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Die
vorliegende Erfindung betrifft stabilitätserhöhende Gehäuseausbildungen für Fluidverdichter,
wie beispielsweise die Verdichter und Bläser, die in Turbinenmaschinen
verwendet werden, und insbesondere Gehäuseausbildungen, die die Entwicklung potentiell
destabilisierender Wirbel in der Nähe der Spitzen der Verdichterlaufschaufeln
verhindern.
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Zentrifugal-
und Axialströmungsverdichter weisen
einen Fluideinlass, einen Fluidauslass und eine oder mehrere Anordnungen
von Verdichterlaufschaufeln auf, die von einer rotationsfähigen Nabe oder
Welle nach außen
ragen. Ein Gehäuse,
dessen innere Oberfläche
die äußere Grenze
eines Fluidströmungswegs
definiert, umgibt die Laufschaufelanordnungen. Jede Verdichterlaufschaufel
erstreckt sich über
den Strömungsweg,
so dass die Laufschaufelspitzen in der Nähe der äußeren Strömungsweggrenze sind und einen
kleinen Spielspalt lassen, um ein Rotieren der Welle und der Laufschaufeln
zu ermöglichen.
Während
des Betriebs druckbeaufschlagt der Verdichter einen Strom von Arbeitsmediumfluid
und treibt das Fluid, so dass es von einem Bereich mit relativ niedrigem
Druck am Verdichtereinlass zu einem Bereich mit einem relativ hohem
Druck an dem Verdichterauslass strömt.
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Weil
Verdichter das Arbeitsmediumfluid zwingen, gegen einen entgegenwirkenden
Druckgradienten zu strömen
(d.h. in Richtung zunehmenden Drucks), sind sie für Stall,
eine lokalisierte dynamische Instabilität des Fluids, die lokal die
Fluidströmung
durch den Verdichter behindert, und Pumpen, bei dem es sich um eine
dynamische Instabilität
des Fluids in einem größeren Maßstab handelt,
welches durch eine Fluidströmungsumkehr
und Auswerfen des Arbeitsmediumfluids aus dem Verdichtereinlass gekennzeichnet
ist, anfällig.
Verdichter-Stall
und -Pumpen (Compressor stall and surge) sind offensichtlich unerwünscht. Wenn
der Verdichter ein Bauteil eines Flugzeug-Gasturbinentriebwerks
ist, ist ein Pumpen besonders unwillkommen, da es einen abrupten
Ver lust an Triebwerksschub bewirkt und kritische Triebwerksbauteile
beschädigen
kann.
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In
einer Turbinenmaschine kann Pumpen oder Stall durch einen von einer
Anzahl von Einflüssen
hervorgerufen werden, darunter Fluidleckage durch den Spielspalt,
der jede Laufschaufelspitze von dem Verdichtergehäuse separiert.
Zu einer Leckage kommt es, weil der der konkaven oder Druck-Oberfläche einer
jeden Laufschaufel benachbarte Fluiddruck den Druck entlang der
konvexen oder Sog-Oberfläche
einer jeden Schaufel überschreitet.
Das leckströmende
Fluid wechselwirkt mit dem durch den primären Strömungsweg strömenden Fluid,
und bildet einen Fluidwirbel. Die Stärke des Wirbels hängt teilweise
von der Größe des Spielspalts
und von dem Druckunterschied oder der Last zwischen der Sog- und
der Druck-Seite der Laufschaufel ab. Verdichter können üblicherweise
Wirbel von begrenzter Stärke
tolerieren. Jedoch kann ein örtlich übermäßiger Spielspalt
oder eine örtlich übermäßige Belastung
von einer oder mehreren Laufschaufeln einen Wirbel erzeugen, der
kräftig
genug ist, um ernsthaft den Fortgang von Fluid durch den Strömungsweg
zu unterbrechen und zu einem Pumpen oder Stall führt.
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Verdichterkonstrukteure
bemühen
sich, Verdichter zu entwickeln, die gegen möglicherweise destabilisierende
Einflüsse
höchst
tolerant sind. Ein Weg, auf dem die Konstrukteure die Verdichterstabilität verbessern,
ist das Inkorporieren spezieller Merkmale, die als Gehäuseausbildungen
bezeichnet werden, in das Verdichtergehäuse. Eine Art von stabilitätsverbessernder
Gehäuseausbildung
ist eine Reihe von umfangsmäßig verlaufenden
Nuten, wobei jede im Wesentlichen rechtwinklig zur Strömungsrichtung
(der Hauptrichtung der Fluidströmung
in dem Strömungsweg)
ist. Die U.K. Patentanmeldung 2,158,879 zeigt eine derartige Gehäuseausbildung, arbeitet
jedoch nicht an dem physikalischen Mechanismus, der für die Verbesserung
der Stabilität
verantwortlich ist. Man nimmt an, dass die Nuten ein Mittel sind,
damit das Fluid den Strömungsweg
an einer Position verläßt, wo die
Laufschaufelbelastung stark ist und der lokale Druck hoch ist, umfangsmäßig an eine
Position migriert, wo der Druck gemäßigter ist und wieder in den
Strömungsweg
eintritt. Das migrierte Fluid ist somit besser positioniert, um
sich gegen den entgegenwirkenden Druckgradienten in dem Strömungsweg
zu behaupten. Außerdem
trägt die Fluidmigration
dazu bei, die lokal kräftige
Laufschaufelbelastung zu mindern. Man hat auch beobachtet, dass
die Anwesenheit der Nuten die Verdichtereffizienz verschlechtert,
vermutlich weil Fluid den Strömungsweg
in einer Richtung wieder betritt, die im Wesentlichen rechtwinklig
zu der Strömungsrichtung ist,
was zu Wirkungsgradverlusten führt,
wenn das wieder eintretende Fluid mit dem Fluidstrom im Strömungsweg
kollidiert und sich mit diesem turbulent vermischt. Das wieder eintretenden
Fluid, dem jegliche merkliche eigene Strömungsrichtungskomponente fehlt,
kann auch tendenziell unvorteilhaft in die Nut hinein und aus dieser
heraus rezirkulieren.
