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Diese
Erfindung betrifft Polyurethan-Schäume und insbesondere ein Verfahren
zur Herstellung von verformbaren hoch-dichten Polyurethan-Schäumen zur
Verwendung in Wundverbänden.
Die Erfindung betrifft auch einen Wundverband, der mit einer Wunde
in Kontakt kommende Lage aufweist, die aus einem solchen Schaum
geformt wurde.
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Polyurethan-Schäume wurden
für eine
Zahl von Verwendungen im Stand der Technik vorgeschlagen. Zum Beispiel
beschreibt US-A-3903232 hydrophile kreuzvernetzte Polyurethan-Schäume, von
denen behauptet wird, daß sie
für die
externe Körperreinigung,
für die
interne Körperverwendung
und als absorptive Produkte, wie zum Beispiel Windeln, geeignet
sind. Die Schäume
werden durch Reagieren bestimmter Isocyanat-gedeckelter Polyoxyethylenpolyole,
die eine Isocyanat-Funktionalität
von größer als
2 aufweisen, mit großen Mengen
eines wäßrigen Reaktionsmittels,
bevorzugterweise Wasser, hergestellt.
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EP-A-0171268
beschreibt einen Verband zur Verwendung in tiefen Wunden, wobei
der Verband einzelne Stücke
von absorbierendem hydrophilem Schaum umfaßt, die innerhalb eines porösen Mittels
enthalten sind, das aus einem Polymerfilm mit Öffnungen geformt wird. Der
absorbierende Schaum ist bevorzugterweise ein hydrophiler Polyurethan-Schaum,
der aus HYPOL (eingetragene Marke) Isocyanat-gedeckelten Polyetherpräpolymer
werden kann, das durch W.R. Grace & Co. vertrieben wird und nicht-ionischen
Oberflächen-aktiven
Mitteln hergestellt.
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Gemäß EP-A-0171268
verleiht die Tatsache, daß der
Schaum in Form von einzelnen Stücken
vorliegt, dem Verband die Eigenschaft in der Lage zu sein, sich
den Konturen einer Wundhöhlung
sowohl bei anfänglicher
Auftragung des Verbands und die anschließende folgende Absorption von
Körperflüssigkeiten
anzupassen. Es wird gesagt, daß vorhandene,
kommerziell erhältliche
Schäume,
falls als ein einzelnes Stück
verwendet, eine zu hohe Dichte aufweisen, um das erforderliche Ausmaß an Anpaßbarkeit
zu besitzen.
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US-A-4339550
beschreibt eine hydrophile Schaumzusammensetzung, die durch die "in situ"-Reaktion eines Isocyanat-gedeckelten
Polyether-Präpolymers,
das eine Funktionalität
von ungefähr
2 bis ungefähr
8 aufweist, Wasser und einer chemisch kompatiblen, im wesentlichen nicht-polaren
flüchtigen
organischen Verbindung hergestellt wird. Von dem Schaum wird angegeben,
daß er
in der Lage ist, eine verlängerte
kontrollierte Freisetzung der flüchtigen
Materialien aus der geschäumten
Struktur zu erreichen. Geeignete "Kontroll-Freisetzungs"-Inhaltsstoffe schließen Polyole ein, wie zum Beispiel
Propylenglycol und Glyzerin.
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EP-A-0335669
beschreibt eine hydrophile Schaumzusammensetzung, umfassend das "in situ"-Reaktionsprodukt
eines Isocyanat-gedeckelten Ether-Präpolymers, einem hydrophilen
Mittel, das in der Lage ist, Wasser zu absorbieren, einem Adjuvans,
umfassend einen Alkohol, einem Befeuchtungsmittel und Wasser. Eine
Anwendung, die für
die Schaumzusammensetzung vorgeschlagen wird, liegt in der Herstellung
von Wundverbänden.
Von der Zusammensetzung wird gesagt, daß sie das Adjuvans lösbar trägt, so daß mindestens
ein Teil des Adjuvans in eine externe Flüssigkeit (z.B. Wundexudat)
freigesetzt wird, mit der die Schaumzusammensetzung in Kontakt kommt.
