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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Unterstützung der Kommunikation zwischen
einem ersten Netzknoten und einem zweiten Netzknoten eines Kommunikationsnetzes
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ein Kommunikationsnetz nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 7, einen Switch Controller nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 9 sowie Netzknoten nach den Oberbegriffen
der Ansprüche
8 und 10.
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Ein
solches Verfahren, ein solches Kommunikationsnetz, ein solcher Switch
Controller und solche Netzknoten sind zum Beispiel aus einem Artikel von
P. Dumartier, „Toward
a New IP over ATM Routing Paradigm", IEEE Communications Magazine, January
1998, Seite 82–86,
in den Abschnitten „Shortcut
Routing" und „Trigger
Event" bekannt.
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Die
Erfindung geht von einem neuen Routingkonzept zur Integration von
z.B. IP (= Internet Protocol) und ATM (= Asynchronous Transfer Mode), dem
Multi-Protocol Label Switching (MPLS) aus. Dieses Konzept stellt
eine Verschmelzung der Schicht-2-Funktionalität – z.B. dem ATM Switching – und der
Schicht-3-Funktionalität – z.B. dem
IP Routing – dar.
Netzknoten, die diesem Konzept folgen, werden „integrierte Switch Router" genannt. Sie sind aus
einem Schicht-3-Router, einem Switch Controller und einem Schicht-2-Switch
aufgebaut.
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Ein
Konzept zur Realisierung des Multi-Protocol Label Switching ist
das Ipsilon Flow Switching Konzept. Routing-Entscheidungen in der
Schicht 3 erfolgen nur bei den ersten Datenpaketen eines Verkehrsstroms
(flow). Dann wird der zugehörigen Schicht-3-Kommunikationsbeziehung
ein Kurzweg (shortcut) zugeordnet, der in einer direkten Schicht-2-Nutzdatenverbindung
besteht. Der Aufbau solche Kurzwegs basiert hierbei darauf, dass
zwischen den Netzknoten der Multi-Protocol Label Switching Domain
Informationen über
zur Verfügung
stehende Kennungs-Ressourcen (label resources) und die Zuordnung
von Kennungen zu Kurzwegen ausgetauscht werden. Die Kennungs-Ressourcen
werden so gemeinsam von den Netzknoten der Multi-Protocol Label
Switching Domain verwaltet und der Aufbau von Kurzwegen wird so
koordiniert. Ohne den Austausch dieser Informationen ist der Aufbau
eines Kurzwegs nicht möglich.
Der Vorteil dieses Konzeptes besteht darin, dass nach Einrichtung
eines Kurzwegs in der Multi-Protocol Label Switching Domain keine
Schicht-3-Routingentscheidungen
mehr getroffen werden müssen,
wodurch die Nutzdatenkommunikation erheblich beschleunigt werden
kann.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nutzdatenkommunikation
in einer gemischten Netzumgebung mit LDP-fähigen Netzknoten und nicht-LDP-fähigen Netzknoten
weiter zu beschleunigen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren zur Unterstützung
der Kommunikation zwischen einem ersten Netzknoten und einem zweiten
Netzknoten eines Kommunikationsnetzes nach der Lehre des Anspruchs
1, ein Kommunikationsnetz nach der Lehre des Anspruch 7, einen Switch
Controller nach der Lehre des Anspruchs 9 sowie Netzknoten nach der
Lehre der Ansprüche
8 und 10.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, einen Kurzweg von einem LDP-fähigen Netzknoten einer MPLS-Domäne in Richtung
eines nicht-LDP-fähigen Netzknotens
zu erweitern, der keine Informationen über Kennungs-Ressourcen mit den
Netzknoten dieser MPLS-Domäne
austauscht. Um dies zu ermöglichen,
wird der nicht-LDP-fähige
Netzknoten mit einem Satz von Kennungs-Ressourcen vorkonfiguriert.
Der mit den nicht-LDP-fähigen
Netzknoten verbundene LDP-fähige
Netzknoten verwaltet die für
die Nutzdatenverbindung zwischen diesen Netzknoten zur Verfügung stehenden
Kennungen und ordnet diese Kennugen Kurzwegen zu, ohne hierfür mit dem nicht-LDP-fähigen Netzknoten
zu interagieren.