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Eine
andere Art von Gehäuseausbildung
ist im US-Patent Nr. 5,762,470 und U.K. Patentanmeldung 2,041,149
gezeigt. Diese Patente beschreiben Verdichter, die eine Verzweigungseinrichtung
verwenden, um umfangsmäßige Druckungleichförmigkeiten
abzuschwächen,
die möglicherweise
mit destabilisierenden Spitzenleckage-Strömungswirbeln einher gehen.
Die in dem US-Patent 5,762,470 gezeigte Verzweigungseinrichtung
ist ein ringförmiger Hohlraum,
der mit dem Strömungsweg
mittels einer Reihe von Schlitzen kommuniziert, die durch ein Gitter
von Rippen getrennt sind. Die U.K. Patentanmeldung 2,041,149 beschreibt
einen Zentrifugalverdichter mit einer Verzweigungseinrichtung, die
mit einem Strömungsweg
durch einen Satz geschlitzter diffuser Leitelemente kommuniziert.
Die Anmeldung beschreibt auch einen Axialströmungsverdichter mit einer Verzweigungseinrichtung
radial außerhalb
von dem Verdichterströmungsweg
und eine Verzweigungseinrichtungskammer radial innerhalb des Strömungswegs.
Ein in Erstreckungsrichtung laufender Schlitz an der Sog-Oberfläche einer
jeden Verdichterlaufschaufel bringt der Verdichterströmungsweg
in Fluidverbindung mit der inneren Verzweigungseinrichtungskammer.
Die Verdichterleitelemente weisen ähnliche Schlitze auf, welche
den Strömungsweg
mit der äußeren Verzweigungseinrichtung
verbinden. Trotz der möglichen
Verdienste der beschriebenen Anordnungen bringen sie klar ein Maß an unerwünschter
Herstellungskomplexität
in den Verdichter ein.
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Ein
weiterer Typ von Gehäuseausbildung
ist in den US-Patenten 5,282,718, 5,308,225, 5,431,533 und 5,607,284
gezeigt, die alle auf die vorliegende An melderin übertragen
wurden. Diese Patente beschreiben Abwandlungen einer Turbinenmaschinen-Gehäuseausbildung,
die als beschaufelte Passage-Gehäuseausbildung
(VPCT – Vaned
Passage Casing Treatement) bekannt ist. Die beschriebenen Gehäuse weisen
einen Passageweg auf, der mit einem Satz von Verwirbelungsverhinderungs-Leitelementen
versehen ist. Fluidentnahme- und
Injektionspassagen bringen den beschaufelten Passageweg in Fluidverbindung
mit dem Verdichterströmungsweg. Während des
Betriebs strömt
Fluid mit dem verringerten axialen Impuls aber höherem tangentialen Impuls aus
dem Strömungsweg
durch die Entnahmepassagen durch den Leitelementesatz und dann zurück in den
Strömungsweg
durch die Injektionspassage. Der Leitelementesatz lenkt das Fluid
um und ändert
seinen tangentialen Impuls in einen erhöhten axialen Impuls, so dass
das injizierte Fluid vorteilhafter gerichtet ist als das entnommene
Fluid.
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Trotz
der Verdienste der beschaufelten Passagen-Gehäuseausbildung ist sie nicht
ohne einige Nachteile. Der beschaufelte Passageweg verbraucht eine
merkliche Menge an Raum, ein deutlicher Nachteil betrachtet man
die Raumeinschränkungen,
die für
Luft- und Raumfahrtanwendungen typisch sind. Die Ausbildung stellt
auch Herstellungs- und Fabrikationsherausforderungen dar. Außerdem kann
Schutz Bereiche des beschaufelten Passagewegs verstopfen und die
Effizienz der Ausbildung beeinträchtigen. Schließlich verringert
die Ausbildung die Verdichtereffizienz, indem sie es druckbeaufschlagtem
Fluid erlaubt, in einen Bereich niedrigeren Drucks in den Verdichterströmungsweg
zu rezirkulieren. Den Effizienzverlust kann man umgehen, indem man
ein geregeltes System verwendet, wie es in dem US-Patent 5,431,533
beschrieben ist. Jedoch bringt dieses geregelte System zusätzliche
Komplexität
ein.
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Schließlich beschreibt
das US-Patent 5,586,859, welches auch auf die vorliegende Anmelderin übertragen
wurde, eine "strömungsausgerichtete" Gehäuseausbildung,
bei der ein umfangsmäßig verlaufender
Sammelraum mit dem Strömungsweg durch
diskrete Entnahme- und Injektionspassagen kommuniziert. Die Ausbildung
mit ausgerichteter Strömung
rezirkuliert, wie VPCT druckbeaufschlagtes Fluid in einen Bereich
niedrigeren Drucks und bringt das Fluid in den Strömungsweg
in einer vorgeschriebenen Richtung ein, um optimale Lei stung zu erzielen.
Jedoch leidet die Gehäuseausbildung
ausgerichteter Strömung
an vielen der gleichen Nachteile wie VPCT.
- EP 0 719 908 beschreibt ein Gehäuse mit
mit Leitelementen versehene Passagen für Verdichterlaufschaufeln.
- US 4,714,406 beschreibt
ein Gasturbinenmaschinengehäuse.