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Ein
weiter Bereich von Präpolymer,
hydrophilen Mitteln, Adjuvantien und Benässungsmitteln werden in EP-0335669
vorgeschlagen. Von geeigneten Präpolymeren
wird gesagt, daß sie
Präpolymere
einschließen, die
einen NCO-Gehalt so hoch wie 2,55 meq/g oder so niedrig wie 0,5
bis 0,9 meq/g aufweisen. Von wasserlöslichen monohydrischen, dihydrischen
und polyhydrischen Alkoholen wird allen gesagt, daß sie geeignete Adjuvantien
sind, jedoch ist Glyzerin bevorzugt, und die Hauptzahl der Beispiele
schließen
die Verwendung von Glyzerin ein. Das einzige Beispiel, worin ein
monohydrischer Alkohol als das Adjuvans verwendet wird, schließt die Verwendung
eines Präpolymers
ein, das einen NCO-Gehalt von 1,6 meq/g aufweist. Von dem sich ergebenden
Produkt wird behauptet, daß es
aufgrund "grober
Porosität" nicht akzeptabel
ist.
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EP-A-0541391
Polyurethan-Schaum, der zur Verwendung als eine mit der Wunde in
Kontakt kommende Lage brauchbar ist, wobei das Verfahren Mischen
von 1 Teil pro Gewicht eines Isocyanat-gedeckelten Präpolymers
umfaßt,
das von 0,5 bis 1,2 meq NCO-Gruppen/g aufweist, mit von 0,4 bis
1,0 Teilen pro Gewicht von Wasser in der Anwesenheit von 0,05 bis
0,4 Teilen pro Gewicht eines C1 bis C3 monohydrischen Alkohols, und dann Trocknen
des Produkts, so daß die
Menge von Wasser-löslichem
Alkohol, die in dem Produkt verbleibt, weniger als 1 Gewichtsprozent
beträgt.
Der sich ergebende Schaum weist eine hohe Dichte und eine Anpassungsfähigkeit
auf.
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JP-A-62252413
beschreibt die Herstellung eines Polyurethan-Schaums, der eine hohe
deodorisierende Effizienz aufweist, zur Verwendung in Luftfiltern,
durch Reagieren eines Isocyanat-Präpolymers mit Wasser in der
Anwesenheit eines deodorisierenden Mittels, umfassend Eisensalze
und Askorbinsäure.
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WO88/02636
beschreibt Wasser-härtbare
schienende Bandagen, die ein flexibles Gewebe umfassen, das ein
Wasser-härtbares
Isocyanat-terminiertes Präpolymer
und einen Katalysator dafür
aufweist, wobei das Präpolymer
im Gemisch mit einem organischen Säureanhydrid vorliegt, um ein
vorzeitiges Aushärten
der Bandage bei Lagerung zu verhindern.
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SU-A-884189
beschreibt eine antiseptische Schaumzusammensetzung zur Behandlung
von Wunden, die Stearinsäure,
Glyzerin, Triethanolamin, ein Treibmittel, Lanolin und andere Komponenten
enthält.
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WO99/02587
beschreibt komprimierte hydrophile Polyurethan-Schäume, die
durch Reagieren eines Isocyanat-Präpolymers mit warmen Wasser
hergestellt werden. Das Präpolymer
kann während
der Lagerung durch die Hinzufügung
von kleinen Mengen von Säuren
stabilisiert werden.
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In
bestimmten Umständen
kann es wünschenswert
sein, die Aushärtungszeit
von Polyurethan-Schäumen, wie
zum Beispiel denjenigen wie oben beschrieben, zu verlängern, zum
Beispiel um eine Zeit zur Verteilung des Polymergemischs zu ermöglichen,
um so Lagen zu bilden und die Dichte und Porosität des Schaumprodukts zu kontrollieren.
Ein Verlängern
der Aushärtungszeit
verhindert ein vorzeitiges Aushärten
vor der Verteilung, was Schaumschäden, wie zum Beispiel Risse
oder Löcher,
verursachen könnte.