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Ein
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass dadurch ein Nutzdatenstrom
länger über einen
Kurzweg bis zum Host geführt
werden kann und damit die Nutzdatenkommunikation beschleunigt sowie
die hierfür
benötigte
Rechenkapazität
verringert wird.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der nicht-LDP-fähige Netzknoten
trotz Erlangung dieses Vorteils erheblich einfacher aufgebaut sein
kann als ein LDP-fähiger
Netzknoten, da er beispielsweise kein Kennungs-Verteilungsprotokoll (label
distribution protocol) zu bearbeiten braucht. Dies macht die Verwendung
dieser Lösung
in Zugangsknoten besonders attraktiv. Da keine interne Kommunikation
zwischen dem LDP-fähigen Netzknoten
und dem nicht-LDP-fähigen
Netzknoten erfolgt, ist die für
die Nutzdatenkommunikation zwischen diesen Netzknoten zur Verfügung stehende Bandbreite
größer als
bei zwei vergleichbaren LDP-fähigen Netzknoten.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass sie sich mit
geringem Aufwand in bereits bestehende Kommunikationssysteme integrieren
lässt.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
unter Zuhilfenahme der beiliegenden Zeichnungen beispielhaft erläutert.
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1 zeigt
ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Kommunikationsnetzes mit
mehreren erfindungsgemäßen Netzknoten.
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2 zeigt
eine Funktionsschaltbild der Beziehung zwischen mehreren Netzknoten
des Kommunikationsnetzes nach 1.
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1 zeigt
ein Kommunikationsnetz KN, das mehrere Unternetze CORENET, ANET1
bis ANET3 aufweist. Die Anzahl der Unternetze CORENET einerseits
und der Unternetze ANET1 bis ANET3 andererseits ist hierbei beispielhaft
gewählt.
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Das
Kommunikationsnetze KN stellt ein Netz zur Datenkommunikation dar.
Es wird von einer Vielzahl von miteinander verbundenen Netzknoten
gebildet.
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Das
Unternetz CORENET erbringt innerhalb des Kommunikationsnetzes KN
vorteilhafterweise die Funktion eines Kern- oder Backbone-Netzes, über das
eine große
Datenmenge geführt
wird. Es wird von mehreren miteinander verbundenen Netzknoten gebildet,
die zusammen eine Multi-Protocol Label Switching Domain bilden.
Diese Domäne zeichnet
sich dadurch aus, dass Daten, die einer Schicht-3-Kommunikationsbeziehung
zugeordnet sind, über
eine direkte Schicht-2-Verbindung, auch Kurzweg (shortcut) genannt,
durch die Domäne transportiert
werden können
und somit die Bearbeitung zwischenliegender Schicht-3-Routingfunktionen entfällt. Der
Aufbau von Kurzwegen macht es hierbei erforderlich, dass die von
einem Kurzweg betroffenen Netzknoten der Domäne miteinander mittels eines Label
Switching Protocol kommunizieren.
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Die
Unternetze ANET1 bis ANET3 erbringen innerhalb des Kommunikationsnetzes
KN vorteilhafterweise die Funktion von Zugangsnetzen. Sie verfügen jeweils über ein
oder mehrere Netzknoten. Die Netzknoten der Unternetze ANET1 bis
ANET3 sind hierbei nicht in den Austausch von Informationen zwischen
Netzknoten des Unternetzes CORENET mittels des Label Switching Protocol
eingebunden.
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Von
den Netzknoten der Unternetzes ANET1 bis ANET3, die Schicht-3-Routingfunktionen
wahrnehmen, ist in 1 beispielhaft ein Netzknoten
pro Unternetz gezeigt, nämlich
die Netzknoten AH1 bis AH3. Diese Netzknoten sind Endbenutzern zugeordnet
oder bilden den Host des jeweiligen Zugangsnetzes. Es ist natürlich auch
möglich,
dass es sich bei den Netzknoten AH1 bis AH3 um Netzknoten eines nicht-LDP-fähigen Backbone-Netzes
handelt, die Schicht-3-Routingfunktionen wahrnehmen.
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Die
Netzknoten AH1 bis AH3 bestehen jeweils aus einer Hardware-Plattform und einer
Software Plattform, auf der Applikationsprogramme zur Steuerung
der Funktionen des jeweiligen Netzknotens AH1 bis AH3 aufsetzen.
Aus funktioneller Sicht weisen die Netzknoten AH1 bis AH3 jeweils
eine Schicht-2-Vermittlungsfunktion SW4, SW5 bzw. SW6 und eine Schicht-3-Routerfunktion
ROUT4, ROUT5 bzw. ROUT6 auf.