- US 5,137,419 beschreibt
eine Pumpgrenzbereichs-Verbesserungsmaßnahme für einen Axialströmungsverdichter.
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Trotz
der Existenz der vorangehend beschriebenen Gehäuseausbildungen bemühen sich Verdichterkonstrukteure
kontinuierlich um verbesserte Wege zum zuverlässigen Verbessern der Verdichterstabilität und zum
Minimieren irgendwelcher begleitender Effizienzverluste ohne die
Herstellung des Verdichters oder seiner Bauteile zu komplizieren.
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Gemäß einem
ersten Aspekt liefert die vorliegende Erfindung einen Fluidverdichter
nach Anspruch 1.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt liefert die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum
Steigern der Fluidströmungsstabilität gemäß Anspruch
15.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist eine Verdichtergehäuseausbildung
eine oder mehrere umfangsmäßig verlaufende
Nuten auf, die jeweils indigenes Fluid aus dem Verdichterströmungsweg
an einer Fluidentnahmestelle erhalten und indigenes Fluid in den
Strömungsweg
an einer Fluidinjektionsstelle abgeben. Eine Fluidentnahme erfolgt
an einer Stelle, wo der Fluiddruck in dem Verdichterströmungsweg
relativ hoch und der Impuls in Strömungsrichtung des Fluids relativ
niedrig ist. Die Fluidinjektion erfolgt an einer Stelle, umfangsmäßig versetzt
von der Entnahmestelle, wo der Strömungsweg-Fluiddruck moderater ist
und der Impuls des Fluids in Strömungsrichtung relativ
hoch ist. Somit leitet jede Nut Fluid umfangsmäßig an einen Ort, wo das Fluid
besser in der Lage ist, gegen den entgegenwirkenden Druckgra dienten des
Strömungswegs
voran zu kommen. Jede Nut ist so ausgerichtet, dass das abgebende
Fluid in den Strömungsweg
mit einer Strömungsrichtungskomponente
eintritt, welche eine effiziente Integration des eingebrachten Fluids
in den Strömungsweg-Fluidstrom
fördert.
Die Strömungsrichtungskomponente wirkt
auch jeglicher Tendenz des eingebrachten Fluids entgegen, örtlich in
die Nut hinein und aus der Nut heraus zu rezirkulieren.
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Die
erfindungsgemäße Gehäuseausbildung, zumindestens
der bevorzugten Ausführungsform,
ist in vielfacher Hinsicht vorteilhaft. Sie verbessert die Verdichterstabilität ohne übermäßig die
Verdichtereffizienz zu belasten. Die Ausbildung ist einfach und kann
so ohne merklich zu den Kosten des Verdichters beizutragen oder
seine Herstellung übermäßig zu komplizieren,
inkorporiert werden. Anders als manche Gehäuseausbildungen des Standes
der Technik ist es relativ unwahrscheinlich, dass die erfindungsgemäße Ausbildung
durch Fremdkörper
verstopft wird. Die Ausbildung kann passiv arbeitet und vermeidet
das Gewicht, das Volumen, die Kosten und die Komplexität eines
Kontrollsystems. Die Nuten-Ausbildung ist räumlich effizient, was sie leicht anwendbar
auf Kernmaschinenverdichter einer Turbinenmaschine macht.
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Einige
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung werden nun nur beispielhaft mit Bezugnahme auf die
begleitenden Zeichnungen beschrieben, für die gilt:
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1 ist
eine schematische Seiten-Schnittansicht, die typisch für einen
Axialströmungsverdichter
oder -bläser
für eine
Turbinenmaschine ist, und zeigt ein mit Nuten versehenes Gehäuse gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung.
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1A ist
eine Schnittansicht einer Verdichterlaufschaufel, die in der Richtung
1A-1A von 1 genommen ist.
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2 ist
eine schematische perspektivische Ansicht, die typisch für einen
Axialströmungsverdichter
oder -bläser
für eine
Turbinenmaschine ist und zeigt ein Gehäuse mit Nut gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung.
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2A und 2B sind
Ansichten ähnlich zur 1 und
zeigen schematisch die Verteilung der Fluidströmung in eine Gehäuseausbildungsnut
an einer Entnahmestelle und aus der Gehäuseausbildungsnut an der Injektionsstelle,
die umfangsmäßig von
der Entnahmestelle versetzt ist.
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3 bis 5 sind
Ansichten ähnlich
zur 1 und zeigen alternative Ausführungsformen des Gehäuses mit
Nut.
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6 und 6A sind
schematische Seitenansichten einer Turbinenmaschine, wobei das Maschinengehäuse teilweise
weggebrochen ist, um einen Zentrifugalverdichter zu exponieren,
der ein Gehäuse
mit Nut der vorliegenden Erfindung verwendet.
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7A und 7B sind
grafische Darstellungen, die den Einfluss des Gehäuses mit
Nut auf Verdichterstabilität
bzw. -effizienz zeigen.
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1 zeigt
schematisch einen Teil eines Axialströmungsverdichters, der repräsentativ
für die
ist, die in Turbinenmaschinen verwendet werden. Im Zusammenhang
einer Turbinenmaschine bezeichnet der Begriff "Verdichter", so wie er in dieser Beschreibung verwendet
wird, sowohl den Kerntriebwerksverdichter als auch die Bläser mit
relativ großem
Durchmesser und niedrigem Verdichtungsverhältnis, die bei vielen Triebwerksmodellen
verwendet werden. Der Verdichter weist eine Nabe 12, die
um eine Verdichterrotationsachse 14 rotationsfähig ist,
und eine Anordnung von Laufschaufeln 16 auf, die von der Nabe
radial nach außen
ragen. Die Laufschaufeln 16 erstrecken sich über einen
Verdichterströmungsweg 18,
der sich im Wesentlichen parallel zur Rotationsachse 14 erstreckt
und einen Luftstrom oder einen Strom eines anderen Arbeitsmediumfluids 20 durch den
Verdichter kanalisiert. Jede Laufschaufel hat eine Wurzel 22,
eine Spitze 24, eine Vorderkante 26 und eine Hinterkante 28.