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EP-A-0063044
beschreibt ein Verfahren zur Verlängerung der Aushärtungszeit
von Polyurethangel-Präpolymeren,
die bei der Bodenstabilisierung verwendet werden. Das Verfahren
umfaßt
ein Stabilisieren des Wassers der Präpolymerzusammensetzung in Mizellen.
EP-A-0063044 bemerkt,
daß die
Hinzufügung
von Säure
auch die Aushärtungszeit
von Gelpräpolymeren
verlängert,
jedoch zu Produktgelen führt,
die unerwünschte
physikalische Eigenschaften aufweisen. Es findet sich keine Erwähnung vom
Schaum-Polyurethan oder die Verwendung davon in Wundverbänden.
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Es
wurde nun gefunden, daß die
Hinzufügung
von pharmazeutisch akzeptablen Säuren
zu Präpolymergemischen
der in EP-A-0541391 beschriebenen Weise zu verlängerten Aushärtungszeiten
führt,
ohne irgendeine Störung
der physikalischen Eigenschaften des sich ergebenden Schaums. Die
pharmazeutisch akzeptablen Säuren
können
auch bakterizide Effekte zur Verfügung stellen.
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Demzufolge
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Bildung eines
Polyurethan-Schaums
zur Verfügung,
der zur Verwendung als eine Wund-in-Kontakt-kommende Lage geeignet
ist, wobei das Verfahren umfaßt:
Bilden eines Präpolymergemisches
durch Mischen von 1 Teil pro Gewicht eines Isocyanat-gedeckelten
Präpolymers,
das von 0,5 bis 4,8 meq NCO-Gruppen/g aufweist, von 0,4 bis 1,0
Teile pro Gewicht an Wasser und von 0,05 bis 2,0 meq H+/g
des Präpolymergemisches
einer nicht-flüchtigen
pharmazeutisch akzeptablen Säure
anders als einer Aminosäure,
wobei die nicht-flüchtige
pharmazeutisch akzeptable Säure
vor dem Gemisch mit dem Präpolymer
in dem Wasser gelöst
wird, und Ermöglichen
des Präpolymergemisches
auszuhärten,
um ein geschäumtes
Produkt zu ergeben; gefolgt von Trocknen des geschäumten Produkts.
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Bevorzugterweise
weist das Isocyanat-gedeckelte Präpolymer aus den oben angegebenen
Gründen von
0,5 bis 1,2 meq NCO-Gruppen/g auf.
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Bevorzugterweise
wird der Schritt des Mischens in Anwesenheit von 0,05 bis 0,4 Teilen
pro Gewicht eines C1 bis C3 monohydrischen
Alkohols durchgeführt.
Der Schritt des Trocknens führt
dann zu einem Produkt, das weniger als 1 Gew.-% des monohydrischen
Alkohols enthält.
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Bevorzugterweise
ist die nicht-flüchtige
pharmazeutisch akzeptable Säure
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Askorbinsäure, Monocarbonsäuren, wie
zum Beispiel Stearinsäure
oder Milchsäure,
Dicarbonsäuren,
wie zum Beispiel Zitronensäure,
Sorbinsäure, Äpfelsäure oder
Tartarsäure
oder Polycarbonsäuren
wie zum Beispiel Edetinsäure,
Algininsäure
oder Hyaluronsäure.
Gemische von irgendeiner dieser Säuren können auch verwendet werden.
Die bevorzugten pharmazeutisch akzeptablen Säuren sind Askorbinsäure und
Hyaluronsäure.
Die pharmazeutisch akzeptable Säure
ist keine Aminosäure.
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Die
nicht-flüchtige
pharmazeutisch akzeptable Säure
liegt in dem Präpolymergemisch
in einer Menge von 0,05 bis 2,0 meq H+/g,
bevorzugt von 0,1 bis 1,0 meq H+/g vor.
Dies entspricht etwa im allgemeinen ungefähr 1 bis 20 Gew.-%, bevorzugterweise
2 bis 10 Gew.-% der nichtflüchtigen
pharmazeutisch akzeptablen Säure,
basierend auf dem Gewicht des Präpolymergemisches
für eine
typische organische Säure,
wie zum Beispiel Ascorbinsäure.