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Im
Folgenden wird der Aufbau der Netzknoten AH1 bis AH3 beispielhaft
anhand des Netzknotens AH1 erläutert.
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Die
Schicht-3-Routerfunktion ROUT4 erbringt die Schicht-3-Protokollfunktionen
für eine Nutzdatenkommunikation
mittels des IP-Protokolls. Die
Schicht-2-Vermittlungsfunktion SW4 erbringt die Schicht-2-Protokollfunktionen
für z.B.
ATM als Schicht-2-Protokoll. Weiter ist der Netzknoten AH1 mit einem
Satz von Kennungs-Ressourcen vorkonfiguriert. Beim Einsatz von ATM
als Schicht-2 können Kennungs-Ressourcen
beispielsweise von bereits aufgebauten Schicht-2-VP/VC (VC = Virtual
Channel, VP = Virtual Path in ATM) gebildet werden. Die Kennungs-Ressourcen aus dem
Satz von Kennungs-Ressourcen sind jeweils entweder für die Verbindung
mit dem Netzknoten ISR1 oder für
die Verbindung mit dem Netzknoten ISR2 vorkonfiguriert. Der Netzknoten
AH1 akzeptiert alle Pakete, denen eine solche vorkonfigurierte Kennung
aus dem Satz von vorkonfigurierten Kennungs-Ressourcen zugeordnet
ist.
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Von
den Netzknoten des Unternetzes CORENET, die Schicht-3-Routingfunktionen
wahrnehmen, sind in 1 beispielhaft drei Netzknoten ISR1 bis
ISR3 gezeigt. Bei den Netzknoten ISR1 bis ISR3 handelt es sich um
Switch Router. Der Netzknoten ISR2 ist mit den Netzknoten ISR1 und
ISR3 über Schicht-2-Kommunikationsverbindungen
verbunden. Der Netzknoten ISR3 ist über eine weitere Schicht-2-Kommunikationsverbindung
mit Netzknoten eines anderen Kommunikationsnetzes oder eines anderen
Unternetzes des Kommunikationsnetzes KN verbunden. Bei diesen Netzknoten
handelt es sich um Switch Router einer anderen Multi-Protocol Label Switching
Domain oder um sonstige Netzknoten, die Schicht-3-Routingfunktionen
wahrnehmen. Der Netzknoten ISR1 ist über weitere Schicht-2-Kommunikationsverbindungen
mit den Netzknoten AH1 bis AH3 der Unternetze ANET1 bis ANET3 verbunden.
Der Netzknoten ISR2 ist über
eine weitere Schicht-2-Kommunikationsverbindung mit dem Netzknoten
AH1 verbunden.
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Im
Folgenden wird der Aufbau der Netzknoten ISR1 bis ISR3 beispielhaft
anhand des Netzknotens ISR1 beschrieben.
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Die
Schicht-3-Routerfunktion ROUT1 dient der normalen Nutzdatenkommunikation über Schicht-3-Router
mittels des IP Protokolls. Sie bearbeitet die Nutzdatenkommunikation
derjenigen Schicht-3-Kommunikationsbeziehungen,
denen kein Kurzweg zugewiesen ist.
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Das
Schicht-2-Koppelelement SW1 wird zum Beispiel von einer ATM-Vermittlungshardware gebildet,
die IP-Pakete über
AAL-5 (AAL = ATM Adaptation Layer) weiterleiten kann. Die übliche Software
für die
Zeichengabe wird nicht mehr benötigt. Stattdessen übernimmt
der Switch Controller SC1 die Steuerung der Hardware.
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Die
Erfindung ist nicht an ATM als Schicht-2-Protokoll oder an IP als
Schicht-3-Protokoll gebunden. Es können somit auch andere Schicht-2- oder Schicht-3-Protokolle
in den Unternetzen CORENET und ANET1 bis ANET3 verwendet werden.
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Der
Switch Controller SC1 bearbeitet die üblichen Routing-Protokolle,
kommuniziert aber auch über
ein spezielles Kennungs-Verteilungsprotokoll mit den anderen Switch
Routern des Unternetzes CORENET, wodurch der Aufbau von Kurzwegen durch
das Unternetz CORENET ermöglicht
wird. Der Switch Controller SC1 triggert den Aufbau von Kurzwegen
und steuert die Markierung von Datenpaketen mit Kennungen sowie
die Durchschaltung solcher mit Kennungen markierter Datenpakete
auf der Schicht 2. Beim Einsatz von ATM können die VCI/VPI-Werte direkt
als Kennungen dienen (VCI = Virtual Channel Identifier, VPI = Virtual
Path Identifier). Die Zuordnung von innerhalb des Unternetzes CORENET
verfügbaren
Labels zu Kurzwegen wird mittels des Kennungs-Verteilungsprotokolls koordiniert. Die
innerhalb des Unternetzes CORENET verfügbaren Kennungs-Ressourcen
werden so von den Switch Routern des Unternetzes CORENET gemeinschaftlich verwaltet.
