formazan,
die sich in aktiv metabolisierenden Zellen gebildet haben, durch
den Zusatz von 150 μl
0,4 N HCl in Isopropanol pro Vertiefung gelöst. Nach vorsichtigem Mischen
wurde die O. D. bei 562 nm unter Verwendung eines Ceres UV900HI-Platten-Lesegeräts bestimmt.
Die Daten, die die funktionelle Aktivität der oben diskutierten vier
Klone zusammen mit den geeigneten Negativ(NSO)-Kontrollen zeigen,
sind in 21 der Zeichnungen gezeigt
und stellen ein Diagramm dar, das den O. D.-Wert der ersten vier
Verdünnungen
des DO11.10-Kulturüberstands
als ein Maß der
T-Zell-Aktivierung
zeigt.
-
Diese
Ergebnisse verdeutlichen, dass der MHC-Peptid-Komplex, der auf diesen
transfizierten Zellen exprimiert wird, insofern biologisch funktionell
ist, als er den TcR auf DO11.10 beansprucht und die Herstellung von
IL-2 auslöst.
Diese Ergebnisse zeigen, dass manipulierte Zellen, die spezifische
MHC/Peptidkonstrukte in der Abwesenheit von co-stimulatorischen
Signalen exprimieren, von klinischer Wichtigkeit für solche
Krankheitszustände
sein können,
in denen eine unangemessene Immunantwort gegenüber einem Peptid pathologische
Konsequenzen für
den Wirt bewirkt, beispielsweise wie bei einer Allergie oder bei
bestimmten Autoimmunerkrankungen. Diese Technik hat auch das Potential, über eine
weitere Manipulation der veränderten
Zellen als ein Vektor zur Abgabe eines positiven Signals zur Immunisierung
zu dienen.
-
Beispiel 14 – Assay
zur Immuninduktion oder -suppression durch Zellen, die den MHC-Fusionskomplex
exprimieren
-
Der
folgende Assay kann eingesetzt werden, um die Fähigkeit von erfindungsgemäßen Zelllinien
des MHC-Fusionskomplexes (d. h. Zellen, in denen DNA, die für einen
MHC-Fusionskomplex kodiert, eingeführt worden ist) zur Induktion
oder Suppression einer Immunantwort in einem Wirt, an den die Zellen
verabreicht worden sind, zu bewerten.
-
Die
folgende beispielhafte Darstellung des Assays verwendet ein Tiermodell
zur Immunisierung mit dem Ovalbumin-Peptid 323–339 und eine Manipulation
der Antwort auf das Peptid unter Verwendung von Zellen, die den
veränderten
Fusionskomplex exprimieren, wie in Beispiel 13 oben beschrieben.
Die Verfahrensweise dieses Beispiels kann für eine Vielzahl von MHC-Fusionskomplexen
angewendet werden, die ein präsentierendes
Peptid enthalten, das eine Immunantwort in Säugetieren modulieren (d. h.
supprimieren oder induzieren) kann und das an ein MHC-Molekül gebunden
werden kann, beispielsweise über
einen oben beschriebenen flexiblen Linker.
-
Die
Zellen, die in diesem Assay eingesetzt werden können (NSO/IAd/OVA.B2,
NSO/IAd/OVA.B4, NSO/IAd/OVA.B5
und NSO/IAd/OVA.A4) werden mit DNA des MHC/OVA
323–339-Fusionskomplexes, pJRS165.1
(siehe Beispiele 12 und 13 oben) transfiziert. Diese Zellen exprimieren
nur geringe Spiegel von co-stimulatorischen Molekülen (d.
h. eine nicht-wirksame Menge der T-Zell-Proliferation) und sind
daher nicht fähig,
das anfängliche
Priming-Ereignis zur Induktion der Immunität gegenüber dem Peptid einzuleiten
(es ist auf dem Gebiet bekannt, dass B-Zellen zur Aktivierung von
Gedächtnis-T-Zellen
fähig sind,
jedoch sind sie im Gegensatz zu "professionellen
APC" nicht in der
Lage, das zur Induktion der Immunität erforderliche Signal abzugeben).
Die Injektion dieser Zellen in einen histokompatiblen Wirt kann
zu einer Interaktion mit T-Zellen in der Abwesenheit von co-stimulatorischen
Molekülen
führen
und dadurch zur Induktion einer Antigen-spezifischen Unempfänglichkeit
oder T-Zell-Toleranz.
-
Der
Assay kann insbesondere wie folgt durchgeführt werden. BALB/c(IAd)-Mäuse (3–4 pro Gruppe) werden
i. v. in den Schwanz oder s. c. am Ende des Schwanzes mit den in
Tabelle 2 unten aufgeführten
Zellen oder Reagenzien injiziert. Die Zellen werden in PBS gewaschen,
zu 1 × 108/ml in PBS resuspendiert und in die Schwanzvene
injiziert (0,1 ml; 1 × 107 Zellen/Maus). Das Ovalbumin-Peptid (2 mg/ml in
PBS) wird mit vollständigem
Freund's Adjuvans,
das Mycobacterium tuberculosis H37Ra enthält, in einem 1 : 1 v/v-Verhältnis vermischt.
50 μl werden
s. c. in jeder Seite am Ende des Schwanzes injiziert. 7 Tage nach
der letzten Injektion werden die Lymphknoten (Inguinal-, paraaortische,
Hals-, Achsel-, Oberarmlymphknoten) entfernt und homogenisiert,
um eine Einzelzell-Suspension
zu erhalten. Lymphknoten aus einzelnen Mäusen aus einer Gruppe wurden
getrennt verarbeitet. Die T-Zellen wurden aus den Lymphknoten-Populationen durch
Passagierung der Zellsuspensionen über G-10 und Nylonwolle aufgereinigt,
um anhaftende Zellen zu entfernen. Antigen-präsentierende Zellen werden aus
der Milz von natürlichen
BALB/c-Mäusen
durch Homogenisierung der Milz hergestellt, um eine Einzelzell-Suspension
durch Lyse der Erythrozyten unter Verwendung von Gey's Lösung, Behandlung
mit Mitomycin C (100 μg/ml
in RPMI 1640/1% FBS für
1 Stunde bei 37°C)
zu erhalten, um die APC-Proliferation zu inhibieren, und durch drei
Waschschritte, um restliches Mitomycin C zu entfernen. Assays zur
Induktion einer T-Zell-Antwort werden in rundbödigen Mikrotiterplatten mit
96 Vertiefungen durchgeführt. 2–4 × 105 T-Zellen
werden mit 2–4 × 105 APC vermischt. Jede T-Zell-APC-Kombination
wird dreifach mit und ohne OVA-Peptid (im Bereich von 10–200 ng/Vertiefung)
für 3–5 Tage
inkubiert. Etwa 18 Stunden vor Kultivierungsende werden 0,4 μCi 3H-Thymidin
zu jeder Vertiefung zugegeben. Die Vertiefungen werden unter Verwendung
eines Skatron-Zellerntegeräts
geerntet und der Einbau von 3H-Thymidin (ein Maß der DNA-Synthese und
daher der T-Zell-Proliferation) wird unter Verwendung eines LKB-Flüssig-Szintillationsspektrometers
bestimmt.
-
Eine
positive Antwort liegt vor, wenn die Vertiefungen, die das Peptid
enthalten, signifikant mehr DNA umfassen als die Vertiefungen ohne
Peptid. Typischerweise sind solche Mäuse positiv, wenn die Proliferation (durchschnittliche
cpm) als Antwort auf das Peptid um mehr als 3 Standardabweichungen
größer ist
als die Hintergrund-Proliferation ohne Peptid. Für jede Gruppe wird die durchschnittliche
Peptid-spezifische Proliferation berechnet, indem die durchschnittlichen
Werte der experimentellen Gruppe mehr als etwa 3 Standardabweichungen
weniger als der Durchschnitt der positiven Kontrollgruppe beträgt.
-
Bezüglich Tabelle
2 unten dienen die Gruppen 1 (nicht-injiziert) und 4 (Injektion
von NSO alleine) als Negativkontrollen und sollten nicht aufgrund
einer in vitro- Veränderung
mit dem Peptid reagieren. Gruppe 2 erhält zwei Injektionen des Peptids,
das klassische Immunisierungsprotokoll, und sollte optimal auf die
in vitro-Peptid-Präsentation
reagieren. Gruppe 3 erhält
eine Injektion des Peptids und es kann erwartet, dass es suboptimal
in vitro reagiert. Gruppe 5 erhält
NSO-Zellen als erstes
und danach eine Woche später
das Peptid. Die Injektion von NSO-Zellen sollte nicht mit dem Priming
durch das Peptid interferieren, daher sollten die Ergebnisse aus
dieser Gruppe zu denen von Gruppe 3 ähnlich sein und als Negativkontrolle
zur Induktion von Toleranz dienen (Gruppe 7). Gruppe 6 erhielt die
Zellen, die den Fusionskomplex exprimieren. Aufgrund der Expression
von co-stimulatorischen Molekülen,
die für
die Stimulation von natürlichen
T-Zellen notwendig sind, dient diese Gruppe als eine Negativkontrolle
für Gruppe
7. Keine Antwort aus dieser Gruppe könnte potenziell die Bedeutung
haben von entweder "keine
Reaktion" oder "spezifische Unempfindlichkeit". Gruppe 7, die eine Anfangsinjektion
von NSO/IAd/OVA-Zellen und danach eine Injektion
des Peptids erhält,
wird zwischen diesen beiden Möglichkeiten
differenzieren. Ein Fehlen der Antwort auf eine in vitro-Veränderung
mit dem Peptid dieser Gruppe weist auf die Induktion einer spezifischen
Unempfindlichkeit oder Toleranz hin.
-
-
Beispiel 15 – T-Zell-Aktivierung
nach intramuskulärer
(i. m.) Injektion von DNA, die für
den MHC-Fusionskomplex alleine kodiert oder in Kombination mit DNA,
die für
co-stimulatorische Moleküle
kodiert
-
Der
Skelettmuskel kann eine Rolle als immunologische Mikroumgebung spielen.
Frühere
Arbeiten haben gezeigt, dass Fremd-Gene in Muskelzellen exprimiert
werden können
[J. Wolff et al., Science 247: 1465 (1990)] und dass eine Immunantwort
gegen diese Antigene ausgelöst
wird [J. Ulmer et al., Science 259: 1745 (1993)]. Es wurde auch
berichtet, dass eine Stimulation von kultivierten humanen Muskelzellen
(Myoblasten) mit Interferon-γ (IFN-γ) zu der
Expression von MHC-Klasse-II-Komplexen auf diesen Zellen führt [N.
Goebels et al., J. Immunol. 149: 661–667 (1992)].
-
Muskelzellen
der Maus wurden mit DNA, die für
einen spezifischen murinen OVA 323–339/IAd/MHCII-Fusionskomplex
(pJRS165.1) und das co- stimulatorische
Signal B7-1 (pUB719) kodiert, injiziert, um lokale Antigen-präsentierende
Zellen (APCs), die den Fusionskomplex, der das Ovalbumin-Peptid 323–339 enthält, zu exprimieren.
Diese APCs werden gegebenenfalls T-Zellen aktivieren. Wie unten ausgeführt, wurde
DNA, die für
einen MHC-Fusionskomplex
und ein co-stimulatorisches Molekül kodiert, (i. m.) in BALB/c-Mäuse injiziert, um eine spezifische
T-Zell-Proliferationsantwort auf das Peptid, das durch die DNA kodiert
wird, auszulösen
(veranschaulicht mit pJRS165.1 und pUB719).
-
Drei
Gruppen von BALB/c-Mäusen
(3 Mäuse
pro Gruppe) wurden i. m. in Oberschenkelmuskel von beiden Hinterbeinen
mit 50 μl
sterilem PBS injiziert, das die Plasmide 1) pJRS165.1, das die kodierende
Region des murinen OVA 323–339/IAd-MHCII unter der Kontrolle des CMV-Promotors
alleine, oder 2) pJRS165.1 und pUB719, welche die kodierende Region
des murinen B7-Gens unter der Kontrolle des CMV-Promotors enthalten,
oder 3) pUB719 alleine enthalten. Die Mäuse wurden wie zuvor in einer
Kammer, die mit Metafan® (Pitman-Moor, Mundelein,
IL) gesättigt
war, gemäß dem in
Beispiel 6 oben beschriebenen Verfahren narkotisiert.