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Wie
man am besten in der 1A sieht, hat jede Laufschaufel
eine Sog-Oberfläche
und eine Druck-Oberfläche 32, 34,
welche sich von der Vorderkante zu der Hinterkante erstrecken und
voneinander eine in Axialrichtung nicht gleichförmige Laufschaufeldicke T beabstandet
sind. Jede Laufschaufel hat auch eine mittlere Wölbungslinie MCL (Mean Chamber
Line), bei der es sich um die Punkteschar in der Mitte zwischen
der Druck- und der Sog-Oberfläche
gemessen rechtwinklig zur mittleren Wölbungslinie handelt. Eine Profilsehnenlinie
C, die eine Punkteschar ist, die sich linear von der Vorderkante zu
der Hinterkante erstreckt, verbindet die Enden der mittleren Wölbungslinie.
Eine projizierte Profilsehne CP ist die
Profilsehnenlinie C projiziert auf eine Ebene, welche die Rotationsachse 14 enthält.
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Der
Verdichter weist auch ein Gehäuse 36 mit
einer radial inneren Strömungswegoberfläche 38 auf.
Die Strömungswegoberfläche umgibt
die Laufschaufelanordnung und ist in Erstreckungsrichtung oder radial
von den Laufschaufelspitzen einen kleinen Spielspalt G beabstandet.
Das Gehäuse
weist eine umfangsmäßig kontinuierliche
Nut 40 auf, die durch eine strömungsaufwärtige und eine strömungsabwärtige Wand 42, 44,
die axial voneinander beabstandet sind, sich jeweils von einem Nutboden 46 erstrecken
und an entsprechenden strömungsaufwärtigen und
strömungsabwärtigen Lippen 48, 50 an den
Strömungsweg
anschließen,
definiert ist. Die Lippen definieren einen Nutmund 54,
welcher die Nut in Fluidverbindung ausschließlich mit dem Strömungsweg 18 bringt.
Die strömungsaufwärtige Wand 42 ist
mit einem spitzen Winkel θA relativ zur Strömungswegoberfläche 38 orientiert,
und die strömungsabwärtige Wand 44 ist
mit einem stumpfen Winkel θO relativ zu der Strömungswegoberfläche orientiert.
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2 zeigt
die Fluidströmungsmuster,
die der Nut-Gehäuseausbildung
zuweisbar sind. Die Laufschaufelanordnung, welche durch die einzelne Laufschaufel 16 repräsentiert
ist, rotiert in Richtung R, um den Fluidstrom 20 mit Druck
zu beaufschlagen, und zwingt das Fluid in eine Strömung durch den
Strömungsweg
gegen einen entgegenwirkenden Druckgradienten. Wenn die Druckbelastung
des Laufschaufelspitzenbereichs übermäßig ist,
schafft die Nut 40 einen Weg, damit indigenes Fluid umfangsmäßig von
dem Bereich hoher Belastung (und korrespondierend hohem Druck und
geringem Impuls in Strömungsrichtung)
zu einem anderen Bereich migriert, wo die örtliche Belastung gemäßigter ist,
der Strömungswegdruck
weniger stark ist und der Impuls des Fluids in Strömungsrichtung
größer ist. So
wie er hier verwendet wird, bezeichnet der Begriff "indogenes Fluid" Fluid in der Nut
und in dem Strömungsweg
in der Nähe
des Fluids im Gegensatz zu Fluid, welches von einem entfernten Bereich
des Strömungswegs
oder von einer externen Quelle geliefert wird. Insbesondere verläßt Fluid
den Strömungsweg
und strömt
in die Nut an einer Entnahmestelle 56, bewegt sich umfangsmäßig, wie
durch die Fluidströmungspfeile 20a gezeigt,
und strömt
in den Strömungsweg
an einer Injektionsstelle 58 aus, die axial im Wesentlichen
mit der Entnahmestelle 56 ausgerichtet ist und umfangsmäßig von
dieser versetzt ist. Das Fluid strömt, wie durch Pfeile 20a angezeigt,
weil der Druck des Fluids in dem Strömungsweg an der Entnahmestelle
höher,
ist als er es an der Injektionsstelle ist. Insbesondere ist der
Strömungswegfluiddruck
an der Injektionsstelle niedriger als der Strömungswegfluiddruck in der Nachbarschaft
der Druck-Oberfläche
der Laufschaufel an der Entnahmestelle. Das migrierte Fluid ist
somit bessert positioniert, gegen den entgegenstehenden Druckgradienten
des Strömungswegs
voran zu kommen. Die umfangsmäßige Fluidmigration
entlastet auch die übermäßige Laufschaufelspitzenbelastung
an der Entnahmestelle und verringert die Wahrscheinlichkeit von
durch Spitzenwirbel induzierten Verdichter-Stall oder durch Spitzenwinkel
induziertes Verdichter-Pumpen.