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Zusätzlich zu
diesen auch in den Switch Controllern SC2 und SC3 zur Verfügung stehenden Funktionen
enthält
die Switch Controller SC1 und SC2 weitere Funktionsgruppen, die
ihm die Erweiterung von Kurzwegen durch den Netzknoten ISR1 zu den
Netzknoten AH1 bis AH3 ermöglichen:
Der
Switch Controller SC1 verwaltet zum einen die Zuordnung der für Verbindungen
zwischen dem Netzknoten ISR1 und den Netzknoten AH1 bis AH3 zur
Verfügung
stehenden, in den Netzknoten AH1 bis AH3 für die jeweilige gemeinsame
Verbindung mit dem Netzknoten ISR1 vorkonfigurierten Kennungs-Ressourcen.
Zum anderen verfügt
der Switch Controller SC1 über
Funktionen, welche diejenigen Kurzwege ermitteln, die durch den
Netzknoten ISR1 zu den Netzknoten ANET1 bis ANET3 erweitert werden
können.
Solchen Kurzwegen ordnet der Switch Controller SC1 sodann jeweils
eine für
die Verbindung mit dem jeweiligen Netzknoten AH1, AH2 bzw. A3 verfügbare, im
jeweiligen Netzknoten AH1, AH2 bzw. AH3 für die jeweilige Verbindung
mit dem jeweiligen Netzknoten AH1, AH2 bzw. A3 vorkonfigurierte Kennung
zu und erweitert damit diese Kurzwege durch den Netzknoten ISR1
zum Netzknoten AH1, AH2 bzw. AH3.
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Der
Switch Controller SC1 muss nicht zwangsläufig mit der Switch Hardware
eine Einheit bilden, er kann auch abgesetzt betrieben werden. Die Switch
Hardware kann wiederum Teil eines normalen ATM Switches mit normaler
Zeichengabe sein. Die beiden Verkehrsströme müssen dann allerdings getrennt
behandelt werden; insbesondere müssen
die VPI/VCI-Wertebereiche
für die
beiden Typen per Management fest eingestellt sein und dürfen sich
nicht überlappen.
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Die
Netzknoten ISR1 bis ISR3 bearbeiten somit vier unterschiedliche
Kommunikationsformen:
Zum ersten die normale Nutzdatenkommunikation über Schicht-3-Router.
Diese wird von den Schicht-3-Routerfunktionen ROUT1 bis ROUT3 erbracht.
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Zum
zweiten die direkte Nutzdatenkommunikation über Schicht-2-Switches (Kurzwege).
Wenn ein Kurzweg besteht, dann werden die Datenpakete mit einer
Kennung markiert und aufgrund der Kennung direkt auf der Schicht
2 durch das Unternetz CORENET durchgeschaltet. Die Kennungen werden zum
Beispiel am Eingang der Multi-Protocol Label Switching Domain, beispielsweise
vom Netzknoten ISR1, der Schicht-3-Session zugewiesen („label push"), in Zwischenknoten,
beispielsweise im Netzknoten ISR2, umgewertet („label swap") und am Ausgang
der Multi-Protocol Label Switching Domain, beispielsweise durch
den Netzknoten ISR3, wieder entfernt („label pop"). Die direkte Nutzdatenkommunikation
wird hierbei von den Switch Controllern SC1 bis SC3 gesteuert.
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Zum
dritten die direkte Nutzdatenkommunikation über erweiterte Kurzwege. Wenn
ein Kurzweg besteht, dann werden die Datenpakete mit Kennungen markiert
und aufgrund der Kennungen direkt auf der Schicht 2 durch das Unternetz
CORENET bis zu einem mit dem Unternetz CORENET verbundenen, wie
oben beschrieben ausgestalteten Netzknoten durchgeschaltet. Der
Kurzweg wird so über
das Unternetz CORENET hinaus erweitert.