-
Innerhalb
jeder Gruppe wurden 3 Mäuse
mit 100 μg
DNA in 100 μl
PBS in der Woche 0 injiziert und es wurde eine Boost-Injektion derselben
DNA in der Woche 3 durchgeführt.
10 Tage nach der letzten Injektion wurden die Inguinal- und paraaortischen
Lymphknoten gesammelt. Lymphknotenzellen wurden isoliert und einem
OVA-spezifischen T-Zell-Proliferations-Assay wie folgt ausgesetzt.
Die Zellen wurden dreimal in vollständigem Medium gewaschen (RPMI
1640, 10% FBS, 2 mM L-Glutamin, Penicillin, Streptomycin und 5 × 10–5 2-Mercaptoethanol)
und bei 5 × 106 Zellen/ml resuspendiert. 100 μl der Zellsuspension
wurden zu den Vertiefungen einer rundbödigen Mikrotiterplatte mit
96 Vertiefungen zugesetzt. Verdünnungen
des OVA(323–339)-Peptids
wurden im Bereich von 0,8 μg/ml
bis 10 μg/ml
hergestellt und 100 μg/Vertiefung
wurden zu den Zellen dreifach zugegeben. Die Hintergrund-Proliferation
wurde bestimmt, indem das Peptid weggelassen wurde. Die Platten
wurden mit 5% CO2 bei 37°C für 3–5 Tage inkubiert. Die Vertiefungen
wurden mit 0,4 μCi 3H-Thymidin
für 18
Stunden vor Kultivierungsende gepulst und unter Verwendung eines
Skatron-Zellerntegeräts
geerntet. Der Einbau von 3H-Thymidin in
die DNA wurde als ein Maß der
T-Zell-Proliferation unter Verwendung eines LKB-Flüssig-Szintillationsspektrometers
bestimmt. Der Grad der Peptid-reaktiven T-Zell- Proliferation war ein Hinweis für die T-Zell-Antworten
(d. h. klonale Expansion), die in den Mäusen nach Immunisierung stattgefunden
haben.
-
Die
Ergebnisse des Proliferations-Assays sind in 22 der
Zeichnungen gezeigt. Genauer gesagt hat eine Injektion von 100 μg DNA keine
signifikante OVA-spezifische
T-Zell-Proliferation aufgewiesen, weder im Falle der pJRS165.1-Injektion noch im
Falle eine Co-Injektion von pUB719. Diese Ergebnisse zeigen, dass in
diesem Falle eine intramuskuläre
Verabreichung von DNA, die für
OVA 323–339/MCHII-Fusionskomplexe kodiert,
alleine oder in Kombination mit einem co-stimulatorischen DNA-Molekül keine
Immunantwort gegen das OVA-Peptid
induzierte. Die beschränkte
proliferative Antwort, die bei hohen Dosen von injizierter pJRS165.1-DNA
beobachtet wurde (d. h. 100 μg),
kann auf das Ergebnis von transformierenden intradermalen dendritischen
Zellen (intradermale APCs) während
der Injektion zurückzuführen sein
(siehe Beispiel 16 unten).
-
Beispiel 16 – In vivo-T-Zell-Aktivierung
nach interdermaler (i. d.) Injektion von DNA, die für den MHC-Fusionskomplex
kodiert
-
Dendritische
Zellen sind professionelle, intradermale Antigen-präsentierende
Zellen (APCs). Die Transformation dieser Zellen (in diesem Beispiel
veranschaulicht) oder anderen Zellen (wie in Beispiel 13 oben beispielhaft
beschrieben) mit spezifischen MHC-Klasse-II-Fusionskomplexen kann
eine Peptid-spezifische T-Zell-Antwort
induzieren. Diese APCs tragen bereits die co-stimulatorischen Moleküle (d. h.
B7-1), welche das zweite Aktivierungssignal an T-Zellen bereitstellen.
-
Zwei
Gruppen von BALB/c-Mäusen
(9 Mäuse
pro Gruppe) wurden i. d. auf dem rasierten Rücken mit 100 μl PBS injiziert,
das 10 μg
von 1) pJRS165.1, das die kodierende Region des Gens der OVA 323–339/IAd-MHC-Klasse-II-Fusion unter der Kontrolle
des CMV-Promotors trägt,
oder 2) pABH1, das die kodierende Region des murinen HEL 74–86/I-Ad-MHCII-Fusionskomplexes unter der Kontrolle
des CMV-Promotors als eine Kontrollgruppe trägt, enthält. 4, 7 und 14 Tage nach der
Injektion wurden die Inguinal- und paraaortischen Lymphknoten gesammelt.
Lymphknotenzellen wurden isoliert und einem OVA-spezifischen T-Zell-Proliferations-Assay
wie folgt ausgesetzt. Zellen wurden dreimal in vollständigem Medium
(RPMI-1640, 10% FBS, 2 mM L-Glutamin, Penicillin, Streptomycin und
5 × 10–5 M
2-Mercaptoethanol) gewaschen und mit 5 × 106 Zellen/ml resuspendiert.
100 μl der
Zellsuspension wurden zu den Vertiefungen einer rundbödigen Mikrotiterplatte
mit 96 Vertiefungen zugesetzt. Verdünnungen des OVA(323–339)-Peptids
wurden im Bereich von 0,08 μg/ml
bis 10 μg/ml
hergestellt und 100 μl/Vertiefung
wurden zu den Zellen dreifach zugesetzt. Eine Hintergrund-Proliferation
wurde bestimmt, indem das Peptid weggelassen wurde. Die Platten
wurden mit 5% CO2 bei 37°C für 3–5 Tage inkubiert. Die Vertiefungen
wurden mit 0,4 μCi 3H-Thymidin für 18 Stunden vor Kultivierungsende
gepulst und unter Verwendung eines Skatron-Zellerntegeräts geerntet.
Der Einbau von 3H-Thymidin-DNA wurde als
Maß der
T-Zell-Proliferation unter Verwendung eines LKB-Flüssig-Szintillationsspektrometers
bestimmt. Der Grad der Peptid-reaktiven
T-Zell-Proliferation gab einen Hinweis für die T-Zell-Antworten (d. h.
klonale Expansion), die in den Mäusen
nach der Immunisierung stattfand.
-
Die
Ergebnisse des Proliferations-Assays sind in 23 der
Zeichnungen gezeigt. Es wurde keine signifikante spezifische T-Zell-Proliferation
(etwa 2500 cpm) 4 Tage nach der Injektion in pJRS165.1- oder pABH1-injizierten
Mäusen
nachgewiesen. 7 Tage nach der Injektion zeigen Lymphknotenzellen
aus pJRS165.1-injizierten Mäusen
eine 12 Mal höhere
Proliferation bei einer stimulierenden Peptid-Konzentration von
0,31 μg/ml
im Vergleich zu Tag 4. Höhere
Peptid-Konzentrationen verringerten die proliferative Antwort auf etwa
15000 cpm. Jedoch zeigten Zellen aus pABH1-injizierten Mäusen keinen
signifikanten Anstieg bei der Proliferation (etwa 7000 cpm) bei
allen drei Zeitpunkten. Die spezifische(OVA)-proliferative Antwort
am Tag 14 nach der Injektion ist um das 3-Fache niedriger als am Tag 7, was darauf
hinweist, dass der maximale Stimulationszeitraum abgeklungen ist.
Diese Ergebnisse zeigen, dass intradermale APCs mit einem funktionellen OVA
323–339/MHCII-Fusionskomplex
transformiert worden sind und dass OVA-spezifische T-Zellen geprimt und
expandiert worden sind. Aufgrund der Abwesenheit eines Stimulus
(HEL-Peptid) proliferieren die HEL-spezifischen T-Zellen (aktiviert
durch pABH1-transformierte APCs) nicht in dem Test. Eine Lag-Periode von
4 Tagen wurde vor jeder T-Zell-Aktivierung beobachtet.
-
Beispiel 17 – Konstruktion
von Vektoren zur Expression von löslichen und Membran-gebundenen
Einzelketten-MHC-Klasse-II-Molekülen
mit spezifischen präsentierenden
Peptiden
-
Die
MHC-Klasse-II-Gene, die für
diese Konstrukte verwendet wurden, wurden ursprünglich durch PCR-Amplifikation
von cDNA, die von den passenden APCs, wie oben in den Beispielen
beschrieben, hergestellt worden ist, isoliert (siehe insbesondere
Beispiel 1 oben). Fragmente der I-Ad-α- und β-Ketten-Gene
wurden durch PCR-Amplifikation unter Verwendung von klonierten Genen
als Matrizen-DNA
erzeugt und wurden in dem in 25 der
Zeichnungen gezeigten Klonierungsschema zusammengebaut, was zu einem
chimären Gen
führte,
das für
das antigenische Peptid, OVA 323–339, das an ein Einzelketten-I-Ad-Molekül
gebunden ist, kodierte. Kurz gesagt diente das α1-α2-Genfragment, das in 39AD2
kloniert wurde, als Matrize für
die PCR-Amplifikation unter Verwendung der Primer JLA007 und JLA010
(alle Oligonukleotide, die bei der Klonierung verwendet wurden,
sind in 26 der Zeichnungen aufgelistet),
wobei zusätzlich
eine 5'-XhoI- und eine 3'-XmaI-Restriktionsstelle
zugeführt
worden ist. Das α1-α2-PCR-Produkt wurde mit
XhoI und XmaI verdaut, Gel-gereinigt und in den pLL101-Vektor subkloniert,
was zu dem pJAα9-Konstrukt
führte.
Dieser Vektor fügt eine
Sequenz hinzu, die für
6 × His-Tags
am Ende des α1-α2-Proteins
kodiert, um auf diese Weise das Protein besser aufreinigen zu können.
-
Die
Strategie zur Isolierung des I-Ad-β1-β2-Genfragments
und das Anheften der Linkersequenz wurde in den oben genannten Beispielen
beschrieben. Das 10-aa-Linker-β1-β2-Genfragment
in pBC1 diente als Matrize für
eine PCR-Amplifikation
unter Verwendung von JLA005- und JLA009-Primern, um so NcoI- und SpeI-Restriktionsstellen
zuzufügen,
die für
eine nachfolgende Klonierung notwendig sind. Die PCR-Produkte wurden
mit NcoI/SpeI verdaut und der verdaute pJAα9 ergab das pJAα9β20-Konstrukt.
Um ein Einzelketten-Klasse-II-Molekül zu erzeugen,
wurde durch Computermodellierung der Kristallstruktur von HLA-DR1
herausgefunden, dass ein flexibler Linker zwischen dem Carboxy-Terminus der β2-Domäne und dem
Aminoterminus der α1-Domäne eingefügt werden
konnte. Basierend auf der Tatsache, dass der Abstand zwischen diesen
Resten 47 Å betrugt,
wurde ein 24-Aminosäuren-Linker,
der primär
das sich viermal wiederholende (GGGGS)-Motiv umfasste, erstellt
und verwendet. Um Sequenzen, die für dieses flexible Peptid kodieren,
zwischen den klonierten Bund β-Ketten-Genfragmenten
einzuführen,
wurden die Oligonukleotide JA301 und JA302 angelagert und in SpeI/XhoI-verdautem
pJAα9β20 ligiert.
Das entstehende Konstrukt wurde als pJALNK bezeichnet. pJALNK wurde
mit NheI und EcoRI verdaut und das β1β2-α1α2-Einzelketten-Genfragment wurde
Gel-gereinigt. Dieses
Fragment wurde in den pVW229-Vektor eingefügt, der die β-Ketten-Leitsequenz
trägt und
in die Regionen, die für
das OVA 323–339-Peptid
kodieren, wie in den oben genannten Beispielen beschrieben. Das
entstehende Konstrukt SSC1 enthält
ein chimäres
Gen, das für
das β-Leitsequenz/OVA-Peptid/10-aa-Linker/β1-β2/20-aa-Linker/α1-α2/6 × His-Tag
kodiert. Die Sequenz dieses Gens ist in 27 der
Zeichnungen gezeigt.
-
Um
einen Vektor zur Expression von löslichen Einzelketten(sc)-Klasse-II-Molekülen in einem
Insektenzell-Expressionssystem herzustellen, wurde das chimäre Gen von
SSC1 durch Verdau mit NcoI und EcoRI entfernt und Gel-gereinigt. Das Fragment
wurde in dem NcoI/EcoRI-verdautem p2Bac-Vektor (In Vitrogen – Teil Nr.