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Die
nicht-flüchtige
pharmazeutisch akzeptable Säure
wird in der Wasserkomponente vor der Kombination mit dem Polyurethan-Präpolymer
gelöst,
um das Präpolymergemisch
zu bilden. Bevorzugterweise ist die Menge und Säurestärke (pKa)
der nicht-flüchtigen
pharmazeutisch akzeptablen Säure
so, daß die
Säure in einer
Menge vorhanden ist die ausreichend ist, den pH der Wasserkomponenten
auf weniger als 4,0, bevorzugterweise auf weniger als 3,0 und am
meisten bevorzugt auf weniger als 2,5 zu senken. Die Säuremenge und
-stärke
sollte trotzdem ausreichend niedrig sein, um ein Stechen zu vermeiden,
wenn der Schaum auf die Wunde aufgetragen wird.
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Die
Verwendung einer relativ kleinen Menge von Wasser in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung produziert ein anfängliches
Reaktionsgemisch von viel höherer
anfänglicher
Viskosität.
Kohlendioxid, das durch die Hydrolyse von Isocyanat-Endgruppen gebildet
wird, ist daher eingeschlossen, was ein geschäumtes Hydrogel produziert.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch einen Polyurethan-Schaum zur Verfügung, der
zur Verwendung als eine mit der Wunde in Kontakt kommende Lage geeignet
ist, wobei der Schaum eine Dichte von mindestens 0,28 g/cm3 aufweist, wobei der Schaum weniger als
1 Gew.-% wasserlöslichen
Alkoholen enthält
und der Schaum mindestens 4 Gew.-% einer oder mehrerer nicht-flüchtiger
pharmazeutisch akzeptabler Säuren
anders als eine Aminosäure
enthält.
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Bevorzugterweise
sind die Menge und Zusammensetzung der eingeschlossenen nichtflüchtigen
pharmazeutisch akzeptablen Säuren
in dem Schaum wie hier vorher definiert. Die Anwesenheit von Säuren in
einem Wund-in-Kontakt-kommenden Schaum kann die Wundheilung fördern, sowohl
durch die bakteriziden als auch antiseptischen Effekte der Säure und
durch besondere Wundheilungseigenschaften von bestimmten Säuren. Bevorzugterweise
ist der Polyurethan-Schaum gemäß der vorliegenden
Erfindung durch ein Verfahren der vorliegenden Erfindung erhältlich.
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Schäume, die
gemäß dem Verfahren
der Erfindung hergestellt sind, weisen eine Dichte von mindestens
0,28 g/cm3 und bevorzugterweise mindestens
0,30 g/cm3 auf. Insbesondere bevorzugte
Schäume
weisen eine Dichte im Bereich von 0,3 bis 1,0 g/cm3,
z.B. ungefähr
0,5 g/cm3, auf.
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Die
Schäume
der Erfindung weisen bevorzugterweise auch eine Bruchdehnung von
mindestens 150% und weiter bevorzugt von mindestens 300% auf. Besonders
bevorzugte Schäume
gemäß der Erfindung
weisen eine Bruchdehnung im Bereich von 500 bis 2000% auf.
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In
Abhängigkeit
von den Anteilen anderer Zusatzstoffe weisen die Schäume der
Erfindung eine Absorptionsfähigkeit
von mindestens 3 g Kochsalzlösung/g,
bevorzugterweise mindestens 5 g/g und weiter bevorzugt von 8 bis
20 g/g auf. Die Schäume
sind daher hoch absorbierend, aber dennoch formbar.
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Die
Schäume
der Erfindung weisen auch die Eigenschaft des Quellens und Expandierens
auf, wenn Wasser absorbiert wird. Dies ist insbesondere in einer
mit der Wunde in Kontakt kommenden Lage vorteilhaft, da die Quellung
des Schaums dazu führt,
daß er
einwärts
in Richtung des Wundbettes bewegt wird, wodurch die Wundhöhlung ausgefüllt wird.
Dieses regt die Wunde dazu an, von der Basis aufwärts und
nach außen
hin zu heilen, und es verringert eine Epithelbildung über die
Wundoberfläche,
bevor das Bett mit granulierendem Gewebe gefüllt wurde.