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Zum
vierten die interne Kommunikation zwischen den Switch Controllern
SC1 bis SC3 des Unternetzes CORENET untereinander und mit den jeweiligen
Schicht-2-Koppelelementen SW1, SW2, SW3. Diese Kommunikation ist
notwendig, um die Zuordnung zwischen den Kommunikationsbeziehungen
auf der Schicht 3, also der IP Ebene, und den Kennungen zu koordinieren.
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Anhand
von 2 wird nun der detaillierte Aufbau der Netzknoten
AH1 und ISR1 verdeutlicht.
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2 zeigt
die Netzelemente AH1 und ISR1 bis ISR3 mit den Schicht-3-Routerfunktionen
ROUT1 bis ROUT4, den Switch Controllern SC1 bis SC3, den Schicht-2-Koppelelementen
SW1 bis SW3 und der Schicht-2-Vermittlungsfunktion
SW4.
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Die
Switch Controller SC1 bis SC3 kommunizieren mittels eines Kennungs-Verteilungsprotokolls LDP
miteinander. Mittels dieses Protokolls tauschen sie Informationen über im Unternetz
CORENET verfügbare
Kennungs-Ressourcen
aus, wodurch der Aufbau von Kurzwegen, die in jeweils einer direkten Schicht-2-Verbindung
bestehen, welche einer Schicht-3-Kommunikationsbeziehung
zugeordnet ist, ermöglicht
wird. Weiter wird mittels des Kennungs-Verteilungsprotokolls LDP
die Zuordnung von innerhalb des Unternetzes CORENET verfügbaren Kennungen
zu Kurzwegen koordiniert und der Aufbau von Kurzwegen durch das
Unternetz CORENET gesteuert.
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Der
Switch Controller SC1 verwaltet weiter die Zuordnung der für Verbindungen
zwischen dem Netzknoten ISR1 und den Netzknoten AH1 bis AH3 zur
Verfügung
stehenden, in den Netzknoten AH1 bis AH3 für die jeweilige gemeinsame
Verbindung mit dem Netzknoten ISR1 vorkonfigurierten Kennungs-Ressourcen.
Hierzu hält
der Switch Controller SC1 beispielsweise eine Kennungs-Datenbank,
in der die für
die jeweilige gemeinsame Verbindung mit den Netzknoten AH1 bis AH3
zur Verfügung stehenden,
vorkonfigurierten Kennungs-Ressourcen eingetragen sind. Die Kennungs-Ressourcen
sind in der Kennungs-Datenbank demjenigen der Netzknoten AH1 bis
AH3 zugeordnet, in dem sie vorkonfiguriert sind. Weiter sind den
Kennungs-Ressourcen in der Kennungs-Datenbank jeweils ein oder mehrere
Verwaltungs-Parameter zugeordnet, die beispielsweise anzeigen, ob
die jeweilige Kennungs-Ressource augenblicklich belegt ist oder
für die
Zuordnung zu einem Kurzweg zur Verfügung steht. Eine Kennungs-Ressource
kann in der Kennungs-Datenbank durch die ihr zugeordnete Kennung,
beispielsweise durch die zugeordnete VPI/VCI, bezeichnet werden.
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Weiter
verfügt
der Switch Controller SC1 über
Funktionen, welche diejenigen Kurzwege ermitteln, die über die
Grenze des Unternetzes CORENET hinaus erweitert werden können. Diese
Funktionen überprüfen beim
Aufbau eines Kurzwegs, der über den
Netzknoten ISR1 geführt
wird, ob die zugeordnete Schicht-3-Kommunikationsbeziehung über einen Schicht-3-Routingknoten
geführt
wird, der durch einen Netzknoten gebildet wird, für den Kennungs-Ressourcen
in der Datenbank eingetragen sind. Es wird somit beispielsweise überprüft, ob eine solche
Schicht-3-Kommunikationsbeziehung über einen
der Netzknoten AH1 bis AH3 geführt
wird. Ist dies der Fall, so wird versucht, den entsprechenden Kurzweg
zu diesem Netzknoten zu erweitern.