V1980-10) ligiert, um pMBSC1.2 zu entwerfen.
-
Um
einen Vektor zu erzeugen, der zur Expression von Membran-gebundenen
sc-Klasse-II-Molekülen in Säugetierzellen
fähig ist,
wurde das BclI-EcoRI-Fragment von pJRS163-10, das für die α-Ketten-Transmembran(TM)-Domäne kodiert,
in den BclI-EcoRI-verdauten SSCI-Vektor subkloniert. Der entstehende
Vektor, SCTM1, wurde mit XmaI und EcoRI verdaut und die Einzelketten-I-Ad-OVA-Kassette
wurde in den PEE13-Säugetier-Expressionsvektor
eingeführt,
was das SCT1-Konstrukt ergab. Die Sequenz des chimären Gens
ist in 28 der Zeichnungen gezeigt.
-
Um
einen Vektor zu erzeugen, der zur Expression von löslichen
sc-MHC-Molekülen in Säugetierzellen fähig ist,
wurde die α-Ketten-Matrizen-DNA
durch PCR aus pJRS163-10 unter Verwendung der Primer JS305 und OPR142
amplifiziert, wobei dadurch die Sequenz, die für den EE-Antikörper-tag
kodiert, an das 3'-Ende des
Genfragments zugefügt
worden ist. Das PCR-Produkt wurde mit BclI/EcoRI verdaut und in
den verdauten SSC1-Vektor kloniert. Der entstehende Vektor SCEE1
wurde mit BclI/EcoRI verdaut und die Einzelketten-I-Ad-OVA-Kassette wurde in
den PEE13-Säugetier-Expressionsvektor
eingeführt,
was das SCE1-Konstrukt ergibt. Die Sequenz des chimären Gens
ist in 29 der Zeichnungen gezeigt.
Proben der oben genannten Einzelketten-Plasmide pMBSC1.2, SCT1 und
SCE1 wurden bei der American Type Culture Collection, Rockville,
Maryland, hinterlegt.
-
Beispiel 18 – Herstellung
von löslichen
Einzelketten-MHC-Molekülen
(MHC II (I-Ad) in Insektenzellen)
-
Das
aufgereinigte pMBSC1.2-Plasmid wurde für eine Co-Transfektion verwendet
und das rekombinante Virus wurde aus Wildtyp-AcMNPV durch eine limitieren de
Verdünnung
angereichert (siehe D. R. O'Reilly et
al., Baculovirus Expression Vectors: A Laboratory Manual. WH Freeman & Co., New York
(1992)). Es wurden stets SF9-Zellen verwendet.
-
Der Überstand
aus den Vertiefungen wurde durch ELISA getestet, um das Virus-produzierende rekombinante
Produkt (sc-I-Ad-OVA) zu identifizieren.
Der ELISA-Assay
beinhaltet die Beschichtung von 100 ng M5/114 (ATCC TIB 120)-anti-IAd auf die Vertiefungen der Mikrotiterplatten
mit 96 Vertiefungen in 50 μl
0,1 M Carbonatpuffer, pH 8,2. Die Blockierung wurde mit 200 μl PBS, 10%
FBS (fötales
Rinderserum von Biowhittaker, Teil Nr. 14-901F) für mindestens
1 Stunde durchgeführt
und die Platten wurden dreimal mit 200 μl Waschpuffer gewaschen (PBS
mit 0,5 ml Tween-20/1). Proben wurden zu 100 μl/Vertiefung zugeführt und
für 15
Minuten bei 37°C
inkubiert. Die Platten wurden viermal mit 200 μl Waschpuffer gewaschen. Biotinyliertes AMS-32-1-anti-IAd (Teil Nr. 06032D von Pharmingen) wurde
zu 100 ng/Vertiefung in 100 μl
PBS, 10% FBS, zugeführt.
Nach der Inkubation für
15 Minuten bei 37°C
wurden die Platten viermal mit Waschpuffer gewaschen. Avidinperoxidase
(Sigma) wurde bei 250 ng/Vertiefung in 100 μl/Vertiefung PBS, 10% FBS, zugeführt und
für 15
Minuten bei 37°C
inkubiert. Die Platten wurden dann achtmal mit 200 μl Waschpuffer
gewaschen und 100 μl
ABTS-Substrat (Kirkgaard & Perry,
Teil Nr. 5050-00 oder 50-60-01) wurden pro Vertiefung zugegeben.
Die Absorption wurde bei 405 nm gemessen.
-
Der Überstand
des Co-Transfektionsgemisches wurde auf I-Ad-Reaktivität durch
den oben genannten ELISA getestet. Die mittlere Absorption der Zweifach-Vertiefungen sind
in Tabelle 3 unten gezeigt. Die Spezifität des beobachteten Signals
ist wie gezeigt auf die Sekretion von sc-I-Ad-OVA
in den Kulturüberstand
durch SF9-Zellen zurückzuführen.
-
Die
Subklonierung durch limitierende Verdünnung wurde auf dem Co-Transfektionsgemisch
durchgeführt,
indem das Virus in vollständigen
Medien (TNMFH, Teil Nr. 51942 von JRH Biosciences, ergänzt mit
10% FBS) verdünnt
wurde und indem die Virus-Verdünnungen
mit 2 × 104 SF9-Zellen/Vertiefung in Platten mit 96 Vertiefungen
inkubiert wurden. Der Überstand
aus den Vertiefungen, die sichtbare Anzeichen einer Infektion ohne
Polyhedra aufwiesen, wurde in dem IAd-ELISA
getestet. Die Klone C6 (1,557) und F8 (1,446) sind stark positiv.
C12 ist klar negativ (0,124).
-
500 μl des positiven
Klons C6 wurden zu jedem der drei 1 l-Gefäße zugefügt, die SF9-Zellen mit 1 × 10
6 Zellen/ml enthielten. Etwa 2200 ml des
Infektionsüberstands
wurden zur Aufreinigung von sc-I-A
d-OVA,
wie in Beispiel 19 unten beschrieben, verwendet. Der so aufgereinigte
Einzelketten-MHC II-Komplex wurde auf dessen Fähigkeit untersucht, die Aktivität des DO11.10-T-Zell-Hybridoms,
wie in Beispiel 20 unten beschrieben, zu modulieren. TABELLE
3
I-A
d-ELISA von Insektenzell-Kulturüberständen aus
Co-Transfektionen
Probenverdünnung | Absorption |
Unverdünnt | 0,857 |
1 :
2 | 0,524 |
1 :
4 | 0,305 |
1 :
8 | 0,165 |
-
Negativkontrollen
einschließlich
Probenverdünnungsmittel
(0,064) und der Überstand
aus einer Infektion, die mit einem rekombinanten Baculovirus durchgeführt wurde,
der das Gen der Neuron-spezifischen Enolase (NSE) enthielt, wies
in SF9-Zellen eine unerhebliche Bindung (0,098) auf.
-
Beispiel 19 – Aufreinigung
von Einzelketten-MHC-Molekülen
(MHC II (I-Ad) exprimiert in Insektenzellen)
-
Die
folgenden Schritte wurden bei der Präparation von löslichem
Einzelketten-I-Ad-OVA aus Insektenzell-Kulturüberständen durchgeführt.
-
Ammoniumsulfat-Fraktionierung:
Bei 0–4°C wurde festes
Ammoniumsulfat (0,436 g/ml) langsam in das Insektenzell-Kulturmedium
(2200 ml) gegeben, während
die Probe gerührt
wurde. Nach dem Zusatz von Ammoniumsulfat wurde die Probe für 30 Minuten
weiter gerührt.
Das Gemisch wurde dann bei 26000 g und 4°C für 30 Minuten zentrifugiert,
der Überstand
verworfen und das Pellet wurde in 100 ml Phosphat-gepufferter Saline
(PBS) resuspendiert. Die resuspendierte Probe wurde gegen 4000 ml
PBS bei 4°C
für etwa
20 Stunden dialysiert, mit einem Wechsel von frischem PBS nach den
ersten 4,5–5
Stunden der Dialyse. Das Volumen der dialysierten Probe wurde gemessen
und festes NaCl sowie 20% (v/v) Tween-20 wurde zu 0,5 NaOH zugegeben,
gefolgt von einer Filtration durch einen 0,8-μm-Filter.
-
Metall-Chelat-Affinititäts- und
Immun-Affinitätschromatographie:
Die folgenden Schritte wurden bei Raumtemperatur durchgeführt.
-
Ni-IDA-Sepharose:
Die durch den oben genannten Fraktionierungsschritt erhaltene Probe
wurde auf eine Ni-IDA-Sepharose-Schnellflusssäule (2,6 × 7,2 cm, 38,0 ml) geladen,
die mit mindestens 5 Bettenvolumen PBS, 0,5 M NaCl, 0,2% (v/v) Tween-20,
pH 8,0, equilibriert worden ist. Die Durchflussrate der beladenen Probe
betrug 3 ml/Minute. Die Säule
wurde dann mit mindestens 7–8
Bettvolumen des oben genannten Equilibrierungspuffers gewaschen,
gefolgt von 2,5–3
Bettvolumen 20 mM Na2HPO4,
pH 7,0, 0,2 M NaCl. Die Durchflussrate für den Waschschritt betrug 5
ml/Minute. Das I-Ad-Protein wurde durch
schrittweises Erniedrigen des pHs durchgeführt, indem verschiedene Anteile
des Puffers A (20 mM Na2HPO4,
pH 7,0, 0,2 M NaCl) und des Puffers B (20 mM Na2HPO4, pH 3,0, 0,2 M NaCl) vermischt wurden,
entsprechend dem Programm eines FPLC-Controllers. Ein ELISA-Assay unter Verwendung
des monoklonalen Antikörpers
anti-I-Ad (der Konformations-Epitope der
I-Ad-Moleküle erkennt) zeigt, dass I-Ad in Fraktionen, die mit 90% und 100% Puffer
B eluiert worden sind, vorhanden ist. Diese A280nm-Peaks,
die bei 90% und 100% Puffer eluierten, wurden gepoolt und unmittelbar
mit 1 M Tris auf pH 7,0 eingestellt. Die Probe wurde konzentriert
und der Puffer wurde in 20 mM Tris-HCl, pH 8,0, durch Ultrafiltration
ausgetauscht.
-
Immuno-Affinitätschromatographie:
Die Probe von dem oben genannten Schritt wurde zuerst über eine
Protein-A-Sepharose-Schnellflusssäule (1,6 × 5 cm, 10 ml) durchgeführt und
dann auf eine Säule
(1,6 × 3,4
cm, 6,8 ml) von Protein-A-Sepharose-Schnellfluss
aufgetragen, die mit MKD 6, einem monoklonalen anti-I-Ad-Antikörper, kreuzvernetzt.
Die zwei Säulen
wurden zuvor mit 20 mM Tris-HCl,
pH 8,0, equilibriert. Nach der Probenauftragung wurde die Immuno-Affinitätssäule mit
20 mM Tris-HCl, pH 8,0, gewaschen, bis eine A280nm-Grundlinie erreicht
wurde. Die Antikörper-Säule wurde
dann mit demselben Puffer gewaschen, der 1 M NaCl wie oben enthielt,
um nicht-spezifisch gebundene Proteine zu entfernen. Das I-Ad-Protein wurde dann mit 50 mM Glycin-NaOH,
pH 11,0, eluiert. Der eluierte Protein-Peak (gemessen bei A280nm) aus der Antikörper-Säule wurde unmittelbar auf pH
8,0 mit 2 M Glycin, pH 2,0, eingestellt, konzentriert und der Puffer
wurde mit 20 mM Tris-HCl, pH 8,0, durch Ultrafiltration ausgetauscht.
Die gereinigte Probe wurde bei 4–8°C gelagert. Die Reinheit und
Funktionalität
der I-Ad-Probe wurde durch eine Natriumdodecylsulfat- Polyacrylamid-Gelelektrophorese
bzw. einen T-Zell-Aktivierungs-Assay (siehe unten) getestet. Der
gereinigte Einzelketten-I-Ad-OVA aus dieser
Präparation
zeigte keine kontaminierenden Banden auf einem Coomassie-gefärbten Polyacrylamidgel
und das Gesamtprotein betrug laut Gesamtprotein-Assay 125 μg/ml.