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Die
Nutwände
sind mit Winkeln θA und θO geneigt, so dass Fluid, welches an der
Injektionsstelle in den Strömungsweg
gelangt, dies mit einer merklichen Richtungskomponente in der Strömungsrichtung
tut. Im Ergebnis sind die hohen Vermischungsverluste, die sich durch
eine transversale Fluidinjektion ergeben können, zumindestens teilweise
vermieden. Außerdem
trägt die
Neigung der Nut und die damit einher gehende Richtungskomponente
der Fluidabgabe in Strömungsrichtung
dazu bei, jegliche Tendenz des Fluids zu überwinden, unvorteilhaft in
die Nut hinein und aus der Nut heraus zu rezirkulieren. Somit bietet
die erfindungsgemäße Gehäuseausbildung
eine Stabilitätsverbesserung
ohne eine signifikante Einbuße
der Verdichtereffizienz auszuüben.
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2A und 2B zeigen,
dass die axiale Verteilung von Fluidströmung in die Nut an der Entnahmestelle 56 (2A)
von der Verteilung der Fluidströmung
aus der Nut an der Injektionsstelle 58 (2B)
verschieden sein kann. An der Entnahmestelle 56 nimmt der
Strömungswegfluiddruck
von P1E in der Nähe der strömungsaufwärtigen Wand 42 der Nut
auf P2E in der Nähe der strömungsabwärtigen Wand 44 der
Nut zu. Da die Fluidströmung
in die Nut durch höheren
Strömungswegdruck
dominiert ist, ist die Massenströmungsrate
des in die Nut gelangenden Fluids vorzugsweise in Richtung der strömungsabwärtigen Wand 44 verteilt,
wie es durch das schematische Strömungsverteilungsdiagramm suggeriert ist,
welches an dem Mund 54 der Nut an 2A überlagert
ist. An der Injektionsstelle 58 nimmt der Strömungswegfluiddruck
von P1I in der Nähe der strömungsaufwärtigen Wand auf P2I in
der Nähe
der strömungsabwärtigen Wand
zu. Der niedrigere Druck P2I dominiert die
Fluidabgabe an der Injektionsstelle, indem er einen geringeren Widerstand
als der höhere Druck
P2I offeriert. Folglich ist die Fluidabgabe
in den Strömungsweg
vorzugsweise in Richtung der strömungsaufwärtigen Wand 42 verteilt,
wie durch das Strömungsverteilungsdiagramm
der 2B angezeigt. Man sollte erkennen, dass die Verteilungsdiagramme
der 2A und 2B schematisch
sind. Die tatsächlichen
Fluidströmungsverteilungen
sind durch die örtlichen
Druckgradienten in Strömungsrichtung
an der Entnahme- und Injektionsstelle und durch die Größe des umfangsmäßigen Druckgradienten
in dem Strömungsweg
beeinflußt.
Außerdem sollte
man erkennen, dass die tatsächliche
Fluiddynamik extrem komplex ist und dass die Verteilungsdiagramme
die vorhersehenden Fluidströmungsmuster
anzeigen. In der Praxis kann etwas Fluid von der Nut an der Entnahmestelle
austreten und kann in die Nut an der Injektionsstelle gelangen.
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Das
Positionieren und die Länge
des Nutmunds, die Nutorientierung und die Nuttiefe variieren abhängig von
den Betriebseigenschaften und den physikalischen Limitierungen des
Verdichters. Dennoch kann man einige generelle Anmerkungen machen.
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Es
wird hauptsächlich
auf die 1 Bezug genommen. Der Nutmund 54 sollte
so positioniert sein, dass seine strömungsabwärtige Lippe 50 nicht weiter
stromungsaufwärts
als die Vorderkante 26 der Laufschaufelanordnung an den Laufschaufelspitzen ist.
Eine derartige Plazierung positioniert die Nut derart, dass sie
Strömungswegfluid
aufnimmt, welches über
die Laufschaufelspitzen leckströmt,
und droht, sich zu einem potentiell destabilisierenden Spitzenwirbel
zu entwickeln. Da sich Spitzenleckagewirbel strömungsabwärts von den Laufschaufelhinterkanten erstrecken,
kann der Mund so positioniert sein, dass seine strömungsaufwärtige Lippe 48 strömungsabwärts von
der Hinterkante 28 der Laufschaufelanordnung an den Laufschaufelspitzen
ist. Jedoch wird angenommen, dass die Nut am effizientesten ist,
wenn ihre strömungsaufwärtige Lippe 48 nicht
weiter strömungsabwärts als
die Hinterkante 28 der Laufschaufelanordnung an den Laufschaufelspitzen
ist. Deshalb wird erwartet, dass man die besten Vorteile erhält, wenn
der Nutmund so positioniert ist, dass mindestens ein Teil des Mundes
sich in Strömungsrichtung
gemeinsam mit der projizierten Spitzenprofilsehne CP erstreckt,
d.h. die strömungsabwärtige Lippe 50 der
Nut nicht weiter strömungsabwärts als
die Vorderkante 26 der Laufschaufelanordnung an den Laufschaufelspitzen
ist und die strömungsaufwärtige Lippe 48 nicht
weiter strömungsabwärts als
die Hinterkante 28 der Laufschaufelanordnung an den Laufschaufelspitzen
ist.
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Die
axiale Länge
L des Nutmundes 54 sollte lang genug sein, um sicherzustellen,
dass der Mund eine Menge an Strömungswegfluid
fangen kann, die ausreicht, übermäßige Laufschaufellast
zu mildern. Jedoch sollte die Mundlänge klein genug sein, um eine
Fluidablösung
von der Strömungswegoberfläche und
damit einher gehende dynamische Fluidverluste auszuschließen, da
der Mund eine Diskontinuität
in der Strömungswegoberfläche 38 darstellt.
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Die
Nutorientierung hängt
sowohl von fluiddynamischen Überlegungen
als auch von Herstellungsüberlegungen
ab. Wie vorangehend angemerkt, wird die Fluidabgabe in den Strömungsweg vorzugsweise
in Richtung der strömungsaufwärtigen Wand 42 verteilt.