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Das
Ausmaß der
Quellung des Schaums der vorliegenden Erfindung bis zur vollständigen Sättigung mit
einem wäßrigen Medium
liegt typischerweise bei mindestens 100% (ausgedrückt im Hinblick
auf die Zunahme im Volumen) und bevorzugterweise bei mindestens
200%. Bevorzugte Schäume
quellen um 400 bis 800%. Trotz dieses hohen Ausmaßes an Quellung
behalten die Schäume
der Erfindung ihre Integrität
auch nach der Absorption von großen Mengen an Wasser bei.
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Darüber hinaus
wird von den Schäumen
gefunden, daß sie
eine Morphologie aufweisen, die besonders für Wundverbände mit geringer Adhärenz geeignet
ist. Die Schäume
sind offenzellig, wobei die Zellen in ihrer Größe und Form sehr regelmäßig sind,
mit sehr glatten Kanten zu den Poren in den Wänden der Zellen. Typischerweise
weisen die Zellen der Schäume
der Erfindung einen durchschnittlichen Durchmesser im Bereich von
0,1 bis 0,6 mm auf.
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Das
Präpolymer,
das im Verfahren der Erfindung verwendet wird, ist bevorzugterweise
ein Isocyanat-gedeckelter Polyether, wie zum Beispiel ein Ethylenoxy/Propylenoxy-Copolymer.
Ein besonders geeignetes Präpolymer
ist das unter dem Markennamen HYPOL-Hydrogel erhältlich.
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Obwohl
die bevorzugten Verfahren der Erfindung die Verwendung jedes von
Methanol, Ethanol oder Propanol einschließen, ist die Verwendung von
Methanol besonders bevorzugt. Alle drei Alkohohle verringern die
Rate der Reaktion zwischen dem Isocyanat-gedeckelten Präpolymer
und Wasser, jedoch ist der Effekt von Methanol deutlicher. Eine
Verringerung der Reaktionsrate ist wünschenswert, um ein Mischen
der verschiedenen Komponenten und ein Verteilen des Reaktionsgemischs
in eine Lage von geeigneter Dicke zur Aushärtung zu erleichtern. Zusätzlich dient
der monohydrische Alkohol dazu, einige der NCO-Endgruppen abzudeckeln,
was eine Reaktion mit Wasser, um die Harnstoffbindung zu bilden
verhindert. Dies ergibt auch einen flexibleren, anpassungsfähigen Schaum.
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Weiter
bevorzugt wird ein Teil pro Gewicht des Isocyanat-gedeckelten Präpolymers
mit Wasser in der Anwesenheit von 0,05 bis 0,25 Teilen pro Gewicht
von Methanol oder von 0,1 bis 0,3 Teilen pro Gewicht von Ethanol
gemischt.
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Es
wird ersichtlich sein, daß andere
Komponenten zu dem Reaktionsgemisch im Verfahren der Erfindung hinzugefügt werden
können,
um dem Produkt geeignete Eigenschaften zu verleihen. Insbesondere
ist es bevorzugt einen kleinen Teil (z.B. bis zu 30 Gew.-% der Massenzusammensetzung)
eines Gummis hinzuzufügen,
der entweder natürlich
oder synthetisch sein kann. Dies hat den Effekt eines Verlängerns der
Aushärtungszeit
für das
Polyurethan und erhöht
die Verlängerbarkeit,
Stärke
und die anfängliche
Klebkraft. Am wichtigsten verringert es im wesentlichen ein Schrumpfen
des Gels bei der Trocknung und verbessert auch die Blasenbildung,
wobei gleichmäßigere kleinere
Bläschen
erzeugt werden.
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Bevorzugterweise
wird das Gummi in Form eines Latex, d.h. einer Suspension oder Emulsion
des Gummis in einem wäßrigen Medium,
hinzugefügt.
Das Latex wird im allgemeinen zwischen 40 bis 70% Feststoff pro
Gewicht, z. B. 50 bis 60% pro Gewicht umfassen. Falls der Schaum
als eine mit der Wunde in Kontakt kommende Lage verwendet werden
soll, muß der
Gummi natürlich
pharmazeutisch akzeptabel sein.