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Weiter
verfügt
der Switch Controller SC1 über
Funktionen, die solchen ermittelten erweiterungsfähigen Kurzweges
sodann eine Kennung für die
Erweiterung des Kurzwegs zuordnen. Diese Funktionen wählen für solche
Kurzwege jeweils eine für
die Verbindung mit dem jeweiligen Netzknoten verfügbare, im
jeweiligen Netzknoten für
die jeweilige Verbindung mit dem jeweiligen Netzknoten vorkonfigurierte
Kennungs-Ressource aus der Kennungs-Datenbank aus. Anschließend wird
dann die dieser Kennungs-Ressource
zugeordnete Kennung dem Kurzweg zugeordnet und die Kennungs-Ressource
in der Kennungs-Datenbank als belegt gekennzeichnet. Durch die Zuordnung
der Kennung zu dem Kurzweg wird eine direkte Schicht-2-Verbindung durch
den Netzknoten ISR1 zu dem jeweiligen Netzknoten AH1 bis AH3 aufgebaut
und so der Kurzweg zu diesem Netzknoten erweitert.
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Der
Netzknoten AH1 ist mit einem Satz von Kennungs-Ressourcen vorkonfiguriert.
Die Kennungs-Ressourcen können
hierbei für
Verbindungen mit verschiedenen, LDP-fähigen Netzknoten vorkonfiguriert
sein. So sind beispielsweise im Netzknoten AH1 Kennungs-Ressourcen
für die
Verbindung mit den Netzknoten ISR1 und ISR2 vorkonfiguriert. Es
ist natürlich
auch möglich,
dass Kennungs-Ressourcen für
Verbindungen mit Netzknoten anderer Unternetze und damit anderer
MPLS-Domänen
vorkonfiguriert sind.
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Zur
Vorkonfigurierung verfügt
der Netzknoten AH1 über
eine Datenbank, in der die Kennungs-Ressourcen des vorkonfigurierten
Satzes von Kennungs-Ressourcen
eingetragen sind. In der Datenbank sind somit beispielsweise die
für die
Verbindung mit den Netzelementen ISR1 und ISR2 vorkonfigurierten
Kennungs-Ressourcen eingetragen. Die vorkonfigurierten Kennungs-Ressourcen
können
in dieser Datenbank durch ihre Kennungen, wie z.B. ihre VPI oder
VCI, bezeichnet sein. Diese Datenbank erfüllt somit im Netzknoten AH1
die Funktion, den Netzknotens AH1 mit einem Satz von für Verbindungen
zwischen dem Netzknoten AH1 und den Netzknoten ISR1 und ISR2 zur
Verfügung
stehenden Kennungs-Ressourcen vorzukonfigurieren.
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Die
Vorkonfigurierung des Satzes von Kennungs-Ressourcen (Eintrag in
die Datenbank, Vorkonfigurierung der einzelnen Ressourcen) erfolgt beim
Booten des Netzknotens AH1. Es ist jedoch auch möglich, dass die Vorkonfigurierung
mittels des Netzwerkmanagementsystems vorgenommen wird.
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Der
Netzknoten AH1 überwacht
die in der Datenbank abgespeicherten, vorkonfigurierten Kennungs-Ressourcen
und behandelt die gesamte Nutzdatenkommunikation, die über diese
als Kennungs-Ressourcen reservierten Kommunikations-Ressourcen geführten wird,
als Kurzweg- Kommunikation:
Der Netzknoten AH1 akzeptiert alle Schicht-2-Pakete, denen eine
solche vorkonfigurierte Kennung aus dem Satz von vorkonfigurierten
Kennungs-Ressourcen zugeordnet ist, und leitet sie an die Schicht-3-Routingfunktion
ROUT4 zur weiteren Verarbeitung weiter.
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Ein über die
Netzknoten ISR3, ISR2, ISR1 und AH1 zu führender Datenstrom DF1 wird
von diesen Netzknoten ISR3, ISR2, ISR1 und AH1 wie folgt bearbeitet:
Die
Netzknoten ISR1 bis ISR3 bilden eine MPLS-Domäne MPLS-D. Innerhalb dieser
Domäne
wird dem Datenstrom DF1 eine Kurzweg zugeordnet, so dass der Datenstrom
DF1 über
eine direkte Schicht-2-Verbindung durch die MPLS-Domäne MPLS-D
durchgeschaltet wird. Dieser Kurzweg wird von dem Netzknoten ISR1
zum Netzknoten AH1 erweitert. Dies hat zur Folge, dass der Datenstrom
auch durch den Netzknoten ISR1 über
eine direkte Schicht-2-Verbindung durchgeschaltet
wird. Im Netzknoten ISR1 ist damit ebenfalls keine Bearbeitung des
Datenstroms DF1 mittels einer Schicht-3-Routingfunktion möglich. In Bezug auf den Datenstrom
DF1 erweitert sich so die MPLS-Domäne MPLS-D zu einer MPLS-Domäne EMPLS-D.