Folglich beeinflußt
die strömungsaufwärtige Wand
stark die Richtung der Fluidabgabe. Da es wünschenswert ist, die Strömungsrichtungskomponente
der Fluidabgabe zu akzentuieren, sollte der spitze Winkel θA so klein wie praktisch möglich sein.
Die Herstellung eines Gehäuses
mit einem kleinen spitzen Winkel θA,
nicht-parallelen Wänden 42, 44 oder
einer anderen komplexen Geometrie kann erleichtert werden, indem
man das Ge häuse
aus einem vorderen und einem hinteren Teil konstruiert, die an einer
Zwischenfläche 59 zusammengepaßt werden.
Falls dies gewünscht
ist, kann die Nut statt dessen in ein einstückiges Gehäuse maschinell bearbeitet werden.
Es hat sich jedoch als schwierig herausgestellt, eine Nut mit einem
spitzen Winkel θA von weniger als etwa 30° maschinell zu bearbeiten. Wenn die
Nut in ein einstückiges
Gehäuse
maschinell bearbeitet wird, ist es wünschenswert, die Herstellung
zu erleichtern, indem man die strömungsaufwärtige und die strömungsabwärtige Wand 42, 44 parallel
zueinander macht, so dass die Nut eine gleichförmige axiale Breite W hat.
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Die
Tiefe D der Nut ist ein Kompromiss zwischen fluiddynamischen Überlegungen,
struktureller Gehäuseintegrität, Platzeinschränkungen
und Herstellbarkeit. Die Nut muss flach genug sein, dass die strukturelle
Integrität
des Gehäuses
nicht beeinträchtigt
wird. Wenn die Nut jedoch zu flach ist, nähert sich die Leistung des
Gehäuses
an die eines glattwandigen Gehäuses
an – eines,
welches die Verdichtereffizienz bewahrt, jedoch nicht die Toleranz
des Verdichters gegen Spitzenwirbel verbessert. Im Kontrast dazu
hat eine tiefe Nut eine größere Kapazität, Fluid von
der Entnahmestelle zur Injektionsstelle zu befördern, und hat deshalb einen
vorteilhafteren Effekt auf die Verdichterstabilität. Man glaubt
jedoch, dass der Stabilitätsvorteil
nicht unbegrenzt anwächst.
Außerdem
ist die Nuttiefe offensichtlich durch die Dicke des Gehäuses und
jegliche andere radiale Platzeinschränkungen limitiert. Erfahrung
mit momentan verfügbaren
Techniken zur maschinellen Bearbeitung hat demonstriert, dass es
möglich
ist, Nuten herzustellen, deren Tiefe D mindestens etwa drei Mal
der Mundlänge
L ist.
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In
einer speziellen Anordnung, die für eine Turbinenmaschine angedacht
ist und durch die vorliegende Anmeldung entwickelt wird, wird die Nut-Gehäuseausbildung
auf vier von fünf
Verdichterstufen in einem der zwei Kernverdichter der Maschine angewandt.
Jede der vier Laufschaufelanordnungen ist von einer umfangsmäßig verlaufenden
Nut umgeben, deren strömungsaufwärtige Lippe
bei etwa 25% der projizierten Spitzenprofilsehne angeordnet ist
und deren strömungsabwärtige Lippe
bei etwa 55% der projizierten Spitzenprofilsehne angeordnet ist.
Die Nut hat parallel eine strömungsaufwärtige und eine
strö mungsabwärtige Wand
und die strömungsaufwärtige Wand
ist mit einem spitzen Winkel θA von etwa 30° orientiert. Die Nuttiefe beträgt etwa
zwei Mal der Mundlänge.
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In
Anbetracht der vorangegangenen Beschreibung kann man nun bestimmte
zusätzliche
Details der Nut-Gehäuseausbildung
würdigen.
Wie bereits angemerkt, geht man davon aus, dass die Orientierung
der strömungsaufwärtigen Wand 42 kritischer
als die Orientierung der strömungsabwärtigen Wand 44 beim
Vermitteln einer Richtungskomponente in Strömungsrichtung auf das abgegebene
Fluid ist. Deshalb kann es wünschenswert
sein, das Gehäuse
oder zumindest den Teil des Gehäuses
in der Nähe
der strömungsaufwärtigen Lippe 48 aus
einem Material herzustellen, welches in der Lage ist, einer Erosion
und Abrasion zu widerstehen. Ansonsten kann die strömungsaufwärtige Lippe
durch Fremdkörper,
die in den Fluidstrom 20 eingebunden sind, oder wahrscheinlicher
durch gelegentlichen Kontakt mit den Laufschaufelspitzen, während des
Verdichterbetriebs ausbrechen oder verschlissen werden. In jedem
Fall kann es die Erosion der Lippe 48 Fluid erlauben, in
den Strömungsweg
mit einer substantiell verringerten Richtungskomponente in Strömungsrichtung
zu gelangen, was viel von dem Vorteil der Erfindung einbüßt.
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Die
strömungsabwärtige Lippe 50 beeinflusst
auch die Fluidabgabe in den Strömungsweg. Idealerweise
ist die Lippe 50 eine glatte Kurve anstelle einer scharfen
Ecke, welche durch die Verlängerungen
der Strömungswegoberfläche 38 und
der strömungsabwärtigen Wand 44 definiert
ist. Die Krümmung
nutzt den Coanda-Effekt aus, bei dem Fluid unmittelbar benachbart
einer gekrümmten Oberfläche eine
Druckabnahme erfährt
und beschleunigt wird, wenn sie über
die Oberfläche
strömt. In
der Nähe
befindliches Fluid mit höherem
Druck, welches nicht dem Coanda-Effekt ausgesetzt ist, zwingt das
betroffene Fluid, der Oberflächenkontur zu
folgen. Wie man am besten in der 1 erkennt, ist
die Lippe 50 allmählich
gekrümmt,
um einen Vorteil aus dem Coanda-Effekt zu ziehen und das von der
Nut abgegebene Fluid zu zwingen, sich eng an die Lippe zu drängen und
in Strömungsrichtung
zu drehen.