-
Beispiel 20 – Aktivität von Einzelketten-MHC-Molekülen
-
Es
wurde bestimmt, ob gereinigte Einzelketten-I-Ad-OVA-MHC-Komplexe
das OVA-spezifisch DO11.10-T-Zell-Hybridom aktivieren konnte, was
durch Messung der IL-2- und IL-4-Produktion gemessen wurde. Dieses
Verfahren beinhaltet die Beschichtung von Einzelketten-I-Ad-OVA auf IMMULON II-Platten (Dynatech) in
PBS über
Nacht bei 4°C.
Die Vertiefungen wurden geleert, einmal mit PBS gewaschen und 1 × 105 DO11.10-Zellen wurden pro Vertiefung in
200 μl RPMI,
10% FBS, zugeführt.
Nach der Inkubation über
Nacht bei 37°C
in einem feuchten Inkubator mit 10% CO2 wurden
die Kulturüberstände geerntet,
die Zellen durch Zentrifugation entfernt und die IL-2- und IL-4-Spiegel
wurden durch ELISA wie folgt bestimmt.
-
Der
Ratten-anti-Maus-IL-2-ELISA-Capture-Antikörper (Pharmingen, Teil Nr.
18161D) wurde mit 100 ng/Vertiefung in 50 μl 0,1 M Carbonat, pH 8,2, beschichtet.
Die Blockierung wurde mit 200 μl
PBS, 10% FBS, für
mindestens 1 Stunde durchgeführt
und die Platten wurden dreimal mit 200 μl Waschpuffer (PBS mit 0,5 ml Tween-20
pro 1) gewaschen. Die Proben wurden zu 100 μl/Vertiefung zugegeben und für 4 Stunden
bei Raumtemperatur oder über
Nacht bei 4°C
inkubiert. Die Platten wurden viermal mit 200 μl Waschpuffer gewaschen und
biotinylierter Ratten-anti-Maus-IL-2 (Pharmingen) wurde zu 100 ng/Vertiefung
in 100 μl
PBS, 10% FBS, zugeführt.
Nach einer 45-minütigen
Inkubation bei Raumtemperatur wurden die Platten viermal mit Waschpuffer
gewaschen. Avidinperoxidase (Sigma, Teil Nr. A-3151) wurde zu 250
ng/Vertiefung in 100 μl/Vertiefung PBS,
10% FBS, zugeführt
und für
30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Die Platten wurden dann
achtmal mit 200 μl
Waschpuffer gewaschen und 100 μl
ABTS-Substrat (Kirkgaard & Perry,
Teil Nr. 5060-00 oder 50-66-01) wurde pro Vertiefung zugeführt. Die
Absorption wurde bei 405 nm gemessen. Das IL-4-ELISA-Protokoll war
identisch, mit der Ausnahme, dass die Verwendung der IL-4-spezifischen
Capture- und Sonden-Antikörper
(Pharmingen) verwendet wurden. Die Ergebnisse eines Aktivierungs-Assays
sind in Tabelle 4 unten gezeigt. Weder DO11.10-Zellen alleine noch
DO11.10 + A20(I-Ad-positiv)-Zellen sekretierten IL-2 oder
IL-4. Der sc-I-Ad-OVA führte zu einer Sekre tion von
IL-2 und IL-4 durch das DO11.10-T-Zell-Hybridom. Eine zweite Aktivierung
wurde mit niedrigeren Dosen von immobilisiertem sc-I-Ad-OVA
durchgeführt.
Die Sekretionsspiegel von IL-2 und IL-4 wurden jeweils auf 0, wie
in Tabelle 5 unten gezeigt, heruntertitriert. In beiden Experimenten wurden
IL-2 und IL-4 durch DO11.10-Zellen in einer Dosis-abhängigen Art
bezüglich
der Exposition gegenüber immobilisiertem
sc-I-Ad-OVA sekretiert.
-
TABELLE
4
DO11.10-Aktivierungs-Assay unter Verwendung von immobilisiertem
aufgereinigtem sc-I-A
d-OVA
-
TABELLE
5
DO11.10-Aktivierungs-Assay unter Verwendung einer weiteren
Verdünnung
von immobilisiertem aufgereinigtem sc-I-A
d-OVA
-
Beispiel 21 – Herstellung
von Einzelketten-MHC-Molekülen
(Klasse II) in Säugetierzellen
-
Die
Transfektion und Selektion von Säugetierzelllinien
wurde wie folgt durchgeführt:
1 × 107 NSO-Zellen wurden zweimal in eiskaltem
PBS gewaschen, in 760 μl
kaltem PBS resuspendiert und mit 40 μg (1 μg/ml) SalI-linealisierter plasmidischer
SCE1- oder SCT1-DNA vermischt. Nach 5 Minuten Inkubation auf Eis
wurden die Zellen unter Verwendung eines Gene Pulser (Biorad) elektroporiert,
der einen Puls von 250 Volt, 960 μFd, abgibt.
Die gepulsten Zellen wurden für
2–5 Minuten
auf Eis platziert und 30 ml des nicht-selektiven Mediums (IMDM,
10% FBS, 2 mM Glutamin, 5000 Einheiten/ml Penicillin, 5000 μg/ml Streptomycin)
wurden zugeführt. Die
Zellen wurden in flachbödigen
Gewebekulturplatten mit 96 Vertiefungen ausplattiert und 24 Stunden
später wurden
150 μl selektives
Medium (IMDM, 10% dialysiertes FBS, 5000 Einheiten/ml Penicillin,
5000 μg/ml Streptomycin,
1 × Nukleoside,
1 × Glutamat
+ Asparagin) zu jeder Vertiefung zugegeben. Die Platten wurden wöchentlich
mit selektivem Medium gefüllt,
indem 100 μl/Vertiefung
des verwendeten Mediums entfernt wurden und 100 μl/Vertiefung des frischen selektiven
Mediums zugegeben wurden, was es den Zellen ermöglichte, das Medium von sämtlichem
restlichem Glutamin zu depletieren. Das Glutamin-Synthetase-Gen,
das in den SCE1- und SCT1-Plasmiden
enthalten ist, ermöglicht
ein selektives Wachstum der transformierten Zellen in Glutamin-freien
Medien. Kolonien von Zellen, die mit dem Plasmid transfiziert wurden,
wurden nach 14–21
Tagen nachweisbar. Die Transfektanten, die den SCT1-Vektor tragen
(d. h. die Membran-gebundene Form der sc-IAd/OVA-Moleküle), wurden
expandiert und auf die Expression der MHC-Moleküle durch Durchflusszytometrie,
wie unten beschrieben, durchmustert.
-
Klone,
die mit diesem Transfektions-/Selektion-Protokoll erzeugt worden
sind, wurden auf eine Oberflächenexpression
von Klasse-II-MHC-Molekülen
bei wesentlich höheren
Spiegeln als die parentale Zelllinie analysiert. Die Zellen wurden
mit FITC-konjugiertem anti-I-Ad-Antikörper, AMS
32.1 (PharMingen, 1 : 100-Verdünnung) in
kaltem Färbepuffer
(PBS, 1% FBS) für
45 Minuten im Dunkeln inkubiert. Nach dreimaligem Waschen in Färbepuffer
wurde die Fluoreszenz mittels eines FACScan-Durchflusszytometer
(Beckton Dickinson) bestimmt. Ein isotypischer FITC-konjugierter
anti-I-Ak-Antikörper, 10-3.6 (PharMingen, 1
: 100-Verdünnung) wurde
als eine Negativkontrolle verwendet. Die Ergebnisse eines solchen
Assays sind in Tabelle 6 unten für drei
unabhängige
SCT1-transfizierte Zelllinien gezeigt und weisen darauf hin, dass
die transfizierten Zellen das sc-I-Ad-OVA auf ihrer
Zelloberfläche
exprimieren.
-
Die
Transfektanten, die den SCT1-Vektor enthielten (d. h. Membran-gebundene
Form der sc-I-A
d-OVA-Moleküle), wurden
expandiert und auf eine Expression und Sekretion der MHC-Moleküle durch die
in Beispiel 18 oben beschriebenen I-A
d-spezifischen
ELISA-Assays durchmustert. Die Ergebnisse eines solchen Assays des
Kulturüberstands
von zwei SCE1-transfizierten Zelllinien sind in Tabelle 7 unten
gezeigt. Diese Ergebnisse zeigen, dass die transfizierten Zellen
das sc-I-A
d-OVA-Molekül herstellen und sekretieren. Dieses
System könnte
verwendet werden, um große
Mengen von löslichen
Peptid-gebundenen Einzelketten-MHC-Molekülen zu erzeugen. TABELLE
6
Oberflächen-Expression
von I-A
d-Molekülen auf transfizierten Zelllinien
TABELLE
7
I-A
d-ELISA-Assay mit Überständen von
Zellkulturen von SCE1-Transfektanten
Kulturüberstand
(unverdünnt) | Absorption |
NSO
(parentale Zelllinie) | 0,444 |
E10
(SCE1-Transfektante) | 0,781 |
E11
(SCE1-Transfektante) | 0,960 |
sc-I-Ad-OVA aus Insektenzellkultur (Positivkontrolle) | 2,44 |
-
Beispiel 22 – Aktivität der Einzelketten-I-Ad-Moleküle,
die auf Säugetierzellen
exprimiert werden
-
Die
Stimulation der IL-2-Freisetzung von dem OVA 323–339-spezifischen I-Ad-beschränkten DO11.10-T-Zell-Hybridom
wurde wie in Beispiel 20 oben beschrieben durchgeführt. Kurz
gesagt wurden 1 × 105 SCT1-Transfektantenzellen oder A20.11 zusammen
mit OVA-Peptid (in variierenden Mengen) und 2 × 105/Vertiefung
DO11.10-Zellen bei 37°C
in einer Atmosphäre
von 5% CO2 inkubiert. Die Kulturen wurden
in vollständigem
Medium (RPMI 1640, ergänzt
mit 10% FBS, Penicillin/Streptomycin, L-Glutamin und 50 μM 2-Mercaptoethanol)
in flachbödigen
Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen durchgeführt. Nach 24 Stunden wurden
die Kulturüberstände auf
das Vorliegen von DO11.10-abgeleitetem
IL-2 unter Verwendung des oben in Beispiel 20 beschriebenen IL-2-ELISA-Assays oder
durch Messung des Wachstums der IL-2-abhängigen murinen T-Zelllinie
CTLL-2 untersucht. In dem zuletzt genannten Test wurden zweifache
Serienverdünnungen
von jedem Kulturüberstand
in vollständigem
Medium in flachbödigen
Mikrotiterplatten hergestellt und 1 × 104 CTLL-2-Zellen
wurden zu jeder Vertiefung zugegeben. Eine Standardkurve (Mengen)
von rIL-2 wurde parallel dazu laufengelassen. Nach 16 bis 20 Stunden
wurde MTT (2 mg/ml, 27 μl/Vertiefung)
zugegeben und die Platten wurden für 4 Stunden inkubiert. Bei
diesem Zeitpunkt wurden blaue Kristalle, die durch MTT in aktiv
metabolisierenden Zellen gebildet wurden, durch den Zusatz von 150 μl 0,4 N HCl
in Isopropanol gelöst.
Nach dem Vermischen wurde die O. D. bei 562 unter Verwendung eines
Ceres-UV900HI-Plattenlesegeräts
bestimmt. Die Absorption entspricht dem Spiegel des CTLL-Zellwachstums,
was durch das IL-2 in den Kulturmedien gestützt wurde.