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Acryl-basierte
Gummis sind besonders bevorzugt. Diese sind käuflich in der Form von Latices,
wie zum Beispiel PRIMAL B-15J und RHOPLEX N-560 (eingetragene Marken)
hergestellt durch die Rohm & Haas Company
erhältlich.
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Zusätzlich zu
Methanol oder Ethanol können
andere Alkohole und insbesondere Polyole in dem Reaktionsgemisch
eingeschlossen sein, um einen weicheren, leichter verformbaren Schaum
herzustellen. Zum Beispiel kann ein Polyol, das durch die Bayer
AG unter dem eingetragenen Markennamen Levagel verkauft wird, verwendet
werden. Jedoch ist es wahrscheinlich, daß nach der Schäumungsreaktion
Spuren von solchen Alkoholen in der freien Form verbleiben, und
diese Spuren können
lediglich durch Erhitzen schwer aus dem Schaum zu entfernen sein.
Die Verwendung von höher
siedenden Alkoholen wird daher bevorzugterweise vermieden, falls
der Schaum als eine mit einer Wunde in Kontakt kommenden Lage verwendet
werden soll, aufgrund der Wahrscheinlichkeit, daß solche Alkohole aus dem Schaum
während
der Verwendung des Verbands herauslecken können. Wenn als oder in Wundverbänden verwendet,
enthalten die Schäume
der Erfindung weniger als ein Gewichtsprozent wasserlösliche Alkohole
und weiter bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-%. Es ist besonders bevorzugt,
daß die
Schäume
der Erfindung im wesentlichen frei von wasserlöslichen Alkoholen sind (z.
B. weniger als 0,01 Gew.-%).
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Für die Verwendung
als eine Wund-Kontaktlage können
die Schäume
der Erfindung auch topische Medikamente und Antiseptika, wie zum
Beispiel Silbersulfadiazin, Povidonjod, Chlorhexidinacetat und Chlorhexidingluconat
sowie andere therapeutisch brauchbare Zusatzstoffe, wie zum Beispiel
Polypeptid-Wachstumsfaktoren und Enzyme enthalten.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch einen Wundverband zur Verfügung, der
eine Wund-Kontaktlage umfaßt, die
aus einem Polyurethan wie oben beschrieben, in Verbindung mit einem
Wasser-abweisenden Mittel oder einer Wasser-undurchdringlichen Rücklage geformt
ist. Es ist stark bevorzugt, daß die
Rücklage
auch Feuchtigkeitsdampf-durchlässig
ist, sowie verlängerbar
und formbar ist. Ein besonders bevorzugtes Material ist ein Polyurethan-Schaum
hoher Dichte, wie zum Beispiel MEDIFIX 4003 oder 4005 (eingetragene
Marke). Dies sind Polyurethan-Schäume von einer Block-Toluoldiisocyanat-Art
und sind vorherrschend geschlossen-zellulär.
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Eine
besonders vorteilhafte Präsentation
für den
Verband der Erfindung ist als eine Insel von Wund-kontaktierenden
Material auf einer Rücklage,
wobei mindestens die marginalen Teile der Rücklage mit einem Klebstoff
beschichtet sind. Jeder medizinisch akzeptierte hautfreundliche
Klebstoff ist geeignet, einschließlich Acryl-, Hydrocolloid-,
Polyurethan- und Siliconbasierter Klebstoffe.
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Der
Klebstoff kann entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich über die
marginalen Teile der Rücklage
aufgetragen sein. Bevorzugterweise ist jedoch der Klebstoff kontinuierlich über die
Gesamtheit der Rücklage
aufgetragen, wenn die Rücklage
selber nicht gegenüber
Bakterien undurchdringlich ist, um so sicherzustellen, daß die Rücklage/Klebstoffkombination
gegenüber
Bakterien undurchdringlich ist.
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Es
ist auch bevorzugt, daß die
Kombination von Klebstoff und Rücklage
eine minimale Feuchtigkeitsdampfdurchlässigkeit von 400 g/m2/24 Stunden und bevorzugterweise von mindestens
5700 g/m2/24 Stunden aufweist.