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Man
hat auch festgestellt, dass der stabilitätsverstärkende Effekt der Gehäuseausbildung durch
Nutwände
verstärkt
werden kann, die eine Oberflächenrauhigkeit
haben, die etwa 75 AA Mikroinches überschreitet. Das AA-Oberflächenrauhigkeitsmaß, welches
auch als Rauhigkeitsmittelwert (RA – Roughness
Average) oder Mittellinienmittelwert (CLA – Centerline Average) bekannt
ist, ist in der ANSI Spezifikation B46.1-1995 definiert, die von
der American Society of Mechanical Engineers erhältlich ist. Die Beobachtung,
dass die Oberflächenrauhigkeit einen
Einfluß haben
könnte,
wurde im Verlauf des Testens einer Turbinenmaschine mit einer in
das Bläsergehäuse 36 radial
außerhalb
einer einzelnen Anordnung von Bläserlaufschaufeln
maschinell bearbeiteten Nut 40 gemacht. Bei einer Testkonfiguration war
der Teil des Gehäuses
außerhalb
der Bläserlaufschaufeln
aus einem abradierbaren Material (anhaftendes EC-3524B/A, welches von 3M Company, St. Paul
Minnesota, USA erhältlich
ist). Wegen der dem abradierbaren Material inhärenten Rauhigkeit hatte die
maschinell bearbeitete Nut eine merkliche, aber undeterminierte
Oberflächenrauhigkeit.
In einer zweiten Konfiguration war die Nut in ein Aluminiumgehäuse maschinell
bearbeitet, was zu relativ glatten Wänden mit einer Oberflächenrauhigkeit
von lediglich etwa 75 AA Mikroinches in Axialrichtung und weniger als
etwa 16 AA Mikroinches in der Umfangsrichtung führte. Während der Tests zeigte die
erste Konfiguration eine bessere Bläserstabilität als die zweite Konfiguration,
was vermuten ließ,
dass die Oberflächenrauhigkeit
vorteilhaft sein kann. Eine dritte Konfiguration wurde getestet,
um den Vorteil zu bestätigen.
Die dritte Konfiguration war eine modifizierte Version der zweiten
Konfiguration, bei der einfache Farbe auf die Nutwände gesprüht war.
Die zum Aufbringen der Farbe verwendete Sprühpistole war weit genug weg
von den Wänden
positioniert, dass die Sprühtröpfchen sich
vor dem Kontakt der Wände
zum Teil verfestigten. Beim Auftreffen auf die Wände hafteten die zum Teil verfestigten
Tröpfchen
an den Wandoberflächen an,
und gaben den Wänden
eine granulare Textur, deren Rauhigkeit mit etwa 300 bis 400 AA
Mikroinches bestimmt wurde. Tests der dritten Konfiguration ergaben
eine Bläserstabilität ähnlich zu
der der ersten Konfiguration, was tendenziell bestätigte, dass eine
Oberflächentextur
wünschenswert
ist. In der Praxis ist es erforderlich, eine geeignete, kontrollierbarere
und wiederholbarere Art zum Einbringen einer haltbaren Oberflächentextur
zu verwenden.
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Die 3, 4 und 5 zeigen
alternative Ausführungsformen
einer Nut-Gehäuseausbildung.
In der 3 sind die Wandorientierungswinkel θA, θO so gewählt,
dass die strömungsaufwärtige und die
strömungsabwärtige Wand 42, 44 der
Nut 40 eine sich verjüngende
Nut definieren, deren Breite W mit zunehmender Nuttiefe D abnimmt.
Die abnehmende Breite der sich verjüngenden Nut verdichtet Fluid, welches
in die Nut an der Entnahmestelle strömt, ein wenig, so dass das
Fluid mit mehr Kraft in den Strömungsweg
an der Injektionsstelle ausgeworfen wird und so den Vorteil der
Richtungskomponente in Strömungsrichtung
verstärkt.
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4 zeigt
eine Nut-Gehäuseausbildung, bei
der die strömungsaufwärtige und
die strömungsabwärtige Wand 42, 44 eine
konturierte Nut 40 zum Vermitteln einer Strömungsrichtungskomponente
an das Fluid, welches in den Strömungsweg
an der Injektionsstelle gelangt, definiert. Die Kontur ist derart, dass
die Neigung der Nutmittellinie M (eine Linie auf der Mitte zwischen
der strömungsaufwärtigen und der
strömungsabwärtigen Wand
gemessen rechtwinklig zur Mittellinie) sich einer Orientierung mehr rechtwinklig
als parallel zur Strömungsrichtung
in der Nähe
des Nutgrunds 46 und mehr parallel als rechtwinklig zu
der Strömungsrichtung
in der Nähe
des Nutmunds 54 annähert.
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5 zeigt
eine Gehäuseausbildung,
die mehrere Nuten 40 aufweist. Jede Nut ist ähnlich der in
den 1, 2, 2A und 2B gezeigten Nut,
in der Praxis kann jedoch jede Nut ihre eigene einzigartige Geometrie
(Tiefe, Breite und Orientierung) haben. Mehrere Nuten, ob sie nun
eine ähnliche
oder eine unähnliche
Geometrie aufweisen, können
zum selektiven Entlasten übermäßiger Laufschaufelbelastung
an mehreren axial getrennten Positionen nützlich sein.