-
Die
Ergebnisse von zwei solcher Aktivierungs-Assays sind in den Tabellen
8 und 9 unten gezeigt. Ähnliche
Ergebnisse wurden unter Verwendung des CTLL-Assays erhalten. TABELLE
8
Aktivierung des DO11.10-T-Zell-Hybridoms durch SCT1-transfizierte
Zellen
Untersuchte
Antigen-präsentierende
Zelle | Ergebnis
des IL-2-ELISA
(Absorption) |
NSO
(parentale Zelllinie) | 0,047 |
T2
(SCT1-Transfektante) | 0,758 |
T6
(SCT1-Transfektante) | 0,307 |
A20
+ OVA 323–339-Peptid
(Positivkontrolle) | 1,33 |
TABELLE
9
Aktivierung des DO11.10-T-Zell-Hybridoms durch SCT1-transfizierte
T-12-Zellen
Untersuchte
Antigen-präsentierende
Zelle | Ergebnis
des IL-2-ELISA
(Absorption) |
NSO
(parentale Zelllinie) | 0,078 |
T12
(SCT1-Transfektante) | 1,03 |
A20
+ OVA 323-Peptid (Positivkontrolle) | 1,45 |
-
Beispiel 23 – Immunsuppressionsverfahren
unter Verwendung von löslichen
Peptid-gebundenen Einzelketten-MHC-Klasse-II-Molekülen
-
Zum
Testen, ob die löslichen
Peptid-gebundenen Einzelketten-Klasse-II-Moleküle eine TH-Zell-Anergie
in einem Tiermodellsystem induzieren können, können die Wirkungen der Moleküle auf einen
TH-Zell-abhängigen Immunglobulin-Klassenwechsel
(d. h. IgM zu IgG) und auf eine klonale Expansion von Peptid-spezifischen T-Zelllinien
untersucht werden.
-
Um
einen IgG-Klassenwechsel zu untersuchen, wurden zwei Testgruppen
wie folgt aufgestellt: (a) 10 BALB/c-Mäuse wurden mit 100 μg OVA 323–339 in
vollständigem
Freund's Adjuvans
H37Ra am Schwanzende injiziert und ein weiterer Boost erfolgte 7
Tage später,
um eine Immunantwort gegenüber
dem OVA 323–339-Peptid
zu induzieren. An dem Tag vor dem Tag, an dem jede Immunisierung
mit OVA stattfand, wurden 5 der Mäuse i. v. mit 10–100 μg des löslichen
Einzelketten-I-Ad-OVA in PBS injiziert.
Dieses lösliche
Fusionsprotein wird an den T- Zell-Rezeptor
(TcR) binden, der auf den OVA 323–339-spezifischen THE-Zellen
anzutreffen ist. Aufgrund der Abwesenheit des co-stimulatorischen
Signals werden diese TH-Zellen zu einem
Zustand der Anergie induziert. Da der Immunglobulin-Klassenwechsel
ein TH-Zell-abhängiger Prozess ist, wird erwartet,
dass die Induktion von anti-OVA 323–339-IgG-Antikörper in
den Einzelketten-I-Ad-OVA-behandelten Mäusen verringert
sein wird. Die verbleibenden 5 Mäuse
dienen als Kontrolle und erhalten PBS.
-
10
Tage nach der zweiten Immunisierung wird Blut von jeder Maus durch
Schwanzblutung gesammelt. Das Blut wird bei etwa 14000 g für 3–5 Minuten
zentrifugiert und das Serum gesammelt. Die Assays werden in Mikrotiterplatten
mit 96 Vertiefungen (Maxisorp F8; Nunc, Inc.), die mit 1–50 μg/ml Ovalbumin
beschichtet sind, unter Verwendung eines Tris-HCl-Beschichtungspuffers,
pH 8,5, durchgeführt.
Die Platten werden mit einem drucksensitiven Film (Falcon, Becton
Dickinson, Oxnard, CA) bedeckt und über Nacht bei 4°C inkubiert. Die
Platten werden dann mit Waschlösung
gewaschen (Imidazol/NaCl/0,4% Tween-20) und durch Zusatz von 100 μl/Vertiefung
einer 3%igen BSA-Lösung
blockiert. Nach der Inkubation auf einem Platten-Rotationsgerät bei Raumtemperatur
für 30
Minuten werden die Platten fünfmal
mit Waschlösung
gewaschen. Die Maus-Seren werden
1 : 500 in Proben/Konjugat-Verdünnungsmittel
(2% Gelatine + 0,1% Tween-20 in PBS) verdünnt und dann zweifach seriell
auf der Platte verdünnt.
Es werden zwei identische Platten für jedes Beschichtungsprotein
angesetzt, eine für
die Bestimmung des IgM-Titers und die andere für IgG. Nach der Inkubation
bei Raumtemperatur für
30 Minuten werden die Platten fünfmal
mit Waschlösung
gewaschen. Ziegen-anti-Maus-IgM-HRP- und Ziegen-anti-Maus-IgG-HRP-Konjugate
(Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN, 1 : 100-Verdünnung in
Proben/Konjugat-Verdünnungsmittel)
werden zu den passenden Platten zugegeben. Nach der Inkubation bei
Raumtemperatur für
30 Minuten werden die Platten fünfmal
mit Waschlösung
gewaschen und dann mit 100 μl/Vertiefung
ABTS-Entwicklungssubstrat (Kirkgaard & Perry Laboratories, Inc., Gaithersburg,
MD) für
10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Die Reaktionen werden mit
100 μl/Vertiefung Quench-Puffer
(Kirkgaard & Perry
Laboratories, Inc., Gaithersburg, MD) gestoppt und die Absorptionswerte werden
bei 405 nm unter Verwendung eines automatisierten Mikrotiterplatten-ELISA-Lesegeräts (Ceres UV900HI,
Bioteck, Winooski, Vermont) abgelesen. Der Titer wird bestimmt,
indem die abgelesene Absorption gegenüber dem Log der Verdünnungen
der Proben aufgetragen wird. Die Titer von IgM werden dann verglichen.
Wie oben beschrieben, wird von den löslichen Peptid-gebundenen Einzelketten-MHC-Klasse- II-Molekülen erwartet,
dass sie den IgG-Klassenwechsel in einer Peptid-spezifischen Weise aufgrund der Anergie,
die in den entsprechenden Peptid-reaktiven
TH-Zellen induziert wurde, zu inhibieren.
-
Die
Wirkungen der löslichen
Peptid-gebundenen Einzelketten-MHC-Moleküle auf die klonale Expansion
von Peptid-spezifischen T-Zelllinien in vivo können wie folgt untersucht werden.
Die Behandlungsgruppen (4 Mäuse
pro Gruppe) sind zweckmäßigerweise
dieselben wie oben beschrieben. Das Immunisierungsprotokoll sieht
zweckmäßigerweise
wie folgt aus: Mäuse
werden i. v. mit 10–100 μg des löslichen
Einzelketten-I-Ad-OVA-Fusionsproteins in
PBS injiziert und 24 Stunden später
subkutan am Schwanzende mit 15 μg OVA
323–339
in vollständigem
Freund's Adjuvans
H37Ra injiziert. Diese zwei Injektionen werden 6 und 7 Tage später wiederholt.
7 Tage nach der Beendigung des zweiten Satzes von Injektionen werden
die Mäuse
getötet. Die
Inguinal- und paraaortischen Lymphknoten werden entfernt und zu
einer Einzelzell-Suspension verarbeitet.
-
Die
Suspension wird von Antigen-präsentierenden
Zellen durch Inkubation auf Nylonwolle und Sephadex G-10-Säulen depletiert
und die entstehenden gereinigten T-Zell-Populationen werden mit
APCs, die mit dem OVA 323–339-Peptid
gepulst worden sind, inkubiert. B-Zellen der Milz dienen als Antigen-präsentierende Zellen.
Diese Zellen werden mit Mitomycin C (50 bis 100 μg/ml in einer Suspension von
4 × 106 Spleenozyten/ml) fixiert, um die Proliferation
der B-Zellen zu inhibieren, intensiv gewaschen und zu den gereinigten
T-Zellen mit verschiedenen Konzentrationen des OVA 323–339-Peptids
zugegeben. Der Proliferations-Assay wird in rundbödigen Mikrotiterplatten
mit 96 Vertiefungen bei 37°C,
5% CO2, für 3–5 Tage durchgeführt. Die
Vertiefungen werden mit 1 μCi 3H-Thymidin 18 Stunden vor Kultivierungsende
gepulst und unter Verwendung eines Skatron-Zellerntegeräts geerntet.
Der Einbau von 3H-Thymidin in die DNA stellt
ein Maß für die T-Zell-Proliferation
dar und wird unter Verwendung eines LKB-Flüssig-Szintillationsspektrometers
bestimmt. Der Grad der Peptid-reaktiven
T-Zell-Proliferation gibt einen Hinweis für die T-Zell-Antworten (d.
h. klonale Expansion), die in den Mäusen nach einer Immunisierung
stattfinden.
-
Beispiel 24 – Immunsuppressiver
Ansatz durch DNA-Inokulation mit Vektoren, die die Peptid-gebundenen
Einzelketten-MHC-Moleküle
exprimieren
-
Ein
Beispiel eines Modellsystems zum Testen der Wirkungen des DNA-Inokulationsansatzes
(insbesondere intramuskulär
oder intradermal) wird wie folgt beschrieben. Drei Gruppen von BALB/c-Mäusen werden
intramuskulär
(IM) in beiden Hinterbeinen mit 100 μg von: (1) SCE1, (b) SCT1 oder
(c) Saline injiziert. Die Injektionen werden nach 0, 2 und 4 Wochen
verabreicht. 4 und 5 Wochen nach der anfänglichen DNA-Injektion wird
das OVA-Peptid 323–339
(100 μg/Maus
in vollständigem
Freund's H37Ra-Adjuvans)
subkutan am Schwanzende injiziert. Zwei Wochen später (Woche
8) wird Blut von jeder Maus durch Schwanzblutung gesammelt und Serum
wird nach Zentrifugation bei etwa 14000 g für 3–5 Minuten erhalten. Die Titer
von OVA-spezifischen IgG- und IgM-Antikörpern werden wie oben beschrieben
bestimmt. Die Menge an OVA-spezifischen
Antikörpern
gibt einen Hinweis für
den TH-Zell-gerichteten Immunglobulin-Klassenwechsel,
der in den Mäusen
nach einer Immunisierung mit dem Peptid stattfindet. Daher kann
eine DNA-Inokulation mit den Peptid-gebundenen Einzelketten-MHC-Expressionsvektoren
eine Verringerung bei dem Spiegel von Peptid-spezifischen IgG-Antikörpern verursachen,
ohne eine Wirkung auf die Spiegel von IgM-Antikörpern zu haben.
-
Ein
alternativer Assay besteht darin, die OVA-spezifische klonale Expansion
von TH-Zellen oder -Proliferation zu messen.
Kurz gesagt wird eine Zellsuspension aus den Inguinal- und paraaortischen
Lymphknoten 7 Tage nach der zweiten OVA-Immunisierung hergestellt.
Die Suspension wird von Antigen-präsentierenden Zellen
durch Inkubation auf Nylonwolle und Sephadex G-10-Säulen depletiert und die entstehenden
gereinigten T-Zell-Populationen werden mit APCs inkubiert, die mit
dem OVA 323–339-Peptid
gepulst worden sind. B-Zellen
der Milz dienen als Antigen-präsentierende
Zellen. Diese Zellen werden mit Mitomycin C (50 bis 100 μg/ml in einer
Suspension von 4 × 106 Spleenozyten/ml) fixiert, um die Proliferation
der B-Zellen zu inhibieren, intensiv gewaschen und gereinigte T-Zellen
werden mit verschiedenen Konzentrationen des OVA 323–339-Peptids
zugegeben. Der OVA-spezifische T-Zell-Proliferations-Assay wird wie oben
beschrieben durchgeführt.
Der Grad der Peptid-reaktiven T-Zell-Proliferation
gibt einen Hinweise für
die TH-Zell-Antworten (d. h. klonale Expansion),
die in den Mäusen
nach einer Immunisierung mit dem Peptid stattfinden. Daher kann eine
DNA-Inokulation mit den Peptid-gebundenen Einzelket ten-MHC-Expressionsvektoren
eine Verringerung des Spiegels der Peptid-spezifischen TH-Zell-Proliferation
verursachen.
-
Beispiel 25 – Konstruktion
und Zelloberflächenexpression
eines Einzelketten-Klasse-II-MHC-Moleküls mit einer
TM-Domäne
(sc-IAd/OVA)
-
Gemäß den oben
beschriebenen Verfahren wurde das sc-IAd/OVA-Fusionsmolekül (30) anhand des folgenden Verfahrens hergestellt:
-
Reverse
Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktionen (RT-PCRs) wurden durchgeführt, um
IAd-α-
und β-Ketten-Genfragmente
aus Gesamt-RNA, die aus A20-1.11-Zellen
isoliert wurde, zu amplifizieren [K. Kim et al., J. Immunol. 122:
546 (1979)]. Geeignete Restriktionsenzymstellen wurden an jedem
Ende der Genfragmente durch PCR eingeführt, um eine Klonierung zu
ermöglichen.