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Der
bevorzugte Klebstoff ist ein Polyurethan-Gelmaterial, das als LEVAGEL
bekannt ist (eingetragene Marke) und durch die Bayer AG vermarktet
wird. Dieser Klebstoff ist aus drei Komponenten gemacht, nämlich einem
modifizierten Diphenylmethandiisocyanat, Hochmolekulargewichts-Polyhydroxypolyether
und einem Katalysator (Dibutyltindilaurat). Diese drei Komponenten
können
so gemischt werden, daß das
Gel 4-10 Teile (bevorzugterweise 4,6-6,4 Teile) des modifizierten
Diphenylmethandiisocyanats, 99,9-99,9975 Teile (bevorzugterweise
99,94-99,995 Teile) des Polyhydroxypolyethers und 0,0025-0,1 Teile
(bevorzugterweise 0,005-0,06 Teile) des Katalysators enthält.
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Das
Gel kann durch die in US-Patent Nr. 4,661,099 angegebenen Verfahren
gemischt werden und durch herkömmliche
Beschichtungsverfahren auf die Rücklage
aufgetragen werden. Die Dicke der Gellage kann zwischen 0,001 mm
und 1,0 mm sein und bevorzugterweise zwischen 0,05 mm und 0,5 mm,
was ein Beschichtungsgewicht von zwischen 25 g/m2 und
250 g/m2 ergibt.
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Der
Verband kann auch eine Sauglage zwischen der Wund-Kontaktlage und
der Rücklage
enthalten. Solch eine Sauglage stellt eine Absorptionsfähigkeit
zur Verfügung,
bewirkt jedoch wichtigerer Weise ein Bewegen der Feuchtigkeit von
der der Wunde zugewandten Seite des Verbands zu der Rückseite
des Verbands, wo sie aus dem Verband durch die atmungsfähige Rücklage austritt.
Sie sollte gute Saugfähigkeitseigenschaften
aufweisen, so daß sich
die Feuchtigkeit über
einen möglichst
großen
Oberflächenbereich
hinweg verteilen kann, was die Verdunstung erhöht. Der Gesamteffekt dieser
Lage ist es, Feuchtigkeit von der Wunde zugewandten Lage abzuziehen,
wodurch die Wahrscheinlichkeiten der Wundmazeration abnehmen, und
die Verdunstung durch die Rücklage
des Verbands zu erhöhen.
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Die
Sauglage kann aus mehreren Lagen (die genau dieselben sein oder
nicht sein können)
geformt werden, falls gewünscht,
aber es ist bevorzugt, daß die
Gesamtdicke der Sauglage 1 mm nicht überschreitet. Es ist auch bevorzugt,
daß die
Sauglage von im wesentlichen derselben Größe und Form wie die Wund-kontaktierende
Lage oder leicht kleiner als die Wundkontaktierende Lage ist.
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Geeignete
Materialien für
die Sauglage schließen
nicht-gewobene, gewobene und geknüpfte Gewebe ein. Nicht-gewobene
Viskosegewebe, wie zum Beispiel diejenigen, die herkömmlich zur
Herstellung von nicht-gewobenen chirurgischen Schwämmen verwendet
werden, sind bevorzugt, es wird jedoch verstanden werden, daß viele
alternative Gewebe (insbesondere andere Zellulosegewebe) an ihrer
Stelle verwendet werden können.
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Die
Verbände
der Erfindung werden im allgemeinen steril sein und in einem herkömmlichen
Bakterien-sicheren Umschlag eingeschlossen sein. Die Sterilisierung
kann herkömmlich
unter der Verwendung von Gamma-Bestrahlung durchgeführt werden,
jedoch können
auch andere Sterilisationsverfahren, wie zum Beispiel Elektronenstrahl-Sterilisierung,
verwendet werden.
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Der
Effekt des Hinzufügens
einer nicht-flüchtigen
Säure auf
die experimentellen Härtungsraten
von Polyurethan-Schäumen
zur Verwendung in Wundverbänden
wird durch die folgenden spezifischen Ausführungsformen gezeigt, die nicht-bindende
Beispiele lediglich zum Zweck der Verdeutlichung sind.