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6 und 6A zeigen
die Nut-Gehäuseausbildung,
wie sie auf einen Zentrifugalverdichter in einer Turbinenmaschine
angewandt werden könnte. Mit
Strich versehene Bezugszeichen werden verwendet, um Merkmale des
Zentrifugalverdichters zu bezeichnen, die analog zu den bereits
für einen
Axialströmungsverdichter
beschriebenen sind. Bei dem Zentrifugalverdichter erstreckt sich
mindestens ein Teil des Verdichterströmungswegs 18' radial, d.h. etwa
recht winklig, relativ zur Verdichterrotationsachse 14'. Jedoch ist
die Nut-Gehäuseausbildung
in jeglicher Hinsicht ähnlich
zu der Nut-Gehäuseausbildung
für einen
Axialströmungsverdichter.
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Ein
Flugzeugturbinentriebwerk mit einer Gehäuseausbildung ähnlich zu
der, wie sie in 1 gezeigt ist, wurde von der
Anmelderin der vorliegenden Anmeldung getestet. Die Gehäuseausbildungs-Nut 40 bei
dem getesteten Triebwerk war außen
von einer Anordnung von Bläserlaufschaufeln 16 positioniert,
wobei die strömungsaufwärtige Nutlippe 48 bei etwa
50% der projizierten Spitzenprofilsehne war und die strömungsabwärtige Nutlippe 50 bei
etwa 90% der projizierten Spitzenprofilsehne war. Die strömungsaufwärtige und
die strömungsabwärtige Wand 42, 44 waren
parallel zueinander, der spitze Orientierungswinkel θA betrug etwa 30° und der stumpfe Winkel θO betrug etwa 150°. Die Nuttiefe war etwa drei Mal
der Nutbreite. Zum Vergleich wurden auch Tests mit einem glattwandigen
Gehäuse
(einem ohne Gehäuseausbildung)
und mit einer konventionellen Gehäuseausbildung, aufweisend eine
Anordnung von sechs Quernuten (d.h. θA und θO beide gleich 90°) durchgeführt, die es dem Fluid erlauben,
in den Strömungsweg
ohne irgendeine merkliche Strömungsrichtungskomponente
zu gelangen. Die Tests wurden für
unterschiedliche Spielspalte G durchgeführt, welche die Laufschaufelspitzen 16 von
der Strömungsweg-Oberfläche 38 trennen,
wobei das kleinste oder engste dieser Spiele repräsentativ
für das
Spiel bei einem neuwertigen Triebwerk, welches bei seinem konstruktionsmäßigen Dauerbetriebspunkt
arbeitet, ist. Testen bei den größeren Spielen
ist signifikant, weil der Laufschaufelspitzen-Spielspalt üblicherweise
mindestens für
kurze Zeitintervallen während
normalem Triebwerksbetrieb geringfügig vergrößert ist. Unglücklicherweise
treten diese vergrößerten Spiele, die
für die
dynamische Fluidstabilität
nachteilig sind, häufig
bei einem Flugzeugtriebwerk bei Triebwerkleistungsniveaus und -Betriebsbedingungen
auf, bei denen der Bläser
gleichzeitig anderen Stabilitätsrisiken
ausgesetzt ist.
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Ergebnisse
des Triebwerkstests sind in den 7A und 7B gezeigt. 7A zeigt
die Ergebnisse von Tests mit einem mäßig vergrößerten Spitzenspiel von etwa
1,4% der Laufschaufelprofilsehne C. Während des Tests wurde die Trieb werksleistung allmählich erhöht, bis
der Bläser
Pumpzustände
zeigte. Die Bläserstabilität ist in
der Figur als Prozentsatz von der Verdichterdrehzahl, bei der Stall
auftrat, repräsentiert
(100% Drehzahl ist die Drehzahl, bei der mechanisch der rote Bereich
liegt). Wie man am besten in der 7A erkennt,
war die Bläserstabilität signifikant
besser bei dem erfindungsgemäßen Gehäuse mit
Nut als bei einem glattwandigen Gehäuse trotz des etwas vergrößerten Spitzenspiels.
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7B zeigt,
wie die Dauerbetriebsbläsereffizienz
durch die Gehäuseausbildungen
beeinflusst wird. Das Spitzenspiel ist in der Figur als Prozentsatz der
Laufschaufelerstreckung S, wie in 1 ersichtlich,
gezeigt. Die grafische Darstellung ergibt, dass der Effizienznachteil,
der der erfindungsgemäßen Nut-Gehäuseausbildung
zuweisbar ist, merklich geringer ist als der, der konventionellen
Nutausbildungen zuweisbar ist, insbesondere bei dem engsten Spitzenspiel.
Weniger deutliche Vorteile bei den vergrößerten Spielen sind nicht problematisch,
da ein Turbinentriebwerksbläser
oder -verdichter normalerweise mit weiten Spielen lediglich für kurze
Zeiträume
arbeitet. Wenn das Triebwerk bei seinem Auslegungszustand betrieben
wird, sind die Spiele eng.
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In
Kombination demonstrieren die 7A und 7B,
dass die erfindungsgemäße Nut-Gehäuseausbildung
eine signifikante Verbesserung der Stabilität mit lediglich einem moderaten
Nachteil an Verdichtereffizienz bietet.
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Obwohl
die Erfindung mit Bezugnahme auf beispielhafte Ausführungsformen
davon gezeigt wurde, wird der Fachmann erkennen, dass verschiedene Änderungen
und Anpassungen vorgenommen werden können, ohne von der Erfindung,
wie sie in den begleitenden Ansprüchen ausgeführt ist, abzuweichen.