Die DNA-Sequenz,
die für
einen 10-Aminosäuren-Peptid-Linker
kodiert, wurde in das 5'-Ende des β1-β2-Genfragments
eingeführt
und die Kozak-Konsensus-Sequenz wurde an dem 5'-Ende der β-Signalsequenzen durch PCR eingeführt. Die
Regionen, die für den
24-Aminosäuren-Linker
und das OVA-antigenische Peptid kodieren, wurden von angelagerten
Oligonukleotiden erzeugt. Der Zusammenbau der PCR-Fragmente und
der doppelsträngigen
Oligonukleotide in dem pBlueScript-II-Vektor (Stratagene) ergaben
das sc-IAd-Fusions-Gen (siehe 30). Zur Expression in Säugetieren wurde der pSCT1-Vektor
durch Subklonieren des sc/IAdOVA-Gens (einschließlich der α-Ketten-TM-
und zytoplasmatischen Regionen) stromabwärts des CMV-Promotors von pEE13
(Cell Tech) subkloniert. Der pEE13-Vektor trägt auch ein selektierbares
Glutamat-Synthetase-Gen. Um lösliche
sc-IAd-Moleküle herzustellen, wurden verkürzte sc-IAd-Konstrukte hergestellt, indem α-Ketten-TM-
und zytoplasmatische Regionen (d. h. einschließlich der Aminosäuren 183
bis 233) mit einer Aminosäuresequenz,
die für
6 aufeinander folgende Histidine kodiert, ausgetauscht wurden. Diese
Konstrukte wurden stromabwärts
des Baculovirus-Polyhedron-Promotors von pBluebac III (Invitrogen)
subkloniert. Die Fusions-Gene wurden in Baculovirus nach einer Liposomen-vermittelten
Co-Transfektion von SF9-Insektenzellen mit linearisiertem Wildtyp-AcMN-PV
(Invitrogen) rekombiniert. Nach der Klonierung wurden die gereinigten
rekombinanten Virusbestände
entsprechend den Standardverfahren hergestellt.
-
Es
ist leicht ersichtlich, dass andere antigenische Peptide als kovalent
gebundene präsentierende Peptide
verwendet werden können.
Zum Beispiel wurde das HSV-1-gD-Peptid verwendet, um das sc-IAd/gD-Fusionsmolekül herzustellen, indem die Sequenz,
die für
das OVA 323–339-Peptid
kodiert, mit der Sequenz, die für
das gD-Peptid kodiert, unten, substituiert wurde. Vorzugsweise enthält das präsentierende Peptid
etwa 6 bis 30 Aminosäuren
(einschließlich).
Für jeden
Einzelketten-MHC-Fusionskomplex mit einem kovalent gebundenen präsentierenden
Peptid können
T-Zell-Aktivierungs-Assays, wie hier beschrieben, verwendet werden,
um zu bestimmen, ob das präsentierende
Peptid sich richtig in die Peptid-Bindungsfurche oder -spalte des
Komplexes faltet.
-
Das
sc-IAd/OVA-Fusionsmolekül wurde auf eine Zelloberflächenexpression
durch das folgende Verfahren getestet: Plasmacytoma NS-0-Zellen,
die mit einem Expressionsvektor transfiziert waren, der das sc-IAd/OVA-Fusions-Gen trägt, wurde selektioniert und
die Oberflächenexpression
der Klasse-II-Moleküle
wurde durch Durchflusszytometrie untersucht. Die NSO-Zellen wurden
durch Elektroporation mit linearisierter pSCT1-DNA transfiziert,
welche das sc-IAd/OVA-Fusions-Gen trägt. Die Zellen wurden durch
Wachstum in Glutamin-freiem Medium selektioniert. Transfektanten
(d. h. T12-Zellen) waren nach 14–21 Tagen nachweisbar und wurden
auf die Oberflächenexpression
von Klasse-II-Molekülen analysiert.
Die Zellen wurden mit FITC-konjugiertem anti-IAdmAb
(AMS-32.1, PharMingen) gefärbt
und die Fluoreszenz wurde durch Durchflusszytometrie untersucht.
Ein Isotyp-angepasster FITC-konjugierter anti-IAkmAb
(10-3.6, PharMingen)
wurde als eine Negativkontrolle verwendet.
-
31A zeigt die Zelloberflächenexpression eines funktionellen
Einzelketten-Fusionsmoleküls. Stabile
Transfektanten wurden durch Durchflusszytometrie unter Verwendung
von IAd- und anti-IAkmAbs
analysiert. Die Ergebnisse, die für die T12-Transfektante gezeigt
sind, sind ähnlich
denen, die für
die drei anderen unabhängigen
Transfektanten beobachtet worden sind (m. f. i. = durchschnittliche
Fluoreszenzintensität).
Die Ergebnisse zeigen einen Anstieg bei der sc-IAd/OVA-Expression
auf der Oberfläche
von Zellen, die mit dem sc-IAd/OVA-Expressionsvektor
transfiziert worden sind. Eine intakte β-TM-Domäne wird für eine Zelloberflächenexpression
von Klasse-II-Molekülen
nicht benötigt;
ein flexibler Linker, der die β-
und α-Ketten
verbinden kann, kann die Funktion der β-TM-Domäne ersetzen. Schließlich zeigen
die Ergebnisse, dass eine kovalente Bindung des präsentierenden
Peptids an ein Einzelketten-MHC-Klasse-II- Molekül den stabilen Zusammenbau und
Oberflächenexpression
des MHC-Moleküls ermöglichen.
Die Verknüpfung
des präsentierenden
Peptids mit der β-Kette wird auch einen
stabilen Zusammenbau und die Zelloberflächenexpression eines Einzelketten-MHC-Fusionsmoleküls ermöglichen.
-
Beispiel 26 – Ein Zelloberflächen-sc-IAd/OVA-Fusionskomplex induziert eine T-Zell-Antwort in vitro
-
Zur Überprüfung, ob
das OVA-Peptids richtig in dem sc-IAd-Fusionskomplex
gefaltet ist, werden sc-IAd/OVA-transfizierte
Zellen auf deren Fähigkeit
untersucht, T-Zellen zu stimulieren. Ein T-Zell-Hybridom der Maus
(DO11.10), das einen T-Zell-Rezeptor
(TCR) exprimiert, wurde verwendet. Der TCR erkennt das OVA 323–339-Peptid
zusammen mit IAd. Wenn die TCRs dieser Zellen
mit den APCs interagieren (hier sc-IAd/OVA-Transfektanten)
sekretieren die DO11.10-Zellen Interleukin-2 (IL-2). DO11.10-Zellen
(2 × 105/Vertiefung) werden in Gegenwart von NS-0-Zellen
der T12-Transfektanten (1 × 105/Vertiefung) für 24 Stunden kultiviert und
das in das Kulturmedium freigesetzte IL-2 wurde durch einen IL-2-spezifischen ELISA
bestimmt (PharMingen). Das murine IAd-tragende
B-Zell-Lymphom,
A20-1.11 (1 × 105/Vertiefung), das mit 20 mM OVA 323–339 gepulst
wurde, diente als eine Positivkontrolle zur Antigen-Präsentation
[K. Kim et al., J. Immunol. 122: 549 (1979)]. Kein IL-2 wurde in
dem Kulturmedium von T12-Zellen
alleine nachgewiesen. Die Ergebnisse waren ähnlich denen, die für die zwei
anderen sc-IAd/OVA-Transfektanten beobachtet
wurden. Wie in 31B gezeigt, konnten NS-0-Zellen
(nicht-transfiziert) die DO11.10-Zellen nicht stimulieren, wobei
die Zellen, die mit dem sc-IAd/OVA-Fusions-Gen
transfiziert worden sind, die Freisetzung von IL-2 aus DO11.10-Zellen
stark stimulierte. Das Ausmaß der
IL-2-Sekretion war vergleichbar mit der, wie sie in IAd-tragenden
APCs beobachtet wurde, die mit dem OVA-Peptid gepulst worden sind.
Die Ergebnisse zeigen, dass das OVA-Peptid sich richtig innerhalb
des sc-IAd-Fusionskomplexes faltet und dass das
gefaltete OVA-Peptid zusammen mit IAd durch
den TCR auf der Oberfläche
von DO11.10-Zellen erkannt wird.
-
Beispiel 27 – Lösliche sc-IAd/Peptid-Fusionsmoleküle induzieren eine T-Zell-Antwort in vitro
-
Es
wurde berichtet, dass lösliche
IAd-Heterodimere als unstabil gelten [Kozono,
H. et al., Nature 369: 151 (1994)]. Die Ergebnisse unten zeigen,
dass das IAd- Molekül durch die Kombination der
Dimere in eine Einzelkette stabilisiert werden. Die Stabilisierung
von anderen MHC-Molekülen
(z. B. MHC-Klasse-I-, IE-, DQ-, DP- oder DR-Molekülen) kann
auch durch Kombination der Dimere oder Fragmenten davon in einem
Einzelketten-Molekül
erreicht werden.
-
Um
die Stabilität
des Einzelketten-IAd-MHC-Moleküls nachzuweisen
und zum Nachweis, dass das OVA-Peptid durch andere Peptide ersetzt
werden konnte, wurde ein Baculovirus-Insektenzellsystem verwendet,
um ein lösliches
sc-IAd/Peptidmolekül herzustellen.
Die chimären
Gene, die hergestellt wurden, waren im Allgemeinen dieselben wie
in 30, außer
dem präsentierenden
Peptid. Zum Beispiel schlossen die chimären Gene entweder ein kovalent
gebundenes OVA 323–339-Peptid
(sc-IVAd/OVA), ein Peptid (gD 246–261) [APYSTLLPPELSETP]
(SEQ ID NO: 124) [S. Grammer et al., J. Immunol. 145: 2249 (1990)]
aus HSV-1-Glycoprotein D (sc-IAd/gD) oder
kein Peptid (sc-IAd/Blank) ein. In jedem Fall wurden die TM-
und zytoplasmatischen Domänen
des Gens der α-Kette
mit einer Sequenz substituiert, die für einen Histidin-Schwanz (6 × His) kodiert,
um eine lösliche
Expression zu ermöglichen.
Die rekombinanten Baculoviren, die die sc-IAd-Fusions-Gene
tragen, wurden durch Standardverfahren hergestellt und dann verwendet,
um SF9-Insektenzellen zu infizieren. Die infizierten Zellen sekretierten
lösliche
sc-IAd-Fusionsmoleküle; diese konnten in den Kulturmedien
durch einen IAd-Enzym-abhängigen Immunosorbenz-Assay
(ELISA) nachgewiesen werden. Die sc-IAd-Fusionsmoleküle wurden
dann durch Immuno-Affinitätschromatographie
aufgereinigt.
-
Das
verwendete Protokoll zur Transfektion der Insektenzellen und zur
Aufreinigung der sc-IAd-Fusionsmoleküle war wie
folgt: SF9-Zellen (1 × 106/ml) wurden in Hink's TMN-FH-Insektenmedien plus 10% fötalem Kälberserum
bei einer Multiplizität
der Infektion von 10 mit Baculovirus, das die sc-IAd-Gene
trägt,
infiziert. Nach 5 Tagen wurde der Kulturüberstand gesammelt, auf pH
8,0 mit 1 M Tris eingestellt und über eine Protein-A-Sepharose-Säule durchlaufen
gelassen. Nicht-gebundenes Material wurde dann einer MK-D6 mAb-Protein-A-Sepharose-Säule ausgesetzt. Die Säule wurde
mit 20 mM Tris-HCl, pH 8,0, und 1 M NaCl, 20 mM Tris-HCl, pH 8,0,
gewaschen. Das sc-IAd-Fusionsprotein wurde
mit 50 mM Glycin-HCl, pH 11,0, eluiert und sofort auf einen pH 8,0
neutralisiert. Das eluierte Protein wurde konzentriert und in 20
mM Tris-HCl, pH 8,0, unter Verwendung von Centricon 30 ausgetauscht.