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Beispiel 1 (Vergleichsbeispiel)
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Methanol
(6 g) wurde zu HYPOL (eingetragene Marke) Hydrogel-Präpolymer
(50 g; NCO-Gehalt 0,5-1,2
meq/g) in einem Einwegbecher hinzugefügt und für ein paar Sekunden kräftig gemischt.
Wasser (32 g) und Latex (12 g) wurden dann zu dem HYPOL-Gemisch
hinzugefügt und
kräftig
gerührt.
Das Schäumgemisch wurde
auf Ausgabepapier gegossen und unter der Verwendung eines Handverteilers
aus rostfreien Stahl, der auf einen Spalt von 2,2 mm eingestellt
war, verteilt. Der Schaum wurde zum Aushärten stehengelassen, und die
Schaumlage und das Ausgabepapier wurden in einen Ofen plaziert (80°C-100°C (30 min)),
um das Wasser zu entfernen. Nach Abkühlen wurde der Schaum von dem
Ausgabepapier abgehoben, es ihm ermöglicht zu schrumpfen und auf
dasselbe Papier ersetzt. Der Schaum wurde dann auf Größe und Form
zugeschnitten.
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Beispiel 2
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Das
Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch mit dem vorhergehenden
Schritt von Dispergieren von 0,5 Gew.-%, 1,0 Gew.-%, 5,0 Gew.-%
und 10 Gew.-%, basierend auf dem Gewicht des Präpolymergemisches, von Ascorbinsäure in Wasser.
Der pH der sich ergebenden wäßrigen Lösungen und
die gemessenen Aushärtungszeiten
der Präpolymergemische
sind in Tabelle 1 angegeben.
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Beispiel 3
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Das
Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch mit dem vorhergehenden
Schritt von Dispergieren von 0,5 Gew.-%, 1,0 Gew.-%, 5,0 Gew.-%,
10,0 Gew.-% oder 20 Gew.-%, basierend auf dem Gewicht des Präpolymergemisches,
von Milchsäure
in Wasser. Der pH der sich ergebenden wäßrigen Lösungen und die gemessenen Aushärtungszeiten
der Präpolymergemische
sind auch in Tabelle 1 angegeben.
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Beispiel 4
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Das
Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch mit dem vorhergehenden
Schritt von Dispergieren von 0,5%, 1,0%, 5,0%, 10,0% oder 20% von Äpfelsäure, basierend
auf dem Gewicht des Präpolymergemisches
in Wasser. Der pH der sich ergebenden wäßrigen Lösungen und die gemessenen Aushärtungszeiten
der Präpolymergemische
sind in Tabelle 1 angegeben.
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Es
kann gesehen werden, daß die
Hinzugabe von Säuren
zu den Präpolymergemischen
zu verlängerten
Aushärtungszeiten
führt.
Die verlängerten
Aushärtungszeiten
ermöglichen
ein kontrolliertes Verteilen der Präpolymergemische, um Schaumlagen
zur Verwendung in Wundverbänden
zu bilden. Der Effekt von verlängerten
Aushärtungszeiten
bei niedrigen Konzentrationen ist für die Askorbinsäure besonders
deutlich.
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Die
Wasserabsorptionsfähigkeit,
Dichte und Bruch dienen von einer Zahl von Schäumen, die in Übereinstimmung
mit der Erfindung die in den oben genannten Beispielen hergestellt
wurden, wurden gemessen und die Ergebnisse waren wie in Tabelle
2 gezeigt.
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Es
kann so gesehen werden, daß die
Inkorporation von Säure
wenig nachteiligen Effekt auf die Absorptionsfähigkeit oder die Bruchdehnung
der Schäume
hat.
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Es
sollte auch bemerkt werden, daß die
Säuren
in den Schäumen
gemäß der vorliegenden
Erfindung vorteilhafte therapeutische Effekte aufweisen, einschließlich bakterizide
Effekte, insbesondere für
Askorbinsäure.
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Die
oben genannten Ausführungsformen
wurden lediglich als Beispiel beschrieben. Viele andere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, die innerhalb des Bereichs der beigefügten Ansprüche fallen, werden
den fachkundigen Leser ersichtlich sein.