Die sc-IAd-Moleküle wurden durch einen sensitiven
IAd-Konformations-spezifischen ELISA unter
Verwendung von M5/114 als dem Capture-mAb und Biotin-konjugiertem AMS-32.1
(PharMingen) als das Sonden-mAb nachgewiesen. Andere mAbs (34-5-4,
39-10-8), die verwendet wurden, um die sc-IAd-Proteine
nachzuweisen, wurden von PharMingen bezogen. Kovalent gebundenes OVA-Peptid
wurde unter Verwendung von polyklonalen Antiseren nachgewiesen,
die zweifach mit 100 μg
OVA 323–339
in vollständigem
Freund's Adjuvans
(H37Ra) injiziert worden sind. Für
ein vollständiges
Protokoll zur Herstellung von polyklonalen Antiseren wird auf Ausubel,
supra, verwiesen. Im Allgemeinen ergab die Aufreinigungsprozedur
200–300 μg sc-IAd/Peptid
pro Liter Medium.
-
32 zeigt, dass die Insektenzellen lösliche Einzelketten-MHC-Klasse-II-Moleküle produzierten. Eine
SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE) des Eluats der Affinitätssäule zeige
eine einzelne Hauptbande bei etwa 50 kDa (32,
Bahnen 2 und 3). Lösliches
sc-IAd/OVA-(Bahnen 3, 5) und sc-IAd/Blank-(Bahnen
2 und 4)Protein wurde von Baculovirus-infizierten SF9-Zellen exprimiert
und durch Immun-Affinitätschromatographie
unter Verwendung von immobilisierten anti-IAd-MK-D6-mAbs
aufgereinigt. Die Proben wurden mit 12% SDS-PAGE-Gel analysiert
und mit Coomassie-Blau (Bahnen 1–3) gefärbt. Molekulargewichtsstandards
(Bahn 1) sind angezeigt. Die sc-IAd-Proteine
wurden auch auf eine Nylonmembran transferiert und mit Maus-anti-Seren,
die spezifisch für
das OVA 323–339-Peptid
sind, behandelt (Western-Blot, Bahnen 4 und 5). Das kovalent gebundene
OVA-Peptid wurde unter Verwendung von polyklonalen anti-Seren aus
Mäusen,
die mit OVA 323–339
in vollständigem
Freund's Adjuvans
H37Ra injiziert worden sind, nachgewiesen.
-
Der
sc/IAd wurde glykosyliert und wies Unterschiede
in der Masse aufgrund des gebundenen Peptids auf. Eine Western-Blot-Analyse
bestätigte
das Vorhandensein des OVA 323–339-Peptids
in den sc-IAd/OVA-Proben (32, Bahn 5). Sowohl die gereinigten sc-IAd/OVA- und die sc-IAd/Blank-Proteine
wurden auch durch monoklonale Antikörper (mAbs) (MK-D6, M5/114,
AM5-32.1, 39-10-8 und 34-5-4) erkannt. Diese mAbs erkennen Epitope
auf natürlichem
IAd.
-
33 zeigt, dass das sc-IAd/OVA-Molekül eine Dosis-abhängige Freisetzung
von IL-2 aus D11.10-Zellen induzierte, was die Funktionalität der Baculovirus-produzierten Moleküle bestätigte. D11.10-Zellen
stellen auch IL-4 her, wenn sie durch das sc-IAd/OVA-Molekül stimuliert
wurden. 33 zeigt auch, dass DO11.10-Zellen
nicht auf sc-IAd/Blank-Moleküle reagierte.
-
Es
ist ersichtlich, dass ein Einzelketten-MHC-Fusionsmolekül ein anderes
kovalent gebundenes präsentierendes
Peptid sein kann, als OVA 323–339.
Die Wahl der Zellen, die zur Überprüfung einer
sauberen Faltung des Peptids innerhalb des Fusionsmoleküls verwendet
werden, wird von dem speziellen eingesetzten präsentierenden Peptid abhängig sein.
Zum Beispiel erkennt die T-Zell-Hybridom-Zelllinie
GD12 das gD 246–261-Peptid
zusammen mit dem IAd-Molekül [siehe z. B. S. Grammer et
al., J. Immunol. 145: 2249 (1990)].
-
Als
ein Beispiel wurden GD12-Zellen verwendet, um zu zeigen, dass das
gD-Peptid richtig
in dem sc-IAd-Fusionskomplex gefaltet war
und dass das sc-IAd/gD-Molekül T-Zellen aktivierte. Das
T-Zell-Hybridom GD12 reagierte gut auf immobilisierte sc-IAd/gD, aber nicht auf sc-IAd/OVA
(34A). Umgekehrt reagierte die DO11.10-Zelllinie
gut mit dem sc-IAd/OVA-Peptid, aber nicht
mit dem sc-IAd/gD (34B).
In diesen Experimenten wurden GD12-(spezifisch für gD 246–261 und IAd)
oder DO11.10-Zellen jeweils einzeln zu 1 × 105 pro Vertiefungen,
die mit sc-IAd/gD oder sc-IAd/OVA
beschichtet waren, zugegeben. Die Platten wurden über Nacht inkubiert
und die Menge von IL-2 im Überstand
wurde durch ELISA bestimmt.
-
Beispiel 28 – Herstellung
und Verwendung von leeren sc-IAd-Fusionskomplexen
-
Es
wurde festgestellt, dass das sc-IAd/Blank-Molekül mit dem
OVA 323–339-präsentierenden
Peptid beladen werden konnte. Wie in 34C gezeigt,
aktivierte das beladene Fusionsmolekül unerwartet DO11.10-Zellen
zu einem höheren
Ausmaß als
das sc-IAd/OVA-Fusionsmolekül. 34C wird wie folgt erklärt:
-
34C. Immobilisiertes sc-IAd/Blank-Protein
(500 ng/Vertiefung) wurde für
20 Stunden bei 37°C
in der Abwesenheit (linke Leiste) oder Anwesenheit (mittlere Leiste)
eines 50 M Überschusses
an OVA 323–339-Peptid
in Citratpuffer, pH 5,0, inkubiert. Immobilisiertes sc-IAd/OVA-Protein (500 ng/Vertiefung) wurde ohne
Peptid inkubiert, um die Wirkungen der Bindungsbedingungen auf die
Antigen-Präsentation
zu bestimmen (rechte Leiste). Nach dem Entfernen des nicht-gebundenen Peptids
wurden alle sc-IAd-Moleküle auf ihre Fähigkeit
hin getestet, DO11.10-Zellen zu aktivieren.
-
Es
ist ersichtlich, dass andere erfindungsgemäße lösliche leere Einzelketten-MHC-Klasse-II-Komplexe
wirksam Immunsystemantworten modulieren können (z. B. T-Zell-Induktion
und Cytokin-Freisetzung). Zum Beispiel kann DNA, die für ein lösliches
MHC/Ig-Molekül
(Beispiel 4) kodiert, über
Standardverfahren ohne das gebundene OVA-Peptid hergestellt werden,
um so DNA zu erzeugen, die für
das entsprechende leere MHC/Ig-Molekül kodiert. Das leere Molekül kann in
geeigneter Weise exprimiert und mit einem präsentierenden Peptid beladen
werden, z. B. einem OVA-Peptid, wie es hier beschrieben ist. Die
Fähigkeit
des beladenen löslichen
MHC/Ig-Moleküls,
T-Zellen zu induzieren, kann in einem hier beschriebenen T-Zell-Aktivierungs-Assay
festgestellt werden.
-
Beispiel 29 – Lösliche sc-IAd/Peptid-Fusionskomplexe aktivieren T-Zellen
und induzieren Apoptose
-
DO11.10-Zellen
wurden verwendet, um die Fähigkeit
von löslichen
sc-IAd-Fusionsmolekülen zu testen, eine
T-Zell-Apoptose zu induzieren. Nach einer Inkubation über Nacht
mit dem oben beschriebenen löslichen sc-IAd/OVA-Molekül zeigten DO11.10-Zellen bemerkenswerte
Veränderungen
in ihrer Zellmorphologie, einschließlich der Kernkondensation,
des Auftretens von apoptotischen Körpern und des Abbaus der DNA
in oligonukleosomale Banden (35,
Bahn 4). Diese Veränderungen
sind charakteristisch für
Apoptose [P. Walker et al., BioTechniques 15: 1032 (1993)]. Ähnliche
Effekte wurden in Zellen beobachtet, die mit anti-TCR- und anti-CD4-mAbs
inkubiert worden sind, wobei keine Veränderungen in der Zellmorphologie
oder bei der DNA-Degradation in der Zelle, die mit immobilsiertem
sc-IAd/Blank inkubiert worden ist, beobachtet
wurden (vergleiche Bahnen 3 und 5 der 35).
-
35 wird wie folgt erklärt: DO11.10-Zellen werden in
unbehandelten Vertiefungen inkubiert oder in Vertiefungen, die mit
100 ng/Vertiefung anti-TCR-mAb (H57–597, PharMingen) oder 250
ng/Vertiefung sc-IAd-Molekülen beschichtet
wurden. Nach 24 Stunden wurden die Zellen (1,2 × 106/Probe)
geerntet und Triton X-100-lösliches/DNA
wurde isoliert [P. Walker et al., BioTechniques 15: 1032 (1993)].
Die Proben wurden durch eine 2% Agarose-Gelelektrophorese analysiert
und mit Ethidiumbromid gefärbt,
um eine chromosomale DNA-Leiteraufteilung nachzuweisen. Bahn 2 stammt
von unbehandelten DO11.10-Zellen. Bahnen 1 und 6 zeigen DNA-Molekulargewichts-Marker.
-
Beispiel 30 – Lösliche sc-IAd-MHC-Fusionsmoleküle supprimieren die T-Zell-Expansion in vivo
-
Mindestens
zwei Signale sind für
die Aktivierung von T-Zellen erforderlich, z. B. wie bei der Proliferation
von T-Zellen. Ein einzelnes Signal, das an die T-Zelle über den
TCR und den MHC-Klasse-II/Peptid-Fusionskomplex abgegeben wird,
wird die T-Zellen abtöten
oder dämpfen.
Es wurde festgestellt, dass lösliche sc-IAd/OVA-Fusionsmoleküle selektiv
Antigen-spezifische T-Zellen in vivo in der Abwesenheit von zugesetzten co-stimulatorischen
Signalen abtöten
können.
Diese Ergebnisse zeigen, dass Einzelketten-MHC-Moleküle, insbesondere
Einzelketten-MHC-Klasse-II-Moleküle,
hervorragend für
eine Suppression der Funktion des Immunsystems in vivo geeignet
sind. Die Ergebnisse zeigen auch, dass die Funktion des Immunsystems
induziert werden kann, wenn ein Einzelketten-MHC-Molekül in den Zellen mit einem co-stimulatorischen
Signal co-exprimiert wird oder alternativ, wenn ein Einzelketten-MHC-Molekül in Zellen
exprimiert wird, in denen ein geeignetes co-stimulatorisches Signal
bereits in den Zellen vorhanden ist.
-
Um
die klonale Expansion von T-Zellen in vivo zu supprimieren, verwendeten
wir den Säugetier-Expressionsvektor
pEE13, der durch Standardverfahren modifiziert werden kann, um das
sc-IAd/OVA-Fusions-Gen zu tragen. Die Transkription
des sc-IAd/OVA-Gens wurde durch den CMV-Promotor
des Expressionsvektors angetrieben. BALB/c-Mäuse wurden mit 100 μg Plasmid-DNA
(1 μg/ml
in PBS) intramuskulär
(IM) in den Hinterbeinen injiziert. Die Injektionen wurden für zwei weitere
Male 14 und 28 Tage später
wiederholt. Eine Kontrollgruppe wurde IM mit Saline in der Woche
0 und mit 100 μg
eines Plasmids, das für
sc-IAd/Blank
kodiert, in den Wochen 2 und 4 injiziert.
-
Beide
Gruppen wurden dann subkutan am Schwanzende mit dem OVA 323–339-Peptid
(100 μg/Maus in
vollständigem
Freund's H37Ra-Adjuvans)
23 und 30 Tage nach der letzten DNA-Inokulation injiziert. Eine Woche
später
wurden die Mäuse
getötet
und die Inguinal- und paraaortischen Lymphknoten wurden gesammelt.
Eine Suspension von Lymphknotenzellen wurde hergestellt und Antigen-präsentierende
Zellen wurden durch Inkubation auf Nylonwolle und Sephadex G-10-Säulen depletiert
und die entstehenden gereinigten T-Zell-Populationen wurden mit APCs inkubiert,
die mit OVA 323–339-Peptid
gepulst worden sind. B-Zellen der Milz, die aus einer BALB/c-Maus
stammen, dienten als APCs. Diese Zellen wurden mit Mitomycin C (50
bis 100 μg/ml
in Suspension mit 4 × 106 Spleenozyten/ml) fixiert, um die Proliferation
der B-Zellen zu inhibieren, extensiv gewaschen und zu den gereinigten
T-Zellen (2 × 105 Zellen/Vertiefung) bei 2 × 105 Zellen/Vertiefung mit dem OVA 323–339-Peptid
(0 bis 50 μg/Vertiefung)
zugegeben. Den Zellen wurde es ermöglicht, dass sie in rundbödigen Mikrotiterplatten
mit 96 Vertiefungen bei 37°C,
5% CO2, für 4 Tage proliferieren können. Zu
diesem Zeitpunkt waren die Vertiefungen mit MTS (40 μl/Vertiefung)
(Promega) für
4 bis 6 Stunden vor Kultivierungsende gepulst. Der Einbau von MTS
wurde durch Messung der Absorption bei 490 bestimmt und ist ein Maß für die T-Zell-Proliferation.
-
36A und 36B zeigen
die Ergebnisse der T-Zell-Proliferations-Assays unter Verwendung
von Zellen aus injizierten und Kontroll-Mäusen. In 36A wurden die T-Zellen aus Mäusen isoliert, die IM-Injektionen
des sc-IAd/Blank-Plasmids (und Saline) erhielten. In 36B erhielten Mäuse IM-Injektionen des sc-IAd/OVA-Plasmids. Mäuse wurden zweimal mit OVA-Peptid
behandelt und die T-Zellen wurden aus den Lymphknoten 1 Woche später isoliert.
OVA-spezifische
T-Zell-Proliferations-Assays wurden wie oben beschrieben durchgeführt. T-Zellen,
die aus den Mäusen
isoliert worden sind, die mit dem sc-IAd/OVA-Plasmid injiziert
worden sind, zeigten eine signifikante Verringerung in der Menge
der OVA-spezifischen Proliferation im Vergleich zu denen, die aus
der Kontrollgruppe, die mit sc-IAd/Blank-Plasmid
injiziert wurden, isoliert worden sind. Diese Ergebnisse zeigen,
dass die Expression von löslichen
sc-IAd/OVA-Molekülen die klonale Expansion von
Antigen-spezifischen T-Zellen in vivo supprimiert.
-
Die
Verabreichung von löslichen
Einzelketten-MHC-Molekülen
(z. B. lösliche
sc-MHC-Klasse-II-Peptid-Fusionskomplexe
oder lösliche
beladene sc-MHC-Klasse-II-Komplexe)
oder DNA-Expressionsvektoren, die für diese Moleküle kodieren,
werden Immunerkrankungen in Säugetieren,
insbesondere in Menschen, bei denen das unerwünschte Vorhandensein oder die
Expansion von Antigenspezifischen T-Zellen eine Rolle spielt, vermindern.
Zum Beispiel können
lösliche
Einzelketten-MHC-Moleküle
(z. B. lösliche
sc-MHC-Klasse-II-Peptid-Fusionskomplexe)
oder DNA-Expressionsvektoren, die für diese Moleküle kodieren,
mit einer pharmazeutisch annehmbaren Trägersubstanz vermischt werden,
z. B. physiologischer Saline, und an ein Säugetier verabreicht werden,
z. B. einem Menschen, der an einer oder vermutlich an einer Immunerkrankung leidet,
bei der das unerwünschte
Vorhandensein oder die Expansion von Antigenspezifischen T-Zellen
eine Rolle spielt. Beispiele von anderen pharmazeutisch annehmbaren
Trägern
sind hinreichend bekannt (siehe z. B. Remington's Pharmaceutical Sciences, Mack Pub.
Co., Easton, PA, 1980). Ein bestimmter Modus zur Verabreichung ist
intramuskulär,
obwohl auch andere Modi verwendet werden können (z. B. oral, nasal, intravenös, parenteral
oder transdermal), wobei der Modus von dem zu behandelnden Zustand
und dem Allgemeinbefinden des Tieres abhängig sein wird und für den Fachmann
ersichtlich sein wird. Die Dosierung des löslichen Einzelketten-MHC-Fusionsmoleküls wird
auch variieren in Abhängigkeiten
von solchen Faktoren wie Typ und Schwere der Immunerkrankung, wird
aber im Allgemeinen bei einer Dosierung liegen, die ausreicht, um die
in vivo-Expression von Immunzellen wie Antigen-spezifischen T-Zellen
zu supprimieren. Eine typische Dosierung würde im Bereich von 1 ng bis
10 mg des löslichen
MHC-Klasse-II-Moleküls
pro kg Körpergewicht
liegen. Die Behandlung kann wiederholt werden, wie es erforderlich
erscheint, z. B. jeden Tag.
-
Es
wird auch verstanden werden, dass Zellen, die alle oder die meisten
erfindungsgemäßen MHC-Moleküle tragen,
an ein Säugetier
verabreicht werden können
bei einer Dosierung, die ausreicht, um T-Zellen zu induzieren. Die
T-Zell-Aktivität kann durch
die hier beschriebenen Assays nachgewiesen werden.
-
Es
ist ersichtlich, dass andere lösliche
beladene Einzelketten-MHC-Moleküle
verwendet werden können,
um das unerwünschte
Vorhandensein oder die Expansion von Antigen-spezifischen T-Zellen
in vivo zu behandeln. Zum Beispiel kann ein präsentierendes Peptid mit einer
Länge von
etwa 6 bis 30 Aminosäuren
(einschließlich)
in einem zumindest äquimolaren
Verhältnis
mit einem geeigneten löslichen
leeren Einzelketten-MHC-Molekül
vermischt werden, um das entsprechende beladene Molekül zu bilden.
Das beladene Molekül
kann dann mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger vermengt
werden und an ein Säugetier
verabreicht werden, z. B. einem Menschen, um eine Immunsystemerkrankung
wie oben beschrieben zu behandeln.
-
Beispiel 31 – Konstruktion
und Verwendung von transgenen Mäusen,
die einen Einzelketten-MHC-Komplex tragen
-
Eine
transgene Maus kann konstruiert werden, die ein oder mehrere Gene
trägt,
die für
beliebige erfindungsgemäße Einzelketten-MHC-Moleküle kodieren.
Als Beispiele von bevorzugten Einzelketten-MHC-Molekülen können Einzelketten-MHC-Klasse-II-Peptid-Fusionsmoleküle mit einer
Einzel-Transmembrandomäne in
der α- oder β-Kette (oder
einem Teil davon), lösliche
Einzelketten-MHC-Klasse-II-Peptid-Fusionsmoleküle und Einzelketten-MHC-Klasse-II-Moleküle, die
eine oder mehrere hydrophile Aminosäuren tragen, um die Löslichkeit
zu erhöhen
(z. B. den 6 × His-Tag,
supra) jeweils verwendet werden, um transgene Mausstämme herzustellen.
Solche Mausstämme
werden sich als wertvoll für
in vivo-Modelle
herausstellen, z. B. für
die Suppression oder Expansion von Antigenspezifischen T-Zellen.
Zusätzlich
können
Zellen, die von solchen transgenen Tieren abgeleitet sind, verwendet
werden, um eine immortale Zelllinie zu etablieren, die zumindest
einige ihrer unterscheidungskräftigen
Kennzeichen beibehalten, während
sie in vivo in nicht-definierter Weise proliferieren.
-
Eine
transgene Maus kann hergestellt werden, die ein lösliches
Einzelketten-MHC-Klasse-II-Peptid-Fusionsmolekül trägt. Zum
Beispiel können
DNA-Konstrukte,
die für
lösliche
sc-IAd/OVA- oder sc-IAd/gD-Moleküle, supra,
kodieren, an eine ausgewählte
Zelle oder einen Gewebe-spezifischen Promotor und/oder Enhancer
gebunden werden und das entstehende Hybrid-Gen kann (z. B. wie beschrieben
von Leder et al., US-Patent NR. 4,736,866; Wagner et al., US-Patent
Nr. 4,873,191 und Ohashi in The Immunologist 2: 87–92, hier
unter Bezugnahme eingeschlossen) in ein Tierembryo in einem frühen Entwicklungsstadium
(z. B. dem Stadium der befruchteten Oozyte) mittels Standardverfahren
eingeführt
werden, um ein transgenes Tier herzustellen, das erhöhte Spiegel
der gewünschten
Aktivität
in den ausgewählten
Zellen oder Geweben aufweist (z. B. T-Zellen oder neuroectodermale,
endotheliale oder angiogenische Gewebe).
-
Transgen-positive
Tiere (Gründer-Tiere)
werden mit nicht-transgenen Tieren zusammengeführt und die Nachkommen (f1-Tiere)
werden auf eine Übertragung
von Transgen-DNA durchmustert. Die f1-transgen-positiven Tiere sind
hämizygot
für die
Transgen-DNA und homozygote transgene Tiere können durch geeignete Zuchtverfahren
erzeugt werden. Jedes Gründer-Tier
und dessen transgene Nachkommen sind einzigartig im Vergleich zu
anderen transgenen Mäusen,
die mit demselben Transgen etabliert wurden. Die Einführung der
Transgen-DNA in die genomische DNA der Maus ist zufällig und
die Integrationsstelle kann eine tiefgreifende Wirkung auf die Spiegel
und den Gewebe- und Entwicklungsmustern der Transgen-Expression
haben. Daher wird eine Anzahl von transgenen Mauslinien etabliert
und zur Selektion dieser Tiere mit den am meisten passenden Expressionsmustern
durchmustert.
-
Transgene
Linien werden anhand der Spiegel der Transgen-Expression und den
hier beschriebenen T-Zell-Assays bewertet. Die Expression auf dem
RNA-Spiegel wird anfänglich
bestimmt, um Expressions-positive Tiere zu identifizieren und zu
quantifizieren. Standardtechniken zur RNA-Analyse werden eingesetzt
und umfassen PCR-Amplifikations-Assays unter Verwendung von Oligonukleotid-Primern, die entworfen
wurden, um nur Transgen-RNA-Matrizen zu amplifizieren sowie von
Hybridisierungs-Lösungs-Assays
unter Verwendung von Transgen-spezifischen
Sonden (siehe z. B. Ausubel et al., supra). Die RNA-positiven Tiere
werden dann auf ihre Protein-Expression durch Western-Immuno-Blot-Analyse
unter Verwendung von z. B. IAd- oder OVA-spezifischen
Antikörpern
(siehe z. B. Ausubel et al., supra) analysiert. Zusätzlich kann
eine in situ-Hybridisierung und Immunozytochemie unter Verwendung
von Transgen-spezifischen Nukleotid-Sonden bzw. Antikörpern in
geeigneter Weise eingesetzt werden, um Expressionsstellen innerhalb
von transgenem Gewebe zu lokalisieren.
-
Gemäß dem hier
beschriebenen Verfahren wird es möglich sein, die Aktivität von OVA-
oder gD-spezifischen T-Zellen in ausgewählten transgenen Mausstämmen zu
verringern. Die eingesetzte DNA-Form kann eine sein, die für ein MHC-Molekül kodiert, ähnlich den
verwendeten Tierarten, oder sie kann für das Homolog einer anderen
Art kodieren (z. B. Mensch). Der Spiegel von T-Zellen in dem transgenen
Tier kann durch die hier beschriebenen T-Zell-Assays bewertet werden.
-
Es
soll verstanden werden, dass mit "Transgen" DNA gemeint ist, die vollständig heterolog
ist (d. h. fremd) zu der transgenen Maus und die in das Maus-Genom
eingeführt
wird.
-
Es
wird auch verstanden, dass mit "Promotor" ein DNA-Segment
gemeint ist, an dem ein transkriptioneller Enzymkomplex vor der
Einleitung der Transkription des Gens bindet. Bei der Herstellung
von transgenen Mäusen
schließen
bevorzugte Promotoren den IAd-Promotor und
den von Ohashi et al. in Cell 65: 305–317 (1991) beschriebenen Ratten-Insulin-Promotor
ein.
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Die
Erfindung wurde unter Bezug auf die bevorzugten Ausführungsformen
davon beschrieben. Jedoch wird der Fachmann nach Hinzunahme dieser
Offenbarung Modifikationen und Verbesserungen im Sinne und innerhalb
der Erfindung machen können.
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